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MichaelMueller

Einschätzung Riester Banksparplan mit 2 Kinder

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@MichaelMueller: Bisher haben wir hauptsächlich über die Ansparphase gesprochen. Hier sind zwei Parameter wichtig: die Verzinsung und die jährlichen Kosten.

 

Wenn wir jetzt zur Rentenphase kommen, wird bei den Versicherungen der Rentenfaktor wichtig. Er gibt an, wie viel Euro Rente es je 10.000 € angespartes Kapital gibt. Hier muss man noch unterscheiden zwischen dem garantierten Rentenfaktor - und dem Rentenfaktor, den man später tatsächlich bekommt, wenn man in die Rentenphase eintritt. Mehr dazu findest Du hier: https://www.finanztip.de/private-rentenversicherung/rentenfaktor

 

Bei alten Verträgen gibt es einen Rentenfaktor 40.

 

Heute ist man mit einem Rentenfaktor 30 schon recht gut bedient. Bei vielen Neuverträgen liegt der garantierte Rentenfaktor zwischen 20 und 30. Bei der Allianz soll es sogar Verträge mit einem garantierten Rentenfaktor unter 20 geben.

 

Hier sollte man kurz überlegen, was das eigentlich bedeutet. Finanztip schreibt hierzu:

Zitat

Um (das zu Rentenbeginn angesparte Geld) aus Deinem Vertrag zu erhalten, musst Du selbst bei einem Rentenfaktor von 30 stolze 94,8 Jahre alt werden (ohne Rentensteigerung kalkuliert). Liegt der Faktor bei 20, erreichst Du den Wert deines Vertragsguthabens erst mit 108,7 Jahren.

94,8 Jahre ist höher als die durchschnittlichen Lebenserwartung eines 67-jährigen - erst recht natürlich 108,7 Jahre. Man muss fairerweise sagen, dass die Versicherungen nicht mit den Durchschnitts-Sterbetafeln rechnen können, weil Menschen erahnen können, ob sie eher jung oder eher alt sterben werden. Die 94,8 Jahre sind allerdings schon recht hoch. 108,7 Jahre ist ... absurd!

 

Frage: In der letzten Riester-Rechnung startest Du mir einer Einzahlung von 25.629 € (22.500 € + 3129 €)?  Ich dachte, es wären 19.129 € (16.000 € + 3129  €)? Ist das ein Tippfehler? Oder gibt es einen Grund?

 

Jetzt zur Deiner ETF-Rechnung:

  1. Meines Erachtens sind die Kosten von 0,2% zu niedrig. Es mag zwar sein, dass es ETFs mit nur 0,2% Kosten pro Jahr gibt - manche sind aber auch teurer. Du wirst auch Kosten für das Depot haben. Vielleicht wirst Du auch mal den ETF wechseln müssen. Und Du wirst weitere Kosten haben. Bitte gehe mal auf 0,6% hoch. Ich kann schlecht @satgar bitten, bei den angegebenen Effektivkosten zu bleiben - und bei Dir die 0,2% für das ETF-Depot unkommentiert durchgehen lassen. Wir wollen ja mit realistischen Zahlen rechnen. ;)
     
  2. Im Prinzip hast Du Recht, dass die Verzinsung auch in der Rentenphase weiterläuft. Allerdings solltest Du für einen Vergleich mit der Versicherung bei der Verzinsung in der Rentenphase etwas runtergehen. Die Versicherung kann das Geld nämlich nicht zu 7% und auch nicht zu 5% anlegen.

    Warum?

    Weil die Versicherung garantieren muss, dass sie die Rente bis zu Deinem Lebensende zahlen kann. Das kann sie aber nicht, wenn sie die Rente auf Basis einer erwarteten Rendite von 7% kalkuliert. Es könnte eine längere Durststrecke an der Börse geben - und dann wäre das Kapital alle, obwohl Du noch lebst. Die Versicherung muss vorsichtig kalkulieren. Da passen auch die Aufsichtsbehörden auf! Also gehe bitte in Deiner Rechnung mit der Verzinsung in der Rentenphase runter auf 3% oder 4%.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 12 Stunden von stagflation:

 

Nö!

 

Die Ausweisung der Effektivkosten wurden eingeführt, damit jeder die Kosten in der Ansparphase berechnen und mit anderen Verträgen vergleichen kann.

