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diamond123

Die Auswirkungen der Hypothekenkrise / Subprime Krise / Finanzkrise

Empfohlene Beiträge

Elvis77
· bearbeitet von Elvis77
Das ist ja wohl wörtlich aus dem Spiegel-Artikel übernommen...

Und bestätigt wieder meinen Eindruck: Obrigkeitshörigkeit plus political correctness.

Nur: so löst man keine Probleme.

 

Das kann gut sein. Ich lese Spiegel, FaZ und die Süddeutsche regelmäßig.

Das ich solche Informationen nicht aus dem luftleeren Raum habe, sondern irgendwo gelesen haben muss, dürfte doch klar sein. Wo ist da die Enthüllung?

Was das mit Obrigkeitshörigkeit zu tun haben soll, weis ich nicht.

Es sei denn, der Spiegel ist neuerdings ein regierungstreues Blatt, das gefakte Lebensläufe über wichtige Persönlichkeiten in dieser Krise verbreitet.

 

Wieso geht eigentlich niemand auf die Argumentation von Herrn Müller ein? (Wenn man ihn nicht ignorieren will, was ja auch geht.)

Habe ich doch getan. Was möchtest du den noch? Er beschwert sich, das nix konkretes gesagt worden ist und ich habe meine Meinung dargestellt, wieso zum jetzigen Zeitpunkt auch nichts konkretes gesagt werden konnte.

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edan
Dieser Herr Müller malt ja ein düsteres Bild prinzipiell ist der ja nahe am Geschehen insofern sollte man das nicht einfach als Gelaber abtun.

 

Herr Müller ist m.E. eher zu Nahe am Geschehen. Dies hat weniger etwas mit Herrn

Müller zu tun, sondern eher mit dem Umstand, das man sich bei 8 Stunden auf dem Parkett schwer

der vor Ort herschenden Stimmung entziehen kann.

 

Ich denke, das dies im Regelfall weniger von Vorteil ist, gemäß Herrn Buffetts Leitsatz:

"We simply attempt to be fearful when others are greedy and to be greedy only when others are fearful."

 

Quelle:

http://www.brainyquote.com/quotes/authors/...en_buffett.html

 

 

In dieser Woche galt jedoch: be (very) fearful when others are fearful

 

Insofern hat es in der letzten Woche viele erfahrene Börsianer auf dem falschen Fuß erwischt,

und ein zu kühler Kopf war eher von Nachteil.

Selbst wer noch einen Rücksetzer erwartet hatte, rechnete meist nicht mit so einem instensiven

in so kurzer Zeit.

 

Gruß,

Edan

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Sapine
Aber für Schubladendenken und politisches Einordnen als "unseriös" reicht die Kompetenz.

Du erkennst völlig richtig, dass ich nicht die Absicht habe, inhaltlich auf die Beiträge von Dirk Müller einzugehen. Jemand der so wenig Distanz zur emotional aufgeheizten Stimmung zeigt wie Dirk Müller in dem besagten Interview, mit so jemandem würde ich nie versuchen sachlich zu diskutieren. Wie Du allerdings auf die Schlussfolgerung kommst, ich täte das aus Schubladendenken heraus und politischer Eindordnung ist mir ein Rätsel. Vermutlich sprechen wir zwei verschiedene Sprachen. :'(

 

Wo Du ihn verteidigst? Z.B. hier:

Dirk Müller redet wenigstens offen und hat anscheinend eine eigene meinung, für die er auch noch Gründe hat. Das reicht mir, um ihm zuzuhören.

oder hier:

Interessanter Ansatz. Er ist wohl nicht mainstream genug, nicht etabliert und angesehen genug.

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Wave XXL
Wieso geht eigentlich niemand auf die Argumentation von Herrn Müller ein? (Wenn man ihn nicht ignorieren will, was ja auch geht.)

 

auf was soll man denn eingehen? Was bringt er denn für Argumente, außer dass ER es so sieht? Was hat er denn für Anhaltspunkte, dass sich die Regierungen für den Day after einrichten? konnte ich keine lesen - er schreibt nur, dass ER :- es so sieht....

