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50cent

inflationsindexierte Anleihen

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sl66
· bearbeitet von sl66
vor 14 Minuten schrieb Der T:

Vielleicht kannst Du kurz erklären warum Wechselkursänderungen hauptsächlich von Inflationsraten abhängig sind. Erschließt sich mir momentan auch nicht. 

Nehmen wir einfach ein Extrembeispiel:

2018 Wechselkurs Whrg. A <-> Whrg B : 1,00

Nun hat die nächsten 100J:

Whrg.A eine Inflation von 1%

Whrg.B eine Inflation von 9%
Wie wäre dann der Wechselkurs nach 100J ?

Immer noch 1,00 halte ich für theoretisch denkbar, aber sehr unwahrscheinlich :)

 

Es ist ja auch nicht so, dass durch einen Fremdwährungs-Linker sämliche Wechselkursrisiken ausgeschlossen wären. Nur der i.m.h.o. wichtigste Grund für langfristige Wechselkursänderungen (nämlich eine höhere Inflation in der Fremdwährung, als in der Heimatwährung) fällt damit weg.

 

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IRRer-Zins
vor 3 Stunden schrieb Der T:

Vielleicht kannst Du kurz erklären warum Wechselkursänderungen hauptsächlich von Inflationsraten abhängig sind. Erschließt sich mir momentan auch nicht.

Das ist die Theorie zu Kaufkraftparität.

Diese sollte sich theoretisch langfristig durchsetzen.

Die Prognostizierbarkeit wird jedoch durch Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen aufgehoben.

Deshalb eher unsicher darauf zu setzen.

Bei so langlaufenden Anleihen sind die Zinsänderungsrisiken auch noch ein Faktor.

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Der T
· bearbeitet von Der T
vor 1 Stunde schrieb IRRer-Zins:

Das ist die Theorie zu Kaufkraftparität.

Diese sollte sich theoretisch langfristig durchsetzen.

Die Prognostizierbarkeit wird jedoch durch Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen aufgehoben.

Deshalb eher unsicher darauf zu setzen.

Bei so langlaufenden Anleihen sind die Zinsänderungsrisiken auch noch ein Faktor.

Bezieht sich die Kaufkraftparität nicht auf die Differenz in den beiden betroffenen Währungen?

Gibt es daneben nicht auch noch eine Theorie zur Zinsdifferenz als Erklärung für Wechselkurs-Entwicklungen?

 

 

vor 5 Stunden schrieb sl66:

Nehmen wir einfach ein Extrembeispiel:

2018 Wechselkurs Whrg. A <-> Whrg B : 1,00

Nun hat die nächsten 100J:

Whrg.A eine Inflation von 1%

Whrg.B eine Inflation von 9%
Wie wäre dann der Wechselkurs nach 100J ?

Immer noch 1,00 halte ich für theoretisch denkbar, aber sehr unwahrscheinlich :)

 

Es ist ja auch nicht so, dass durch einen Fremdwährungs-Linker sämliche Wechselkursrisiken ausgeschlossen wären. Nur der i.m.h.o. wichtigste Grund für langfristige Wechselkursänderungen (nämlich eine höhere Inflation in der Fremdwährung, als in der Heimatwährung) fällt damit weg.

 

Sei mir nicht böse, aber erklärt ist damit nichts. Du sagst nur, dass ein Wechselkurs sich aufgrund von zwei (!) Inflationsraten ändert. Noch nicht mal in welcher Höhe.

Aber nicht warum sich der Wechselkurs im Wesentlichen durch eine (!) Inflationsrate ändert und damit größtenteils die FX-Risiken ausgleichen.

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sl66
vor 5 Stunden schrieb Der T:

Sei mir nicht böse, aber ...  in welcher Höhe...

Ich dachte, das wäre klar:

Den neuen Wechselkurs nach 100J würde ich erwarten bei 1.08^100 = 2199,76.