 

Da kann die Versicherung doch jetzt nicht kommen mit "stimmt gar nicht, ist viel zu hoch". Das lasse ich nicht gelten!

Muss ich halt widersprechen. Und nicht die Versicherung sagt das, sondern ich. Die AL hält sich penibel genau an die Vorgaben der Produktinformationsstelle Altersvorsorge (kurz PIA), die sich wiederum an die Verfügung zur Berechnung der Effektivkostenquote hält. Diese besagt für die Anrechnung kostenmindernder Aspekte:

 

"Nur die Kostenrückerstattungen, die ihrer Höhe nach bestimmt und vertraglich festgelegt sind, können mit den Bruttokosten verrechnet werden." - Da der Kickback aber jedes Jahr durch die Fondsgesellschaft neu festgelegt wird, darf die AL den Kickback bei der Ausweisung der Effektivkostenquote nicht berücksichtigen, und das muss man auch sagen dürfen. Punkt.

 

Rückblick auf das Jahr 2020: damals war der Honorartarif der Condor das beste Riesterangebot. Auch ein dynamischer Drei-Topf-Hybrid. Ähnliche Versicherungsmantelkosten zur AL, auch MSCI World in der freien Fondsanlage möglich. Es stellte sich hinsichtlich der Effektivkostenquote und dem garantierten Rentenfaktor damals für einen Kunden mit 1989er Baujahr wie folgt dar (ich nehme noch den Allianz Provisionstarif als Zwei-Topf-Hybrid gänzlich OHNE Wertsicherungsfonds mit auf):

 

Condor Honorartarif: Effektivkostenquote 0,85%, Faktor 26,73 EUR (Wertsicherungsfonds "DWS Garant 80 ETF-Portfolio" TER 0,69% )

AL Honorartarif: Effektivkostenquote 1,41%, Faktor 23,21 EUR (Wertsicherungsfonds "AL DWS GlobalAktiv+" TER 1,5%, Kickback 1,2%, effektiv: 0,3%)

Allianz Provi-Tarif: Effektivkostenquote 1,52%, Faktor 14,75 EUR

 

Die AL war damals anhand der Optik des PIB unverkäuflich. Es gab auch Fälle, in denen die Effektivkostenquote höher als im Provisionsprodukt der Allianz lag. Und das, obwohl die Versicherungsmantelkosten der Allianz sehr teuer waren/sind. Aber da das Anlagemodell dort gänzlich auf einen Wertsicherungsfonds verzichtete, der natürlich einfach Geld kostet (anstelle die Garantie nur über Zinsen/das Sicherungsvermögen abzubilden), sahen die Angebote Allianz und Alte Leipziger auf den ersten Blick ziemlich vergleichbar aus. Obwohl es auch hier um den Nettotarif der Alte Leipziger ging!

 

Kurzgesagt: allein auf die Effektivkostenquote zu schauen, mag für den Laien befriedigend sein. Für den Profi allerdings, ist es das nicht.

 

Ich kann viele Beispiele aus der täglichen Arbeit nennen, wo die Effektivkostenquote den Blick verstellt. Z.B. beim Zwei-Topf-Hybrid einer Betriebsrente. Mit 60% Beitragsgarantie (Fondstopf dadurch größer) ist die Effektivkostenquote höher, als wenn das Angebot mit 90% Garantie gerechnet wird (Fondstopf wird kleiner). Denn Fonds kosten Geld, das Sicherungsvermögen nicht. Die Performance leidet durch mehr Garantie, aber die Kosten sinken. Und durch die sinkenden Kosten steigt die Hochrechnung bei z.B. 6%. Im Angebot mit 90% Garantie kommt bei 6% also mehr raus, als bei 60%. Denkt sich der Kunde: ja super, mehr Garantie, weniger Kosten und es kommt mehr raus. Was die PIBs nicht sagen können ist: durch mehr Garantie wird die Erreichung von 6% p.a. viel unwahrscheinlicher.

 

Das, sieht und versteht nur der Kundige.

allgemeinverfuegung_112017.pdf

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stagflation
vor 5 Stunden von satgar:

Kurzgesagt: allein auf die Effektivkostenquote zu schauen, mag für den Laien befriedigend sein. Für den Profi allerdings, ist es das nicht.

