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50cent

inflationsindexierte Anleihen

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Karl Napf

Man muss ja nicht über die Linker reden; es reicht doch, wenn sie gekauft werden.

 

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Und da scheint seit dem Sommer wieder der Fall zu sein - möglicherweise seit dem Zeitpunkt, an dem sich die Erkenntnis durchsetzte, dass die EZB unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen ins Auge fassen würde.

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kleinerfisch

Also ich sehe in dem Chart, dass sich der Kurs des Linkers relativ zur Nominalanleihe im Jahresvergleich nicht geändert hat.

Grob gesagt müsste das heissen, dass die Inflationserwartung des Marktes gleich geblieben ist.

In der veröffentlichten Meinung spielte die Inflation vor einem Jahr praktisch keine Rolle, jetzt pfeifen es die Spatzen von den Dächern und das Volk kauft Sachwerte.

 

Diesen Nicht-Zusammenhang finde ich merkwürdig, wie ich oben schon schrieb.

Oder übersehe ich hier was?

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otto03
· bearbeitet von otto03

Kurse von Linkern reagieren normalerweise nur auf Veränderungen des Realzinses, nicht auf Veränderungen der Inflationserwartungen

 

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kleinerfisch

Obwohl ich erwartet hätte, dass der Kurs von Linkern mit der Inflationserwartung steigt (und der von Nominalanleihen unberührt bleibt), bleibt mein Argument valide.

 

In #500 habe ich meine Verwunderung darüber ausgedrückt, dass die BEI* (relativ) konstant geblieben ist, obwohl das mediale Gewitter uns eine steigende Inflation verspricht, nicht etwa, dass der Kurs der Linker nicht steigt.

 

Nach Deiner Tabelle sollten die Kurse beider Anleihen bei sinkenden Realrenditen steigen - das sieht man auch schön im Chart von Karl.

Es müsste nach der Tabelle aber auch der Kurs der Nominalanleihe wegen gestiegener Inflationserwartung relativ zum Linker fallen - und das sieht man eben nicht.

Anders ausgedrückt müsste die BEI der Linker steigen, die sich letzlich aus dem Verhältnis der Kurse von Nominalanleihe und Linker errechnet und mit dem Kursverhältnis Linker/Nominalanleihe steigt.

 

Somit gibt es hier eine Diskrepanz zwischen dem Markt und der veröffentlichten Meinung, die ich mir weiterhin nicht erklären kann.

 

 

 

*für die, die es nicht wissen: BEI=Break Even Inflationsrate, die Inflationsrate, bei der ein Linker am Ende der Laufzeit die gleiche Rendite erbringt, wie eine gleich riskante und langlaufende Nominalanleihe.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Also ich lese aus dem Chart, dass der Linker den plain-vanilla-Bond in den vergangenen 3 Monaten um 3% geschlagen hat. Das deckt sich mit dem Zeitraum, in dem unter den Anlegern die Erkenntnis reifte, dass die EZB ihre Schleusen öffnen wird.

 

Und Sachwerte kaufen die reichen Griechen in Form von Immobilien in deutschen Großstädten schon eine ganze Weile.

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otto03

 

 

Somit gibt es hier eine Diskrepanz zwischen dem Markt und der veröffentlichten Meinung, die ich mir weiterhin nicht erklären kann.

 

 

 

 

 

Vielleicht hat der Markt eine andere Inflationserwartung als die sog. veröffentlichte Meinung.

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vanity
· bearbeitet von vanity

Vielleicht hat der Markt eine andere Inflationserwartung als die sog. veröffentlichte Meinung.

Das scheint mir auch so. Wenn wir davon ausgehen dürfen, dass die Preise nicht von den inflationsangstgepeinigten Forumsteilnehmern gemacht werden, sondern von den big playern, so ist dort keine Spur solcher Ängste zu erkennen. Ob denen aber wiederum der Markt der Linker mit nur ein paar zig Mrd. zu klein ist um sich dort zu tummeln, wissen wir nicht - ebenso so wenig wie wir den Verbleib dieser Papiere kennen.