Natürlich ist dies nur eine Erwartung und eine Änderung der Kaufkraftparität kann diesen Wechselkurs leicht um Faktor 5 in beide Richtungen verändern.

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IRRer-Zins
vor 22 Stunden schrieb Der T:

Bezieht sich die Kaufkraftparität nicht auf die Differenz in den beiden betroffenen Währungen?

Gibt es daneben nicht auch noch eine Theorie zur Zinsdifferenz als Erklärung für Wechselkurs-Entwicklungen?

1. Im Prinzip ja, vgl. z.B. Wikipedia.

2. Die von dir genannte Zinsparitätentheorie ist nur für kürzere Zeithorizonte.

Längerfristig nicht anwendbar, da z.B, keine Daten vom in diesem Bereich illiquiden Terminmarkt nutzbar sind.

 

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marky2k

Hi,

 

Vorab: ich wohne nicht in Deutschland, sondern in den USA. Ich will aber meine Kaufkraft in Euro hedgen, da ich ein paar Jahren zurueckkommen will. Ich habe noch ein paar deutsche Bankkonten, kann aber keine neuen mehr eroeffnen, kann also keine Sparbriefleiter oder aehnliches mehr aufsetzen. Ich will kein Kreditrisiko eingehen fuer diesen Teil meines Portfolios. Zurzeit halte ich Euro einfach in Cash zu 0% Verzinsung.

 

Die Inflationsrate in Deutschland scheint bei 1.7% zu liegen. Also ist meine Realrendite -1.7%. Jetzt ueberlege ich mir einfach kurzfristige inflationsindexierte Anleihen zu kaufen. Zum Beispiel die hier:

 

https://www.deutsche-finanzagentur.de/en/fact-sheet/sheet-detail/productdata/sheet/DE0001030542/

 

Meine Hauptfrage: Die gequotete Rendite von -0.52%. Das muesste die Realrendite sein oder? Nominalrendite kann es ja schwer sein, da zukuenftige Inflation unbekannt ist. Eine 3-jahrige nominale Staatsanleihe hat eine Rendite von -0.677% (https://www.investing.com/rates-bonds/germany-3-year-bond-yield)

 

Mal abgesehen von irgendwelchen Liquiditaetspraemien fuer inflationsindexierte Anleihen ist also die Inflationserwartung ueber 3 Jahre hinweg -0.157%. Ganz schoen niedrig, gegeben dass die Inflationsrate gerade noch bei 1.7% steht?! Erwartet der Markt jetzt ernsthaft, dass die Inflation von 1.7% auf -0.157% faellt innerhalb von 3 Jahren oder versteh ich hier etwas falsch? 

 

Wenn das so kommen sollte, haette mein Cash also sogar noch eine positive Realrendite von 0.157%. Wenn es allerdings nicht so kommt und die Inflation ansteigt oder einfach nur so bleibt wie sie ist, dann hilft mir mein Cash nicht viel. Die inflationsindexierte Anleihe aber schon... deswegen mein Gedanke dass Cash in die inflationsindexierte Anleihe zu stecken.

 

 

 

 

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vanity
vor 23 Stunden von marky2k:

Die gequotete Rendite von -0.52%. Das muesste die Realrendite sein oder?

Ja, ist sie.

 

Die Zahlen vom 20.03.20 der Finanzagentur für die 2023er inflationsgelinkte Anleihe mit einer Realrendite von -0,52% vs. der 2023er plain vanilla Anleihe mit einer Nominalrendite von -0,62% bedeuten in der Tat, dass mittlerweile eine knapp negative Inflationserwartung für den Euro-Raum für die nächsten 3 Jahre erwartet wird (für die nächsten 6 Jahre wird es dann knapp positiv und selbst auf 25 Jahre sind es "nur" 0,7%). Das hast du schon richtig verstanden.

 

Zu beachten ist, dass die bundesdeutschen Linker einen Inflationsausgleich gemäß dem Euro-HVPI bringen und nicht gemäß des deutschen, der über die letzten 12 Monate immerhin 50 Bp höher lag.

