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Jose Mourinho

Rentenfonds - überflüssig

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postguru

Da ich momentan auf der Suche nach einem nicht überflüssigen Rentenfonds bin, reanimiere ich mal diesen Thread. Mit wäre ein Fonds sympathtisch, der verschiedene Rentenpapiere intelligent mischt und dabei folgende Bedingungen erfüllt:

 

1) möglichst ausschüttend

 

2) eher wenig engagiert im Bereich Staatsanleihen hochverschuldeter Industrieländer

 

3) eher mehr im Sektor Unternehmensanleihen und Schwellenländer, vielleicht auch Wandelanleihen

 

4) aber eben auch kein reiner EM Bond, Covertibles etc. Fonds.

 

Hat da vielleicht jemand eine Empfehlung?

 

Vielleicht dieser hier als Idee

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Hasenhirn
· bearbeitet von Hasenhirn

Also, falls du etwas Aktives nicht verschmähst, DrNick: Ich selbst freue mich seit geraumer Zeit am Templeton Global Total Return Fund A (MDIS) EUR-H1 (WKN A0Q3Z7; Link) in meinem Depot. Der ist flexibel gemanaged (von Herrn Hasenhirnstab), hat vernünftige Staatspapiere und etwa 20% Unternehmensanleihen im Portfolio, ist in diversen Varianten verfügbar (z.B. Euro-hedged--oder auch nicht, falls der Dollar mal wieder anzieht, siehe Link) und schüttet überdies monatlich aus (sehr nett). Mit 12 Mrd $ Volumen ist das zwar kein Geheimtipp, aber immerhin Meintipp...--Gruß, H.

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CHX

Dem würde ich mich anschliessen B)

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DrNick
· bearbeitet von DrNick

Also, falls du etwas Aktives nicht verschmähst, DrNick: Ich selbst freue mich seit geraumer Zeit am Templeton Global Total Return Fund A (MDIS) EUR-H1 (WKN A0Q3Z7; Link) in meinem Depot.

 

Was Passiv/Aktiv im allgemeinen angeht, bin ich undogmatisch, und hier würde ich klar zu einer aktiven Lösung neigen. Der von postguru erwähnte iShares Barclays Euro Aggregate Bond ist mir etwas zu europalastig, und ich kann mir auch schlecht vorstellen, wie man das, was mir vorschwebt, in einem normalen ETF darstellen kann - da müßte man schon zu einer Art von Dachfonds greifen.

 

Ich hatte schon mal an den Templeton Global Bond (LU0170474935) gedacht, aber der Global Total Return scheint mir noch interessanter zu sein. Werde mir das mal genauer anschauen. Einstweilen besten Dank für den Tip.

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Zinsjäger

Als Beimischung kann ich mir den ZZ2 von Peter Pühringer gut vorstellen.

Er schüttet aus, ist m.W.n hauptsächlich im Anleihesektor von Schwellenländern

tätig und spekuliert auf die Aufwertung von "Weichwährungen" gegenüber

USD/EUR.

 

Aufgrund des hohen und nicht rabattierbaren AA von 10% bietet sich ein

Kauf über die Börsen an.

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Padua

Beim ZZ2 muss man sich nur darüber im klaren sein, dass es sich um einen für Rentenfonds hoch volatilen Fonds handelt. Wer beispielsweise 2008 an sein Kapital musste, dem sind die Tränen gekommen. Hat jemand allerdings ein flexibles Timing, dann kann ds eine gute Anlage sein.

 

post-4156-044192200 1288797488_thumb.jpg

 

Gruß Padua

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michaelschmidt

Da habe ich was für dich Postguru.

Wie wärs denn mit dem

IE0032828273 ALLIANZ EMERGING MARKETS BOND FUND - A - EUR

Der ist ausschüttend.

Derzeit der Einzigste reine Rentenfonds den ich habe.

