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deadfish

Handelsplatz/ Währung / Simulator

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deadfish

Hallo Leute,

 

ich bin hier neu. Ich habe paar Anfängerfragen:

1. wenn man in S&P 500 investieren will, muss man einen Broker mit dem Handelsplatz in der USA auswählen?

D.h. könnte man mit z.B. TradeRepublic  in S&P 500 investieren ?

2. Wie wichtig ist eine Fondswährung beim Auswahl des ETFs ?
3.Gibt es ein guter ETF-Investierungssimulator , der kostenfrei und mit virtuelem Geld ist, so dass man ein bisschen üben kann?
 

Ich bitte Sie alle um Verständnis , jeder war irgendwann ein Anfänger.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

@deadfish: willkommen im Wertpapier-Forum!

 

vor 32 Minuten von deadfish:

1. wenn man in S&P 500 investieren will, muss man einen Broker mit dem Handelsplatz in der USA auswählen?

 

Es gibt europäische ETFs auf den S&P500. Diese haben typischerweise ein UCITS im Namen. Du kannst und solltest sie an europäischen Börsen handeln. Ich handele ETFs beispielsweise gerne bei XETRA.

 

Hier sind ein paar europäische ETFs auf den S&P 500:

  1. iShares Core S&P 500 UCITS ETF (Acc), ISIN IE00B5BMR087, WKN A0YEDG
  2. Vanguard S&P 500 UCITS ETF, ISIN IE00B3XXRP09, WKN A1JX53
  3. Invesco S&P 500 UCITS ETF, ISIN IE00B3YCGJ38, WKN A1CYW7

Siehe auch: https://www.justetf.com/de/how-to/sp-500-etfs.html

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oktavian
vor 21 Stunden von deadfish:

1. wenn man in S&P 500 investieren will, muss man einen Broker mit dem Handelsplatz in der USA auswählen?

D.h. könnte man mit z.B. TradeRepublic  in S&P 500 investieren ?

Nein,muss man nicht. Ja, trade Republik wäre möglich.

vor 21 Stunden von deadfish:

Wie wichtig ist eine Fondswährung beim Auswahl des ETFs ?

Unwichtig. Wichtig ist, was im ETF drin steckt. Beim Kauf/Verkauf ist der spread wichtig.

vor 21 Stunden von deadfish:

Gibt es ein guter ETF-Investierungssimulator , der kostenfrei und mit virtuelem Geld ist, so dass man ein bisschen üben kann?

Ja, gibt es.

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deadfish
20 hours ago, stagflation said:

@deadfish: willkommen im Wertpapier-Forum!

 

 

Es gibt europäische ETFs auf den S&P500. Diese haben typischerweise ein UCITS im Namen. Du kannst und solltest sie an europäischen Börsen handeln. Ich handele ETFs beispielsweise gerne bei XETRA.

 

Hier sind ein paar europäische ETFs auf den S&P 500:

  1. iShares Core S&P 500 UCITS ETF (Acc), ISIN IE00B5BMR087, WKN A0YEDG
  2. Vanguard S&P 500 UCITS ETF, ISIN IE00B3XXRP09, WKN A1JX53
  3. Invesco S&P 500 UCITS ETF, ISIN IE00B3YCGJ38, WKN A1CYW7

Siehe auch: https://www.justetf.com/de/how-to/sp-500-etfs.html

Danke für deine Antwort.  D.h. es würde auch bei Trade Republic gehen , jedoch XETRA gibt es dort nicht?

Überall wurde gesagt, dass TR gut für Anfänger ist und momentan haben sie 4% Zinsen auf dem Verrechnungskonto.


Die 3 europäischen ETFs sind mit IE, also in Irland registriert. Muss man dann noch Quellensteuer bezahlen, wenn ja kann man es zurückfordern?

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SlowHand7
vor 1 Minute von deadfish:

Danke für deine Antwort.  D.h. es würde auch bei Trade Republic gehen , jedoch XETRA gibt es dort nicht?

Überall wurde gesagt, dass TR gut für Anfänger ist und momentan haben sie 4% Zinsen auf dem Verrechnungskonto.


Die 3 europäischen ETFs sind mit IE, also in Irland registriert. Muss man dann noch Quellensteuer bezahlen, wenn ja kann man es zurückfordern?

Die Steuer zahlt der Fonds.

Deshalb sitzt der auch in Irland.  :)

 

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deadfish
24 minutes ago, oktavian said:

Ja, gibt es.

Was für ein würdest du empfehlen ?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 1 Stunde von deadfish:

Danke für deine Antwort.  D.h. es würde auch bei Trade Republic gehen , jedoch XETRA gibt es dort nicht?

 

Ja, das stimmt. Trade Republic bietet nur einige wenige Handelsplätze. So weit ich weiß, steht bei Aktien und ETFs nur Lang & Schwarz Exchange zur Verfügung. Dafür sind die Orderkosten sehr niedrig.

 

Es hängt davon ab, was Du machen willst. Dazu hast Du nichts geschrieben - und deshalb können wir Dir keine Empfehlung für einen Broker geben.

 

Meines Erachtens gibt es vier Klassen von Brokern:

  1. Die Filialbanken. Persönliche Beratung, aber relativ teuer
  2. Internet-Universalbanken wie ING, DKB, Comdirect, Condors, ... Großes Angebot (nicht nur für Wertpapierhandel, sondern auch für andere Bankdienstleistungen), gute Beratung, preiswerter als 1
  3. Preiswerte Broker wie Onvista Bank oder Flatex: Großes Angebot (nur für Wertpapierhandel), zufriedenstellende Beratung, preiswerter als 2
  4. Neobroker wie Trade Rebublic: kaum Beratung, eingeschränkte Handelsplatzwahl, preiswerter als 3, Broker verdient Verdienst hintenrum über PFOF

Es gibt unterschiedliche Arten von Anlegern - und je nach Wünschen passt die eine oder andere Kategorie besser.

 

Wenn Du mit kleineren Beträgen handeln willst (<10.000 €), können Neobroker tatsächlich eine gute Wahl sein. Du kannst dann zwar nicht bei allen Börsen handeln, aber viele Direkthandelsplätze haben ein Referenzmarktprinzip. Man bekommt also ähnlich gute Kurse wie an der Referenzbörse - und man spart die Handels- und Börsengebühren. Die guten Kurse gibt es aber nur zu Öffnungszeiten der Referenzbörse. Außerhalb der Öffnungszeiten werden die Kurse i.d.R. schlechter.

 

Wenn Du zu einem Neobroker gehst, solltest Du versuchen zu verstehen, was PFOF bedeutet und wie es funktioniert. Du solltest also nur während der normalen Börsenöffnungszeiten handeln und Dich nicht zu übermäßigem Handel verführen lassen.

 

Wenn Du mehr Handelsplätze willst, könntest Du Dir Flatex anschauen. Die Onvista Bank wird leider gerade in die Comdirect integriert und nimmt keine Neukunden mehr auf.

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deadfish
· bearbeitet von deadfish
On 2/21/2024 at 7:56 PM, stagflation said:

 

 

 

Es hängt davon ab, was Du machen willst. Dazu hast Du nichts geschrieben - und deshalb können wir Dir keine Empfehlung für einen Broker geben.

 

 

Da laut EU-Regel PFOF abgeschafft wird, werdem Neobroker nicht mehr konkurent sein  und wahrscheinlich preiswerter?

Was ich will , ist in 1 oder 2 thesaurierenden ETFs investieren mit ca 5000Eur Einmalanlage und zusätzlich Sparplan mit 400Eur/Monat.

