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andy

Fragen und Anmerkungen

Empfohlene Beiträge

Delphin
· bearbeitet von Delphin
Diese Lektüre gehörte zu meiner täglichen Arbeitsunterlage...

 

http://www.amazon.de...l/dp/309301610X

Das sieht mal nach einem Buch aus, das mich wirklich interessieren könnte. :)

 

Nebenfrage: Was gibt es sonst für empfehlenswerte Titel zur Bilanzanalyse?

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BondWurzel
Diese Lektüre gehörte zu meiner täglichen Arbeitsunterlage...

 

http://www.amazon.de...l/dp/309301610X

Das sieht mal nach einem Buch aus, das mich wirklich interessieren könnte. :)

 

Nebenfrage: Was gibt es sonst für empfehlenswerte Titel zur Bilanzanalyse?

 

Da steht hat alles drin...es gibt auch gute Tabellen und Übersichten zu den einzelnen Bilanzpositionen und deren Zuordnung. Ein anderes habe ich nie benötigt, als diese Bibel, leider auch etwas teuer. Frag mal in einer Sparkasse nach in der Analyseabteilung, oft liegen noch ältere Exemplare rum.

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Vega

@Stairway: Danke für die Erklärung.

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Charlie123

Hallo Stairway,

 

du schreibst in "Lektion II":

Viele gute und kleine Unternehmen haben dazu einen großen Familienaktionär was die beste Ausgangsbasis ist. Auf den ersten Blick möchte man sagen, dass es egal ist welche Status der Großaktionär hat (von PE angesehen), jedoch sind Familienaktionäre (meistens Gründer) oft bereit für eine Zeit auf Dividenden zu verzichten und führen das Unternehmen in den meisten Fällen auch deutlich konservativer, was zumindest für eine langfristige Anlage unerlässlich ist.

 

Solch' ein Großaktionär ist also aufjedenfall ein Nice-To-Have, vor Managementfehler schützt es allerdings nicht.

 

Wie siehst du Großaktionäre in Form von Fonds(-managern)? Ich meine damit keine Hedgefonds, sondern "normale" Aktienfonds. Diese nehmen oft bereits mit einem Anteil von 5-10% gewaltigen Einfluss auf das Unternehmen. Siehst du soetwas eher positiv oder negativ?

 

Ich habe die Angst, dass die wenigsten Fondsmanager einen langfristigen Blick auf ein Unternehmen haben. Meist schütten solche Unternehmen hohe, konstante Dividenden aus (auch in Krisenzeiten). Ist das nicht eher ein schlechtes Merkmal, weil in einem anschließenden Boom neue Kredite für die Investitionen benötigt werden?

 

Andererseits könnten solche Fondsmanager auch den Vorständen auf die Finger sehen und Fehlverhalten eventuell korrgieren. Bin mir nicht sicher, ob ich solche Großaktionäre positiv oder negativ bewerten soll.

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Stairway

Also Fondsmanager von Publikumsfonds (z.B. der DWS) nehmen in der Regel keinen großen Einfluss, da diese zum einen oft sehr viele Titel im Depot haben und zum anderen die Muttergesellschaft, hier die Deutsche Bank, ggf. Geschäftsbeziehungen zu den Unternehmen hat.

 

Generell hast du die Antwort aber schon vorweggenommen: Man kann das so und so sehen. Am besten ist es, wenn man sich anschaut, welchen Stil die einzelnen Fonds verfolgen. Ob in Krisenzeiten hohe Dividenden ausgeschüttet werden sollen oder nicht, ist auch auch abhängig vom Unternehmen, der Verschuldung und dem Cash-Bestand. Eine gewisse Kontinuität in der Dividendenpolitik hat i.d.R. eine positive Signalwirkung.

 

In der Regel sind es aber Hedge-Fonds, die wirklich Einfluss auf das Tagesgeschäft nehmen - dort muss man dann ganz klar schauen, ob einem diese Linie gefällt oder nicht; denn ansonsten ist das ein ganz klarer Risikofaktor. Gerade bei großen Unternehmen mit komplexen Organisationen, ist es aber sicher nicht schlecht, wenn man jemanden hat, der dem Vorstand auf die Finger schaut (und ab und zu auch schlägt).

