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Nordic_Iceman

WAS IST EIN SWAP?

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Nordic_Iceman

Hallo,

 

beruflich muß habe ich mit Zins/Währungs/Devisenswaps zu tun. Da gibt es nur ein Problem: Ich verstehe nicht was das sein soll.

 

Die Erklärungen im Internet sind dürftig, bei Währungsswap steht immer nur: Tausch von zwei Währungen, bei Zinsswap: Tausch von Zinssätzen.

 

Kann das hier jemand erkären? Ein Beispiel wäre echt toll, vielleicht weiß ja jemand was swaps sind.

 

Hoffe mir kann jemand helfen

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et3rn1ty

Du hast beruflich damit zu tun und weißt garnicht was du da machst? :huh:

 

Hier weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Swap_%28Wirtschaft%29

 

Grüße, et3rn1ty.

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CSK

Bist du zufällig bei der Stadt Hagen, siehe hier :-"

 

Vllt hilft dir die Erklärungen im Video dazu

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Angenommen du bist eine Bank. Du hast sehr viele Kundeneinlagen, die variabel verzinst werden. Auf der anderen Seite der bilanz hast du Kredite die Festzinsen mit Laufzeiten von mehreren Jahren haben.

Was passiert also, wenn die Zinsen am Kapitalmarkt steigen?

 

Richtig, du musst für die Einlagen die Zinsen anpassen. Darfst dies aber für die Kredite nicht machen. Somit kann es dir passieren, dass deine Zinsspanne negativ wird.

 

Deswegen macht die Bank ein Tauschgeschäft. Sie tauscht Ihre festen Zinsen die sie für die Darlehen bekommt mit dem Swappartner in variable Zinsen. Somit hat sie das Zinsänderungsrisiko ausgeschlossen. Das ganze nennt man aus sicht der Bank einen Payer-Swap, da sie die festen Zinsen zahlt.

 

Für Währungen ist das im Prinzip das gleiche:

Man bekommt zum Beipsiel eine Zahlung in USD. Muss aber erst in einem Monat wieder eine Rechnung in USD begleichen. nun hätte man ja für diesen einen Monat ein Währungsrisiko. Um dem zu entgehen verkauft man in der Kasse die USD und kauft sie gleichzeitig auf Termin zurück. Nicht anderes ist ein Swap.

 

Es gibt dabei auch die Variante, dass man zwei fremde Währungen untereinander tauscht. Man bekommt zum Beispiel USD gutgeschrieben brächte aber für eine Zahlung CHF...

 

Was genau hast du mit diesen Sachen zu tun? Ich mach sowas eigentlich auch täglich...

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Nordic_Iceman

Danke für die Antwort. Warum genau sollte denn jemand mit der Bank die Zinsen tauschen? Was ich nicht verstehe: Die Bank tauscht die Zinssätze, fest gegen variabel. Warum tauscht jemand mit der Bank? Man kann doch nicht einfach Zinsen tauschen auf die Einlagen... Ich würd auch gerne meine Dispozinsen gegen feste Zinsen von jemand anderen tauschen??? :blink:

 

Ich arbeite in einem Unternehmen, dass Kredite in verschiedenen Währungen aufnimmt (USD, CHF, Euro, Yen) und Einnahmen in USD hat.

 

Ein Beispiel von einem Angebot unserer Bank für ein Swapangebot:

 

 

Marktdaten:

 

Spot Terminkurs

USDJPY 119,23 116,52

USDCHF 1,2251 1,2073

 

 

Mögliche Lösung:

USD Stufen - Zinsswap mit bedingter Konvertierung in JPY oder CHF

 

 

Laufzeit: 6 Monate

Unser Unternehmen erhält: 6M USD-Libor

Unser Unternehmen zahlt: 6M - USD-Libor - 2% p.a. oder Chancenzins

Chancenzins 1: Sollte USD JPY am Laufzeitende über 120,00 JPY/USD notieren, zahlt unser Unternehmen den 6M USD-Libor - 3,00% p.a.

Chancenzins 2: Solte USD/JPY am Laufzeitende über 121,00 JPY/USD notieren, zahlt unser Unternehmen den 6M USD-Libor - 5,00% p.a

 

 

Ich hab kein blassen Schimmer was damit gemeint ist. Was will die Bank von uns/mir???

 

Ich kenn Optionsscheine und Termingeschäfte einigermaßen, aber Swaps kapiere ich einfach nicht....

