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Drengist

FI-Rechner "Predict FI"

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3dbruce
vor 17 Minuten von Der Heini:

Was ich noch gut fände, wenn wie bei Cfiresim die schlechtesten 5 Startjahre (bzw. Simulationsjahre) genau angegeben würden. Denke, das sollte per Ausgabe möglich sein, werden ja unten in der Zeitleiste angegeben. Dann könnte man sich noch ein Bild machen, was genau da für Einflüssen (Weltwirtschaftskrise, Ölkrise) geherrscht haben.

Danke für die Anregung! Auf dem Reiter "Exakt berechnete Entnahmeraten" gehe ich ja sogar noch einen Schritt weiter, weil ich da die resultierende exakte Entnahmerate in Abhängigkeit vom Startmonat darstelle, d.h. da siehst du genau, dass der Worst-Case oft zu Beginn der Stagflation Phase war oder bei monatsgenauen Daten oft Sept. 1929. Und kurz dahinter kommt dann der Dotcom Crash.

 

Die Zeitleiste im 1. Reiter zu nutzen wäre aber auch noch eine Überlegung wert: Seitdem ich Bücher zum Thema "Risk Parity" gelesen habe spukt mir die Idee im Kopf, dort auch die Änderungen von Leitzins, Inflationsrate und Wirtschaftswachstum darzustellen. Der Risk Parity Ansatz geht ja davon aus, dass Assets unterschiedlich auf Änderungen von Inflation und Wachstum reagieren und ich würde diese Zusammenhänge gerne visuell nachvollziehbar machen. Ist aber von meiner Seite noch nicht zu Ende gedacht und die Daten sind auch nicht alle verfügbar (zumindest für Deutschland habe ich da noch nichts gefunden, was wirklich länger in die Vergangenheit reicht).

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Der Heini
· bearbeitet von Der Heini
Am 19.11.2023 um 16:44 von 3dbruce:

Danke für die Anregung! Auf dem Reiter "Exakt berechnete Entnahmeraten" gehe ich ja sogar noch einen Schritt weiter, weil ich da die resultierende exakte Entnahmerate in Abhängigkeit vom Startmonat darstelle, d.h. da siehst du genau, dass der Worst-Case oft zu Beginn der Stagflation Phase war oder bei monatsgenauen Daten oft Sept. 1929. Und kurz dahinter kommt dann der Dotcom Crash.

Hatte ich nicht gesehen, daß man per Maus die Daten in der Grafik sehen kann, das ist sehr gut.

 

Auch deinen Blogeintrag finde ich gut zu den deutschen Inflationsdaten, ich tue mich ja eh schwer mit rein lokalem Markt per Cdax und Rexp. So investiert niemand mehr, ist für mich rein akademische Betrachtung. Finde nach wie vor die Idee sehr gut, mit dem S&P und der Korrektur von -1%, das deckt sich mit den MSCI World Daten ab 1970 recht gut und man hat dennoch eine lange Historie. Nicht perfekt, aber das beste IMHO, was man derzeit finden kann. Nur mit den Inflationsdaten ist das schwer, da entweder US-Daten oder lückenhafte DE-Daten, die das verfälschen könnten. Sehe die Wahrscheinlichkeit aufgrund von Unfall oder Krankheit verfrüht zu sterben höher als eine neue Hyperinflation in Europa.

Aber das ist meine Ansicht derzeit, andere mögen da pessimistischer sein und können dann eher viel vererben bei Wasser und Brot. Hach, bald ist ja auch Weihnachten. :D

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3dbruce
vor 8 Minuten von Der Heini:

Finde nach wie vor die Idee sehr gut, mit dem S&P und der Korrektur von -1%, das deckt sich mit den MSCI World Daten ab 1970 recht gut und man hat dennoch eine lange Historie. Nicht perfekt, aber das beste IMHO, was man derzeit finden kann. Nur mit den Inflationsdaten ist das schwer, da entweder US-Daten oder lückenhafte DE-Daten, die das verfälschen könnten.

