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Chris75

Richtige Bewertung des Gesamtvermögens

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Chris75

Hallo zusammen,

ich versuche meine Risikoquote im Kontext Gesamtvermögen richtig einzuordnen. Bei der Bewertung der Betriebsrente komme ich aber auf zwei sehr unterschiedliche Werte:

 

Bewertungsmethode 1: Notwendige Einmalzahlung (heute) um den Rentenanspruch zu erreichen

Wenn ich den bereits erzielten Rentenanspruch in Höhe von 1.722 EUR berechnen lasse (Altvertrag mit ca. 3,5% Garantie-Verzinsung), dann müsste ich heute folgende Einmalzahlung leisten (jeweils Endalter 65):

- Garantierte Rente 1.722 / 65J                                                                  570.000 EUR

  (Rente mit Überschussanteilen (2,4% Gesamtverzinsung 400.000 EUR)

Wobei der Altvertrag mit der Berechnung der garantierten Rente zu vergleichen wäre.

 

Bewertungsmethode 2: Abzinsung der Zukünftigen Rentenzahlungen

Berechnung mit folgenden Parametern:

Zeit bis Rentenbeginn:                            18 Jahre

Angenommene Rentenbezugszeit:         15 Jahre (Lebenserwartung 80 J – 65 J)

Lt. BdF hätte ich noch 33 Jahre statistische Lebenserwartung, was dann Endalter 80 wäre.

Angenommene Inflation 3%

 

Aufzinsung aller Renten:

=BW(0,03;15;-1722*12;0) = 246.685

Abzinsungsfaktor auf heutigen Wert:

=((1+0,03)^18) = 1,702

Barwert gesamt = 246.685 / 1,702 = 144.902

 

Die Rechnung über die einzelnen Jahre mit Abzinsungsfaktoren (als Vergleichsrechnung) kommt zum ähnlichen Ergebnis:

 

grafik.png.e5a682c3d29c3d5bc6d1b2eb869618bb.png

 

 

Mach ich hier einen Fehler?

Warum ist der Abzinsungwert mit 145.000 EUR so weit weg von den heute aufzuwendenden 570.000 EUR um die Rente zu erhalten?

Anders gefragt: Warum sollte jemand 570.000 EUR heute aufwenden, wenn er später auf heute abgezinst nur 145.000 EUR erhält?

 

 

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chirlu

Ich verstehe nicht so richtig, was du mit der Inflation machst. Versuchst du reale oder nominale Beträge zu ermitteln? Wo ist der Abzinsungssatz?

 

Was passiert mit der Betriebsrente bei frühem Tod? Werden Angehörige versorgt?

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oktavian
vor 32 Minuten von Chris75:

Warum sollte jemand 570.000 EUR heute aufwenden, wenn er später auf heute abgezinst nur 145.000 EUR erhält?

vielleicht weil man nicht risikolos 3% nominal nach Steuern erreicht? Du solltest alles nach Steuern vergleichen. Wäre die Einzahlung absetzbar? Wird die Auszahlung besteuert? Ist bei Todesfall das Geld weg? Bei eigener Anlage wäre es noch da.

 

https://de.investing.com/rates-bonds/germany-government-bonds

3% ist nicht erreichbar. Vielleicht ist die Betriebsrente auch nicht risikolos, aber 3% erscheint etwas hoch angesetzt. Also kann die auch ausfallen? Evtl. mal credit default swaps vom Arbeitgeber oder Anleihenzinsen anschauen oder ist die Rente besichert?

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Chris75
· bearbeitet von Chris75
vor 48 Minuten von chirlu:

Ich verstehe nicht so richtig, was du mit der Inflation machst. Versuchst du reale oder nominale Beträge zu ermitteln? Wo ist der Abzinsungssatz?

 

Was passiert mit der Betriebsrente bei frühem Tod? Werden Angehörige versorgt?

Also der Vertrag ist ein alleiniger Rentenvertrag ohne Familienabsicherung:

"Bei diesem Produkt steht die eigene Absicherung im Vordergrund - Sie erhalten eine lebenslange, monatliche Altersrente. Im Falle Ihres Todes vor oder nach Rentenbeginn erlischt der Vertrag."

 

Ich habe 1.722 EUR Anspruch auf eine lebenslange Rente (garantiert, da bereits der alten Garantiezins von 3,5% greift).

