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Superhirn

Irrtümer, Unsinn, Hanebüchenes, Absurditäten

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CorMaguire

Es gibt nichts für das Menschen nicht zu dumm sind: "Mehrere Bäume in Hessen vergiftet"

--> https://www.spiegel.de/panorama/frankfurt-am-main-limburg-butzbach-mehrere-baeume-in-hessen-vergiftet-a-7e86f70a-271f-4420-91e2-b5fdd91c33d7

 

Gut ist, dass sie auch vor sich selbst nicht halt machen: "PFAS-Chemikalien gelangen über Plazenta und Muttermilch in Körper von Kindern"

--> https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/studie-pfas-chemikalien-gelangen-ueber-plazenta-und-muttermilch-in-koerper-von-kindern-a-b5f8a045-fcba-4c15-bbf5-3d19761ec863

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west263

 

durch Zufall gerade bei mir aufgeploppt, obwohl ich Finanzfluss fast nie schaue. Viel Reichweite und Glaubwürdigkeit bedeutet in der heutigen Zeit auch viel Betrug möglich und jeder sollte sein Hirn einschalten und nicht erhoffen, dass von diesen Leuten Insider Tipps ausgehen. und erst recht nicht in irgendwelchen privaten Gruppen. Bei sowas fällt mir als erstes immer gleich "Gier frisst Hirn" ein.

Selber hatte ich in den vergangenen Wochen zweimal Nachrichten über Whatsapp, "Komm in unsere Gruppe ...", dass war mir aber sofort suspekt und direkt gelöscht.

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mmusterm

@west263: Danke für's Teilen. Was ich mich frage: Wie können die Scammer mit so hoher Sicherheit zuerst mit Hilfe der späteren Opfer die Aktie (hier: OrangeKloud) "pumpen" und dann dann zu einem von ihnen bestimmten Zeitpunkt "dumpen"? 

Um vor dem Pump die Aktie billig zu kaufen, geht der Scammer mit seinem Kapital ins Risiko. Vor dem Dump muss er für seine Aktien (großen Mengen) Käufer finden. 

Oder wenn er es über Optionen macht, braucht er Gegenparts (Banken?), die das Risiko mittragen?

Lässt sich das alles mit so hoher Wahrscheinlichkeit vorplanen, dass sich der gesamte Aufwand (Opfer gewinnen, Werbung schalten, Fragen beantworten etc.) lohnt?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Ich nehme an, dass es in der Branche Erfahrungsberichte gibt? Sicherlich machen sie zuerst ihre Hausaufgaben und wählen geeignete Unternehmen aus. Am Anfang testen sie vermutlich, bei welchen Unternehmen es sich lohnt, weiterzumachen. Eine Möglichkeit sind Testkäufe - so wie es Jesse Livermore es schon vor 100 Jahren gemacht und beschrieben hat. Bei den Unternehmen, bei denen die Testkäufe erfolgreich verlaufen, machen sie weiter...

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mmusterm

@stagflationhttps://de.wikipedia.org/wiki/Jesse_Lauriston_Livermore

Zitat:

"Er wählte eine bestimmte Aktie oder einen Artikel, um ihn zu kaufen oder zu „shorten“, abhängig von seinem Preis und Umsatz. Dann setzte er relativ kleine Startpositionen. Wenn sie ihm Gewinn brachten, erhöhte er seinen Anteil – sonst verkaufte er sie. Diese Technik führte zu großen Gewinnen und kleinen Verlusten."

 

Dieses Konzept ist mir aber zu allgemein/unterkomplex, so dass es sich mit "hoher Wahrscheinlichkeit" erfolgreich in den Scams umsetzen lässt.

 

Oder liegt es simpel an der niedrigen Marktkapitalisierung von OrangeKloud, dass sich der Aktienkurs mit "Geld" in jede beliebige Richtung treiben lässt?

Marktkapitalisierung 5,68 Mio. EUR

Anzahl Aktien 8,39 Mio. Stk.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Klar, Pump und Dump funktioniert nur bei kleinen Firmen. Bei Microsoft? Die FED oder die EZB können da etwas ausrichten, ansonsten dürfte kaum jemand eine Chance haben.

 

Livermore hatte übrigens verschiedenen Strategien.

 

Wenn er selbst spekuliert hat, hat er viel mit Testkäufen gearbeitet. Aber mehr, um herauszufinden, welche anderen Marktteilnehmer aktiv sind und welche Ziele diese verfolgen. Das würde auch ein Scammer machen, bevor er einsteigt: er würde sicherstellen, dass er die Preise stark erhöhen kann - und dass da nicht ein dicker Fisch sitzt, der gerade ein größeres Aktienpaket verkaufen will.

