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Glory_Days

Offensiv/Defensiv-Portfolio

Empfohlene Beiträge

Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 11 Stunden von Glory_Days:

Der Einfluss von Sektordiversifikation ist in diesem Rahmen eher gering, hat in der Vergangenheit in Krisenzeiten allerdings für zusätzliche Stabilisierung gesorgt

In dem Zusammenhang würde mich die Entwicklung deines Portfolios hier im reinen Aktienteil interessieren seit Beginn deines Fadens hier, also ab April 2022.

 

Könntest du das abbilden (also nur der Aktienteil ohne Gold, Rohstoffe, Kryptos) und einen breiten MCAP-Index/ETF dazu nehmen zum Vergleich?

 

Das wäre super.

Danke!

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 9 Stunden von Puppi:

Könntest du das abbilden (also nur der Aktienteil ohne Gold, Rohstoffe, Kryptos) und einen breiten MCAP-Index/ETF dazu nehmen zum Vergleich?

Das ist der reine Aktienanteil mit MSCI World-Sektoren skaliert auf 100% in den Verhältnissen der OD Portfolio-Konzepte gegenüber dem iShares MSCI ACWI seit 01.04.2022 in EUR.

 

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Renditefaktoren in EUR am Ende des Zeitraums:
 

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Puppi
vor 2 Stunden von Glory_Days:

Das ist der reine Aktienanteil mit MSCI World-Sektoren skaliert auf 100% in den Verhältnissen der OD Portfolio-Konzepte gegenüber dem iShares MSCI ACWI seit 01.04.2022.

 

grafik.thumb.png.13ca557979697ce8112f638015cc17c1.png

 

Renditefaktoren am Ende des Zeitraums:
 

grafik.png.ef2584deaa6c012992470434a7f6c558.png

Super.

Danke für die Arbeit:thumbsup:

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Glory_Days
vor 29 Minuten von Puppi:

Super.

Und trifft es deine Erwartungen?

Ich habe in #950 mal noch den MSCI World/ACWI aufgenommen (ACWI ab Auflage).

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Puppi
· bearbeitet von Puppi
vor 9 Stunden von Glory_Days:

Und trifft es deine Erwartungen?

Ja, sogar sehr.

Ich hatte vermutet, dass die Equal Weight Variante ziemlich nah mit dem ACWI läuft, während die beiden anderen Varianten (defensiv und offensiv) sozusagen logischerweise in Sachen Volatilität darunter und darüber liegen.

 

Ich fühle mich damit bestätigt, dass diese Diversifikation im reinen Aktienteil risikobereinigt (Sharpe etc) langfristig nicht unbedingt nötig ist. Kann besser laufen in Zukunft, aber auch nicht.

 

Wie du selbst betont, hat die Diversifikation mittels Hinzunahme anderer Anlageklassen (in deinem Fall Gold, Rohstoffe etc) deutlich mehr Aus(Wirkung).

 

Insofern dürfte der Unterschied zwischen einem "ACWI mit Gold und Rohstoffen" und einem "OD-Equal Weight- Portfolio mit Gold und Rohstoffen" nochmals geringer sein als oben in der Grafik mit reinem Aktienteil, da der Unterschied im Aktienteil ja nochmals prozentual gedämpft wird.

 

=> Wer es nicht zu komplex haben will, kann die vier Zeilen im Aktienteil (Nasdaq100 + Inform.Tech.Sekt. + Consum.Stapl.Sekt. + HealthC.Sekt) durch einen Welt-ETF ersetzen.

 

Vielleicht kannst du das nochmal darstellen...also:

 

ACWI mit Gold und Rohstoffen" (50/25/25).

vs 

"OD-Equal Weight- Portfolio mit Gold und Rohstoffen" (25/25/25/25).

ab April 2022.

 

Dazu vielleicht noch die beiden reinen Aktien- Portfolios von oben.

Dann sieht man bestimmt auch gut den stärkeren Effekt der Beimischung von Gold und Rohstoffen.

