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salmei

Ist der ARERO sicherer als ein MSCI World ETF?

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Gast240408
· bearbeitet von myrtle
3 hours ago, monstermania said:

Ich finde den Blog von Georg zum Thema Entnahmestrategien sehr interessant.

Gegen Augenwischerei finde ich - wenn man den engeren Punkt des Kapitalverzehrs darin etwas erweitert - den letzten Artikel von Kommer hilfreich. Bei 450 TEU Kapitalstock wuerde ich die 150 TEU TG aus zwei Gruenden abschmelzen: 1) Das Verhaeltnis totliegendes Kapital zu den Wertpapieren ist generell zu hoch. Und v.a.D. 2) die 450000 sind noch zu wenig, m.E. gibt es dahingehend noch Handlungesbedarf und der ist ohne Risiko nicht - mehr - gewinnbringend umsetzbar. Und das TG ist halt einsetzbar. Aber vielleicht kann man bei den heutigen Immopreisen auch die Huette noch verticken und bis ultimo mieten und dabei noch einen Ueberschuss verwerten koennen. Muss ja aber nicht gleich sein.

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 4 Stunden von monstermania:

@stagflation

Ein Vergleich von ARERO vs. MSCI World läuft aber schon extrem auf den berühmten Äpfel vs. Birnen Verglich hinaus. Nicht nur, dass der ARERO neben Aktien auch Rohstoffe und Anleihen enthält, auch der 60%ige Aktienteil im ARERO ist im Gegensatz zum MSCI World nach dem BIP der Regionen gewichtet und daher absolut nicht vergleichbar.

Die Anlagestrategie des ARERO muss man halt so akzeptieren oder ein eigenes Portfolio aufbauen.

 

Wenn man sich die Frage stellt: soll ich in den ARERO oder in einen World-ETF investieren, dann ist das ein Äpfel-und-Birnen-Vergleich. Dazu sind die Fonds zu unterschiedlich. Der ARERO hat weniger Risiko, aber auch die erwartete Rendite ist kleiner.

 

Wenn man sich ein Portfolio nach der Portfolio-Theorie oder nach dem vereinfachten risikoreich/risikoarm-Modell aufbaut, dann werden ARERO und World-ETF doch vergleichbar. Und dann wird es auch interessant!

 

Geldanlage sollte in folgenden Schritten erfolgen:

  1. Anlageziele und Anlagestrategie definieren
  2. Gewünschtes Risiko definieren
  3. Anlageprodukte auswählen

2 und 3 sind die entscheidenden und schwierigen Schritte. Schritt 3 ist relativ uninteressant - hierfür gibt es Regeln.

 

Nehmen wir an, ein Anleger möchte mit 50% des Risikos eines World-ETFs anlegen. Dann hat er mit den Produkten ARERO und World-ETF folgende Möglichkeiten:

  1. Portfolio 1: 50% World-ETF und 50% Tagesgeld
  2. Portfolio 2: 70% ARERO und 30% Tagesgeld

Beide Portfolios sollten ein ähnliches Risiko und eine ähnliche erwartete Rendite haben.

 

Die Frage ist nun: welche der beiden Portfolios ist besser? Hier kann uns die Sharpe Ratio weiterhelfen. Leider liefert diese kein eindeutiges Ergebnis, so dass es aus Sicht der Portfolio-Theorie egal ist, welchen Weg man geht. Aus dem Gefühl heraus würde ich sagen, dass Portfolio 2 besser ist. Andererseits zeigen die letzten 10 Jahre, dass Portfolio 1 besser gewesen wäre. Grund ist wahrscheinlich die BIP-Gewichtung des ARERO - und die hat in den letzten 10 Jahren Rendite gekostet. Es kann aber sein, dass die BIP-Gewichtung in den nächsten 10 Jahren wieder einen Vorteil bringt.

 

Von daher würde ich sagen, dass beide Portfolios (1 und 2) gute Möglichkeiten sind, wenn man mit 50% Risiko eines World-ETFs anlegen will.

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monstermania

 

vor 33 Minuten von myrtle:

Gegen Augenwischerei finde ich - wenn man den engeren Punkt des Kapitalverzehrs darin etwas erweitert - den letzten Artikel von Kommer hilfreich. 

...