 

Zwar ist die BEI in den letzten drei Monaten ausgehend von einem fast historischen Tief wieder leicht gestiegen, liegt aber nach wie vor mit 1,6% im mittelfristigen Bereich deutlich unter dem, was in den Medien so kolportiert wird. Gut zu sehen bei der Betrachtung der synthetischen 7y-BEI per Ende Spetember (gelbe Kurve, Regression in schwarz)

 

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Wir liegen zwar leicht höher als vor einem Jahr, aber ziemlich genau auf dem Niveau vor zwei Jahren.

 

In Zahlen:

 

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Bei der YtY-Performance lagen Ende September die Linker deutlich vorne

 

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was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass die tatsächliche Inflation (VPI dt.) mit 2% zum einen höher ausgefallen ist als die vor einem Jahr erwartete, zum anderen aber auch unterhalb der abgerechneten €-Raum--Inflation mit ca. 2,3% lag.

 

Bei dem nur noch kurz laufenden Pärchen 103051/114152 sieht man beim Juni-BEI-Wert (negativ!) sehr schön, dass der aus der Renditedifferenz errechnete BEI-Wert im Kurzfristbereich wegen der ungleichmäßigen saisonalen Verteilung der VPI-Raten nur noch sehr eingeschränkte Aussagekraft kraft aufweist. Bei längerlaufenden Werten glättet sich dieser Effekt jedoch wieder heraus.

 

Die Saisonalität der monatlichen HVPI-Veränderungen erkennt hier bei den Monatsraten (blau) sowie etwas geglättet bei den 3-Monatsraten (gelb, Durchschnitt aus x, x-1, x+1), die über die letzten 6 Jahre (11.2006 bis 10.2012 mit dem üblichen Versatz von 3 Monaten)) gemittelt wurden (durchschnittl. Monatsinflation in diesem Zeitraum 0,16%)

 

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Globalen Inflationslinker weisen derzeit lt. Factsheet (Hier gehts zum Factsheet) eine Effektivverzinsung von 1,84% aus (ETF DE000A0RFED7 auf den Barclays Capital World Government Inflation-Linked Bond Index). Wie wird das berechnet? Ist die Effektivverzinsung von Linkern eine nominale oder eine reale Größe? Um den Erwartungswert für die Realrendite abzuschätzen muss ich das die Inflationsrate abziehen oder nicht?

 

Ein ETF auf globale Staatsanleihen (Factsheet) weißt daggegen eine Effektivverzinsung von 1,16% aus (ETF DE000A0RM439 auf den Citigroup Group-of-Seven (G7) Index). Diese Angabe ist nominal. Um eine Vorstellung von dem Erwartungswert der Realrendite zu haben muss ich die Inflationsrate abziehen. Aber wie ist es beim Linker ETF?

 

Kann jemand von Euch die Frage beantworten?

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otto03

Globalen Inflationslinker weisen derzeit lt. Factsheet (Hier gehts zum Factsheet) eine Effektivverzinsung von 1,84% aus (ETF DE000A0RFED7 auf den Barclays Capital World Government Inflation-Linked Bond Index). Wie wird das berechnet? Ist die Effektivverzinsung von Linkern eine nominale oder eine reale Größe? Um den Erwartungswert für die Realrendite abzuschätzen muss ich das die Inflationsrate abziehen oder nicht?

 

Ein ETF auf globale Staatsanleihen (Factsheet) weißt daggegen eine Effektivverzinsung von 1,16% aus (ETF DE000A0RM439 auf den Citigroup Group-of-Seven (G7) Index). Diese Angabe ist nominal. Um eine Vorstellung von dem Erwartungswert der Realrendite zu haben muss ich die Inflationsrate abziehen. Aber wie ist es beim Linker ETF?

 

Kann jemand von Euch die Frage beantworten?

 

Die in den Factsheets genannten Renditen können nur nominal sein (bezogen auf die heute bekannten Werte - auch der Rückzahlungswerte der Linker), da die realen natürlich nicht bekannt sind, dies gilt m.E. für Nominalanleihen wie für Linker.

 

Die heutige vergangenheitsbezogene Inflationsrate kannst du natürlich abziehen wenn du möchtest, hilft aber nicht weiter - die zukünftige Inflationsrate ist nicht bekannt, lediglich BEI ist bekannt.

 

Zitat Vanity

Immer noch nicht gelernt, dass es weitgehend sinnfrei ist, die Inflationsrate des zurückliegenden Jahres mit der Endfälligkeitsrendite über die nächsten 10 Jahre zu vergleichen (und das Ganze dann noch als Realrendite zu verkaufen).