 

Wenn man es ganz genau nimmt, müsste man zum Vergleich statt dem ACWI (-Baustein) sogar nur einen MSCI World (-Baustein) heranziehen, da in deinem OD-Portfolio die Emerging Markets ja gar keine Rolle spielen bzw komplett ausgeklammert werden. Viel macht es nicht aus, aber es ist sichtbar, siehe hier:

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Quelle: fondsweb.de

 

So gesehen wäre der fairste und logischste Vergleich:

 

50% MSCI WORLD + 25% Gold + 25% Rohstoff-Futures

vs 

25% Offensiv-Aktien + 25% Defensiv-Aktien + 25% Gold + 25% Rohstoff-Futures

ab April 2022.

:)

 

Das wäre dann wohl auch das, was ich langfristig hier im Forum beobachten würde (unabhängig von unserer Wette :prost:).

Damit sehen Anleger am ehesten, ob die (Sektor-)Diversifikation/Zerlegung im reinen Aktienteil wirklich für sie den Aufwand wert wäre.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 2 Stunden von Puppi:

Ich fühle mich damit bestätigt, dass diese Diversifikation im reinen Aktienteil risikobereinigt (Sharpe etc) langfristig nicht unbedingt nötig ist. Kann besser laufen in Zukunft, aber auch nicht.

Was bei einem Vergleich zweier Kurven eine Binsenweisheit ist. Deckungsgleich werden die Kurven nicht sein. Ich würde bei dieser ex-post Betrachtung den Fokus ohnehin nicht auf den Endwert oder irgendwelche Zwischenwerte legen, sondern auf den Pfad insgesamt. Hätte es dieser Pfad wahrscheinlicher gemacht, die Anlage durchzuhalten: Ja oder nein. Natürlich immer mit dem Wissen, dass es diesen Pfad in dieser Form zukünftig nicht mehr geben wird. Wie dieser zukünftig genau aussehen wird, kann aus heutiger Sicht niemand wissen. Die qualitativen Eigenschaften der Kurven relativ zueinander könnten das zeitstabile Element sein. 

vor 2 Stunden von Puppi:

Wie du selbst betont, hat die Diversifikation mittels Hinzunahme anderer Anlageklassen (in deinem Fall Gold, Rohstoffe etc) deutlich mehr Aus(Wirkung).

Das stimmt auf jeden Fall. Der Grund ist, dass diese Anlageklassen unabhängiger voneinander, d.h. von ihrer jeweiligen Wertentwicklung stärker voneinander entkoppelt sind. 

vor 2 Stunden von Puppi:

=> Wer es nicht zu komplex haben will, kann die vier Zeilen im Aktienteil (Nasdaq100 + Inform.Tech.Sekt. + Consum.Stapl.Sekt. + HealthC.Sekt) durch einen Welt-ETF ersetzen.

Wer auf minimale Komplexität setzen und sowohl über Länder- als auch Sektoren diversifizieren möchte, sollte den Aktienanteil durch einen MSCI ACWI (IMI) oder FTSE All World ersetzen.

vor 2 Stunden von Puppi:

Wenn man es ganz genau nimmt, müsste man zum Vergleich statt dem ACWI (-Baustein) sogar nur einen MSCI World (-Baustein) heranziehen, da in deinem OD-Portfolio die Emerging Markets ja gar keine Rolle spielen bzw komplett ausgeklammert werden.

Was der verfügbaren Produktpalette geschuldet ist, da es keine ACWI-Sektor ETFs gibt. 

vor 2 Stunden von Puppi:

50% MSCI WORLD + 25% Gold + 25% Rohstoff-Futures

vs 

25% Offensiv-Aktien + 25% Defensiv-Aktien + 25% Gold + 25% Rohstoff-Futures

ab April 2022.

Im Betrachtungszeitraum wäre der Unterschied marginal gewesen:
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vor 2 Stunden von Puppi:

Damit sehen Anleger am ehesten, ob die (Sektor-)Diversifikation/Zerlegung im reinen Aktienteil wirklich für sie den Aufwand wert wäre.

Der Zeitraum seit 04/2022 ist natürlich sehr kurz und dadurch sehr stark von Noise behaftet. #950 zeigt einen wesentlich längeren Zeitraum, aber der Effekt ist grds. nicht entscheidend. Wir dürfen nicht vergessen, dass marktbreite ETFs diese Sektoren genauso beinhalten, weshalb der Gewichtungsunterschied auf Gesamt-Portfolio Ebene und damit auch der Effekt damit von vornherein erwartbar klein ist.