Danke dir erst einmal für das positive Feedback! Mein ursprüngliches Ziel waren mal wirklich langfristige Daten für ein Welt-Portfolio zu sammeln aber weiter zurück als 1970 mit den MSCI Daten kommt man mit freien Daten wohl leider nicht. Da ich seit dieser Version grundsätzlich aber auch mit Jahresrenditen klar komme, schaue ich mir evtl. noch mal die Daten von Jorda, Schularick und Taylor dazu an. Aus den länderspezifischen Jahresrenditen dann aber ein halbwegs brauchbares Capital-Weighted Welt-Portfolio zu bauen dürfte noch mal richtig schwierig und aufwendig werden. Ob ich mir das zutraue, weiss ich noch nicht. Vermutlich reicht mir daher längerfristig auch der Ansatz mit US Renditen+Korrekturfaktor. Zumal Jahresdaten die Ergebnisse eh "beschönigen" würden, daher ist deren echter Mehrwert ohnehin fraglich.

 

Fürs Backtesting, würde konzeptionell ja eine historische Inflationsreihe ausreichen, die dem jeweiligen Heimatland des Benutzers entspricht. Insofern bin ich mit den alternativen historischen DE und US Daten da vermutlich erst mal gut genug aufgestellt. Bei den DE-Daten kann man notfalls immer den Cutoff auf 1924 setzen um die Hyperinflation auszublenden und dann hat man zumindest eine Alternative zu den US Daten um systematische Abweichungen aufgrund unterschiedlicher Inflationsverläufe abschätzen zu können. Die Hyperinflation mit reinzunehmen ist dann wirklich eher was für Pessimisten (oder Masochisten :)). Und mehr als möglichst global in Sachwerte wie Aktien oder Immobilien zu investieren kann man dann vorbeugend eh nicht. Insofern wäre ich da auch eher entspannt.

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Drengist

Auch wenn ich es längst weiß, werden durch den Rechner die extremen Unterschiede zwischen Worst und Best noch mal so richtig plastisch. Entweder geht ich 2040 pleite oder ich bin 2060 100 Mio schwer. ;)

 

Tolle Rechner, ich bin gespannt, wie du ihn noch weiter entwickelst. Vielleicht Steuern irgendwie berücksichtigen?

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3dbruce
vor 16 Stunden von Drengist:

Auch wenn ich es längst weiß, werden durch den Rechner die extremen Unterschiede zwischen Worst und Best noch mal so richtig plastisch. Entweder geht ich 2040 pleite oder ich bin 2060 100 Mio schwer. ;)

 

Tolle Rechner, ich bin gespannt, wie du ihn noch weiter entwickelst. Vielleicht Steuern irgendwie berücksichtigen?

Ja, exponentielles Wachstum kann schon spannend sein, vor allem wenn es das eigene Portemonnaie betrifft :)

 

Danke dir auch für das nette Feedback! Das Thema Steuern hatte ich in einer ganz alten Version für mich selber sogar schon mal implementiert, sogar mit FiFo-Prinzip um die Kapitalertragssteuer möglichst genau hin zu kriegen. Zum damaligen Zeitpunkt ging diese Rechnung aber übel auf die Performance, d.h. da müsste ich jetzt massiv Arbeit reinstecken um das mit der aktuellen Version wieder funktionsfähig und vor allem ausreichend performant zu machen. Da dies außerdem das User-Interface noch mal massiv aufblähen würde (mit Splittingtarifen, Sozialabgaben, ...) und zudem dann auch nur für die deutschen Anwender nutzbar wäre, habe ich das Thema bislang zurück gestellt. Ich rechne für mich selber daher mit Brutto-Entnahmen und schätze die Steuern mit einem beliebigen Brutto-Netto Rechner ab. Das liefert dann zwar in der Regel etwas zu hohe Abzüge, aber mit etwas mehr Sicherheitspuffer kann ich leben, zumal ja auch niemand die langfristige Steuerpolitik absehen kann.

 

Für Ideen und Vorschläge zur Weiterentwicklung bin ich aber sonst sehr offen, gerne können wir diesen Thread auch dafür nutzen. Was das Thema Asset-Allokation angeht, ist meine eigene Themenliste mit der aktuellen Version jetzt z.B. fertig abgearbeitet. Ursprünglich wollte ich mich dann eher dem Thema alternative Entnahmestrategien zuwenden, mal schauen ... 

