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Chris75

Richtige Bewertung des Gesamtvermögens

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oktavian
vor 1 Stunde von Chris75:

Gerade was vermeindlich hohe Werte einer Betriebsrente später nur noch ein Bruchteil der Asset-Allokation sind.

Steigt die Betriebsrente noch an bei weiteren Einzahlungen und diese Einzahlungen hängen am Lohn und damit auch an der Inflation? Generell wird der Barwert auch so jedes Jahr zunehmen, weil man 1 Jahr weniger zum Abzinsen hat - von heute aus gesehen FV(future value). Wie sich deine anderen assets entwickeln weißt du ja nicht. Das Humankapital wird jedenfalls irgendwann abnehmen.

 

Wenn es dir wie im Titel um "Richtige Bewertung des Gesamtvermögens" geht, solltest du schon Marktdaten wie aktuelle Zinsen zum Abzinsen nehmen und nicht irgend etwas Subjektives. Glaube das meinte @chirluauch mit traditionellen Barwerten. Wenn du mit 3% abzinst aber Bundesanleihen nur ~2% bringen, musst du das schon durch mehr Risiko begründen. Sonst sind die Barwerte nicht vergleichbar mit denen anderer Leute und Titel klang nach Gesamtvermögen vergleichen - wer hat das größere :lol:. Ansonsten musst du es auch mit den barwerten der Ausgaben vergleichen, um die Situation isoliert bewerten zu können. Ja, man ist reicher, wenn man weniger ausgeben wird.

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Chris75
· bearbeitet von Chris75
vor 51 Minuten von oktavian:

Steigt die Betriebsrente noch an bei weiteren Einzahlungen und diese Einzahlungen hängen am Lohn und damit auch an der Inflation?

In meinem Beispiel nicht, da hab ich die 1.000 EUR flat simuliert.

Tatsächlich schon, dort rechne ich mit der laufenden Zunahme, die sich über einen Simulationsrechner des Anbieters einschätzen lässt.

 

vor 51 Minuten von oktavian:

Generell wird der Barwert auch so jedes Jahr zunehmen, weil man 1 Jahr weniger zum Abzinsen hat - von heute aus gesehen FV(future value). Wie sich deine anderen assets entwickeln weißt du ja nicht.

 

 

Ja, der Barwert nimmt jedes Jahr zu, so auch in der Tabelle "Nominell" ersichtlich, da wie Du schreibst immer 1 Jahr weniger Abzinsung ansteht. Daher gibt es weiter unten bei "Inflationsbereinigt" dann die Abzinsung bzw. Inflationsbereinigung aller Assets. Wenn Du bei der BAV vergleichst, dann nimmt diese durch den von Dir beschriebenen Effekt zu, unten dann steht aber immer der selbe Wert, da es sich ja um inflationsbereinigte Werte handelt und der inflationsbereinigte Wert bei unveränderter Rentenhöhe und Bezugsdauer jedes Jahr der selbe ist.

 

Wie sich meine anderen Assets entwicklen kann ich aber mit Annahmen hinterlegen, z.B.

- zukünftige Einzahlungen aus Gehalt bzw. freien Mitteln / Cashflow Planung

- Verteilung der Zuflüsse in Depot, Versicherungen, Cashreserve und Bonds mit jeweils unterschiedlichen Renditen

- Erwartete Realrendite (aufgrund der relativ hohen Bewertung hier nur 2% überhalb Inflation)

- Erwartete Inflation (historische Inflation eher schwierig. Simulation zwischen 3 und 4 Prozent)

- Erwarter Aufbau an Rentenpunkten (lässt sich gut einschätzen)

- Erwartete Rentenanpassung (historisch eher +0,5 bis + 1,0 Prozent über Inflation; konservativ zwischen -0,5% und - 1,0%)

- Erwartete zukünftige Steuerlast und SV-Last bei Bezug der Betriebsrente

 

Klar sind das viele Variablen, aber ohne eine Einschätzung gibt es auch keine langfristige Vermögensplanung. Und ich weiß, dass das viele einfacher halten oder ganz darauf verzichten.

 

vor 51 Minuten von oktavian:

 Das Humankapital wird jedenfalls irgendwann abnehmen.

 

Ja, deshalb unterstelle ich persönlich ab Alter 60 keine weiteren Mittelzuflüsse mehr. Dazu über die Jahre verteilt immer wieder mal größere Investitionen, die dann die Cashzuflüsse reduzieren (Cashflowplanung).

 

vor 51 Minuten von oktavian:

Wenn es dir wie im Titel um "Richtige Bewertung des Gesamtvermögens" geht, solltest du schon Marktdaten wie aktuelle Zinsen zum Abzinsen nehmen und nicht irgend etwas Subjektives. Glaube das meinte @chirluauch mit traditionellen Barwerten. Wenn du mit 3% abzinst aber Bundesanleihen nur ~2% bringen, musst du das schon durch mehr Risiko begründen. Sonst sind die Barwerte nicht vergleichbar mit denen anderer Leute und Titel klang nach Gesamtvermögen vergleichen - wer hat das größere :lol:. Ansonsten musst du es auch mit den barwerten der Ausgaben vergleichen, um die Situation isoliert bewerten zu können. Ja, man ist reicher, wenn man weniger ausgeben wird.