 

In anderen Fällen hat Livermore Aufträge von Aktionären bekommen, die ein größeres Aktienpaket verkaufen wollten. Wenn die ihr Aktienpaket einfach an die Börse gebracht hätten, wäre der Kurs eingebrochen und sie hätten nur einen Bruchteil des aktuellen Buchwertes erzielt. Also ging es darum, Nachfrage zu schaffen, damit der Markt das Aktienpaket auch zu einem akzeptablem Preis aufnimmt. Livermore hat durch Käufe und Verkäufe zuerst das Handelsvolumen erhöht (was erfahrungsgemäß Kaufwillige anlockt) und danach die Kurse etwas in die Höhe getrieben (was noch mehr Kaufwillige anlockt). Danach konnte er das größere Aktienpaket verkaufen.

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PapaPecunia

Ich bin immer wieder irritiert, dass bestimmte Sachen im Jahr 2025 immer noch wunderbar funktionieren.

 

Ich bin ja selber gerne im Bereich Small und Micro Caps unterwegs und da muss man sich halt bewusst sein, dass potentiell hinter jedem Beitrag über so ein Unternehmen ein pump-Versuch stehen könnte. 
Ja, auch bei einem Forenbeitrag.

Subjektiv habe ich aber den Eindruck, dass sich diese Szene mehr in Richtung altcoins verschiebt.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 50 Minuten von PapaPecunia:

Ich bin ja selber gerne im Bereich Small und Micro Caps unterwegs und da muss man sich halt bewusst sein, dass potentiell hinter jedem Beitrag über so ein Unternehmen ein pump-Versuch stehen könnte.

 

Diese Pump-Versuche müssen nicht unbedingt von Scammern kommen. Wir Kleinaktionäre sind gewohnt, Aktien beliebig an der Börse kaufen und verkaufen zu können - und dass unsere Käufe und Verkäufe keinen oder nur einen minimalen Einfluss auf den Kurs haben.

 

Bei vielen der kleineren Unternehmen gibt es aber Besitzer von größeren Aktienpaketen. Gründer, Alteigentümer, Wagniskapitalgeber, usw. Die können Ihr Aktienpaket nicht einfach so verkaufen, weil dann der Kurs zusammenbrechen würde. Wenn die verkaufen wollen, müssen sie anders vorgehen. Sie können beispielsweise versuchen, einen Käufer für ihr Aktienpaket außerhalb der Börse finden. Oder sie beauftragen eine Bank mit dem Verkauf. Oder, wenn sie doch an der Börse verkaufen wollen, müssen sie behutsam vorgehen: über einen längeren Zeitraum verkaufen und evtl. Maßnahmen zur Kurspflege treffen. Dann ergibt sich das "pump" von ganz alleine...

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mmusterm
· bearbeitet von mmusterm
1 hour ago, stagflation said:

 

...Wir Kleinaktionäre sind gewohnt, Aktien beliebig an der Börse kaufen und verkaufen zu können - und dass unsere Käufe und Verkäufe keinen oder nur einen minimalen Einfluss auf den Kurs haben...

Exakt diese Vorstellung hatte ich bisher, wenn ich Aktien kaufe oder verkaufe. Deshalb war ich ja so überrascht, dass einzelne Käufer (=spätere Opfer) aus einer Whatsapp-Scam-Gruppe den Kurs so pumpen können, dass der Scammer danach den Aktiengewinn leicht abgreifen kann.

Ganz andere Frage: Wann wird eigentlich "Pumpen" zum "Scammen".

 

Ich kann doch guten Gewissens von einer Micro-Cap-Aktie überzeugt sein, diese Überzeugung jedem erzählen, der es hören will oder nicht, mich in allerlei sozialen Medien dazu "rumtreiben".  Wo beginnt denn da die "Strafbarkeit"? Kaufen tut das "Opfer" ja immer noch aus freien Stücken?!

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
Am 27.7.2025 um 19:34 von mmusterm:

Ganz andere Frage: Wann wird eigentlich "Pumpen" zum "Scammen".

 

Ich kann doch guten Gewissens von einer Micro-Cap-Aktie überzeugt sein, diese Überzeugung jedem erzählen, der es hören will oder nicht, mich in allerlei sozialen Medien dazu "rumtreiben".  Wo beginnt denn da die "Strafbarkeit"? Kaufen tut das "Opfer" ja immer noch aus freien Stücken?!

 

Das ist eine interessante Frage. §263 StGB schreibt dazu:

Zitat

Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Das hört sich logisch und nachvollziehbar an. Aber wenn man darüber nachdenkt, merkt man, dass das Thema schwierig ist und es einen großen Graubereich gibt. Außerdem stellt sich die Frage, ob und wie man einen Betrug beweisen kann.