 

Mit den Risiken für die Staatshaushalte hat er Recht, aber ich denke, das ist jedem bewusst, dafür brauch es kein Dirk Müller, der das ganze dramatisiert....

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IefTina

Nun, wenn der Müller Börsenhändler ist, wird er sich der Stimmung am Parkett bestimmt nicht entziehen können.

Andererseits beschäftigt er sich schon Jahre mit der Börse, und das wahrscheinlich intensiver als so mancher Feierabendinvestor.

Als Händler sitzt er an einem neuralgischen Punkt - nämlich dort wo Geld in den Markt geht, oder wieder rausverschwindet.

Über die Schiene wird er wohl Insiderwissen haben - für mich vertritt er das grosse Geld und somit hat seine Meinung schon Gewicht.

Auch ihm dürfte wohl klar sein, dass man seine Worte auch morgen noch lesen wird, und er sollte ein starkes Interesse haben, nicht zu viel Blödsinn von sich zu geben.

 

Dennoch lehnt er sich mit seiner Meinung schon weit aus dem Fenster - er spricht ja nicht nur von Börsenkursen, sondern vom Wirtschaftssystem.

 

Aber ist er so weit weg von der Realität?

 

Was ist euere Meinung von Rettungspaketen, wenn sich die höchsten Staatsvertreter mal schnell am Wochenende treffen um ein hochkomplexes System vor der Krise zu bewahren? Warum braucht es dann Monate um hier ein Prozentchen einer Steuer zu erhöhen oder zu senken, wenn's doch wesentlich komplexere Probleme mit ein paar Sitzungen am Wochenende zu schaffen sind?

Warum ist erst kurz vor dem HRE Crash überhaupt etwas auf politischer Ebene oder internationaler Ebene passiert - war das System-Risiko nicht bekannt? Wahrscheinlich weil es nicht so offensichtlich und trivial war.

 

Und ich behaupte mal, dass in der Realwirtschaft noch so gut wie Nichts von der Krise angekommen ist.

Die weltweiten Börsencrashs sind ja offensichtlich und haben auch entsprechendes Medienecho - für das was noch kommt, brauchen wir wahrscheinlich nichtmal einen Blick ins Depot oder irgendwelche Zeitungen, das werden wir dann alle spüren.

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knukko
Dirk Müller, das "Gesicht" der Börse in Frankfurt, hat sich wieder zu Wort gemeldet:

(...)

Hallo, ich habe hier schon lang nichts mehr geschrieben aber verfolge oft die Diskussionen. Als ich den oben zitierten "Artikel" gelesen habe musste ich erstmal tief luftholen, weil ich kaum glauben kann das ein Börsenmarkler sowas sagt.

Deshalb hierzu eine Anmerkung: bei der als Quelle angegebenen Website "MMnews" handelt es sich um eine MFA (Made For Adsense) Website. Das sind Websiten, welche nur dafür gemacht werden, um mit Werbung Geld zu verdienen und keine "Richtigen Inhalte" haben. Oftmals wird der Inhalt von Programmen automatisch generiert. Auf der Website fällt das besonders stark auf, da alles mit Google Werbung voll ist und die "Kommentare" unter dem Artikel aus sinnlosen Sätzen bestehen. Der Artikel enthält absichtlich viele aktuelle Schlagwörter (DAX, Dirk Müller, Rettungspaket) um bei Google weit oben aufzutauchen. Der Sitz des Inhabers ist übrigens in Sri Lanka

 

Ich kann mich natürlich irren, aber da ich auf keiner anderen seriösen Nachrichten Website etwas dazu gefunden habe, gehe ich davon aus das der Artikel frei erfunden ist.

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Sokrates
Herr Müller ist m.E. eher zu Nahe am Geschehen. Dies hat weniger etwas mit Herrn

Müller zu tun, sondern eher mit dem Umstand, das man sich bei 8 Stunden auf dem Parkett schwer

der vor Ort herschenden Stimmung entziehen kann.

Ich denke, das dies im Regelfall weniger von Vorteil ist, gemäß Herrn Buffetts Leitsatz:

"We simply attempt to be fearful when others are greedy and to be greedy only when others are fearful."

 

Das unterschreibe ich.

