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Chemstudent

Chartanalyse / Technische Analyse - Sinn oder Unsinn

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XYZ99

Das Einmaleins der Charttechnik klick

 

Denn nur eins ist sicher, die Zukunft ist ungewiss. (Hat das wer auf Latein parat, hört sich dann bestimmt gebieterischer an...)

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armerTor

Hallo!

 

Im Zweifel halte ich mich an den alten "Sprücheklopfer" André Kostolany ( der Herrgott hab ihn selig ),

welcher zur Charttechnik meinte:

 

"Die Chartanalyse ist eine Wissenschaft, die vergebens sucht, was Wissen schaft."

 

Zur Bilanzanalyse hatte er kaum mehr vertrauen:

 

"Börsenspekulation ist eine Kunst" ( und damit das Gegenteil von Mathematik oder Betriebswirtschaft).

 

 

Was bleibt dann als gültiges Kriterium für ein Aktien-Engagement noch übrig?

 

Viel Erfahrung und natürlich die vier G's: Geld, Geduld, Gedanken und -last not least- Glück... ;o)

 

 

 

Grüße!

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Emilian
· bearbeitet von Emilian
@Emilian

 

Ahh, jetzt versteh ichs. Du willst mir wohl Ausschnitte aus älteren Charts zeigen, natürlich ohne Namen des Basiswerts, und ich soll dann den weiteren Verlauf vorhersagen und Du kannst dann meine Prognose prüfen, richtig??

Was einige hier wohl nicht verstehen wollen ist, dass TA ein Werkzeug von vielen ist. Wenn wir die Wette so machen würden, würde ich höchstwahrscheinlich verlieren, denn ich schaue mir nicht stumpf einen Chart an ohne das Unternehmen zu kennen, male drei Linien rein und handele danach. Es wird genauso die FA berücksichtigt, Börsen- und Wirtschaftsnews gelesen, allgemeine Marktstimmung betrachtet, sowie die Branche des Unternehmens. TA ist ein Hilfsmittel

Ich verabschiede mich somit aus der Diskussion, da von meiner Seite alles gesagt wurde und man sich bei solchen Themen typischerweise im Kreis dreht.

Nee, keine ältere Charts! Identifiziere mittels TA (und der anderen Dir möglichen Hilfsmittel) einfach mal 20 Werte die bis Ende nächster Woche Ihren vergleichbaren Durchschnitt schlagen!

Ist schon komisch, dass manche Leute sobald ihre Argumente nicht mehr greifen die Diskussion abbrechen. Von intellektuellem Rückgrat zeugt das jedenfalls nicht!

 

Gruß Emilian.

 

Erinnert stark an die Fabel vom Fuchs und den Trauben.

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ipl
· bearbeitet von ipl
TA ist eben keine überprüfbare Hypothese weil diese "ausreichend genaue Spezifizierung" nicht definiert ist. Wie willst Du denn nun die Nullhypothese "TA klappt" gegen die Alternativhypothese "TA klappt nicht" testen? Man kann einzelne Aspekte herausgreifen, bleiben wir mal bei dem Beispiel, dass bei einem fallenden 3eck die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch nach unten höher ist als jede andere Kursbewegung. Nun könnte man einen Hypothesentest machen und würde an der Definition des fallenden Dreiecks scheitern, denn da wo Du eins siehst, sehe ich keins. Also, kein Beweis, keine Widerlegung.

Wenns widerlegbar wäre, hätte es ja schon längst jemand getan, TA Feinde gibts ja genug...

Und nun? Jetzt soll es keine Methode sein, weil sie subjektiv ist. Was ist es dann, Zauberei, ein Hobby? Wie ordnest Du denn Literaturinterpretation ein, die ist ja auch zT subjektiv. Auch keine Methode?

Warum sollte das an der Definition scheitern? Ich kenne genügend Verfahren, die eine objektive Definition dafür liefern können, die deiner subjektiven Definition entspricht. Auch wenn sie ein wenig komplexer als die übliche Schulmathematik sind. ^^

 

Es gibt ja auch genug wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit bestimmter TA Verfahren widerlegen. Allerdings gibts auch welche, die das Gegenteil belegen wollen.

 

Und natürlich ist Literaturinterpretation keine wissenschaftliche Methode in diesem Sinne. Das ist Kunst.