 

Eine weitere interessante Frage ist, was "Scam" bedeutet. Die deutsche Wikipedia schreibt (Quelle):

Zitat

Unter dem englischen Begriff Scam versteht man jede Art des Betrugs (nicht nur im juristischen Sinn), insbesondere Internetbetrug.

 

In den englischen Wikipedia steht es etwas anders (Quelle):

Zitat

A scam, or a confidence trick, is an attempt to defraud a person or group after first gaining their trust.

Hier ist "Vertrauen erlangen" (und missbrauchen) ein wesentlicher Teil der Definition.

 

Einige Webseiten beschreiben den Unterschied zwischen fraud und scam folgendermaßen (Quelle):

Zitat

But one key factor makes a scam different from fraud: with a scam, the victim is aware and involved, actually providing authorization for a payment or other financial transaction to go through, or willingly surrendering his or her personal or financial information to the criminal.

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chirlu
vor 1 Stunde von stagflation:

§263 BGB StGB

 

Kleine Korrektur. ^_^

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mmusterm
6 hours ago, stagflation said:

Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen

@stagflation: Du führst meine Gedanken folgerichtig fort ;-)

Lassen wir mal "falsche Tatsachen (1)" oder "Unterdrückung wahrer Tatsachen (2)" weg. Das lässt sich sicherlich leichter beweisen.

 

Beispiel zu (1): Meine Behauptung: "Unternehmen X hat einen Großauftrag über 100 Mio. bekommen" --> Gibt es den Auftrag gar nicht, ist das natürlich eine falsche Tatsache.

Beispiel zu (2): Meine Behauptung: "Unternehmen X hat einen Großauftrag über 100 Mio. bekommen". --> Wurde dieser erteilte Großauftrag im Nachgang annulliert/gekündigt, unterdrücke ich natürlich eine wahre Tatsache.

Jetzt zum Graubereich:
(3) Entstellung wahrer Tatsachen:
Meine Behauptungen:

"Unternehmen X arbeitet an einer revolutionären Erfindung".

"Unternehmen X ist im Begriff, einen neuen Großabnehmer zu gewinnen".
"Unternehmen X wird mit seinem Produkt, vom Sondervermögen Y profitieren".

Solche Behauptungen können alle mehr oder weniger tendenziös "entstellt" sein. Wie soll man das beweisen?

Hier würden mich tatsächlich ergangene Urteile interessieren.

 

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chirlu
· bearbeitet von chirlu
vor 3 Stunden von mmusterm:

Das lässt sich sicherlich leichter beweisen.

 

Die Schwierigkeit bei Betrug ist vor allem der Nachweis der Absicht (enger als Vorsatz), und bei Börsengeschäften ist zusätzlich die Sache mit dem rechtswidrigen Vermögensvorteil und der Vermögensschädigung auch problematisch. Speziell für Marktmanipulationen im Börsenumfeld gibt es aber noch Nebenstrafrecht, hier § 119 Abs. 1 WpHG in Verbindung mit § 120 Abs. 2 Nr. 3 und Abs. 15 WpHG und weiter in Verbindung mit Artikel 15 in Verbindung mit Artikel 12 der Marktmissbrauchsverordnung. Da sind die Anforderungen geringer; und wenn kein Vorsatz vorliegt, kann es statt einer Straftat immer noch eine Ordnungswidrigkeit sein, die mit einer hohen Geldbuße geahndet werden kann.

 

Aus dem erwähnten Artikel 12:

Zitat

(1) Für die Zwecke dieser Verordnung umfasst der Begriff „Marktmanipulation“ folgende Handlungen: (…)

c) Verbreitung von Informationen über die Medien einschließlich des Internets oder auf anderem Wege, die falsche oder irreführende Signale hinsichtlich des Angebots oder des Kurses eines Finanzinstruments, eines damit verbundenen Waren-Spot-Kontrakts oder eines auf Emissionszertifikaten beruhenden Auktionsobjekts oder der Nachfrage danach geben oder bei denen dies wahrscheinlich ist oder ein anormales oder künstliches Kursniveau eines oder mehrerer Finanzinstrumente, eines damit verbundenen Waren-Spot-Kontrakts oder eines auf Emissionszertifikaten beruhenden Auktionsobjekts herbeiführen oder bei denen dies wahrscheinlich ist, einschließlich der Verbreitung von Gerüchten, wenn die Person, die diese Informationen verbreitet hat, wusste oder hätte wissen müssen, dass sie falsch oder irreführend waren;

(…)

 

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mmusterm
30 minutes ago, chirlu said:

falsche oder irreführende Signale

 

31 minutes ago, chirlu said:

Verbreitung von Gerüchten, wenn die Person, die diese Informationen verbreitet hat, wusste oder hätte wissen müssen, dass sie falsch oder irreführend waren;

 

32 minutes ago, chirlu said:

anormales oder künstliches Kursniveau

@chirlu:
Meine Beispiele von oben:

"Unternehmen X arbeitet an einer revolutionären Erfindung".

