Depot über Tecis eröffnen oder selbst anlegen?

[CorMaguire]

vor 9 Minuten von odensee:

Aha, also ist jeder Verkäufer ein Dienstleister. 

Natürlich. Für den dessen Dinge er vertickt. Nicht unbedingt für den Käufer

[bondholder]

vor 3 Stunden von FastNico870:

Ein ETF über solche Dienstleister ist sinnlos oder?

Eindeutig.
Normale passive Aktienindex-ETFs sind schlicht zu günstig, um in dem Produkt hohe Vertriebsprovisionen zu verstecken. Darum will Tecis dir stattdessen ein Dutzend verschiedenen aktiver Investmentfonds andrehen.

 

Ein anderer beliebter Trick besteht darin, den Kunden statt echter ETFs (ohne Schnickschnack) eine Rentenversicherung mit ETFs zu verkaufen – dann stecken die hohen Kosten im Versicherungsvertrag.

 

Wer sich aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage sieht, selbst ein Depot bei einer Direktbank zu eröffnen, kann stattdessen viel Geld an eine Vermögensverwaltung bezahlen.

[Sapine]

vor 8 Stunden von FastNico870:

über einen alten Klassenkamerad meiner Frau sind wir an Tecis gekommen und wurden nun über 4 Sitzungen beraten wie wir denn unsere Wünsche (vorallem Haus in ca. 7-10 Jahren) erfüllen können. Der übliche Weg über bekannte also, so wie ich das bisher gelesen habe. 

Uns wurde geraten ein Depot zu eröffnen und dort unser Geld gemeinsam anzulegen für beispielsweise ETFS für die nächsten Jahre. 

Erst mal Glückwunsch, dass bei Dir nach den vier Sitzungen irgendwo die Alarmglocken geläutet haben. 

 

Leider ist es die Masche von Finanzdienstleistern wie Tecis, Mitarbeiter zu gewinnen, die dann ihrerseits ihren Verwandten- und Bekanntenkreis als Kunden gewinnen sollen. Bevorzugte Kunden sind solche ohne Vorwissen, denen man leicht überteuerte Produkte verkaufen kann. Desto mehr ein Kunde weiß desto weniger ist er/sie geeignet. Diese Mitarbeiter können einem übrigens leid tun, denn wenn Freunde und Verwandte später drauf kommen, dass man sie über den Tisch gezogen hat, springen viele der Freundschaften über die Klippe.

 

Zitat

Die Riester Rente und die Arbeitsunfähigkeits Versicherung (bin 24, Bürojob) habe für mich ich abgelehnt.

Insgesamt klingt es eigentlich recht vielversprechend und sicher. Er meinte sie sind sowas wie Check24 und bekommen das Geld von der Institution an die sie vermitteln.

Eine Beufsunfähigkeitsversicherung kann durchaus Sinn machen gerade in jungen Jahren, aber wenn Du diese Absicherung aktuell nicht in Erwägung ziehen willst ist das natürlich Deine Entscheidung. Es ist auf jeden Fall ein schwieriges Geschäft, da einen guten Vertrag abzuschließen.

Zitat

Meine eigentliche Frage ist nun:

Macht es einen Unterschied ob ich mein Geld selber anlege oder ob es durch Tecis passiert? 

Es macht einen großen Unterschied. Tecis wird Dir nur Angebote unterbreiten, an denen sie selbst gut verdienen. Für die Auswahl ist nicht entscheidend ob das Produkt für dich passt oder welche Rendite du als Anleger erzielen wirst. Erstes Auswahlkriterium ist der eigene Verdienst. Wie dir mittlerweile schon erklärt wurde verdient Tecis an Provisionen. Dabei muss man unterscheiden zwischen Kosten die beim Verkauf anfallen und solchen die jährlich aus dem Anlageprodukt gezogen werden. Einen Teil dieser Kosten bekommt Tecis als Entlohnung. Bei einem Depot wären die Verkaufskosten die Ausgabeaufschläge die zu zahlen sind. Am Ende noch viel teurer sind aber die jährlichen Gebühren, die innerhalb des Fonds anfallen. Die kann man an der TER ablesen. Die geht Jahr für Jahr von den Gewinnen ab, die mit Deinem Geld erwirtschaftet werden. Ein guter Teil der TER geht dabei als Vertriebsvergütung an Tecis. Wobei die TER nicht ganz auf null gehen kann, denn schließlich muss die Fondsgesellschaft auch ein paar Verwaltungsaufgaben erfüllen. 

