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zoni

Festgeld statt Sondertilgung - Denkfehler?

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zoni
· bearbeitet von zoni

In ca. 10 Jahren läuft meine Zinsbindung von 1,3% aus (eigene Immo), dann bleibt eine Restschuld von ca. 100.000€.

Ich kann jedes Jahr 10.000 € Sondertilgung leisten ODER die 10.000€ als Festgeld anlegen, derzeit ca. 3,7%, Tendenz steigend.

ich bin also in 10 Jahren so oder so auf Null.

Was ist besser? Gibts für sowas einen Online Rechner, wo man die Alternativen durchspielen kann?

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Peter23
· bearbeitet von Peter23

Vermietung oder Eigennutzung?

 

Ansonsten verstehe ich nicht, was man da groß rechnen möchte. Ich nehme mal an, dass Du Abgeltungssteuer zahlen musst, dass Du in Westdeutschland wohnst und dass Du den Freibetrag schon anderweitig ausgelastet hast, dann: (1-0,25*1,055)*3,7%=2,72%.

 

Wenn man zudem dann annimmt, dass es Eigennutzung ist, dann hast Du ein positives Zinsdifferenzgeschäft mit ca. 1,4% Zinsdifferenz. Logischerweise ist es aber etwas niedrigeres Risiko, wenn man sondertilgt. 

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Amnesty
vor 8 Stunden von Peter23:

Ansonsten verstehe ich nicht, was man da groß rechnen möchte.

Vielleicht meint Zoni einen Zinsrechner?

Wenn 10 Jahre lang nicht getilgt wird, ist die Zinszahlung an die Bank insgesamt fast doppelt so hoch, wie bei jährlichen maximalen Sondertilgungen.

 

Für den Fall, dass er die 3,7% tatsächlich 10 Jahre lang bekommt, steht er am Ende mit grob überschlagen 2500€ mehr da im Vergleich zur Sondertilgung.

 

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zoni
· bearbeitet von zoni
vor 8 Stunden von Amnesty:

einen Zinsrechner?

Ja, genau sowas. Wo man auch ggf. mit anderen Zinssätzen aufs Tagesgeld spielen kann, da die Zinsen wohl weiter steigen werden.

Abgeltungssteuer wird bezahlt. 

Es sind halt 10 x 10.000€ am Ende... wo bleibt mehr übrig?

Natürlich auch vor dem Hintergrund, dass direkte Sondertilgung ggf. "sicherer" ist.

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BigSpender09
· bearbeitet von BigSpender09
vor 9 Stunden von Amnesty:

Vielleicht meint Zoni einen Zinsrechner?

Ja. Aber trotzdem braucht man für die simple Logik doch keinen Rechner. Siehe Berechnung von Peter.

Wenn ich 3,7% Guthabenzins bekomme anstatt ein Darlehen mit 1,3% zu tilgen, ist gehe ich mit einem plus raus.

 

Wenn die Zinsen weiter steigen, wird das plus noch größer. Oder eben andersrum.

vor 30 Minuten von zoni:

Ja, genau sowas. Wo man auch ggf. mit anderen Zinssätzen aufs Tagesgeld spielen kann, da die Zinsen wohl weiter steigen werden.

Abgeltungssteuer wird bezahlt. 

Es sind halt 10 x 10.000€ am Ende... wo bleibt mehr übrig?

Natürlich auch vor dem Hintergrund, dass direkte Sondertilgung ggf. "sicherer" ist.

Du solltest es einfach Jahr für Jahr betrachten. Im. Moment macht es rechnerisch Sinn 10 Jahre Festgeld zu machen. Ob in 5 Jahren das 5 Jahre Festgeld besser ist als die Sondertilgung, weißt du aber erst in 5 Jahren.

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Amnesty

Zur simplen Logik gehört aber auch, dass das Plus am Ende nicht so groß ist, wie die Zinsdifferenz suggeriert.

Zum einen weil Steuern auf die Gewinne anfallen, zum anderen, weil die 1,3% 10 Jahre lang auf 100.000€ bezahlt werden müssen, während man die 3,7% nach dem ersten Jahr nur auf die ersten 10.000€ bekommt.

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WerPinguin

Die Steuern wurden bereits in der ersten Antwort berücksichtigt.

 

Und wie groß die Gesamtschuld ist, spielt überhaupt keine Rolle für die Analyse des Zinsdifferenzgeschäfts. Es ist jedes Jahr eine Entscheidung über 10k€ zu treffen. Der Rest ist ohnehin in allen Szenarien gleich.

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Peter23

Exakt!

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zoni

nicht ganz, da ich ja die Soll-Zinsen jährlich zahle und das Festgeld mit Zinseszins akkumuliert.

d.h. ich zahle in 10 Jahren 13k EUR Zinsen, 

bei 10k p.a. bei 2,7% habe ich am Ende 116.320

bei jährlicher Tilgung wäre der Gesamtzinslast 7.150

richtig??

Danke an alle, das hilft schon mal!

