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Stairway

Ist ja alles richtig, aber eine Anleihe der BRD ist immer noch sicherer, als die gesetzliche Einlagensicherung, weil der Staat erst seine Gläubiger bedienen muss, bevor er sich um Rettung von Banken und Einlagen kümmern kann.

 

Wenn die BRD pleite geht, versucht jeder ganz schnell sein Geld abzuheben, egal wie gesund seine Bank eigentlich ist, wodurch die Bank dann direkt zahlungsunfähig ist und nicht mehr vom Staat gerettet werden kann.

 

Mit anderen Worten: Bevor man einer Bank Festgeld zu 2 % gibt, sollte man es besser dem Staat zu geben, vor allem, solange man noch von ihm gleich viel oderr sogar mehr Zinsen bekommt.

 

Tja, das ist meine Meinung.

 

Ich würde mir über diese Entwicklung zum jetzigen Zeitpunkt keine Gedanken machen, BRD ist zwar recht hoch verschuldet, aber andere Länder stehen da bei weitem schlechter da, man schaue sich nur Griechenland und Irland an, vor allem in Griechenland wird es bis 2012 sehr eng werden, der Staatschef dort ist eh total durch den Wind...

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fireball

Wieso sollte es in Griechenland eng werden ? Die Prostitution und die Mafia ist zwar schon ins BIP eingerechnet was den Verschuldungsstand Statistisch deutlich reduziert, aber dem guten Mann fällt da sicher noch was ein .... :-

 

ja das war ironisch gemeint.

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Stairway
ja das war ironisch gemeint.

 

Unter uns brauchst du das wirklich nicht extra hervorheben ;)

 

Es ist aber eben traurig, dass die von dir geschilderten Dinge auch tatsächlich stimmen, IMO ist so ein Staat in der EU untragbar, irgendwann gehen dem Gauner die Tricks aus und auch so schießt hier die Verschuldung in die Höhe..

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Stephan09
· bearbeitet von Stephan09
ja das war ironisch gemeint.

 

Unter uns brauchst du das wirklich nicht extra hervorheben ;)

 

Es ist aber eben traurig, dass die von dir geschilderten Dinge auch tatsächlich stimmen, IMO ist so ein Staat in der EU untragbar, irgendwann gehen dem Gauner die Tricks aus und auch so schießt hier die Verschuldung in die Höhe..

 

Griechenland schlimmer als Irland? Ich würde es eher umgekehrt sehen: Zwar ist die offizielle Staatsverschuldung nicht so schlimm wie in Griechenland, aber die expliziten Rettungsmaßnahmen der irischen Regierung sind jenseits von Gut und Böse. Das erinnert mich dort echt an Island, denen es, solange deren Hedgefonds, die man Banken nannte, noch funltionierten. griechenland ist sicherlich ein Armenhaus, aber sie haben nicht so sehr auf den internationalen Finanzmärkten spekuliert, das ihnen nun auch nicht teuer zu stehen kommt.

Wobei man mich gerne berichtigen kann, ist ja schließlich ein Austuschforum und kein Besserwisserforum...

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BondWurzel

Ist ja alles richtig, aber eine Anleihe der BRD ist immer noch sicherer, als die gesetzliche Einlagensicherung, weil der Staat erst seine Gläubiger bedienen muss, bevor er sich um Rettung von Banken und Einlagen kümmern kann.

 

Wenn die BRD pleite geht, versucht jeder ganz schnell sein Geld abzuheben, egal wie gesund seine Bank eigentlich ist, wodurch die Bank dann direkt zahlungsunfähig ist und nicht mehr vom Staat gerettet werden kann.

 

Mit anderen Worten: Bevor man einer Bank Festgeld zu 2 % gibt, sollte man es besser dem Staat zu geben, vor allem, solange man noch von ihm gleich viel oderr sogar mehr Zinsen bekommt.

 

Tja, das ist meine Meinung.