 

Dirk Müller sagt selbst im Telefoninterview, dass jeder nur seine begrenzte Sicht auf die Dinge habe. Das gilt allerdings auch für ihn. Wenn du tagtäglich nur mit der Börse zu tun hast, wirst du abends da nicht mehr abschalten können, insbesondere wenn du dann von deinem privaten Bekanntenkreis nach Empfehlungen (Aussteigen oder Drinbleiben?) gefragt wirst.

 

Ein Max Otte, der den Crash und die darauffolgende Krise ja bekanntlich auch vorhergesehen hat, ist mittlerweile wieder unter den Käufern zu finden sicherlich nicht als optimistischer Bulle, aber er stockt gezielt seine Aktien auf.

 

 

@knukko

danke für den Hinweis, gut beobachtet!

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77
Dennoch lehnt er sich mit seiner Meinung schon weit aus dem Fenster - er spricht ja nicht nur von Börsenkursen, sondern vom Wirtschaftssystem.

Genau da sehe ich jetzt das Problem seinen Worten besonderes Gehör zu schenken. Zumal seine Argumente eben auch dünn sind und allgemeingut, das überall steht.

Ich würde ihm gerne zuhören wenn er die Frage behandelt, wie der Markt die jeweiligen Maßnahmen nun beurteilen würde und wie sich das auf die Börse auswirkt. Das entspricht seiner Erfahrung. Aber ich traue ihm nicht zu, zu beurteilen ob die Maßnahmen nun ausreichen oder geeignet sind die Krise zu lösen. Mit der dürftigen Argumentation ist mir das dann zu mager.

Ganz krass gesagt, hört man ihm ja überhaupt nur zu, weil seine Rübe dauernd im Weg ist. Das meine ich nicht böse.

 

Was ist euere Meinung von Rettungspaketen, wenn sich die höchsten Staatsvertreter mal schnell am Wochenende treffen um ein hochkomplexes System vor der Krise zu bewahren? Warum braucht es dann Monate um hier ein Prozentchen einer Steuer zu erhöhen oder zu senken, wenn's doch wesentlich komplexere Probleme mit ein paar Sitzungen am Wochenende zu schaffen sind?

Ich glaube das geht recht zügig weil die Krise nicht einzigartig ist. Sie fand schon sehr oft statt. Meistens Regional. Manchmal auch global, aber nicht so stark. Im allgemeinem Gedächtnis blieb eben besonders 1929 haften, weil da auch zuletzt alles falsch gemacht wurde und die Folgen entsprechend besonders dramatisch waren. Das mögliche Instrumentarium zur Bekämpfung, ist daher schon weitgehend bekannt. Nur die Dimension des Grundproblems ist heute wieder sehr gewaltig.

Man weis eben welche Waffen einem zur Verfügung stehen und muss sich nur noch drüber einigen, welche davon, in welchem Umfang und in welcher Reihenfolge zum Einsatz kommen sollen.

 

Warum ist erst kurz vor dem HRE Crash überhaupt etwas auf politischer Ebene oder internationaler Ebene passiert - war das System-Risiko nicht bekannt? Wahrscheinlich weil es nicht so offensichtlich und trivial war.

Berechtigte Frage. Bei Kreditkrisen hast du aber ein Grundproblem. Sie bauen sich langsam auf und wenns am gefährlichsten ist, ist gerade die Party doch am schönsten. Alles läuft und blüht. Da melden sich einfach nicht viele Warner oder werden zu wenig beachtet. Den die Sonne scheint doch genau dann am schönsten.

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Grumel

Bin ja kein Experte für den neuen Superhelden Otte, würde aber mal darauf tippen dass sich seine Kaufempfehlung aus irgendnem Währungsreform/hyperinflationsszenario ableitet :D

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77
Bin ja kein Experte für den neuen Superhelden Otte, würde aber mal darauf tippen dass sich seine Kaufempfehlung aus irgendnem Währungsreform/hyperinflationsszenario ableitet :D

Hatte ich zuerst auch gedacht. War aber wohl ein Vorurteil. Der ist eigentlich ganz human.