 

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Drengist
· bearbeitet von Drengist

Noch ein Hinweis: Steuern sollte man nicht nur bei den Kapitaleinkünften berücksichtigen, sondern auch bei der staatlichen Rente. Ein pauschaler Abschlag von 20% wäre für mich völlig ausreichend als Richtschnur. Ich wunderte mich schon, warum die Rente im Rechner deutlich höher ist als mein Überschlag.

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chirlu

Mal eine Anmerkung rein zum Webdesign: Auf einem schmalen Bildschirm (Smartphone) kann man den Rechner nicht benutzen, weil kein seitliches Scrollen möglich ist. Die Eingabezeile für eine Rente ist aber viel breiter als der Bildschirm. (Tatsächlich wird bei mir, in Firefox, wenn ich auf ein nur teilweise sichtbares Feld klicke, dieses doch komplett ins Bild geholt. Aber danach komme ich nicht mehr nach links zurück, wo die meisten Eingabefelder und die Auswertungen sind.)

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Sapine
vor 1 Stunde von Drengist:

Noch ein Hinweis: Steuern sollte man nicht nur bei den Kapitaleinkünften berücksichtigen, sondern auch bei der staatlichen Rente. Ein pauschaler Abschlag von 20% wäre für mich völlig ausreichend als Richtschnur. Ich wunderte mich schon, warum die Rente im Rechner deutlich höher ist als mein Überschlag.

Ich würde einen selbst wählbaren Abschlag bevorzugen, idealerweise für unterschiedliche Zeiträume. In den ersten Jahren meines Ruhestands war meine Steuerbelastung sehr niedrig aber jetzt nach offiziellem Renteneintritt erwarte ich höhere Abzüge. 

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Der Heini
vor 1 Stunde von Drengist:

Ein pauschaler Abschlag von 20% wäre für mich völlig ausreichend als Richtschnur.

Ja, aber nur von den Gewinnen und der staatl. Rente, der Rest (Anlagebetrag) ist ja schon versteuert. Stelle mir das wirklich schwierig vor das zu implementieren. Entweder man zieht zu viel ab, wenn man auf alle Entnahmen Steuer rechnet oder zu wenig, wenn man keine Steuer berücksichtigt.

 

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chirlu

Zur „Prognose Depot-Entwicklungen“, speziell „zeitlicher Depot-Verlauf“:

  1. Wäre es nicht klarer, die Kurven „1./3. Quantile“ als „unteres/oberes Quartil“ zu bezeichnen? Es sei denn, es gibt eine Einstellung für beliebige n-Quantile, die ich dann nicht gesehen habe.
  2. Wenn man eine Situation berechnet, in der das Geld eher nicht reicht (bzw. nur mit Glück), und die lineare Skala nimmt, sieht man nicht deutlich, welche Quartile letztlich unter Wasser enden. Ich habe z.B. gerade ein Diagramm, in dem das Maximum am Ende über 100 Millionen liegt und das Minimum bei –40 Millionen. Die Linien der Quartile verlaufen relativ mittig, und man muss mit der Maus hin, um sich den konkreten Wert anzeigen zu lassen, um zu sehen, dass das untere Quartil im Minus liegt und der Median im Plus. (Kein Problem ist es, wenn man logarithmische Darstellung auswählt; da stürzen die Pleite-Linien deutlich ab.)

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3dbruce
vor 21 Stunden von chirlu:

Mal eine Anmerkung rein zum Webdesign: Auf einem schmalen Bildschirm (Smartphone) kann man den Rechner nicht benutzen, weil kein seitliches Scrollen möglich ist. Die Eingabezeile für eine Rente ist aber viel breiter als der Bildschirm. (Tatsächlich wird bei mir, in Firefox, wenn ich auf ein nur teilweise sichtbares Feld klicke, dieses doch komplett ins Bild geholt. Aber danach komme ich nicht mehr nach links zurück, wo die meisten Eingabefelder und die Auswertungen sind.)