 

Gerade Profis schauen in Verträgen nur auf das, was vertraglich fest vereinbart wird.

 

Alles Goodies, die nur "möglicherweise" oder "vielleicht" zugesichert werden (wie Kickbacks), werden mehr oder weniger ignoriert.

 

Deshalb sind die Effektivkosten die Größe, mit denen der Profi rechnet.

 

Die Versicherung könnte ohne weiteres kostengünstige Produkte wie ETFs wählen. Dann würde sie auch von den hohen Effektivkosten runterkommen. Es ist die Wahl der Versicherung, teure Anlage-Produkte mit Kickbacks zu wählen - und dann auch noch darauf zu verzichten, mit dem Anbieter der Fonds niedrigere Kosten ohne Kickbacks zu verhandeln (Institutionellen-Anteilsklasse).

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Feranda
vor 55 Minuten von stagflation:

Deshalb sind die Effektivkosten die Größe, mit denen der Profi rechnet.

 

Die Versicherung könnte ohne weiteres kostengünstige Produkte wie ETFs wählen. Dann würde sie auch von den hohen Effektivkosten runterkommen. Es ist die Wahl der Versicherung, teure Anlage-Produkte mit Kickbacks zu wählen - und dann auch noch darauf zu verzichten, mit dem Anbieter der Fonds niedrigere Kosten ohne Kickbacks zu verhandeln (Institutionellen-Anteilsklasse).

Sorry aber an der Stelle muss ich halt einfach mal reingrätschen und @satgar Rückendeckung geben.

 

Die Effektivkosten dienen lediglich als Anhaltspunkt und sagen nichts, aber absolut gar nichts über die Ablaufleistung oder das Anlagekonzept aus. Wer seine Geldanlage anhand der Effektivkosten wählt, hat eigentlich schon verloren. 

Ich habe über 20 Tarife anhand der Effektivkosten, der tatsächlichen Kosten, der zu erwartenden Rendite und der Ablaufleistung verglichen. Nur die grünen Eckdaten hatten direkt Einfluss aufeinander. Rot war komplett vernachlässigbar.

Gesellschaften nutzen sogar die Effektivkosten, um Tarife schöner aussehen zu lassen, als sie eigentlich sind. Effektivkosten sind auch keine vertragliche Grundlage, auf die man sich vor Gericht berufen kann.

 

Das kann man jetzt akzeptieren, oder man hält eben an der von PIA naiv vorgegebenen Rechengröße Effektivkosten fest. Dann kann man aber genauso gut Würfeln, welcher Tarif denn der passende ist.

 

 

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor einer Stunde von stagflation:

 

Gerade Profis schauen in Verträgen nur auf das, was vertraglich fest vereinbart wird.

 

Alles Goodies, die nur "möglicherweise" oder "vielleicht" zugesichert werden (wie Kickbacks), werden mehr oder weniger ignoriert.

 

Deshalb sind die Effektivkosten die Größe, mit denen der Profi rechnet.

 

Die Versicherung könnte ohne weiteres kostengünstige Produkte wie ETFs wählen. Dann würde sie auch von den hohen Effektivkosten runterkommen. Es ist die Wahl der Versicherung, teure Anlage-Produkte mit Kickbacks zu wählen - und dann auch noch darauf zu verzichten, mit dem Anbieter der Fonds niedrigere Kosten ohne Kickbacks zu verhandeln (Institutionellen-Anteilsklasse).

Du hast leider keine Ahnung, wie die Effektivkostenquote so berechnet wird und was sie aussagt. Sorry. Ich lese nur Versicherungs-Bashing raus, in welche Richtung das abdriftet. Bei sowas bin ich dann aber raus. 
 

Ich habe dir außerdem ein Beispiel der Betriebsrente geliefert, die ebenso zeigt, das man sich auf diese Quote nur bedingt verlassen kann. Wer dann noch zb die Berechnungsmethoden Brutto- und Nettohochrechnung betrachtet wird schnell feststellen, wie gefährlich diese Betrachtung sein kann. Aber das wirst du nicht glauben wollen, weil es nicht in dein Weltbild passt. Helfen kann ich dann aber auch nicht mehr.

