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Cepha
vor 5 Stunden von Chris75:

Hat die aktuelle Entwicklung in China bei jemanden von euch schon Auswirkungen auf die eigene Depot-Allokation? Ich habe EM selbst nur mit 9% gewichtet, stell mir aber immer öfters die Frage, ob sich das eingegangen Risiko langfristig auch den gewünschten Effekt hat.

Die Bewertung ist eh niedrig, vile Risiken sind wohl eingepreist.

 

da ich die USA (bzw US Tec) untergewichten will muss ich halt auch was übergewichten, das sind bei mir u.a. auch die EM. Ist ja kein völlig unüblicher Ansatz.

 

Solange China+Taiwan+Hongkong unter 10% ausmacht ist das für mich derzeit noch okay. ich "beobachte" aber und fühle in mich hinein, ob sich das Risiko noch gut anfühlt.

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west263
Am 25.5.2023 um 12:13 von HalloAktie:

Als Hintergrundinfo finde ich eine Doku in der Arte Mediathek sehr spannend. Sie zeigt quasi, wie "der Westen" mit China in den letzten zwei Jahrhunderten umgegangen ist- so sind vielleicht auch Xis Äußerungen gegenüber Baerbock besser einzuordnen, man brauche keine Ratschläge aus dem Westen. Ist jetzt nicht direkt aktienbezogen, aber trotzdem spannend. 

Ist mir heute Mittag wieder eingefallen, das ich das noch schauen wollen.

Glück gehabt, ist nur noch bis heute Nacht 3 Uhr verfügbar 

 

Die ersten zwei Teile fand ich schon sehr sehr interessant 

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Owl

https://www.spiegel.de/wirtschaft/china-beschraenkt-ausfuhr-von-gallium-und-germanium-unternehmen-reagieren-mit-panikkaeufen-a-8cd6304e-d22b-4656-a667-d20ad038025e

 

Handelsstreit mit den USAChina beschränkt Ausfuhr von Gallium und Germanium – Unternehmen reagieren mit Panikkäufen

Die USA begrenzen den Export von Hochleistungschips an China, jetzt verhängt Peking seinerseits Beschränkungen. Bundeswirtschaftsminister Habeck zeigt sich besorgt, die Preise für Solarpanels dürften steigen.

04.07.2023, 19.24 Uhr

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Holgerli

Furcht vor sinkenden Preisen - Während die westlichen Länder gegen eine hartnäckig hohe Inflation kämpfen, wächst in China die Sorge vor einer Deflation

 

Die Erzeugerpreise fielen um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistikamt am Montag in Peking mitteilte. Das war nicht nur der neunte Rückgang in Folge, sondern zugleich der stärkste seit Dezember 2015.

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Hansolol

Furcht, Panik, und der Wirtschaftsminister ist besorgt... Diese Art von Headlines kotzt mich mittlerweile richtig an. 

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hattifnatt
vor 33 Minuten von Hansolol:

Furcht, Panik, und der Wirtschaftsminister ist besorgt... Diese Art von Headlines kotzt mich mittlerweile richtig an. 

Einfach ignorieren. Die haben null Relevanz für eine lang- oder auch nur mittelfristige Anlagestrategie.

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Holgerli
Am 15.6.2023 um 08:31 von Holgerli:

Die Jugendarbeitslosigkeit liegt nun bei 20,8% im Mai, nach 20,4% im April.

Der Juni-Wert liegt nun bei 21,3%.

 

Wenn das der offizielle wert ist, wie ist dann wohl der reale Wert?

Was bedeutet das, wenn das zu größeren Teilen wirklich Akademiker sind, also Menschen die eher eine topp Ausbildung haben?

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Maikel
vor 14 Stunden von Holgerli:

Der Juni-Wert liegt nun bei 21,3%.

 

Wenn das der offizielle wert ist, wie ist dann wohl der reale Wert?

Viel niedriger, wenn man ihn auf alle Jugendlichen bezieht.

 

Und nicht, wie die Statistik es macht, nur auf die, die "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen", also nicht noch zur Schule gehen, zur Uni o.ä.