 

Michael

 

 

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ltinvestor

Da der Thread gerade aus der Versenkung zurück ist, mal folgende Frage an die Experten:

 

Ist es rein aus Diversifikationsgründen bzw. Portfoliooptimierungsgesichtspunkten vergleichbar ob in Renten (RK1) oder Festgeld/Sparbriefe (rollierend) investiert wird?

 

Der Vorteil der Renten ergibt sich ja aus der sehr geringen/leicht negativen Korrelation. D.h. wenn der Aktienmarkt fällt, werden die Renten sich wahrscheinlich positiv entwickeln, also die Verluste der Aktien etwas ausgleichen. Langfristig war/ist es wohl so, dass ein gemischtes Depot von Renten/Aktien höhere Renditen abwirft als ein reines Aktieninvestment (Vergleich MSCI mit gemischten 60/25/15 Portfolios). Soweit so gut.

 

Wenn nun der gleiche Anteil statt in Renten in Festgeld/Sparbriefe investiert wird, habe ich doch zunächst den gleichen Effekt. Es liegt zwar keine Korrelation zu Aktien vor statt wie bei Renten mit leicht/geringer Korrelation, da sich diese Anlageformen komplett unabhängig zum Aktienmark entwickelt - nämlich immer positive Renditen (von Bank-/Staatspleiten etc. mal abgesehen). Wenn der Aktienmarkt fällt, habe ich positive Renditen und stabislisiere ebenso das Portfolio. Mehr sogar noch: in Hausse Phasen am Aktienmarkt erziele ich auch positive Renditen mit Sparbriefen/Festgelder, während Renten u.U. leicht fallen/konsolidieren würden bzw. könnten.

 

Ist wahrscheinlich sehr vereinfacht von mir dargestellt aber ich hoffe die Frage ist klar geworden.

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Blujuice
· bearbeitet von Blujuice

Beim ZZ2 muss man sich nur darüber im klaren sein, dass es sich um einen für Rentenfonds hoch volatilen Fonds handelt. Wer beispielsweise 2008 an sein Kapital musste, dem sind die Tränen gekommen. Hat jemand allerdings ein flexibles Timing, dann kann ds eine gute Anlage sein.

Dein Chart ist ein Kurschart (offensichtlich ein Fehler bei fondsweb). Im Performance-Chart ist der Rückgang nicht mehr ganz so spektakulär:

post-14482-046270500 1288829969_thumb.png

 

 

edit:

 

Ja, ist vergleichbar. Ein ETF investiert quasi in eine rollierende Anleihenleiter. Und auch bei Festgeld kommt es theoretisch zu Kursgewinnen, wenn die Zinsen fallen. Wenn der Zins für 5-jähriges Festgeld bei 5% liegt und du 5-jähriges Festgeld mit 5% abgeschlossen hast, dann ist deine Festgeldanlage so viel wert, wie du eben angelegt hast. Wenn der Zins dann aber auf 3% sinkt, dann steigt der Wert deiner bestehende 5%-Festgeldanlage. Wenn du sie verkaufen könntest, läge der faire Preis höher als der Anlagebetrag. Denn der Käufer würde mit deiner 5%-Anlage über die Laufzeit mehr Zinsen einstreichen als wenn er neues Festgeld zu 3% abschließt. Der Nachteil von Festgeld besteht darin, dass es in der Regel keine wirklich langen Laufzeiten (z.B. 30 Jahre) gibt. Längere Laufzeiten bieten aber bessere Korrelationseigenschaften (sie steigen während Aktienmarktkrisen stärker). Außerdem kannst du Festgeld in der Realität nicht verkaufen. Anleihen dagegen jederzeit. Der Vorteil von Festgeld ist der deutliche Renditevorsprung bei gleicher Laufzeit und Sicherheit (verglichen mit AAA-Staatsanleihen).

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Schinzilord

@ltinvestor:

Deine Frage kann man wohl am einfachsten mit der Markowitz Portfoliotheorie als Modell beantworten.