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XYZ99

Die "Händler im Göttergewand" stellen da dankenswerterwese klar, dass Chartanalyse der Prognose der Zukunft dient: (unter: "Chartechnische Analyse - Das bringt mir diese Analysemethode ganz konkret".)

 

Charttechnische Analyse ist das probate Mittel für das Erstellen von Prognosen. Je nach vorliegender Marktlage sind Sie selbst in der Lage konkrete, präzise Erwartungshaltungen bezüglich der zukünftigen Kursentwicklung zu entwicklen.

 

Charttechnische Analyse ermöglicht die Ermittlung von präzisen Kurszielen. Trends können erkannt und klassifiziert werden. Ist der Trend, in dem eine Aktie ansteigt, intakt und stabil? Wenn ja, wie weit kann die Aktie noch steigen bevor größere Gewinnmitnahmen einsetzen? Wenn nein, wann ist eine Korrektur wahrscheinlich und wie weit kann diese verlaufen? Charttechnische Analyse ermöglicht es Ihnen, relativ präzise Trendwenden zu sondieren. Als Investor können Sie sich im Bereich mittelfristiger Trendwenden einkaufen.

 

Klar ist ja: je mehr da mitmachen, desdo deutlicher dürfte sich das alles zur selbsterfüllenden Prophezeihung werden. Dies hätte eine interessante praktische Konsequenz: der Markt wäre berechenbarer und besser handelbar, jedenfalls für die Grossen. Verkaufen die auch deshalb diese ganzen "daytrader-" und Minizocker-Wettscheine?

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LagarMat

Womit der Anfang der Diskussion wieder erreicht wäre.

 

Jeder Chartanalyst kommt zu einem Verkaufssignal bei sagen wir 100 EUR. Dann setzen eine Menge Leute dort ihre Stopp-Loss, sodass bei erreichen dieser Marke, der Kurs wirklich abwärts geht, allerdings dadurch, dass alle verkauft haben? Hat ja nicht wirklich was damit zu tun, dass sich was im Unternehmen ändert.

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DON
Ist schon komisch, dass manche Leute sobald ihre Argumente nicht mehr greifen die Diskussion abbrechen. Von intellektuellem Rückgrat zeugt das jedenfalls nicht!

 

 

Löl. Was heißt denn "sobald ihre Argumente nicht mehr greifen"?? Meine Argumente haben bei dir nie gegriffen, das ist bei einem Thema wie TA aber kaum verwunderlich. Ich hab meine Position nun dargestellt, was sollte ich denn nun deiner Meinung nach jetzt noch machen, auf meinen Argumenten rumreiten bis die TA Gegner genervt aufgeben?

 

Und zu deiner Kindergarten Wette: Wenn du meine Posts zumindest inhaltlich verstanden hättest, wüßtest du, dass TA umso unzuverlässiger wird je mehr sie ins Detail geht. Daher traue ich mir weder zu irgendwelche Durchschnitte innerhalb einer Woche zu schlagen, noch hab ich Zeit und Lust dazu.

 

 

@ipl

Es gibt ja auch genug wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit bestimmter TA Verfahren widerlegen. Allerdings gibts auch welche, die das Gegenteil belegen wollen.

 

Und was schließt Du daraus? Ist das nicht ein Gegenbeweis für die Verteufelung der TA?

 

Ich kenne genügend Verfahren, die eine objektive Definition dafür liefern können, die deiner subjektiven Definition entspricht. Auch wenn sie ein wenig komplexer als die übliche Schulmathematik sind. ^^

 

Aus reinem Interesse, ohne Bezug auf die TA: Wie würde so ein Verfahren aussehen?

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Emilian
· bearbeitet von Emilian
Aus reinem Interesse, ohne Bezug auf die TA: Wie würde so ein Verfahren aussehen?

Ein Verfahren (egal welches) ist dann erfolgreich, wenn es langfristig und nach Kosten einen vergleichbaren Durchschnitt und schlägt, also Outperformance ohne wenn und aber.

 

GRuß Emilian.

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ipl
Und was schließt Du daraus? Ist das nicht ein Gegenbeweis für die Verteufelung der TA?