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Lever-H
vor 14 Stunden von Holgerli:

Was bedeutet das, wenn das zu größeren Teilen wirklich Akademiker sind, also Menschen die eher eine topp Ausbildung haben?

Das bedeutet, dass in China für die Wirtschaft für die nächsten Jahrzehnte eine hervorragende Ausgangslage besteht.

 

In der Altersgruppe der 20-30jährigen besteht für die Arbeitgeber in China derzeit ein Überangebot an hochqualifizierten Arbeitskräften. Dies führt zu einem umkämpften Arbeitsmarkt mit qualitativ sehr guten Arbeitsergebnissen. Wie das dagegen in einem Land wie Deutschland aussieht, wenn in der Altersgruppe 20-40 vergleichsweise wenige Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, dürfen wir seit einer Weile beobachten: Die Arbeitsqualität sinkt, ja sogar die Einstellung zu Arbeit verändert sich negativ. Die Arbeitnehmer bestimmen die Arbeitsbedingungen (tw. auch einhergehend mit überhöhten Gehältern). Im Gesamtergebnis steht hier die Abkehr vom Leistungsprinzip; für die Wirtschaft katastrophal. Dass in China in den letzten Jahren deutlich weniger Kinder geboren wurden, wirkt übrigens kurz- und mittelfristig sehr positiv für die Wirtschaft, da die jungen (kinderlosen) Erwachsenen eine höhere Produktivität erzielen und der Staat weniger für Kinder investieren muss.

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Das China-Bashing aus Europa und den USA soll möglicherweise von den eigenen demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen ablenken.

Sorgen in China mache ich mir bzgl soziodemografischer Aspekte eher ob des Überhangs an jungen männlichen Erwachsenen. Da hat die Medaille zwei Seiten: Das könnte positiv wirken, weil diese "Überhangskandidaten" partnerlos sich auf die Arbeit konzentrieren könnten. Es könnten aber auch Spannungen im Lande steigern und zudem die Staatsführung bzgl der Causa Taiwan dazu veranlassen, den "Überhang" in kriegerischer Form zu verheizen. Ich hoffe sehr auf Ersteres ;)

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Valueer
· bearbeitet von Valueer
vor 9 Stunden von Lever-H:

Das bedeutet, dass in China für die Wirtschaft für die nächsten Jahrzehnte eine hervorragende Ausgangslage besteht.

 

In der Altersgruppe der 20-30jährigen besteht für die Arbeitgeber in China derzeit ein Überangebot an hochqualifizierten Arbeitskräften. Dies führt zu einem umkämpften Arbeitsmarkt mit qualitativ sehr guten Arbeitsergebnissen. Wie das dagegen in einem Land wie Deutschland aussieht, wenn in der Altersgruppe 20-40 vergleichsweise wenige Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, dürfen wir seit einer Weile beobachten: Die Arbeitsqualität sinkt, ja sogar die Einstellung zu Arbeit verändert sich negativ. Die Arbeitnehmer bestimmen die Arbeitsbedingungen (tw. auch einhergehend mit überhöhten Gehältern). Im Gesamtergebnis steht hier die Abkehr vom Leistungsprinzip; für die Wirtschaft katastrophal. Dass in China in den letzten Jahren deutlich weniger Kinder geboren wurden, wirkt übrigens kurz- und mittelfristig sehr positiv für die Wirtschaft, da die jungen (kinderlosen) Erwachsenen eine höhere Produktivität erzielen und der Staat weniger für Kinder investieren muss.

image.png.12f942982ad757cbf377d4fcaac911dd.png

 

Das China-Bashing aus Europa und den USA soll möglicherweise von den eigenen demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen ablenken.

Sorgen in China mache ich mir bzgl soziodemografischer Aspekte eher ob des Überhangs an jungen männlichen Erwachsenen. Da hat die Medaille zwei Seiten: Das könnte positiv wirken, weil diese "Überhangskandidaten" partnerlos sich auf die Arbeit konzentrieren könnten. Es könnten aber auch Spannungen im Lande steigern und zudem die Staatsführung bzgl der Causa Taiwan dazu veranlassen, den "Überhang" in kriegerischer Form zu verheizen. Ich hoffe sehr auf Ersteres ;)

 

Interessante Gedanken! An sich nicht falsch, Ich gehe mit was deinen Schluss zum Arbeitskräfteangebot und die kurz-mittelfristigen Vorteile angeht. Zudem junge Erwachsene viel konsumieren.