 

Annahme:

(A) Normale Zeiten:

Festgeld: Nullkorrelation zu Aktien, Rendite 3%, Volatilität 1%.

Renten: negative Korrelation (-0.2), Rendite unter Festgeld: 2%, Volatilität 2%.

Aktien: 8% bei Vola von 25%

 

(B) Krise:

Festgeld: Nullkorrelation zu Aktien, Rendite 3%, Volatilität 1%.

Renten: negative Korrelation (-0.8), Rendite: 5%, Volatilität 6%.

Aktien: -25% bei Vola von 30%

Hier die Effizienzlinien:

post-9048-006462300 1288829866_thumb.png

Diversifikationseffekte kann man sich bei den geringen Korrelationen und Volatilitäten im Normalfall eh abschminken, da entscheidet einzig und allein die Rendite.

In der Krise schaut es anders aus: Da reicht die geringere Rendite bei der sehr geringen Vola im Nullkorrelationsfall zu Aktien und Festgeld aus, um bei einer Depotbeimisch aus 80% Renten und 20% Aktien besser zu fahren als mit Renten und Aktien, obwohl diese so hervorragend neg. korreliert sind und nochdazu mehr Rendite haben. Da kommen aber die höheren Schwankungen mit rein.

 

Fazit:

Man kann auf die besseren Diversifikationseigenschaften von Renten im Bezug auf Festgeld verzichten, weil die Volatilität der sicheren Anlageklasse eh zu gering ist, um nochwas rausreißen zu können (auch bei den extrem geringen Korrelationen).

Also: Korrelation spielt hier eine untergeordnete Rolle, weil die positiven Schwankungen die negativen nicht ausgleichen können.

Consclusio: Einfach Festgeld nehmen und über den Renditevorteil freuen, auf die Schwankungen pfeifen.

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Blujuice

Um wirklich von der negativen Korrelation zwischen Aktien und Renten zu profitieren, muss man radikaler rangehen. Wichtig ist eine sehr hohe Duration, dann schwanken die Renten auch genug, um wirklich etwas auszurichten. Anbieten würden sich ETFs mit deutschen oder Euroland-Staatsanleihen mit Laufzeiten von 10+, 15+ oder 25+. Der gehebelte Bund-Future-ETF von Comstage ist auch interessant. Mit solchen ETFs erreicht man Durationen im Bereich 14-17, wobei der gehebelte Bund-Future-ETF meiner Vermutung nach die höchste Rendite erzielen wird (als Lohn dafür, dass man theoretisch das doppelte Ausfallrisiko trägt). Aber das extremste, was noch liquide gehandelt wird, sind 50-jährige französische Bonds (Duration >20). Deutsche K-Strips und französische Zerobonds werden leider nicht liquide gehandelt, sonst könnte man Durationen bis 32 (Deutschland) oder 45 (Frankreich) erzielen.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

@DR.Nick: Wenn man aktive Rentenfonds mag, könnte man sich WKN 532614 (LBBW-Retamax) anschauen, die haben imo eine sehr schöne Unternehmensanleihenmischung. V.a. hat er sich 08/09 extrem gut gehalten: Geringer Rückgang und dennoch Mitnahme der Rally.

Ansonsten würden sich im passiven Bereich noch A0YEEY (1-5 Jahre Restlaufzeit) oder A0YEEX (etwas längere Laufzeit) von ishares anbieten. Das sind beides Unternehmensanleihenindizes ohne Banken und Versicherungen (da man sich dort im Bankenmantel eh' ziemlich viele Staatsanleihen einkauft).

@blujuice: es gibt noch die OFBK (Frankreich bis 60) und bb43 (Deutschland bis 42); NLAG (Niederlande 37); die Versorger und Telekoms haben auch noch einige Ultralangfristanleihen am Markt.