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MichaelMueller
vor 14 Stunden von stagflation:

Frage: In der letzten Riester-Rechnung startest Du mir einer Einzahlung von 25.629 € (22.500 € + 3129 €)?  Ich dachte, es wären 19.129 € (16.000 € + 3129  €)? Ist das ein Tippfehler? Oder gibt es einen Grund?

Ah guter Punkt, korrigiert da kamen 2 Spalten durcheinander.

 

vor 14 Stunden von stagflation:

Meines Erachtens sind die Kosten von 0,2% zu niedrig. Es mag zwar sein, dass es ETFs mit nur 0,2% Kosten pro Jahr gibt - manche sind aber auch teurer. Du wirst auch Kosten für das Depot haben. Vielleicht wirst Du auch mal den ETF wechseln müssen. Und Du wirst weitere Kosten haben. Bitte gehe mal auf 0,6% hoch. Ich kann schlecht @satgar bitten, bei den angegebenen Effektivkosten zu bleiben - und bei Dir die 0,2% für das ETF-Depot unkommentiert durchgehen lassen. Wir wollen ja mit realistischen Zahlen rechnen. ;)

Auch das kann ich machen, aber aktuell habe ich keine Depotkosten und kann mir aktuell in Zukunft schwer vorstellen welche zu haben. Gibt doch genügend kostenlose Depots ;)...

 

vor 14 Stunden von stagflation:

Im Prinzip hast Du Recht, dass die Verzinsung auch in der Rentenphase weiterläuft. Allerdings solltest Du für einen Vergleich mit der Versicherung bei der Verzinsung in der Rentenphase etwas runtergehen. Die Versicherung kann das Geld nämlich nicht zu 7% und auch nicht zu 5% anlegen.

Das widerum habe ich nicht ganz verstanden. Die Verzinsung in der Rentenphase habe ich doch nur beim ETF oder? Oder passt sich auch die Rente für eine Versicherung an?
Was soll ich für einen Vergleich als Rentenfaktor nun nehmen? Das was im Vertrag steht 22 oder 30?

 

Wie gesagt, dass hat mich nur persönlich mal interessiert wie sich das verhält...

 

Ich stelle nachher nochmal die Korrekturen ein...

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Feranda
vor 15 Minuten von MichaelMueller:

Das widerum habe ich nicht ganz verstanden. Die Verzinsung in der Rentenphase habe ich doch nur beim ETF oder? Oder passt sich auch die Rente für eine Versicherung an?

Der Rentenfaktor gilt nur im Worst Case für die Rente im 1. Jahr.

Eine Rente aus einer Versicherung steigt selbstverständlich durch Überschüsse und ggf. durch eine vereinbarte garantierte Rentensteigerung.

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MichaelMueller

Hier mal die korrigierten Werte

ETF:

ETF.thumb.png.089614d0f2ca7e1e1ff6a1a295d008fe.png


AL:

 

AL.thumb.png.40831d24389f93765c3ca23491c58886.png

 

Heißt nächster Schritt Auszahlungsphase?

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satgar
· bearbeitet von satgar

@MichaelMueller du musst jetzt entscheiden, ob du meinem Vorschlag der Kickback-Berücksichtigung bei der Effektivkostenquote folgen willst, oder halt nicht. @stagflation lehnt das ja z.B. ab. In deiner Berechnung bist du meinem Vorschlag gefolgt.

 

Ich würde zudem nicht mit Rentenfaktor 22 rechnen, da es, wie Feranda schon sagte, die Worst Case Betrachtung ist. Dann könnte man fast schon annehmen, dass auch gar keine Wertentwicklung gäbe und man nur die Garantierente nehmen würde. Ich halte solche Betrachtungen für den GAU einer solchen Police nicht für zielführend.

 

Es ist aber auf der andern Seite natürlich schwierig bzw. eigentlich unmöglich, einen Rentenfaktor vorherzusehen. Dein Rentenfaktor wird erst in 3 Jahrzehnten ermittelt werden. Das kann im schlimmsten Fall 22 sein, es kann aber auch 27…30…35…40 oder was auch immer sein. Es ist völlig unvorhersehbar. Das ist ein sehr großes Problem. 
 