 

Es ist mir immer noch unklar was ist mit IE ETFs, wenn es um Steuer geht ?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 16 Stunden von deadfish:

Was ich will , ist in 1 oder 2 thesaurierenden ETFs investieren mit ca 5000Eur Einmalanlage und zusätzlich Sparplan mit 400Eur/Monat.

 

Dafür kannst Du einen Neobroker nehmen. Du könntest auch einen Broker aus den obigen Kategorien 3 und 2 wählen. Diese bieten oft kostenlose Sparpläne an - allerdings nicht für alle ETFs, sondern nur für eine Teilmenge.

 

Wähle einen Broker, der die von Dir gewünschten ETFs als kostenlose Sparpläne anbietet.

 

vor 16 Stunden von deadfish:

Es ist mir immer noch unklar was ist mit IE ETFs, wenn es um Steuer geht ?

 

Irland hat ein ein gutes Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA. Deshalb sind ETFs mit Domizil Irland eine gute Wahl für ETFs, die zu großen Teilen in amerikanische Aktien investieren. Also insbesondere für physisch replizierende ETFs auf den S&P 500.

 

Hier ist ein Artikel, in dem es erklärt wird: https://www.justetf.com/de/news/etf/us-quellensteuer-sparen-mit-den-richtigen-etfs.html

 

Interessanter ist übrigens das Thema "Tracking Difference". Die Tracking Difference gibt an, wie weit ein ETF vom Index abweicht. Dabei geht es nicht nur um Steuereffekte, sondern auch um Kosten und zusätzliche Einnahmen aus Wertpapierleihe.

 

Ein Übersicht findest Du hier: https://www.trackingdifferences.com/ETF/Index/S%26P 500 Index

 

Eine negative Tracking Difference bedeutet, dass der ETF besser abschneidet als der Index. Beim S&P 500 Index schaffen das viele ETFs. Bei anderen Indexen ist das häufig nicht so.

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SlowHand7
vor 14 Stunden von deadfish:

Da laut EU-Regel PFOF abgeschafft wird, werdem Neobroker nicht mehr konkurent sein  und wahrscheinlich preiswerter?

Was ich will , ist in 1 oder 2 thesaurierenden ETFs investieren mit ca 5000Eur Einmalanlage und zusätzlich Sparplan mit 400Eur/Monat.

 

 

Es gibt wohl keinen Grund sich mit einem Neobroker herum zu ärgern.

Bei Consors und ING gibt es Unmengen an kostenlosen ETF im Sparplan.

 

 

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deadfish
· bearbeitet von deadfish
11 hours ago, stagflation said:

 

Dafür kannst Du einen Neobroker nehmen. Du könntest auch einen Broker aus den obigen Kategorien 3 und 2 nehmen. Diese bieten oft kostenlose Sparpläne an - allerdings nicht für alle ETFs, sondern nur für eine Teilmenge.

 

Wähle einen Broker, der die von Dir gewünschten ETFs als kostenlosen Sparpläne anbietet.

 

 

Irland hat ein ein gutes Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA. Deshalb sind ETFs mit Domizil Irland eine gute Wahl für ETFs, die zu großen Teilen in amerikanische Aktien investieren. Also insbesondere für physische replizierende ETFs auf den S&P 500.

 

Hier ist ein Artikel, in dem es erklärt wird: https://www.justetf.com/de/news/etf/us-quellensteuer-sparen-mit-den-richtigen-etfs.html

 

Interessanter ist übrigens das Thema "Tracking Difference". Die Tracking Difference gibt an, wie weit die ETFs vom Index abweichen. Dabei geht es nicht nur um Steuereffekte, sondern auch um Kosten und zusätzliche Einnahmen aus Wertpapierleihe.

 

Ein Übersicht findest Du hier: https://www.trackingdifferences.com/ETF/Index/S%26P 500 Index

 

Eine negative Tracking Difference bedeutet, dass der ETF besser abschneidet als der Index. Beim S&P 500 Index schaffen das viele ETFs. Bei anderen Indexen ist das häufig nicht so.

1-Ich habe es so verstanden entweder physisch investierende Fonds mit Domizil Irland oder SWAPs egal mit welchem EU Domizil (Ger, Lux, Fra)?
2-Und je negativer TD desto lukrativer der Fond ist?

3-Und was ist mit dem ,,USD" und ,,EUR" Teil des Fondnamens, gibt es ein Unterschied (Gewinn/Verlust)?

4-Bei physisch investierenden Fonds (außer IE Domizil) wird 30% QS abgezogen und dann noch 26,375% in Deutschland und mit IE Domizil 15% statt 30% und dann noch 26.375% in Deutschland? Bei SWAPs nur 26,375% in Deutschland?

Sorry für so viele Fragen

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deadfish
23 hours ago, SlowHand7 said:

Es gibt wohl keinen Grund sich mit einem Neobroker herum zu ärgern.

Bei Consors und ING gibt es Unmengen an kostenlosen ETF im Sparplan.

 

 

Du empfiehlst dann keinen von Neobroker , weil das EU-Parlament ,,Payment for Order Flow" untersagt hat?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 13 Stunden von deadfish:

Sorry für so viele Fragen

 

Ich habe den Eindruck, dass Du an der falsche Stelle suchst und Dich bei relativ unwichtigen Fragen aufhältst. Geldanlage funktioniert folgendermaßen:

  1. Zuerst muss man ausführlich über Anlageziele und Anlagedauer nachdenken. Das ist schwierig - aber der wichtigste Schritt überhaupt.
  2. Der nächste Schritt ist, dass man das Risiko wählt, mit dem man anlegen will. Rendite gibt es nur für Risiko. Wenn man zu wenig ins Risiko geht, gibt es zu wenig Rendite. Wenn man zu viel Risiko wählt, verliert man möglicherweise zu viel Geld. Man muss hier genau abwägen. Das ist die Kunst!
  3. Dann wählt man die Anlageklassen und die Aufteilung des Anlagebetrags auf die Anlageklassen: Tagesgeld, Festgeld, sichere Anleihen, spekulative Anleihen, Aktien, Rohstoffe usw. Hierfür gibt es verschiedene Modelle, z.B. die Portfolio-Theorie oder das für Privatanleger besonders gut geeignete risikoreich/risikoarm-Modell. Anhand des gewählten Risikos teilt man den Anlagebetrag auf die gewählten Anlageklassen auf.
  4. Erst ganz zuletzt wählt man die Produkte. Dieser Schritt ist relativ einfach, weil es dafür Regeln gibt.

Meines Erachtens hast Du die wirklich wichtigen Schritte 1-3 übersprungen - und interessierst Dich nur für Punkt 4. Du hast nichts zu Dir und zu Deinen Anlagezielen geschrieben. Deshalb ist es schwierig, Dir zu helfen. Wir können natürlich Deine Fragen beantworten. Aber wahrscheinlich wird es Dich nicht weiterbringen - und nur zu weiteren Fragen führen.

 

Wenn Du eine richtige Beratung willst, dann beantworte bitte die Fragen in den Richtlinien für die Themeneröffnung.

 

Zu Deinen Fragen: bei der steuerlichen Behandlung von Fonds hats Du die 30% Teilfreistellung für Aktienfonds bei der Besteuerung Deines Gewinns in Deutschland vergessen.