Naja, es gibt ja auch sicherlich Studien, die die potenzsteigernde Wirkung von Einhörnern belegen... Ich hatte nie genug Zeit und Interesse, mich mit den Studien genauer auseinander zu setzen, meine Quelle ist lediglich dieser Wikipedia-Abschnitt: http://en.wikipedia.org/wiki/Technical_ana...irical_evidence. Allerdings gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die derartige Studien entstehen lassen können: von simpler Befangenheit und "Bestechung" durch Auftraggeber bis zu statistischen Effekten ("ich teste jetzt mal 1087 Muster - juhu, 2 klappen auf meinen Daten, das sind gute Indikatoren"). Sodass meine Skepsis durch die positiven Studien nur mäßig reduziert wird. Eine geringe Aussagekraft irgendwo unterhalb der praktischen Ausnutzbarkeit mag ich der TA aber nicht 100%ig absprechen und das ist anscheinend auch das, was selbst die meisten "positiven" Studien behaupten.

 

Übrigens vermute ich mal, dass die meisten, wenn nicht alle, diese Studien sich weniger mit graphischen Mustern, sondern eher mit "harten" Zahlen-Indikatoren beschäftigen.

 

Aus reinem Interesse, ohne Bezug auf die TA: Wie würde so ein Verfahren aussehen?

Ich würde hier einfach Mustererkennungsverfahren aus der KI einsetzen. Um von dir beschriebene Dreiecke zu erkennen, könnte man beispielsweise zunächst die lokalen Extrempunkte bestimmen und dann die Hough-Transformation anwenden, um Linien zu bestimmen, die diese Punkte ungefähr bilden. Zwei aufeinander zulaufende Linien über dem selben Zeitraum bilden nach meinem TA-Verständnis diese "Ausbruchdreicke" (die linke Seite ist ja nur gedacht). Das wäre die Erkennung selbst.

 

Und dann könnte man dich 100 mal Charts bearbeiten lassen und fragen, wo du überall Dreiecke siehst. Damit könnte man die Schwellwerte bestimmen, z.B. wie "zittrig" eine Linie für dich noch sein darf, damit du sie noch als gerade Linie siehst, in welchen Bereichen die Winkel der Dreiecke liegen dürfen, etc.

 

Anschließend würde das Verfahren praktisch nur dort diese "Dreiecke" erkennen, wo du welche siehst.

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balu09

Also dann: Ich kann nicht jeden Chart lesen, aber es gibt Chartbilder/Setups die ich lesen kann. Dabei kann ich keine feste Prognose treffen sondern nur eine Wahrscheinlichkeit herausarbeiten. Der diesem Setup zugrundeliegende Gedanke ist "Trend is force".

 

post-11695-1242466488_thumb.png

 

Der USD/CAD befindet sich seit März in einem stabilen Abwärtstrend (tiefere Hochs/tiefere Tiefs), nachdem er vorher eine viermonatige Toppbildung vollzogen hat (die Marke von 1,30 konnte in diesem Zeitraum auch beim 4. Versuch nicht gebrochen werden). Nach einem starken Abverkauf, bei welchem auch der GD 200 wie Butter durchbrochen wurde, fand bei 1,15 eine kurzfristige Trendumkehr statt. Der aktuelle Bounce ist daher eine charttechnisch normale und gesunde Reaktion. Wenn der Trend weiterhin in Takt bleibt, sollte der Bounce etwa am Clusterwiderstand 1,20/GD200 stoppen. Der Stochastik würde dann einen überkauften Marktzustand anzeigen, was im übergeordneten Abwärtstrend ein Shortsignal darstellt. Die Trendstärke des Bounce (ADX) ist hoch und grundsätzlich muss der Trend nicht so schön weiterlaufen (wahrscheinlich tut er es nicht und baut irgendwo einen "Haken" ein).

Ich werde jedoch im Bereich 1,20 shorten; und zwar sobald ich eine bearishe Kerzenformation erkenne. Wenn die Kerzenformation früher oder etwas später auftritt, werde ich es dann tun. Verkaufen werde ich, sobald mir die Kerzen eine Art Kapitulationsbewegung anzeigen.

 

Viel Spaß beim diskutieren :)

 

Gruß Balu

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DON
Ein Verfahren (egal welches) ist dann erfolgreich, wenn es langfristig und nach Kosten einen vergleichbaren Durchschnitt und schlägt, also Outperformance ohne wenn und aber.