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
Danke für die Antwort. Warum genau sollte denn jemand mit der Bank die Zinsen tauschen? Was ich nicht verstehe: Die Bank tauscht die Zinssätze, fest gegen variabel. Warum tauscht jemand mit der Bank? Man kann doch nicht einfach Zinsen tauschen auf die Einlagen... Ich würd auch gerne meine Dispozinsen gegen feste Zinsen von jemand anderen tauschen??? :blink:

 

Die Bank tauscht ja auch für Ihre Kunden nicht die Zinsen. Stell dir das mal so vor. Die Bank bekommt am 31.12. Zinsen für alle Kredite die sie ausgegeben hat. (Vereinfachte Annahme, alles Festdarlehen). Diese Kredit in Höhe von 400 Mio EUR haben einen Durchschnittszins von 4,5%. So, jetzt gibt sie diese Zahlungen weiter an den Swappartner und erhält dafür eine Zahlung von 400 Mio * 3 Monats EURIBOR.

In der Praxis werden natürlich nicht die kompletten Zahlungen hin und her geschoben, sondern nur die Differenz zwischen beiden Summen ausgeglichen.

 

Nun zu der Fragen warum die andere Bank das machen sollte:

1. Kann man das Risiko eines solchen Swaps errechnen und somit ohne einen Absicherungsgedanken den Vertrag gegen einen gewissen Risikozuschlag eingehen. So wird dies z.B. von den Landesbanken gemacht.

2. Gibt es evtl eine Bank, die feste Kundeneinlagen hat und varaiable Darlehen. Die hat nun das Risiko, dass die Zinsen fallen und sie somit für die Darlehen weniger Zinsen bekommt als sie für die Einlagen zahlen muss. Diese Bank wäre der geeignete Swap-Partner für dich. Denn sie möchte ja feste Zinsen anstatt variable und du variable anstatt feste. Verstanden?

 

Ich arbeite in einem Unternehmen, dass Kredite in verschiedenen Währungen aufnimmt (USD, CHF, Euro, Yen) und Einnahmen in USD hat.

 

Ein Beispiel von einem Angebot unserer Bank für ein Swapangebot:

Marktdaten:

 

Spot Terminkurs

USDJPY 119,23 116,52

USDCHF 1,2251 1,2073

Mögliche Lösung:

USD Stufen - Zinsswap mit bedingter Konvertierung in JPY oder CHF

Laufzeit: 6 Monate

Unser Unternehmen erhält: 6M USD-Libor

Unser Unternehmen zahlt: 6M - USD-Libor - 2% p.a. oder Chancenzins

Chancenzins 1: Sollte USD JPY am Laufzeitende über 120,00 JPY/USD notieren, zahlt unser Unternehmen den 6M USD-Libor - 3,00% p.a.

Chancenzins 2: Solte USD/JPY am Laufzeitende über 121,00 JPY/USD notieren, zahlt unser Unternehmen den 6M USD-Libor - 5,00% p.a

Ich hab kein blassen Schimmer was damit gemeint ist. Was will die Bank von uns/mir???

 

Ich kenn Optionsscheine und Termingeschäfte einigermaßen, aber Swaps kapiere ich einfach nicht....

 

Das ist natürlich schon ganz großes Kino. Das ist quasi SWAPs mit Optionen gekoppelt. Ich versuche mal das Geschäft etwas zu zerlegen. Ihr hab Einnahmen in USD, die ihr im Moment aber nicht gebrauchen könnt. Somit verkauft ihr die USD. Da ihr aber zu einem späteren Zeitpunkt CHF und JPY für eure Kredite braucht kauft ihr diese Währungen auf Termin zürck. Zusätzlich sichert ihr euch einen festen Zins für eure Darlehen, der auch noch abhängig von der Devisenkursentwicklung JPY/USD ist (das sind Optionen).

 

Das ist für den Anfang vielleicht etwas sehr verwirrend. Du solltest wohl erstmal mit "normalen" Zins und Devisenswap anfangen und wenn du dort das Prinzip verstanden hast dich vorarbeiten.

 

 

Wie bist du an die Stelle gekommen? Hat man dich ohne Vorkenntnisse auf einen Stuhl gesetzt und gesagt "Mach mal!"?