Das ist mit dem Python Web-Framework, welches ich nutze leider ziemlich frickelig: Ich habe gerade noch mal eine Änderung versucht, die das Scrolling der Renten und Cashflow-Tabellen bei sehr schmalen Fenstern aktiviert. Nachteil ist leider, dass damit die Auswahl der Dropdown-Werte in der jeweils letzten Spalte bei Renten und Cashflows dann auch bei breiten Bildschirmen leider nur noch nach vertikalem Scrollen sichtbar wird. Ist ein bischen die Wahl zwischen Pest und Cholera... :unsure:

 

Könntet ihr mir dazu mal ein Meinungsbild geben?

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3dbruce
vor 12 Stunden von chirlu:

Zur „Prognose Depot-Entwicklungen“, speziell „zeitlicher Depot-Verlauf“:

  1. Wäre es nicht klarer, die Kurven „1./3. Quantile“ als „unteres/oberes Quartil“ zu bezeichnen? Es sei denn, es gibt eine Einstellung für beliebige n-Quantile, die ich dann nicht gesehen habe.
  2. Wenn man eine Situation berechnet, in der das Geld eher nicht reicht (bzw. nur mit Glück), und die lineare Skala nimmt, sieht man nicht deutlich, welche Quartile letztlich unter Wasser enden. Ich habe z.B. gerade ein Diagramm, in dem das Maximum am Ende über 100 Millionen liegt und das Minimum bei –40 Millionen. Die Linien der Quartile verlaufen relativ mittig, und man muss mit der Maus hin, um sich den konkreten Wert anzeigen zu lassen, um zu sehen, dass das untere Quartil im Minus liegt und der Median im Plus. (Kein Problem ist es, wenn man logarithmische Darstellung auswählt; da stürzen die Pleite-Linien deutlich ab.)

Zu 1: Macht absolut Sinn, habe ich gerade entsprechend geändert. 

 

Zu 2: In solchen Fällen vergrößere ich den interessanten Bereich mit der Maus bzw. per "Pinch" auf dem Smartphone. Wird bei kleinen Bildschirmen naturgemäß sehr frickelig aber ich hätte dazu spontan keine bessere Idee.

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3dbruce
vor 21 Stunden von Der Heini:

Ja, aber nur von den Gewinnen und der staatl. Rente, der Rest (Anlagebetrag) ist ja schon versteuert. Stelle mir das wirklich schwierig vor das zu implementieren. Entweder man zieht zu viel ab, wenn man auf alle Entnahmen Steuer rechnet oder zu wenig, wenn man keine Steuer berücksichtigt.

Es kommt noch eine weitere Schwierigkeit hinzu: Die Entwicklung der steuerlichen Hebesätze muß ja ebenfalls langfristig in die Zukunft extrapoliert werden, sonst erhält man eine unsinnig hohe "kalte Progresssion". Die Unsicherheit der Ergebnisse wird bei den Zeiträumen um die es uns geht dann aber so hoch, dass ich den Ergebnissen nicht mehr traue. Hier als Veranschaulichung mal eine Grafik dazu, wie ich extrapoliert hatte:

Bildschirmfoto 2023-11-29 um 12.40.26.png

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Der Heini
· bearbeitet von Der Heini

Mal ne andere Sache, die mir in den Sinn gekommen ist, vielleicht liege ich ja falsch:

Wenn ich ein Depot simuliere mit dem S&P500 und einer adjustierten Rendite von -1% (um etwa auf den MSCI World zu kommen),

dazu dann die deutsche Inflation berücksichtige, sollte ich dann nicht bei Währung bei USD Dollar bleiben, da der S&P ja in USD läuft?

Ansonsten bekommen ich vielleicht unsinnige Währungskursschwankungen aus alten Zeiten (also vor 1948 zur Einführung der DM Mark). Der Unterschied zwischen Währung DE_EUR und US ist schon groß.