 

Großaktionäre habe ich persönlich immer dann gern, wenn diese einen langfristigen und nachhaltigen Ansatz verfolgen. In Sonderfällen (z.B. aktuell bei Pfleiderer) können aber auch Hedgefonds sinnvolle Veränderungen voranbringen.

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Charlie123

Danke dir für die schnelle Antwort :thumbsup:

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Lensk

Habe jetzt auch endlich alles durchgelesen. Vielen Dank für die ausführlichen Beschreibungen!!

Nun, ein paar Fragen sind aber noch geblieben:

"Zieht man den Investitionscashflow vom operativen Cashflow ab, so erhält man den Free-Cash-Flow" - Zitat Lektion 1

"Die Differenz zwischen Operativem Cashflow und Investitionen in S. u. I. nennt man auch Free-Cashflow" - Zitat Lektion 1

 

Also die 1. Frage: Wie berechne ich nun den Free Cash Flow?

2. Frage: Du hast in einer Lektion von einer Formelsammlung gesprochen. Habe ich die übersehen oder hast du sie nicht mehr online gestellt?

3. Frage: Hast eventuell für die einzelnen Kennzahlen eine Prioritäten Liste? Da ist schon sehr viel dabei und deswegen wäre deine Gewichtung der einzelnen Kennzahlen sehr interessant :)

 

Bestimmt ergeben sich noch mehr Probleme, da ich nun mein Excel Sheet um die neuen Erkenntnisse erweitern möchte. Ich sage dann gegebenenfalls bescheid :D

 

Vielen Dank :)

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Stairway

Habe jetzt auch endlich alles durchgelesen. Vielen Dank für die ausführlichen Beschreibungen!!

Nun, ein paar Fragen sind aber noch geblieben:

"Zieht man den Investitionscashflow vom operativen Cashflow ab, so erhält man den Free-Cash-Flow" - Zitat Lektion 1

"Die Differenz zwischen Operativem Cashflow und Investitionen in S. u. I. nennt man auch Free-Cashflow" - Zitat Lektion 1

 

Also die 1. Frage: Wie berechne ich nun den Free Cash Flow?

2. Frage: Du hast in einer Lektion von einer Formelsammlung gesprochen. Habe ich die übersehen oder hast du sie nicht mehr online gestellt?

3. Frage: Hast eventuell für die einzelnen Kennzahlen eine Prioritäten Liste? Da ist schon sehr viel dabei und deswegen wäre deine Gewichtung der einzelnen Kennzahlen sehr interessant :)

 

Bestimmt ergeben sich noch mehr Probleme, da ich nun mein Excel Sheet um die neuen Erkenntnisse erweitern möchte. Ich sage dann gegebenenfalls bescheid :D

 

Vielen Dank :)

 

1. Beide Varianten sind gültig: Willst du den Free-Cashflow für ein bestimmtest Jahr wissen: operativer Cashflow - Cashflow aus Investitionstätigkeit (d.h. Investitionstätigkeit = Sachanlagen + Übernahmen). Wenn du den Free-Cashflow als Entwicklung über viele Jahre wissen willst, dann per operativer Cashflow - Sachinvestitionen, da Übernahmen in der Regel ja nur alle paar Jahre getätigt werden und so nur zu Ausreisern führen würden. Nur wenn ein Unternehmen regelmäßig (wie z.B. Danaher Corp.) Übernahmen tätigt, sollten die auch hier dazugezählt werden. Ich nehme in der Regel die Formel nur mit den Sachinvestitionen und betrachte die Übernahmen, sofern vorhanden, getrennt. Wichtig ist, andere Positionen wie Investitionen in Festgeld z.B. aus dem Investitionscashflow herauszurechnen, die haben dort der Sache nach eig. auch nichts verloren. (Fließt ja nicht wirklich Geld raus).

 

2. Hatte ich mal irgendwann Online gestellt, aber da bin ich überfragt, wo diese abgekommen ist. Habe ich auch leider nicht ad-hoc hier, kann ich aber bei Zeiten nachreichen.