 

Wenn die Banken pleite gehen würden, ist es mit dem Staatshaushalt auch vorbei, die Banken werden aktuell vom Staat und der ECB gerettet...alles andere dauert noch, siehe Japan:

 

Die Staatsverschuldung beträgt über 180% des japanischen Bruttoinlandprodukts und liegt deutlich über den Verschuldungsständen vergleichbarer OECD-Länder.

 

http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Japan/Wirtschaft.html

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Stephan09
· bearbeitet von Stephan09

Ist ja alles richtig, aber eine Anleihe der BRD ist immer noch sicherer, als die gesetzliche Einlagensicherung, weil der Staat erst seine Gläubiger bedienen muss, bevor er sich um Rettung von Banken und Einlagen kümmern kann.

 

Wenn die BRD pleite geht, versucht jeder ganz schnell sein Geld abzuheben, egal wie gesund seine Bank eigentlich ist, wodurch die Bank dann direkt zahlungsunfähig ist und nicht mehr vom Staat gerettet werden kann.

 

Mit anderen Worten: Bevor man einer Bank Festgeld zu 2 % gibt, sollte man es besser dem Staat zu geben, vor allem, solange man noch von ihm gleich viel oderr sogar mehr Zinsen bekommt.

 

Tja, das ist meine Meinung.

 

Wenn die Banken pleite gehen würden, ist es mit dem Staatshaushalt auch vorbei, die Banken werden aktuell vom Staat und der ECB gerettet...alles andere dauert noch, siehe Japan:

 

Die Staatsverschuldung beträgt über 180% des japanischen Bruttoinlandprodukts und liegt deutlich über den Verschuldungsständen vergleichbarer OECD-Länder.

 

http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Japan/Wirtschaft.html

 

Wobei ich irgendwo gelesen habe, dass bei den japanischen Staatsschulden auch die Verpflichtungen der Notenbank miteinbezogen werden und hier im Forum das auch einer bestätigt hat. Wenn man diese auf westl. Zählweise runterbrechen sollte, liegt Japan auf dem Niveau von Italien, aber wie gesagt, ist nur gerüchteweise; ich kann kein japanisch.

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John Silver
· bearbeitet von John Silver

...

 

Die Staatsverschuldung beträgt über 180% des japanischen Bruttoinlandprodukts und liegt deutlich über den Verschuldungsständen vergleichbarer OECD-Länder.

 

http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Japan/Wirtschaft.html

 

Laut "Welt" (siehe mein Link im Beitrag oben) liegt der Wert sogar bei 214,3 %.

Allerdings weiss ich nicht ob Deine Quelle besser ist oder "meine" (Deine Auswertiges Amt, aber von März 2009, meine Quelle nur "Welt", dafür aber vom 25.09.2009).

Wie die Anmerkung von Stephan09 (siehe unten) in der "Welt"-Quelle berücksichtigt werden müssen, habe ich leider AUCH keine Ahnung.

Vielleicht liegen die Werte ja viel niedriger wie Stephan09 schreibt.

 

...

Wobei ich irgendwo gelesen habe, dass bei den japanischen Staatsschulden auch die Verpflichtungen der Notenbank miteinbezogen werden und hier im Forum das auch einer bestätigt hat. Wenn man diese auf westl. Zählweise runterbrechen sollte, liegt Japan auf dem Niveau von Italien, aber wie gesagt, ist nur gerüchteweise; ich kann kein japanisch.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

...

 

Die Staatsverschuldung beträgt über 180% des japanischen Bruttoinlandprodukts und liegt deutlich über den Verschuldungsständen vergleichbarer OECD-Länder.

 

http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Japan/Wirtschaft.html

 

Laut "Welt" (siehe mein Link im Beitrag oben) liegt der Wert sogar bei 214,3 %.

Allerdings weiss ich nicht ob Deine Quelle besser ist oder "meine" (Deine Auswertiges Amt, aber von März 2009, meine Quelle nur "Welt", dafür aber vom 25.09.2009).

Wie die Anmerkung von Stephan09 (siehe unten) in der "Welt"-Quelle berücksichtigt werden müssen, habe ich leider AUCH keine Ahnung.

Vielleicht liegen die Werte ja viel niedriger wie Stephan09 schreibt.

 

...

