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Ray Dalio - The Changing World Order

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Hallo zusammen,

 

ich habe mir die letzten Wochen das Buch Principles for Dealing with the Changing World Order (größtenteils) zu Gemüte geführt.

Finde das Buch und die dargelegten Ansichten sehr interessant, insb. die sich historisch immer wieder wiederholenden Pattern wie Weltmächte aufsteigen und untergehen.

 

Eine gute Zusammenfassung zum Buch gibt es von Dalio selbst auf Youtube:

 

Was mir allerdings fehlt sind konkrete Handlungsempfehlungen.

Die Quitessenz des Buches ist, dass die USA und die westlichen Staaten aktuell auf dem absteigenden Ast sind und historisch gesehen ein Wechsel der dominierenden Weltmacht von den USA hin zu China entsteht.

Dieser Umbruch geht selten konfliktfrei von statten.

 

Aber was heißt das nun:

Für mich heißt das: Investiere nicht nur in US-Aktien, sondern diversiviziere mit Aktien aus China, mit Gold (oder anderen Sachwerten) und ggf. mit Bargeld Reserven in Renminbi.

Mein Problem: Wer sagt mir, dass ich als Westler nicht einfach enteignet werde, wenn China zu irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr auf westliches Kapital angewiesen ist?

Ist es wirklich weniger riskant sein Geld einem Semi-Kapitalistischen Land wie China anzuvertrauen, als einem Land das ggf. in 40 Jahren weniger mächtig ist als heute (USA)?

Und gibt es neben einer Cash-Reserve einen anderen, sicheren, Weg einen Teil seines Geldes in Renminbi zu parken?

 

Deshalb würde mich sehr interessieren, was ihr aus dem Buch mitgenommen habt?

Habt ihr für euch selbst konkrete Handlungstrategien abgeleitet?

Wenn ja: Welche?

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PKW
vor 2 Stunden von Desinfect:

Und gibt es neben einer Cash-Reserve einen anderen, sicheren, Weg einen Teil seines Geldes in Renminbi zu parken?

Neben den von Dir schon geäußerten Bedenken ist Fiatgeld generell eine schlechte Form der Wertaufbewahrung. Ich weiß nicht was Dalio alles geschrieben hat, aber der Wechsel USA - China geht weder reibungslos noch automatisch vonstatten, das dauert Jahrzehnte. Wenn Du außer einer eher imaginären Cahs-Reserve keine Verwendung für Renminbi hast, dann würde ich allenfalls ein paar chinesische Panda nehmen. Da haste Renminbi als Nominalwert drauf und ein chemisches Element als Backup. Wähle zwischen den Ordnungszahlen 47 oder 79.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
Am 20.3.2022 um 18:35 von Desinfect:

Deshalb würde mich sehr interessieren, was ihr aus dem Buch mitgenommen habt?

Erstmal habe ich für mich mitgenommen, dass das Hörbuch 17 Stunden lang ist. Daraus resultiert dann die Frage wie man ein 17 Stunden-Buch in 45 Minuten zusammenfassen kann oder auch in 19:40 Minuten wie der Typ von Mission Money meint.

Deswegen wäre mein erster Ratschlag lest bzw. hört das Buch.

Es ist verdammt gut.

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basti_

Ich kennen das Buch nicht, aber man sollte das doch auch nicht überbewerten.

Wenn man zB in den USA lebt und es zu Konflikten zwischen USA und China kommen sollte, dann wäre es vermutlich nicht sinnvoll die hälfte seines Vermögens in China investiert zu haben.

Auch weiß ich nicht ob man deshalb Gold oder Konserven kaufen muss.

Die ehemligen Weltmächte sind nicht in die Steinzeit zurück gefallen und in diesen Ländern gibt es (glaube ich) nach wie vor lukrative Investitionsmöglichkeiten.

 

Das ist doch eher eine allgemeine Erkenntnis die man sich im Hinterkopf behalten sollte. Nichts hält ewig.