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Sapine
vor 29 Minuten von Glory_Days:

Was der verfügbaren Produktpalette geschuldet ist, da es keine ACWI-Sektor ETFs gibt. 

Die Produktpalette ist meiner Einschätzung nach das größte Problem für die Umsetzung der Strategie. Für Consumer Staples gibt es mittlerweile nur noch einen brauchbaren ETF und der thesauriert, was nicht in jeder Phase des Anlegerlebens optimal ist. Wenn man auch EM berücksichtigen Will wird das Depot mit einer weiteren Position noch komplexer. Eine echte Gefahr sehe ich darin, dass ETFs aus dem Angebot genommen werden bzw. ihre Anlagestrategie ändern und man als Anleger dann vor der Wahl steht friß oder stirb. 

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Puppi
vor 38 Minuten von Glory_Days:

Im Betrachtungszeitraum wäre der Unterschied marginal gewesen:
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Vielen Dank :thumbsup:

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 10.7.2024 um 21:54 von Glory_Days:

Für einen schnellen Überblick über ein Portfolio ist war Morningstar Instant X-Ray ein hervorragendes, kostenloses Analysetool.

Zitat

Außerdem werden wir die folgenden Tools und Funktionen einstellen:

  • X-Ray und Instant X-Ray

https://global.morningstar.com/de/updates/bevorstehende-nderungen-unserer-mitgliedschaftsangebote-tools-und-funktionen-2

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geldvermehrer

Freunde der gepflegten Geldanlage,

 

50% Heiliger Gral, 25% Gold + 25% Rohstoff-Futures

 

Das OD-Portfolio ist entmystifiziert:drool:

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Euronensammler
vor 9 Minuten von geldvermehrer:

25% Gold

Ich habe kein Gold. Soll ich jetzt auf einem 3000-Jahre-Hoch kaufen?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 21 Stunden von geldvermehrer:

Das OD-Portfolio ist entmystifiziert:drool:

Wo kein Mythos bestanden hat, kann auch nichts entmystifiziert werden. Im Prinzip ist diese AA einfach das OD Equal Weight mit globalem Aktienanteil.

vor 21 Stunden von Euronensammler:

Ich habe kein Gold. Soll ich jetzt auf einem 3000-Jahre-Hoch kaufen?

Der aktuelle Preis sollte nie ein schlagendes Argument für oder gegen etwas sein.

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geldvermehrer
vor 19 Stunden von Glory_Days:

Wo kein Mythos bestanden hat, kann auch nichts entmystifiziert werden. Im Prinzip ist diese AA einfach das OD Equal Weight mit globalem Aktienanteil.

Ich weiß doch, kenne dein OD-Portfolio sehr gut, für mich persönlich einer der lehrreichsten threads in diesem forum:thumbsup:

Viele Anfänger schrauben an der Assetklasse Aktien bis ins kleinste Detail herum, möchten dort das max. rausholen, wobei der Anlagenmix mit anderen Assetklassen viel ausschlaggebender ist. Im Vergleich zu einigen Assetklassenmischungsempfehlungen verzichtest du auf Anleihen, das finde ich nach wie vor bemerkenswert.

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Crest
· bearbeitet von Crest

Hi,

 

erst einmal vielen Dank an @Glory_Days, dass er sein Wissen und seine Überlegungen hier mit uns teilt. Dieses Thema ist ein Grund, warum ich mich gerade damit beschäftige, ob ich mein bisheriges Portfolio (50%Aktien nach BIP:50%Festgeld+Tagesgeld) mit weiteren Assetklassen diversifizieren sollte. In dem Zusammenhang habe ich angefangen mich etwas mit der CWARP-Kennzahl zu beschäftigen. 

 

Erstmal eine Verständnisfrage: Bedeuten die Begriffe

  • Return to Max Drawdown (RMDD, aus dem Artemis-Paper und dem BWARP-Paper, s.u.),
  • Return on Max Drawdown (aus einem Zitat von @Glory_Days) und
  • Return over Max Drawdown (RoMaD, von Investopedia)

das Gleiche? Ich gehe davon aus, wollte aber nur sichergehen. Eine weitere Frage betrifft die genaue Berechnung dieses Wertes. Ich habe keine eindeutigen Infos dazu gefunden, ob es sich bei dem verwendeten Rendite-Wert ("L - P" im Artemis-Paper) um die kummulierte Gesamtrendite oder die annualisierte Rendite handelt. Investopedia schreibt einmal von einer annualisierten Rendite, sonst aber auch immer nur von Rendite...