Den Punkt an dem die Bevölkerung zurückgeht hat China nun erreicht, was Wirtschaftswachstum nun deutlich schwieriger macht als mit wachsender Bevölkerung.

 

Leider handelt es sich bei den chinesischen Bevölkerungsstatistiken eben um chinesische Statistiken. Da wird gern mal vermeldet was vermeldet werden soll. 

Zitat

Ende Juni stand auf der Hacker-Seite „Breach Forums“ eine angebliche Datenbank der Polizei von Shanghai zum Verkauf. Die Daten beinhalten die persönlichen Informationen von ca. 1 Milliarde Chinesen. Yi Fuxian, der an der Universität Wisconsin-Madison zur Bevölkerungsentwicklung und im Besonderen von China forscht, hat diese Daten nun ausgewertet und daraus ein Modell für China bis zum Jahr 2100 abgeleitet. Yi Fuxian mit einer erstaunlichen Aussage:

 

„Als die Volkszählungen von 2000 und 2010 eine viel kleinere Bevölkerungszahl ergaben als erwartet, korrigierten die Behörden die Zahlen nach oben (..). Die Wahrheit ist, dass Chinas Bevölkerungszahl im Jahr 2020 wahrscheinlich bei 1,28 Milliarden lag – etwa 130 Millionen weniger als angegeben. Damit ist nicht China das bevölkerungsreichste Land der Welt, sondern Indien.“

 

https://finanzmarktwelt.de/china-gefaelschte-daten-indien-ist-das-bevoelkerungsreichste-land-245708/

 

Die Einkindpolitik wirkt sich fatal aus, für ein Land das die kommende Supermacht werden möchte.

 

Auch interessant - Interview on Marc Friedrich mit Peter Zeihan (Geostratege) über mehr oder weniger Gott und die Welt. 

 

Zitat
  • Chinas BIP hat seit 2000 ver-4- bis ver-5-facht
  • Im selben Zeitraum haben sich die Schulden ver-34-facht -> der Boom wurde mit Schulden bezahlt
  • Das Problem ist, dass sie den Punkt des Alterns erreicht haben, ohne Wiederkehr
  • Das ist die letzte Generation die wirtschaftliches Wachstum sehen wird, hinzukommt, dass die Chinesen jetzt zugeben, dass sie ihre Population um ca. 100 Mio. überzählt haben. Und es fehlen all die Millionen im Alter unter 40 Jahren. 
  • Während sich Deutschland auf Qualität und Präzession und Bildung fokussiert, fokussiert sich China auf den Preis
  • seit 2000 hat sich der Preis für Arbeit um den Faktor 16 erhöht. Sie sind nicht mehr der Billighersteller der Welt.
  • Geostrategisch liegt China ungünstig und kann meerseitig leicht blockiert werden

https://www.youtube.com/watch?v=6rDN-SLuSxk&t=3001s

 

Ich gehe bei einigem nicht mit, vor allem das Thema Bildung angeht. Das sieht in China mit Fokus Naturwissenschaften denke Ich besser aus als in Deutschland. Auch nicht, dass eine schrumpfende Bevölkerung automatisch schrumpfende Wirtschaft bedeutet. Hochwahrscheinlich ja, aber nicht zwangsweise, es ist kein Naturgesetz.

 

Wenn das wirklich die jungen Menschen betrifft, bei denen die Statistiken gefälscht wurden sind sie sogar noch älter als wir.

 

Ich komme zum Schluss, dass China wie bereits heute ein bedeutender Faktor in der Weltpolitik sein wird. Allein aufgrund der schieren Bevölkerungsgröße. Es aber nicht die Supermacht wie die USA und schon gar nicht die neue einzige Supermacht werden wird. Die USA und China werden in Ihrem jeweiligen Block der bestimmende Akteur sein, aber die Dominanz die, die USA vor 20/30 Jahren hatten, wird China nicht erreichen, bevor es mit schrumpfender Bevölkerung von Indien vom Platz 1 in Asien abgelöst wird.

