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cp03525

Bärenmärkte

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cp03525

Der durchschnittliche Bärenmarkt dauert 16 Monate.

Wo beginnt er? Wo hört er auf?

Z.B. Aktuell. Anfang Januar hatte der MSCI Wolrd sein Allzeithoch, von dort an ging es bergab. War dass dann im Nachgang betrachtet der Begin des Bärenmarktes? Dann wären wir schon seit 6 Monaten im Bärenmarkt und bis wann bezeichnet man den Markt als Bärenmarkt? Von der Spitze bis ins Tal oder bis man aus dem Tal heraus und auf Vorkrisenniveau ist?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Nicht der MSCI World, aber dafür die längere Datenreihe des S&P500 als gute Proxy:

grafik.png.c200139ec50a2dd2393eb2eec4e5229a.png

 

Quelle: https://compoundadvisors.com/2022/every-bear-market-is-different

vor 12 Stunden von cp03525:

Wo beginnt er?

Typischerweise verwendet man Drawdowns von > 20% für die Definition von Bärenmärkten. Diese Definition ist allerdings relativ willkürlich.

Zitat

Wo hört er auf?

Das lässt sich eigentlich erst im Rückblick sagen, da es jederzeit Bärenmarktrallies geben kann, bevor der Index danach auf ein noch tieferes Niveau zurückfällt. Im Nachgang ist die Bärenmarkt-Dauer die Dauer vom vorherigen lokalen Hoch bis zum lokalen Tief nachdem ein neues lokales Hoch erreicht wurde.

Zitat

Z.B. Aktuell. Anfang Januar hatte der MSCI Wolrd sein Allzeithoch, von dort an ging es bergab. War dass dann im Nachgang betrachtet der Begin des Bärenmarktes? Dann wären wir schon seit 6 Monaten im Bärenmarkt und bis wann bezeichnet man den Markt als Bärenmarkt? Von der Spitze bis ins Tal oder bis man aus dem Tal heraus und auf Vorkrisenniveau ist?

Von der Spitze des lokalen Hochs bis ins im Rückblick ersichtliche lokale Tief. Den Zeitraum der anschließenden Erholungsphase, die dazu führen kann, ein neues ATH zu erreichen, bezeichnet man als Recovery to Drawdown-Phase.

 

Vor dem Hintergrund vielleicht auch ganz interessant (bis auf ein paar Regeln der 7-Rules To Follow am Ende des Artikels, denen ich nicht zustimmen würde):
https://www.advisorperspectives.com/commentaries/2022/06/10/when-will-this-bear-market-end

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cp03525
vor 9 Stunden von Glory_Days:

...

Von der Spitze bis ins im Rückblick ersichtliche Tal. Den Zeitraum der anschließenden Erholungsphase, die dazu führen kann ein neues ATH zu erreichen, bezeichnet man als Recovery to Drawdown-Phase.

....

 

Danke, dass hatte ich gesucht. Sprich wird sind dann jetzt seit ca. 6 Monaten im Bärenmarkt, weil der Markt ab Anfang Januar am fallen ist und dass die -20% erst viel später erreicht waren, tut nichts zur Sache was den Begin betrifft sondern ist nur die Bestätigung, dass es sich um einen Bärenmarkt anstatt um eine Korrektur handelt?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 3 Stunden von cp03525:

Danke, dass hatte ich gesucht. Sprich wird sind dann jetzt seit ca. 6 Monaten im Bärenmarkt, weil der Markt ab Anfang Januar am fallen ist und dass die -20% erst viel später erreicht waren, tut nichts zur Sache was den Begin betrifft sondern ist nur die Bestätigung, dass es sich um einen Bärenmarkt anstatt um eine Korrektur handelt?

Genau - die Zeit des Bärenmarkts wird nach dieser Definition dann immer vom lokalen Hoch aus zum lokalen Tief gemessen, sobald ein Drawdown -20% beobachtet wird.


Offenkundig gibt es aber verschiedene Definitionen bzw. man muss mit den Begrifflichkeiten aufpassen. In der Tabelle oben, ist jeder Rückgang von -20% (auch von einem lokalen Hoch aus gerechnet, das nicht unbedingt ein ATH sein muss) ein Bärenmarkt (siehe die untersten beiden Zeilen).

 

Andererseits gibt es die Definition eines säkularen Bärenmarkts, wobei dieser immer von einem neuen ATH aus gemessen wird (selbst wenn sich der Kurs also bis knapp unter das letzte ATH erholt, und danach wieder stark einbricht, dann wäre es nach dieser Definition immer noch ein Bärenmarkt, während es in der Tabelle oben zwei Bärenmärkte wären), siehe:

 

grafik.png.dd3a6f4652be9f5b15358b0665d63d94.png

 

Quelle: https://www.advisorperspectives.com/dshort/updates/2022/06/01/a-perspective-on-secular-bull-and-bear-markets
 

Zitat

The implicit rule we're following is that blue shows secular trends that lead to new all-time real highs. Periods in between are secular bear markets, regardless of their cyclical rallies. For example, the rally from 1932 to 1937, despite its strength, remains a cycle in a secular bear market.