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Peter23
· bearbeitet von Peter23

Zahlst Du die Sollzinsen wirklich jährlich? Ich hätte jetzt eher monatlich über die Rate angenommen.

 

Bei Festgeld werden auch häufig die Zinsen auf das Tagesgeldkonto ausgezahlt. Das passt für Dich auch mE besser, weil Du dadurch ja teilweise die Kreditzinsen bedienen willst, um es zumindest ein wenig äquivalenter zur Sondertilgung zu gestalten. Falls Du das nicht willst, dann wäre das nur ein weiterer Grund gegen die Sondertilgung.

 

Insgesamt halte ich die Betrachtung, die Du jetzt aufmachen willst, auch nicht für sinnvoll. Statt Summe zu betrachten würde ich für jedes Jahr wieder die Entscheidung zwischen Festanlage und Sondertilgung auf Basis der Zinsdifferenz nach Steuern treffen.

 

Wenn Du das aber unbedingt so ausrechnen möchtest, dann nutze folgende Tools:

https://www.zinsen-berechnen.de/hypothekenrechner.php
 

und:

https://www.zinsen-berechnen.de/festgeldrechner.php

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Sapine

Jedes Jahr neu entscheiden. Wenn es ein Festgeld mit passender Restlaufzeit gibt, was nach Steuern vorteilhafter ist als die Zinsersparnis bei der Sondertilgung, dann spricht doch nichts dagegen. Wenn die Zinsen sinken in Zukunft, kann man ab dem Moment immer noch auf Sondertilgung umstellen. 

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stagflation

Ich würde sondertilgen.

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Sapine
vor 59 Minuten von stagflation:

Ich würde sondertilgen.

Da würde mich die Begründung interessieren. 

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cjdenver
vor 38 Minuten von Sapine:

Da würde mich die Begründung interessieren. 

Die deutsche Angst vor Schulden? :D

 

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Seabushy

Die einen mögen es Angst nennen, man könnte es auch als Teil der Risikoallokation bzw. -senkung bezeichnen.

 

Ein nicht zu unterschätzender Effekt ist auch, dass das sondergetilgte Geld nicht mehr für Konsum ausgegeben werden kann.

Aber hier im Forum ist ja jeder ein Homo oeconomicus, da passiert so etwas nicht.

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Peter23
vor 46 Minuten von Seabushy:

Ein nicht zu unterschätzender Effekt ist auch, dass das sondergetilgte Geld nicht mehr für Konsum ausgegeben werden kann.

Hier ging es um Festgeld als Alternative. Das kann auch nicht für Konsum ausgegeben werden.

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stagflation
vor 6 Stunden von Sapine:

Da würde mich die Begründung interessieren. 

 

Weißt Du nicht, wie ich denke und rechne?

 

Portfoliotheorie.

 

Zinsdifferenzgeschäfte lohnen sich nur, wenn die risikoadjustierte Zinsdifferenz nach Kosten, Steuern und Aufwand hinreichend hoch ist. Weil das Risiko von Festgeld sicherlich ein wenig höher ist als das Risiko des Kredits, muss man zu der obigen Rechnung von @Peter23 noch ein paar Zehntel Prozentpunkte abziehen. Auch den Aufwand sollte man mit einrechnen, was ein paar weitere Zehntelprozent kosten dürfte.

 

Wir sind also im Bereich von bestenfalls ein paar Zehntel Prozent risikoadjustierte Zinsdifferenz nach Kosten, Steuern und Aufwand. Für Banken wäre das ausreichend, um gute Geschäfte zu machen. Bei Privatanlegern bin ich skeptisch, ob es sich lohnt.

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Sapine

 

Am 16.6.2023 um 14:25 von zoni:

In ca. 10 Jahren läuft meine Zinsbindung von 1,3% aus (eigene Immo), dann bleibt eine Restschuld von ca. 100.000€.

@stagflationGerade weil ich weiß, dass du rechnen kannst hat mich deine Aussage so gewundert. Aktuell gibt es über 3 % Zinsen für zehn Jahre Festgeld (bei der pbb sogar 3,5 %). Nach Abzug der Abgeltungssteuer + Soli komme ich auf 2,20875 %. Ich weiß zwar nicht welche Kosten/Aufwand du siehst bei Festgeld abgesehen von deiner eigenen Zeit (einmal im Jahr) aber selbst wenn du noch 0,1 % abziehst und womöglich noch Kirchensteuer berücksichtigst, machst du ein klares Zinsdifferenzgeschäft von 0,8 % p.a. Das sind nur für die ersten 10k rund 800 Euro. 

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market anomaly
· bearbeitet von market anomaly

Ich würde vermutlich sogar deutsche Staatsanleihen kaufen, die exakt zum Ende der Zinsbindung auslaufen: 10, 9, 8… Jahre.

 

Man muss natürlich bereit sein das Geld auch entsprechend liegen zu lassen und bei Zinsanstieg nicht nervös werden. 
 

Nach Effektivverzinsung ergibt sich auch für die langen Laufzeiten (zur Zeit inverse Zinskurve mit ~2.6% Rendite p.a.) ein positives Zinssifferenzgeschäft mit Gewinn.