Auch nicht vorhersehbar, ist die Verzinsung des Guthabens in der Rentenphase und die Zinsüberschüsse eines jeden Anbieters in 30 Jahren und über deine Rentenphase hinweg. Früher erzielten Versicherer noch ohne Probleme 5% mit deren Kapitalanlagen. Das ist aber über die letzten Jahrzehnte gesunken. Aktuell liegt der Durchschnittszins am Markt bei ca. 2%. Aber wie das in 30 Jahren aussieht, ist wieder Kaffeesatz-Lesen. Klar ist nur: je besser der Zinsertrag, um so mehr wird sich die Rente auch positiv in der Auszahlungsphase nach oben hin verändern.

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MichaelMueller

Ich mein das sind alles Variablen. Ich kann die Daten ja mehrfach simulieren.

Ich kann auch gern mal 30,35,40 eintragen.


Aber wie würde man die Auszahlungsphase am Besten simulieren? Vor allem das die monatliche Rente ebenfalls ansteigt?

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satgar
· bearbeitet von satgar

@MichaelMueller vielleicht hilft dir folgender Hinweis (siehe Zahlen aus der Vorschlagsdatei der AL):

 

der Garantiefaktor ist mit dem Garantiezins von 0,25% berechnet, der aktuelle Faktor mit dem aktuellen Zins der AL von 2,05% im Jahr 2022. Dadurch könntest du dir quasi näherungsweise per Dreisatz je gewünschtem/erwarteten Zins ermitteln, wie der Faktor wäre. Du musst selbst nur noch entscheiden, mit welchem Zins du zu Beginn deiner Rente „rechnest“. Willst du dann noch annehmen, dass sich der Zins über die Rentenphase noch positiv verändert, kann man das formeltechnisch sicherlich auch noch irgendwie rein kriegen.

 

Ich werfe mal ganz ganz vorsichtig ein, welches Handlungsergebnis man sich dann am Ende verspricht, mit dem Umgang einer solchen „Anlage“, bei derlei Unwägbarkeiten und Variablen. Ich finds immer schwierig. Wie du schon richtig mal geschrieben hattest: alles hat seine Vor- und Nachteile, und jede Vorsorgeform hat ihre Daseinsberechtigung. Diese gegeneinander auszuspielen, find ich ganz grundsätzlich immer sehr schwierig.

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MichaelMueller

Vielleicht meine Frage nochmal genauer formuliert:
1. Was genau stimmt am Auszahlungsplan vom ETF nicht? Die Verzinsung von den 7% ist zu hoch? Wenn ja warum?

2. Beim Riester mit dem Dreisatz habe ich nicht ganz verstanden, es besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass sich die monatliche Rente noch nach oben korrigiert. 

3. Wenn man einen Riester förderschädlich kündigt, kann man sich davor Auskunft holen, was man wirklich rausbekommt. Die Förderung ist recht klar ausgewiesen, aber wie werden die ganzen Steuerersparnisse zurück gerechnet. Aktuell ist das nur eine grobe Schätzung von mir. Aber bekommt das FA das sauber hin z.B. 10 Jahre die alten Steuerbescheide zu ändern?

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 17 Minuten von MichaelMueller:

Vielleicht meine Frage nochmal genauer formuliert:
 

2. Beim Riester mit dem Dreisatz habe ich nicht ganz verstanden, es besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass sich die monatliche Rente noch nach oben korrigiert. 

In der PDF Datei von mir (Vorschlag zur AL) findest du den Garantierentenfaktor und den aktuellen Rentenfaktor. Im Garantiefaktor steckt ein Zins von 0,25%, im aktuellen Faktor steckt der Zins von 2,05%. Wir wissen nicht, wie der Zins zu deinem Rentenbeginn sein wird. Davon hängt aber u.a. ab, wie der Rentenfaktor ist, den du bekommst. Du musst also eine Annahme zum Zins treffen. Wenn Zins 0,25% Faktor x bedeutet, und Zins 2,05% Faktor y, kannst du für jeden Annahme-Zins ausrechnen, welcher Faktor das wär. Also z.b. zu angenommenen 3% Zins, oder 4%. 
 

Der Rentenfaktor dient dazu, die Rente für das erste Jahr zu berechnen. Rechnest du den Faktor mit z.B. 3% Zins aus, und steigt beim Versicherer der Zins im zweiten Rentenbezugsjahr der Zins z.B. auf 3,25%, wird das in Form einer höheren Rente auch den Rentnern zuteil.