Aber vielleicht kann man bei den heutigen Immopreisen auch die Huette noch verticken und bis ultimo mieten und dabei noch einen Ueberschuss verwerten koennen. Muss ja aber nicht gleich sein.

Danke für den Link!

Auch die häufig angeführte 4%-Regel geht ja im ursprünglichen 'Worst-Case'-Szenario von einem vollständigen Kapitalverzehr nach 30 Jahren aus. Das Gerede von einer 'ewigen Rente' ohne völligen Kapitalverzehr ist mir eh egal. Ich sterbe irgendwann. Meine Idealvorstellung wäre, an meinem Todestag auch mein Vermögen 'verbraten' zu haben. Dummerweise weiß man eben i.d.R. nicht genau, wann es soweit ist, so dass man sich einen Sicherheitspuffer ein- bzw. aufbauen muss.

Ich plane am Anfang der Entnahmephase eine etwas höhere Entnahmerate ein. Erfahrungsgemäß sinkt der Finanzbedarf mit zunehmenden Alter, sofern man einigermaßen Gesund bleibt.

Und auch die Szenarien in Georgs-Blogbeiträgen sind nicht 100%ig sicher. In einem seiner Beiträge hatte er ein Pleite-Risiko von 2,5% als tolerabel bezeichnet.

 

Ja, und eine eigene Immobilie ist lange ganz schön und gut, wird aber im Alter häufig auch zu einer Belastung. Haus und Garten wollen gepflegt werden. Dazu kommt dann häufig, dass der Wohnraum häufig viel zu groß ist/wird. Insbesondere, wenn dann noch einer der Partner vorzeitig verstirbt.

Mache den 'Spaß' gerade mit meinen Eltern durch. Trennen wollen Sie sich Ihrem Haus irgendwie nicht, obwohl Sie sich immer weniger darum kümmern können. Ich kann da durch die Entfernung auch nicht viel helfen.

Mir soll es ja egal sein, ich hatte Ihnen schon vor einigen Jahren zum Verkauf der Immobilie und zu einem Umzug in eine betreute Seniorenwohnanlage geraten.  

 

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chirlu
vor 9 Minuten von monstermania:

Meine Idealvorstellung wäre, an meinem Todestag auch mein Vermögen 'verbraten' zu haben. Dummerweise weiß man eben i.d.R. nicht genau, wann es soweit ist

 

Genau der Anwendungsfall für eine Rentenversicherung.

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monstermania
vor 14 Minuten von chirlu:

Genau der Anwendungsfall für eine Rentenversicherung.

Zum Glück, habe ich ja auch meine Ansprüche an die Rentenversicherung(en). ;)

Nur warum beruhigt mich das irgendwie nicht so recht!? 

 

Ich glaube schon, dass ich mal (m)eine Rente bekommen werde, nur was ich mir dann davon noch leisten kann... :ermm:

 

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Sapine
vor 45 Minuten von monstermania:

Auch die häufig angeführte 4%-Regel geht ja im ursprünglichen 'Worst-Case'-Szenario von einem vollständigen Kapitalverzehr nach 30 Jahren aus. Das Gerede von einer 'ewigen Rente' ohne völligen Kapitalverzehr ist mir eh egal. Ich sterbe irgendwann. Meine Idealvorstellung wäre, an meinem Todestag auch mein Vermögen 'verbraten' zu haben.

Vorsicht die Frau soll auch noch leben?

Zitat

Ich plane am Anfang der Entnahmephase eine etwas höhere Entnahmerate ein. Erfahrungsgemäß sinkt der Finanzbedarf mit zunehmenden Alter, sofern man einigermaßen Gesund bleibt.

Das muss nicht stimmen Gärtner, Haushaltshilfe und Pflege können zu spürbaren Kostenfaktoren werden.

Zitat

Und auch die Szenarien in Georgs-Blogbeiträgen sind nicht 100%ig sicher. In einem seiner Beiträge hatte er ein Pleite-Risiko von 2,5% als tolerabel bezeichnet.