 

EDIT: Das ganze ist ein Angebot eurer Bank??? Aber hallo. Das ist eine so verschachtelte Konstruktion. Da sind sicher jede Menge versteckte Kosten mit enthalten. Wenn ich mir euer Szenario so anschaue würde ich folgendes machen:

 

1. Devisenswap für die USD Zahlungen. In JPY oder CHF, je nach Darlehenstilgung.

Alternative: Devisenswap USD/EUR. Kaufoptionen für CHF und JPY zum Darlehenslaufzeitende.

2. Zinscaps für die Darlehen. Somit schließt ihr die Gefahr aus, dass die zu zahlenden Zinsen zu hoch werden.

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Nordic_Iceman

Hallo Dr. Faustus,

 

vielen Dank für die Antwort. Zinsswap ist jetzt klar, swappartner und ich machen eine Summe aus, ich zahl ihm z.B. 5,014% fix und er mir z.B. 3-Monats USD-Libor. Das mache ich, da ich der Meinung bin, dass die Zinsen steigen, mein Partner denke, die zinsen fallen. Richtig?

 

 

Was mir nur nicht ganz klar geworden ist ist der Unterschied zwischen einem Währungsswap und einem Future. Bei beiden tauscht man doch zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Währung gegen eine andere, oder? (festgelegte Beträge).

 

 

Vielleicht weißt du das ja auch

 

Danke!!!

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tom1978
· bearbeitet von tom1978

Da mein Thread zum Thema leider geschlossen wurde (und die Forensuche nach Swap als einzigen Thread mit scheinbar passendem Inhalt als allerletztes Suchergebnis auf Seite 8 diesen Thread lieferte), stelle ich meine Frage eben hier:

 

Leider kenne ich mich mit Swaps so gut wie gar nicht aus. Da sie gerade bei ETFs oft genutzt werden, um die Performance eines bestimmten Aktienkorbs nachzubilden, würde ich gerne verstehen, wie sie genau funktionieren. Bei den ETFs ist es doch so, dass der Emittent des ETFs einen beliebigen Aktienkorb hält (bei den db x-trackers waren das wohl lange Zeit japanische Aktien, an anderer Stelle habe ich von einem ETF gelesen, der vor allem in festverzinsliche Wertpapiere investiert) und mit dem Swap-Partner eine Vereinbarung schliesst, dass die Differenz zwischen dem Wert der tatsächlich gehaltenen Anlagen und dem Wert des abzubildenden Aktienkorbs untereinander "getauscht" wird. Was ich daran nicht verstehe: Was springt für den Swap-Partner dabei heraus? Wenn zum Beispiel ein Fonds, der den MSCI World nachbildet, nur in festverzinsliche Wertpapiere investiert, dann ist doch davon auszugehen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit über einen langen Zeitraum die Performance der Aktien deutlich höher ist als die Performance festverzinslicher Wertpapiere... Warum also sollte sich für so ein Geschäft ein Partner finden?

 

Danke an otto03 für den Link zur Wikipedia - allerdings wird mir daraus auch noch nicht klar, wieso es sich für den Swap-Partner lohnt (der Bezugszins kann ja nicht so hoch sein, dass er die langfristige Differenz der Wertentwicklung von festverzinslichen Wertpapieren und MSCI World abdeckt, die vielleicht in der Größenordnung um 2% liegt - dann hätte ein Swap-ETF keine TER von lediglich 0,x%).

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otto03
Da mein Thread zum Thema leider geschlossen wurde (und die Forensuche nach Swap als einzigen Thread mit scheinbar passendem Inhalt als allerletztes Suchergebnis auf Seite 8 diesen Thread lieferte), stelle ich meine Frage eben hier:

 

 

 

Danke an otto03 für den Link zur Wikipedia - allerdings wird mir daraus auch noch nicht klar, wieso es sich für den Swap-Partner lohnt (der Bezugszins kann ja nicht so hoch sein, dass er die langfristige Differenz der Wertentwicklung von festverzinslichen Wertpapieren und MSCI World abdeckt, die vielleicht in der Größenordnung um 2% liegt - dann hätte ein Swap-ETF keine TER von lediglich 0,x%).

 

Es gibt meines Wissens keinen Aktien ETF, der Renten hält und die Performane gegen einen Aktienindex tauscht und keinen Renten ETF, der Aktien hält und gegen einen Rentenindex tauscht.