Wobei ich irgendwo gelesen habe, dass bei den japanischen Staatsschulden auch die Verpflichtungen der Notenbank miteinbezogen werden und hier im Forum das auch einer bestätigt hat. Wenn man diese auf westl. Zählweise runterbrechen sollte, liegt Japan auf dem Niveau von Italien, aber wie gesagt, ist nur gerüchteweise; ich kann kein japanisch.

 

Noch eine neue Zahl...HB 2.9.09

Nippon leistet sich die höchsten Schulden unter den Industrieländern. Die Regierung hat Anleihen ausstehen, deren Wert der Wirtschaftsleistung von fast zwei Jahren entspricht. In Deutschland und den USA dürfte die Verschuldung nach all den Konjunkturpaketen ungefähr im Bereich von 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen. In Japan liegt der Wert dreimal so hoch: bei 190 Prozent. Ökonomen beziehen bei der Berechnung auch versteckte Staatsschulden ein.

 

http://www.handelsblatt.com/politik/international/japan-suechtig-nach-schulden;2451557

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Stephan09

Diesen Postbnankartikel hatte ich auch gelesen, aber dennoch, gibt es diese Behauptung (ich finde sie gerade nicht so schnell, wobei ich mir sicher bin, dass es eine se3riöse Quelle ist, sonst hätte ich sie mir nicht gemerkt). Und auch die Zinsen sprechen ja nicht unbedingt von einer hoffnungslosen Überschuldung. Aber Japan ist mir schon Rätsel, das stimmt schon.

 

http://brontecapital.blogspot.com/#uds-search-results

 

Der versuchte das mal aufzudröseln, ging aber nicht auf die allgemeine Verschuldung ein.

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Maciej

Ich möchte den Thread mal aufwärmen und ihn mit zwei Fragen verknüpfen:

 

  1. Zunächst mal zur Klärung, warum es sich hier um eine Blase handelt. Ich lese in letzter Zeit immer wieder davon, dass sich eine gewaltige Anleihenblase aufgebläht hat ("die größte Blase der Welt" etc.), die platzt, wenn die Zinsen wieder steigen. Mir ist aber nicht klar, wieso das eine Blase ist. Mal ganz naiv gedacht: Wenn ich mir jetzt Anleihen mit fast 0% Zinsen kaufe und die Zinsen steigen dann wieder, bekomme ich doch viel mehr Geld. Ist das nicht quasi das Gegenteil einer Blase? Oder bedeutet das, die Zinsen laufen dann für die Restzeit mit fast 0% Zinsen weiter, weshalb die Anleihen keiner mehr haben will, diese also weniger Wert haben als die "neueren" mit höheren Zinsen?
  2. Wie seht ihr den aktuellen Stand dieser "Blase"?

Viele Grüße

Maciej

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf
Mal ganz naiv gedacht: Wenn ich mir jetzt Anleihen mit fast 0% Zinsen kaufe und die Zinsen steigen dann wieder, bekomme ich doch viel mehr Geld. Ist das nicht quasi das Gegenteil einer Blase? Oder bedeutet das, die Zinsen laufen dann für die Restzeit mit fast 0% Zinsen weiter, weshalb die Anleihen keiner mehr haben will, diese also weniger Wert haben als die "neueren" mit höheren Zinsen?

Deine zweite Interpretation trifft genau den Punkt, denn der Zinskupon Deiner Anleihe ändert sich ja nicht (es sei denn, es ist ein Floater). Und je länger die Restzeit, desto unattraktiver werden die Anleihen und desto stärker werden sie folglich im Kurs fallen.

Eine Bundesanleihe mit 4,75% Zinskupon und Laufzeit bis 2040 kostet derzeit 150% ihres Nominalwertes, was 2,25% Rendite bis Endfälligkeit bedeutet - weniger als die Hälfte dessen, was zum Zeitpunkt der Neuemission geboten wurde. Wenn 4,75% aber für Anleihen dieser Bonität und Laufzeit wieder normal werden sollten, dann würde der Kurs dieser Anleihe logischerweise auf 100% sinken müssen, also die Zinserträge von 10,5 Jahren verloren gehen. Das entspräche in der Schadenshöhe derzeit einem DAX-Crash von 2600 Punkten! Ich möchte keine Versicherung sein, die genau solche Anleihen jetzt kaufen müssen, um für ihre Versicherungskunden eine Garantieverzinsung über einen so langen Laufzeit zu generieren.