 

3. Kommt noch, habe gerade nur wenig Zeit um dir hier eine Liste zu posten.

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Lensk

1. Beide Varianten sind gültig: Willst du den Free-Cashflow für ein bestimmtest Jahr wissen: operativer Cashflow - Cashflow aus Investitionstätigkeit (d.h. Investitionstätigkeit = Sachanlagen + Übernahmen). Wenn du den Free-Cashflow als Entwicklung über viele Jahre wissen willst, dann per operativer Cashflow - Sachinvestitionen, da Übernahmen in der Regel ja nur alle paar Jahre getätigt werden und so nur zu Ausreisern führen würden. Nur wenn ein Unternehmen regelmäßig (wie z.B. Danaher Corp.) Übernahmen tätigt, sollten die auch hier dazugezählt werden. Ich nehme in der Regel die Formel nur mit den Sachinvestitionen und betrachte die Übernahmen, sofern vorhanden, getrennt. Wichtig ist, andere Positionen wie Investitionen in Festgeld z.B. aus dem Investitionscashflow herauszurechnen, die haben dort der Sache nach eig. auch nichts verloren. (Fließt ja nicht wirklich Geld raus).

 

2. Hatte ich mal irgendwann Online gestellt, aber da bin ich überfragt, wo diese abgekommen ist. Habe ich auch leider nicht ad-hoc hier, kann ich aber bei Zeiten nachreichen.

 

3. Kommt noch, habe gerade nur wenig Zeit um dir hier eine Liste zu posten.

 

Wow, danke für die schnelle Antwort :) Ergibt Sinn.

 

Es muss mir auch nicht alles auf einem Silbertablett serviert werden, dann hole ich mir die Formeln aus den einzelnen Lektionen.

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Kairos

Hallo,

 

bin gerade dabei mich durch Lektion I von "Einstieg Bilanzanalyse" zu arbeiten und habe eine Frage zur Liquidität 1. Grades bzw. zu den liquiden Mitteln.

 

Es gibt zum einen in der Bilanz, bei den Aktiva den Punkt "Zahlungsmittel und Äquivalente", der in den Beispielen immer verwendet wird.

In der Kapitalfluss Rechnung gibt es aber auch den Punkt "Finanzmittelfonds am Ende der Periode". Müssten diese beiden Werte nicht immer identisch sein?

Im GB 2007 ist dies für die Jahre 2007 & 2006 auch (nahezu) der Fall.

Im GB 2005 stimmt der Wert aber nur für das Jahr 2004, für 2005 weichen die Werte erheblich voneineander ab (Bilanz: 81.870, CF: 74.440).

 

Warum unterscheiden sich die Werte in der Bilanz und der CF Rechnung? Sind in der Bilanz noch andere Werte hinzugerechnet, und ist das mit "Äquivalenten" gemeint ?

 

 

P.S.: Allgemein erst einmal vielen Dank für den Guide

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Stairway

Hallo,

 

bin gerade dabei mich durch Lektion I von "Einstieg Bilanzanalyse" zu arbeiten und habe eine Frage zur Liquidität 1. Grades bzw. zu den liquiden Mitteln.

 

Es gibt zum einen in der Bilanz, bei den Aktiva den Punkt "Zahlungsmittel und Äquivalente", der in den Beispielen immer verwendet wird.

In der Kapitalfluss Rechnung gibt es aber auch den Punkt "Finanzmittelfonds am Ende der Periode". Müssten diese beiden Werte nicht immer identisch sein?

Im GB 2007 ist dies für die Jahre 2007 & 2006 auch (nahezu) der Fall.

Im GB 2005 stimmt der Wert aber nur für das Jahr 2004, für 2005 weichen die Werte erheblich voneineander ab (Bilanz: 81.870, CF: 74.440).

 

Warum unterscheiden sich die Werte in der Bilanz und der CF Rechnung? Sind in der Bilanz noch andere Werte hinzugerechnet, und ist das mit "Äquivalenten" gemeint ?

 

 

P.S.: Allgemein erst einmal vielen Dank für den Guide

 

Hallo Kairos, erstmal schön das du dich für die Materie interessierst!