 

Vielleicht habe ich es übersehen, die Suche findet zumindest nichts: Es gibt ein Paper von Blackthorne, welches versucht ein paar Nachteile der CWARP-Kennzahl zu verbessern. Die neue Kennzahl nennt sich dann BWARP...

 

Zitat

The CWARPTM method is also not without its issues, however. Under conditions where
both of the Sortino measures are negative, the CWARPTM measure can become inverted, and
can result in a positive CWARPTM measure, which would prompt an interpretation that is
opposite of the initial intent of the measure. Also, if the Sortino of the replacement portfolio
is close to zero, the value of the resulting CWARPTM measure may become inflated in a manner
that would misrepresent the positive value of the alternative under consideration.
Representative examples of these scenarios are given in Table 1, and these reflect quite
realistic circumstances for those evaluating portfolio performance.

 

Gruß,
Crest

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Glory_Days
vor 12 Stunden von Crest:

Erstmal eine Verständnisfrage: Bedeuten die Begriffe

  • Return to Max Drawdown (RMDD, aus dem Artemis-Paper und dem BWARP-Paper, s.u.),
  • Return on Max Drawdown (aus einem Zitat von @Glory_Days) und
  • Return over Max Drawdown (RoMaD, von Investopedia)

das Gleiche?

Ja die Begriffe werden synonym verwendet. "Ratio of X to Y" als Verhältnis, "Return on Z" normalisiert pro Einheit, oder "Return over Max Drawdown" als Bruch meint mathematisch alles das Gleiche.

vor 12 Stunden von Crest:

Ich habe keine eindeutigen Infos dazu gefunden, ob es sich bei dem verwendeten Rendite-Wert ("L - P" im Artemis-Paper) um die kummulierte Gesamtrendite oder die annualisierte Rendite handelt. 

Siehe Calculation Methodology:

Zitat

For the Return to Max Drawdown calculation, we assume the compound annualized growth rate of the asset minus the risk-free rate in the numerator.

Grundsätzlich schenke ich ex-post Kennzahlen eher wenig bis gar keine Beachtung. Die Aussagekraft mit Blick auf die Zukunft bzw. das ex-ante Anlageproblem ist eher gering und kann teilweise sogar irreführend sein. 

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Crest

Hi @Glory_Days, danke für die Rückmeldung. Das mit der annualized grow rate hatte ich glatt überlesen... :-)

 

Dein letzter Satz wundert mich etwas: Natürlich sind die Zahlen der Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft, das betonst du ja auch immer. Aber was bleibt denn sonst? Um zu prüfen, ob ein Asset zu einem existierenden Portfolio passt, z.B. bzgl. der Korrelation, bleiben ja nur die Kennzahlen aus der Vergangenheit.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
Am 6.8.2025 um 14:05 von Crest:

Dein letzter Satz wundert mich etwas: Natürlich sind die Zahlen der Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft, das betonst du ja auch immer. Aber was bleibt denn sonst? Um zu prüfen, ob ein Asset zu einem existierenden Portfolio passt, z.B. bzgl. der Korrelation, bleiben ja nur die Kennzahlen aus der Vergangenheit.

Im Wesentlichen kann man versuchen, sich weitestgehend von ex-post Kennzahlen und dem Glauben an deren prädiktiver Vorhersagekraft zu lösen. Oder sich zumindest immer wieder zu vergegenwärtigen, dass ex-post Kennzahlen über hinreichende lange vergangene Zeiträume eine rein notwendige Bedingung für ein gutes Portfolio darstellen, aber noch lange kein hinreichendes Kriterium. Zudem sind jegliche ex-post Kennzahlen - wie die Bedingungen an den Finanzmärkten selbst auch - stark zeitabhängig, sodass selbst das beste Portfolio in gewissen (v.a. kurzen) Zeiträumen schlechte ex-post Kennzahlen aufweisen wird. Ich bin daher eher ein Anhänger davon, sachlogische Argumente für das Funktionieren eines Portfolios unter den gegebenen Umständen der Ungewissheit der Zukunft zu finden.