Gehörte zwar zu den Crashpropheten, aber er hat ja auch recht gehabt und mit den richtigen Begründungen. Zu den Untergangspropheten gehört er aber scheinbar nicht, nachdem was ich jetzt gelesen habe. Seine Depotvorschläge sind normal. Nur die Gewichtungen leicht verschoben weil er zwar die Krise prophezeit hat, aber jetzt halt auch nicht weis, welches Szenario nun letztlich eintritt.

Er ist glaube ich Prof. an der FH in Worms. Da sollte man auch eigentlich erwarten, das er sich differenzierter damit beschäftigt.

Das er jetzt der neue Pornostar ist, kann er ja eigentlich auch nichts für.

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Grumel

Das beruhigt mich jetzt, dass der Börsenpfarrer Fan Otte ganz human findet.

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berliner
Herr Müller ist m.E. eher zu Nahe am Geschehen. Dies hat weniger etwas mit Herrn

Müller zu tun, sondern eher mit dem Umstand, das man sich bei 8 Stunden auf dem Parkett schwer

der vor Ort herschenden Stimmung entziehen kann.

Richtig, und meiner Meinung nach auch einer der Gründe für die Heftigkeit der Ausschläge. Deshalb bin ich auch dafür, den Herren (und Damen) mal eine Zwangspause zu geben, sprich Handel aussetzen, damit die mal durchatmen können.

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Elvis77

Du weist genau was ich meine. Ist eben keiner von "jetzt nur cash, nur Gold, nur Kaubonbons".

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berliner

es gibt etwas Entspannung.

 

Commercial Paper Shows Signs of Life

Yields on the short-term have dipped since the Fed announced its backstop plan.

 

The emergency global interest rate cuts and a move by the Federal Reserve to buy corporate commercial paper appear to have loosened up the market for short-term debt sales.

 

Yields on the highest-rated one-day commercial paper placed by dealers Thursday declined 1.15 percentage points to 2.35 percent, Bloomberg News reported. Also, the wire service said, Sears Holdings reduced its offer rate 1 percentage point to 3 percent, and HSBC lowered the rate it is willing to pay by 0.25 percentage points to 2 percent.

 

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Gast Leonardo 322
· bearbeitet von Leonardo 322
Ich kann mich natürlich irren, aber da ich auf keiner anderen seriösen Nachrichten Website etwas dazu gefunden habe, gehe ich davon aus das der Artikel frei erfunden ist.

Ich kann mich natürlich auch täuschen. Aber wenn ich mir das TV-Interview von Dirk Müller anschaue, das er dem DAF gegeben hat, sehe ich, daß er ähnliches sagt: http://www.youtube.com/watch?v=ha2QZvdP6iI

Z.B. 70% Wahrscheinlichkeit eines Kollaps

 

übrigens:

- Soros verwendet die Atombomben-Metapher (heute auf CNN),

- Buffet findet deutliche Worte: Inflation wird der Preis der Rettung des Systems sein.

http://www.godmode-trader.de/de/boerse-ana...008149,c65.html

 

und das hier beruhigt mich auch nicht:

Grain shipments stalled in credit drought

 

The credit crisis is spilling over into the grain industry as international buyers find themselves unable to come up with payment...

 

"There's all kinds of stuff stacked up on docks right now that can't be shipped because people can't get letters of credit," said Bill Gary, president of Commodity Information Systems in Oklahoma City. "The problem is not demand, and it's not supply because we have plenty of supply. It's finding anyone who can come up with the credit to buy."

 

So far the problem is mostly being felt in U.S. and South American ports, but observers say it is only a matter of time before it hits Canada.

 

"We've got a nightmare in front of us and a lot of people are concerned it's going to get a lot worse," said Anthony Temple, a grain marketing expert based in Vancouver.

 

The port troubles occur as financial institutions worldwide experience an unprecedented level of failures; even the strongest global banks are taking shelter in government bailouts. Tuesday, the U.K was expected to invest as much as £45-billion ($87.01-billion) in three of the country's biggest banks, while the U.S. government rushed to put in place its US$700-billion rescue package for beleaguered financial market players. Ottawa has so far resisted pleas for direct financial aid for exporters.