 

Genau, das sind in der Regel die sonstigen Liquiden Mittel, z.B. Festgelder. Diese sind eben keine liquiden Mittel, zählt aber dennoch zum Cash. Wenn die beiden Werte einmal sehr stark divergieren, so kann dies auch an der Ausnutzung von Kontokorrentkrediten liegen. Gibt Unternehmen, die haben wegen Schwierigkeiten und/oder Saisonalität einen negativen Cashbestand, d.h. mehr Kontokorrentkredite als liquide Mittel, dort ist dann auch der Finanzmittelfonds negativ, die liquiden Mittel in der Bilanz aber positiv.

 

Die Regel ist aber der oben beschriebene Fall, d.h. die "Equivalents" wie Festgelder, Geldmarktfonds u.ä.

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HPC

 

Hallo Bondwurzel,

 

aus welchem Beitrag hast Du das Zitat?

 

Aus unserer Auswertungssoftware für Bilanzen. ;)

 

Diese Lektüre gehörte zu meiner täglichen Arbeitsunterlage...

 

http://www.amazon.de/Die-Praxis-Bilanzauswertung-Claus-Riebell/dp/309301610X

 

 

Hi BondWurzel,

 

puh, 1200 Seiten und knapp 100 Euronen bei Amazon. Das haut schon rein :o

Ist die Fibel überhaupt einsteigertauglich? Lese momentan "Intelligent Investieren" von Graham.

Wäre das gennante Buch ein sinnvoller Aufbau oder eher etwas für jemanden, der tagtäglich damit im Beruf zu tun hat?

 

Gruß

HPC

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Charlie123

Einsteigertauglich ist das Buch wohl nicht. Meine Schwester hat dieses Buch aus beruflichen Gründen und ich hab da mal rumgeblättert. Wenn man's versteht sicher Gold wert, aber ohne Wirtschaftsstudium muss man da wohl einige Geduld drin investieren bis man da durchblickt :lol: Für Anfänger nix.

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Kairos

Hallo Kairos, erstmal schön das du dich für die Materie interessierst!

 

Genau, das sind in der Regel die sonstigen Liquiden Mittel, z.B. Festgelder. Diese sind eben keine liquiden Mittel, zählt aber dennoch zum Cash. Wenn die beiden Werte einmal sehr stark divergieren, so kann dies auch an der Ausnutzung von Kontokorrentkrediten liegen. Gibt Unternehmen, die haben wegen Schwierigkeiten und/oder Saisonalität einen negativen Cashbestand, d.h. mehr Kontokorrentkredite als liquide Mittel, dort ist dann auch der Finanzmittelfonds negativ, die liquiden Mittel in der Bilanz aber positiv.

 

Die Regel ist aber der oben beschriebene Fall, d.h. die "Equivalents" wie Festgelder, Geldmarktfonds u.ä.

 

Danke für die prompte Antwort.

 

Habe auch schon wieder eine Verständnisfrage, diesmal bzgl. Kreditoren- bzw. Debitorenlaufzeit.

 

Spiegeln diese beiden Kennziffern wirklich eine Laufzeit wider, die Multiplikation mit 360 ist doch beliebig oder nicht?

 

Ich verstehe, dass es sinnvoll ist sich die Entwicklung das Verhältnis z.B. der Kreditorenlaufzeit über mehrere Perioden anzusehen. Um zu sehen, ob z.B. zusätzlicher Umsatz mit grosszügigen Käuferkonditionen erkauft wurde. Gleiches für den Wareneinkauf, ob dieser evtl. mehr auf Pump gekauft wurde oder nicht.

 

Aber kann man wirklich mit diesen beiden Kennziffern berechnen, wie lange es im Durchschnitt dauert bis eine Forderung bzw. Verbindlichkeit bezahlt wird?

 

Ich hoffe, ich nerve nicht mit meinen Anfängerfragen. Falls es andere Threads gibt, wo diese Punkte schon besprochen wurde, wäre ich für einen Hinweis dankbar. Im Kennziffernthread habe ich keine Diskussionen bzgl. meiner Frage gefunden.

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Stairway

Servus,

 

vorweg: Nein, die Fragen nerven ganz und garnicht und das hier ist auch genau der richtige Platz. Es kann ja durchaus sein, dass auch andere solche Fragen haben.