 

Tatsächlich ist es so, dass für die Wiederanlage von Zinserträgen ein steigendes Zinsniveau gut wäre - kurze Laufzeiten des eigenen Investments vorausgesetzt, weil man in diesem Falle relativ zeitnah ohne Kursverlust wieder aus dem (nun schlechten) Investment heraus käme und das gesamte Kapital wie von Dir beschrieben zu den höheren Zinsen wieder anlegen könnte.

Deshalb ist die interessante Kennzahl für Anleihen in diesem Szenario die Duration, also die mittlere Kapitalbindungsdauer, die sich aus Laufzeit und Verzinsung berechnet. Ein lang laufender Zerobond, der die höchstmögliche Duration für seine Laufzeit aufweist, ist bei steigenden Zinsen der schlechtestmögliche Fall, weil er nicht nur im Kurs fällt, sondern zudem auch noch keine Zinsen abwirft, die man besser anlegen könnte. Eine sehr hoch verzinsliche Anleihe längerer Laufzeit und eine sehr niedrig verzinsliche Anleihe kürzerer Laufzeit können sich in dieser Hinsicht also relativ ähnlich verhalten, weil beiden unterschiedlichen Vor- und Nachteile der beiden Anlageformen sich im Falle steigender Zinsen sich in etwa ausgleichen könnten.

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Nord

Weißt du, wie sich Anleihekurse verhalten, wenn Zinsen steigen? Anders gefragt: Angenommen, die Bundesrepublik hat gerade eine neue Anleihe mit 5% Kupon zu pari emittiert. Und du hast noch eine Anleihe mit 1% Kupon, die du irgendwann mal ebenfalls zu pari gekauft hast. Was denkst du, wieviel du dafür noch an der Börse bekommst, wenn du sie jetzt verkaufst? Du kannst natürlich auch bis zum Ende der Laufzeit warten, aber dann entgehen dir auch jedes Jahr 4% mehr Zinsen.

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Prospektständer

Bei der Annahme das beide Anleihen noch sagen wir mal 5 Jahre laufen, müssten das ja dann rein rechnerisch 80% sein..

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Ramstein

Bei der Annahme das beide Anleihen noch sagen wir mal 5 Jahre laufen, müssten das ja dann rein rechnerisch 80% sein..

Da kommt darauf an, wie du rechnest. Hier mal mit XINTTZINSFUSS ohne Kaufspesen und Stückzinsen:

 

post-15902-0-95402400-1362125580_thumb.png

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Maciej

Deine zweite Interpretation trifft genau den Punkt, denn der Zinskupon Deiner Anleihe ändert sich ja nicht (es sei denn, es ist ein Floater). Und je länger die Restzeit, desto unattraktiver werden die Anleihen und desto stärker werden sie folglich im Kurs fallen.

Gut, dann hab ich zumindest das Grundprinzip verstanden. :)

 

Die zweite Frage steht noch im Raum, wie riskant ist es jetzt noch Anleihen zu kaufen? Gefährlicher als Rohstoffe (da soll es ja auch eine Blase geben), oder etwa gleich?

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Karl Napf

Das kommt auf die Duration an. Diese wirkt als Hebel bei eventuellen Kursbewegungen.

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Squirrel

Die zweite Frage steht noch im Raum, wie riskant ist es jetzt noch Anleihen zu kaufen?

Gefährlicher als Rohstoffe (da soll es ja auch eine Blase geben), oder etwa gleich?

 

Das hängt von der Anleihe ab und welches Vehikel verwendet wird. Einen Renten-ETF,

bei dem nicht bis zur Endfälligkeit gehalten wird, würde ich nicht mehr nehmen.

