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Sapine

Diskussion zum Thema Psychologische Fallen und mehr

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Sapine

Hier soll und darf die ungestörte Diskussion zum Thema stattfinden. Die Sammlung der menschlichen Unzulänglichkeiten, die einen am rationalen Investieren hindern können findet ihr hingegen dort --> Psychologische Fallen und mehr

 

Insbesondere interessieren mich auch griffige Beispiele wie die jeweiligen Fehler sich bei der Geldanlage manifestieren. 

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Brot2

Finde deine Auflistung Psychologischer Fallen eine coole Idee, folgender Vorschlag zu Aufnahme in die Liste:

Escalation of Committment / Sunk Cost Fallacy / Continuation Bias

Festhalten an verlustbringenden Positionen bzw. Nachkaufen von verlustbringenden Positionen, um diese zu verbilligen anstatt die Fehlentscheidung für das Investment anzuerkennen und den Verlust zu realisieren.

Passende Börsenweisheit dazu wäre, "schlechtem Geld kein gutes hinterher zu werfen" oder "lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende".

Gegenmaßnahme könnte sein, sich vor dem Verbilligen zu überlegen, ob ohne man ohne das Anfangsinvest wirklich investieren würde. D.h. bewusst ausblenden das bereits Geld/Zeit investiert wurde.

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Sapine

Klingt wie eine Steigerung des Confirmation Bias und stimmt, das sieht man häufiger. 

Ich baue es hinter dem Confirmation Bias ein. 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

@Sapine Ich hatte unlängst mal ein Paper beim Institut der Deutschen Wirtschaft zum Thema gelesen. Dort werden sieben typische Fehler konkret benannt und jeweils die wissenschaftlichen Grundlagen dahinter erläutert:

  1. Ankereffekt
  2. Mental Accounting
  3. Verlustaversion
  4. Gegenwartspräferenz
  5. Home-Bias
  6. Overconfidence-Bias
  7. Overreaction Hypothesis

Soweit ich das erkennen kann - und auch wenn einige "Fallen" natürlich mehr oder weniger eng miteinander verwandt sind - fehlen in deiner Auflistung alle sieben noch. (Mit Gegenwartspräferenz ist nicht der Recency Bias gemeint, sondern die allgemeine menschliche Tendenz sofortigen Konsum gegenüber langfristigen Sparzielen zu bevorzugen).

 

Das Paper ist hier zum Download verfügbar: IW policy paper - Mara Grunewald / Marie Möller: Sieben typische Fehler bei der Geldanlage – Lösungsansätze der Behavioral Finance

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 21 Minuten von Mato:

Bei all der schönen Kopierarbeit von ghost_69 möchte ich daran erinnern, dass der Fonds auch in der aktuell schwierigen Gemengelage keine herausragende Performance an den Tag legt. Im Vergleich zu schnöden Kombinationen aus MSCI World und z.B. Tagesgeld sieht es wie immer nicht toll aus. Seit Auflage des Fonds gibt es eigentlich nicht viel positives zu vermelden. Da will ich jetzt auch gar nicht ins Detail gehen, fondsweb oder dergleichen kann jeder bedienen.

 

Andere aktive Fonds werden im Forum regelmäßig verrissen und zum Teil so richtig zur Sau gemacht. Die Tatsache, dass die Fondsmanager hier im Forum mal aktiv waren, ist wohl der entscheidende Punkt für die unterschiedliche Bewertung.

Das sollte ein Beispiel sein für:

Zitat

halo effect oder halo error

Einfluss von positiven oder negativen Erwartungen bezgl. einer Person, Unternehmen, Marke etc. auf Meinungen oder Gefühle 

 

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Brot2

Aufbauend auf der Auflistung von Silver, folgende Anmerkungen/Ergänzungen:

 

zu 3: die loss aversion hat Sapine unter #8 im verlinkten Faden im Beitrag zum availability Bias - glaube ich - aufgelistet

zu 4: wird auch als hyperbolische Diskontierung bezeichnet. 

zu 5: Alternativbezeichnung local Bias, wobei ich mir unsicher bin, ob dieser allgemein negativ ist. Für amerikanische Investoren empfiehlt z.B. Buffet einen gewisser home/local Bias mit seiner "Portfolioempfehlung" S&P500 ETF + Treasuries.

 

Ich würde noch den Endowment Effekt ins Spiel bringen.

Dieser besagt, dass Menschen den Wert ihres Besitzes überschätzen. Ob dieser auch für Wertpapiere nachgewiesen wurde ist mir leider unbekannt. 