Zitat

Mein Gedanke war, die kennen sich auch und wissen eher was sie tun als das ich es weiß. Auf der anderen Seite frage ich mich aber wie die ihr Geld verdienen. Wird dann von unseren Einlagen etwas abgezwackt und wandert in deren Taschen, sodass es im Endeffekt mehr bringen würde es auf eigene Faust anzulegen?

Meist werden die Mitarbeiter von solchen Finanzvermittlern im Schnelldurchgang angelernt. Dabei ist vor allem wichtig wie man verkauft und argumentiert. Fundierte Finanzkenntnisse würde ich nicht erwarten, ja sind sogar tendenziell schädlich. 

Zitat

Es geht um etwa 500€ im Monat die wir anlegen möchten um das Eigenkapital für unser Haus zusammen zu bekommen.

Ob Ihr mit einer Sparrate von 500 Euro im Monat realistisch an den Erwerb eines Hauses denken könnt in einigen Jahren müsstet ihr mal durchkalkulieren. Ohne weiteres Eigenkapital dürfte das allenfalls im ländlichen Bereich klappen können. Dennoch ist es wichtig mit diesen Gedanken anzufangen, denn ohne ein Sparziel kann man schwerlich die richtigen Instrumente wählen. 

 

[Feranda]

vor 19 Stunden von odensee:

Aha, also ist jeder Verkäufer ein Dienstleister. 

Nein, aber jeder Dienstleister ist ein Verkäufer . Im Falle von Tecis steckt es übrigens schon im Firmennamen "Tecis Finanzdienstleistungen AG".

[chirlu]

vor 2 Minuten von Feranda:

Im Falle von Tecis steckt es übrigens schon im Firmennamen "Tecis Finanzdienstleistungen AG".

 

Och, die „Trade Republic Bank GmbH“ nennt sich in der Firma auch Bank, obwohl sie keine ist. Das besagt also höchstens etwas über das Selbstbild oder über das gewünschte Fremdbild.

[monstermania]

@FastNico870

Unsere Firma hat Ihr Büro gegenüber der Tecis Zentrale. Dort scheint sich auch ein 'Schulungszentrum' für die Vertriebler zu befinden. Es stehen jedenfalls regelmäßig größere Gruppe von jungen Männern in Anzug (ist blaugrau gerade 'IN'?) mit häufig gegelten Haaren auf dem Hof herum (Frauen hab ich noch nicht darunter gesehen ).

Wenn ich diese Typen immer so sehe, würde ich keinem von Ihnen meine finanzielle Zukunftsplanung anvertrauen.

 

Du bist noch Jung! Lies Dich in das Thema ein und mach Dein eigenes Ding.

PS: Über eine vernünftige Absicherung der eigenen Arbeitskraft (BUV) sollte man zumindest intensiv nachdenken auch wenn man 'nur' einen Bürojob macht. Aber bitte bei einem Spezialisten für BUV und nicht bei einer Drückerkolone wie Tecis.

[FastNico870]

vor 9 Minuten von monstermania:

@FastNico870

 

PS: Über eine vernünftige Absicherung der eigenen Arbeitskraft (BUV) sollte man zumindest intensiv nachdenken auch wenn man 'nur' einen Bürojob macht. Aber bitte bei einem Spezialisten für BUV und nicht bei einer Drückerkolone wie Tecis.

Danke. Ich beschäftige mich aktuell damit und habe auch hier im Forum schon ein paar Sachen dazu gelesen. Ich überdenke das Thema nochmal grundlegend, da es doch sehr wichtig ist.

[odensee]

Am 22.1.2023 um 12:10 von Feranda:

Nein, aber jeder Dienstleister ist ein Verkäufer

Aha, dann ist ein Altenpfleger also ein Verkäufer.

Kannst du mal Verkäufer nennen, die keine Dienstleister sind?