Ich versuche, den Wert mit Basis auf heute abgezinst (Edit: Inflationsbereinigt) zu ermitteln, damit ich eine sinnvolle Gesamtvermögensübersicht bekomme. Mein Aktienquote soll sich im Bereich von 30% bezogen auf das Gesamtvermögen bewegen. Ermittlung Depotwerte, LVs etc. sind ja kein Problem. Den Wert des Hauses habe ich geschätzt über Vergleichspreis abzgl. Abschlag, Sparkassenbewertung, gesparte Miete.

 

Ich glaube, die Abzinsung passt schon so und würde den niedrigeren Wert beibehalten.

Mich hat nur die hohe Vergleichszahlung/Einmalzahlung verwundert, um den Anspruch mit aktuellen Konditionen per heute zu erhalten.

 

vor 33 Minuten von oktavian:

vielleicht weil man nicht risikolos 3% nominal nach Steuern erreicht? Du solltest alles nach Steuern vergleichen. Wäre die Einzahlung absetzbar? Wird die Auszahlung besteuert? Ist bei Todesfall das Geld weg? Bei eigener Anlage wäre es noch da.

 

In die Vermögensaufstellung geht dann alles nach Steuern ein. Hier zieh ich nochmal 35% für die Betriebsrente ab. Das habe ich allerdings zur Vereinfachung weggelassen, da es mir nur um die hohe Einmalzahlung vs. Rentenleistung gegangen ist.

Die Sicherheit der Pensionskasse mal außen vor, geht es mir nur um den Vergleich der Cashflows, unabhängig von der Steuer.

 

Die Pensionskasse zahlt mir statistisch in 18 Jahren für 15 Jahre garantiert 1.722 EUR monatlich und würde dafür heute einen Einmalbetrag in Höhe von 570.000 EUR aufrufen. Der Wert abgezins mit 3% Inflation sind aber nur 145.000 EUR.

 

Ich bewerte also meinen Anspruch auf heute Abgezins mit 145.000 EUR (vor Steuern uns SV). In die Aufstellung selber geht dann der Wert - 35% für Steuern und SV ein.

 

Angenommen die Pensionskasse lässt die 570.000 EUR einfach liegen ohne irgendwas mit dem Geld zu machen.

Der Anspruch der Rente über 1.722 EUR ist ja fixiert also nominal. Ohne weiteren Inflationsausgleich. D.h. die Zahlung würde dann für 27 Jahre reichen. + Verzinsung der Pensionskasse, die dann die Zahlung länger möglich macht. Kann es an der viel längeren Lebenserwartung liegen, die hier unterstellt ist. Ich rechne bei mir ja nur mit 80 Jahren (lt. BdV Schreiben von 2022). Im Umkehrschluss müsste die Pensionskasse mit > 92 Jahren rechnen (ohne Verzinsung).

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oktavian

du kannst ja eine Sensitivitätsanalyse mit Zinssatz/Lebenserwartung machen. Wie gesagt sind 3% hoch angesetzt. Was hat der Zinssatz denn mit der Inflation zu tun und wieso genau 3%? Wenn es Ausfallrisiken bei der Rente gibt, könnten 3% schon passen. Risikolos sehe ich es aber nicht.

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Chris75
vor 8 Minuten von oktavian:

Was hat der Zinssatz denn mit der Inflation zu tun und wieso genau 3%? Wenn es Ausfallrisiken bei der Rente gibt, könnten 3% schon passen. Risikolos sehe ich es aber nicht.

Naja, ich unterstelle in meiner Planung eine zukünftige Inflation von 3%. Daher auch die Abzinsung mit genau diesen 3%, damit ich den Real-Wert auf heute abgezinst bekomme. Letztendlich ist es nur eine inflationsbereinigte Darstellung.

 

Knackpunkt wird die unterschiedliche Annahmme der Lebenserwartung sein. Die Pensionskasse rechnen wahrscheinlich mit einer deutliche längeren Rentenbezugszeit als die von mir unterstellten 15 Jahre.

 

 

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Cauchykriterium

Welche Sterbetafel unterstellt denn die Pensionskasse? Da kommt sicherlich sehr viel Unterschied zusammen. Nicht zuletzt auch in einem zweiten Schritt, weil ein Versicherer nicht mit der Restlebenserwartung kalkuliert, sondern faktisch mit einer Verteilung des Restlebens.

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Chris75
vor 1 Minute von Cauchykriterium:

Welche Sterbetafel unterstellt denn die Pensionskasse? Da kommt sicherlich sehr viel Unterschied zusammen. Nicht zuletzt auch in einem zweiten Schritt, weil ein Versicherer nicht mit der Restlebenserwartung kalkuliert, sondern faktisch mit einer Verteilung des Restlebens.