 

Außerdem solltest Du unterscheiden zwischen Dividenden, die dem Fonds zufließen und Kursgewinnen. Die Kursgewinne sind höher und wichtiger. Die Quellensteuer fällt aber nur auf die Dividenden-Zuflüsse an. Deshalb ist der Vorteil, den ein Domizil Irland bietet, nicht ganz so groß, wie Du vermutest. In der TD Tabelle, die ich oben gepostet habe, siehst Du, dass alle physische replizierenden S&P 500 ETFs ihr Domizil in Irland haben. Die Swapper haben ihr Domizil auch in anderen Ländern.

 

Die Fondswährung (also "EUR" oder "USD") ist bei Aktienfonds unwichtig für Dich. Allerdings nicht in dem Fall "EUR Hedged". Das ist ein ETF mit Währungsabsicherung auf Euro. Den solltest Du eher nicht wählen.

 

Für die TD gilt: je weniger sie zwischen den Jahren schwankt und je kleiner sie ist (im Fall des S&P 500: je negativer sie ist), desto besser ist es. Allerdings sind das Werte für die Vergangenheit. Wie sie in Zukunft sein werden, weiß man nicht. Deshalb ist die TD nur ein Merkmal unter mehreren, das man in seine Wahl einfließen lassen kann. Unterschiedliche Fondsgesellschaften machen unterschiedlich viel Wertpapierleihe. Mit Wertpapierleihe kann ein Zusatzgewinn erwirtschaftet werden, wodurch die TD besser wird. Es ist aber auch ein kleines Risiko, weshalb nicht alle Anleger Wertpapierleihe wollen.

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Rotenstein
· bearbeitet von Rotenstein

@deadfish

Den wertvollen Ratschlägen, die @stagflation benannt hat, kann man - wie immer - wenig hinzufügen; bitte lies dir das genau durch, wenn du wirklich etwas lernen möchtest.

 

Wenn du dich dann auf die Produktebene - also welche ETFs du wählen solltest - vorgekämpft hast, so sei dir bewusst, dass in der Regel die beste Wahl ein weltweit diversifizierter kostengünstiger ETF ist, wie etwa der Vanguard FTSE All-World (IE00BK5BQT80). Dieser ist auch in Irland ansässig und von daher steuerlich günstig.

 

Der Vanguard FTSE All-World enthält schon zu über 60% US-Firmen und damit auch alle Firmen, die im S&P 500 zu finden sind.  Ein separates Investment in den S&P 500 ist von daher nicht notwendig.

 

Falls du das dennoch machen möchtest und nichts gegen Swap-Produkte einzuwenden hast, gibt es steuerlich günstige ETFs wie den Invesco S&P 500-ETF IE00B3YCGJ38, der sehr oft seinen Index schlägt, also trotz Kosten besser abschneidet als der S&P 500 selbst. 

 

Alles wie immer keine Beratung und keine Empfehlung. Wie bereits oben angedeutet, solltest du die Fragen um dein Investment in der richtigen Reihenfolge klären (Stichwort z.B. Asset-Allokation, Risikotoleranz und Risikotragfähigkeit) - und die Auswahl der ETFs würde dabei erst ganz am Schluss kommen. Das A und O ist, dass du dich selbst informierst, selbst entscheidest, und auch selbst die Verantwortung übernimmst. 

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deadfish
11 hours ago, stagflation said:

 

Ich habe den Eindruck, dass Du an der falsche Stelle suchst und Dich bei relativ unwichtigen Fragen aufhältst. Geldanlage funktioniert folgendermaßen:

  1. Zuerst muss man ausführlich über Anlageziele und Anlagedauer nachdenken. Das ist schwierig - aber der wichtigste Schritt überhaupt.
  2. Der nächste Schritt ist, dass man das Risiko wählt, mit dem man anlegen will. Rendite gibt es nur für Risiko. Wenn man zu wenig ins Risiko geht, gibt es zu wenig Rendite. Wenn man zu viel Risiko wählt, verliert man möglicherweise zu viel Geld. Man muss hier genau abwägen. Das ist die Kunst!
  3. Dann wählt man die Anlageklassen und die Aufteilung des Anlagebetrags auf die Anlageklassen: Tagesgeld, Festgeld, sichere Anleihen, spekulative Anleihen, Aktien, Rohstoffe usw. Hierfür gibt es verschiedene Modelle, z.B. die Portfolio-Theorie oder das für Privatanleger besonders gut geeignete risikoreich/risikoarm-Modell. Anhand des gewählten Risikos teilt man den Anlagebetrag auf die gewählten Anlageklassen auf.
  4. Erst ganz zuletzt wählt man die Produkte. Dieser Schritt ist relativ einfach, weil es dafür Regeln gibt.

Meines Erachtens hast Du die wirklich wichtigen Schritte 1-3 übersprungen - und interessierst Dich nur für Punkt 4. Du hast nichts zu Dir und zu Deinen Anlagezielen geschrieben. Deshalb ist es schwierig, Dir zu helfen. Wir können natürlich Deine Fragen beantworten. Aber wahrscheinlich wird es Dich nicht weiterbringen - und nur zu weiteren Fragen führen.

 

Wenn Du eine richtige Beratung willst, dann beantworte bitte die Fragen in den Richtlinien für die Themeneröffnung.

 

Zu Deinen Fragen: bei der steuerlichen Behandlung von Fonds hats Du die 30% Teilfreistellung für Aktienfonds bei der Besteuerung Deines Gewinns in Deutschland vergessen.

 

Außerdem solltest Du unterscheiden zwischen Dividenden, die dem Fonds zufließen und Kursgewinnen. Die Kursgewinne sind höher und wichtiger. Die Quellensteuer fällt aber nur auf die Dividenden-Zuflüsse an. Deshalb ist der Vorteil, den ein Domizil Irland bietet, nicht ganz so groß, wie Du vermutest. In der TD Tabelle, die ich oben gepostet habe, siehst Du, dass alle physische replizierenden S&P 500 ETFs ihr Domizil in Irland haben. Die Swapper haben ihr Domizil auch in anderen Ländern.

 

Die Fondswährung (also "EUR" oder "USD") ist bei Aktienfonds unwichtig für Dich. Allerdings nicht in dem Fall "EUR Hedged". Das ist ein ETF mit Währungsabsicherung auf Euro. Den solltest Du eher nicht wählen.

 

Für die TD gilt: je weniger sie zwischen den Jahren schwankt und je kleiner sie ist (im Fall des S&P 500: je negativer sie ist), desto besser ist es. Allerdings sind das Werte für die Vergangenheit. Wie sie in Zukunft sein werden, weiß man nicht. Deshalb ist die TD nur ein Merkmal unter mehreren, das man in seine Wahl einfließen lassen kann. Unterschiedliche Fondsgesellschaften machen unterschiedlich viel Wertpapierleihe. Mit Wertpapierleihe kann ein Zusatzgewinn erwirtschaftet werden, wodurch die TD besser wird. Es ist aber auch ein kleines Risiko, weshalb nicht alle Anleger Wertpapierleihe wollen.

Vielen Dank für deine Mühe, Hilfe und ausführliche Erklärung.
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- Soll ich ein neues Thema öffnen, oder darf ich hier die Fragen beantworten?

10 hours ago, Rotenstein said:

@deadfish

Den wertvollen Ratschlägen, die @stagflation benannt hat, kann man - wie immer - wenig hinzufügen; bitte lies dir das genau durch, wenn du wirklich etwas lernen möchtest.

 

Wenn du dich dann auf die Produktebene - also welche ETFs du wählen solltest - vorgekämpft hast, so sei dir bewusst, dass in der Regel die beste Wahl ein weltweit diversifizierter kostengünstiger ETF ist, wie etwa der Vanguard FTSE All-World (IE00BK5BQT80). Dieser ist auch in Irland ansässig und von daher steuerlich günstig.