Mir wäre das zu hoch und bei zwei Personen erhöht sich das Risiko, dass die Zeitspanne womöglich überschritten wird. Aber worst case geht immer noch Haus beleihen. Umzug im Alter wird schwierig, wenn man nicht mehr fit ist. Dinge die man früher in Nullkommanic erledigt hätte werden zur hohen Hürde 

Zitat

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 3 Stunden von salmei:

Alter: 61, Rentenbeginn in 5 Jahren, selbständig, Rentenanspruch 300 Euro, meine Frau 400 Euro, eigene Wohnimmobilie

Aus dem Depot muß die komplette Rente also finanziert werden, ich setze sie mit 2000 Euro im Monat an.

Depotwert 450000.- TG 150000.- [...] Weitere Ersparnisse bis zum Renteneintritt sind nicht zu erwarten.

Danke fürs Mitdenken !

 

Mal schauen.

 

Wenn ich es richtig sehe, stehen 600 k€ zur Verfügung und es sollen 2.000 € / Monat entnommen werden.

 

Ohne Inflation und ohne Rendite könnte man 300 Monate lang jeden Monat 2.000 € entnehmen. Dann wäre das Geld weg. Wenn Du mit der Entnahme mit 66 startest, würde das Geld also bis zu einem Alter von 91 reichen.

 

Rechnen wir ein Beispiel mit Inflation und Rendite:

  • Inflationsrate 3%
  • Rendite des Depots nach Steuern: auch 3%
  • Jeden Monat soll ein Wert von heute 2.000 € entnommen werden. Die tatsächlich entnommen Beträge sollen mit der Inflationsrate steigen. Wenn Du in 5 Jahren mit der Entnahme anfängst, wären es also 2.318 € /Monat, ein Jahr später 2.388 € /Monat usw.

Da sich in dieser Beispiel-Rechnung Inflation und Rendite gerade aufheben, würden die 600 k€ auch für 300 Monate reichen.

 

Für Dich könnte es in erster Näherung also ungefähr hinkommen. Wie sieht es mit Deiner Frau aus? Wie alt wird sie sein, wenn in 30 Jahren das Geld weg ist? Von was soll sie dann leben?

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salmei
vor 3 Minuten von stagflation:

 

 

Für Dich könnte es in erster Näherung ungefähr hinkommen. Wie sieht es mit Deiner Frau aus? Wie alt wird sie sein, wenn in 30 Jahren das Geld weg ist? Von was soll sie dann leben?

meine Frau ist 2 Jahre jünger, bescheiden wie wir sind, muß das Geld ja für uns beide reichen :), deine Rechnung mit 3% war auch meine. Als Notnagel würde bleiben das Häuschen am Schluß teilzuverkaufen oder sowas, wird ja immer wieder beworben. Alternativ bis 70 arbeiten, wenn der Körper mitmacht.....

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Gast240408
5 minutes ago, Sapine said:

Das muss nicht stimmen Gärtner, Haushaltshilfe und Pflege können zu spürbaren Kostenfaktoren werden.

 

Das "einigermassen gesund" des Vorredners stellt ja diesbezueglich den wesentlichen disclaimer.

 

Quote

Umzug im Alter wird schwierig, wenn man nicht mehr fit ist.

 

Der TO ist 61, insofern hat er vielleicht noch ein paar praktikable Optionen dahingehend. Muss er natuerlich gar nicht wollen, viele Leute haengen aus den verschiedensten Gruenden an ihren Haeusern/Wohnungen/Gegenden. Ich wollte nur in den Raum stellen, dass hier prinzipiell noch ein signifikanter Klumpen potentiell anders verwendbares Kapital existiert.

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Gast240408
20 minutes ago, stagflation said:

Wenn ich es richtig sehe, stehen 600 k€ zur Verfügung

Ohne Tagesgeld aber nur 3/4 davon. Ziemlich knapp fuer zwei Leute, auch bei eigener Immo. Ich habe jetzt nicht nachgesehen, welcher Art die war, aber die laufenden Ausgaben werden auch gern einmal vergleichbar zu einer Miete. Ob Steuern, nichteinsparbare Ruecklagen (wie z.B. Hausgeld), anderes wurde schon genannt.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 27 Minuten von salmei:

meine Frau ist 2 Jahre jünger, bescheiden wie wir sind, muß das Geld ja für uns beide reichen :), deine Rechnung mit 3% war auch meine. Als Notnagel würde bleiben das Häuschen am Schluß teilzuverkaufen oder sowas, wird ja immer wieder beworben. Alternativ bis 70 arbeiten, wenn der Körper mitmacht.....