Die Sterbetafel kenne ich nicht. Aber ich befürchte auch, dass hier der Unterschied herkommt. Die Absicherung des langlebigkeits Risikos lassen sich die Versicherungen wohl sehr gut bezahlen. Da ist meine Berechnung mit 80 Jahren wohl zu konservativ.

 

Ist auch schwer zu taxieren.

 

Die Spanne geht bei verschieden Quellen und Rechnern bei mir von 80 Jahre bis 92 Jahre.

Ich nehm das jetzt mal für meine Zwecke auf 86 Jahre im Schnitt dessen, was sich in verschiedenen Rechnern so ergeben hat :-).

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Cauchykriterium
vor 1 Minute von Chris75:

Die Spanne geht bei verschieden Quellen und Rechnern bei mir von 80 Jahre bis 92 Jahre.

Schick mir eine PN mit Deinem Geschlecht und Deinem Geburtsdatum und ich schicke Dir eine Spanne der Ergebnisse der von Versicherern und Pensionskassen typischerweise verwendeten Tafeln ...

vor 2 Minuten von Chris75:

Da ist meine Berechnung mit 80 Jahren wohl zu konservativ.

Das was Du gemacht hast, ist das Gegenteil von konservativ, Du hast das Risiko unterschätzt.

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Chris75
Gerade eben von Cauchykriterium:

Schick mir eine PN mit Deinem Geschlecht und Deinem Geburtsdatum und ich schicke Dir eine Spanne der Ergebnisse der von Versicherern und Pensionskassen typischerweise verwendeten Tafeln ...

Super, danke.

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ceekay74
vor 2 Minuten von Chris75:

Ist auch schwer zu taxieren.

Je nach Ziel deiner Berechnungen ist ein Blick in die Kohortensterbetafel deines Jahrgangs zur Abschätzung von Sterbe- und Überlebenswahrscheinlichkeit hilfreich: KLICK

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Cauchykriterium
vor 10 Minuten von Chris75:

Super, danke.

Erledigt.

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Chris75
vor 1 Minute von Cauchykriterium:

Erledigt.

Vielen Dank!

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oktavian
vor 4 Stunden von Chris75:

Naja, ich unterstelle in meiner Planung eine zukünftige Inflation von 3%. Daher auch die Abzinsung mit genau diesen 3%, damit ich den Real-Wert auf heute abgezinst bekomme. Letztendlich ist es nur eine inflationsbereinigte Darstellung.

du vergleichst es mit dem Angebot einer Versicherung. Für deren Kalkulation ist deine Inflationserwartung irrelevant, sondern es kommt auf den langfristigen Zinssatz an. Da guckt man am besten zuerst nach Bundesanleihen, welche ich verlinkt hatte. Natürlich können auch andere Annahmen bezüglich deiner Langlebigkeit auftreten. Du selbst kennst auch deine Gesundheit besser und die Versicherung muss eher konservativ kalkulieren, damit sie auch am Ende relativ sicher Gewinn machen.

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Chris75
· bearbeitet von Chris75
vor einer Stunde von oktavian:

du vergleichst es mit dem Angebot einer Versicherung. Für deren Kalkulation ist deine Inflationserwartung irrelevant, sondern es kommt auf den langfristigen Zinssatz an. Da guckt man am besten zuerst nach Bundesanleihen, welche ich verlinkt hatte. Natürlich können auch andere Annahmen bezüglich deiner Langlebigkeit auftreten. Du selbst kennst auch deine Gesundheit besser und die Versicherung muss eher konservativ kalkulieren, damit sie auch am Ende relativ sicher Gewinn machen.

Ja, der Vergleich war so wohl nicht zulässig.

 

Eigentlich geht es mir nur um den heutigen Wert der zukünftigen nominellen Rentenansprüche. Daher die Abzinsung mit der erwarteten Inflation. Ist schon ein Augenöffner, dass eine Betriebs-Rente von 1.722 EUR flat vom 65 Lebensjahr bis zum Lebensende mit kalkuliertem Endalter 87 Jahren auf heute abgezinst nach Steuern und SV "nur" ca. 120.000 EUR an Barwert hat.

 

Im Umkehrschluss unterstreicht das den Wert einer gewissen Inflationsanpassung der gesetzlichen Rente. Das darf man wohl nicht unterschätzen.