 

Der Vanguard FTSE All-World enthält schon zu über 60% US-Firmen und damit auch alle Firmen, die im S&P 500 zu finden sind.  Ein separates Investment in den S&P 500 ist von daher nicht notwendig.

 

Falls du das dennoch machen möchtest und nichts gegen Swap-Produkte einzuwenden hast, gibt es steuerlich günstige ETFs wie den Invesco S&P 500-ETF IE00B3YCGJ38, der sehr oft seinen Index schlägt, also trotz Kosten besser abschneidet als der S&P 500 selbst. 

 

Alles wie immer keine Beratung und keine Empfehlung. Wie bereits oben angedeutet, solltest du die Fragen um dein Investment in der richtigen Reihenfolge klären (Stichwort z.B. Asset-Allokation, Risikotoleranz und Risikotragfähigkeit) - und die Auswahl der ETFs würde dabei erst ganz am Schluss kommen. Das A und O ist, dass du dich selbst informierst, selbst entscheidest, und auch selbst die Verantwortung übernimmst. 

Ich bin sehr dankbar für jede Information. Thanks

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stagflation
vor 10 Stunden von deadfish:

Vielen Dank für deine Mühe, Hilfe und ausführliche Erklärung.
Richtlinien für die Themeneröffnung 

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Du kannst die Fragen gerne hier in diesem Thread beantworten.

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deadfish
· bearbeitet von deadfish
6 hours ago, stagflation said:

 

Du kannst die Fragen gerne hier in diesem Thread beantworten.

Ok, Stagflation, so sieht es aus.

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen - Anfänger, ich habe keine Börsenerfahrungen. 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben) - Bis jetzt noch keine.

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage - Ich bin bereit zu lernen und will mich weiter in diesem Sinne entwickeln, aber wegen meines Berufs will ich mich nicht übermäßig mit meinen Fonds beschäftigen (definitiv nicht jeden Tag).

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten - Ich bin eher für eine sicherere Variante.

 

Optionale Angaben:

1. Alter - 42 J

2. Berufliche Situation - Aktuell sicher, ich könnte monatlich eine Summe (400-500Eur) investieren.

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? - Eine Einmalanlage von 10.000-15.000 Eur wäre möglich.

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont - 10 - 15 J

2. Zweck der Anlage - Schutz vor Inflation, Frührente und eventuell finanzielle Freiheit

3. Einmalanlage und/oder Sparplan? - falls möglich beides.

4. Anlagekapital - 10.000-15.000Eur plus monatlich 400Eur.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Danke für Deine Antworten. Gehen wir die vier Schritte durch:

 

Am 24.2.2024 um 14:44 von stagflation:

1. Zuerst muss man ausführlich über Anlageziele und Anlagedauer nachdenken. Das ist schwierig - aber der wichtigste Schritt überhaupt.

 

Schritt 1 ist, wie gesagt, der wichtigste Schritt. Deine Antwort ist recht knapp. Wenn wir uns persönlich kennen würden, würde ich lange mit Dir über dieses Thema diskutieren.

 

Bleiben wir bei Deiner Antwort: "Schutz vor Inflation, Frührente und eventuell finanzielle Freiheit". Das ist nachvollziehbar.

 

Hast Du einen Kredit? Im Allgemeinen ist es besser, zuerst seinen Kredit abzubezahlen, bevor man sein Geld in Aktien anlegt.

 

Wichtig ist, dass Du das angelegte Geld nicht in ein paar Jahren brauchst (z.B. für einen Immobilienkauf, Ablösung eines Immobilienkredits, usw.). Wenn Du in Aktien investierst, können die Kurse für ein paar Jahre fallen. Es wäre blöd, wenn man genau dann Geld braucht. Deshalb ist eine Anlage in Aktien nur empfehlenswert, wenn man einen langen Zeithorizont hat (10 Jahre+).

 

Wichtig ist, dass Du einen Risikopuffer für ungeplante Ausgaben hast (Waschmaschine muss ersetzt werden, Dach ist kaputt, Auto-Reparatur ist notwendig, Überbrückung von Arbeitslosigkeit, usw.). Wir empfehlen einen Risikopuffer in der Größenordnung von mindestens 2-3 Monatsnettogehältern. Dieser Risikopuffer sollte immer verfügbar sein. Man sollte ihn deshalb nicht in Aktien anlegen. Hast Du bereits einen solchen Puffer? Wenn nein, solltest Du Dir einen solchen Puffer zulegen - und entsprechend weniger in Aktien investieren.

 

Hier ließe sich noch einiges mehr sagen und diskutieren - aber Du siehst hoffentlich, was in diesen Schritt alles einfließt und wie wichtig er ist.

 

Am 24.2.2024 um 14:44 von stagflation:

2. Der nächste Schritt ist, dass man das Risiko wählt, mit dem man anlegen will. Rendite gibt es nur für Risiko. Wenn man zu wenig ins Risiko geht, gibt es zu wenig Rendite. Wenn man zu viel Risiko wählt, verliert man möglicherweise zu viel Geld. Man muss hier genau abwägen. Das ist die Kunst!

 

Aktien sind, wie gesagt, risikoreich. Wobei "Risiko" im folgenden bedeuten soll: man kann Geld verlieren.

 

Es gibt nicht nur "sichere Anlage auf Girokonto oder Tagesgeld" oder "risikoreiche Anlage in Aktien", sondern auch Anlagen in der Mitte zwischendrin. Für Privatanleger gut geeignet ist das risikoreich:risikoarm Modell. Man teilt seinen Anlagebetrag in einen risikoreichen Teil und in einen risikoarmen Teil. Den risikoreichen Teil legt man in einem breit diversifizierten Aktien-ETF an, den risikoarmen Teil in Tagesgeld, Festgeld oder in kurz laufenden Bundesanleihen. Durch die Wahl des Mischungsverhältnisses kann man das Risiko, mit dem man anlegen will, genau festlegen. Ich habe beispielsweise ein Mischungsverhältnis risikoreich:risikoarm von ungefähr 70:30. Manche Anleger legen mit 100:0 an, andere mit 50:50 oder mit 40:60.

 

Das "richtige" Mischungsverhältnis ist individuell sehr verschieden. Es ist nicht leicht, das richtige Verhältnis für einen selbst herauszufinden. Wenn der risikoreiche Teil zu gering ist, bekommt man zu wenig Rendite. Wenn er zu hoch ist, verliert man möglicherweise zu viel Geld. Die gute Nachricht ist: man muss sich nicht von Anfang an endgültig festlegen. Man kann auch später nachjustieren.

 

Diese Wahl des Mischungsverhältnisses ist wesentlich für den Anlageerfolg - und sehr viel wichtiger als die Fragen, über die wir am Anfang dieses Threads diskutiert haben.

 

Frage an Dich: wie viel Prozent Deines Anlagebetrags bist Du bereit, zwischenzeitlich zu verlieren (für die Dauer von 2-3 Jahren), bevor Du anfängst, Dir Sorgen zu machen? 20%? 40%? 60%? 80%? Und wie viel Prozent bist Du bereit, am Ende zu verlieren?

 

Bitte beantworte zuerst diese Fragen, dann schreibe ich etwas zu den Schritten 3 und 4.

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deadfish
2 hours ago, stagflation said:

Danke für Deine Antworten. Gehen wir die vier Schritte durch:

 

 

Schritt 1 ist, wie gesagt, der wichtigste Schritt. Deine Antwort ist recht knapp. Wenn wir uns persönlich kennen würden, würde ich lange mit Dir über dieses Thema diskutieren.

