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inflationsindexierte Anleihen

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vanity

HVPI ist im November auf 2,2% gesunken, für 2013 wird ein weiterer Rückgang auf 2% erwartet. Das relativiert obiges Szenario mit einer Kurzfrist-BEI von mittlerweile -2% (p. a.) etwas.

 

Und noch'n Nachtrag aus dem Nachbarland: Der frz. CPI (exT) ist im November auf 1,3% (!) gefallen von 1,7% im Oktober. Im November 2011 lag er noch bei 2,4%. Zum Vergleich: Der VPI in DE (cumT) liegt im November bei 1,9% (November 2011 auch 2,4%)

 

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AFT - Referenzindex OATi

 

Und noch die Entwicklung des HVPI (exT) der Eurozone im Vergleich (geht nur bis Oktober):

 

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Schinzilord

Hi Vanity!

 

Ich hab schnell eine Grundlagenfrage:

z.B. bei 103050 (Laufzeit bis April 2016) https://www.boerse-stuttgart.de/rd/de/anleihen/factsheet?ID_NOTATION=14341219

Aktueller Kurs 108.3 und aufgelaufene Stückzinsen seit 15.04.2012 sind "nur" 1.08.

Da bereits 247Tage vergangen sind, ergibt sich bei einer linearen Fortschreibung der Inflationserwartung nur 360/247*1.08/100=1.48% Inflationserwartung?!?

 

Wenn ich jetzt aber mit einem weiteren Bund nominal bis Juni 2016 von der Rendite her Vergleiche, und aus der Annahme der gleichen Verzinsung die Inflationserwartungen ableite, komme ich bei einer 04/2012-04/2013 Inflation wie oben berechnet von 1.48% auf zwingende Inflationsraten bis Laufzeitende von 2014 bis 2016 auf je 3% p.a. ?!?

 

Konkrete Frage:

Warum sind die Stückzinsen so niedrig? Die müssten doch extrapoliert die Inflationserwartung fürs laufende Jahr wiederspiegeln?

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ceekay74

Ich hab schnell eine Grundlagenfrage:

Eine schnelle Antwort auf einige der Fragen bieten diese PDFs:

 

Informationen_fuer_Privatanleger.pdf

 

DE0001030500.pdf

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Schinzilord

Danke, dann stimmt meine Aussage von oben.

Warum zum Teufeln nehmen die Marktteilnehmer dann für April2012-2013 eine Inflationsrate von nur 1.5% an, und danach von mind. 3% p.a. über die restlichen 3 Jahre?!?

Naja, muss man nicht verstehen.

Selbst wenn die Inflationsrate bei über 5% ist (mein Inflationsszenario), ist die tatsächlich erzielte Rendite sehr gering (gerade mal zwischen 1 und 2%).

Ergo:

Für mich ist TG die viel bessere Wahl, wenn ich eine Inflationsanpassung haben möchte.

Selbst im unwahrscheinlichen Fall der Inflationsrate >6% p.a. erziele ich mit einer dann unterstellten Anpassung des TG Zinssatzes eine weit höhere (real) Rendite.

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sl66

Bei den Bundeslinkern wird immer ein fester Kupon (z.B. immer 2,25%) gezahlt. Daher Stückzinsberechnung einfach = Tage/365.

Die Inflation bilden die über einen täglich angepassten Poolfaktor ab, der auf alle Zahlungsströme wirkt.

 

Warum zum Teufeln nehmen die Marktteilnehmer dann für April2012-2013 eine Inflationsrate von nur 1.5% an, ...

Die Marktteilnehmer der 103051 nehmen bis Apr.2013 sogar ca. -2% Inflation p.a. an. (also Deflation von 2%)

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Schinzilord

Bei den Bundeslinkern wird immer ein fester Kupon (z.B. immer 2,25%) gezahlt. Daher Stückzinsberechnung einfach = Tage/365.

Die Inflation bilden die über einen täglich angepassten Poolfaktor ab, der auf alle Zahlungsströme wirkt.

 

Warum zum Teufeln nehmen die Marktteilnehmer dann für April2012-2013 eine Inflationsrate von nur 1.5% an, ...

Die Marktteilnehmer der 103051 nehmen bis Apr.2013 sogar ca. -2% Inflation p.a. an. (also Deflation von 2%)

Dann stimmt meine Aussage ja gar nicht, ich hab den festen Coupon vergessen.