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ltinvestor

@DR.Nick: Wenn man aktive Rentenfonds mag, könnte man sich WKN 532614 (LBBW-Retamax) anschauen, die haben imo eine sehr schöne Unternehmensanleihenmischung. V.a. hat er sich 08/09 extrem gut gehalten: Geringer Rückgang und dennoch Mitnahme der Rally.

Ansonsten würden sich im passiven Bereich noch A0YEEY (1-5 Jahre Restlaufzeit) oder A0YEEX (etwas längere Laufzeit) von ishares anbieten. Das sind beides Unternehmensanleihenindizes ohne Banken und Versicherungen (da man sich dort im Bankenmantel eh' ziemlich viele Staatsanleihen einkauft).

@blujuice: es gibt noch die OFBK (Frankreich bis 60) und bb43 (Deutschland bis 42); NLAG (Niederlande 37); die Versorger und Telekoms haben auch noch einige Ultralangfristanleihen am Markt.

 

Danke schinzilord für die anschauliche Beantwortung.

 

Aber ist dem wirklich so? Warum sind Renten in jedem Portfolio Ansatz vorhanden? Warum sind in den meisten Musterdepots hier im board Renten vorhanden, z.B. depot von Supertobs? Alles graue Theorie?

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Schinzilord

Keine graue Theorie, einfache MPT. Man braucht ja zwingend eine risikolose Anlage, um sich sein eigenes riskanten Depot einstellen zu können. Dem rationalen Investor ist es halt voll bewusst, dass er durch hinzufügen von risikolosen Anlagen einerseits

- einen Vorteil hat (weniger Risiko)

- einen Nachteil hat: weniger Rendite, in Krisenzeiten zwar schon die neg. Korrelation durchschlägt, sie aber eben für ein 50/50 Depot zu gering ist.

Deswegen laufen die ganzen konservativen Depots ja auch mit +80% Anleihen, eben weil man 4mal mehr Anteile Anleihen braucht, um die Schwankungen eines Aktienportfolios auszugleichen (Stichwort beta = korrelation * Vola_A / Vola_B).

 

Man kann halt nicht beides haben: hohe Rendite in jeder Marktlage und geringeres Risiko.

Ein mutigerer Ansatz mit mehr Risiko ist dann wieder der von von Blujuice beschriebene: hohe Durationen bei den Anleihen verwenden. Aber wer will schon 20% Verlust im Anleihenportfolio haben, nur weil man eben der Leitzins um 100bp angehoben wurde?

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ltinvestor
· bearbeitet von ltinvestor

Keine graue Theorie, einfache MPT. Man braucht ja zwingend eine risikolose Anlage, um sich sein eigenes riskanten Depot einstellen zu können. Dem rationalen Investor ist es halt voll bewusst, dass er durch hinzufügen von risikolosen Anlagen einerseits

- einen Vorteil hat (weniger Risiko)

- einen Nachteil hat: weniger Rendite, in Krisenzeiten zwar schon die neg. Korrelation durchschlägt, sie aber eben für ein 50/50 Depot zu gering ist.

Deswegen laufen die ganzen konservativen Depots ja auch mit +80% Anleihen, eben weil man 4mal mehr Anteile Anleihen braucht, um die Schwankungen eines Aktienportfolios auszugleichen (Stichwort beta = korrelation * Vola_A / Vola_B).

 

Man kann halt nicht beides haben: hohe Rendite in jeder Marktlage und geringeres Risiko.

Ein mutigerer Ansatz mit mehr Risiko ist dann wieder der von von Blujuice beschriebene: hohe Durationen bei den Anleihen verwenden. Aber wer will schon 20% Verlust im Anleihenportfolio haben, nur weil man eben der Leitzins um 100bp angehoben wurde?

 

Aber die Portfoliotheorie führt gerade immer wieder Renten an, um sein Rendite/Risiko Profil zu verbessern gegenüber reinem Aktieninvestment! Außerdem was wäre dann die Diversifikationsstrategie?