Bei Einzelanleihen nehme ich mittlere Laufzeiten und sitze den zwischenzeitlichen

Kursverlust gegebenenfalls aus. (Die Rückzahlung ist ja nicht betroffen.)

Irgendeinen Kompromiss muss man machen.

 

Welches Konstrukt würdest Du für die Rohstoffe nehmen?

 

 

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Maciej

Das kommt auf die Duration an. Diese wirkt als Hebel bei eventuellen Kursbewegungen.

Oben war ja Duration zum Wikipedia-Artikel verlinkt, der ist für Anfänger aber völlig unverständlich. Ich nehme einfach mal an, je kürzer die Laufzeiten, desto geringer das Risiko/der Verlust, aber desto geringer die Rendite, oder?

 

Die zweite Frage steht noch im Raum, wie riskant ist es jetzt noch Anleihen zu kaufen?

Gefährlicher als Rohstoffe (da soll es ja auch eine Blase geben), oder etwa gleich?

Das hängt von der Anleihe ab und welches Vehikel verwendet wird. Einen Renten-ETF,

bei dem nicht bis zur Endfälligkeit gehalten wird, würde ich nicht mehr nehmen.

Bei Einzelanleihen nehme ich mittlere Laufzeiten und sitze den zwischenzeitlichen

Kursverlust gegebenenfalls aus. (Die Rückzahlung ist ja nicht betroffen.)

Irgendeinen Kompromiss muss man machen.

Ist Renten-ETF das gleiche wie Anleihe-ETF? Ich muss sagen, ich finde das mit den Anleihen insgesamt irgendwie verwirrend, vor allem das mit der Laufzeit. Wenn ich mir eine Anleihe kaufe, jedes Jahr die Zinsen bekomme und am Ende das eingesetzte Geld wieder zurück, dann ist das noch verständlich. Aber beim ETF können ja anscheinend auch Verluste entstehen. Eigentlich sollte man doch meinen, ich kann bei Anleihen entweder geringe oder höhere Zuwächse erwarten (das Ausfallrisiko mal außer Acht gelassen), je nachdem wie hoch die Zinsen aktuell sind.

 

Also so wie ich deinen Beitrag jetzt verstehe, kaufe ich mir Anteile an einem Renten-ETF, der dann zwischenzeitlich nach unten gehen kann, am Ende der Laufzeit bekomme ich aber wieder das ganze Geld zurück. Stimmt das?

 

Welches Konstrukt würdest Du für die Rohstoffe nehmen?

Bei Gold und Silber auf jeden Fall physische Ware, also Münzen oder Barren. Und dann vielleicht noch ein bisschen Geld in einen ETF in dem Industriemetalle auch dabei sind.

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Karl Napf
Oben war ja Duration zum Wikipedia-Artikel verlinkt, der ist für Anfänger aber völlig unverständlich. Ich nehme einfach mal an, je kürzer die Laufzeiten, desto geringer das Risiko/der Verlust, aber desto geringer die Rendite, oder?

 

Im Prinzip ja, aber:

 

Eine sehr hoch verzinsliche Anleihe längerer Laufzeit und eine sehr niedrig verzinsliche Anleihe kürzerer Laufzeit können sich in dieser Hinsicht also relativ ähnlich verhalten, weil beiden unterschiedlichen Vor- und Nachteile der beiden Anlageformen sich im Falle steigender Zinsen sich in etwa ausgleichen könnten.

Eine hochverzinsliche Anleihe (egal zu welcher Rendite) hat eine kürzere Duration als eine gleich lang laufende Anleihe mit einem niedrigeren Kupon, weil die hohen Zinszahlungen die mittlere Anlagedauer des gesamten Kapitals (Tilgung und Zinsen) etwas verkürzen. Damit wird auch die Anfälligkeit der Hochzins-Anleihe gegenüber Zinsänderungen etwas geringer.

 

Die Duration beschreibt diese Anfälligkeit also genauer, als die Laufzeit dies tut.