 

Sollte jemand gerade mit dem Gedanken spielen auszuwandern, weil er an seinem aktuellen Wohnort keine Zukunft sieht und es den Kindern einmal besser gehen soll, dann wäre es eine Überlegung wert nach China zu gehen.

Aufgrund dieses Videos bzw der Erkenntnisse würde ich aber nicht unbedingt meine Lebens- oder Finanzplanung komplett umstrukturieren.

 

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Oli64
vor 3 Stunden von basti_:

Ich kennen das Buch nicht, aber man sollte das doch auch nicht überbewerten.

 

 

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Holgerli
vor 6 Stunden von basti_:

Die ehemligen Weltmächte sind nicht in die Steinzeit zurück gefallen und in diesen Ländern gibt es (glaube ich) nach wie vor lukrative Investitionsmöglichkeiten.

Ich mache es mal konkreter:

Klar gibt es Deutschland noch. Aber welches Deutschland?

 

- Das Deutsche Kaiserreich?

- Die Weimarer Republik?

- Das 3. Reich?

- Die DDR?

 

Und zumindest bei drei von den vieren hattest Du, beim setzen auf die falschen Assets eine Totalverlust und beim vierten von 50%. Und das alles in 71 Jahren. Im Schnitt also alle 18 Jahre ein Totalverlust beim setzten auf die falsche Asset-Klasse.

 

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Oli64
vor 2 Stunden von Holgerli:

Ich mache es mal konkreter:

Klar gibt es Deutschland noch. Aber welches Deutschland?

 

- Das Deutsche Kaiserreich?

- Die Weimarer Republik?

- Das 3. Reich?

- Die DDR?

 

Und zumindest bei drei von den vieren hattest Du, beim setzen auf die falschen Assets eine Totalverlust und beim vierten von 50%. Und das alles in 71 Jahren. Im Schnitt also alle 18 Jahre ein Totalverlust beim setzten auf die falsche Asset-Klasse.

 

Der Westen und sein UK/US Militär haben sich 70 Jahre gut gehalten. Chapeau.

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Holgerli
vor 38 Minuten von Oli64:

Der Westen und sein UK/US Militär haben sich 70 Jahre gut gehalten. Chapeau.

Die Bundesrepubik Deutschland auch. Nur was ist die Aussage?

 

[ ] Keine "New World Order" in Sicht. Also weiter wie bisher

[ ] Nach 70 Jahren könnte eine "New World Order" kommen. Also lass' mal schauen

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Desinfect
vor 12 Stunden von Holgerli:

Die Bundesrepubik Deutschland auch. Nur was ist die Aussage?

 

[ ] Keine "New World Order" in Sicht. Also weiter wie bisher

[ ] Nach 70 Jahren könnte eine "New World Order" kommen. Also lass' mal schauen

Genau das ist der Punkt.

Ich möchte weder auswandern, noch irgendwie sonst das Ende der Welt herbeirufen.

Trotzdem sollte mach sich als langfristiger Investor darüber bewusst sein, dass nach 70 Jahren vergleichsweise Stabilität nun auch wieder eine turbulentere Phase anstehen könnte.

Das muss nicht heißen, dass es in den nächsten 10-20 Jahren einen großen Umsturz gibt. Aber es wäre auch Naiv sein ganzes Vermögen so zu investieren, als ob größere Veränderungen nicht im Bereich des möglichen sein könnten.

 

vor 21 Stunden von basti_:

Wenn man zB in den USA lebt und es zu Konflikten zwischen USA und China kommen sollte, dann wäre es vermutlich nicht sinnvoll die hälfte seines Vermögens in China investiert zu haben.

Auch weiß ich nicht ob man deshalb Gold oder Konserven kaufen muss.

...

Das ist doch eher eine allgemeine Erkenntnis die man sich im Hinterkopf behalten sollte. Nichts hält ewig.

...