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vanity
· bearbeitet von vanity

Globalen Inflationslinker weisen derzeit lt. Factsheet (Hier gehts zum Factsheet) eine Effektivverzinsung von 1,84% aus (ETF DE000A0RFED7 auf den Barclays Capital World Government Inflation-Linked Bond Index). Wie wird das berechnet? Ist die Effektivverzinsung von Linkern eine nominale oder eine reale Größe? Um den Erwartungswert für die Realrendite abzuschätzen muss ich das die Inflationsrate abziehen oder nicht?

Die angegebene Effektivverzinsung ist hier eine reale Größe (und da weiche ich von der von otto03 im vorhergehenden Beitrag geäußersten Meinung ab. Real insofern, als der noch nicht bekannte Inflationsausgleich anschließend noch hinzukommt). Gerechnet wir das ganz normal nach den gängigen Renditeformeln. Da das Ergebnis bereits die Realrendite darstellt, muss die erwartete Inflationsrate nicht mehr abgezogen werden.

 

Ein ETF auf globale Staatsanleihen (Factsheet) weißt daggegen eine Effektivverzinsung von 1,16% aus (ETF DE000A0RM439 auf den Citigroup Group-of-Seven (G7) Index). Diese Angabe ist nominal. Um eine Vorstellung von dem Erwartungswert der Realrendite zu haben muss ich die Inflationsrate abziehen. Aber wie ist es beim Linker ETF?

Richtig. Generell gilt:

 

YtMreal = YtMLinker

YtMnom. = YtMPlain van.

BEI = YtMnom. - YtMreal (genauer: = (1 + YtMnom.) / (1 + YtMreal) - 1; bei noch genauerer Betrachtung noch abzüglich eine Risikoprämie, die der Käufer eines Linkers für das vermiedene Inflationsrisiko zu zahlen bereits ist)

 

Der etwas verblüffende Effekt, dass bei den beiden verglichenen ETF die Nominalrendite kleiner als die Realrendite ist, liegt an der deutlich abweichenden Zusammensetzung der beiden und an der enorm hohen Duration des Linker-ETF (MD = 11,3% vs. 6,8% beim Nicht-Linker-ETF)

 

Nachrichtlich 1:

HVPI (exT) YtY im September lt. aft.fr 2,56% (wie im August) und damit weiterhin sehr konstant seit Ende 2011 und etwa 50 Bp oberhalb des dt. VPI.

 

Nachrichtlich 2:

Auch bei unseren westlichen Nachbarn nähert sich die Realrendite bei längeren Laufzeiten der Nulllinie. AFT hat kürzlich einen Linker auf den frz. VPI kreiert, der einen Kupon von 0,1% aufweist (FR0011347046 bis 2021, an dt. Börsen (noch) nicht handelbar)

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Globalen Inflationslinker weisen derzeit lt. Factsheet (Hier gehts zum Factsheet) eine Effektivverzinsung von 1,84% aus (ETF DE000A0RFED7 auf den Barclays Capital World Government Inflation-Linked Bond Index). Wie wird das berechnet? Ist die Effektivverzinsung von Linkern eine nominale oder eine reale Größe? Um den Erwartungswert für die Realrendite abzuschätzen muss ich das die Inflationsrate abziehen oder nicht?

Die angegebene Effektivverzinsung ist hier eine reale Größe (und da weiche ich von der von otto03 im vorhergehenden Beitrag geäußersten Meinung ab. Real insofern, als der noch nicht bekannte Inflationsausgleich anschließend noch hinzukommt). Gerechnet wir das ganz normal nach den gängigen Renditeformeln. Da das Ergebnis bereits die Realrendite darstellt, muss die erwartete Inflationsrate nicht mehr abgezogen werden.

 

Ein ETF auf globale Staatsanleihen (Factsheet) weißt daggegen eine Effektivverzinsung von 1,16% aus (ETF DE000A0RM439 auf den Citigroup Group-of-Seven (G7) Index). Diese Angabe ist nominal. Um eine Vorstellung von dem Erwartungswert der Realrendite zu haben muss ich die Inflationsrate abziehen. Aber wie ist es beim Linker ETF?

Richtig. Generell gilt:

 

YtMreal = YtMLinker

YtMnom. = YtMPlain van.