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oktavian
vor 44 Minuten von Chris75:

Im Umkehrschluss unterstreicht das den Wert einer gewissen Inflationsanpassung der gesetzlichen Rente. Das darf man wohl nicht unterschätzen.

definitiv. Dafür hat sie auch andere Risiken. Ich bin z.B. dafür Altrentner von Erhöhungen auszuschließen, da das Rentenniveau zu hoch war z.B. bei Frühverrentnung etc. Das gibt es nicht mehr so und führt zu Generationenungerechtigkeit.

vor 47 Minuten von Chris75:

120.000 EUR an Barwert hat.

der Barwert hängt vom risikoadäquaten Zinssatz ab. Bei der gesetzlichen Rente, würde ich Bundesanleihen nehmen und bei Betriebsrente einen sehr geringen Risikoaufschlag, außer da ist schon eine Unterdeckung/Insolvenzgefahr oder das wird aus dem Ausland bezahlt, wo das Insolvenzrecht Betriebsrenten evtl. nicht bevorzugt.

 

Normalerweise wundern sich die Leute eher wie viel ihre Ansprüche wert sind. Wenn jemals Vermögen besteuert werden sollte, dann hoffentlich auch Barwerte der Rentenansprüche genauso wie die Altersrückstellungen von Selbständigen im Aktiendepot. Kannst ja mal rechnen, was eine Pension von 4.000 pro Monat bei Eintritt in den Ruhestand wert ist. Das sind enorme Summen. Hier ist das 'Problem' für den Barwert eben die lange Zeit bis Auszahlung und die fehlende Inflationsanpassung. Evtl. hat die aber auch Komponenten für Berufsunfähigkeit etc. oder bei Todesfall Zahlung an Partner oder sowas.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 10 Stunden von Chris75:

Bewertungsmethode 2: Abzinsung der Zukünftigen Rentenzahlungen

Prinzipiell ist es fachlich richtig für die heutige Bewertung des Gesamtvermögens den Barwert der zukünftigen Rentenzahlungungen zu berechnen. Dafür benötigt man eine Formel der folgenden Form:

Zitat

BARWERT(Anfangsrate; Zinsfuß; Laufzeit; [Dynamikerhöhung]; [Aufschubdauer]; [Anzahl Raten/Jahr])

Ausgangspunkt für die Berechnung des Rentenbarwertes ist der Rentenendwert einer sofort beginnenden jährlich geometrisch wachsenden unterjährig gezahlten Rente der Höhe r:

grafik.thumb.png.83b99d887864dd4b13b1c5a27d2b94a0.png

 

wobei r die Höhe der periodischen Rentenzahlung, s die jährliche Dynamikerhöhung, i den Zinsfuß des Diskontierungsfaktor, m die Anzahl der Rentenzahlungen pro Jahr und n die Laufzeit der Zahlungen in Jahren angibt. Für den aufgeschobenen Rentenendwert muss der oben angegebene Rentenendwert einer sofort beginnenden Rente für die Jahre der Aufschubdauer noch mit s aufgezinst werden. Anschließend muss der Rentenendwert für die Laufzeit + Aufschubdauer noch mit dem Diskontierungsfaktor bzw. i abgezinst werden..

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Cauchykriterium

Sicherlich möchte @Glory_Daysaber nicht nur finanzmathematisch rechnen, sondern auch die Überlebenswahrscheinlichkeiten in einem folgenden Beitrag einbeziehen?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 12 Minuten von Cauchykriterium:

Sicherlich möchte @Glory_Daysaber nicht nur finanzmathematisch rechnen, sondern auch die Überlebenswahrscheinlichkeiten in einem folgenden Beitrag einbeziehen?

Nein, möchte ich eigentlich nicht. Die Sterbenswahrscheinlichkeiten bzw. die daraus abgeleiteten Überlebenswahrscheinlichkeiten sind implizit in der Laufzeit der Rentenzahlung bzw. in der Rentenzahlungsdauer enthalten. Natürlich kann man hierfür die allgemein bekannten Statistiken/Sterbetafeln z.B. der DAV heranziehen. Je nach sozialem Hintergrund, Lebensumstände etc. sind diese Tafeln womöglich für den vorliegenden konkreten Einzelfall nicht adäquat. Daher gebe ich zu konkreten Zahlen auch keine Empfehlung ab - außer dass man immer konservativ rechnen sollte (d.h. lieber von einem niedrigeren Barwert ausgehen sollte als von einem zu hohen Barwert).