 

-keine Renten

-keine Rohstoffe (umstritten)

-keine Immos (siehe aktuelle Entwicklung)

 

-> was bliebe wäre ein Portfolio aus Festgeld/Sparbrief/etc. und Aktien - das klingt nicht sinnvoll und nicht nach MPT.

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etherial

Aber die Portfoliotheorie führt gerade immer wieder Renten an, um sein Rendite/Risiko Profil zu verbessern gegenüber reinem Aktieninvestment! Außerdem was wäre dann die Diversifikationsstrategie?

 

Viele meinen vielleicht, dass die Portfoliotheorie so etwas aussagt. Deine Aussage ist allerhöchstens eine populärwissenschaftliche Interpretation des ganzen - und eine schlechte dazu. Es ist definitiv nicht wahr, dass die Portfolio-Theorie sich irgendwie zu Renten (positiv oder negativ) äußert.

 

-keine Renten

-keine Rohstoffe (umstritten)

-keine Immos (siehe aktuelle Entwicklung)

 

-> was bliebe wäre ein Portfolio aus Festgeld/Sparbrief/etc. und Aktien - das klingt nicht sinnvoll und nicht nach MPT.

 

Für mich klingt das nicht weniger sinnvoll als ein Portfolio mit Renten, Rohstoffen und Immobilien. Ich verweise auf: https://www.wertpapier-forum.de/topic/30443-mythos-korrelation/

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Aber die Portfoliotheorie führt gerade immer wieder Renten an, um sein Rendite/Risiko Profil zu verbessern gegenüber reinem Aktieninvestment! Außerdem was wäre dann die Diversifikationsstrategie?

etherial hat Recht, die Portfoliotheorie selbst sagt dazu erstmal nix. Die ursprünglichen Überlegungen beziehen sich ohnehin auf zwei (oder mehr) Einzelanlagen, nicht Anlageklassen.

 

In der Praxis der Vermögensverwaltung hat man das auch auf Anlageklassen übertragen, aber wie du diese Klassen einteilst, da gibt es ja auch viele Möglichkeiten. Und was genau meinst du mit "Renten"? Weltweit sind etwas über die Hälfte aller Gelder in Anleihen angelegt, aber so wie du sprichst meinst du wahrscheinlich die Untergruppe der Staatsanleihen, die oft als vergleichsweise sicher gelten.

 

Mit den häufig verwendeten Werten für die Anlageklassen

  • Altien: 10% Ertwartungswert der Jahresrendite (nicht zu verwechseln mit dem langjährigen geometrischen MIttel der Jahresrenditen, das sind nämlich etwa 8%, und auch nicht zu verwechseln mit der Rendite, die für den Anleger in Aktien am wahrscheinlichsten ist, nämlich 4%)!, 20% Standardabweichung der Jahresrenditen (Risiko i.s.d. MPT)

  • Staatsanleihen: 5% Erwartungswert, 8% Risiko
  • Korrelation der beiden bei sagen wir 0,3 (in Deutschland waren es eher 0 in den letzten 25 Jahren)

ist es tatsächlich so, dass man bei einem reines Staatsanleihendepot durch die Beimischung von etwa 15% Aktien den Erwartungswert der Rendite verbessern kann, und gleichzeitig das Risiko (i.s.d. MPT) reduzieren kann. Das beimischen von etwas Staatsanleihen zu einem Aktienportfolio bringt dagegen nur eine Reduziereung von Rendite und Risiko, das siehst du gut bei Schinzilords Kurven, die sind rechts oben nahezu eine gerade.