 

Die Rendite wiederum ist nicht generell von der Laufzeit abhängig. Derzeit bekommt man für kurze Laufzeiten weniger Zinsen als für lange Laufzeiten, u. a. weil eine künftige Erhöhung der Zinsen eingepreist ist, aber auch, weil man für eine länger dauernde Investition eine größere Unsicherheit über deren Erfolg eingeht. In Phasen hoher Zinsen kann sich dieses Verhältnis aber sogar umkehren, weil zu extrem hohen Zinsen kaum jemand lang laufende Kredite aufnehmen will.

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Squirrel
· bearbeitet von Squirrel

Knack-und-Back-ETFs von deutschen oder europäischen Staatsanleihen,

aber auch Investment-Grade Unternehmensanleihen halten die enthaltenen

Papiere typischerweise NICHT bis zur Endfälligkeit.

 

Dadurch nimmt man die Kursverluste bei steigendem Zinsniveau mit.

Das ist ein grundsätzliches Problem dieser Vehikel.

Da die Renditen sowieso nicht dolle sind, verzichten viele mittlerweile darauf

und nehmen Festgeld.

 

Bei einzelnen Anleihen ist das anders. Da entscheidest Du selbst über den

Verkauf. Anleihen mit niedrigem Kupon und langer Laufzeit (8-10 Jahre)

werden bei steigendem Zinsniveau aber wenig Freude bereiten.

 

Kommen High-Yield bzw. Junkbonds in Frage? Hier gäbe es ETFs aber auch aktive Fonds,

die aufgrund der Indexdefinition bzw. des Managements besser mit steigendem Zinsniveau

klar kämen. Das ist aber nicht RK1 (und vielleicht auch nicht RK2).

(Wobei ein Fonds-Manager am Zinsniveau auch nix drehen kann...)

 

(Aktive Rentenfonds machen bei deutschen und oder europäischen Staatsanleihen,

SEHR WENIG Sinn, da die Kosten viel zu hoch sind.)

 

@Gold und Silber: Nicht mein Ding. Physisch kann man wohl wenig falsch machen.

Ist dann sowieso für die Ewigkeit gedacht.

Bei Industriemetallen würde ich nicht von einer Blase reden. Die Kursentwicklung

vorherzusagen ist schwierig.

 

Bei Gold/Silber findest Du unter "Rohstoffen" zahlreiche Aficionados, die weiter helfen können.

Industriemetalle werden im WPF wenig diskutiert.

 

EDIT: Karl war schneller. "Das Ding mit der Duration" sollte man sich schon klar machen.

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vanity
· bearbeitet von vanity

Knack-und-Back-ETFs von deutschen oder europäischen Staatsanleihen,

aber auch Investment-Grade Unternehmensanleihen halten die enthaltenen

Papiere typischerweise NICHT bis zur Endfälligkeit.

Die Aussage ist zwar richtig,

 

Dadurch nimmt man die Kursverluste bei steigendem Zinsniveau mit.

Das ist ein grundsätzliches Problem dieser Vehikel.

aber der Schluss ist falsch. Kursverluste entstehen nicht dadurch, dass die Werte vor Endfälligkeit aus dem Index entfernt, sondern allein durch die Wirkung der Zinserhöhung (der Effekt durch das vorzeitige Entfernen ist denkbar gering, da die entfernten Werte nur noch eine geringe Duration aufweisen). Kursverluste bei einer Erhöhung des Marktzinses hat auch derjenige, der bis zur Endfälligkeit hält. Gewisse Kreise negieren sie durch die Einführung des Begriffs Buchverluste an dieser Stelle.

 

Das Problem ist, dass Einmalinvestition in Anleihen und Auslaufenlassen schlechterdings nicht mit der impliziten rollierenden Anlage in einen Renten-ETF mit unendlicher Laufzeit (nicht Duration!) vergleichbar ist. Im ersten Fall nimmt die Duration kontinuierlich ab, im zweiten Fall bleibt sie (etwa) konstant.

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Squirrel

Ich hatte oben schon erwähnt, dass man irgendeinen Kompromiss machen muss.

Hier kann man sich nur durch die Auswahl helfen und hoffen, dass Zinserhöhungen

nicht ruckartig verlaufen wie in den Neunzigern. (Ein Lieblingsbeispiel verschiedener

Mitforisten.)