Aber mir fällt spontan kein Grund ein, warum diese Wertüberschätzung nicht auch für Aktien gelten sollte, die man selber hält.

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Sapine
vor 1 Stunde von s1lv3r:

Das Paper ist hier zum Download verfügbar: IW policy paper - Mara Grunewald / Marie Möller: Sieben typische Fehler bei der Geldanlage – Lösungsansätze der Behavioral Finance

Danke - schau ich mir an und versuche es einzuarbeiten. 

 

Die unterschiedlichen Namen für ein und das selbe machen es nicht immer einfach ;)

 

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Saek
43 minutes ago, Brot2 said:

Ich würde noch den Endowment Effekt ins Spiel bringen.

Dieser besagt, dass Menschen den Wert ihres Besitzes überschätzen. Ob dieser auch für Wertpapiere nachgewiesen wurde ist mir leider unbekannt. 

Aber mir fällt spontan kein Grund ein, warum diese Wertüberschätzung nicht auch für Aktien gelten sollte, die man selber hält.

Ich denke schon. Erklärt für mich zumindest, warum manche an Investitionen festhalten, die sie mit 'frischem Geld' nicht mehr machen würden. Oder eine geerbte Aktie nicht verkaufen wollen o.ä.

 

Was ich im Thread hier und in der Liste nicht gefunden habe:

 

Gambler's fallacy: https://de.wikipedia.org/wiki/Spielerfehlschluss

Quote

Der Spielerfehlschluss (englisch Gambler’s Fallacy) ist ein logischer Fehlschluss, dem die falsche Vorstellung zugrunde liegt, ein zufälliges Ereignis werde wahrscheinlicher, wenn es längere Zeit nicht eingetreten ist, oder unwahrscheinlicher, wenn es kürzlich/gehäuft eingetreten ist.

Dieser Denkfehler ist im Alltag auch bei der Beurteilung von solchen Wahrscheinlichkeiten verbreitet, die bereits sorgfältig analysiert sind. Viele Menschen verspielen seinetwegen Geld. Die Widerlegung dieser Überlegung lässt sich in dem Satz zusammenfassen: „Der Zufall hat kein Gedächtnis.“

Resulting: (Die Qualität von) Entscheidungen nach ihren Ergebnissen zu beurteilen anstatt danach, wie die Entscheidung zustande gekommen ist und welche Entscheidung damals überhaupt möglich war, bzw. was die erwartete Verteilung war.

 

Sample-size neglect: https://en.wikipedia.org/wiki/Insensitivity_to_sample_size

Bei nur wenig Beobachtungen ist die Variation der Ergebnisse größer und die Beobachtungen haben weniger Aussagekraft. Siehe z.B. CAPE und darauf folgende Renditen

 

Vielleicht nicht direkt mit Bezug zum Anlegen (?), zumindest fällt mir da ganz spontan nichts gut passendes ein

Base-rate neglect: https://de.wikipedia.org/wiki/Prävalenzfehler

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Brot2
vor 9 Stunden von hattifnatt:

Hier übrigens noch eine schöne Übersicht:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cognitive_bias_codex_en.svg

 

CD3A4B10-A039-4DD3-8B3C-9D80BE7556C1.thumb.png.096251a9e09c01ad7f75f2c030f1a621.png

Für eine Übersicht über die Vielfalt an möglichen Biases mag die Darstellung geeignet sein, aber ich würde nicht alle dort genannten Biases unbesehen übernehmen.
Zum einen weil nicht alle im (Aktien-) Investmentkontext untersucht wurden. Bsp. IKEA Effect - Das selberzusammenbauen der Möbel steigert deren wahrgenommenen Wert übertragen, selbstgestrickte Finanzderivate würden wertvoller eingestuft. Aber eine Möglichkeit konkrete Finanzprodukte selber zu gestalten/bauen ist mir unbekannt.
Als "schneller" Beleg, (konnte auf die schnelle kein Ranking oder Impact Factor für das Journal ausfindig machen, scheint aber bei Scopus gelistet)
grafik.png.28bf27e18e8a2a4bfadcd7110bf11325.png

(Quelle: Zahera and Bansal (2018), S. 237; https://doi.org/10.1108/QRFM-04-2017-0028)
D.h. als "schnellen" Überblick, welche Biases im Aktienkontext untersucht sein könnten würde es mir genügen. Trotzdem der Hinweis auf die unklare Qualität des Journals!