 

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Limit
vor 12 Stunden von Valueer:

Zudem junge Erwachsene viel konsumieren.

Grundsätzlich mag das stimmen, allerdings müssen sie erst einmal das Geld verdienen um sich den Konsum leisten zu können.

 

vor 12 Stunden von Valueer:

Ich gehe bei einigem nicht mit, vor allem das Thema Bildung angeht. Das sieht in China mit Fokus Naturwissenschaften denke Ich besser aus als in Deutschland.

Es kommt darauf an, ob du die Qualität oder die Quantität meinst. In China gibt es sehr gute Unis, aber im Durchschnitt dürfte die Qualität unterhalb europäischer Standards liegen. Bei der Quantität hingegen sieht das anders aus.

 

vor 12 Stunden von Valueer:

Auch nicht, dass eine schrumpfende Bevölkerung automatisch schrumpfende Wirtschaft bedeutet. Hochwahrscheinlich ja, aber nicht zwangsweise, es ist kein Naturgesetz.

Das dürfte einerseits von der Struktur der Wirtschaft abhängen – eine Wirtschaft, die vom Binnenkonsum getrieben wird wie die USA würde eine schrumpfende Bevölkerung natürlich sehr viel stärker treffen als eine von Exporten getriebene Wirtschaft. Dort besteht die Möglichkeit eine leicht schrumpfende Bevölkerung durch Erhöhung der Produktivität auszugleichen.

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kleinerfisch

Wie man schnell herausfinden kann, ist die deutsche Pyramide in der Grafik massiv veraltet.

Die geburtenstarken Jahrgänge (im Westen) waren die Jahrgänge von 1955 bis 1969 mit Peak 1964.

Dieser Peak war 2019 (s. Grafik unten links) 55 Jahre alt. Der Peak in der Grafik liegt dagegen bei ca. 47 Jahren, sie zeigt also die Daten von ca. 2011!

Heute abrufbar sind die Daten von 2019, also von vor vier Jahren. Das war vremutlich auch 2019 schon so.

Bei derartiger Sorgfalt bzgl. der leicht zugänglichen deutschen Daten fragt sich, wie zuverlässig die chinesischen sind (ganz abgesehen von der erwähnten Überzählung, die offenbar erst kürzlich korrigiert wurde).

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Kai_Eric
vor 27 Minuten von kleinerfisch:

Wie man schnell herausfinden kann, ist die deutsche Pyramide in der Grafik massiv veraltet.

Die geburtenstarken Jahrgänge (im Westen) waren die Jahrgänge von 1955 bis 1969 mit Peak 1964.

Dieser Peak war 2019 (s. Grafik unten links) 55 Jahre alt. Der Peak in der Grafik liegt dagegen bei ca. 47 Jahren, sie zeigt also die Daten von ca. 2011!

Heute abrufbar sind die Daten von 2019, also von vor vier Jahren. Das war vremutlich auch 2019 schon so.

Bei derartiger Sorgfalt bzgl. der leicht zugänglichen deutschen Daten fragt sich, wie zuverlässig die chinesischen sind (ganz abgesehen von der erwähnten Überzählung, die offenbar erst kürzlich korrigiert wurde).

2022 hat das Statistische Bundesamt diese Information mit Daten aus 2021 herausgegeben (du hast Recht, die Daten in der zitierten Abbildung für Deutschland sind vermutlich über 10 Jahre alt):

alterspyramide.png?__blob=poster

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

China überaltert genauso wie Deutschland, wenn nicht sogar noch deutlich schlimmer (Google sagt Deutschland 1.53 Geburten/Frau, China nur 1.28 Geburten/Frau). Allerdings haben wir zeitlich "Vorsprung", sodass es zuerst uns trifft und dann mit 1 Jahrzehnt Verzögerung erst China. Bei uns wird die Überalterung aber auch etwas durch Immigration abgemildert - in China gibt es de-facto keine Immigration, d.h. die Demographie wird ungehindert durchschlagen.