BEI = YtMnom. - YtMreal (genauer: = (1 + YtMnom.) / (1 + YtMreal) - 1; bei noch genauerer Betrachtung noch abzüglich eine Risikoprämie, die der Käufer eines Linkers für das vermiedene Inflationsrisiko zu zahlen bereits ist)

 

Der etwas verblüffende Effekt, dass bei den beiden ETF die Nominalrendite kleiner als die Realrendite ist, liegt an der deutlich abweichenden Zusammensetzung der beiden und an der enorm hohen Duration des Linker-ETF (MD = 11,3% vs. 6,8% beim Nicht-Linker-ETF)

 

Nachrichtlich 1:

HVPI (exT) YtY im September lt. aft.fr 2,56% (wie im August) und damit weiterhin sehr konstant seit Ende 2011 und etwa 50 Bp oberhalb des dt. VPI.

 

Nachrichtlich 2:

Auch bei unseren westlichen Nachbarn nähert sich die Realrendite bei längeren Laufzeiten der Nulllinie. AFT hat kürzlich einen Linker auf den frz. VPI kreiert, der einen Kupon von 0,1% aufweist (FR0011347046 bis 2021, an dt. Börsen (noch) nicht handelbar)

 

Danke für die schnellen Antworten. Wenn das so ist, wie Du Vanity schreibst, dann scheint mir der globale Linkermix aber ziemlich attraktiv zu sein. Die MD ist natürlich nicht ohne Risiko. Andererseits ist der Linker aber im Gegensatz zu normalen Langläufern immun gegen steigende Inflationaufschläge. Hört sich für mich wie eine interessante Anlagemöglichkeit an. Ein ähnliches Paket gibt es ja auch EUR gehätscht von DB-X-Tracker. Warum sollte man da noch Deutsche Staatsanleihen kaufen?

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Torman

Ich wäre bei den Zahlen zum Linker-ETF aber vorsichtig. Die passen nicht so recht zusammen. Vielleicht sind dort Papiere mit anderen Strukturen drin, als hier in Euroland üblich (Was wird indexiert?).

 

durchschnittlicher Kupon: 1,56%

laufende Rendite: 1,23% (-> Kurse über par)

Effektivverzinsung: 1,85% (-> Kurse unter par)

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otto03

 

Die angegebene Effektivverzinsung ist hier eine reale Größe (und da weiche ich von der von otto03 im vorhergehenden Beitrag geäußersten Meinung ab. Real insofern, als der noch nicht bekannte Inflationsausgleich anschließend noch hinzukommt). Gerechnet wir das ganz normal nach den gängigen Renditeformeln. Da das Ergebnis bereits die Realrendite darstellt, muss die erwartete Inflationsrate nicht mehr abgezogen werden.

 

 

 

Danke für die Klarstellung/Korrektur

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Bärenbulle

Ich wäre bei den Zahlen zum Linker-ETF aber vorsichtig. Die passen nicht so recht zusammen. Vielleicht sind dort Papiere mit anderen Strukturen drin, als hier in Euroland üblich (Was wird indexiert?).

 

durchschnittlicher Kupon: 1,56%

laufende Rendite: 1,23% (-> Kurse über par)

Effektivverzinsung: 1,85% (-> Kurse unter par)

 

Diese Papiere sind enthalten: Klick mich

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vanity
· bearbeitet von vanity

Torman hat schon recht, die iShares-Angabe kann nicht stimmen (bzw. passt nicht zu unserer Vorstellung von dem, was unter Effektivverzinsung zu verstehen ist). Nimm einfach das erste Papier aus der Positionsliste, die 2,375% US912810FR42 (2025). Das ist mit einer MD von 11% und als US-Wert einigermaßen repräsentativ für das Index-Portfolio. Bei einem Kurs von 134% ergibt sich eine Realrendite von -0,4%, was zwar wenig, aber plausibel ist. Bei 1,25% GB00B128DH60 (2027) als Repräsentant für den zweitgrößten Anteil (UK 25%) sieht es mit einer Realrendite von um 0% nicht anders aus. FR0010899765 (2022) als drittgrößter Vertreter liegt bei MD 9% auch nur leicht im positiven Bereich (0,3%).

 

US und UK liegen bei 10 Jahren um 2% und bei 30 Jahren um 3% Nominalrendite, FR kaum drüber.