 

Falls man deflationäre Gedanken hegt (wie der Markt es zumindest auf kürzere Sicht tut), spielt es noch eine Rolle, wie viel Deflation der Linker "mitnehmen" kann. Es ist nie mehr als an Inflation seit Begebung aufgelaufen ist, bei diesem Papier von 2012 aber schon zwischen 7% und 8%, die es neben der "sicheren" Rendite von -0,5% p. a. noch einbüßen kann.

 

Abgesehen von Risiko- und Liquiditätsmerkmalen liegst du bei Deflation oder Inflation bis zu 0,5% p. a. mit Cash besser (vorausgesetzt, es kommen keine Strafzinsen), ab 0,5% p. a. (Euroland-)Inflation "rentiert" sich der Linker. Jetzt wirf' einen Blick durch die Glaskugel.

 

 

 

 

 

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marky2k
Am 21.3.2020 um 15:42 von vanity:

 

Falls man deflationäre Gedanken hegt (wie der Markt es zumindest auf kürzere Sicht tut), spielt es noch eine Rolle, wie viel Deflation der Linker "mitnehmen" kann. Es ist nie mehr als an Inflation seit Begebung aufgelaufen ist, bei diesem Papier von 2012 aber schon zwischen 7% und 8%, die es neben der "sicheren" Rendite von -0,5% p. a. noch einbüßen kann.

 

 

 

Ok danke. Das hier verstehe ich noch nicht ganz. Unerwartete Deflation (negative Inflation), der Linker geht runter. Soweit so gut. Aber was du meinst ist, dass es eine untere Grenze an Verlusten gibt (7-8%)?

 

Am 21.3.2020 um 15:42 von vanity:

Abgesehen von Risiko- und Liquiditätsmerkmalen liegst du bei Deflation oder Inflation bis zu 0,5% p. a. mit Cash besser (vorausgesetzt, es kommen keine Strafzinsen), ab 0,5% p. a. (Euroland-)Inflation "rentiert" sich der Linker. Jetzt wirf' einen Blick durch die Glaskugel.

 

Die Idee waere nicht alles in den Linker zu investieren, sondern zB 50% Cash und 50% Linker, sodass man sowohl gegen Deflation als auch gegen Inflation abgesichert ist. Normalerweise waeren wohl nominale Staatsanleihen der bessere Hedge gegen Deflation, aber da kommt uns Privatanleger zugute, dass wir das Cash noch zu 0% halten duerfen...

 

 

PS: Meiner Meinung nach schaut hier fast jeder im Forum durch die Glaskugel, ob er es weiss oder nicht. Das 30/30/30/10 Portfolio ist ein heftige Wette auf EM, eine paarjaehrige Sparbriefleiter ist eine Wette auf steigende Zinsen, Rebalancing eine Wette, dass Kurse nicht noch weiter steigen oder fallen,  ein Portfolio ohne Linker eine Wette auf kleine Inflation oder Deflation, usw. 

 

 

 

 

 

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 5 Stunden von marky2k:

Ok danke. Das hier verstehe ich noch nicht ganz. Unerwartete Deflation (negative Inflation), der Linker geht runter. Soweit so gut. Aber was du meinst ist, dass es eine untere Grenze an Verlusten gibt (7-8%)?

Inflationsindexierte Bundesanleihen werden immer zu mindestens 100% des Nennwertes zurückgezahlt – das ist die untere Grenze. Der maximal mögliche Verlust hängt deshalb davon ab, wie hoch der bisher aufgelaufene Inflationsausgleich bei jeder Anleihe [Index-Verhältniszahl] ist.