 

Grob gesagt: wenn man zwei Anlagen kombimiert, dann hat man als erwartete Rendite den gewichtete Durchschnitt der beiden Einzelteile, aber das Risiko, kann - je nach Korrelation - sogar niedriger sein als bei beiden Einzelteilen. Das ist halt der Witz. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Für die Praxis ist das alles gar nicht mehr so einfach wie in der Theorie. Meiner persönlichen Meinung nach reicht da eigentlich eine "naive" Diversifikation, nimm z.B. die drei großen Anlageklassen Aktein, Anleihen und Immobilien, mach dir ein qualitatives Bild von der Risiken und eine Aufteilung, mit der du dich wohlfühlst. (Wenn du dich mit Rohstoffen als Anlage wohlfühlen solltest, dann nimm die halt dazu.)

 

-keine Renten

-keine Rohstoffe (umstritten)

-keine Immos (siehe aktuelle Entwicklung)

Ich würde nicht die Anlageklasse Immobilien mit dem Konstrukt der deutschen offenen Immobilienfonds in Verbindung bringen, das sind erstmal zwei Paar Schuhe. Im Moment kannst du das auch einfach weg lassen, wenn du keine geeigneten Vehikel findest. Bei kleineren Vermögen ist das doch eh Wurscht und wenn du ein größeres hast, dann kauf halt ein paar Häuser.

 

-> was bliebe wäre ein Portfolio aus Festgeld/Sparbrief/etc. und Aktien - das klingt nicht sinnvoll und nicht nach MPT.

Dafür, wonach das klingt, kann ich nix. Für sinnvoll halte ich die Kombination für viele Menschen trotzdem. Bei Sparbriefen bekommst du als Privatanleger mit kleinen Beträgen derzeit mehr Zinsen asl bei Bundesanleihen, bei oftmahls ähnlich geartetem Risiko. Wenn du also die Illiquidität verschmerzen kannst, dann los.

 

Dass die Jahresrenditen von Sparbriefe weniger schwanken (Risiko i.s.d.MPT) sollen als Staatsanleihen, kann ich nicht nachvollziehen, man muss für die Sparbriefe doch auch mit theoretischen Tageskursen rechnen, ich weiß, ist ein bisschen gegen die Intuition, weil es ja keinen Zweitmarkt gibt. Gut ganz genau wäre wohl einen Rückkaufswert anzusetzen, zu den Konditionen wie dir die Bank die Rückgabe des Sparbriefs erlaubt, dann ist das Risiko (i.s.d. MPT) tatsächlich meist geringer (wie beim Bundeschatzbrief, wo man das - im Gegsgensatz zu den Sparbriefen - auch and er Rendite ablesen kann).

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sparfux

Dass die Jahresrenditen von Sparbriefe weniger schwanken (Risiko i.s.d.MPT) sollen als Staatsanleihen, kann ich nicht nachvollziehen, man muss für die Sparbriefe doch auch mit theoretischen Tageskursen rechnen, ich weiß, ist ein bisschen gegen die Intuition, weil es ja keinen Zweitmarkt gibt. Gut ganz genau wäre wohl einen Rückkaufswert anzusetzen, zu den Konditionen wie dir die Bank die Rückgabe des Sparbriefs erlaubt, dann ist das Risiko (i.s.d. MPT) tatsächlich meist geringer (wie beim Bundeschatzbrief, wo man das - im Gegsgensatz zu den Sparbriefen - auch and er Rendite ablesen kann).

Genau! Von der Diversifikation her ist es egal, ob man in Anleihen oder Sparbriefe investiert. Beides gehört zur Anlageklasse "Renten". Es gibt ja auch Anleihen, die nicht liquide gehandelt werden. Auch wenn es keine täglichen Kurse gibt, der Diversifikationseffekt - wie groß order klein er auch immer ist - ist auch mit Sparbriefen vorhanden.

 

Dehslb bin ich ja der Meinung, dass man - wenn man die zwischenzeitliche Illiquidität verkraften kann - in einem einfachen aber durchaus effizienten Portfolio auf Anleihen ganz verzichten kann.

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michaelschmidt

Bei mir ist gerade Festgeld frei geworden.

Suche für mein Depot einen Anleihefonds, der möglichst nicht bis Ende des Jahres abschmiert.