Der Coupon bei 103050 ist ja 1.5%, genausoviel mit meine hochgerechneten Stückzinsen...

 

Allgemein gilt:

Stückzinsen = Coupon*Tage/356*Indexverhältniszahl * Nominal

 

Kurswert = Börsenkurs * Indexverhältniszahl

 

Rückzahlung = Nominal * Indexverhältniszahl

 

Zinszahlung = Indexverhältniszahl * Coupon * nominal

 

Aktuell (18.12.2012) sind es 247 Tage seit der letzten Zahlung (16.04.2012).

1.5% Zinssatz

Indexverhältniszahl (HVPI ex Tabak) von t-3m (Also am 18.09.2012) sind: 1.137. Auf Basisindex von 100.88 bezogen ergibt sich Indexverhältniszahl = 1.127

Stückzinsen = 100€ * 247/365 * 1.5% * 1.127 = 1.14€

 

Die Börse Stuttgart berechnet nur die Stückzinsen der festen Verzinsung, den variablen Anteil können sie nicht berechnen. Somit nur 1.016€ (was 247/365*1.5%*200 entspricht).

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Schinzilord

Warum zum Teufeln nehmen die Marktteilnehmer dann für April2012-2013 eine Inflationsrate von nur 1.5% an, ...

Die Marktteilnehmer der 103051 nehmen bis Apr.2013 sogar ca. -2% Inflation p.a. an. (also Deflation von 2%)

Wie kommst du da drauf?

Wenn ich sie mit den Zahlungsströmen und den Kursen von 114152 vergleiche, komme ich auf -0.66% Inflationserwartung.

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sl66

 

Die Marktteilnehmer der 103051 nehmen bis Apr.2013 sogar ca. -2% Inflation p.a. an. (also Deflation von 2%)

Wie kommst du da drauf?

Wenn ich sie mit den Zahlungsströmen und den Kursen von 114152 vergleiche, komme ich auf -0.66% Inflationserwartung.

 

Darauf bin ehrlich gesagt nicht ich sondern vanity in #525 gekommen.

Dort schrieb er:

Die Inflationserwartung für die nächsten 4 Monate (mit dem üblichen Zeitversatz, also real von Mitte September bis Mitte Januar) wäre demnach -1,8% (p. a.).

Da war der Kurs noch bei 100,15%

Heute habe ich in STU obigen Linker für 100,03% gekauft.

Darus ergibt sich eine Inflationserwartung von -2.2% p.a. (MINUS!) bis April 2013.

 

Oder anders formuliert: bei einer tatsächlich eintretenden Inflation von 1,8% bertägt die Rendite ca. 4.0% - nicht schlecht für eine Bundesanleihe.

Übrigens traumhaft liquide handelbar. (G/B-Spread 0,05% bei Volumen 500k)

Aus welchen Gründen können diese Trades storniert werden? (nicht ernsthaft)

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Schinzilord

Oder anders formuliert: bei einer tatsächlich eintretenden Inflation von 1,8% bertägt die Rendite ca. 4.0% - nicht schlecht für eine Bundesanleihe.

Übrigens traumhaft liquide handelbar. (G/B-Spread 0,05% bei Volumen 500k)

Aus welchen Gründen können diese Trades storniert werden? (nicht ernsthaft)

Hmm, ich habs nochmal durchgerechnet, kommt auch auf deine Werte.

Irgendwas stimmt nicht, sind wir zu naiv? Der Markt geht aktuell davon aus, dass der HVBI jetzt noch um 0.7% fällt in 4 Monaten ?!?.

Naja, wenn wirklich ein Einbruch kommt, und alle Waren noch billiger werden, wirds halt ne saftige Negativrendite.

Außerdem reden wir hier von Infl. Linkern der BRD mit hoher Liquidität, da sollte der Markt doch effizient und die Inflationsrate mit der höchsten Wahrscheinlichkeit eingepreist sein.

Warum sollten wir jetzt von einer deutlich höheren Inflationsrate als der Markt ausgehen?

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vanity
...