 

 

 

Vielleicht sagt "Maciej" woran er bei "ANLEIHEN" denkt, dann könnte man die

Diskussion fokussieren?

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Maciej

Da die Renditen sowieso nicht dolle sind, verzichten viele mittlerweile darauf

und nehmen Festgeld.

Ich denke, das werd ich auch erstmal so machen, das mit den Anleihen wird mir viel zu kompliziert. :blink:

 

Vielleicht sagt "Maciej" woran er bei "ANLEIHEN" denkt, dann könnte man die

Diskussion fokussieren?

Um vielleicht mal auf den Hintergrund der Frage einzugehen: Ich bin hier ins Forum gekommen, weil ich eine Idee für eine Anlage in den gesamten DAX (siehe den Thread hier) gesucht habe. Dann hab ich etwas im Forum gestöbert und bin irgendwo auf das "Permanent Portfolio" gestoßen, das als Ausgleich zu Aktien auch Rohstoffe und Anleihen empfiehlt. Weil ich in letzter Zeit aber schon mehrfach von einer Anleihenblase gehört habe, wollte ich hier eben mal wissen, ob das momentan überhaupt Sinn macht in Anleihen zu investieren.

 

Ich habe also gar keine konkreten Vorstellungen, welche Art von Anleihen oder welche Laufzeit etc. Am Ende soll nur etwas möglichst Einfaches und Pflegeleichtes herauskommen, das muss kein bis ins Detail optimiertes Portfolio sein (vor allem wenn man bedenkt, dass das Geld zuvor in Sparbuch und Bausparvertrag angelegt war). Und gleiche Teile von allen Assets mir sporadischem Rebalancing klang auf den ersten Blick nicht so kompliziert. Aber der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail ... :lol:

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Karl Napf
Knack-und-Back-ETFs von deutschen oder europäischen Staatsanleihen,

aber auch Investment-Grade Unternehmensanleihen halten die enthaltenen

Papiere typischerweise NICHT bis zur Endfälligkeit.

 

Dadurch nimmt man die Kursverluste bei steigendem Zinsniveau mit.

Das ist ein grundsätzliches Problem dieser Vehikel.

Ich empfinde das nicht als Problem, sondern sogar als Feature dieser ETFs.

 

Während des größten Teils der Anlegezeit sind die Renditen für kurze Restlaufzeiten tatsächlich niedriger als diejenigen für länger laufende Investments; der ETF nimmt also Kursgewinne mit und hält die mittlere Rendite durch einen längeren Laufzeitmix auf einem erträglichen Niveau.

Dass dafür ein höheres Zinsänderungsrisiko eingegangen wird, dessen muss sich der Käufer bewusst sein; in Zeiten, wo steigende Zinsen zu erwarten sind, ist ein solcher ETF also genauso zu meiden wie lange Laufzeiten generell.

 

Ich selbst halte Anleihen auch eher selten bis zur Endfälligkeit und bemühe mich, attraktive Gelegenheiten zur Verlängerung der Laufzeit zu nutzen, um die renditeschwächeren letzten Jahre der Laufzeit möglichst nicht mitzumachen. Im Mai 2013 steht eine solche Verlängerung an, die dann gleichzeitig einen steuertechnischen Nebeneffekt haben wird (mangels Kompetenz der Depotbank).

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Moneycruncher

Da die Renditen sowieso nicht dolle sind, verzichten viele mittlerweile darauf

und nehmen Festgeld.

 

Ich habe auch Euroanleihen komplett durch Festgeld ersetzt. Internationale Anleihen decke ich mit Fonds ab.

 

Allerdings gibt es ein Argument gegen Festgeld: die fehlende Liquidität. Bei abrupten Veränderungen des Marktumfelds, die man nicht ausschließen kann, sitzt man beim Festgeld im wahrsten Sinne des Wortes fest. Abhilfe kann z.B. ein Pfandbrieffonds schaffen, mit dem man zumindest einen gewissen Anteil des Anlagebetrags liquide hält.

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