Das mag auf den ersten Blick etwas widersprüchlich anmuten, da ich selbst sehr viele eigene Berechnungen mit historischen Daten angestellt habe und für Kennzahlen als Input grds. nur historische oder simulierte Daten zur Verfügung stehen. Ich halte die Beschäftigung mit empirischen Berechnungen auch nicht für zweck- oder sinnlos, man kann dabei durchaus etwas Gewinnbringendes für die eigene Anlagephilosophie/-strategie lernen. Die Ungewissheit der Zukunft wird man damit aber niemals auflösen können.

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Crest
· bearbeitet von Crest
Am 8.8.2025 um 23:09 von Glory_Days:

Im Wesentlichen kann man versuchen, sich weitestgehend von ex-post Kennzahlen und dem Glauben an deren prädiktiver Vorhersagekraft zu lösen. Oder sich zumindest immer wieder zu vergegenwärtigen, dass ex-post Kennzahlen über hinreichende lange vergangene Zeiträume eine rein notwendige Bedingung für ein gutes Portfolio darstellen, aber noch lange kein hinreichendes Kriterium. Zudem sind jegliche ex-post Kennzahlen - wie die Bedingungen an den Finanzmärkten selbst auch - stark zeitabhängig, sodass selbst das beste Portfolio in gewissen (v.a. kurzen) Zeiträumen schlechte ex-post Kennzahlen aufweisen wird. Ich bin daher eher ein Anhänger davon, sachlogische Argumente für das Funktionieren eines Portfolios unter den gegebenen Umständen der Ungewissheit der Zukunft zu finden.

Das mag auf den ersten Blick etwas widersprüchlich anmuten, da ich selbst sehr viele eigene Berechnungen mit historischen Daten angestellt habe und für Kennzahlen als Input grds. nur historische oder simulierte Daten zur Verfügung stehen. Ich halte die Beschäftigung mit empirischen Berechnungen auch nicht für zweck- oder sinnlos, man kann dabei durchaus etwas Gewinnbringendes für die eigene Anlagephilosophie/-strategie lernen. Die Ungewissheit der Zukunft wird man damit aber niemals auflösen können.

Ich verstehe schon, was du meinst. Allerdings sehe ich zwei Risiken bei den sachlogischen Argumenten:

  • Ex-post klingen viele Zusammenhänge logisch, ob dieser "Zusammenhang" aber der Grund für eine Marktentwicklung ist, weiß niemand, oder? Nicht selten zeigt sich doch, dass eine sachlogisch begründete, niedrige Korrelation beim nächsten Ereignis dann doch nicht eintritt.
  • Die Verwendung sachlogischer Argumente erwartet, dass sich der Markt logisch (im Sinne formaler Logik) verhält. Ist es logisch (oder nur nachvollziehbar), dass Investoren in Krisenzeiten auf Gold setzen? Oder dass sie in fallenden Märkten Aktien verkaufen und in andere Assets umschichten? 

Wenn man eine niedrige Korrelation formal-logisch beweisen könnte, bräuchte man ja eigentlich keine Analyse der Vergangenheit, um die Korrektheit zu verifizieren. Leider scheinen solche beweisbaren Korrelationen selten zu sein...

 

Nicht falsch verstehen, deine Begründung für die Auswahl der offensiven/defensiven Aktien kann ich nachvollziehen, empfinde die Begründungen vielleicht sogar als "sachlogisch". Das möchte ich auch garnicht diskutieren. Ob es aber wirklich eine zwingende formal-logische Abhängigkeit ist, und nicht nur ein Muster, welches wir zu erkennen glauben, wissen wir (IMO) nicht. Falls ich hier falsch liege und es nicht-empirische Nachweise von Korrelationen gibt, fände ich das sehr interessant. 