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3dbruce
vor 2 Stunden von 3dbruce:
Am 28.11.2023 um 13:51 von chirlu:

Mal eine Anmerkung rein zum Webdesign: Auf einem schmalen Bildschirm (Smartphone) kann man den Rechner nicht benutzen, weil kein seitliches Scrollen möglich ist. Die Eingabezeile für eine Rente ist aber viel breiter als der Bildschirm. (Tatsächlich wird bei mir, in Firefox, wenn ich auf ein nur teilweise sichtbares Feld klicke, dieses doch komplett ins Bild geholt. Aber danach komme ich nicht mehr nach links zurück, wo die meisten Eingabefelder und die Auswertungen sind.)

Das ist mit dem Python Web-Framework, welches ich nutze leider ziemlich frickelig: Ich habe gerade noch mal eine Änderung versucht, die das Scrolling der Renten und Cashflow-Tabellen bei sehr schmalen Fenstern aktiviert. Nachteil ist leider, dass damit die Auswahl der Dropdown-Werte in der jeweils letzten Spalte bei Renten und Cashflows dann auch bei breiten Bildschirmen leider nur noch nach vertikalem Scrollen sichtbar wird. Ist ein bischen die Wahl zwischen Pest und Cholera... :unsure:

 

Könntet ihr mir dazu mal ein Meinungsbild geben?

Ich habe, glaube ich, jetzt einen halbwegs brauchbaren Workaround gefunden: Ich stelle die Mindesthöhe der Tabellen mit 3 Zeilen dar und stelle damit sicher, dass die Dropdown-Werte (größtenteils) sichtbar bleiben. Trotzdem kann dann bei sehr schmalen Fenstern auf dem Smartphone gescrollt werden.

Zumindest auf meinem Smartphone sieht das jetzt halbwegs intuitiv aus und auf dem Desktop stört es auch nicht allzu sehr. Eine echte Lösung des Problems in dem Framework habe ich auch nach 2h googlen leider nicht finden können.

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3dbruce
vor 6 Minuten von Der Heini:

Mal ne andere Sache, die mir in den Sinn gekommen ist, vielleicht liege ich ja falsch:

Wenn ich ein Depot simuliere mit dem S&P500 und einer adjustierten Rendite von -1% (um etwa auf den MSCI World zu kommen),

dazu dann die deutsche Inflation berücksichtige, sollte ich dann nicht bei Währung bei USD Dollar bleiben, da der S&P ja in USD läuft?

Ansonsten bekommen ich vielleicht unsinnige Währungskursschwankungen aus alten Zeiten (also vor 1948 zur Einführung der DM Mark). Der Unterschied zwischen Währung DE und US ist schon groß.

Gute Frage, lass mich mal laut darüber nachdenken:

 

Dein Fall Portfolio=S&P500, Inflation=DE und Währung=US würde intern folgendermaßen gerechnet werden:

  • Die originalen Indexdaten des S&P500 bei mir sind nominale Werte, sind schon in USD, bleiben daher unkonvertiert, erhalten aber einen CAGR-Offset von -1%
  • Inflationsraten wären dann aber die historischen deutschen.

Rein inhaltlich müsste man den Fall vermutlich so interpretieren: Du hast ein USD-Konto und bestreitest deine Ausgaben ebenfalls in dieser Währung. Trotzdem wäre für dich dann eine deutsche Inflation irgendwie relevant ... Klingt für mich(!) artifiziell und macht inhaltlich vermutlich keinen Sinn.

 

Wenn du stattdessen die Währung=DE setzt passiert intern Folgendes:

  • Die originalen Indexdaten des S&P500 bei mir sind nominale Werte, sind schon in USD, werden direkt in EUR_DE konvertiert und erhalten einen CAGR-Offset von -1%
  • Inflationsraten wären dann aber die historischen deutschen.

Dies würde einem Investor entsprechen, der deutschen Inflationsraten ausgesetzt ist und in USD notierte ETFs in EUR kaufen bzw. verkaufen möchte und dabei natürlich jeweils den Wechselkurs USD-EUR berücksichtigen muss. Das ist für mich ein realistischer Fall der auch inhaltlich konsistent scheint. Die heftigen Währungskursschwankungen gerade vor 1923 und 1948-50 sind ja tatsächlich passiert und somit für ein historisches Backtesting relevant. Die wirst du nur los, wenn du den historischen Cutoff (also Feld "Kurshistorie ab") auf 1950 legst.