Zweitens die Auswirkungen eines Biases müssen nicht per se negativ sein. Ein gewisses Maß an Overconfidence könnte auch erforderlich sein, um überhaupt riskant anzulegen (Beleg hierfür im Aktienkontext muss ich leider schuldig bleiben, für den Managementkontext gibt es diesbezgl. Diskussion, wie viel Maß an Overconfidence ein Manager haben sollte - Quelle könnte ich bei Bedarf raussuchen).

Daher würde ich für eine selektivere Auswahl plädieren.

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hattifnatt
vor 3 Stunden von Brot2:

Aber eine Möglichkeit konkrete Finanzprodukte selber zu gestalten/bauen ist mir unbekannt.

Hier im Forum wird allerdings seitenweise diskutiert über:

- Nachbau des Arero

- Verschiedene Kombinationen und Realisierung von RK1-RK3

- Kombinationen verschiedener Regionen-ETFs

 

Also gerade dieser Bias passt in meinen Augen ;) Aber mit "schöne" hatte ich vor allem auch die grafische Gestaltung gemeint - könnte ich mir gut als Poster vorstellen ...

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Theobuy
vor 11 Stunden von Brot2:

Das selberzusammenbauen der Möbel steigert deren wahrgenommenen Wert übertragen, selbstgestrickte Finanzderivate würden wertvoller eingestuft. Aber eine Möglichkeit konkrete Finanzprodukte selber zu gestalten/bauen ist mir unbekannt.

Das scheint sich gerade in den USA zu entwickeln - Stichwort Direct Indexing, wo man sich z.B. bei Schwab seinen Index selber zusammenstellen kann und die Wertpapiere, im Gegensatz zum ETF, direkt selbst hält.

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hattifnatt
vor 38 Minuten von Theobuy:

Das scheint sich gerade in den USA zu entwickeln - Stichwort Direct Indexing, wo man sich z.B. bei Schwab seinen Index selber zusammenstellen kann und die Wertpapiere, im Gegensatz zum ETF, direkt selbst hält.

Sehr interessant, hatte mir schon gedacht, dass das eigentlich eine konsequente Weiterentwicklung der "Robo Advisors" sein könnte. Sie werben hauptsächlich mit Kostenvorteilen durch "tax loss harvesting", aber die Zusatzkosten sind mit 0,35-0,4% noch nicht ganz konkurrenzfähig zu preiswerten ETFs.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
Zitat

Sapine  Geschrieben vor 28 Minuten

 

Gegenwartspräferenz Present Bias (keine Geduld)

Menschen tendieren dazu gegenwärtige Ereignisse stärker zu gewichten als zukünftige. (Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach?). Eigentlich sollte man meinen, dass Menschen über die Zeit konsistent Entscheidungen treffen, dem ist aber nicht so. In gewisser Weise zeigen Anleger mangelnde Geduld. Sofortiger Konsum schlägt langfristige Sparziele. 

 

Sollten jahrelange Vipassana-Meditation und Achtsamkeitsübungen mit dem Ziel "im Hier und Jetzt anzukommen" nur Zeitverschwendung gewesen sein? o:)

 

Zu dem Punkt Belohnungsaufschub passt

Marshmallow-Test mit Kindern https://de.wikipedia.org/wiki/Belohnungsaufschub

 

Eine kritische Betrachtung dazu  https://www.alltagsforschung.de/anlage-und-umwelt-marshmallow-test-in-der-kritik/

Zitat

„Die Fähigkeit von Kindern zum Gratifikationsaufschub wird offenbar erheblich davon beeinflusst, wie verlässlich ihre Umgebung ist“, resümiert Kidd. Mit anderen Worten: Selbstkontrolle ist gut und schön – wird aber vernachlässigt, wenn sie ohnehin wertlos erscheint.

 

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bfm

interessantes thema

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Sapine
vor 5 Stunden von Madame_Q:

Ich poste es mal ohne eigene Wertung.

Nach vielen Überlegungen, in was man derzeit investieren sollte (Max Mustermann) erwähnt Prof. Hens später ganz beiläufig, dass ein Portfolio zu den Schwächen eines Anlegers passen muss und dies unter anderem das Ziel von Behavioral Finance sei. Im folgenden seien Anleger eingeschränkt lernfähig und könnten ggf. Ihre Aktienquote dadurch später erhöhen. D.h. nicht jeder Fehler ist bei jedem Anleger gleich vorherrschend und nicht jedes Portfolio ist für jeden geeignet. 

 

 

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Stoiker

Hattet Ihr schon die Kontrollillusion?