 

Wenn die Frau 2 Jahre jünger ist, müsstet Ihr vielleicht die Entnahmen um 100€ oder 200€ pro Monat senken.

 

Falls Ihr noch am Arbeiten seid oder aus anderen Gründen eine nennenswerte Einkommensteuer zahlt, solltet Ihr auch über freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung nachdenken (falls möglich). Das hat einige Vorteile. Es lohnt sich aber vermutlich nur, wenn Ihr durch solche Zahlungen Eure Einkommensteuer senken könnt.

 

Beispiel:

  • Wir haben gesehen, dass die 600.000 € zu Entnahmen von ungefähr 2.000 € / Monat monatlich führen (zzgl. Inflationsausgleich)
  • 15.800 € Einzahlung in den GRV führen zu 67 € Rente im Monat (zzgl. Inflationsausgleich). Bei 600.000 € Einzahlung (nicht möglich, nur zum Vergleich) würde man also eine Rente von 2.500 € /Monat bekommen (zzgl. Inflationsausgleich). Außerdem könnte man jetzt Steuern sparen, müsste die Rente dann aber versteuern. Das kann finanziell attraktiv sein - und auch für die Psyche ist eine feste, garantierte Rente vorteilhaft.

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Gast240408
Quote

solltet Ihr auch über freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung nachdenken (falls möglich). Das hast einige Vorteile.

 

Auch hier noch einmal diese Warnung.

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 10 Minuten von myrtle:

Auch hier noch einmal diese Warnung.

 

An diesem Artikel ist sicherlich etwas dran - aber er ist auch übertrieben. Bei der Rentenversicherung sitzen keine Monster und Menschenfresser! ;)

 

Aber klar - wenn man im Bereich der Scheinselbständigkeit unterwegs ist, sollte man den Antrag auf eine freiwillige Versicherung nicht stellen. Wenn man hingegen selbständig ist und mehrere Kunden hat, braucht man nichts zu befürchten. Wichtiger ist dann schon die Warnung, dass ein Antrag auf eine freiwillige Versicherung mehrere Monate Bearbeitungszeit haben kann. Man sollte ihn also nicht erst im November oder Dezember stellen.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 7 Stunden von Peter23:

Die Sharpe Ratio ist mE kein geeignetes Risikomaß

Dazu dieser Artikel hier, in dem auch die Sortino-Ratio und die Mar-Ratio genannt werden.

vor 3 Stunden von Peter23:

Kann man das denn nicht nachvollziehen?

Doch, natürlich.

Im Corona Crash war der Arero minimal schneller wieder im Plus als der MSCI World, aber das war fast zu erwarten, weil er eben nicht so tief gefallen ist. 

Das Problem bleibt wie immer, dass jede Krise anders ist und man nicht genau ableiten kann, ob in Zukunft auch alles so läuft, wie bisher. Defensive Mischfonds, die nur aus Aktien und Anleihen bestehen, versagen z.B. seit gut einem Jahr/besonders in diesem Jahr völlig. Dort hat sich das (besonders für Laien) versteckte Risiko des Anleihenteils doch ziemlich verwirklicht mittlerweile.

Grundsätzlich ist es aber so, dass mehr Diversifizierung zu weniger Risiko führt. So ist eine Einzelaktie riskanter als ein Depot aus 10 Einzelaktien und dieses riskanter als ein MSCI World und dieser riskanter als ein Arero.

Gleichzeitig fällt aber mit dieser Reihe auch die Chance auf die ganze große Rendite. Irgendwo gibt es eine Art "Sweet Spot-Bereich", in der die Diversifikation so ausreichend gut ist, dass kaum Rendite eingebüßt wird und ab der dann aber zusätzliche Diversifikation eher mehr Rendite-Einbußen befürchten lässt, als das Mehr an Sicherheit bringt. Wo dieser Punkt aber genau ist bzw. bei welchem Produkt kann keiner von uns genau sagen. Ich würde ihn vermutlich irgendwo zwischen S&P500 und Arero vermuten (sofern man wirklich nur ein Produkt zur Auswahl heranzieht).