 

Dass die iShares-Angaben zu Durchschnittskupon, CY, YtM, Duration gelegentlich nicht zusammenpassen, ist mir an anderer Stelle bei einem 08/15-Renten-ETF schon aufgefallen. Keine Ahnung, was die da rechnen (steht vermutlich in den Index-Regeln), mein Verdacht war anhand Anteil, nicht aber Laufzeit gewichtete Mittelung (was aber hier auch nicht passt).

 

Nachtrag: Schau' mal auf die Kurse der SE- und JP-Papiere. Deren Anteil ist mit ca. 4% eher gering, aber bei sturer Durchrechnung werden die einer Renditeermittlung kräftig in die Suppe spucken.

 

Nachtrag 2: Auch nicht! Dankenswerterweise gibt es iShares auch Linker-ETF einzeln. Deren Angaben sind

 

IUST USD YTM 1,52 MD 8,6 CY 1,32

INXG GBP YTM 2,52 MD 18,0 CY 0,83

IBCI EUR YTM 1,65 MD 8,3 CY 1,42

 

Bei zumindest letzterem, die mittlerweile nur noch zu 80% aus FR und 20% DE bestehen, kennen wir die Parameter der Positionen sehr genau, YTM 0,2% (real) wäre angemessen. Die iShares-Angabe liegt näher bei der Nominalrendite als der Realrendite - aber so aufregend Blackrocks Research auch sein mag: Die künftige HVPI kennen sie bestimmt auch nicht.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Torman hat schon recht, die iShares-Angabe kann nicht stimmen (bzw. passt nicht zu unserer Vorstellung von dem, was unter Effektivverzinsung zu verstehen ist). Nimm einfach das erste Papier aus der Positionsliste, die 2,375% US912810FR42 (2025). Das ist mit einer MD von 11% und als US-Wert einigermaßen repräsentativ für das Index-Portfolio. Bei einem Kurs von 134% ergibt sich eine Realrendite von -0,4%, was zwar wenig, aber plausibel ist. Bei 1,25% GB00B128DH60 (2027) als Repräsentant für den zweitgrößten Anteil (UK 25%) sieht es mit einer Realrendite von um 0% nicht anders aus. FR0010899765 (2022) als drittgrößter Vertreter liegt bei MD 9% auch nur leicht im positiven Bereich (0,3%).

 

US und UK liegen bei 10 Jahren um 2% und bei 30 Jahren um 3% Nominalrendite, FR kaum drüber.

 

Dass die iShares-Angaben zu Durchschnittskupon, CY, YtM, Duration gelegentlich nicht zusammenpassen, ist mir an anderer Stelle bei einem 08/15-Renten-ETF schon aufgefallen. Keine Ahnung, was die da rechnen (steht vermutlich in den Index-Regeln), mein Verdacht war anhand Anteil, nicht aber Laufzeit gewichtete Mittelung (was aber hier auch nicht passt).

 

Nachtrag: Schau' mal auf die Kurse der SE- und JP-Papiere. Deren Anteil ist mit ca. 4% eher gering, aber bei sturer Durchrechnung werden die einer Renditeermittlung kräftig in die Suppe spucken.

 

Nachtrag 2: Auch nicht! Dankenswerterweise gibt es iShares auch Linker-ETF einzeln. Deren Angaben sind

 

IUST USD YTM 1,52 MD 8,6 CY 1,32

INXG GBP YTM 2,52 MD 18,0 CY 0,83

IBCI EUR YTM 1,65 MD 8,3 CY 1,42

 

Bei zumindest letzteren, die mittlerweile nur noch zu 80% aus FR und 20% DE bestehen, kennen wir die Parameter der Positionen sehr genau, YTM 0,2% (real) wäre angemessen. Die iShares-Angabe liegt näher bei der Nominalrendite als der Realrendite - aber so aufregend Blackrocks Research auch sein mag: Die künftige HVPI kennen sie bestimmt auch nicht.

Danke für die Einschätzung. Das wäre ja auch wirklich zu schön gewesen.