 

GRuß Emilian.

 

Genau... du hast meinen Post wieder mal verstanden...

 

 

Naja, es gibt ja auch sicherlich Studien, die die potenzsteigernde Wirkung von Einhörnern belegen... Ich hatte nie genug Zeit und Interesse, mich mit den Studien genauer auseinander zu setzen, meine Quelle ist lediglich dieser Wikipedia-Abschnitt: http://en.wikipedia.org/wiki/Technical_ana...irical_evidence. Allerdings gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die derartige Studien entstehen lassen können: von simpler Befangenheit und "Bestechung" durch Auftraggeber bis zu statistischen Effekten ("ich teste jetzt mal 1087 Muster - juhu, 2 klappen auf meinen Daten, das sind gute Indikatoren"). Sodass meine Skepsis durch die positiven Studien nur mäßig reduziert wird. Eine geringe Aussagekraft irgendwo unterhalb der praktischen Ausnutzbarkeit mag ich der TA aber nicht 100%ig absprechen und das ist anscheinend auch das, was selbst die meisten "positiven" Studien behaupten.

 

Nun ja, das mit den falschen Motiven kann man genau so den Studien unterstellen, welche TA "widerlegen"

 

 

Übrigens vermute ich mal, dass die meisten, wenn nicht alle, diese Studien sich weniger mit graphischen Mustern, sondern eher mit "harten" Zahlen-Indikatoren beschäftigen.

 

Die TA ist halt ein weites Feld. Für mich ist es schon TA, wenn man behauptet "Wir sind gerade in einem Bullenmarkt", denn diese Aussage impliziert ja nur, dass die Wahrscheinlichkeit steigender Kurse in nächster Zeit höher ist, als die der fallenden Kurse. Nichts anderes macht die TA wenn sie sagt "Wir haben einen langfristigen Aufwärtstrend".

 

 

Hier übrigens ein interessantes Buch

 

Der Autor lehnt sowohl TA als auch den Random Walk ab.

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Emilian

Obwohl das Buch in den Leserbewertungen nicht so super wegkommt, werd ichs mir gelegentlich mal zulegen. Danke erstmal für den Tipp.

 

Gruß Emilian.

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DON
Obwohl das Buch in den Leserbewertungen nicht so super wegkommt, werd ichs mir gelegentlich mal zulegen. Danke erstmal für den Tipp.

 

Gruß Emilian.

 

 

Das Buch ist in 2 Teile gegliedert. Der erste beschäftigt sich mit dem Status Quo und rechnet damit ab. Die TA wird kritisiert (da ist übrigens auch ein Bild mit 3 Charts von denen einer echt und die 2 anderen zufallsgeneriert sind ^^) und vor allem die Annahme der Gleichverteilung der Kurse und alles was daraus folgt (Black & Scholes, etc.)

 

Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Lösungsansatz des Autors, welchen ich auch weniger überzeugend finde, würde dem Buch also auch keine 5 Sterne geben, trotzdem lesenswert!

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ipl
Nun ja, das mit den falschen Motiven kann man genau so den Studien unterstellen, welche TA "widerlegen"

Ich kann mir kaum einen Auftraggeber vorstellen, der an solchen Studien interessiert wäre. Damit kann man weder Kunden zu mehr Transaktionen motivieren noch irgendwelche tollen Handel-dich-reich-Methoden verkaufen. Fehler durch statistische Effekte und andere methodische Unsauberkeiten sind bei der Widerlegung auch einfacher zu vermeiden.

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balu09

Der Vollständigkeit halber mache ich mal ein Update, um die sehr theorielastigen Diskussion durch ein Praxisbeispiel etwas aufzulockern.

 

Habe heute meine "negative" Kerze in Form eines Bearish Engulfing Patterns bekommen und bin jetzt short. Leider fehlt die Freitagskerze in meinem Charttool (manchmal echt schlechte Datenqualität), aber es war eine weiße Kerze im kurzfristigen Aufwärtstrend, sodass man heute von einem Bearish Engulfing sprechen kann.