Die Kontrollillusion ist ein grundlegendes menschliches psychologisches Phänomen, das dazu führt zu glauben, Vorgänge kontrollieren zu können, die objektiv nicht kontrollierbar sind. Die Kontrollillusion ist weit verbreitet und in allen Lebensbereichen von Bedeutung.

 

Zitat

Die Kontrollillusion ist die menschliche Tendenz zu glauben, gewisse Vorgänge kontrollieren zu können, die nachweislich aber nicht beeinflussbar sind. Ellen Langer (1982) zeigte, dass Menschen oft so handeln, als ob Zufallsereignisse manipulierbar wären. Gehirne haben sich im Laufe der Evolution so entwickelt, dass sie Sinn in der Welt entdecken möchten, indem sie ständig nach Kausalitäten fahnden, d.h., Menschen neigen von Natur aus dazu, alles so zu interpretieren, als sei es vorherbestimmt und alle Dinge müssen stets aus einem Grund passieren. Daraus entsteht der Aberglauben, der Hang zum Übernatürlichen und der Glaube an übernatürliche Phänomene. Kinder betrachten die Welt, als existiere eine ordnende Kraft, als sei alles in der Natur für einen Zweck geschaffen worden, erst wenn sie älter werden, lernen sie, diese Sicht rational und aus pragmatischer Sicht zu unterdrücken, aber diese Neigung zum Aberglauben verschwindet nicht, und ist bei manchen Menschen nur stärker und bei manchen eben schwächer ausgeprägt. In Zeiten der Unsicherheit und Krisen glauben Menschen eher an übernatürliche Heilsversprechen, denn dann sehnen sich Menschen nach Struktur in ihrem Leben, doch aber auch wenn man unter Stress steht, sucht man nach Ordnung, etwa indem man Rituale des Aberglaubens ausführt oder an übernatürliche Dinge glaubt. Letztlich geht es darum, ein Gefühl der Kontrolle über das Leben oder über die Situationen, die sich an sich nicht beeinflussen lassen, zu entwickeln. Psychologisch betrachtet handelt es sich beim Aberglauben um eine Kontrollillusion. Ein gutes Beispiel für eine Kontrollillusion findet sich etwa bei Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Lotterien, bei der das Ergebnis, ob man gewinnt oder nicht, rein objektiv betrachtet purer Zufall ist. Dennoch schätzen Menschen, die ihre Lotterielose etwa mit einer Glücksnummer selbst auswählen können, ihre Gewinnchancen höher ein als solche, die Lose per Zufall zugewiesen erhalten, als könnten sie das zufällige Ergebnis durch die Auswahl des Loses in irgendeiner Form beeinflussen. (Stangl, 2022).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2022, 20. Juli). Kontrollillusion . Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/2221/kontrollillusion.

Auf die Börse bezogen, wären das dann u.a. Versuche Kursentwicklungen kausal zu erklären / vorherzusehen, über Striche zeichnen zu wissen, wo Kurse drehen usw.

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 14 Minuten von Stoiker:

Auf die Börse bezogen, wären das dann u.a. Versuche Kursentwicklungen kausal zu erklären / vorherzusehen, über Striche zeichnen zu wissen, wo Kurse drehen usw.

Nicht nur die Chartis sind betroffen. Auch fundamentale Stockpicker erliegen der Kontrollillussion, in dem sie Bewertungsmodelle, Kennzahlen, Geschäftsberichte und Analystenmeinungen nutzen, welche dann eine Illussion von Kontrolle erzeugen.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 23 Minuten von finisher:

Auch fundamentale Stockpicker erliegen der Kontrollillussion, in dem sie Bewertungsmodelle, Kennzahlen und Geschäftsberichte nutzen, welche dann eine Illussion von Kontrolle erzeugen.

Als Klein-Aktionär die Kontrolle über eine AG, haha, ich packe Bias-Theoretiker dazu.

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Malvolio

Ich weiß nicht, ob es schon angesprochen wurde. Aber wenn ich mir meine BionTech-Position anschaue, sollte man noch FOMO erwähnen (Fear Of Missing Out). Aus Angst etwas zu verpassen, kauft man, auch wenn die Aktie schon sehr gut gelaufen ist und blendet die steigenden Risiken gerne aus. Dabei hat Kostolany schon gesagt, dass man Aktien und Straßenbahnen nie hinterherlaufen soll. 

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Stoiker
vor 16 Minuten von dev:

Als Klein-Aktionär die Kontrolle über eine AG, haha, ich packe Bias-Theoretiker dazu.

Weniger über die AG, sondern über die weitere Kursentwicklung, weil man ja das "Wissen" über Kennzahlen usw. hat.