Naja aber wie willst du diese Erkenntnis in deinen Investments berücksichtigen, wenn du als Westler weder in China investieren willst noch so etwas wie Gold als Inflationsschutz/Währungsschutz besitzt?

Ich möchte weder panisch agieren, noch möchte ich später einmal sagen müssen: "Eigentlich war es klar, dass eine Umwälzung kommen kann, warum war ich nicht zumindest ein bisschen darauf vorbereitet".

Und das fällt mir gerade schwer in die Tat umzusetzen.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
vor 5 Stunden von Desinfect:

Ich möchte weder panisch agieren, noch möchte ich später einmal sagen müssen: "Eigentlich war es klar, dass eine Umwälzung kommen kann, warum war ich nicht zumindest ein bisschen darauf vorbereitet".

Das ist ja im Prinzip auch dass, was Dalio sagt: In der Rückschau ist es ein leichtes zu sagen "Der Krieg begann am 23. Mai 2xxx und endete am 7. Dezember 2xxx." Aber wenn Du unmittelbar involviert bist, siehst Du halt nicht die Zuspitzung die zu dem Krieg führte, die ja teilweise auch auch Jahre gedauert hat. Ich meine man sieht es ja gerade sehr gut mit der Ukraine. Eigentlich ist der Krieg ja schon 2014 mit der Krim-Annektion losgegangen aber bis zum Tag des eigentlichen Angriffs, jetzt im Februar, hat (fast) jeder noch gedacht, dass da nichts mehr passieren wird. Und schon jetzt sagen einige Historiker und Wirtschaftswissenschaftler das Ende der Globalisierung und einen neuen Eisernen Vorhang voraus. Für mich wäre das durchaus eine "New World Order".

 

vor 5 Stunden von Desinfect:

Und das fällt mir gerade schwer in die Tat umzusetzen.

Du bist mit Sicherheit nicht allein. Also eigentlich: Wir beide sind mit Sicherheit nicht allein.

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Oli64

Ob der Kipppunkt nun nahe ist, schon passiert ist oder kategorisch ausgeschlossen ist, muss jeder für sich selber festlegen. Und Verläufe können auch aufgehalten oder gedreht werden. Erwähnt er auch im Video.

 

Aber man kann anfangen sich zu fragen ob man ausreichend diversifiziert ist, oder nur "im alten System" diversifiziert ist. Und ob man sich ausreichend traut, über Untergänge überhaupt nachzudenken. Man muss sich erlauben über so Sachen wie den Great Reset, Bitcoin, die Geldmengenausweitung im Westen, Praktiken von Wall Street und FED, Zusammenhänge wie Evergrande und China generell nachzudenken. Oder halt auch nicht. Darf jeder für sich selber entscheiden. Gab immer Gewinner und Verlierer und ein erbittertes Streiten vorher wers denn später mal sein wird.

 

Diversifizierung vs. Gewinn oder wetten auf einen bestimmten Verlauf.

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Sapine

Als die Spanier nach Südamerika kamen, welche Chance hätten die Inkas mit oder ohne Nachdenken gehabt in europäische Werte zu investieren? Ernsthaft gemeinte Frage. 

 

Übertragen auf die sich ändernde Weltordnung. Glaubst Du ernsthaft, dass irgendeine über die New Yorker Börse gehaltene chinesische Aktie ihren Wert behalten wird wenn es zu einem harten Systemwechsel USA--> China kommt?

 

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Holgerli
vor 59 Minuten von Sapine:

Als die Spanier nach Südamerika kamen, welche Chance hätten die Inkas mit oder ohne Nachdenken gehabt in europäische Werte zu investieren? Ernsthaft gemeinte Frage. 

Ernst gemeinte Frage: Meinst Du die Frage wirklich ernst? Wenn ja: *kopfschüttel*

 

vor 59 Minuten von Sapine:

Glaubst Du ernsthaft, dass irgendeine über die New Yorker Börse gehaltene chinesische Aktie ihren Wert behalten wird wenn es zu einem harten Systemwechsel USA--> China kommt?