 

Also, ja die Debitorenlaufzeit und Kreditorenlaufzeit kannst du näherungsweise schon tatsächlich als die Dauer ansehen, wie lange es in Wirklichkeit dauert, bis die Rechnungen bezahlt wurden. Die Multiplikation mit 360 ist deshalb nicht willkürlich, da sich die zugrundeliegenden Stromgrößen (z.B. Umsatz, Materialaufwand) auf ein Jahr (d.h. 360 Tage) beziehen.

 

Leider kann man das an diesen Kennzahlen nicht sehr anschaunlich verdeutlichen, ich weiche deshalb mal auf die Umschlagshäufigkeit der Vorräte aus:

 

Diese berechnet sich durch,

 

Materialaufwand / Vorräte

 

da nun ja der Materialaufwand (zum Großteil) aus den abgegangenen Vorräten besteht, zeigt diese Kennzahl 1:1 die Umschlagshäufigkeit der Vorräte an, d.h. wie oft in einem Jahr das Lager einmal abverkauft wurde.

 

Teil man nun 360 durch das Ergebnis, so erhalten wir die durch. Lagerdauer. Das ist dann auch wieder keine willkür, sondern tatsächlich die durchschnittliche Lagerdauer. Beispiel: Das Lager hat sich zwei mal umgeschlagen, dann braucht man 180 Tage (360/2) um das Lager einmal umzusetzen.

 

Danke für die prompte Antwort.

 

Habe auch schon wieder eine Verständnisfrage, diesmal bzgl. Kreditoren- bzw. Debitorenlaufzeit.

 

Spiegeln diese beiden Kennziffern wirklich eine Laufzeit wider, die Multiplikation mit 360 ist doch beliebig oder nicht?

 

Ich verstehe, dass es sinnvoll ist sich die Entwicklung das Verhältnis z.B. der Kreditorenlaufzeit über mehrere Perioden anzusehen. Um zu sehen, ob z.B. zusätzlicher Umsatz mit grosszügigen Käuferkonditionen erkauft wurde. Gleiches für den Wareneinkauf, ob dieser evtl. mehr auf Pump gekauft wurde oder nicht.

 

Aber kann man wirklich mit diesen beiden Kennziffern berechnen, wie lange es im Durchschnitt dauert bis eine Forderung bzw. Verbindlichkeit bezahlt wird?

 

Ich hoffe, ich nerve nicht mit meinen Anfängerfragen. Falls es andere Threads gibt, wo diese Punkte schon besprochen wurde, wäre ich für einen Hinweis dankbar. Im Kennziffernthread habe ich keine Diskussionen bzgl. meiner Frage gefunden.

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Kairos

Servus,

 

vorweg: Nein, die Fragen nerven ganz und garnicht und das hier ist auch genau der richtige Platz. Es kann ja durchaus sein, dass auch andere solche Fragen haben.

 

Also, ja die Debitorenlaufzeit und Kreditorenlaufzeit kannst du näherungsweise schon tatsächlich als die Dauer ansehen, wie lange es in Wirklichkeit dauert, bis die Rechnungen bezahlt wurden. Die Multiplikation mit 360 ist deshalb nicht willkürlich, da sich die zugrundeliegenden Stromgrößen (z.B. Umsatz, Materialaufwand) auf ein Jahr (d.h. 360 Tage) beziehen.

 

Leider kann man das an diesen Kennzahlen nicht sehr anschaunlich verdeutlichen, ich weiche deshalb mal auf die Umschlagshäufigkeit der Vorräte aus:

 

Diese berechnet sich durch,

 

Materialaufwand / Vorräte

 

da nun ja der Materialaufwand (zum Großteil) aus den abgegangenen Vorräten besteht, zeigt diese Kennzahl 1:1 die Umschlagshäufigkeit der Vorräte an, d.h. wie oft in einem Jahr das Lager einmal abverkauft wurde.

 

Teil man nun 360 durch das Ergebnis, so erhalten wir die durch. Lagerdauer. Das ist dann auch wieder keine willkür, sondern tatsächlich die durchschnittliche Lagerdauer. Beispiel: Das Lager hat sich zwei mal umgeschlagen, dann braucht man 180 Tage (360/2) um das Lager einmal umzusetzen.