 

Seitdem ich (auch getriggert durch dein Thema hier) mich entschieden habe mein Portfolio auf mehr Assets (als Aktien und Tages-/Festgeld) zu erweitern, frage ich mich einfach, ob (wenn man die empirischen Daten mal ignoriert) überhaupt mehr Informationen vorhanden sind, außer in möglichst viele Assetklassen zu gleichem Anteil zu investieren? Eben weil die Zukunft ungewiss ist und die Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft ist.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 22 Stunden von Crest:
  • Ex-post klingen viele Zusammenhänge logisch, ob dieser "Zusammenhang" aber der Grund für eine Marktentwicklung ist, weiß niemand, oder? Nicht selten zeigt sich doch, dass eine sachlogisch begründete, niedrige Korrelation beim nächsten Ereignis dann doch nicht eintritt.

Das stimmt grundsätzlich - im Rückblick findet sich so gut wie immer eine logisch erscheinende Erklärung für Marktentwicklungen. Diese muss aber nicht kausal-relevant sein für die aufgetretenen Ereignisse. Manchmal gibt es ex-post sogar mehrere, sich gegenseitig widersprechende logisch erscheinende Erklärungen für das gleiche Ereignis. Man muss aufpassen, dass man nicht in die "Korrelation-impliziert-nicht-Kausalität"-Falle tritt. Den genauen Grund für Marktentwicklungen kann auch ex-post niemand mit absoluter Gewissheit wissen - manchmal liegen die Dinge vermeintlich sehr eindeutig, manchmal weniger. Für Gewissheit müsste man wohl tatsächlich alle Marktteilnehmer fragen, warum sie bestimmte Entscheidungen getroffen oder eben nicht getroffen haben.

Mir ging es um etwas anderes: Ich suche weniger nach sachlogischen Erklärungen für vergangene Marktentwicklungen, als vielmehr nach sachlogischen Argumenten für die Sinnhaftigkeit der Aufnahme von Komponenten in ein Portfolio, d.h. nach gewissen sich ergänzenden Eigenschaften von Komponenten, die möglichst zeitstabil bzw. zeitlos sind. Diese Argumente beziehen sich nicht auf konkrete Ereignisse oder Entwicklungen der Vergangenheit aus einer ex-post Perspektive, sondern bewegen sich auf einer fundamentaleren Ebene. Du hast natürlich absolut Recht, dass selbst diese Form der Analyse keine Garantie für zukünftige Unkorreliertheit von Portfolio-Komponenten untereinander sein muss – schon gar nicht in jedem beliebigen Zeitraum. Dennoch glaube ich an die Existenz und den zeitlichen Erhalt von grundlegenden Eigenschaften von Anlageklassen, die sich allenfalls sehr langsam, d.h. auf großen Zeitskalen, verändern.

vor 22 Stunden von Crest:
  • Die Verwendung sachlogischer Argumente erwartet, dass sich der Markt logisch (im Sinne formaler Logik) verhält. Ist es logisch (oder nur nachvollziehbar), dass Investoren in Krisenzeiten auf Gold setzen? Oder dass sie in fallenden Märkten Aktien verkaufen und in andere Assets umschichten? 

Im Kern der Überlegung steht immer der Ansatz der Diversifikation. Die Herannahme von sachlogischen Argumente soll dazu dienen, Diversifikationspotenziale in einem Portfolio bestmöglich zu realisieren. Insbesondere soll Scheindiversifikation vermieden werden, d.h. formal getrennte Anlageklassen in einem Portfolio, die sich dann von ihren Eigenschaften in bestimmten Szenarien her aber doch sehr ähnlich verhalten würden. Es soll dabei gerade nicht versucht werden, das zukünftige Verhalten des Marktes in irgendeiner Form vorherzusagen, weder von der Art her noch vom Zeitpunkt. Der Markt als solcher muss sich dabei aus meiner Sicht nicht logisch verhalten, sofern das Portfolio innerhalb eines möglichst breiten Spektrums an Szenarien funktioniert – was das Ziel der vorherigen Analyse sein sollte. Man kann sicherlich sachlogische Argumente für oder gegen etwas finden. Es gibt keine Exaktheit bei der Analyse – die Ungewissheit der Zukunft kann auch eine solche Analyse nicht auflösen. Ich persönlich halte derartige Überlegungen aber für weitaus zielführender als reine empirische ex-post Optimierung.

vor 22 Stunden von Crest:

Wenn man eine niedrige Korrelation formal-logisch beweisen könnte, bräuchte man ja eigentlich keine Analyse der Vergangenheit, um die Korrektheit zu verifizieren. Leider scheinen solche beweisbaren Korrelationen selten zu sein...