 

Für den TO dürfte (wie so oft) weniger entscheidend sein, ob er nur den Arero nutzt, nur den MSCI World + Cash oder eine Mischung aus Arero und MSCI World+Cash, sondern hauptsächlich, welche Variante er eher sicher durchhalten kann/in welche er am meisten Vertrauen hat. Darüber hinaus (und das wird ja hier schon gut diskutiert) ist der wichtigste Punkt, herauszufinden, was die Ziele sind und wie viele Risiko man gehen kann.

 

@salmei

Habt ihr Kinder, sprich, gibt es was zu vererben im Fall der Fälle?

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Gast240408
22 minutes ago, chirlu said:

 

Die nichts mit dem Vorschlag zu tun hat. :rolleyes:

???

 

23 minutes ago, stagflation said:

 

An diesem Artikel ist sicherlich etwas dran - aber er ist auch übertrieben. Bei der Rentenversicherung sitzen keine Monster und Menschenfresser! ;)

 

Aber klar - wenn man im Bereich der Scheinselbständigkeit unterwegs ist, sollte man den Antrag auf eine freiwillige Versicherung nicht stellen. Wenn man hingegen selbständig ist und mehrere Kunden hat, braucht man nichts zu befürchten.

 

Hier kommst du von einer in die andere Diskussion. Die erste ist die, ob das sein kann. Da ist nichts zu verniedlichen, wie ich dir versichern kann.

 

Die zweite Diskussion uebernimmt letztlich unkritisiert den Begriff von Scheinselbstaendigkeit, der einmal in ein Gesetz gegossen wurde. Oder viel eher, was dann - und moeglicherweise schon mit dieser Intention - mit ihm gemacht wurde. Begruendet wird diese ja mit Schutzbeduerftigkeiten von ausgebeuteten eben nicht Selbstaendigen. Das mag fuer Pseudopaechter von Kantinen und UPS-Fahrer relativ durchgehend zutreffen. In meinem Gebiet - IT - ist es aber ziemlich anstrengend fuer ganz andere Leute. Da es eben nicht einfach ein paar prekaere "Webentwickler" betrifft, die Schlosser Heinz eine Seite aufsetzen, sondern eine sehr qualifizierte Klientel mit Projektanspruechen, die sich oft nicht - gerade nicht - in irgendwelche Kalenderjahre pressen lassen und deren Zusammenarbeit im Sinn von Teamanforderungen sehr hoch sind. Was den inhaltlichen Kern ihres selbstaendigen Beitrags allerdings nicht betrifft, der auch Jahre an Studium und weitergehenden auch formalen credentials wie PhD's erfordern kann. Zuzueglich vielleicht noch einen Strauss von Sicherheitsueberpruefungen und zusammenfassend im Endeffekt fuer den Traeger sehr aufwendige und fuer den Auftraggebe auf dem Arbeitsmarkt fuer Angestellte kaum findbare Kombinationen von Dingen. Dafuer wird man dann gut bezahlt, was ganz das eigentliche Interesse entsprechender staatlicher Abschoepfer weckt, obwohl man seine "Rente" sehr gut selbst gestalten kann. Und je laenger ich im Vergleich zu Angestellten hohe monatliche Betraege bei einem Kunden heraustrage desto weniger - genau im Gegensatz zum vorgeblichen Mehr - an Abhaengigkeit habe ich natuerlich in der festesten aller diesbezueglichen Definitionen, naemlich der Finanziellen.

 

Stattdessen muss man sich als solcher Selbststaendiger zum eigenen und zum Leidwesen der Kunden gegebenenfalls voellig unnoetig einen weiteren solchen fuer ca. 1/6 des jaehrlichen Umsatzes suchen um formal diese Regelungen im eigenen Sinn zu befriedigen.

 

Sorry fuer die Abschweifung.

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eurofetischist
· bearbeitet von eurofetischist
vor 2 Stunden von monstermania:

Das Gerede von einer 'ewigen Rente' ohne völligen Kapitalverzehr ist mir eh egal. Ich sterbe irgendwann. Meine Idealvorstellung wäre, an meinem Todestag auch mein Vermögen 'verbraten' zu haben

Meine Idealvorstellung wäre Ausstieg aus dem "für Geld Arbeiten müssen" zum 50. Geburtstag. Dann noch viele Jahre gesund und Rüstig, Unternehmungslustig (und damit teuer) leben,  ohne Sorgen, ob das Geld auch reicht bis zum Ableben. 