 

 

Ah, ok. Den Bezug zwischen 360 und dem Umsatz bzw. den Materialaufwand habe ich nicht bewusst wahrgenommen. Das Beispiel mit den Vorräten mach es aber klarer.

 

Ein paar Verständnislücken habe ich aber noch.

 

Gilt dieser "Jahresbezug" denn auch immer für die Verbindlichkeiten und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen? Soweit ich verstehe, sollte das ja so sein, damit die Kennziffern "funktionieren". Zumindest bei den VLL steht ja auch in der Bilanz, dass sie eine maximale Laufzeit von 12 Monaten haben. Ist das bei den FLL auch immer gegeben, oder können FLL auch aus dem vorherigen Bilanzzeitraum, also dem Vorjahr, stammen? Falls z.B. eine Kunde einfach noch nicht bezahlt hat. Oder würde solch ein Posten direkt wertberichtigt werden oder in eine langfristige Forderung überführt werden?

Ich hoffe es ist nicht zu wirr und du verstehst meine Frage.

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Stairway

Gilt dieser "Jahresbezug" denn auch immer für die Verbindlichkeiten und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen? Soweit ich verstehe, sollte das ja so sein, damit die Kennziffern "funktionieren". Zumindest bei den VLL steht ja auch in der Bilanz, dass sie eine maximale Laufzeit von 12 Monaten haben. Ist das bei den FLL auch immer gegeben, oder können FLL auch aus dem vorherigen Bilanzzeitraum, also dem Vorjahr, stammen? Falls z.B. eine Kunde einfach noch nicht bezahlt hat. Oder würde solch ein Posten direkt wertberichtigt werden oder in eine langfristige Forderung überführt werden?

Ich hoffe es ist nicht zu wirr und du verstehst meine Frage.

 

Servus,

 

ja, der Jahresbezug gilt auch für diese Kennzahlen, es lässt sich dort aber nicht so intuitiv zeigen finde ich, daher das Ausweichen auf den Vorratskennzahl. ABER: Da du zum Schluss die Zahl ja einfach mit 360 multiplizierst, steigert dies den Aussagegehalt ja nicht wirklich, es ist eben anschaulicher und die Zahlen beziehen sich ja tatsächlich auf ein Jahr. Prinzipiell könnte man die Zahlen aber auch ohne 360-Multiplikation betrachten. Wichtig ist hier immer die Betrachtung im Zeitverlauf, d. h. wie hat sich das Management hier entwickelt.

 

FLL und VLL sind in der Regel innerhalb von 12 Monaten fällig. Deshalb stehen diese ja auch im kurzfristigen Vermögen/Schulden. D.h. diese werden auch wirklich innerhalb eines Jahres bezahlt. Bei den FLL gibt es natürlich immer Deliquenten; hier hilft ein Blick in den Anhang bei der Position Forderungen aus LuL - da ist der Betrag an Forderungen aufgelistet, die im Verzug sind und welche Abschreibungen vorgenommen wurden.

 

Ist das so richtig beantwortet oder wolltest du etwas anderes wissen?

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Kairos

FLL und VLL sind in der Regel innerhalb von 12 Monaten fällig. Deshalb stehen diese ja auch im kurzfristigen Vermögen/Schulden. D.h. diese werden auch wirklich innerhalb eines Jahres bezahlt. Bei den FLL gibt es natürlich immer Deliquenten; hier hilft ein Blick in den Anhang bei der Position Forderungen aus LuL - da ist der Betrag an Forderungen aufgelistet, die im Verzug sind und welche Abschreibungen vorgenommen wurden.

 

Ist das so richtig beantwortet oder wolltest du etwas anderes wissen?

 

Danke, ich denke das beantwortet meine Frage.

 

Die in Verzug stehenden Forderungen sollten ja bei einem guten Forderungsmanagement im Vergleich zu allen Forderungen gering sein. Und daher die absoluten Werte für die Debitorenlaufzeit nur gering verzerren. Probleme würde man dann ja, wie du auch geschrieben hast, beim Vergleich der Kennzahl über mehrere Perioden erkennen.