»China vergreist so schnell, wie es noch kein Land erlebt hat« - Spektrum der Wissenschaft

Zitat

Die Zahl der Geburten ist offiziellen Zahlen zufolge erstmals unter die Zehnmillionengrenze gefallen. Das ist die niedrigste Zahl seit 1790. Damals lag die Einwohnerzahl aber bei rund 300 Millionen, heute sind es über eine Milliarde. Jede Frau im gebärfähigen Alter hat zuletzt im Schnitt nur noch 1 bis 1,1 Kinder zur Welt gebracht, nicht 1,8 – womit die Regierung gerechnet hatte. Pro Frau sind aber 2,1 Kinder erforderlich, um die Einwohnerzahl eines Landes auf gleichem Niveau zu halten. In China wird jede Generation also nur noch halb so groß sein wie die vorige. Und selbst diese niedrige Zahl ist geschönt. Ich gehe davon aus, dass die Einwohnerzahl schon seit 2018 zurückgeht und die eigentliche Fertilitätsrate bei 0,8 liegt. China vergreist so schnell, wie es noch kein Land erlebt hat.

 

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Lever-H
Am 18.7.2023 um 08:59 von Maikel:
Am 17.7.2023 um 18:52 von Holgerli:

Der Juni-Wert liegt nun bei 21,3%.

 

Wenn das der offizielle wert ist, wie ist dann wohl der reale Wert?

Viel niedriger, wenn man ihn auf alle Jugendlichen bezieht.

 

Und nicht, wie die Statistik es macht, nur auf die, die "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen", also nicht noch zur Schule gehen, zur Uni o.ä.

Zum Thema gab es heute News via Reuters:

Zitat

Professorin - Jugendarbeitslosenquote in China bei 46,5 Prozent

Erstellt: 12:48 

Peking, 20. Jul (Reuters) - Düstere Aussagen einer Wirtschaftsprofessorin zum Arbeitsmarkt haben in China eine Debatte über die Glaubwürdigkeit der amtlichen Daten ausgelöst. Die Jugendarbeitslosenquote habe im März nahezu bei 50 Prozent gelegen, schrieb die Professorin der Universität Peking, Zhang Dandan. Offiziell lag die Arbeitslosenquote der 16- bis 24-Jährigen in diesem Monat allerdings nur bei 19,7 Prozent - also weniger als der Hälfte. Würden die 16 Millionen Nicht-Studenten, die zu Hause "flach liegen" oder von ihren Eltern abhängig seien, nicht mitgezählt, hätte sie bei 46,5 Prozent gelegen, schrieb Zhang in einem Online-Artikel der angesehenen Finanzzeitschrift Caixin. Dieser wurde inzwischen wieder entfernt.

Zhangs Untersuchung konzentrierte sich unter anderem auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Produktionszentren Suzhou und Kunshan im Osten Chinas. "Die Beschäftigung erholte sich dort nur bis März, als Covid abklang, auf zwei Drittel des zuvor erreichten Niveaus", schrieb sie. "Junge Menschen sind nach wie vor die wichtigsten Arbeitskräfte im verarbeitenden Gewerbe, weshalb sie stärker betroffen waren." Darüber hinaus hätten die 2021 eingeführten Beschränkungen in den Bereichen Nachhilfe, Immobilien und Online-Plattformen junge Arbeitnehmer und gut ausgebildete Menschen unverhältnismäßig stark getroffen.

Anrufe von Reuters über Zhangs Uni-Telefon blieben unbeantwortet. Das Statistikamt wiederum reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Der Artikel von Zhang, außerordentliche Professorin für Wirtschaftswissenschaften an der National School of Development der Universität Peking, löste in den sozialen Medien eine Debatte aus.

Ein Nutzer des beliebten Mikroblogs Weibo kritisierte Zhangs Artikel mit der Begründung, ihre statistische Methodik sei fehlerhaft. Ökonomen würden bei ihren Schätzungen zur Arbeitslosigkeit in der Regel Menschen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, nicht mitzählen. Andere Nutzer beklagten, wie schwer es in China immer noch sei, einen Job zu finden. "Der Grund, warum so viele Studenten mit Hochschulabschluss in Scharen zu den Prüfungen für Graduierte oder Beamte strömen anstatt sich um einen Job zu bemühen, ist, dass sie einfach keinen finden", schrieb ein Weibo-Nutzer.