 

Bleiben wir bei Deiner Antwort: "Schutz vor Inflation, Frührente und eventuell finanzielle Freiheit". Das ist nachvollziehbar.

 

Hast Du einen Kredit? Im Allgemeinen ist es besser, zuerst seinen Kredit abzubezahlen, bevor man sein Geld in Aktien anlegt.

 

Wichtig ist, dass Du das angelegte Geld nicht in ein paar Jahren brauchst (z.B. für einen Immobilienkauf, Ablösung eines Immobilienkredits, usw.). Wenn Du in Aktien investierst, können die Kurse für ein paar Jahre fallen. Es wäre blöd, wenn man genau dann Geld braucht. Deshalb ist eine Anlage in Aktien nur empfehlenswert, wenn man lange Zeit hat (10 Jahre+).

 

Wichtig ist, dass Du einen Risikopuffer für ungeplante Ausgaben hast (Waschmaschine muss ersetzt werden, Dach ist kaputt, Auto-Reparatur ist notwendig, Überbrückung von Arbeitslosigkeit, usw.). Wir empfehlen einen Risikopuffer in der Größenordnung von 1-3 Monatsnettogehältern. Dieser Risikopuffer sollte immer verfügbar sein. Man sollte ihn deshalb nicht in Aktien anlegen. Hast Du bereits einen solchen Puffer? Wenn nein, solltest Du Dir einen solchen Puffer zulegen - und entsprechend weniger in Aktien investieren.

 

Hier ließe sich noch einiges mehr sagen und diskutieren - aber Du siehst hoffentlich, was in diesen Schritt alles einfließt und wie wichtig er ist.

 

 

Aktien sind, wie gesagt, risikoreich. Wobei "Risiko" im folgenden bedeuten soll: man kann Geld verlieren.

 

Es gibt nicht nur "sichere Anlage auf Girokonto oder Tagesgeld" oder "risikoreiche Anlage in Aktien", sondern auch Anlagen in der Mitte zwischendrin. Für Privatanleger gut geeignet ist das risikoreich:risikoarm Modell. Man teilt seinen Anlagebetrag in einen risikoreichen Teil und in einen risikoarmen Teil. Den risikoreichen Teil legt man in einem breit diversifizierten Aktien-ETF an, den risikoarmen Teil in Tagesgeld, Festgeld oder in kurz laufenden Bundesanleihen. Durch die Wahl des Mischungsverhältnisses kann man das Risiko, mit dem man anlegen will, genau festlegen. Ich habe beispielsweise ein Mischungsverhältnis risikoreich:risikoarm von ungefähr 70:30. Manche Anleger legen mit 100:0 an, andere mit 50:50 oder mit 40:60.

 

Das "richtige" Mischungsverhältnis ist individuell sehr verschieden. Es ist nicht leicht, das richtige Verhältnis für einen selbst herauszufinden. Wenn der risikoreiche Teil zu gering ist, bekommt man zu wenig Rendite. Wenn er zu hoch ist, verliert man möglicherweise zu viel Geld. Die gute Nachricht ist: man muss sich nicht von Anfang an endgültig festlegen. Man kann auch später nachjustieren.

 

Diese Wahl des Mischungsverhältnisses ist wesentlich für den Anlageerfolg - und sehr viel wichtiger als die Fragen, über die wir am Anfang dieses Threads diskutiert haben.

 

Frage an Dich: wie viel Prozent Deines Anlagebetrags bist Du bereit, zwischenzeitlich zu verlieren (für die Dauer von 2-3 Jahren), bevor Du anfängst, Dir Sorgen zu machen? 20%? 40%? 60%? 80%? Und wie viel Prozent bist Du bereit, am Ende zu verlieren?

 

Bitte beantworte zuerst diese Fragen, dann schreibe ich etwas zu den Schritten 3 und 4.

Ich muss mich bedanken für so eine ausführliche Antwort, stagflation.

Ich ergänze jetzt meine Antworte und somit meine finanzielle Situation.

Also ich habe keinen Kredit, keine Schulden. Den Risikopuffer habe ich schon, ich habe mich für so etwas schon  vorbereitet (2-3 Monatsnettogehälter). Man muss sich auf das Schlimmste vorbereiten und es erwarten, weil die Investition mit Risiken verbunden ist und dafür braucht man eine bestimmte Reserve. Ich plane nicht in etwas größeres zu investieren (wie Immobilien oder Ähnliches), deswegen stehe ich nicht unter Druck und das Geld (dem ich investieren möchte) wäre für eine langfristige Investition angedacht.

Wenn es um Thema ,,Verlust" geht, bin ich bereit für die Dauer von 2-3 Jahren 30% und am Ende 40% zu verlieren. Ich finde sinlos , dass man mehr als 1/3 des Investierenden verliert.

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Gut. Schauen wir uns breit diversifizierte Aktien-ETFs an:

  1. Im Mittel kann man um die 8% Rendite vor Steuern erwarten. In einzelnen Jahren kann es aber deutlich mehr (+25%) oder auch deutlich weniger sein (-30%)
  2. Ein Aktien-ETF kann durchaus um 50% oder 60% fallen. Meistens geht es danach wieder hoch - aber das ist nicht garantiert.

Wenn Du sagst, dass Deine Schmerzgrenze bei 30% bis 40% Verlust liegt, ist ein reiner Aktien-ETF zu risikoreich für Dich. Deshalb solltest Du Deinen Anlagebetrag nicht zu 100% in einen Aktien-ETF anlegen.

 

Nimm an, dass Du stattdessen ein Verhältnis risikoreich:risikoarm von 60:40 wählst. Du legst 60% der 15.000 € (und auch aller weiteren Zuzahlungen) in einen Aktien-ETF an und 40% in Tagesgeld, Festgeld oder kurz laufende Bundesanleihen. Wenn Dein Aktien-ETF um 50% fallen sollte, fällt Dein Gesamt-Anlagebetrag nur um 30%. Die erwartete Rendite dieses Portfolios wäre etwas über 5%.

 

Am 24.2.2024 um 14:44 von stagflation:

3. Dann wählt man die Anlageklassen und die Aufteilung des Anlagebetrags auf die Anlageklassen: Tagesgeld, Festgeld, sichere Anleihen, spekulative Anleihen, Aktien, Rohstoffe usw. Hierfür gibt es verschiedene Modelle, z.B. die Portfolio-Theorie oder das für Privatanleger besonders gut geeignete risikoreich/risikoarm-Modell. Anhand des gewählten Risikos teilt man den Anlagebetrag auf die gewählten Anlageklassen auf.

 

Nachdem man das Risiko, mit dem anlegen will, festgelegt hat, geht es bei der Asset-Allocation darum, ein Portfolio mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen. Es gibt unterschiedliche Methoden, wie z.B. die Portfolio-Theorie. Oder die etwas vereinfachte Version davon, das risikoreich:risikoarm Modell, das sich besonders gut für Privatanleger eignet.

 

Es gibt verschiedene Anlageklassen: Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Edelmetalle (wie Gold), Kunstwerke, usw.

 

Es gibt eine Theorie (CAPM), die zeigt, dass man möglichst viele verschiedene Anlageklassen wählen soll und dass man innerhalb jeder Anlageklasse möglichst breit diversifizieren soll. Innerhalb des CAPM-Paralleluniversums funktioniert das sehr gut. In unserer Welt hingegen funktioniert es nicht ganz so gut, weil etliche Anlageklassen unattraktiv sind oder man nicht gut in sie investieren kann. Man kann beispielsweise nicht den Zehntausendstel Teil der Mona Lisa kaufen.