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Stairway

FLL und VLL sind in der Regel innerhalb von 12 Monaten fällig. Deshalb stehen diese ja auch im kurzfristigen Vermögen/Schulden. D.h. diese werden auch wirklich innerhalb eines Jahres bezahlt. Bei den FLL gibt es natürlich immer Deliquenten; hier hilft ein Blick in den Anhang bei der Position Forderungen aus LuL - da ist der Betrag an Forderungen aufgelistet, die im Verzug sind und welche Abschreibungen vorgenommen wurden.

 

Ist das so richtig beantwortet oder wolltest du etwas anderes wissen?

 

Danke, ich denke das beantwortet meine Frage.

 

Die in Verzug stehenden Forderungen sollten ja bei einem guten Forderungsmanagement im Vergleich zu allen Forderungen gering sein. Und daher die absoluten Werte für die Debitorenlaufzeit nur gering verzerren. Probleme würde man dann ja, wie du auch geschrieben hast, beim Vergleich der Kennzahl über mehrere Perioden erkennen.

Exakt.

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Charlie123

Hallo Stairway,

 

 

Ich habe noch eine Frage zum Cashflow. Hier geht's vor allem um den Geschäftsbericht 2010 von E.on Seite 60 (Geschäftsbericht 2010):

 

post-17150-0-86153000-1308400069_thumb.png

 

Was ist hier von dem fett gedruckten der "Cashflow aus betrieblichen Tätigkeiten" den ich benötige? Ich hätte jetzt den ersten genommen, da dort in Klammern auch "operativer Cashflow" steht. Aber was haben die anderen zwei Punkt "Cashflow aus der Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten" und "Cashflow aus der Geschäftstätigkeit" zu bedeuten?

 

Weiter unten steht dann der "Cashflow aus Investitionstätigkeiten" und "Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten":

 

post-17150-0-41935500-1308400085_thumb.png

 

 

Wieder die Frage: Welche Position muss ich dort nehmen? Und sind die anderen Positionen wichtig für mich?

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Stairway

Also "Cashflow aus Geschäftstätigkeit" = "Operativer Cashflow", wie du siehst, addieren sich jeweils die ersten beiden Positionen zum dritten Punkt. Der Unterschied ist einfach, dass E.On unterjährig Geschäftsbereiche veräußert hat und nun den Cashflow auf das Kerngeschäft und auf den veräußerten Teil aufteilt. Welchen Cashflow du nun verwendest, hängt von deiner Zielsetzung ab.

 

Willst du wissen, was E.On in diesem Jahr zugeflossen ist, dann nimmst du den 3. Eintrag. Willst du dagegen wissen, wie es in den Folgejahren aussieht, dann nimmst du die erste Position, da logischerweise nur die fortgeführten Geschäftsbereiche weiterhin Cashflows erzeugen. Für die Position Investition und Finanzierung gilt das analog.

 

Long Story Short: Verwende hier die obere Position, da nur dieser Cashflow "nachhaltig" ist.

 

Ist das so verständlich oder bestehen noch Fragen?

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Charlie123
· bearbeitet von Charlie123

Danke, alles was ich wissen wollte wurde beantwortet :thumbsup: Jetzt mit der Erklärung ist auch ganz logisch was "nicht fortgeführte Aktivitäten" bedeutet.

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Kairos

Die Vorratsintensität sagt aus, dass sofern die Vorratspolitik unverändert bleibt, eine Erhöhung auf Absatzprobleme hinweist. Das ist auch klar wenn man sich die Formel anschaut: Nimmt der Anteil der Halb- und Fertigfabrikate an der Aktiva zu, so bedeutet dies, dass weniger abgesetzt werden konnte. Nur die Vorräte zu nehmen wäre dabei falsch, da ja dort auch die RHB- Stoffe dabei sind, die nur indirekt zum Verkauf bestimmt sind. Auf der anderen Seite muss man aufpassen, sofern Großaufträge oder sonstiges ins Haus stehen, können sich die Fertigfabrikate natürlich auch kurzzeitig erhöhen ohne das Anlass zur Sorge besteht.

 

(Halb-,Fertigfabrikate / Summe Aktiva) * 100

 

Ebenfalls wichtig ist die Erhöhung der Halb-,Fertigfabrikate zum Vorjahr, wenn diese z.B. um 5 % erhöht wurde und die Umsätze um 10 % wuchsen ist alles im Lot, ist es aber umgekehrt kann man sich schon Sorgen machen, wobei auch hier wieder genau geprüft werden muss: Expandiert das Unternehmen ggf. und braucht bald mehr Waren zum Verkaufen ? - Dann sieht die Sache schon wieder anders aus.