 

Ich hatte aus diesem Grund zwischenzeitlich auch schon mal überlegt, die Felder Inflation und Währung wieder auf ein Feld zu reduzieren, das lediglich das Heimatland des Benutzers enthält. Allerdings würde man damit dann die Fähigkeit verlieren mit den artifiziellen konstanten Inflationsraten zu "spielen", daher habe ich davon bislang abgesehen.

 

Solche Nachfragen bringen mich aber immer etwas ins Grübeln, daher bitte gerne mal dagegen argumentieren, ob ich hier evtl. noch Denkfehler habe.

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Der Heini
vor einer Stunde von 3dbruce:

Solche Nachfragen bringen mich aber immer etwas ins Grübeln, daher bitte gerne mal dagegen argumentieren, ob ich hier evtl. noch Denkfehler habe.

Nein hast keinen Denkfehler so weit. Nur kann ich mir so richtig nicht erklären, warum bei USD die SWR so viel höher ausfällt als bei DE_EUR (1% im Schnitt).

Wenn ich mir so das Mittel der Inflation ansehe bei USD zu DM/EUR dürfte der Unterschied so groß nicht sein bzw. kann man das so betrachten heutzutage, da EUR zu USD kaum noch schwankt im Gegensatz zu DE/USD. Kann mich noch daran erinnern, daß zu DM Zeiten einige Länder stark eingegriffen haben, um die eigene Währung gegenüber dem Dollar abzuwerten (siehe Unterschiede 70iger, 80iger Jahre).

grafik.thumb.png.3d5f241877a27774943c30791d9bbc77.png

 

Dein Rechner ist bestimmt richtig, nur hier haben wir vielleicht wieder ein Problem aller historischen Rechner, daß bestimmte Daten durch staatliche Eingriffe der Vergangenheit die Ergebnisse verfälschen.

Soll nur zur Diskussion anregen, denn dein Rechner ist der einzige, der Deutsche Inflation berücksichtigt.

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3dbruce
· bearbeitet von 3dbruce
Ergänzungen

Nur zur Sicherheit noch mal die Rückfrage. Es geht dir um den Vergleich folgender Szenarien, jeweils mit einem 100% S&P 500 Portfolio:

 

A) Inflation=DE, Währung=DE_EUR (Deutscher Investor mit 100% US Portfolio)

B) Inflation=DE, Währung=USD (Artifizieller Domestic US Investor mit deutscher Inflation) 

C) Inflation=US, Währung=USD (Standard Domestic US Investor)

 

D.h. wenn ich Kurshistorie ab=1956-01 setzen würde (um konsistent mit deiner Grafik zu sein), spuckt mein Rechner dafür die folgenden Entnahmeraten aus:

  • Entnahmerate mit Pleitegefahr 0%: Szenario A: 2,68%, Szenario B:  4,18% und Szenario C: 3,70%
  • Entnahmerate mit Pleitegefahr 5%: Szenario A: 3,09%, Szenario B:  4,78% und Szenario C: 3,98%

 

Meine spontane Theorie wäre die Folgende: Mittlere (geometrische) Inflation DE pro Jahr über diesen Zeitraum war 2,64%. In den USA aber 3,67% (ahnt man ja auch anhand deiner Grafik). Das etwas artifizielle Szenario B könnte man als reinen Domestic US-Investor interpretieren, der aber in diesem Zeitraum plötzlich eine um 1% geringere Inflation und somit auch um 1% höhere reale Rendite genießt im Vergleich zu seiner "normalen" US Inflation. Würde den Effekt dann erklären.

 

Scenario C ist das normale Trinity Szenario für einen domestic US Investor, wobei aber der Worst Case der Weltwirtschaftskrise 1929 ausgeblendet wird, daher sind die Entnahmeraten hier etwas höher als "gewohnt".