 

Der Markt wird von Menschen bewegt und deren Erwartungen/Emotionen zeigen sich in ihrem Kaufverhalten. Dieses wiederum ist in den Preis- und Volumenmustern eines Charts zu erkennen. Von daher ist der Markt für mich eben kein "Random Walk". Die Entwicklung von Preis und Volumen kann nicht zufällig sein, weil sie Ausdruck einer realen Angebot-Nachfrage-Situation ist. Dieser liegen wiederum reale menschliche Absichten zugrunde sowie das altbekannte Schema zur Entscheidungsfindung: Informationsaufnahme, Informationsverarbeitung und dann die Bewertung. Angebot und Nachfrage entsteht also aus der relativen Bewertung von Informationen. Solche Bewertungen sind real, wenn auch nicht immer "logisch", und nicht zufällig. Kein Manager trifft zufällige Entscheidungen, was er kaufen oder verkaufen soll. Man kann Märkte lesen lernen, weil sich die Akteure durch Preise und Umsätze offenbaren.

 

post-11695-1242676283_thumb.png

 

Mal sehen wie's weitergeht :)

 

Gruß Balu

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el galleta
· bearbeitet von el galleta
Man kann Märkte lesen lernen, weil sich die Akteure durch Preise und Umsätze offenbaren.

Hm, an der Stelle habe ich ein Verständnis- und Logikproblem. Wenn niemand den Unterschied zwischen einer echten Kurskurve und Zufallswerten erkennen kann (bzw. der Unterschied wie im Thread beschrieben völlig egal ist), dann müsste man auch Zufallsreihen "lesen lernen" können. :blink:

 

Mir erscheint es naheliegender, dass etwas, das genau wie Zufall aussieht, auch Zufall ist. Andernfalls könnte man (zumindest mit einer gewissen [EDIT2: sozusagen "überdurchschnittlichen"] Wahrscheinlichkeit) auch Zufallsergebnisse vorhersagen, was mir doch sehr merkwürdig vorkäme.

 

Solange also keine Unterscheidung von Zufall und Kurs möglich ist, kann (EDIT: ein eventueller Erfolg der) Chartanalyse m.E. maximal Gruppendynamik sein.

 

saludos,

el galleta

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DON
Mir erscheint es naheliegender, dass etwas, das genau wie Zufall aussieht, auch Zufall ist. Andernfalls könnte man (zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit) auch Zufallsergebnisse vorhersagen, was mir doch sehr merkwürdig vorkäme.

 

Wenn Du 100 mal würfelst ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du genau 10 mal eine 6 siehst 2.14%. Ist das was anderes als die Vorhersage eines Zufallsergebnisses mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit?

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el galleta
Ist das was anderes als die Vorhersage eines Zufallsergebnisses mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit?

Hab es oben konkretisiert. Es war natürlich eine "überdurchschnittliche" Wahrscheinlichkeit gemeint. Eine statistische Wahrscheinlichkeit nutzt ja keinem was.

 

saludos,

el galleta

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ipl

Was wie Zufall aussieht und vom Betrachter von Zufall nicht unterscheidbar ist, ist - für diesen Betrachter - auch Zufall. Zumindest bis Unterscheidbarkeitskriterien entdeckt werden. Wenn Charttechnik funktioniert, müsste sie zwangsläufig auf echten Kurven besser funktionieren, als auf Zufallskurven (auf denen man mit ihr ja nichts reißen kann) - und damit ein Unterscheidbarkeitskriterium liefern.

 

Jegliche Vorhersagen auf Zufallskurven (über "normale" Zufallswahrscheinlichkeiten oder Parameterbestimmung hinaus), auch die, die auf dem bisherigen Verlauf basieren, sind unmöglich. Auch wenn man in diesem Thread mehrmals etwas anderes lesen durfte. "Zufallskurven können auch stabile Trends ausbilden!!" :rolleyes:

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Emilian
"Zufallskurven können auch stabile Trends ausbilden!!"

Yep, der hat mir auch bisher am besten gefallen. :D --> Warum sind Zufallskurven eigentlich immer so zittrig, warum kann das nicht durch Zufall eine Gerade sein? :D

 

GRuß Emilian.

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DON
Wenn Charttechnik funktioniert, müsste sie zwangsläufig auf echten Kurven besser funktionieren, als auf Zufallskurven (auf denen man mit ihr ja nichts reißen kann) - und damit ein Unterscheidbarkeitskriterium liefern.