Nach dieser Definition wäre die Corona-Krise z.B. kein Bärenmarkt gewesen, sondern lediglich eine vorübergehende Korrektur eines Bullenmarktes (da später ein neues ATH oberhalb der Trendlinie des Bullenmarktes erreicht wurde) und auch bei der aktuellen Marktkorrektur steht noch nicht fest, ob es sich um einen Bärenmarkt handelt.

Zitat

A market peak without setting a new high that violates the bull trend line would define a “bear market.”

Quelle: https://realinvestmentadvice.com/bear-market-or-just-a-big-correction-05-22-20/

In diesem Hinblick als Lektüre auch ganz interessant:
https://www.advisorperspectives.com/commentaries/2021/05/24/confusing-market-crashes-bear-markets-part-1
https://www.advisorperspectives.com/commentaries/2021/06/04/bear-markets-matter-more-than-you-think-part-2

Zitat

A potential mistake in evaluating ‘bull’ or ‘bear’ markets is using a ‘20% advance or decline’ to distinguish between them.”

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Gast240416

 

Dazu gibt es mindestens (!) schon einen Thread

 

Klick

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Es fällt auf, dass der derzeitige Bär sehr schnell war. Vermutung: Er ist (bisher) rein finanziell getrieben und speist sich aus 2 Effekten:

1) sehr schnelle Leitzinserhöhung => Forward-Renditen passen sich neartime an

2) schneller Anstieg der Inflations- (und somit Zins-) erwartung aufgrund von Supply-Schocks

 

... eine Rezession oder Liquiditätsengpässe spielen bisher eine untergeordnete Rolle (was aber ggf. auch die nächste Raketenstufe nach unten sein wird).

 

Wenn das so ist, wie geht es dann weiter?

 

Drei starke Risiken sehe ich:

1) Der Markt rechnet mit einer Zinserhöhung auf max 3-4 Prozentpunkte. Nach Taylor-Rule ist aber sehr viel mehr Potenzial nach oben. Eine Verdoppelung ist möglich. Der Bär würde ergo nochmal so schnell und in etwa mit ähnlichen Abwertungen weiterlaufen. Wäre aber in 6 Monaten durch, da sich dann die Zinserwartungen in hohen Zinsen manifestiert haben dürften. Die Zinsen würden kurz auf 5-8 Prozent oder gar mehr steigen und die Inflation würde vermutlich wieder (zumindestens vorübergehend) zurückgeführt.

2) Das QT zerstört irgendwo einen Teil-/Schattenmarkt (Blasen gibt es ja genug). Bei steigenden Zinsen gibt es genügend Transmissionskanäle in die fragile Finanzwelt, so dass es zuerst punktuell und dann flächendeckend zu einer Liquiditätskrise kommt. Finanzkrisen sind die fiesesten und tiefsten Krisen. Zeitlich läge das Ganze aber eher im Mittelfeld, denn die FED würde vermutlich ASAP Liquidität bereitstellen vermutlich gar via Bazooka, so dass zumindest die Geldpolitik eine schnelle Piroette hinlegt und der FED Put wie Phönix aus der Asche steigt.

3) Rezession: Zeitlich sind rezessionsgetriebene Bären eher langsam. Ohne Finanzkrise kann das im Extremfall auch noch 2 Jahre so weitergehen. Je weniger sich 1) oder 2) manifestieren, desto zäher und langsamer düfte das Ganze werden.

 

Kombinationen sind natürlich auch möglich. Da gibt es eine Menge Synergiepotenzial zwischen 1-3) :w00t:

 

... oder aber morgen ist alles vobei (Na ja wohl eher nicht).<_<

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Carol Jarecki
vor 32 Minuten von Bärenbulle:

2) Das QT zerstört irgendwo einen Teil-/Schattenmarkt (Blasen gibt es ja genug). Bei steigenden Zinsen gibt es genügend Transmissionskanäle in die fragile Finanzwelt, so dass es zuerst punktuell und dann flächendeckend zu einer Liquiditätskrise kommt. Finanzkrisen sind die fiesesten und tiefsten Krisen. Zeitlich läge das Ganze aber eher im Mittelfeld, denn die FED würde vermutlich ASAP Liquidität bereitstellen vermutlich gar via Bazooka, so dass zumindest die Geldpolitik eine schnelle Piroette hinlegt und der FED Put wie Phönix aus der Asche steigt.

 

dafür muss QT überhaupt erstmal starten

 

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