Bitte nicht vergessen, dass die Jahresinflation sich nicht gleichmäßig übers Jahr verteilt, sondern eine ausgeprägte Saisonalität aufweist. Historische Werte in Beitrag #508. (Grafik am Schluss des Beitrags)

 

Die verrechneten HVPI-Werte im 1. Quartal sind traditionell niedrig (sogar negativ, das ist der gelbe Balken im 2. Monat), der Rest von Dezember sowie halbe April sind tendenziell positiv. Damit ist für 103051 kein Inflationsausgleich zu erwarten, wobei allerdings auch ein Rückgang um über 2% atypisch wäre. Es kommt allerdings hinzu, dass die Inflation im -Raum gerade auch unabhängig vom saisonalen Einfluss rückläufig ist - falls diese Entwicklung anhält, könnte der Poolfaktor beim 103051 zum Tilgungstermin schon tiefer stehen als heute.

 

@Schinzi: Bei der Berechnung von Linkern ist der einfache Weg der beste (wie so oft). Einfach die gesamte Indexierung (auf Nominale und Stückzins) weglassen (da sie sich ohnehin rauskürzt), dann kommt man zur richtigen Realrendite (so wie der Renditerechner STU das macht). Die Nominalrendite ist dann Realrendite * Delta HVPI (als Quotient, wobei man diesen natürlich nicht kennt)

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nickelich

Bei WKN 103051 berechnet Stuttgart 1,555% Stückzinsen und Frankfurt 1,72911% Stückzinsen. Warum wird dann noch in Frankfurt zu fast gleichen Kursen gekauft?

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otto03

Bei WKN 103051 berechnet Stuttgart 1,555% Stückzinsen und Frankfurt 1,72911% Stückzinsen. Warum wird dann noch in Frankfurt zu fast gleichen Kursen gekauft?

 

 

Bei Linkern haben sogar etablierte Börsen Schwierigkeiten u.a. bei der Stückzinsangabe in Prozent, die Frage ist: Prozent wovon auf welcher Basis?

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sl66

Bei WKN 103051 berechnet Stuttgart 1,555% Stückzinsen und Frankfurt 1,72911% Stückzinsen. Warum wird dann noch in Frankfurt zu fast gleichen Kursen gekauft?

Um es nochmal deutlicher zu beantworten:

Die Stückzinsangaben auf den Börsenseiten sind unzuverlässig.

Sicherlich werden beim Kauf in FRA und STU identische Stückzinsen berechnet.

Die eine Angabe ist hier mit poolfaktor, die andere ohne.

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otto03

Bei WKN 103051 berechnet Stuttgart 1,555% Stückzinsen und Frankfurt 1,72911% Stückzinsen. Warum wird dann noch in Frankfurt zu fast gleichen Kursen gekauft?

Um es nochmal deutlicher zu beantworten:

Die Stückzinsangaben auf den Börsenseiten sind unzuverlässig.

Sicherlich werden beim Kauf in FRA und STU identische Stückzinsen berechnet.

Die eine Angabe ist hier mit poolfaktor, die andere ohne.

 

Poolfaktor?

 

lt. Deutsche Boerse Frankfurt:

 

Faktor, um den eine Anleihe in Raten zu regelmäßigen Terminen getilgt wurde.

Der Poolfaktor ist ein Maß für Teiltilgungen einer Anleihe und wird mit dem Nominalbetrag verrechnet. Am Anfang beträgt er 1 und läuft dann sukzessiv gegen 0, also 1 mal 100, 0,9 mal 100 usw. Eine andere Möglichkeit der Ratentilgung ist, zu festgelegten Terminen jeweils einen bestimmten Prozentsatz abzuziehen, z. B. 10 Prozent von 100, dann 10 Prozent von 90 und so weiter.

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vanity
· bearbeitet von vanity

Poolfaktor? ...

... ist Forumsslang und meint das, was die BWV Index-Verhältniszahl nennt, also den Faktor, mit dem Nennwert, Stückzinsen, Kupons zu multiplizieren sind, um auf die abzurechenden Werte zu kommen. Bei BL51 lag dieser Faktor gestern bei 1,13245, abzurechnen wäre bei Transaktion gestern eher der Wert vom 28.12 (= 1,13313).

 

Die beiden Stückzinsangaben unterscheiden sich aber nur ungefähr um diesen Faktor (auf Basis der Angabe in STU wären dann 1,76 statt (1,72) zu erwarten). Wir können aber festhalten, dass Käufe an jedweder Börse garantiert identisch abgerechnet werden völlig unabhängig davon, was auf den Börsenseiten angezeigt wird. Denen sollte man ohnehin nur bedingt trauen (z.B. wurde gestern in FRA der Unglücksbond von WGF noch als mit Stückzinsen ausgezeichnet, obwohl mittlerweile mit Flatnotiz).