Was soll dieser "harte Systemwechsel" sein? Gehst Du davon aus, dass die USA und China in einen militärischen Krieg ziehen, in welchem die USA verlieren und China gewinnt?

 

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Sapine

Das ist das was in dem Video explizit genannt wird. Der Systemwechsel sei häufig von Krieg begleitet. Für die Inkas war die Eroberung Amerikas durch die Spanier gewiss ein Systemwechsel, der sie wirtschaftlich nahezu alles gekostet hat. Beim Wechsel von UK auf USA ging es mit der Boston Tea Party vergleichsweise harmlos aus. 

 

Wenn jetzt jemand fragt, wie man sich auf den Systemwechsel vorbereitet sollte man sich Fragen wie die obigen stellen. Von echtem Krieg über Wirtschaftskrieg bis zu beliebigem Säbelrasseln und Machtdemonstrationen. Alles ist möglich. 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Ich glaube, dass "Never bet against America" auch weiterhin nicht in Rauch aufgeht.

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hattifnatt
vor 2 Stunden von Sapine:

Als die Spanier nach Südamerika kamen, welche Chance hätten die Inkas mit oder ohne Nachdenken gehabt in europäische Werte zu investieren? Ernsthaft gemeinte Frage. 

Man muss gar nicht so weit zurückgehen in der Historie - man kann auch an die Lage der jüdischen Bevölkerung in den von den Nazis eroberten Gebieten denken. Aber wie Du sagst - alle Varianten sind möglich, z.B. auch die Situation in Ost- oder Westdeutschland nach dem 2. Weltkrieg ...

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Holgerli

Ich klaue mal von hier:  What China gets wrong - The pandemic, the economy and the war in Ukraine

 

Ich denke, was man auf jeden Fall in Betracht ziehen muss ist:

a.) dass die USA garnicht zu Stufe 6 absteigen und auf Stufe 5 (zumindest noch deutlich längerfristig) verbleiben. Bauchgefühlmäßig würde ich ich hier sagen, dass die Wahrscheinlichkeit maximal 20% ist, zu 80% Abstieg auf Stufe 6.

b.) dass China garnicht den Aufstieg in Stufe 3 schafft. Hier sehe ich die Wahrscheinlichkeit schon eher 50:50.

 

Die Frage ist: Was passiert wenn die USA auf Stufe 6 absteigen, China aber nicht auf Stufe 3 kommt? Schaut dann Westeuropa dumm aus der Wäsche, weil aufeinmal wir (neben einem wirtschaftlichen) zu einem politischen und militärischen Imperium aufsteigen müssen?

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Holgerli
Am 20.3.2022 um 18:35 von Desinfect:

Deshalb würde mich sehr interessieren, was ihr aus dem Buch mitgenommen habt?

Habt ihr für euch selbst konkrete Handlungstrategien abgeleitet?

Wenn ja: Welche?

 

Nachdem ich das Buch komplett gelesen und das Video nun auch gesehen habe, folgende Schlussfolgerungen:

1.) Das Video ist keine gute Zusammenfassung um Handlungsstrategien daraus abzuleiten, da es zu komprimiert ist und deswegen zu viele Auslassungen hat

2.) Konkrete Schlüsse und Handlungsempfehlungen würde ich erst nach bzw. aus der Lektüre des Buches ableiten.

 

Meine persönlichen Schlüsse und Handlungsempfehlungen wären:

1.) Ruhe bewahren. Der Swing, dass die USA nicht mehr Weltmacht sind und China die vorherrschende Weltmacht sein wird, steht NICHT unmittelbar bevor

2.) Dass eine Währung den Status als Reserve-Currency verliert, erfolgte bisher erst deutlich nach dem Verlust des Status als Weltmacht. Also noch mehr Zeit

3.) Ersteres und zweiteres muss m.M.n. nicht unbedingt zu einem massiven Absturz von US-Aktien führen. Viele US-Unternehmen sind so global unterwegs, dass sie nicht unbedingt auf den US-Markt angewiesen sind.