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Chris75
vor 10 Stunden von Glory_Days:

 Anschließend muss der Rentenendwert für die Laufzeit + Aufschubdauer noch mit dem Diskontierungsfaktor bzw. i abgezinst werden..

 

vor 12 Stunden von oktavian:

der Barwert hängt vom risikoadäquaten Zinssatz ab. Bei der gesetzlichen Rente, würde ich Bundesanleihen nehmen und bei Betriebsrente einen sehr geringen Risikoaufschlag

 

Rentenformel bzw. Aufzinsung/Abzinsung soweit ok und sollte auch bei mir mit BW + Abzinsungsfaktor in Excel gepasst haben (ob jetzt vorschüssig oder nachschüssig sollte keine große Rolle spielen).

 

Aber zum Verständnis nochmal zum Diskontierungsfaktor.

 

Was ich versuche ist eine Darstellung meines aktuellen Vermögens unter Berücksichtigung der Inflation. D.h. eine im ersten Schritt erworbene (Annahme: unveränderliche) Renten von z.B. 1.722 EUR in 18 Jahren beginnend, die dann x Jahre läuft, ist mit Einbezug der Inflation in Zukunft sehr viel weniger Wert. Das möchte ich mit dem Barwert auf heute abbilden.

 

D.h. der Diskontierungssatz entspricht der Inflationsannahme, da keine weitere Verzinsung mehr erfolgt (feststehender Rentenbetrag). ABER: der risikoadäquate Zins wäre da sehr viel niedriger.

 

Bei der gesetzlichen Rente gehe ich noch einen Schritt weiter und unterstelle neben der Inflation auch noch das zukünftige Rentenwachstum (konkret mit 0,5% unterhalb der Inflation, was eher konservativ sein sollte).

 

 

In Summe führt das dann für jede Position in der Vermögensaufstellung zu den mit der Inflationsrate abgezinsten Werten. Simuliert werden dabei für die nächsten 20 Jahre die nominellen Werte und in einer zweiten Tabelle die mit Inflation abgezinsten Werte. Mir hilft das, die Wirkung der Inflation, Rentenanpassung, Depotentwicklung (z.B. 2% oberhalb der Inflation) einschätzen zu können und welche Auswirkung das auf die Vermögensstruktur hat. Z.B. der Aha-Effekt, dass die 1.722 EUR Betriebsrente (ohne Inflationsausgleich) keinen wirklich großen Anteil im Gesamtvermögen ausmacht, da die Inflation je nach Annahme den Wert später stark dezimiert.

 

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sparfux

Bewertungsmethode 3: Einen (hypothetischen) Rückkaufwert fürs aktuelle Jahr erfragen

 

So mache ich es jedenfalls. Man muss es ja auch nicht zu kompliziert machen, meiner Ansicht nach.

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chirlu
vor 4 Stunden von Chris75:

eine im ersten Schritt erworbene (Annahme: unveränderliche) Renten von z.B. 1.722 EUR in 18 Jahren beginnend, die dann x Jahre läuft, ist mit Einbezug der Inflation in Zukunft sehr viel weniger Wert. Das möchte ich mit dem Barwert auf heute abbilden.

 

Das Problem ist, daß in diesem Sinne auch eine sofort verfügbare Summe von meinetwegen 100000 Euro weniger wert ist als 100000 Euro, wenn du sie nicht direkt ausgibst. Wenn du erst in zwei Jahren einen Teil davon verwenden willst und den Rest noch später, müßtest du den Betrag ebenfalls mit deiner Methode „abinflationieren“.

 

Ich würde deshalb solche finanzmathematischen Experimente sein lassen und mich auf traditionelle Barwerte beschränken, die mir unabhängig von der Inflation sagen, wie viel Geld ich brauche, um einen Zahlungsstrom nominal nachzubilden.

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YingYang
vor 1 Minute von chirlu:

 

Das Problem ist, daß in diesem Sinne auch eine sofort verfügbare Summe von meinetwegen 100000 Euro weniger wert ist als 100000 Euro, wenn du sie nicht direkt ausgibst. Wenn du erst in zwei Jahren einen Teil davon verwenden willst und den Rest noch später, müßtest du den Betrag ebenfalls mit deiner Methode „abinflationieren“.

 

Ich würde deshalb solche finanzmathematischen Experimente sein lassen und mich auf traditionelle Barwerte beschränken, die mir unabhängig von der Inflation sagen, wie viel Geld ich brauche, um einen Zahlungsstrom nominal nachzubilden.