 

Nachtrag für die, die es genau wissen wollen:

 

STU weist die Stückzinsen (und den Kupon 2,25%) vor Verrechnung der Index-Verhältniszahl (IVZ) aus. Zum konkreten Datum (21.2.) bekommt sie aber die Valutierung (28.12., macht 257 Stückzinstage und 1,584% Stückzinsen vor IVZ) nicht auf die Reihe.

 

FRA weist Stückzinsen und Kupon nach Verrechnung der IVZ aus, verwendet aber bei beidem den falschen Faktor - nämlich den, der zum letzten Kupontermin (15.04.2013) Gültigkeit hatte (1,10433, mittlerweile auf 1,13313 gestiegen). Valutierung hier auch falsch, aber dafür steht schließlich auch Weihnachten vor der Tür.

 

Der tatsächlich abgerechnete Wert bei Transaktion gestern läge bei 1,795%. ;)

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vanity
· bearbeitet von vanity
Tipp ergänzt

Wenn man meint, man kenne schon alles (mit Ausnahme der künftigen Inflationsrate), was sich rund um die Inflation so tut, dann täuscht man sich gerne, sobald die Kreativabteilung der Deuba ins Spiel kommt. Ich darf Extra-Funds zitieren (schon älter (2009), aber immer noch aktuell, Hervorhebung durch mich):

 

Made by Deutsche Bank

 

Mit dem db x-trackers Inflation 5y Swap ETF (ISIN: LU0426245436) unterstreicht db x-trackers abermals die Stärke im Bereich Derivate und die Innovationsfähigkeit bei der Entwicklung von neuen ETF-Anlagekonzepten. Was auf den ersten Blick als einfaches Produkt mit Koppelung an die Inflationsrate erscheint, ist auf den zweiten Blick aber doch etwas komplizierter. Es lohnt sich also ein Blick auf die Funktionsweise dieses ETFs, um mögliche Missverständnisse bereits im Vorfeld zu vermeiden.

Das auf den ersten Blick einfache Produkt ist dann so konstruiert:

 

Der DEUTSCHE BANK EURO INFLATION SWAP 5 YEAR TOTAL RETURN INDEX (der „Index―) ist ein Total Return Index, der die Renditen widerspiegeln soll, die im Zeitverlauf auf Basis der kombinierten Wertentwicklung fiktiver Anlagen in die zwei folgenden Bestandteile erzielt werden:

— eine Long-Position in eine Reihe von Inflationsswaps und

— eine Long-Position in den Deutsche Bank Eonia Total Return Index®,

unter Berücksichtigung der Inflationsswap-Neugewichtungskosten. Der Indexschlussstand wird in Euro (die „Indexwährung―) angegeben. Der Index bezieht sich auf die innerhalb eines jeden Monatszeitraums erzielte wirtschaftliche Wertentwicklung einer zu Beginn dieses Monatszeitraums eingegangen fiktiven Long-Position in dem betreffenden Inflationsswap und dem DEUTSCHE BANK EONIA TOTAL RETURN Index®. Jeder Inflationsswap im Index bildet die Position eines Zahlenden eines Festzinsbetrags und Empfängers eines Inflationsindexabhängigen Betrags ab. Bei den Inflationsswaps handelt es sich um fiktive Over-the-Counter- Swap-Vereinbarungen, bei denen

(i) ein Festzinsbetrag, der sich abhängig von dem Gesamtanstieg eines Fiktiven Betrags, der für die Laufzeit des betreffenden Inflationsswaps zu einem Festzins angelegt wird, berechnet, gegen

(ii) einen Inflationsindexabhängigen Betrag getauscht wird, der sich anhand des Gesamtanstiegs dieses Fiktiven Betrags, der für die Laufzeit des betreffenden Inflations - swaps zu variablen, an den HVPI Index ohne Tabakwaren für die Eurozone von Eurostat (Eurostat Eurozone HICP – All Items Ex Tobacco Index) (der „Inflationsindex―) gebundenen Zinssätzen angelegt wird, berechnet. Dabei entspricht der Festzins jedes Inflationsswaps einem Zinssatz, der die Markterwartungen zur zukünftigen Inflation in der entsprechenden Laufzeit widerspiegelt und nach alleinigem und freiem Ermessen des Indexsponsors unter Heran - ziehung der Inflationsswapkurve festgelegt wird. Der Sponsor des Inflationsindex ist Eurostat, das zur Europäischen Kommission der Europäischen Union gehörende Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften. Der Bloomberg Ticker für den Inflationsindex ist CPTFEMU <Index>