 

Ich mach das ja nur für mich selbst, damit ich die Wirkung der Inflation und den Asset-Mix besser einschätzen kann. z.B. gebe ich der Betriebsrente nur noch das Gewicht, das nach Abzinsung übrig bleibt. Ansonsten würde ich mich evtl. bei 1.700 EUR Betriebsrente zurücklehnen und das höher Einschätzen, als es zukünftig sein wird. Ganz einfach druch den massiven Einfluss der Inflation bei nicht inflationsgeschützen Renten.

 

Ich sehe das so. Ich habe einen Cashflow in 18 Jahren und bekomme (zur Vereinfachung hier nur eine Zahlung!) 1.700 EUR. Diese 1.700 EUR kenn ich (garantierte Anwartschaft). Diese 1.700 EUR haben in 18 Jahren nur noch 1.013 EUR an Kaufkraft. Und nur das interessiert mich. Was kann ich mir mit einem zukünftigen Cashlow später kaufen. Ich nehm dann nicht mehr 1.700 EUR in die Bilanz, sondern um die zukünftige Inflation bereinigt nur die 1.013 EUR.

 

 

 

grafik.png.df5b4cd807f244dcb3845480b5b05d56.png

 

Es gibt hier denke ich ein Missverständis.

 

Ihr kommt hier über den klassischen Ansatz aus der Betriebswirtschaft: Diskontierungssatz = risikoloser Zins + Marktrisiko + Unternehmensspezifisches Risiko. Für eine Firma, die verschiedenen Investitionen vergleichen möchte ist das auch die richtige Vorgehensweise. Eine Firma interessiert auch die zukünftige Inflation nicht bei dieser Barwertbetrachtung. Mich aber schon.

 

Aber ich möchte "nur" die Wirkung der Inflation abbilden. D.h. die Abzinsung hat einen anderen Zweck. Daher ist der von mir verwendete Diskontierungssatz auch nicht der risikolose Zins, sondern die Inflation.

 

 

 

 

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 16 Stunden von Chris75:

Aber zum Verständnis nochmal zum Diskontierungsfaktor.

 

Was ich versuche ist eine Darstellung meines aktuellen Vermögens unter Berücksichtigung der Inflation. D.h. eine im ersten Schritt erworbene (Annahme: unveränderliche) Renten von z.B. 1.722 EUR in 18 Jahren beginnend, die dann x Jahre läuft, ist mit Einbezug der Inflation in Zukunft sehr viel weniger Wert. Das möchte ich mit dem Barwert auf heute abbilden.

Dann setzte in obiger Formel die Dynamik bzw. s = 0 und wähle für den Zinsfuß im Diskontierungsfaktor die konservativ zukünftige erwartete geometrische Inflationsrate.

Zitat

D.h. der Diskontierungssatz entspricht der Inflationsannahme, da keine weitere Verzinsung mehr erfolgt (feststehender Rentenbetrag). ABER: der risikoadäquate Zins wäre da sehr viel niedriger.

Verstehe ich nicht - dir geht es doch um den Wert der feststehenden Rente in heutiger Kaufkraft. Da gibt es nur eine Form der Barwert-Berechnung und die beinhaltet die zukünftige Inflation als Diskontierung. Das ist doch sowieso nur eine über den Daumen gepeilte Schätzung (die ich aber für durchaus sinnvoll halte und in meiner eigenen Vermögensbilanz ebenso u.a. für mein Humankapital und zukünftige Rentenleistungen durchführe), da niemand die exakten zukünftigen Inflationsraten aus heutiger Sicht kennt. Je unsicherer die zukünftige Zahlung, desto höher muss der Zinsfuß im Diskontierungsfaktor gewählt werden, wodurch sich ein niedrigerer Barwert ergibt (daher wird z.B. das Humankapital sinnvollerweise in Jahrespakete mit sinkendem Diskontierungsfaktor unterteilt).

Zitat

In Summe führt das dann für jede Position in der Vermögensaufstellung zu den mit der Inflationsrate abgezinsten Werten. Simuliert werden dabei für die nächsten 20 Jahre die nominellen Werte und in einer zweiten Tabelle die mit Inflation abgezinsten Werte. Mir hilft das, die Wirkung der Inflation, Rentenanpassung, Depotentwicklung (z.B. 2% oberhalb der Inflation) einschätzen zu können und welche Auswirkung das auf die Vermögensstruktur hat. Z.B. der Aha-Effekt, dass die 1.722 EUR Betriebsrente (ohne Inflationsausgleich) keinen wirklich großen Anteil im Gesamtvermögen ausmacht, da die Inflation je nach Annahme den Wert später stark dezimiert.

Ich würde behaupten, dass der Aha-Effekt bei vielen Leuten eher in die andere Richtung geht. Der Barwert von zukünftigen Rentenleistungen, Humankapital, o.Ä. wird in der heutigen Vermögensbilanz oftmals gar nicht berücksichtigt - sondern einzig und alleine das heutige liquide Vermögen. Ein fataler Irrtum - und einer der häufigsten Gründe für fehlerhafte Anlagestrategien von Privatanlegern.

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Chris75

@Glory_Days: Danke für Deine Rückmeldung!

 

Wir sind vom Ergebnis ganz auf einer Linie.

Mir ging es eingetlich nur um einen für mich passenden Diskoniterungssatz. Und das ist die geschätze Inflationsrate (nicht der Zins der 10jährigen Bundesanleihe).

Die Barwertberechnung selbst ist klar.

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