4.) Dass der Yuan, dann die neue Reserve-Currency wird, ist absolut nicht sicher

5.) Ich glaube, dass wir in EU-Europa mit dem Euro als zweite, aber deutlich kleinere Reserve-Currency nicht so schlecht dastehen wie Dalio sagt

6.) Den Fakt, dass China vielleich doch deutlich schneller alt als reich werden könnte, lässt Dalio komplett außen vor. Auch, dass ein populistisch/rassistischer Präsident zu einem massiven Brain-Drain in den USA führen könnte.

 

So gesehen mache ich erstmal nichts und lasse mein gut diversifiziertes 70:30-Protzfolio mit (leichtem) US-Tech-Bias weiterlaufen

 

Was mir viel mehr Sorgen macht und da muss ich leider mit Dalio übereinstimmen ist, dass ich massiv Angst davor habe, dass Taiwan der Auslöser für einen heissen Krieg zwischen China (die Abtrünnigen zurück ins Vaterland holen) und den USA (wir sind die einzige Supermacht und wir beschützen unsere Freunde) wird. Und Schlussendlich dann dieser Krieg richtig auf die Weltwirtschaft durchschlägt, weil aufgrund der relativen Stärken beider Beteiligten es keinen echten und schnellen Gewinner gibt.

Dann wäre es aber auch egal worin man investiert ist.

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
vor 47 Minuten von Holgerli:

Meine persönlichen Schlüsse und Handlungsempfehlungen wären:

1.) Ruhe bewahren. Der Swing, dass die USA nicht mehr Weltmacht sind und China die vorherrschende Weltmacht sein wird, steht NICHT unmittelbar bevor

2.) Dass eine Währung den Status als Reserve-Currency verliert, erfolgte bisher erst deutlich nach dem Verlust des Status als Weltmacht. Also noch mehr Zeit

3.) Ersteres und zweiteres muss m.M.n. nicht unbedingt zu einem massiven Absturz von US-Aktien führen. Viele US-Unternehmen sind so global unterwegs, dass sie nicht unbedingt auf den US-Markt angewiesen sind.

4.) Dass der Yuan, dann die neue Reserve-Currency wird, ist absolut nicht sicher

5.) Ich glaube, dass wir in EU-Europa mit dem Euro als zweite, aber deutlich kleinere Reserve-Currency nicht so schlecht dastehen wie Dalio sagt

6.) Den Fakt, dass China vielleich doch deutlich schneller alt als reich werden könnte, lässt Dalio komplett außen vor. Auch, dass ein populistisch/rassistischer Präsident zu einem massiven Brain-Drain in den USA führen könnte.

Danke, sehr erhellend. Wollte es nachdem ich das Video gesehen haben unbedingt lesen, aber bin bisher nicht dazu gekommen.

 

vor 47 Minuten von Holgerli:

Was mir viel mehr Sorgen macht und da muss ich leider mit Dalio übereinstimmen ist, dass ich massiv Angst davor habe, dass Taiwan der Auslöser für einen heissen Krieg zwischen China (die Abtrünnigen zurück ins Vaterland holen) und den USA (wir sind die einzige Supermacht und wir beschützen unsere Freunde) wird. ...

Das mit Taiwan habe ich zunächst auch gedacht, aber ich denke das kann man erstmal ausschliessen.

 

Erstens ist China ist viel zu abhängig von den beiden Exportmärkten in Europa und USA. Allein die Sanktionskeule dürfte schon abschrecken. Das militärische Ukraine Desaster Putins wohl zusätzlich.