 

Ganz klassisch fehlt neben FOMO auch noch der Herdentrieb.

 

Zitat

Herding ist die englische Bezeichnung für Herdenverhalten, das als das Verhalten einer Masse von Individuen in Folge individueller Interaktionen definiert wird. Es handelt sich dabei also um unter Individuen korrelierte Verhaltensmuster bzw. Entscheidungen, denen durchaus unterschiedliche private Informationen zugrunde liegen können. Besonders gut kann man das an der Börse beobachten, wenn sich einzelne Entscheidungsträger unter der Berücksichtigung anderer Akteure für dasselbe Verhalten entscheiden, meist das Verkaufen von Aktien, wenngleich eine individuelle isoliert getroffene Entscheidung anders ausfallen würde. Herdenverhalten kann aus rationalen aber auch häufiger aus irrationalen Gründen entstehen. Irrational ist es dann, wenn etwa Aktienbesitzer blind das Verhalten anderer nachahmen, da sie sich auf Grund eines Bedürfnisses nach Konformität und Sicherheit und weniger durch objektive Kriterien beeinflussen lassen. In Extremfällen verwerfen dann Menschen die eigenen Ideen und auch Ideale, um der Herde zu folgen. Herdenverhalten in Bezug auf Trading an den Börsen ist die Tendenz von Tradern, anderen Tradern ohne eigene Recherche und Analyse zu folgen, d. h., sie beobachten einen Trend von anderen Tradern und fühlen sich dadurch unter Druck gesetzt, auch auf diesen Ternd aufspringen zu müssen, obwohl es dafür eigentlich keinen rationalen Grund gibt. Eine solche Herde wird dann meist von Angst und Gier getrieben, da Trader eine Gelegenheit, die andere bereits ergriffen haben, nicht verpassen möchten. Doch die Entscheidungen vom Verhalten der Herde abhängig zu machen, führt jedoch häufig zu einer nur oberflächlichen Verarbeitung von Informationen und verhindern auch häufig Lerneffekte. (Stangl, 2022).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2022, 20. Juli). Herdentrieb – herding . Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/2695/herding-herdentrieb.

 

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dev
vor 1 Minute von Stoiker:

Weniger über die AG, sondern über die weitere Kursentwicklung, weil man ja das "Wissen" über Kennzahlen usw. hat.

Ich sehe zwischen langfristiger Kursentwicklung und der langfristigen Entwicklung der Umsätze/Gewinne/Marge einen starken Zusammenhang - klar kurzfristig grätschten die Politik, das Marktgeschehen und die Zocker rein, das kann keiner voraus sagen.

 

Mit dem Prognosen kann ich eh nix anfangen, denn selbst ein langjähriger Konzernchef sage einmal, es ist Tagesgeschäft, wenn uns die Kunden morgen meiden ist die Prognose futsch.

Oder an einem konkreten Beispiel, die Corona-Maßnahmen hatten fast alle Prognosen durcheinander gewürfelt.

 

Ein "Wissen" über die Zukunft ist unmöglich, aber eine Ahnung wie es sich entwickeln könnte, wenn diverse Parameter so bleiben, das können einige.

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bmi
· bearbeitet von bmi

Clustering illusion - also meinen irgendwelche Muster zu sehen, selbst wenn gar keine da sind.

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Primäreffekt  https://de.wikipedia.org/wiki/Primäreffekt 

Zitat

Beim Primäreffekt (engl. primacy effect, auch Primat-Effekt oder Erster-Effekt) handelt es sich um eine kognitive Verzerrung. Der Effekt beschreibt, dass sich an früh(er) bzw. zuerst eingehende Information besser erinnert wird als später eingehende Information. 

 

Rezenzeffekt  https://de.wikipedia.org/wiki/Rezenzeffekt 

Zitat

Beim Rezenzeffekt (englisch recency effect) handelt es sich um ein psychologisches Phänomen. Er besagt, dass später eingehende Informationen einen größeren Einfluss auf die Erinnerungsleistung einer Person ausüben als früher eingehende Informationen. I

 

Primacy-Recency-Effekt   https://de.wikipedia.org/wiki/Primacy-Recency-Effekt

Zitat

Der Primacy-Recency-Effekt oder auch serieller Positionseffekt ist ein psychologisches Gedächtnisphänomen, welches dazu führt, dass bei einer Reihe dargestellter Urteilsobjekte oder Lernmaterialien die zu Beginn (Primäreffekt) und gegen Ende (Rezenzeffekt) dargestellten Informationen besser im Gedächtnis behalten werden.

 

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