 

Access to credit is key to the survival of maritime trade and insiders now say the supply is being severely restricted. More than 90% of the world's trade by volume goes by ship.

 

The Baltic Dry Goods Index, the main measure of shipping rates, is down 74% from its high back in May when trade with China was still strong.

 

"The credit crisis has made banks nervous and the last thing on their minds is making fresh loans," Omar Nokta, an analyst at investment bank Dahlman Rose, said in an interview with Reuters.

 

While shipping has always been a cyclical industry whose fortunes rise and fall with the global economy, analysts said the current crisis over the drying up of credit is something they have never seen before.

 

Jason Myers, head of the Canadian Manufacturers and Exporters, said exporters across Canada are getting caught up in the turmoil as customers delay payments, forcing them to shoulder the cost.

 

"What some companies are saying is we can't pay you until our customer pays us, so it becomes a question of who bears the financial risk and the cost," Mr. Myers said. "We're hearing about it more and more."

 

What that means is that manufacturers are getting hit as revenue slows and long-time customers disappear from the order book altogether. As profits decline, investment in product development starts to fall, too, he said.

...

The meltdown in financial markets has resulted in a dramatic slowdown in maritime trade, with major ports in Canada and the United States preparing for sharply reduced activity after several of the busiest years on record.

http://www.financialpost.com/story.html?id=866310

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Gast Leonardo 322
· bearbeitet von Leonardo 322
Revolution von oben - um Schaden abzuwenden

 

von f.luebberding, 13. Oktober 2008

 

Heute Nacht kann man durchaus Hoffnung haben: Es wird uns das große Desaster erspart bleiben. Die Politik hat nach dem Zusammenbruch der Kreditmärkte und dem Ableben des Geldmarktes wenigstens den Zahlungsverkehr am Leben erhalten. Das Geldsystem kollabiert nicht. Das ist durchaus ein Erfolg zu nennen. Man muss in dieser einzigartigen Katastrophe bescheiden bleiben.

 

An diesem Wochenende ging es um nichts anderes. Das merkt man etwa an Politikern wie Otto Fricke (FDP), Vorsitzender des Haushaltsausschusses im Deutschen Bundestag. Er hat noch am vergangenen Donnerstag abend bei Frau Illner im ZDF seine völlige Unkenntnis dokumentiert. Heute abend hat er im Kölner Stadtanzeiger davon gesprochen, dass ”der Sinn der Aktion ist, das marktwirtschaftliche System zu erhalten”. Eine starke Aussage - für einen Mann, der vor drei Tagen noch nicht einmal wusste, dass dieses System überhaupt kollabieren könnte. Im atemberaubenden Tempo hat er dazu gelernt. Da werden sicherlich auch diverse Anrufe - etwa von Bankmanagern - geholfen haben. Die Stunde hat geschlagen. Sie hieß Liquiditätsfalle im Porsche-Tempo - hier schon vor vier Wochen das erste Mal diskutiert. Der dysfunktionale Finanzmarkt drohte die Realwirtschaft zu zerstören. Nachzulesen hier.

...

Die Politik hat alles über Bord geworfen, was ihr in den vergangenen Jahrzehnten heilig gewesen ist. Man musste heute abend nur Herrn Kauder, Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion, bei Anne Will in der ARD genau zu hören - und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Da redete er von Zentralbankkrediten, berichtete von Produktionsaussetzungen in der Autoindustrie von Anfang Dezember bis Mitte Januar, erklärte so ganz nebenbei den Finanzkapitalismus für erledigt - und die Steueroasen würden aufgelöst. Zudem wird nach Kauders Aussagen ein Konjunkturprogramm aufgelegt werden. ...

 

Ansonsten entspricht der Plan dem, was etwa Heusinger und andere (auch hier) schon seit längerem fordern - und die Briten vormachten. Verstaatlichung der Banken und ihre Rekapitalisierung, Einsetzen eines vertrauenswürdigen Counterparts zur Wiederbelebung des Interbankenmarktes, Einfrieren der Abschreibungsdynamik durch neue Bilanzierungsregeln. Ansonsten werden wohl auch Unternehmen zu CP Programmen der EZB Zugang bekommen.

...