Szenario B wäre ein Fall, bei dem dieser Investor artifiziell die um 1% niedrigere deutsche Inflation in diesem Zeitraum genießen würde, die sich 1:1 in eine um 1% höhere reale Rendite niederschlägt und dann eben auch in etwas höheren Entnahmeraten.

Szenario A, also der deutsche US Investor profitiert einerseits von der etwas geringeren Inflation im Vergleich zu C, verliert andererseits aber deutlich Rendite durch die relative Aufwertung von DM bzw. EUR gegenüber dem USD über diesen Zeitraum. Im Schnitt resultiert das offenbar in geringeren realen Renditen und auch geringeren Entnahmeraten.

 

Macht das Sinn?

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Der Heini
vor 14 Stunden von 3dbruce:

Szenario A, also der deutsche US Investor profitiert einerseits von der etwas geringeren Inflation im Vergleich zu C, verliert andererseits aber deutlich Rendite durch die relative Aufwertung von DM bzw. EUR gegenüber dem USD über diesen Zeitraum. Im Schnitt resultiert das offenbar in geringeren realen Renditen und auch geringeren Entnahmeraten.

Ja, genau das hat mich überrascht. Diese Aufwertung unserer heimischen Währung (vor allem der DM), ist das vom Markt so gesehen oder haben da die Staaten eingegriffen? Aus meiner Erinnerung heraus gab es da in den 90igern viele Diskussionen beider Seiten (da US-Dollar die Weltwährung ist). Seit Einführung des Euro ist das ja nicht mehr der Fall und wird wohl auch direkt nicht mehr möglich oder gewollt sein. China wertet seinen Yen ja immer noch auf und ab, wie sie möchten, ist aber auch stärker gelenkt als die Eurozone.

Mir scheint das ein nicht zu vernachlässigendes Problem zu sein bei Berechnungen der Entnahmepläne und hat größeren Einfluss als gedacht. Noch so eine Unsicherheit, die mir aufgrund der amerikanischen Betrachtungsweise der SWR auf anderen Seiten (BIGERN usw.) nicht bewusst war.

Andererseits kann es auch früher größere Unterschiede in der Berechnung der Warenkörbe gegeben haben, weiß ich nicht, Spekulation.

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3dbruce
Am 30.11.2023 um 07:42 von Der Heini:

Diese Aufwertung unserer heimischen Währung (vor allem der DM), ist das vom Markt so gesehen oder haben da die Staaten eingegriffen? Aus meiner Erinnerung heraus gab es da in den 90igern viele Diskussionen beider Seiten (da US-Dollar die Weltwährung ist). Seit Einführung des Euro ist das ja nicht mehr der Fall und wird wohl auch direkt nicht mehr möglich oder gewollt sein. China wertet seinen Yen ja immer noch auf und ab, wie sie möchten, ist aber auch stärker gelenkt als die Eurozone.

Mir scheint das ein nicht zu vernachlässigendes Problem zu sein bei Berechnungen der Entnahmepläne und hat größeren Einfluss als gedacht. Noch so eine Unsicherheit, die mir aufgrund der amerikanischen Betrachtungsweise der SWR auf anderen Seiten (BIGERN usw.) nicht bewusst war.

Guter Punkt, ich bin erst Ende der 90er in den Aktienmarkt eingestiegen, d.h. die Hauptphase der Aufwertung zu DM Zeiten und die Diskussionen drumherum habe ich damals nicht bewusst mitbekommen.

 

Ich nutze aber jetzt mal mein gefährliches wirtschaftliches Halbwissen und werfe den International Fisher Effect in den Raum. Demnach könnten die aktuellen Differenzen der Nominalzinsen zwischen US und Deutschland zusammen mit ebenfalls unterschiedlichen Inflationserwartungen ja dazu führen, dass evtl. eine weitere Aufwertung gegenüber dem USD bevorsteht. In diesem Fall würden natürlich die USD-sensitiven Anteile unserer Realrenditen wieder darunter leiden, sodass @Drengistmit seinen -2% Korrektur vielleicht doch nicht zu pessimistisch ist?