 

zur Steuer bei Kündigung: das kriegt das FA perfekt hin. Auf deinem Steuerbescheid steht auf Seite 1 immer prominent drauf, wieviel du aufgrund Riestern in dem Jahr erstattet bekommen hast. Du musst alle Bescheide raussuchen und das zusammen rechnen. Dann weißt du, wie viel an Steuererstattung zurückgefordert wird.

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MichaelMueller
· bearbeitet von MichaelMueller

Können wir das konkreter machen?

 

Garantierter Rentenfaktor: 22,50€
Aktueller Rentenfaktor: 26,50€

Zukünftiger Rentenfaktor bei 3% wäre dann ?

 

vor 39 Minuten von satgar:

zur Steuer bei Kündigung: das kriegt das FA perfekt hin. Auf deinem Steuerbescheid steht auf Seite 1 immer prominent drauf, wieviel du aufgrund Riestern in dem Jahr erstattet bekommen hast. Du musst alle Bescheide raussuchen und das zusammen rechnen. Dann weißt du, wie viel an Steuererstattung zurückgefordert wird.

Ok mal direkt anschauen

Über die Altersvorsorgezulage hinausgehende Steuerermäßigung x€

Das meinst du oder?

 

 

@Feranda mit deinem Rechner bin ich ein wenig überfordert.
1. Ich verstehe nicht wie du auf den Steuervorteil von 541€

2. Du hast das aktuell vorhandene Guthaben nicht verwendet, korrekt?

3. Wenn du direkt auf Monatsebene rechnest. Müsstest du dann die Zulagen nicht auf einen Monat (Ende des Jahres) anlegen anstatt gleich auf alle Monate zu verteilen?

4. Wie kommst du beim ETF auf die jährliche Verwaltungskosten, aber sonst keine anderen Kosten?

 

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satgar

Hab wegen dem Zins und Faktor gerad nen Knoten im Kopf oder bin doof …. Check es gerad selbst nicht (mehr) :-D

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MichaelMueller

Ich hab die Steuer mal zusammengesucht, bin überrascht kommt doch mehr zusammen: 5.332,76 € kann ich mal mal in die Rechnung einfliessen lassen

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satgar
vor 6 Minuten von MichaelMueller:

Ich hab die Steuer mal zusammengesucht, bin überrascht kommt doch mehr zusammen: 5.332,76 € kann ich mal mal in die Rechnung einfliessen lassen

Du hast aber nicht die Gesamterstattungen der Bescheide genommen, oder ? ;-) Also wirklich nur der Anteil, der auf Riester entfällt. Nicht das ich dich für doof halte, aber nur zur Klarstellung, dass das nicht verwechselt wird.

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MichaelMueller

Jo logo. Die Gesamterstattungen sind zum Glück viel höher ;)

 

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satgar
· bearbeitet von satgar

Ok :-)

 

Aber man sieht, die Förderung ist steuertechnisch zzgl. Zulage schon nicht ohne. Da kommt/kam über die Jahre schon einiges zusammen, wenn du alles bei dir mal zusammen ziehst.

 

In der letzten Mitteilung nach §92 EStG (kommt immer mit der Wertmitteilung des Anbieters jedes Jahr), steht drin, wie viel an Beiträgen selbst eingezahlt wurde und wieviel Zulagen geflossen sind. Rechnest du die dort genannten Zulagen mit den Steuererstattung zusammen, weißt du, was du vom derzeitigen Vertragsguthaben verlierst, wenn gekündigt wird.

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MichaelMueller

Ja das habe ich schon nachgeschaut das sind 3129€ also gehen knapp 8k von 19k weg.

 

Sieht dann für den ETF so aus:

 

ETF.thumb.png.41a2aae62e5c6904e43aed9c7a47345b.png

 

Wenn ich jetzt die Auszahlungsphase noch einigermaßen hinbekomme zu simulieren, sehen die Infos ganz brauchbar aus.

Ich weiß auf jeden Fall schonmal, dass ich was machen muss und es aktuell suboptimal ist :-)

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satgar

Ja, für heute würde ich da auch mal Schluss machen. Es ist gut, wenn du da schon die ein oder andere Erkenntnis für dich raus ziehen konntest. Ich finde auch, dass man etwas tun sollte.