 

Die inverse Zinskurve zeigt auch, dass in Zukunft bereits wieder sinkende Zinsen antizipiert werden, von denen würde man dann stark profitieren mit Kursanstiegen.

 

Ich denke das Risiko ist überschaubar (evtl opportunitätsverlust falls Zinsen steigen) ansonsten scheinbar in vielen outcomes besser als Sondertilgen.

 

Vielleicht eine interessante Idee oder Denkanstoss.

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DennisP
· bearbeitet von DennisP

Ich stand in diesem Jahr vor der gleichen Fragestellung, allerdings mit geringeren Summen. Bei mir kommt noch dazu, dass der Kredit bei voller Sondertilgung bereits vor der ursprünglich geplanten Laufzeit zurückgezahlt ist und die Kreditraten somit frei für andere Investitionen werden.

 

Ich habe zunächst auch gedacht, dass das eine eindeutige Sache zugunsten des Festgeldes wird. Ich habe aber die Zahlungsströme beider Varianten einfach mal in einer Excel-Tabelle gegeneinander gerechnet (Steuern nicht vergessen und die 3,7 % halte ich für etwas zu hoch). Dabei kam bei mir dann so ein marginaler Unterschied heraus, dass ich - zumindest in diesem Jahr - voll sondergetilgt habe.

 

Bei dir kann die Rechnung natürlich anders aussehen, ich kann nur empfehlen es mal aufzuschreiben und dann anhand konkreter Zahlen zu entscheiden.

 

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Chips
vor 10 Stunden von Sapine:

 

@stagflationGerade weil ich weiß, dass du rechnen kannst hat mich deine Aussage so gewundert. Aktuell gibt es über 3 % Zinsen für zehn Jahre Festgeld (bei der pbb sogar 3,5 %). Nach Abzug der Abgeltungssteuer + Soli komme ich auf 2,20875 %. Ich weiß zwar nicht welche Kosten/Aufwand du siehst bei Festgeld abgesehen von deiner eigenen Zeit (einmal im Jahr) aber selbst wenn du noch 0,1 % abziehst und womöglich noch Kirchensteuer berücksichtigst, machst du ein klares Zinsdifferenzgeschäft von 0,8 % p.a. Das sind nur für die ersten 10k rund 800 Euro. 

80€. Den Aufwand würde ich eher als Fixbetrag betrachten. Dabei muss man auch Risiko berücksichtigen, etwas falsch zu machen. 

 

Wie sieht das eigentlich aus: Kann man nach Ende der Zinsbindung einen beliebigen Betrag tilgen?

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LaRoth
vor einer Stunde von Chips:

Kann man nach Ende der Zinsbindung einen beliebigen Betrag tilgen?

Mit Ende der Zinsbindung endet normalerweise auch der Darlehensvertrag und der noch offene Restbetrag ist fällig zur Zahlung. Oft wird dann eine Anschlussfinanzierung notwendig sein, weil man nicht die (ganze) Restschuld parat hat. Wenn Du also ein paar Euro übrig hast, dann vermindert das die Höhe der Anschlussfinanzierung.

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BigSpender09
vor 2 Stunden von DennisP:

die 3,7 % halte ich für etwas zu hoch

Das ist ein aktuellen Angebot für 10j Festgeld.

vor einer Stunde von Chips:

80€. Den Aufwand würde ich eher als Fixbetrag betrachten. Dabei muss man auch Risiko berücksichtigen, etwas falsch zu machen. 

80€ p.a. für 10 Jahre. 

 

Was soll man denn beim Abschluss eines Festgeldes falsch machen? Eine Laufzeit wählen, die aus Versehen länger läuft als die Zinsbindung?

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wolf666
· bearbeitet von wolf666
vor 14 Stunden von stagflation:

Wir sind also im Bereich von bestenfalls ein paar Zehntel Prozent risikoadjustierte Zinsdifferenz nach Kosten, Steuern und Aufwand. Für Banken wäre das ausreichend, um gute Geschäfte zu machen. Bei Privatanlegern bin ich skeptisch, ob es sich lohnt.

Banken müssen davon u.a. Mitarbeiter bezahlen(wo beim MA weitere Abgaben davon stattfinden)  und Gewinne versteuern. Für Privatanleger wäre der Extragewinn steuerfrei.

 

Extrakosten sehe ich nicht, ohne Zinsenzins zu berechnen wären es 140 € p.a. , also nach 10 Jahren über 1400 € - Aufwand ? Vielleicht 1-2 Stunden

Wenn man es alle 10 Jahre so machen kann (bzw. könnte): hoher 4 stelliger Gewinn.

Und welches Risiko bei max. 100k ? ( wenn man nicht an Untergang Deutschlands glaubt)

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Peter23
vor 16 Stunden von stagflation:

Auch den Aufwand sollte man mit einrechnen, was ein paar weitere Zehntelprozent kosten dürfte.

Von dem Aufwand muss man dann aber auch den Aufwand für die Sondertilgung abziehen. :narr:

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