Wer das nach zweimaligem Lesen verstanden hat, darf es gerne hier prägnat in eigenen Worten wiedergeben. Sinngemäß verhält es sich wohl so

 

Stand am Ende der Monatsfrist die realisierte Inflation über der zuvor erwarteten Inflation, generiert der Index Zusatzerträge, liegt sie darunter, entstehen Verluste.

und wäre damit eine Wette darauf, dass die tatsächliche Inflation höher als die erwartete liegt. Wie genau sich das errechnet, ist mir nicht transparent, jedenfalls gibt es Eonia gratis dazu, Obwohl der einhellige Tenor im Forum darin besteht, die Break-Even-Inflation als zu niedrig anzusehen, war das Wunderwerk zumindest in der Vergangenheit nicht sonderlich erfolgreich

 

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(-1,22% seit Auflage im Mai 2009, was an der grottenschlechten Eonia-Komponente liegen mag).

 

Factsheet dazu, das Papier hört auf den Namen DBX0CK.

 

Etwas einfacher zu durchdringen ist die allseits beliebte Quartalsauswertung der bundesdeutschen Linker im Vergleich zu ihren plain vanilla Schwestern:

 

post-13380-0-93060400-1356867118_thumb.png

 

Das Vergleichspaar BL51/BO52 kann man aus den im Vorbeitrag erwähnten Gründen mittlerweile vergessen, die beiden andern weisen eine gegenüber dem Vorjahr leicht gesunkene BEI auf, die aber um die Jahresmitte schon deutlich tiefer lag.

 

post-13380-0-93778900-1356867413_thumb.png

 

Während Nominal- und Realrenditen sich weiter im Rückwärtsgang befinden, dümpelt die BEI (7y) seit geraumer Zeit im Bereich von etwas über 1,5% umher. Die tatsächliche Inflation (yty) lag bei den zuletzt veröffentlichten Zahlen in DE bei 1,9% (Dez., geschätzt), im €-Raum bei 2,2% (Nov.).

 

Um die 7-Jahres-Inflationserwartung weiterhin ermitteln zu können ist in Zukunft eine Mischung der BL52 (RLZ 7 Jahre) mit einem längerlaufenden Linker erforderlich. Vorzugsweise käme hierfür BL54 (RLZ 10 Jahre) in Betracht, leider hat die Finanzagentur aber vergessen, das dazu passende Vergleichspapier (BB50, bis 04.01.2023) zu begeben. Kommt aber vielleicht noch, sobald das ab 2013 fehlende Fundingvolumen aus dem Privatkundengeschäft kompensiert werden muss.

 

Zum Jahresausklang noch der übliche Waswärewenngewesen-Vergleich

 

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der auch für 2012 rückblickend eine deutliche Outperformance der Linker gegenüber den Unlinkern aufzeigt, Mit der 2020er-Ausgabe waren immerhin noch fast 4% nach Steuern real zu erwirtschaften.

 

Da die meisten Foristen unerklärlicherweise kurz vor Silvester an einem Prognosebazillus erkranken, soll dem auch hier Rechnung getragen werden:

 

1. Wo wird der anzusetzende HVPI (AIexT) zu Jahresende 2013 stehen (als Absolutzahl, Vergleichswert 2012 ist 116,21 - der von Oktober)?

2. Wie hoch wird die deutsche yty-Inflation im Dezember 2013 liegen (als Prozentwert, gemäß Zeitreihe BBK01.UUFA01)

3. Wie hoch wird die 6y-BEI, ermittelt anhand BL52/BB39, zu Jahresende 2013 liegen (als Prozentwert, derzeit 1,5%)?

 

Zusatzfrage: Wird sich im kommenden Jahr mit dem Linker 103054 (Vergleichskurs 105,36%) oder Xetra-Gold (A0S9GB, Vergleichskurs 40,47) die höhere Performance erzielen lassen (als WKN-Angabe )?

 

(nur ernstgemeinte Zuschriften und immer auf die Einheiten achten)

 

Allen Linkerfans ein berauschendes Jahr 2013 und je nach Investitionsgrad eine hohe oder niedrige Inflation!