 

Ich vermute, dass iShares eine Annahme zur HVPI-Entwicklung bei der Kennzahlenermittlung zugrundelegt. Wenn man die aber nicht kennt, dann kann man die Effektivverzinsungsangabe grad ignorieren. Auch nicht gerade professionell von iShares hier keine Angabe zu machen. :angry:

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otto03
· bearbeitet von otto03

 

Die angegebene Effektivverzinsung ist hier eine reale Größe (und da weiche ich von der von otto03 im vorhergehenden Beitrag geäußersten Meinung ab. Real insofern, als der noch nicht bekannte Inflationsausgleich anschließend noch hinzukommt). Gerechnet wir das ganz normal nach den gängigen Renditeformeln. Da das Ergebnis bereits die Realrendite darstellt, muss die erwartete Inflationsrate nicht mehr abgezogen werden.

 

 

 

Danke für die Klarstellung/Korrektur

 

Wie sind denn denn die Angaben beim DBX0AL zu erstehen?

 

Index Informationen

iBoxx Global Inflation-Linked TR Index Hedged ETF (EUR)

Indextyp Performanceindex (Brutto)

Anzahl der Anleihen im Index 106

Länder im Index 9

Kupon -

Yield to Maturity (nominal) 2,21%

Yield to Maturity (real) 0,07%

Duration (nominal) 10,94

Duration (real) 11,40

 

 

oder beim DBX0AM

Indextyp Performanceindex (Brutto)

Anzahl der Anleihen im Index 30

Länder im Index 3

Kupon -

Yield to Maturity (nominal) 3,32%

Yield to Maturity (real) 1,08%

Duration (nominal) 8,20

Duration (real) 8,18

 

 

Hier wird zwischen nominal und real unterschieden.

 

Edit

PS

Vielleicht sollte man unterscheiden zwischen YtM Angabe für einen einzelnen Linker - bei diesem braucht man BEI natürlich nicht noch abzuziehen

und ETFs/Fonds deren Renditeangaben wohl doch eher auf Nominalwerten beruhen, bei denen die erwartete Inflation m.E. noch abzuziehen wäre.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

 

 

Danke für die Klarstellung/Korrektur

 

Wie sind denn denn die Angaben beim DBX0AL zu erstehen?

 

Index Informationen

iBoxx Global Inflation-Linked TR Index Hedged ETF (EUR)

Indextyp Performanceindex (Brutto)

Anzahl der Anleihen im Index 106

Länder im Index 9

Kupon -

Yield to Maturity (nominal) 2,21%

Yield to Maturity (real) 0,07%

Duration (nominal) 10,94

Duration (real) 11,40

 

 

oder beim DBX0AM

Indextyp Performanceindex (Brutto)

Anzahl der Anleihen im Index 30

Länder im Index 3

Kupon -

Yield to Maturity (nominal) 3,32%

Yield to Maturity (real) 1,08%

Duration (nominal) 8,20

Duration (real) 8,18

 

 

Hier wird zwischen nominal und real unterschieden.

Hatte ich auch grade nachgeschaut. "Zwei Doofe, ein Gedanke". :- Daraus kann man dann wohl schliessen das auch DB-X-Tracker mit Inflationsannahmen arbeitet (in dem Fall mit ca. 2,1% bzw. 2,2% Inflation). Wenn iShares das ähnlich handhabt, dann dürfte die Effektivverzinsung dort wohl doch eher eine Nominalangabe sein. Das würde schon in etwa hinkommen.

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vanity
· bearbeitet von vanity

Ziemlich schleierhaft, was die ETF-Anbieter da treiben (BEI über 2% entspricht m. E. auch nicht der derzeitigen Markteinschätzung, wobei mir die IT-Werte nicht vorliegen - die sollten aber unabhängig von der Bonität auch nicht anders ausfallen als in DE oder FR, sofern auf den HVPI Bezug genommen wird).

 

Den pragmatischen Weg geht Comstage mit dem ETF530:

 

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dafür nur 0,17% TER :'( (im Factsheet steht 2,33%, der IT-Anteil ist mit 40% relativ hoch, vermutlich otto03 zuliebe)

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Karl Napf

Welche Markteinschätzung würdest Du denn ansetzen?

 

Ich experimentiere gerade mit Daten von Tier-1-Anleihen, von denen es teilweise vom selben Emittenten sowohl feste Kupons als auch Floater gibt. Wenn ich für die Euribor-Komponente der Floater versuchsweise die Inflationsrate einsetze, dann komme ich bei Werten um die 2% auf gleiche Renditen für beide Arten von Anleihen. Ist das eine Indikation dafür, dass 2% Inflation eingepreist sind?