 

Die Anlageklasse "Aktien" funktioniert auch in unserer Welt sehr gut. Ebenfalls gut funktioniert die generelle Leitlinie aus CAPM, möglichst breit zu diversifizieren.

 

Betrachten wir zuerst den risikoreichen Anteil:

 

In unserer Welt ist ein möglichst breit diversifizierter Aktien-ETF eine recht gute Wahl. Breit diversifiziert bedeutet: möglichst viele unterschiedliche Aktien. Ein S&P 500 ETF ist schon recht gut. Aber er enthält nur amerikanische Unternehmen. Wenn man stattdessen einen World ETF wählt, hat man noch weitere Industrieländer dabei. Und in einem All-World ETF erhält man zusätzlich noch Schwellenländer.

 

Wir empfehlen meistens World- und All-World ETFs. Weil sie breiter diversifiziert sind als S&P 500 ETFs. Es gibt aber auch ein paar Anleger, die hauptsächlich auf amerikanische Aktien setzen.

 

Wenn man möchte, kann man zu dem Aktien ETF noch eine kleine Portion Gold beimischen oder einen Teil Anleihen. Manche mischen auch einen kleinen Teil Rohstoffe hinzu. Es ist aber nicht garantiert, dass das Portfolio dadurch besser wird. Für Einsteiger kann das sogar kontraproduktiv sein, weil höhere Kosten entstehen und man mehr Fehler machen kann. Und Fehler kosten i.d.R. Geld.

 

Für Dich geeignet wäre ein World- oder All-World ETF. Mit Abstrichen auch ein S&P 500 ETF.

 

Betrachten wir den risikoarmen Teil:

 

Hier ist die Empfehlung: Tages- oder Festgeld (evtl. Festgeldleiter) bei seriösen Banken in Deutschland oder nördlich oder westlich davon. Oder kurz laufende Bundesanleihen.

 

An dieser Stelle noch ein Wort zu Mischfonds: mit dem ARERO oder dem LifeStrategy 60 gibt es auch Mischfonds, die ungefähr das Risiko haben, mit dem Du anlegen möchtest. Du könntest Dir dadurch die Aufteilung in einen risikoreichen und einen risikoarmen Teil ersparen. Ein Nachteil sind etwas höhere Kosten. Außerdem kann man schlechter nachadjustieren, wenn man das Verhältnis risikoreich:risikoarm ändern möchte.

 

Fragen an Dich:

  1. Verstehst Du, wie die Aufteilung in einen risikoreichen und risikoarmen Anteil das Risiko reduzieren kann?
  2. Willst Du bei einem S&P 500 ETF für den risikoreichen Anteil bleiben? Oder möchtest Du, wie die meisten hier, lieber breiter diversifizieren und einen World- oder All-World ETF nehmen?

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deadfish
23 hours ago, stagflation said:

Gut. Schauen wir uns breit diversifizierte Aktien-ETFs an:

  1. Im Mittel kann man um die 8% Rendite vor Steuern erwarten. In einzelnen Jahren kann es aber deutlich mehr (+25%) oder auch deutlich weniger sein (-30%)
  2. Ein Aktien-ETF kann durchaus um 50% oder 60% fallen. Meistens geht es danach wieder hoch - aber das ist nicht garantiert.

Wenn Du sagst, dass Deine Schmerzgrenze bei 30% bis 40% Verlust liegt, ist ein reiner Aktien-ETF zu risikoreich für Dich. Deshalb solltest Du Deinen Anlagebetrag nicht zu 100% in einen Aktien-ETF anlegen.

 

Nimm an, dass Du stattdessen ein Verhältnis risikoreich:risikoarm von 60:40 wählst. Du legst 60% der 15.000 € (und auch aller weiteren Zuzahlungen) in einen Aktien-ETF an und 40% in Tagesgeld, Festgeld oder kurz laufende Bundesanleihen. Wenn Dein Aktien-ETF um 50% fallen sollte, fällt Dein Gesamt-Anlagebetrag nur um 30%. Die erwartete Rendite dieses Portfolios wäre etwas über 5%.

 

 

Nachdem man das Risiko, mit dem anlegen will, festgelegt hat, geht es bei der Asset-Allocation darum, ein Portfolio mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen. Es gibt unterschiedliche Methoden, wie z.B. die Portfolio-Theorie. Oder die etwas vereinfachte Version davon, das risikoreich:risikoarm Modell, das sich besonders gut für Privatanleger eignet.

 

Es gibt verschiedene Anlageklassen: Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Edelmetalle (wie Gold), Kunstwerke, usw.

 

Es gibt eine Theorie (CAPM), die zeigt, dass man möglichst viele verschiedene Anlageklassen wählen soll und dass man innerhalb jeder Anlageklasse möglichst breit diversifizieren soll. Innerhalb des CAPM-Paralleluniversums funktioniert das sehr gut. In unserer Welt hingegen funktioniert es nicht ganz so gut, weil etliche Anlageklassen unattraktiv sind oder man nicht gut in sie investieren kann. Man kann beispielsweise nicht den Zehntausendstel Teil der Mona Lisa kaufen.

 

Die Anlageklasse "Aktien" funktioniert auch in unserer Welt sehr gut. Ebenfalls gut funktioniert die generelle Leitlinie aus CAPM, möglichst breit zu diversifizieren.

 

Betrachten wir zuerst den risikoreichen Anteil:

 

In unserer Welt ist ein möglichst breit diversifizierter Aktien-ETF eine recht gute Wahl. Breit diversifiziert bedeutet: möglichst viele unterschiedliche Aktien. Ein S&P 500 ETF ist schon recht gut. Aber er enthält nur amerikanische Unternehmen. Wenn man stattdessen einen World ETF wählt, hat man noch weitere Industrieländer dabei. Und in einem All-World ETF erhält man zusätzlich noch Schwellenländer.

 

Wir empfehlen meistens World- und All-World ETFs. Weil sie breiter diversifiziert sind als S&P 500 ETFs. Es gibt aber auch ein paar Anleger, die hauptsächlich auf amerikanische Aktien setzen.

 

Wenn man möchte, kann man zu dem Aktien ETF noch eine kleine Portion Gold beimischen oder einen Teil Anleihen. Manche mischen auch einen kleinen Teil Rohstoffe hinzu. Es ist aber nicht garantiert, dass das Portfolio dadurch besser wird. Für Einsteiger kann das sogar kontraproduktiv sein, weil höhere Kosten entstehen und man mehr Fehler machen kann. Und Fehler kosten i.d.R. Geld.

 

Für Dich geeignet wäre ein World- oder All-World ETF. Mit Abstrichen auch ein S&P 500 ETF.

 

Betrachten wir den risikoarmen Teil:

 

Hier ist die Empfehlung: Tages- oder Festgeld (evtl. Festgeldleiter) bei seriösen Banken in Deutschland oder nördlich oder westlich davon. Oder kurz laufende Bundesanleihen.

 

An dieser Stelle noch ein Wort zu Mischfonds: mit dem ARERO oder dem LifeStrategy 60 gibt es auch Mischfonds, die ungefähr das Risiko haben, mit dem Du anlegen möchtest. Du könntest Dir dadurch die Aufteilung in einen risikoreichen und einen risikoarmen Teil ersparen. Ein Nachteil sind etwas höhere Kosten. Außerdem kann man schlechter nachadjustieren, wenn man das Verhältnis risikoreich:risikoarm ändern möchte.