Gleichwohl wird es hart werden und keineswegs sind alle Fragen schon geklärt. Aber die Hoffung stirbt zuletzt, so sagt man. Das ist ein Irrtum: Sie hat heute Nacht wieder ein Fundament.

http://www.weissgarnix.de/?p=609#more-609

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stocksurfer
übrigens: Soros verwendet die Atombomben-Metapher (heute auf CNN), Buffet findet deutliche Worte:

http://www.godmode-trader.de/de/boerse-ana...008149,c65.html

 

danke für den Hinweis. Ich konnte es erstmal nur zur Hälfte anschauen.

Aber was mir schon zu denken gegeben hat: dass Warren Buffet den 700 Mrd. deal tatsächlich als ein Geschäft ansieht (wenn man es richtig anstellt..). Er würde gerne auch 7 Mrd (1%) investieren, weil er meint, damit ein Geschäft machen zu können. Er sieht die 700 Mrd. ausdrücklich nicht aus Ausgabe, sondern als Investment.

 

Wenn er das sagt, muss ich meine generelle Ablehnung wohl nochmal überdenken. Vielleicht hat der ja doch ein klein wenig mehr Ahnung als ich :rolleyes:

 

Ich denke zwar nach wie vor, dass da "die eine oder andere Milliarde" in dunklen Kanälen verschwinden wird. Aber solche "Kollateralschäden" lassen sich wohl eh nicht vermeiden bei so einem Tohuwabohu.

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mikeinode
Ich kann mich natürlich auch täuschen. Aber wenn ich mir das TV-Interview von Dirk Müller anschaue, das er dem DAF gegeben hat, sehe ich, daß er ähnliches sagt: http://www.youtube.com/watch?v=ha2QZvdP6iI

Z.B. 70% Wahrscheinlichkeit eines Kollaps

 

Ich finde es extrem bedenklich wenn jemand Panik erzeugt, indem er von einer 70%igen Wahrscheinlichkeit eines Kollaps spricht, OHNE darauf einzugehen, wie er denn auf die 70% kommt.

Es macht einen grossen Unterschied ob man meint, es könnte einen Kolllaps geben bzw. ein Kollaps ist sehr wahrscheinlich oder aber man behauptet steif und fest "mit 70%iger Wahrscheinlichkeit" wird es krachen.

 

Ohne Begründung wie er auf diese 70% Wahrscheinlichkeit kommt ist das für mich reine Panikmache.

Generell würde ich aufpassen solchen Leuten blind zu glauben, wenn sie überhaupt keine Hintergründe/Begründungen etc. bringen.

Besser wäre es würde mit sachlichen Argumenten kommen und vielleicht wirklich sachlich und mit weniger Emotion seine Erlebnisse vom Parkett berichten. Das wäre wertvoller für alle Leser/Zuseher und jeder könnte sich seine eigene Meinung bilden.

 

- Mike -

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IefTina

Also mir reicht eine Aussage von 70% um zu wissen, dass er dem Kollaps eine höhere Wahrscheinlichkeit zurechnet.

Panikmache ist natürlich eine Seite der Fahnenstange - mir reicht es aber am anderen Ende mit den Weichzeichnern, die zumindest über Vertrauensverlust genauso schädlich sind. Das machen wir nun über 1 Jahr mit, ist doch schön, dass mal einer richtig Dampf macht.

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Sapine
· bearbeitet von Sapine
Revolution von oben - um Schaden abzuwenden

...

Heute Nacht kann man durchaus Hoffnung haben: Es wird uns das große Desaster erspart bleiben. Die Politik hat nach dem Zusammenbruch der Kreditmärkte und dem Ableben des Geldmarktes wenigstens den Zahlungsverkehr am Leben erhalten. Das Geldsystem kollabiert nicht. Das ist durchaus ein Erfolg zu nennen. Man muss in dieser einzigartigen Katastrophe bescheiden bleiben.

http://www.weissgarnix.de/?p=609#more-609

Habe ich irgendwas verpasst? Die Aussagen sind mehr als nur etwas übertrieben.

 

Also mir reicht eine Aussage von 70% um zu wissen, dass er dem Kollaps eine höhere Wahrscheinlichkeit zurechnet.