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Schinzilord

Bei comstage hab ich mal nachgefragt, warum die bei ihren anleihen ETFs keine Kennzahlen hinschreiben.

Antwort:

Weil sie synthetisch sind, man möge sich an den Indexherausgeber wenden.

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Stairway

Welche Markteinschätzung würdest Du denn ansetzen?

 

Ich experimentiere gerade mit Daten von Tier-1-Anleihen, von denen es teilweise vom selben Emittenten sowohl feste Kupons als auch Floater gibt. Wenn ich für die Euribor-Komponente der Floater versuchsweise die Inflationsrate einsetze, dann komme ich bei Werten um die 2% auf gleiche Renditen für beide Arten von Anleihen. Ist das eine Indikation dafür, dass 2% Inflation eingepreist sind?

 

Hallo Karl,

 

bei Tier 1 Anleihen kann man meiner Meinung nach nicht einfach so verschiedene Anleihen vergleichen. Der Grund liegt in der unterschiedlichen Anrechenbarkeit durch Basel III. Dies bedingt unterschiedliche Callerwartungen (abseits ökonomischer Überlegungen) und verzerrt damit die Preise. Beispiel: Ein 7% Fixkupon Tier 1 kann durchaus eine geringe Callwahrscheinlichkeit als ein Step-Up Kupon mit 5% Fixkupon und dann 3M + 200BP haben.

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otto03

Bei comstage hab ich mal nachgefragt, warum die bei ihren anleihen ETFs keine Kennzahlen hinschreiben.

Antwort:

Weil sie synthetisch sind, man möge sich an den Indexherausgeber wenden.

 

Im Factsheet für ETF530 steht folgendes:

 

Rendite (%) 2,33

Duration 8,59

Konvexität 119,11

 

mit dem Hinweis

Quelle: Bloomberg

Stand: 05.10.2012

 

Was auch immer mit der Renditeangabe gemeint ist.

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
bei Tier 1 Anleihen kann man meiner Meinung nach nicht einfach so verschiedene Anleihen vergleichen. Der Grund liegt in der unterschiedlichen Anrechenbarkeit durch Basel III. Dies bedingt unterschiedliche Callerwartungen (abseits ökonomischer Überlegungen) und verzerrt damit die Preise.
Schon klar, aber ich versuche Papiere zu vergleichen, die ähnlich geringe Call-Wahrscheinlichkeiten haben, etwa 907833 (DZ-Bank 3M+250) gegen A0DZTE (DZ-Bank 3M+150). Beide sind bereits kündbar und haben so niedrige Kupons, dass sich ein Call nicht unmittelbar aufdrängt; ihre identische CY hätten sie bei einem Euribor von 2,4%. Wenn ich der 907833 unterstelle, dass im Kurs etwa 3 Prozentpunkte für die relativ höhere Call-Wahrscheinlichkeit enthalten wären, dann käme ich allerdings schon auf einen Euribor von 4,0% für gleiche CY... "einfach" ist das sicherlich nicht.

 

Beide Papiere haben übrigens keine BEI, ihre Real-Rendite liegt immer im positiven Bereich (wenn der Euribor wenigstens einigermaßen mit der Inflationsrate Schritt hält).

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vanity

Eine ganz interessante Entwicklung ist beim in 4 Monaten auslaufenden Linker 103051 zu beobachten, der sich zielstrebig von oben pari annähert. Beim letzten Kurs von 100,15% beträgt YtM real (p. a.) damit 1,8% (vor Kosten), während das Vergleichspapier 114152 mit gleicher Restlaufzeit bei einem Kurs von 101,18% die bundeswertpapiertypische Nullrendite aufweist.

 

Die Inflationserwartung für die nächsten 4 Monate (mit dem üblichen Zeitversatz, also real von Mitte September bis Mitte Januar) wäre demnach -1,8% (p. a.). Nun verteilt sich die Inflation bekanntermaßen nicht gleichmäßig über die Monate, aber auf Basis der Vergangsheitsdaten wäre in diesem Abschnitt des Jahres grob eine Nullveränderung (Tendenz ins Positive) des HVPI zu erwarten und keinesfalls ein derart negativer Wert.

 

Bei geringen Transaktionskosten und unerschütterlichem Vertrauen in den HVPI bietet sich also durchaus eine Alternative zum beliebten Tages- und Kurzfrist-Festgeld.

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