Ganz ideal, wenn das dann noch ohne Kapitalverzehr geklappt hat.  

 

Daher würde ich eine Entnahme nicht über  3% vom Depotvermögen ATH ansetzen wollen. 

Wenn es über viele Jahre halten soll, z.b. 40 Jahre  geht das nur mit einem sehr hohen Anteil RK3

 

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Peter23
vor 30 Minuten von Madame_Q:

Wo dieser Punkt aber genau ist bzw. bei welchem Produkt kann keiner von uns genau sagen. Ich würde ihn vermutlich irgendwo zwischen S&P500 und Arero vermuten (sofern man wirklich nur ein Produkt zur Auswahl heranzieht).

Ergänzend dazu: Man kann bei Aktien sehr gut diversifizieren ohne die erwartete Rendite zu reduzieren, so dass dort mehr Diversifizierung meist einen gewissen Zusatznutzen bringt. Natürlich kann man bei einem weniger diversifizierten Portfolio auch Glück haben, aber das ändert nichts daran, dass die erwarte Rendite vorher dieselbe war. (Kleine Einschränkungen gelten aber bzgl Faktor-Exposure und/oder Beta>1).

 

Ein bisschen anders sieht es beim Zumischen von anderen Assetklassen aus, weil man hierdurch fast immer die erwartete Rendite reduziert, was aber durch die Reduzierung des Risikos auch meist Sinn macht. Hier helfen auch schon kleine Prozentzahlen, die ich sogar jenen, die voll auf Risiko gehen, empfehlen würde.

 

Ich möchte diesbezüglich auch eine Lanze brechen für die Volatilität. Wenn man diese für eine liquide Assetklasse über lange Zeiträume ausrechnet, dann ist die zumeist ein sehr gutes Maß. Selbst wenn einem Max-DD besser gefällt, so wird man sehen, dass die beiden Maße ohnehin nicht zu anderen Ergebnissen führen; aber die Volatilität sich besser vergleichen lässt zB hinsichtlich der Frage wie stark die Beimischung einer Assetklasse das Risiko reduziert.

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salmei
vor einer Stunde von stagflation:

 

  • 15.800 € Einzahlung in den GRV führen zu 67 € Rente im Monat (zzgl. Inflationsausgleich). Bei 600.000 € Einzahlung (nicht möglich, nur zum Vergleich) würde man also eine Rente von 2.500 € /Monat bekommen (zzgl. Inflationsausgleich). Außerdem könnte man jetzt Steuern sparen, müsste die Rente dann aber versteuern. Das kann finanziell attraktiv sein - und auch für die Psyche ist eine feste, garantierte Rente vorteilhaft.

ein durchaus interessanter Aspekt, werd ich nachdenken... man muß ja nicht den einen Weg gehen...

vor 44 Minuten von Madame_Q:

 

@salmei

Habt ihr Kinder, sprich, gibt es was zu vererben im Fall der Fälle?

haben wir, wenn was vom Haus übrig bleibt :)

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Sapine
vor 1 Stunde von myrtle:

Das "einigermassen gesund" des Vorredners stellt ja diesbezueglich den wesentlichen disclaimer.

Glaub mir jenseits der 80 geht manches deutlich langsamer als man gewohnt war und bei den meisten beginnen spätestens dann auch die Zipperlein. Bei vielen schon deutlich früher auch wenn sie nicht gleich todkrank sind. 

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Gast240408
Just now, Sapine said:

Glaub mir jenseits der 80 geht manches deutlich langsamer als man gewohnt war und bei den meisten beginnen spätestens dann auch die Zipperlein. Bei vielen schon deutlich früher auch wenn sie nicht gleich todkrank sind. 

Weiss ich ja. Der 'disclaimer' ist in den allermeisten Faellen nicht grenzenlos aufrechtzuerhalten. Umso mehr sollte man die Zeit vorher nutzen.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 14 Minuten von Peter23:

Ein bisschen anders sieht es beim Zumischen von anderen Assetklassen aus, weil man hierdurch fast immer die erwartete Rendite reduziert, was aber durch die Reduzierung des Risikos auch meist Sinn macht.