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tom1978

ok, ich habe das scheinbar verwechselt - der ARERO investiert laut Prospekt "vorwiegend in fest bzw. variabel verzinsliche Wertpapiere sowie in Derivate".

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etherial
Danke an otto03 für den Link zur Wikipedia - allerdings wird mir daraus auch noch nicht klar, wieso es sich für den Swap-Partner lohnt (der Bezugszins kann ja nicht so hoch sein, dass er die langfristige Differenz der Wertentwicklung von festverzinslichen Wertpapieren und MSCI World abdeckt, die vielleicht in der Größenordnung um 2% liegt - dann hätte ein Swap-ETF keine TER von lediglich 0,x%).

 

Dein Szenario ist folgendes (so wie es aussieht ist das beim ARERO erfüllt):

 

ETF legt in fest verzinslichen Papieren an (sagen wir mal zu 4% Zinsen)

ETF bildet einen Aktienindex (MSCI World) nach

 

Warum geht der Swappartner auf diesen Deal ein?

 

Er nimmt einen Kredit auf (zu 3,5%) und kauft für das Geld MSCI-World-Aktien. Gewinn ist die Zinsdifferenz (hier 0,5%). Nun fragst du dich sicher, wo die Bank so günstige Kredite her bekommt ... Mit ein wenig überlegen, kommt man dann darauf, dass die Banken durch ihre Sparkonto-Kunden sogar an Kredite mit Zinsen von <2% herankommen.

 

D.h.

 

- Bank bedient sich aus den Kundenbeständen (zahlt dafür 2% Zinsen)

- Bank kauft dafür MSCI World.

 

Und jetzt höre ich schon die Finanzparanoiker: "Ich möchte aber nicht, dass die Bank mit meinem Sparbuchguthaben im Aktienmarkt herumzockt ..." Effektiv tut sie das aber nicht. Sie legt das Geld an in den MSCI World und verpflichtet sich die Überschüsse über 4% an den ETF abzugeben (Swap-Konditionen). Der Bankkunde erhält garantiert 2% Zins. Der ETF erhält MSCI World Performance und die Bank mach 2% Gewinn, weil sie einen billigen Kredit aufgenommen hat um einen teuren in die Bilanz zu swappen.

 

Wenn man das von der Seite betrachtet sind Shortpositionen in Zinspapieren (und jedes Derivat, dass die selben Zahlungsflüsse verursacht, z.B. eben solche Swaps), notwendig, um mit dem Bankguthaben der Kunden an der Börse sicher spekulieren zu können.

 

Nun betrachte einfach mal einen Aktienkorb-Index-Swap. Da muss der Swappartner zur vollständigen Absicherungen folgende Aktionen durchführen:

- Bank muss eine Shortposition (evtl. synthetisch) des Aktienkorb des ETF aufbauen

- Bank muss eine Longposition des Index einkaufen

 

Die Shortpositionen können erhebliche Kosten verursachen, weswegen sie wohl in aller Regel einfach mit einer Bestandsreduzierung des Aktienanteils der Bank abgesichert werden (Leerverkaufen und Bestandverkaufen ist vor Kosten/Zinsen finanztechnisch gesehen das Gleiche).

 

Da man aber nie genau die Aktien verkaufen kann, die den Aktienkorb nachbilden, ist der Swap zwischen Aktienkorb und Index sogar eine größere Zockerei der Bank als der Swap zwischen Zinsprodukt und Index.

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tom1978

Danke für die Erklärung - das war mir so nicht klar!

 

Am Beispiel des ARERO bedeutet das also (ohne Berücksichtigung des Bezugszinses):

 

* Läuft der MSCI World besser als festverzinsliche Wertpapiere, zahlt die Bank die Differenz an den ETF-Emittenden aus, ihr bleibt also nur die Wertsteigerung der festverzinslichen Wertpapiere (wenn sie wirklich den Wert des Swaps in den richtigen Aktien hält - unterscheidet sich ihr Aktienkorb von dem, was geswapped wird, kann sie besser oder schlechter dastehen). Somit kassiert die Bank die Differenz aus Wertentwicklung der festverzinslichen Wertpapiere und den Kosten, die sie selbst für die Finanzierung der Aktienanteile aufbringen muss.

 

* Läuft der MSCI World schlechter als festverzinsliche Wertpapiere, so bekommt die Bank die Differenz vom ETF-Emittenden erstattet und hat in diesem Fall genau den gleichen Gewinn wie im ersten Fall.