Die Absolventin einer australischen Universität sagte Reuters, sie habe sich auf mehr als 30 Stellen in China beworben. "Ich habe lange nach Jobs gesucht", sagte sie. "Ich bin erschöpft."

Die offizielle Jugendarbeitslosenquote, die nur Personen umfasst, die aktiv auf Arbeitssuche sind, stieg im Juni weiter auf einen Rekordwert von 21,3 Prozent.

Die Professorin ist mutig und riskiert damit mehr als nur ihre Karriere.

 

Mal eine kritische Betrachtung auf die Lage:

 

Es ist allgemein bekannt, dass Universitäten und Bildungseinrichtungen zur Datenmanipulation beitragen, um Einschreibungen und Einnahmen sicherzustellen.

Die Abschaffung des Systems zur Vergabe von Arbeitsplätzen an Hochschulabsolventen und die Einführung eines marktorientierten Beschäftigungsansatzes im Jahr 1998 führten zu einem starken Rückgang der Beschäftigungsmöglichkeiten für Hochschulabsolventen. Um Abhilfe zu schaffen, knüpfte ein Gesetz des Bildungsministeriums aus dem Jahr 2004 das Schicksal der Bildungseinrichtungen an den Beschäftigungsstatus ihrer Absolventen. Das heißt, wenn Absolventen einer Hochschule Schwierigkeiten hätten, geeignete Plätze zu finden, hätte dies Auswirkungen auf zukünftige Einschreibungen und damit auf ihre Einnahmequelle. Ziel der Gesetzgebung war es, Schulen einen Anreiz zu geben, qualifizierte, arbeitsmarktfähige Absolventen hervorzubringen. Stattdessen verweigern Bildungseinrichtungen nun Abschlüsse und Diplome, um ihre Zukunft zu sichern, bis die Studierenden einen geeigneten Arbeitsplatz gefunden haben.

 

Viele sind von der Pandemie ausgelaugt und schlecht gerüstet, um mit der zermürbenden Arbeitskultur umzugehen. Der „996“-Plan (Arbeit von 9:00 bis 21:00 Uhr, sechs Tage die Woche) verursachte bereits Burnouterkrankungen. Auch das Eingreifen des Arbeitsministeriums hat wenig an der Situation geändert.

 

Um das Blatt zu wenden, hat Peking einen umfassenden 15-Punkte-Plan in die Tat umgesetzt. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen zu subventionieren, um Anreize für die Einstellung von Hochschulabsolventen zu schaffen. Die Regierung ermutigt staatliche Unternehmen aktiv, sich an dieser Initiative zu beteiligen, indem sie neue Absolventen einstellt. Das reicht offenbar bei Weitem nicht.

 

Nun könnte das Risiko für soziale Unruhen steigen und die Regierung müsste mehr Geld nachschießen, um Subventionierungsprojekte noch stärker zu fördern. Da die weltweite Güternachfrage voraussichtlich weiter schwächer wird, muss China auf eine Ankurbelung des Binnenkonsums setzen. Bleibt spannend zu beobachten, inwieweit dies gelingt.

 

Diese kritischen Aspekte sind mEn durchaus in den Aktienkursen chinesischer Unternehmen mit eingepreist.

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Holgerli

n-tv.de: Keine Jobs für junge Chinesen Xi will Chinas Jugend auf dem Land schuften sehen

 

Zitat aus dem Artikel: Staatschef Xi hat kaum Mitgefühl mit den gut ausgebildeten jungen Leuten ohne Job-Perspektive. "Esst Bitterkeit!", ruft er ihnen Anfang Mai zu - und meint damit, dass sie ihre Ansprüche herunterschrauben und hart arbeiten sollen, so wie er selbst als Fünfzehnjähriger.

 

Den Podcast kann man auch hören. Der dauert nur 8 Minuten und der Artikel ist quasi die eingedampfte Zusammenfassung des Podcast.

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Chips
vor 21 Minuten von underwood:

sinkende Preise: schon immer ein Garant für zurückgehenden Konsum. Beispiel Elektronikbranche: Wer kauft heutzutage noch einen Fernseher oder Handy bei den fallenden Preisen? Samsung leidet zb. dermaßen, dass man seit Jahrzehnten Mitarbeiter entlassen muss. Anderes Beispiel: Seit Henry Ford die Preise für das Automobil so krass gesenkt hat, ging es bergab mit der Automobilindustrie. Denn warum heute ein Auto kaufen, wenn es in 30 Jahren fürs gleiche Geld ein viel Besseres gibt ...?