 

Zweitens sehe ich bei der politischen Führung weniger psychopathologischen Charaktereigenschaften wie bei Putin. Das putinsche Kerbholz ist ja doch recht lang i.e.:

  • Sprengung der 5 Hochhäuser durch FSB
  • nachfolgender Tscheschenienkrieg mit diversen Kriegsverbrechen,
  • Ermoderung des entarnenden Journalisten,
  • Einmarsch in Georgien,
  • Einmarsch in Transnistrien,
  • Syrienmasker,
  • Ermordung und Verbannung diverser Oppositioneller (sogar im Ausland),
  • Kleptokratische Transformation des Landes in den persönlichen Selbstbedienungsladen
  • Einmarsch in der Krim.
  • Greultaten in den Separatistengebieten

Da hat Xi deutlich weniger auf dem Kerbholz (oder täusche ich mich?). Außerdem hat er atomar und militärisch den deutlich Kleineren (noch).

 

 

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Holgerli
vor 22 Minuten von Bärenbulle:

Das mit Taiwan habe ich zunächst auch gedacht, aber ich denke das kann man erstmal ausschliessen.

 

Erstens ist China ist viel zu abhängig von den beiden Exportmärkten in Europa und USA. Allein die Sanktionskeule dürfte schon abschrecken. Das militärische Ukraine Desaster Putins wohl zusätzlich.

 

Zweitens sehe ich bei der politischen Führung weniger psychopathologischen Charaktereigenschaften wie bei Putin. Das putinsche Kerbholz ist ja doch recht lang i.e.:

(...)

Da hat Xi deutlich weniger auf dem Kerbholz (oder täusche ich mich?). Außerdem hat er atomar und militärisch den deutlich Kleineren (noch).

Dalios Argumentation geht diesbezüglich etwas anders aber Teile Deiner Argumentationslinie passen  definitiv zu seiner Argumentation. Dalio sagt, dass

 

a.) die Taiwan-Frage in China sehr, sehr hoch aufgehängt ist

b.) die USA/westlichen Mächte eher die kurzfristigen Auswirkungen im Blick haben, während chin. Führer eher absolut langfristig orientiert sind, teilweise sogar auf ein komplettes Jahrhundert. Meine Meinung (nicht die von Dalio): Demzufolge gebe ich Dir aus westlicher Sichtweise Recht, gebe allerdings zu bedenken, dass aus chin. Sicht solche Sanktionen auch ggf. über mehere Jahre einfach hingenommen werden könnten.

c.) der Faktor, dass China global-militärisch noch hinter den USA zurückliegt, China aber direkt um China herum deutlich stärker als die USA ist

d.) schwächelnde Imperien die Tendenz haben, gerne auch mal militärisch draufzuhauen, auch wenn es objektiv nicht sinnvoll ist um zu zeigen, dass sie noch die Stärke haben

 

Dalio sieht die Chancen für einen heissen Krieg zw. China und den USA bei ca 30% in den nächsten 5 bis 10 Jahren.

 

Aber ich hoffe einfach mal. Zummal Dalio ja auch Unrecht haben kann (wasr ja auch selber sagt) und 30% Kriegsgefahr auf der anderen Seite aber auch bedeuten, dass es zu 70% keinen Krieg gibt.

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PapaPecunia
vor 2 Stunden von Holgerli:

Auch, dass ein populistisch/rassistischer Präsident zu einem massiven Brain-Drain in den USA führen könnte.

Entgegen vielfacher Ankündigung hat Donald Trump zu keiner Auswanderungswelle geführt. Insofern gehe ich davon aus, dass auch ein zweiter Trump keine Auswirkung hätte. 

Langfristig bastelt sich America den "brain drain" unabhängig vom Präsidenten selber: Durch ein zunehmend schwächelndes Bildungssystem. Allerdings werden die Eliteschmieden sicherlich auch nicht von heute auf morgen verschwinden, sondern sehr wahrscheinlich auf Jahrzehnte hinaus für einen gewissen Zufluss Hochgebildeter sorgen.

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Holgerli
vor einer Stunde von PapaPecunia:

Langfristig bastelt sich America den "brain drain" unabhängig vom Präsidenten selber: Durch ein zunehmend schwächelndes Bildungssystem. Allerdings werden die Eliteschmieden sicherlich auch nicht von heute auf morgen verschwinden, sondern sehr wahrscheinlich auf Jahrzehnte hinaus für einen gewissen Zufluss Hochgebildeter sorgen.