 

 

Hallo,

 

habe eine Frage zur Vorratsintensität.

 

Warum wird der Vorrat in Bezug zu den gesamten Aktiva gesetzt? Wenn z.B. das Anlagevermögen steigt oder mehr liquide Mittel vorhanden sind, würde sich das ja auf die Vorratsintensitäts Kennzahl auswirken. Was sagt einem dass denn dann? Für die angesprochenen Punkte sollte man doch die Vorräte ins Verhältnis zum Umsatz setzen und bei Änderungen dann die entsprechenden Begründungen suchen, oder nicht?

 

Danke.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Die Vorratsintensität sagt aus, dass sofern die Vorratspolitik unverändert bleibt, eine Erhöhung auf Absatzprobleme hinweist. Das ist auch klar wenn man sich die Formel anschaut: Nimmt der Anteil der Halb- und Fertigfabrikate an der Aktiva zu, so bedeutet dies, dass weniger abgesetzt werden konnte. Nur die Vorräte zu nehmen wäre dabei falsch, da ja dort auch die RHB- Stoffe dabei sind, die nur indirekt zum Verkauf bestimmt sind. Auf der anderen Seite muss man aufpassen, sofern Großaufträge oder sonstiges ins Haus stehen, können sich die Fertigfabrikate natürlich auch kurzzeitig erhöhen ohne das Anlass zur Sorge besteht.

 

(Halb-,Fertigfabrikate / Summe Aktiva) * 100

 

Ebenfalls wichtig ist die Erhöhung der Halb-,Fertigfabrikate zum Vorjahr, wenn diese z.B. um 5 % erhöht wurde und die Umsätze um 10 % wuchsen ist alles im Lot, ist es aber umgekehrt kann man sich schon Sorgen machen, wobei auch hier wieder genau geprüft werden muss: Expandiert das Unternehmen ggf. und braucht bald mehr Waren zum Verkaufen ? - Dann sieht die Sache schon wieder anders aus.

 

 

Hallo,

 

habe eine Frage zur Vorratsintensität.

 

Warum wird der Vorrat in Bezug zu den gesamten Aktiva gesetzt? Wenn z.B. das Anlagevermögen steigt oder mehr liquide Mittel vorhanden sind, würde sich das ja auf die Vorratsintensitäts Kennzahl auswirken. Was sagt einem dass denn dann? Für die angesprochenen Punkte sollte man doch die Vorräte ins Verhältnis zum Umsatz setzen und bei Änderungen dann die entsprechenden Begründungen suchen, oder nicht?

 

Danke.

 

 

Es ist eine Kennzahl in Bezug auf die Kapitalintensität bzw. Kapitalbindung, hat nichts mit dem Umsatz zu tun. Wieviel Kapital wird durch die Vorräte gebunden, das erkennt man daran. Wenn sich die liquiden Mittel erhöhen und man kauft keine Vorräte davon, ist die Kapitalbindung geringer bei den Vorräten. Nicht zu verwechseln mit der Lagerdauer.

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Stairway

Hallo,

 

habe eine Frage zur Vorratsintensität.

 

Warum wird der Vorrat in Bezug zu den gesamten Aktiva gesetzt? Wenn z.B. das Anlagevermögen steigt oder mehr liquide Mittel vorhanden sind, würde sich das ja auf die Vorratsintensitäts Kennzahl auswirken. Was sagt einem dass denn dann? Für die angesprochenen Punkte sollte man doch die Vorräte ins Verhältnis zum Umsatz setzen und bei Änderungen dann die entsprechenden Begründungen suchen, oder nicht?

 

Danke.

 

Zum einen stimmt das was Wurzel sagt. Zum anderen kann man die Vorräte dann noch im Verhältnis zum Umsatz betrachten (es gibt insgesamt 4 Definitionen der Vorratsintensität) und sieht dann, wieviele Vorräte benötigt werden, um ein gegebenes Umsatzniveau zu erzielen.

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