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir

Aufgrund der geringen Korrelation mit dem westlichen Aktienmarkt und dem niedrigen Bewertungsniveau sowie realiv höheren Wirtschaftswachstums bin ich in einigen dividendenstarken/aktienrückkaufstarken Titeln (sowohl halbstaatliche als auch private Aktiengesellschaften) engagiert. U.a. in Tencent, BYD (Ausnahme hinsichtlich Ausschüttungen) Haier, Lenovo, ICBC, BoC, Goldwind, Jinkosolar, Citic, Fosun und PingAn

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bmi
vor 22 Stunden von Chips:

Denn warum heute ein Auto kaufen, wenn es in 30 Jahren fürs gleiche Geld ein viel Besseres gibt ...?

Weil ich es heute brauche und nicht erst in 30 Jahren.

Inflation fördert Überkonsum. Deflation minimiert Überkonsum und senkt die Zeitpräferenz. 

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt

(verschoben)

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cfbdsir
· bearbeitet von cfbdsir
Am 18.7.2023 um 10:12 von Lever-H:

Das bedeutet, dass in China für die Wirtschaft für die nächsten Jahrzehnte eine hervorragende Ausgangslage besteht.

 

In der Altersgruppe der 20-30jährigen besteht für die Arbeitgeber in China derzeit ein Überangebot an hochqualifizierten Arbeitskräften. Dies führt zu einem umkämpften Arbeitsmarkt mit qualitativ sehr guten Arbeitsergebnissen. Wie das dagegen in einem Land wie Deutschland aussieht, wenn in der Altersgruppe 20-40 vergleichsweise wenige Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, dürfen wir seit einer Weile beobachten: Die Arbeitsqualität sinkt, ja sogar die Einstellung zu Arbeit verändert sich negativ. Die Arbeitnehmer bestimmen die Arbeitsbedingungen (tw. auch einhergehend mit überhöhten Gehältern). Im Gesamtergebnis steht hier die Abkehr vom Leistungsprinzip; für die Wirtschaft katastrophal. Dass in China in den letzten Jahren deutlich weniger Kinder geboren wurden, wirkt übrigens kurz- und mittelfristig sehr positiv für die Wirtschaft, da die jungen (kinderlosen) Erwachsenen eine höhere Produktivität erzielen und der Staat weniger für Kinder investieren muss.

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Das China-Bashing aus Europa und den USA soll möglicherweise von den eigenen demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen ablenken.

Sorgen in China mache ich mir bzgl soziodemografischer Aspekte eher ob des Überhangs an jungen männlichen Erwachsenen. Da hat die Medaille zwei Seiten: Das könnte positiv wirken, weil diese "Überhangskandidaten" partnerlos sich auf die Arbeit konzentrieren könnten. Es könnten aber auch Spannungen im Lande steigern und zudem die Staatsführung bzgl der Causa Taiwan dazu veranlassen, den "Überhang" in kriegerischer Form zu verheizen. Ich hoffe sehr auf Ersteres ;)

Wenn in D die Jungen höher bezahlt sind dann müsste sich das doch auf die Mieten positiv auswirken. 

 

Da mehr Männer als Frauen existieren können die keine Partnerschaften eingehen?

 

:D du lebst wohl in den 1950ern. Da besaß jeder anständige Heterosexuelle (also jeder) genau eine Gattin. Stört dich nicht das höhere angebliche Gehaltsniveau der Jungen, die dann leistungslos deine Rentenansprüche heben? (Deine Rente bemisst sich am durchschnittlichen rentenversicherungspflichtigem Einkommen, was nicht nur durch "leistungslose" Mindestlöhne und lohnfreche Jungarbeitende angehoben wird)

 

Zur Demografie im allgemeinen: es gibt keine Überschüsse von Menschen. Die sind die Subjekte nach deren Bedürfnissen die Welt zu gestalten ist und nicht umgekehrt.

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