Die empirische Analyse der Vergangenheit verkommt so gesehen zu einer rein notwendigen Bedingung der Güte der Analyse der sachlogischen Argumente. Dass die angestellten Überlegungen auf sachlogischer Ebene kausal gesehen gut sind, kann nicht bewiesen werden. Vielleicht ist das gerade "die Kunst" der Portfolio-Komposition, da es keine Exaktheit oder Garantie gibt.

vor 22 Stunden von Crest:

Ob es aber wirklich eine zwingende formal-logische Abhängigkeit ist, und nicht nur ein Muster, welches wir zu erkennen glauben, wissen wir (IMO) nicht. Falls ich hier falsch liege und es nicht-empirische Nachweise von Korrelationen gibt, fände ich das sehr interessant. 

Ein echter Beweis im Sinne von Kausalität ist mir persönlich nicht bekannt und für mich angesichts der Umstände auch nur schwer vorstellbar.

vor 22 Stunden von Crest:

Seitdem ich (auch getriggert durch dein Thema hier) mich entschieden habe mein Portfolio auf mehr Assets (als Aktien und Tages-/Festgeld) zu erweitern, frage ich mich einfach, ob (wenn man die empirischen Daten mal ignoriert) überhaupt mehr Informationen vorhanden sind, außer in möglichst viele Assetklassen zu gleichem Anteil zu investieren? Eben weil die Zukunft ungewiss ist und die Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft ist.

Das Gros der heutigen Wissenschaft würde eine breitere Diversifikation als nur Aktien innerhalb des risikobehafteten Portfolio-Anteils empfehlen – es gibt mitunter aber auch andere Ansichten (Mindermeinung). Da es das perfekte Portfolio aus genau den von dir genannten Gründen nicht gibt, können persönliche (Risiko-)Präferenzen eine Rolle bei der Gewichtung von Komponenten spielen. Breite Diversifikation ist aus meiner Sicht so gesehen die beste Näherung an das perfekte Portfolio.

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Crest

Nochmals vielen Dank @Glory_Days, dass du dir immer so viel Zeit nimmst für so ausführliche Antworten.

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Stoxx

@Glory_DaysWie stehst Du grundsätzlich zu Entnahmestrategien, hast Du da ein favorisiertes Modell? Oder hältst Du es einfach, nach dem Motto wenn ich Kapital brauche, entnehme ich durch Verkauf? 

Mich würde Deine Vorgehensweise in der Entnahmephase interessieren.

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geldvermehrer
vor 3 Stunden von Stoxx:

@Glory_DaysWie stehst Du grundsätzlich zu Entnahmestrategien, hast Du da ein favorisiertes Modell? Oder hältst Du es einfach, nach dem Motto wenn ich Kapital brauche, entnehme ich durch Verkauf? 

Mich würde Deine Vorgehensweise in der Entnahmephase interessieren.

Dem schließe ich mich an und werfe die "3-Topf-Strategie" von Andreas Beck gleich mal in den Ring:)

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vanity

Aber doch nicht ohne sein neues Video dazu zu verlinken? :'(

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Schwachzocker

 

vor 4 Stunden von geldvermehrer:
vor 7 Stunden von Stoxx:

@Glory_DaysWie stehst Du grundsätzlich zu Entnahmestrategien, hast Du da ein favorisiertes Modell? Oder hältst Du es einfach, nach dem Motto wenn ich Kapital brauche, entnehme ich durch Verkauf? 

Mich würde Deine Vorgehensweise in der Entnahmephase interessieren.

Dem schließe ich mich an und werfe die "3-Topf-Strategie" von Andreas Beck gleich mal in den Ring:)

Dort wird aber auch nichts anderes gemacht als: Wenn ich Kapital brauche, entnehme ich durch Verkauf.

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Stoxx
· bearbeitet von Stoxx
vor 2 Stunden von Schwachzocker:

Dort wird aber auch nichts anderes gemacht als: Wenn ich Kapital brauche, entnehme ich durch Verkauf.

Das wird am Ende unter Berücksichtigung von Kosten, Steuern, Praktikabilität etc. wahrscheinlich das Mittel der Wahl sein.

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