 

Nachtrag: Ich mache es einfach vor, nachdem keiner zu wissen scheint, wie es geht!

 

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Karl Napf

Um die 7-Jahres-Inflationserwartung weiterhin ermitteln zu können ist in Zukunft eine Mischung der BL52 (RLZ 7 Jahre) mit einem längerlaufenden Linker erforderlich. Vorzugsweise käme hierfür BL54 (RLZ 10 Jahre) in Betracht, leider hat die Finanzagentur aber vergessen, das dazu passende Vergleichspapier (BB50, bis 04.01.2023) zu begeben.

Und die 113492 ist dafür als Näherung zu ungenau? Mit ihrem hohen Kupon hat sie immerhin eine relativ kurze Duration, was die etwas zu lange Laufzeit (bis 04.01.2024) kompensieren könnte.

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ceekay74

Nachtrag: Ich mache es einfach vor, nachdem keiner zu wissen scheint, wie es geht!

Mit Deiner Forderung "nur ernstgemeinte Zuschriften und immer auf die Einheiten achten" hast Du die Latte aber auch verdammt hoch gelegt.

 

Da mein guter Vorsatz für das neue Jahr eine Bekämpfung stäbchenförmiger Bakterien vorsieht, hier noch schnell mein Tipp:

 

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John Silver

Hallo,

 

so ganz habe ich das mit den inflationsindexierten Anleihen leider noch nicht ganz drauf. :(

 

Kann mir jemand kurz verständlich erläutern wie ich die negativen Renditen hier bei den Bundes-Linkern interpretieren muss?

Ist das die erwartete Rendite bei gegebener aktueller Inflation? (harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ohne Tabak liegt meine ich bei 2,7%(?Habe keinen aktuelleren Wert gefunden?).

Und wenn ja, was für eine Rendite dürfte ich erwarten bei 5-6% Inflation p.a.(also beim doppelten z.B.)?

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tsadapeter

...

Kann mir jemand kurz verständlich erläutern wie ich die negativen Renditen hier[/url][/color][/b] bei den Bundes-Linkern interpretieren muss?

 

Im Schnellschuss: Eine Rendite, die um 0,8 Prozent(Punkte) unter der Inflation liegt..... Kann man sicher genauer rechnen, dürfte aber die Kernaussage sein...

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Hallo,

 

so ganz habe ich das mit den inflationsindexierten Anleihen leider noch nicht ganz drauf. :(

 

Kann mir jemand kurz verständlich erläutern wie ich die negativen Renditen hier bei den Bundes-Linkern interpretieren muss?

Ist das die erwartete Rendite bei gegebener aktueller Inflation? (harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ohne Tabak liegt meine ich bei 2,7%(?Habe keinen aktuelleren Wert gefunden?).

 

Das ist die Real-Rendite bei der derzeitigen Realzinserwartung, was (glaube ich) eher der erwarteten Rendite bei zukünftiger Inflation entspricht. Ein Inflationsänderungsrisiko hast Du ja nicht. Nur ein Zinsänderungsrisiko bzw. ein Realzinsänderungsrisiko um genau zu sein.

 

Und wenn ja, was für eine Rendite dürfte ich erwarten bei 5-6% Inflation p.a.(also beim doppelten z.B.)?

 

Ergo die gleiche. Solange Inflation und Nominalzins Ihren Spread behalten und gleichlaufen ist der Kurs stabil. Wenn die Inflation also steigt und der Nominalzins folgt (was er meistens tut) bleibt alles beim alten.

Folgt der Nominalzins allerdings nicht, bist Du fein raus und Dein Kurs steigt, da der Realzins fällt (noch negativer wird). Schlecht wäre, wenn der Nominalzins steigt (Zentralbanken z.B. die Leitzinsen erhöhen) und die Inflation nur sehr gering ausfällt (positiver Realzins).

Ein finanzielles Repressionszenario würde ggf. eher für weiterhin negative Realzinsen und ggf. auch einen sich weitenden Spread sprechen. Allerdings sind positive Realzinsen eigentlich der Normalfall.

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ceekay74

(...) (harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ohne Tabak liegt meine ich bei 2,7%(?Habe keinen aktuelleren Wert gefunden?).(...)

Bei Eurostat findest Du alle möglichen HVPI-Versionen, auch den HVPI - Gesamtindex ohne Tabak.