Könnte nämlich noch ein Paar Veräusserungsgewinne bis Ende des Jahres gebrauchen.

Habe noch einen Verlustbescheid von früher, den ich bis 2013 abgearbeitet haben muß.

Hat jemand Vorschläge ?

 

Michael

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Hasenhirn
· bearbeitet von Hasenhirn

Suche für mein Depot einen Anleihefonds, der möglichst nicht bis Ende des Jahres abschmiert.

 

Hallo Michael

 

Hmm, ich putze noch an meiner Glaskugel herum... das klingt aber, als wolltest du kurzfristig maximale Kursgewinne mit minimalem Risiko verbinden. Super-Idee--das will ich eigentlich auch immer. Angesichts der weltweit grassierenden Währungsabwertungswelle und des zunehmenden Protektionismus in EM-Lokalwährungs-Rentenmärkten ist das alles nicht so leicht; wahrscheinlich wirst du im Moment am besten mit Anleihen aus zivilisierten Rohstoffländern (CDN, NOR, AUS), mit Euro-gesicherten globalen oder EM-Anleihenfonds, oder mit Unternehmensanleihen in Euro fahren. Oder mit gut diversifizierten konservativen Mischfonds. Oder...

 

Hier mal ein paar aktiv-offensive Rentenfonds, in denen ich im Moment nicht investiert bin (ich bin da eher ein Angsthase):

 

INVESCO EMERGING MARKETS BOND EUR A HEDGED (A0DQM8)

F&C EMERGING MARKETS BOND C-EURO HEDGED (A0HMBY)

PIONEER FUNDS - EMERGING MARKETS BOND A EUR HEDGE DA (A0MJ4C)

UBAM - LOCAL CURRENCY EMERGING MARKET BOND USD A EURO DIS (A0YAW4)

DWS EURO-CORP HIGH YIELD (972280)

SPARINVEST - INVESTMENT GRADE VALUE BONDS EUR R (A0LCMU)

 

Besser finde ich folgende Optionen:

 

TEMPLETON GLOBAL TOTAL RETURN FUND A (MDIS) EUR-H1 (A0Q3Z7) (meine Empfehlung von oben)

M&G OPTIMAL INCOME FUND EUR A (A0MND8) (Richard Woolnough)

ZANTKE EURO CORPORATE BONDS AMI P(A) (A0Q8HP) (der Neue vom Ex-LBBW-Rentamax-Manager, siehe oben)

ETHNA AKTIV E (764930) (laaangweilig)

KAPITAL PLUS - A - EUR (847625) (defensive Mischfonds-Alternative zum Ethna)

 

So, jetzt habe ich meine Glaskugel aber ganz stumpf poliert. Wird wohl mal wieder Zeit für ein Säurebad...

 

Viel Glück, H.

 

 

PS--Sorry Michael, habe gerade deinen Post weiter oben wiederentdeckt. Einen ordentlichen EM-Rentenfonds hast du also schon...--Gruß, H.

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domkapitular

Bei mir ist gerade Festgeld frei geworden.

Suche für mein Depot einen Anleihefonds, der möglichst nicht bis Ende des Jahres abschmiert.

Könnte nämlich noch ein Paar Veräusserungsgewinne bis Ende des Jahres gebrauchen.

Habe noch einen Verlustbescheid von früher, den ich bis 2013 abgearbeitet haben muß.

Hat jemand Vorschläge ?

 

Michael

 

Das verstehe ich nicht so recht.

Du willst mit einem Anleihefonds (evtl. mit Ausgabeaufschlag) in nicht ganz 2 Monaten bis Ende des Jahres nennenswerte verrechenbare Veräußerungsgewinne erzielen ?

Verrechenbar ist ja nur der Kursgewinn der Anleihen, nicht der Zinsanteil.

Oder meinst du nicht "bis Ende des Jahres", sondern bis 2013 ?