Panikmache ist natürlich eine Seite der Fahnenstange - mir reicht es aber am anderen Ende mit den Weichzeichnern, die zumindest über Vertrauensverlust genauso schädlich sind. Das machen wir nun über 1 Jahr mit, ist doch schön, dass mal einer richtig Dampf macht.

Auch bei mir hat er den Eindruck von echter Besorgnis erweckt, da stimme ich Dir absolut zu. Ich brauche aber weder Paniktreiber noch Weichzeichner. Was wir aktuell brauchen sind Macher, die die Krise beherzt angehen und nach Lösungen suchen. Ich will hoffen, dass man am Wochenende da über Partei- und Ländergrenzen hinweg die richtigen Schritte in die Wege geleitet hat.

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Faceman

...Nur spielen heute genau die Leute die MACHER, die gestern noch die WEICHZEICHNER waren. Was in mir den Verdacht weckt bzw. aufrecht erhält, die geben immer nur das zu, was eh schon jeder weiss, und handeln danach, die Massen nicht besorgt stehen zu lassen. Ich weiss echt nicht, ob wir jetzt schon das Ausmaß der Stiuation kennen bzw. wissen, wie nah wir tstsächlich am Abgrund stehen.

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Superhirn

Das ganze erinnert mich an die Umfrage bei amerikanischen Frauen, ob sie gerne Sex mit B. Clinton hätten? 88% antworteten: Oh nein, nicht schon wieder, mit Bill ... :P

 

Hat Dirk Müller jemals eine Firma auf die Beine gestellt und sichere Arbeitplätze geschaffen?

Hat er einen Job, der eine hohe Intelligenz und fundiertes wirtschaftliches Wissen erfordert?

Gibt er strategische logische Ausblicke?

 

Will er nur das Beste der Anleger? (Ja, deren Geld!)

 

Ist er nur mal kurz short und hofft die Panik anzutreiben um abzukassieren? :thumbsup:

 

Wisst ihr was, ich weiß es nicht und will es auch gar nicht wissen, weil mich dieser Möchtegernexperte mit seinem Bart-Versuch im Gesicht, nicht interessiert. Dessen Weitblick reicht doch nur bis zum Bildschirm.

 

Da ist doch jedes Aquarium spannender :sleep:

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Carlos
· bearbeitet von Carlos
http://www.weissgarnix.de/?p=609#more-609

Habe ich irgendwas verpasst? Die Aussagen sind mehr als nur etwas übertrieben.

 

Gemeint wird mit Sicherheit das hier, oder?

 

Global Stocks Climb, Euro Rises on Bailout Plan; Banks Advance

Oct. 13 (Bloomberg) -- Stocks rallied worldwide, with the MSCI World Index rebounding from its worst week on record, after governments in Europe, the U.S. and Asia agreed to support banks and combat the credit crisis. (...)

 

Europe agreed to keep distressed lenders afloat, while Australia guaranteed bank deposits. Dallas Federal Reserve President Richard W. Fisher yesterday pledged to ``consider every option'' to restore confidence and U.S. Treasury Secretary Henry Paulson said a day earlier that pumping government funds into banks is a priority. (...)

 

`Something to Cheer'

 

``News of widespread government intervention on a worldwide basis to prop up ailing banks looks likely to give equity traders in London something to cheer,'' Matthew Buckland, a dealer at CMC Markets in London, wrote. (...)

 

In Europe, the key measures announced were: a pledge to guarantee until the end of 2009 bank debt issues with maturities up to five years; permission for governments to buy bank stakes; and a commitment to recapitalize what the statement called ``systemically'' critical banks in distress.

 

The Bank of England said its swap line for dollars with the Fed won't have a fixed limit any more, part of a coordinated effort to stem the financial crisis.

 

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...&refer=home

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pater-martinez

Zumindest sollten wir kritisch bleiben:

 

1. DM ist nur ein (Zwischen)Händler

2. Wer Pop-Star der Börse werden will, muß herausstechen, z.B. durch unkonventionelle Reden

3. Wenn selbst habilitierte alte Volkswirte irren, sollte man da auf die Reden eines Händlers

allzuviel geben ?

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