Das ist glaube ich der entscheidende Punkt, an dem sich einige von uns hier die Zähne etwas ausbeißen.

Den zweiten Teil in deinem Satz würden einige User schon so nicht unterschreiben. Ich bin da wohl eher bei dir und speziell beim Arero ist es ja auch so, dass er allein schon durch seine etwas höheren Kosten am Ende etwas "zu kämpfen" hat im Vergleich zur z.B. von @stagflationvorgeschlagenen Variante mit 70% Welt ETF+Cash (das kostet einem ja nur ca. 0,14% TER statt 0,50% beim Arero und wenn man die TD ansetzt als Gebühren, dann schaut es wohl noch schlechter aus beim Arero.

 

Entscheidend ist ja die Frage, ob bei der Variante Arero des Risiko mehr gesenkt wird, als man an erwarteter Rendite an Einbußen hinnehmen müsste. Wenn man diese Frage für sich mit JA beantwortet (so wie ich es tue), dann müsste man sich für den Arero entscheiden (sofern es halt geht, denn wenn jemand z.B. 100% Aktienquote und damit sehr viel Risiko fahren will, kann er den Arero gar nicht nutzen, außer, er hebelt ihn mit Kredit, was dann aber vermutlich keinen Sinn hat). Aber auch hier stellt sich wieder die Frage, wie man FÜR SICH Risiko definiert. Rein mit der Vola würde ich beim Arero nicht an diese Frage herangehen. Da wird er keinen großen Stich machen im Vergleich zu 70% Welt-ETF + 30% Cash, auch nicht in der Zukunft.

vor 11 Minuten von salmei:

haben wir, wenn was vom Haus übrig bleibt :)

Dann finde ich, gelten Überlegungen wie "ideal wäre, wenn das ganze Vermögen aufgebraucht ist bis zum Tod" eben nicht, sprich: "Es darf im Zweifel lieber ein bisschen was übrig bleiben.":D

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 6 Stunden von salmei:

danke für euren Input ! Um es zu konkretisieren:

Alter: 61, Rentenbeginn in 5 Jahren, selbständig, Rentenanspruch 300 Euro, meine Frau 400 Euro, eigene Wohnimmobilie

 

Aus dem Depot muß die komplette Rente also finanziert werden, ich setze sie mit 2000 Euro im Monat an.

Depotwert 450000.- TG 150000.-

Beträgt euer Finanzbedarf pro Monat 2000€ plus 300€ +400€ Rentenanspruch, also 2700€?

Wenn 2000€ monatlich aus dem Vermögen entnommen werden müssen, dann wird's möglicherweise knapp.

Einen Aktienquote von mindestens 60% wird nötig sein bezogen auf die 600k und eine Portion Glück braucht's noch dazu.

 

Rechne mal selbst https://www.bvi.de/service/rechner/entnahmerechner/

Nimm nur Aktien und Barvermögen (global), weil die vergangenen Anleihenrenditen werden die nächsten Jahre nicht erzielbar sein.

 

Sehr positiv: wenn alles Stricke reißen -> es bleibt die Immobilie als Fels in der Brandung

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salmei
vor 16 Minuten von pillendreher:

Beträgt euer Finanzbedarf pro Monat 2000€ plus 300€ +400€ Rentenanspruch, also 2700€?

 

ja, so ist es

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Sapine

Wie viel könnt ihr in den nächsten fünf Jahren noch zurücklegen? Wäre ein Jahr längere Berufstätigkeit eine Option? 

Grundsätzlich ist das Haus die Rückversicherung wenn alle Stricke reißen. Wirkliche Sorgen müsst Ihr Euch denke ich nicht machen. Dennoch würden etwas mehr renditeträchtige Anlagen die Situation helfen zu verbessern. 

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alsuna

Was passiert denn am Ende der Selbständigkeit? Ist da ein Unternehmen oder Geräte zu verkaufen? Oder beschließt du einfach nur, an Tag x den Computer nicht mehr einzuschalten?

 

Bei der DRV gibt es Aufschläge, wenn man erst nach dem regulären Rentenalter Rente bezieht. Schau dir das mal an, ob das vielleicht attraktiv ist. 

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