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michaelschmidt

@Hasenhirn, Danke, ich geh die mal durch.

@Domkapitular

Ich hatte 2008 offene Immobilienfonds.

Die habe ich verkauft, noch bevor die zu gemacht hatten.

Weil das nach der Ausschüttung war und ich die noch kein Jahr hatte, sind da Verluste aus Veräusserungsgeschäften entstanden.

Darüber bekam ich einen Verlustbescheid vom Finanzamt.

Nach langen Kämpfen natürlich, die wollten mir den nicht geben.

Letztes Jahr habe ich bereits mit thesaurierenden Fonds Veräusserungsgewinne mit dem Bescheid verrechnet und werde das dieses Jahr auch machen.

So zahle ich keine Steuern auf meine Gewinne.

Jetzt, wo das Festgeld fällig wurde, suche ich halt noch was, womit ich möglichst sicher Veräusserungsgewinne produzieren kann, bis Ende des Jahres.

Dann ist das mit dem Bescheid erledigt.

Was weg ist ist weg.

Verstanden ?

 

Michael

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Blujuice

@blujuice: es gibt noch die OFBK (Frankreich bis 60) und bb43 (Deutschland bis 42); NLAG (Niederlande 37); die Versorger und Telekoms haben auch noch einige Ultralangfristanleihen am Markt.

Die 50-jährigen französischen Bonds hab ich doch genannt. ;) Leider führt bei kuponbehafteten Anleihen eine noch längere Laufzeit irgendwann kaum noch zu einer höheren Duration. Zwischen 30-jährigen und 50-jährigen Bonds besteht schon kaum mehr ein Unterschied.

 

Unternehmensanleihen halte ich für ungeeignet. Die Korrelation zu Aktien ist höher als bei Staatsanleihen.

 

Man kann halt nicht beides haben: hohe Rendite in jeder Marktlage und geringeres Risiko.

Ein mutigerer Ansatz mit mehr Risiko ist dann wieder der von von Blujuice beschriebene: hohe Durationen bei den Anleihen verwenden. Aber wer will schon 20% Verlust im Anleihenportfolio haben, nur weil man eben der Leitzins um 100bp angehoben wurde?

Das Argument find ich seltsam. Wenn man diesen Verlust nicht verkraftet, darf man sich auch keine Aktien ins Depot legen. Der "klassische Depotaufbau" aus einer einzigen volatilen Anlageklasse (Aktien) und sonst nur sicheren Geldanlagen (Tagesgeld, kurzlaufendes Festgeld, kurzlaufende Anleihen) produziert meiner Meinung nach ziemlich ineffiziente Depots. Egal wie toll der Aktienanteil in sich diversifiziert ist oder wie kostengünstig die verwendeten Anlagevehikel sind. Um das an einem Beispiel zu verdeutlichen: Ich traue den teuren "AC Statstical Value Market Neutral"-Fonds zu, langfristig eine höhere risikoadjustierte Rendite zu erzielen als ein zum Vergleich herangezogenes ETF-Weltportfolio plus Festgeld (oder kurzlaufende Staatsanleihen).

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otto03

suche ich halt noch was, womit ich möglichst sicher Veräusserungsgewinne produzieren kann, bis Ende des Jahres.

 

Verstanden ?

 

 

 

Suche ich auch.

 

Verstanden ja, begriffen nicht - sichere Veräusserungsgewinne produzieren, niedlich :thumbsup:

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sparfux

Um das an einem Beispiel zu verdeutlichen: Ich traue den teuren "AC Statstical Value Market Neutral"-Fonds zu, langfristig eine höhere risikoadjustierte Rendite zu erzielen als ein zum Vergleich herangezogenes ETF-Weltportfolio plus Festgeld (oder kurzlaufende Staatsanleihen).

Ich nicht. Zuminidest nicht mit den privaten Klein- und Mittelanlegern zugänglichen Anlagevehikeln.

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