 

Soweit richtig? Dann besteht die Herausforderung für die Bank ja vor allem darin, das Geld für den Kauf der Aktien günstiger zu beschaffen als das, was die festverzinslichen Wertpapiere (plus Bezugszins) einbringen...

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etherial
Soweit richtig? Dann besteht die Herausforderung für die Bank ja vor allem darin, das Geld für den Kauf der Aktien günstiger zu beschaffen als das, was die festverzinslichen Wertpapiere (plus Bezugszins) einbringen...

 

Absolut richtig ... und dieser Task ist das Spezialgebiet der Banken.

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tom1978

Schön, dann habe ich das endlich verstanden - vielen Dank für die Aufklärung!

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Munichtrader

Eine Frage zu den Swaps. Sind diese Swaps auch laufzeitbedingt Kontrollen unterworfen? Bzw. was passiert wenn

200 Mio in den AERO Fonds gehen (momentan 7Mio), die Bank wie gesagt sich billiges Geld von den Sparbüchern holt ( Laufzeit 3 Monate oder länger aber ich denke maximal 1 Jahr). Plötzlich kriegen alle Angst wegen nicht mehr genügend Liquidität im System, Kontrahent ausgefallen (siehe Lehman oder bear Stearns) oder der Kunde hat sich mit einem Zertifikat verzockt und braucht jetzt seine Spareinlagen. Nun ziehen die Kunden ihre Spareinlagen ab und gehen mit dem Geld z.B in Gold. Die Kunden haben ja kuzfristige Laufzeiten gegen die Bank mit einen Weltindex (Laufzeit vielleicht ewig)die mit einem anderen Partner(Bank, Hedgefonds,Broker) getauscht. Jetzt fällt ihnen zunehmend die Kunden weg und sie müssen permanent jetzt billiges Geld suchen um laufzeitkongruent zu bleiben. Aber niemand weiss wie lange der Kunde in dem Fonds drin bleibt, vielleicht ewig, da die Kleinen niemals bei Verlust geben. Warum sind sonst die Zinsen fast bei Null. Ein Spiel wurde hier begonnen , das uns alle jetzt gemeinsam betrifft und fatale Folgen haben kann. Spätestens dann wenn die Banken keine billigen Refinanzierung bekommen.

Ich tausche gern gegen was, aber wir tauschen hier Äpfel mit Birnen und ohne jegliche Reglementierung. Sehe ich das falsch? :blushing:

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etherial
Eine Frage zu den Swaps. Sind diese Swaps auch laufzeitbedingt Kontrollen unterworfen? Bzw. was passiert wenn

200 Mio in den AERO Fonds gehen (momentan 7Mio), die Bank wie gesagt sich billiges Geld von den Sparbüchern holt ( Laufzeit 3 Monate oder länger aber ich denke maximal 1 Jahr). Plötzlich kriegen alle Angst wegen nicht mehr genügend Liquidität im System, Kontrahent ausgefallen (siehe Lehman oder bear Stearns) oder der Kunde hat sich mit einem Zertifikat verzockt und braucht jetzt seine Spareinlagen. Nun ziehen die Kunden ihre Spareinlagen ab und gehen mit dem Geld z.B in Gold. [...]

 

Betrachte es mal von der Seite: Wie soll eine Bank denn wirtschaftlich sein, wenn sie das Geld der Kunden nicht weiterverleiht? Ein Swap ist nicht anderes. Nur dass ich nicht das Geld direkt weiterverleihe, sondern die Aktien die ich für das Kundengeld gekauft habe. Dafür bekomme ich den Fixzins der Wertpapiere im ETF. Wenn einer der Partner Liquiditätsprobleme bekommt, dann ist die Kacke am dampfen. Aber das hat mit Swaps gar nichts zu tun. Hätte die Bank die Sparanlagen in Staatsanleihen angelegt, so würden sie Liquiditätsprobleme genauso treffen. Natürlich ist ein Swap nicht so liquide wie eine Staatsanleihe.

 

Deswegen gibt es Basel II, diese Vorschrift zwingt Banken dazu eine Mindestsicherung in liquiden festverzinslichen Papieren zu haben. Dummerweise hat Basel II die Finanzkrise nur verschärft, da die Banken dazu gezwungen wurden, die Aktien zu schlechtesten Preisen zu veräußern, nur damit sie wieder genug liquide festverzinsliche Papiere haben.

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