 

Die deutschen Verbraucherpreise gibt es beim Statistischen Bundesamt.

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John Silver

...

Im Schnellschuss: Eine Rendite, die um 0,8 Prozent(Punkte) unter der Inflation liegt..... Kann man sicher genauer rechnen, dürfte aber die Kernaussage sein...

 

...

Das ist die Real-Rendite bei der derzeitigen Realzinserwartung, was (glaube ich) eher der erwarteten Rendite bei zukünftiger Inflation entspricht. Ein Inflationsänderungsrisiko hast Du ja nicht. Nur ein Zinsänderungsrisiko bzw. ein Realzinsänderungsrisiko um genau zu sein.

...

Ergo die gleiche. Solange Inflation und Nominalzins Ihren Spread behalten und gleichlaufen ist der Kurs stabil. Wenn die Inflation also steigt und der Nominalzins folgt (was er meistens tut) bleibt alles beim alten.

Folgt der Nominalzins allerdings nicht, bist Du fein raus und Dein Kurs steigt, da der Realzins fällt (noch negativer wird). Schlecht wäre, wenn der Nominalzins steigt (Zentralbanken z.B. die Leitzinsen erhöhen) und die Inflation nur sehr gering ausfällt (positiver Realzins).

Ein finanzielles Repressionszenario würde ggf. eher für weiterhin negative Realzinsen und ggf. auch einen sich weitenden Spread sprechen. Allerdings sind positive Realzinsen eigentlich der Normalfall.

 

...

Danke Euch Dreien für Eure Antworten.

 

Für mich nochmal zum Verständnis, ich habe das jetzt so verstanden (exakte Werte aussen vor, geht mir jetzt eher ums Prinzip):

 

Wenn die o.g. Inflation nache dem HVPI zu Zeit 2,7% beträgt und die aktuelle Rendite eines Linkers 0,8%, habe ich ca.(exakter Wert egal) eine Rendite von 1,9% bis zum Laufzeitende. (=2,7% - 0,8%).

Ergo wäre bei einer positiven Rendite z.B. 1,2% (ob das derzeit möglich ist ist jetzt hier egal) Pi * Daumen eine Rendite von 3,9% (=1,2%+2,7%).

 

Wenn sich die Rendite ändert, aufgrund von Inflationsänderungen oder durch Zinsänderung im Marktumfeld, kommt es zu einer Kursänderung der Linkers bis Rendite/Kurs wieder zum Marktumfeld passen - also logischerweise wie auch bei ganz "normalen" Anleihen.

 

Ist das grob so richtig? (Dann kann ich da weiter mit beschäftigen)

 

Gruß

JS

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Wenn die o.g. Inflation nache dem HVPI zu Zeit 2,7% beträgt und die aktuelle Rendite eines Linkers 0,8%, habe ich ca.(exakter Wert egal) eine Rendite von 1,9% bis zum Laufzeitende. (=2,7% - 0,8%).

Ergo wäre bei einer positiven Rendite z.B. 1,2% (ob das derzeit möglich ist ist jetzt hier egal) Pi * Daumen eine Rendite von 3,9% (=1,2%+2,7%).

 

Wenn sich die Rendite ändert, aufgrund von Inflationsänderungen oder durch Zinsänderung im Marktumfeld, kommt es zu einer Kursänderung der Linkers bis Rendite/Kurs wieder zum Marktumfeld passen - also logischerweise wie auch bei ganz "normalen" Anleihen.

 

Ist das grob so richtig? (Dann kann ich da weiter mit beschäftigen)

 

Gruß

JS

 

Mann (oder zumindest Ich) könnte Dir besser folgen, wenn Du Real- und Nominalrendite in Deiner Aussage sauber trennen würdest. Glaub aber nicht das das richtig ist. Denn ich würde sagen von einer nominalen Rendite von 3,9% kannst Du wohl nur träumen. Realistisch ist eine reale Rendite von dem Wert der im PDF steht (z.B. irgendwas zwischen -0,5 und -1%). Bei 2,7% Inflation ist das dann eine nominale Rendite von 1,7% bis 2,2%. Abhängig ist die tatsächlich erzielte Realrendite aber von der Entwicklung des Realzinses (steigt/fällt er => selber Effekt wie bei einer Nominalen Anleihe wenn der Nominalzins steigt fällt).

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