 

 

Wurde denn belegt, dass sie es nicht tut? :blink:

 

Und jetzt nicht nur auf Linienmalerei bezogen sondern auf Indikatoren wie RSI, MACD, Stochastik, etc.

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Stephan09

exklusiv für ipl:

http://www.atimes.com/atimes/Global_Economy/KE20Dj02.html

Vielleicht hast du dazu eine Meinung.

Eine Antwort würde mich ehrlich interessieren.

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ipl
Wurde denn belegt, dass sie es nicht tut? :blink:

 

Und jetzt nicht nur auf Linienmalerei bezogen sondern auf Indikatoren wie RSI, MACD, Stochastik, etc.

Keine Ahnung, Emilian muss halt auflösen. ^^ Es geht nicht mal darum, ob es irgendwo bewiesen wurde, sondern ob ihr (TA Befürworter) das könnt. Wer diese Unterscheidung nicht mit hoher Sicherheit beherrscht, dessen "persönliche TA" ist damit auch automatisch unwirksam. Sonst könnte er sehen, welche Kurve ihren eigenen "Signalen" eher folgt und welche nicht.

 

Allerdings gebe ich zu, dass der Test hier nicht unbedingt sauber ist. Die Stichprobengröße ist ungeeignet (egal, ob man TA damit beweisen oder widerlegen will) und die Bildqualität des Diagramms selbst war auch nicht ideal. Das war aber eher als grobe Veranschaulichung der Ähnlichkeit gemeint, schätze ich. ^^

 

exklusiv für ipl:

http://www.atimes.com/atimes/Global_Economy/KE20Dj02.html

Vielleicht hast du dazu eine Meinung.

Eine Antwort würde mich ehrlich interessieren.

Ich habe nur die ersten Absätze gelesen und da gab es schon einen wichtigen Fehler, auf dem das Ganze sich aufzubauen scheint. Dort wird behauptet, dass beispielsweise das Bruttoinlandsprodukt zum größten Teil vorhergesagt werden kann und nur zu einem geringen Teil zufällig ist, was seine chaotische Beschaffenheit irgendwie in Frage stellen sollte. Ich weiß auch, dass das Wetter in Berlin in 200 Tagen definitiv irgendwo zwischen -50°C und 60°C sein wird und nicht etwa -200°C oder 7000°C. Trotzdem ist das Wetter chaotisch. Der vorhersehbare Teil des Bruttoinlandsproduktes ist nämlich schon in den Kursen drin. Die Bewegung wird nur noch durch den unvorhersehbaren, also per Definition zufälligen Teil verursacht.

 

Der Autor hat anscheinend große Schwierigkeiten mit dem Konzept des Zufalls und des Chaos. Ich kann seine willkürliche Trennung zwischen "echtem" Zufall von komplexen nicht-linearen physikalischen Vorgängen und seiner Meinung nach "nicht echtem" Zufall von komplexen nicht-linearen wirtschaftlichen Vorgängen nicht nachvollziehen, vor allem da er beides ja selbst annimmt. Ich würde es ja noch verstehen, wenn er die Komplexität oder die Nicht-Linearität der wirtschaftlichen Entwicklung abstreiten würde, was die Chaoseigenschaften einschränken würde, aber das tut er gar nicht. Ich glaube, dass der Autor nicht versteht, dass "echter" physikalischer Zufall nach seinen Kriterien in Wahrheit auch nur "pseudo-zufällig" ist (solange man nicht in die Quantenmechanik absteigt, aber das tut er ja auch nicht).

 

Falls in den späteren Absätzen noch etwas gibt, worauf dich meine Antwort interessieren sollte, kannst du mir ja die entsprechende Stelle sagen. ^^

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DON
Allerdings gebe ich zu, dass der Test hier nicht unbedingt sauber ist. Die Stichprobengröße ist ungeeignet (egal, ob man TA damit beweisen oder widerlegen will) und die Bildqualität des Diagramms selbst war auch nicht ideal. Das war aber eher als grobe Veranschaulichung der Ähnlichkeit gemeint, schätze ich. ^^

 

Eben :thumbsup:

 

 

Kannst Du ein Buch zur Chaostheorie empfehlen? Bin da nicht so bewandert, scheint aber ein interessantes Thema zu sein...

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