Ja, da stimme ich zu. Ist übrigens einer der Punkte wo ich Dalio nicht zustimme: Einer der größten noch existierenden Stärken der USA sieht Dalio im überragenden Bildungsystem der USA (Score: +2,0). Gleichzeitig spricht er hier Europa nur mittelmäßige Noten (+0,3) zu. Deutschland im speziellen wird von ihm ein eher schlechter Wert (-0,2) zugewiesen.

Ganz ehrlich: Hätte ich mein Studium mit 50.000 oder 100.000DM zusätzlichen Kosten für die Uni (zuzüglich zu 20.000DM BAFöG) finanzieren müssen wäre ich nicht studieren gegangen.

Hier kann man vielleicht einen Widerspruch in der Methodik Dalios finden: Einerseits wird die fortschreitenden Schere zwischen den Vermögen der Reichsten zur Mittelschicht zu den "Have-nots" als ein Grund für den Niedergang eines Imperiums identifiziert. Andererseits wird eine sauteure, private Elite-Uni als Pluspunkt im Vergleich zu einer guten oder sehr guten Uni gesehen. Und wenn man sich seine Methodik beim Scoring von "Education" mal anschaut, dann glaube ich schlicht, dass seine Metrik das deutsche System der Berufsausbildung nicht wirklich greifen kann.

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chirlu
vor 5 Stunden von Bärenbulle:

Da hat Xi deutlich weniger auf dem Kerbholz (oder täusche ich mich?).

 

Im Ausland tatsächlich – bisher keine militärischen Überfälle und keine Mordanschläge, soweit ich weiß. Im Inland dagegen gibt es reichlich zu kerben, von für Autokratien üblichen Verfolgungsmaßnahmen gegen Oppositionelle (Gefängnis, Folter, Tod) bis hin zu Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit u.a. in Tibet und Xinjiang.

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basti_
· bearbeitet von basti_
vor 9 Stunden von chirlu:

 

Im Ausland tatsächlich – bisher keine militärischen Überfälle und keine Mordanschläge, soweit ich weiß. Im Inland dagegen gibt es reichlich zu kerben, von für Autokratien üblichen Verfolgungsmaßnahmen gegen Oppositionelle (Gefängnis, Folter, Tod) bis hin zu Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit u.a. in Tibet und Xinjiang.

Es ist doch aber nur schwer zu glauben, das China lediglich "Bautrupps" nach zB Afrika schickt um dort Infrastruktur zu bauen. Da wird man doch sicher auch irgendwie für die Sicherheit dieser "Bautrupps" sorgen wollen oder auch später für den Schutz der Infrastruktur.

Soll man wirklich glauben, dass das immer mit Rücksicht auf bzw im Einklang mit der lokale Bevölkerung passiert? IdR arbeitet man hier doch mit Autokratien oder Diktatoren und ist eben bei diesen u.a. beliebt, weil man keine Fragen stellt.
Wenn ich mich richtig erinnere sind die Bauarbeiter, die beim Bau der neuen Seidenstraße gestorben sind, idR auf einem Militärfriedhof begraben worden. Allein das es dabei Tote gab nehmen wir doch aber überhaupt nicht wahr.

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kleinsparer
vor 18 Stunden von Holgerli:

3.) Ersteres und zweiteres muss m.M.n. nicht unbedingt zu einem massiven Absturz von US-Aktien führen. Viele US-Unternehmen sind so global unterwegs, dass sie nicht unbedingt auf den US-Markt angewiesen sind.

Wieso sollten die globalen US Unternehmen einen Vorteil haben ggü denen die auf den Heimatmarkt fokussiert sind?

 

Außer dass sie möglicherweise weniger von einem generell abwertendem USD betroffen wären?

 

Und ob man dann aus EUR Land einen abwertenden USD sehen wird?

 

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