 

Fragen an Dich:

  1. Verstehst Du, wie die Aufteilung in einen risikoreichen und risikoarmen Anteil das Risiko reduzieren kann?
  2. Willst Du bei einem S&P 500 ETF für den risikoreichen Anteil bleiben? Oder möchtest Du, wie die meisten hier, lieber breiter diversifizieren und einen World- oder All-World ETF nehmen?

Stagflation, ich habe es verstanden, du hast mir es alles ganz gut und einfach erklärt.
1. man investiert in einen Anteil mit mehr Risiko mit potentiell mehr Gewinn und zusätzlich in einen mit weniger Risiko natürlich auch weniger Gewinn. Im Durschnitt soll das gewünschtem gesamten Risiko entsprechen.

2. Aus deiner Frage, sieht so aus, dass es kluger wäre in All-World ETF zu investieren, weil da drin auch z.B China ist.
3. Kann man auch mit kleineren Summen in Aktien als Probe experimentieren , nach dem man sich für ETFs und Tagesegeld entcshieden hat.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor einer Stunde von deadfish:

3. Kann man auch mit kleineren Summen in Aktien als Probe experimentieren , nach dem man sich für ETFs und Tagesegeld entcshieden hat.

 

Klar kannst Du das machen! Das Risiko von Einzelaktien ist aber deutlich höher als das von breit diversifizierten Aktien ETFs. Dadurch sind die Gewinnmöglichkeiten höher, aber auch die Verlustmöglichkeiten.

 

Das Problem bei Einzelaktien ist, dass es verborgene Mechanismen gibt, durch die Privatanleger im Mittel unterdurchschnittlich abschneiden. Von daher würde ich nicht empfehlen, größere Beträge in Einzelaktien zu investieren. Aber klar - wenn es Spaß macht oder wenn man herausfinden möchte, wie Aktien funktionieren, kann man etwas Geld dort investieren. Es sollte aber nur Spielgeld sein - also Geld, auf das man verzichten kann.

 

vor einer Stunde von deadfish:

Aus deiner Frage, sieht so aus, dass es kluger wäre in All-World ETF zu investieren, weil da drin auch z.B China ist.

 

Das wäre meine Empfehlung. Wie oben geschrieben, wäre es aber auch nicht völlig verkehrt, einen S&P 500 ETF zu wählen. Ein S&P 500 ETF ist jedenfalls deutlich besser, als Einzelaktien ohne eine weitere Diversifikations-Strategie.

 

Ich hatte oben geschrieben, dass die generelle Leitlinie "größtmögliche Diversifikation" ist. Wie man das am besten erreicht, ist nicht ganz klar. Wenn Du Dich hier im Forum umsiehst, findest Du viele Diskussionen zu diesem Thema und sehr viele unterschiedliche Ansichten dazu.

 

Um nun Schritt 4 zu betrachten, gehe ich davon aus, dass Du den risikoreichen Teil in einen All-World ETF anlegen möchtest. Wenn Du das anders möchtest, kannst Du das natürlich gerne machen. Du müsstest aber die folgenden Überlegungen entsprechend abändern.

 

Am 24.2.2024 um 14:44 von stagflation:

4. Erst ganz zuletzt wählt man die Produkte. Dieser Schritt ist relativ einfach, weil es dafür Regeln gibt.

 

Betrachten wir den risikoreichen Teil:

 

Es gibt mehrere verschiedene All-World ETFs. Aus der MSCI Index Familie die ACWI ETFs und aus der FTSE Familie die All-World ETFs. Sie sind alle gut. Hier im Forum sind die beiden Vanguard FTSE All-World ETFs die Lieblinge. Es gibt einen eigenen Thread dazu, in dem regelmäßig Partys gefeiert werden, wenn es eine Ausschüttung gibt. Das ist natürlich etwas übertrieben und ein "running gag". Aber es zeigt, dass diese ETFs sehr beliebt sind.

 

Als nächstes müsstest Du Dich entscheiden, ob die die ausschüttende oder die thesaurierende Variante willst. Im Prinzip ist die thesaurierende Variante besser, weil Ausschüttungen immer gleich wieder automatisch angelegt werden. Wenn Du die ausschüttende Variante wählst, solltest Du Ausschüttungen immer gleich wieder selbst anlegen, weil Dir sonst Zinseszins verlorengeht, was bei langen Anlagedauern einen deutlichen Effekt haben kann. Ein kleiner Nachteil von thesaurierenden Fonds ist das jährliche Theater um die Vorabpauschale (am Anfang des Jahres muss man eine kleine Vorab-Steuer zahlen).

 

Hast Du den Sparer-Pauschbetrag schon ausgeschöpft? Wenn Du mit der Frage nichts anfangen kannst: man kann jedes Jahr bis zu 1.000 Euro Kapitalerträge steuerfrei realisieren - und das sollte man nutzen. Wenn Du den Sparer-Pauschbetrag bereits durch andere Anlagen nutzt, ist die thesaurierende Variante besser. Wenn Du den Sparer-Pauschbetrag noch nicht oder nur teilweise nutzt, ist die ausschüttende Variante besser.

 

Betrachten wir den risikoarmen Anteil:

 

Zur Auswahl stehen Tagesgeld und Festgeld (evtl. mit Festgeldleiter) bei soliden Banken (Deutschland und nördlich und westlich davon) und kurz laufende Bundesanleihen. Evtl. auch Geldmarktfonds. Hast Du schon eine Idee, wie Du anlegen willst?

 

Betrachten wir die weiteren Schritte:

 

Mein Vorschlag wäre, dass Du einfach anfängst, und Dir anschaust, was passiert. Manchmal muss man Dinge ausprobieren, um herauszufinden, wie sie funktionieren.

  1. Wähle einen Broker. Wenn Du nicht weißt, welchen Du wählen sollst, könntest Du Flatex wählen.
     
  2. Wähle Deine Aufteilung in risikoreich:risikoarm
     
  3. Wähle einen ETF für den risikoreichen Teil. Wenn Du nicht weißt, welchen Du wählen sollst, nimm den Vanguard FTSE All-World. Entscheide Dich entweder für die ausschüttende Variante (WKN: A1JX52) oder für die thesaurierende Variante (WKN: A2PKXG).
     
  4. Führe zuerst einen kleinen Kauf durch für 1.000 €. Schau Dir an was passiert: wie Deine Wertpapiere im Depot angezeigt werden und wann das Geld abgebucht wird (typischerweise 2 Arbeitstage später). Schau Dir die Abrechnung an und versuche, sie zu verstehen. Schau Dir an, wie sich der Wert Deines ETFs im Depot jeden Tag etwas verändert. Nach 1-2 Wochen kaufst Du erneut für 1.000 €. Nach weiteren 2 Wochen investierst Du den Restbetrag und legst den Sparplan an.
     
  5. Denke daran, dass Du Deine Anlage auch wieder ändern kannst, wenn Dir etwas nicht gefällt. Du solltest also nicht versuchen, von Anfang an alles perfekt machen zu wollen. Das schaffst Du sowieso nicht, weil Du vieles erst lernst, wenn Du es machst. Das heißt natürlich nicht, dass Du Dir keine Mühe geben sollst. Aber irgendwann muss man ins kalte Wasser springen und anfangen. Im Laufe der Zeit kann man seine Anlage dann weiter verbessern und optimieren.
     
  6. Wenn Du noch Fragen hast: frag! Wir haben alle mal angefangen und geben unser Wissen gerne weiter.

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deadfish
· bearbeitet von deadfish
On 2/28/2024 at 12:47 AM, stagflation said:

 

Klar kannst Du das machen! Das Risiko von Einzelaktien ist aber deutlich höher als das von breit diversifizierten Aktien ETFs. Dadurch sind die Gewinnmöglichkeiten höher, aber auch die Verlustmöglichkeiten.