 

PDF: Kurse / Renditen börsennotierter Bundeswertpapiere

Bei inflationsindexierten Bundeswertpapieren: Kurs (unter Berücksichtigung der Index-Verhältniszahl) plus Stückzinsen

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Rider
· bearbeitet von Rider
Am 21.3.2020 um 20:42 von vanity:

 

Abgesehen von Risiko- und Liquiditätsmerkmalen liegst du bei Deflation oder Inflation bis zu 0,5% p. a. mit Cash besser (vorausgesetzt, es kommen keine Strafzinsen), ab 0,5% p. a. (Euroland-)Inflation "rentiert" sich der Linker. Jetzt wirf' einen Blick durch die Glaskugel.

 

 

Das ist ein interessanter Ansatz zu Corona-Zeiten. Nicht wegen optimaler Rendite, sondern um das Kapital zu retten. Cash ist eben auch nicht risikolos. Angeblich sind ja 100.000€ pro Bank garantiert. Aber selbst da wäre ich mir nicht sicher bei einem Bankencrash. Ich sitze auf ziemlich viel Cash durch rechtzeitige Verkäufe. Momentan verteile ich den auf mehrere Banken. Aber so richtig wohl ist mir dabei nicht. Und ausser "Gold kaufen" habe ich keine Idee, wohin damit. 

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Life_in_the_sun
vor 21 Minuten von Rider:

Das ist ein interessanter Ansatz zu Corona-Zeiten. Nicht wegen optimaler Rendite, sondern um das Kapital zu retten. Cash ist eben auch nicht risikolos. Angeblich sind ja 100.000€ pro Bank garantiert. Aber selbst da wäre ich mir nicht sicher bei einem Bankencrash. Ich sitze auf ziemlich viel Cash durch rechtzeitige Verkäufe. Momentan verteile ich den auf mehrere Banken. Aber so richtig wohl ist mir dabei nicht. Und ausser "Gold kaufen" habe ich keine Idee, wohin damit. 

Wie hat Wally immer geschrieben ?  Gold muss man haben ( nicht im Schließfach!!!!! ) sondern zu Hause, notfalls im Garten verbuddelt!

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Wie seht Ihr denn derzeitigen den Kauf von TIPS & Co?

 

Ich werde wohl perspektisch wieder Risiko rausnehmen und würde mich auch gerne in Richtung Stagflation absichern. Zudem will ich auch nicht riesige Cashpositionen aufbauen. Bevor ich mehrere Bankonten beantragen, suche ich noch nach Alternativen.

 

Allerdings bin ich unschlüssig, ob Linker oder TIPS wirklich geeignet sind, da die FED ja auch fleissig die Preise nach unten verzerrt hat. Die derzeitigen BERs erscheinen mir doch auch entsprechend geschönt.

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stolper
· bearbeitet von stolper
vor einer Stunde von Bärenbulle:

Wie seht Ihr denn derzeitigen den Kauf von TIPS & Co?

 

Ich werde wohl perspektisch wieder Risiko rausnehmen und würde mich auch gerne in Richtung Stagflation absichern. Zudem will ich auch nicht riesige Cashpositionen aufbauen. Bevor ich mehrere Bankonten beantragen, suche ich noch nach Alternativen.

 

Allerdings bin ich unschlüssig, ob Linker oder TIPS wirklich geeignet sind, da die FED ja auch fleissig die Preise nach unten verzerrt hat. Die derzeitigen BERs erscheinen mir doch auch entsprechend geschönt.

...ich habe letzte Woche seit ewigen Zeiten mal wieder Linker (WKN 103055) bzw. überhaupt einen Bond gekauft. Einerseits um zusätzlich zu Aktien, Gold & Palladium, Immobilie und Cash etwas besser zu diversifizieren. Andererseits weil das Teil eine Restlaufzeit von 8 Jahren und eine "Break-even-Inflation" (HVPI exT Eurozone) von (über den Daumen) ca. 2,5% p.a. hat und ich davon ausgehe, dass die EZB auf längere Frist der trabenden/galoppierenden Inflation keinen Einhalt gebieten wird/kann, d.h. ich in den nächsten Jahren von weit höheren Inflationsraten bei gleichzeitig fortgesetzter finanzieller Repression durch Madame Lagarde und die Südländer ausgehe.

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