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Der Heini
vor einer Stunde von 3dbruce:

Ich nutze aber jetzt mal mein gefährliches wirtschaftliches Halbwissen und werfe den International Fisher Effect in den Raum. Demnach könnten die aktuellen Differenzen der Nominalzinsen zwischen US und Deutschland zusammen mit ebenfalls unterschiedlichen Inflationserwartungen ja dazu führen, dass evtl. eine weitere Aufwertung gegenüber dem USD bevorsteht.

Oh guter Punkt, aber sollten diese Erwartungen nicht in dem sehr effizienten Geldmarkt längst eingespeist sein? Gerade der Geldmarkt gilt ja als sehr schnell in den Anpassungen. Wir betrachten dagegen lange Zeiträume von vielen Jahren, daher würde ich zwischen Euro und Dollar bzw. USA und Eurozone ähnliche Inflationsraten in der Zukunft erwarten. Wir reden ja immer von einer eng verknüpften Weltwirtschaft, zumindest enger verknüpft als in den 70iger oder 80iger Jahren.

Daher tue ich mich etwas schwer mit in USD bewerteten ETfs und Umrechnung in Euro. Auf kurze Sicht kann das Einfluss haben, aber auf lange Zeiträume von 30 Jahren? Nur wenige hier im WPF nutzen ja gehedgete ETFs, gerade wegen des Fisher Effekts.

Aber das ist auch bei mir viel Halbwissen, ansonsten wäre ich schon reich.

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3dbruce
vor 7 Minuten von Der Heini:

aber sollten diese Erwartungen nicht in dem sehr effizienten Geldmarkt längst eingespeist sein?

Mich würde auch wundern, wenn ein solcher Effekt tatsächlich brauchbare Vorhersagen liefern sollte, aber was meine Expertise angeht bin ich hier definitiv "out of my depths".

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chirlu
Am 29.11.2023 um 14:49 von 3dbruce:

Zumindest auf meinem Smartphone sieht das jetzt halbwegs intuitiv aus

 

Ja, es funktioniert jetzt besser.

 

Bei den Renten und Zusatzeinnahmen scheint es Off-by-one-Fehler zu geben: Renten beginnen einen Monat zu spät (z.B. Start 2025-07 – für 2025 werden nur fünf Monatsrenten berücksichtigt statt sechs); Zusatzeinnahmen beginnen einen Monat zu früh (z.B. Start 2025-01 – es gibt schon 2024 eine Monatseinnahme) und enden auch einen Monat zu früh (z.B. Ende 2025-12 – für 2025 werden nur elf Monatsbeträge berücksichtigt statt zwölf).

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3dbruce
vor 26 Minuten von chirlu:

Bei den Renten und Zusatzeinnahmen scheint es Off-by-one-Fehler zu geben: Renten beginnen einen Monat zu spät (z.B. Start 2025-07 – für 2025 werden nur fünf Monatsrenten berücksichtigt statt sechs); Zusatzeinnahmen beginnen einen Monat zu früh (z.B. Start 2025-01 – es gibt schon 2024 eine Monatseinnahme) und enden auch einen Monat zu früh (z.B. Ende 2025-12 – für 2025 werden nur elf Monatsbeträge berücksichtigt statt zwölf).

Mist, du hast Recht, alle Renten und Cashflows beginnen und enden einen Monat zu früh. Muss ich morgen direkt mal auf die Suche gehen, wann sich dieser Bug eingeschlichen hat, die Routine habe ich eigentlich schon länger nicht mehr angepackt. Die Auswirkungen auf berechnete SWRs sind in den meisten Fällen zum Glück sehr gering, da dies dann "nur" zu einem winzigen Abzinsungsvorteil der Cashflows führt. Falls aber Renten oder Cashflows direkt am Simulationsbeginn starten führt dieser Bug dazu, dass dann tatsächlich sogar ein Monatsbeitrag verloren geht, das könnte sich je nach Größenordnung dann leider merklicher auswirken.

 

Der Bug sollte jetzt bereits gefixt sein. Vielen Dank fürs Finden!! :1st:

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chirlu

Ja, scheint jetzt richtig zu sein. :thumbsup:

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