 

Das Problem bei Einzelaktien ist, dass es verborgene Mechanismen gibt, durch die Privatanleger im Mittel unterdurchschnittlich abschneiden. Von daher würde ich nicht empfehlen, größere Beträge in Einzelaktien zu investieren. Aber klar - wenn es Spaß macht oder wenn man herausfinden möchte, wie Aktien funktionieren, kann man etwas Geld dort investieren. Es sollte aber nur Spielgeld sein - also Geld, auf das man verzichten kann.

 

 

Das wäre meine Empfehlung. Wie oben geschrieben, wäre es aber auch nicht völlig verkehrt, einen S&P 500 ETF zu wählen. Ein S&P 500 ETF ist jedenfalls deutlich besser, als Einzelaktien ohne eine weitere Diversifikations-Strategie.

 

Ich hatte oben geschrieben, dass die generelle Leitlinie "größtmögliche Diversifikation" ist. Wie man das am besten erreicht, ist nicht ganz klar. Wenn Du Dich hier im Forum umsiehst, findest Du viele Diskussionen zu diesem Thema und sehr viele unterschiedliche Ansichten dazu.

 

Um nun Schritt 4 zu betrachten, gehe ich davon aus, dass Du den risikoreichen Teil in einen All-World ETF anlegen möchtest. Wenn Du das anders möchtest, kannst Du das natürlich gerne machen. Du müsstest aber die folgenden Überlegungen entsprechend abändern.

 

 

Betrachten wir den risikoreichen Teil:

 

Es gibt mehrere verschiedene All-World ETFs. Aus der MSCI Index Familie die ACWI ETFs und aus der FTSE Familie die All-World ETFs. Sie sind alle gut. Hier im Forum sind die beiden Vanguard FTSE All-World ETFs die Lieblinge. Es gibt einen eigenen Thread dazu, in dem regelmäßig Partys gefeiert werden, wenn es eine Ausschüttung gibt. Das ist natürlich etwas übertrieben und ein "running gag". Aber es zeigt, dass diese ETFs sehr beliebt sind.

 

Als nächstes müsstest Du Dich entscheiden, ob die die ausschüttende oder die thesaurierende Variante willst. Im Prinzip ist die thesaurierende Variante besser, weil Ausschüttungen immer gleich wieder automatisch angelegt werden. Wenn Du die ausschüttende Variante wählst, solltest Du Ausschüttungen immer gleich wieder selbst anlegen, weil Dir sonst Zinseszins verlorengeht, was bei langen Anlagedauern einen deutlichen Effekt haben kann. Ein kleiner Nachteil von thesaurierenden Fonds ist das jährliche Theater um die Vorabpauschale (am Anfang des Jahres muss man eine kleine Vorab-Steuer zahlen).

 

Hast Du den Sparer-Pauschbetrag schon ausgeschöpft? Wenn Du mit der Frage nichts anfangen kannst: man kann jedes Jahr bis zu 1.000 Euro Kapitalerträge steuerfrei realisieren - und das sollte man nutzen. Wenn Du den Sparer-Pauschbetrag bereits durch andere Anlagen nutzt, ist die thesaurierende Variante besser. Wenn Du den Sparer-Pauschbetrag noch nicht oder nur teilweise nutzt, ist die ausschüttende Variante besser.

 

Betrachten wir den risikoarmen Anteil:

 

Zur Auswahl stehen Tagesgeld und Festgeld (evtl. mit Festgeldleiter) bei soliden Banken (Deutschland und nördlich und westlich davon) und kurz laufende Bundesanleihen. Evtl. auch Geldmarktfonds. Hast Du schon eine Idee, wie Du anlegen willst?

 

Betrachten wir die weiteren Schritte:

 

Mein Vorschlag wäre, dass Du einfach anfängst, und Dir anschaust, was passiert. Manchmal muss man Dinge ausprobieren, um herauszufinden, wie sie funktionieren.

  1. Wähle einen Broker. Wenn Du nicht weißt, welchen Du wählen sollst, könntest Du Flatex wählen.
     
  2. Wähle Deine Aufteilung in risikoreich:risikoarm
     
  3. Wähle einen ETF für den risikoreichen Teil. Wenn Du nicht weißt, welchen Du wählen sollst, nimm den Vanguard FTSE All-World. Entscheide Dich entweder für die ausschüttende Variante (WKN: A1JX52) oder für die thesaurierende Variante (WKN: A2PKXG).
     
  4. Führe zuerst einen kleinen Kauf durch für 1.000 €. Schau Dir an was passiert: wie Deine Wertpapiere im Depot angezeigt werden und wann das Geld abgebucht wird (typischerweise 2 Arbeitstage später). Schau Dir die Abrechnung an und versuche, sie zu verstehen. Schau Dir an, wie sich der Wert Deines ETFs im Depot jeden Tag etwas verändert. Nach 1-2 Wochen kaufst Du erneut für 1.000 €. Nach weiteren 2 Wochen investierst Du den Restbetrag und legst den Sparplan an.
     
  5. Denke daran, dass Du Deine Anlage auch wieder ändern kannst, wenn Dir etwas nicht gefällt. Du solltest also nicht versuchen, von Anfang an alles perfekt machen zu wollen. Das schaffst Du sowieso nicht, weil Du vieles erst lernst, wenn Du es machst. Das heißt natürlich nicht, dass Du Dir keine Mühe geben sollst. Aber irgendwann muss man ins kalte Wasser springen und anfangen. Im Laufe der Zeit kann man seine Anlage dann weiter verbessern und optimieren.
     
  6. Wenn Du noch Fragen hast: frag! Wir haben alle mal angefangen und geben unser Wissen gerne weiter.

Stagflation, besten Dank für so eine gute Analyse und deine Mühe.

Ich hätte ergänzend noch paar Fragen.
1-Wegen Steuer und Sparer-Pauschbetrag,  das habe ich nicht. Aber wenn ich die risikoarm/risikoreich Methode habe , dabei ist auch z.B. Tagesgeld und da sollte auch Gewinn sein (aktuell gibt es 4% Zinsen als Angebot). Wenn ich in meinem Fall von 15k 60% als Tagesgeld anlege , es ist 9k und konsequent 360E/Jahr Gewinn.

2-Wegen Tagesgeld Depot: TradeRepublic mit 4%, Comdirect mit 3.75% und bunq mit 4.5% sind hoch positioniert.
Wäre es nicht gut bei TR oder Comdirect ein  Verechnungskonto zu haben und bei denen investieren und gleichzeitig Tagesgeldkonto haben ? Jedoch da hat man eingeschränkte Wahl von Handelsplätzen.

3-Wie kann man überprüfen bei welchem Broker gibt es bestimmter ETF Sparplan, der kostenlos ist ? Bei mir, wie oben besprochen, geht es um Einmalanlage mit monatliche Sparraten (400-500Eur)

 

4-Ich muss noch nachlesen was kurz laufende Bundesanleihen und Geldmarktfonds sind.


 

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bondholder
vor 1 Stunde von deadfish:

4-Ich muss noch nachlesen was kurz laufende Bundesanleihen und Geldmarktfonds sind.

Ist dir klar, was eine Bundesanleihe ist?

Als kurzlaufende Bundesanleihen werden Anleihen der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet, die in überschaubarer Zeit (sagen wir: so etwa in den nächsten zwei bis maximal drei Jahren) zurückgezahlt werden.

Überblick Bundeswertpapiere

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