Berechtigter Einwurf, denn Renten werden ja heutzutage inflationangepasst. Allerdings nicht über einen Preisindex, sondern über die Lohnentwicklung. Ob da in Zukunft auch so ist, weiß man natürlich nicht, aber man sollte auf Basis heutiger Gepflogenheiten bewerten.

Die 100.000 EUR werden hoffentlich angelegt und erzielen eine Rendite, die mindestens der Inflation entsprechen sollte. Damit wären diese auch Inflationsbereinigt. 

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chirlu

Ich weiß nicht, inwieweit diese Betriebsrente eine Inflationsanpassung hat. Unabhängig davon meine ich, daß der Versuch, die Inflation herauszurechnen, mathematisch nicht stimmig ist; weil man dafür eigentlich nicht die Zuflüsse betrachten darf, sondern die Abflüsse (Ausgaben).

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Chris75
· bearbeitet von Chris75
vor 2 Stunden von sparfux:

Bewertungsmethode 3: Einen (hypothetischen) Rückkaufwert fürs aktuelle Jahr erfragen

Gibt es leider bei der Pensionkasse nicht, da es dort grundsätzlich nicht möglich ist. Deshalb geht auch keine Berechnung.

 

vor 2 Stunden von chirlu:

Das Problem ist, daß in diesem Sinne auch eine sofort verfügbare Summe von meinetwegen 100000 Euro weniger wert ist als 100000 Euro, wenn du sie nicht direkt ausgibst. Wenn du erst in zwei Jahren einen Teil davon verwenden willst und den Rest noch später, müßtest du den Betrag ebenfalls mit deiner Methode „abinflationieren“.

Ja, das mache ich auch so.

 

Meines erachtens muss in einer Langfristplanung folgendes enthalten sein:

- Annahme zu Wertentwicklungen

- Situation nach Steuer u. SV um eine Vergleichbarkeit verschiedener Anlagen zu gewährleisten

- Berücksichtigung von Inflation

 

Vereinfacht hier mal meine Vorgehensweise:

 

BAV wird abgezinst mit Inflation; Rente wird abgezins mit Inflation abzüglich der erwarteten Rentenanpassungen.

 

- Das Depot schafft einen leichten realen Aufbau nach Inflation

- Die BAV wird abgezinst auf den Wert nach Inflation; Im jährlichen Verlauf bleibt der Wert 70.000 EUR immer erhalten, die Inflation und Abzinsungsjahre bereits eingerechnet sind.

  Weniger Abzinsungsjahre in der "nominellen" Sicht wird durch Inflation der "inflationsbereinigten" Sicht wieder neutralisiert

- Die gesetzliche Rente steigt durch zusätzliche Rentenpunkte und einem gewissen Inflationsausgleich auch in der "inflationsbereinigten" Sicht. Herleitung erfolgt durch Planung weiterer Rentenpunkte und Entwicklung des Wertes eines Rentenpunktes als spätere Rente, also inkl. Rentenanpassungen.

 

Vereinfachtes Beispiel:

grafik.thumb.png.d016a06e75086d9677eb636d3e10376d.png

 

Wobei hier die Bezeichnung "Nominell" nicht richtig ist, da ja bereits abgezinst. Bezieht sich eher auf den Jahresverlauf. 2022 gibt es keinen Unterschied (beides abgezinst).

 

Diese Sichtweiseweise hat mir die Augen geöffnet bzgl. Inflation. Gerade was vermeindlich hohe Werte einer Betriebsrente später nur noch ein Bruchteil der Asset-Allokation sind.

Zudem wird die gesamte Assetverteilung in ihrer langfristigen Wirkung erkennbar.

 

vor 2 Stunden von chirlu:

Ich weiß nicht, inwieweit diese Betriebsrente eine Inflationsanpassung hat.

Nein, die Betriebsrente hat keine Anpassung.

 

vor 2 Stunden von chirlu:

Unabhängig davon meine ich, daß der Versuch, die Inflation herauszurechnen, mathematisch nicht stimmig ist; weil man dafür eigentlich nicht die Zuflüsse betrachten darf, sondern die Abflüsse (Ausgaben).

So wie ich es oben berechne, heißt das im Umkehrschluss " Was hat das Vermögen in 10 Jahren mit heutiger Kaufkraft an Wert?" bei 100% Abfluss (Ausgaben).

 

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