 

Entweder eben den cut mit Riestern, oder eben auf ein Produkt gehen, welches mehr Rendite versprechen kann als ein Banksparplan. Denn nur mit hoher Rendite rechnet es sich am Ende. Mit mickrigen Zinsen, so war es schon immer meine Meinung, bringt das nix. Ich konnte den Gedankengang von Finanztest zwar immer verstehen zu sagen: der Banksparplan kostet nix, also nimmt man den. Aber um es vielleicht mit Ferandas Worten zu sagen: keine Kosten mit keiner Rendite ist halt auch irgendwo Mist.

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Feranda
vor 11 Stunden von MichaelMueller:

 

1. Ich verstehe nicht wie du auf den Steuervorteil von 541€

Der wird automatisch errechnet anhand einer Steuertabelle. Ganz grob: "Zu versteuerndes Einkommen ohne Riester - Zu versteuerndes Einkommen mit Riester"

Aber ist wie gesagt ist die Steuertabelle von 2020. Ich überprüfe das nochmals.

vor 11 Stunden von MichaelMueller:

2. Du hast das aktuell vorhandene Guthaben nicht verwendet, korrekt?

Jup, kann man aber händisch in der ETF Tabelle hinterlegen. Dann wird das mitgerechnet.

vor 11 Stunden von MichaelMueller:

3. Wenn du direkt auf Monatsebene rechnest. Müsstest du dann die Zulagen nicht auf einen Monat (Ende des Jahres) anlegen anstatt gleich auf alle Monate zu verteilen?

Korrekt, müsste man. Ist ein kleiner, bisschen zeitaufwändiger Schritt. Mache ich noch.

vor 11 Stunden von MichaelMueller:

4. Wie kommst du beim ETF auf die jährliche Verwaltungskosten, aber sonst keine anderen Kosten?

 

Das sind fiktive Depotkosten, kannst du natürlich auch auf 0 setzen.

Jährliche andere Kosten mitzurechnen macht keinen Sinn, ich rechne mit einer zu erwartenden Rendite (in welcher die Kosten schon drin sind).

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MichaelMueller

@Feranda okay verstanden, dass mit den Steuer wäre interessant, weil da kommt ein größerer Unterschied raus. Auch mein aktuelles Steuerprogramm sagt 0€.

 

vor 13 Stunden von satgar:

Entweder eben den cut mit Riestern, oder eben auf ein Produkt gehen, welches mehr Rendite versprechen kann als ein Banksparplan. 

Ja ich denke das ist klar, nur würde/will ich vor der Entscheidung noch die Auszahlungsphase verstehen. 

Irgendwie sieht der ETF da viel besser aus, aber irgendwie zu gut ;). Da scheint mir eher ein Fehler drin zu sein...

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satgar
vor einer Stunde von MichaelMueller:

@Feranda okay verstanden, dass mit den Steuer wäre interessant, weil da kommt ein größerer Unterschied raus. Auch mein aktuelles Steuerprogramm sagt 0€.

 

Ja ich denke das ist klar, nur würde/will ich vor der Entscheidung noch die Auszahlungsphase verstehen. 

Irgendwie sieht der ETF da viel besser aus, aber irgendwie zu gut ;). Da scheint mir eher ein Fehler drin zu sein...

Ich glaube Stagflation wollte auf eines bei der Rentenphase des ETFs hinaus, wenn man dort einen Auszahlplan macht: Du hast jetzt z.B. mit 7% gerechnet, analog der Sparphase. Die meisten Menschen steuern Ihre Asset Allocation aber zur Rentenphase oder in der Rentenphase um. Es ist eher unüblich, dass man dann noch zu 100% voll in Aktien investiert ist, sondern man streut schwankungsärmere Anlagen mit ein, wie z.B. Anleihen. Er wollte wahrscheinlich sagen: 7% sind zu hoch gegriffen.

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stagflation
vor 23 Stunden von Feranda:

Die Effektivkosten dienen lediglich als Anhaltspunkt

 

vor 23 Stunden von satgar:

Du hast leider keine Ahnung, wie die Effektivkostenquote so berechnet wird und was sie aussagt.

 

Ich bin hier raus. Weiterhin viel Spaß beim Versicherungsverkaufen!

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