"Unternehmen X ist im Begriff, einen neuen Großabnehmer zu gewinnen".
"Unternehmen X wird mit seinem Produkt vom Sondervermögen Y profitieren".
 

sind mit den von Dir zitierten Gesetzen/Verordnungen wahrscheinlich leichter zu ahnden.

Dass ein Opfer/"Betrogener" nach einer solchen Ahndung an sein verlorenes Geld kommt, ist damit vermutlich nicht gegeben. Ich frage mich halt, ob die Geschädigten aus #4777 sich "irgendwie" an den Tätern schadlos halten können?

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chirlu
· bearbeitet von chirlu

Der Inhaber einer US-Burgerkette für Trump-Fans …

Zitat

Trump Burger gained national attention after Beainy opened the original location in Bellville, Texas, in 2020, the same year Trump lost his bid for a second presidential term to Joe Biden. Replete with memorabilia paying reverence to Trump as well as politically satirical menu items targeting his enemies, Beainy’s chain expanded to other locations, including Houston. (…) In 2022, Beainy told the Houston Chronicle he endured threats to have Trump Burger burned down when the first one opened its doors. But the brand had since gained a loyal following and a portion of its profits were set aside to aid Trump’s fundraising, Beainy said to the outlet.

… wurde bei einer ICE-Razzia festgenommen und sitzt jetzt in Abschiebehaft, da er keine gültige Aufenthaltserlaubnis haben soll (er selbst bestreitet das).

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Roland Beainy war hilfreich in einer Zeit, als Trump noch kleine Burger äh.. Brötchen backen musste. Vor zwei Wochen hat Trump hart mit der EU verhandelt - und 600 Milliarden US-$ zur freien Verfügung bekommen (Quelle).

Zitat

„Ich kann damit machen, was ich will“ – Trump spricht von 600-Milliarden-Dollar-Geschenk der EU

 

„Sie haben mir 600 Milliarden Dollar gegeben, und das ist ein Geschenk. Die Details sind, dass 600 Milliarden Dollar in alles investiert werden können, was ich will. Alles. Ich kann damit machen, was ich will“, wiederholte Trump

Trump hat jetzt genügend eigenes Geld und braucht frühere Helfer wie Roland Beainy nicht mehr.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Anlageberatung von einer Philosophin (Die Zeit, Bezahlschranke):

Zitat

Potenziell ist Investieren immer unmoralisch

...

Der Ukrainekrieg und massive Aufrüstungsprogramme haben Rheinmetall volle Auftragsbücher beschert. Die Aktie jagt von Rekord zu Rekord. Auch deshalb sehen viele Anlegerinnen und Anleger Rüstungsinvestments heute weniger kritisch. Die Philosophin Lisa Herzog von der Universität Groningen erklärt, warum es in unserer komplexen Welt fast unmöglich ist, völlig sauber zu investieren. Und wie man fürs Alter vorsorgen kann, ohne seine Moral dafür zu opfern.

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Sapine

Mir scheint sie hat Wirtschaft und Politik studiert. Aber davon abgesehen könnte man bei allem mit der moralischen Keule kommen. Ob es nun die Käufer von Avocados sind oder die Urlaubsreisenden mit dem großen CO2 Abdruck oder was auch immer. 

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supertobs

Eine freie Demokratie muss sich schützen können. Dafür braucht es Militär und nicht nur feministische Außenpolitik. Das finde ich dann schon nachhaltig.

 

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hattifnatt

Bei manchen Kommentaren frage ich mich ja, ob das Interview überhaupt gelesen wurde (oder warum es überhaupt in diesem Thread auftaucht)?
 

Mal ein paar Auszüge:

Zitat

Wer überzeugt ist, dass Deutschland in diesem Kontext aufrüsten muss, könnte im nächsten Schritt zu einem vorher undenkbaren Schluss kommen: dass ein Investment in einen Rüstungskonzern wie Rheinmetall moralisch vertretbar sein kann. Nicht als Ausdruck von Kriegsbegeisterung oder Profitgier, sondern als bewusste Entscheidung, das eigene Land verteidigungsfähig zu machen. 

Zitat

Aus Fomo in Rheinmetall zu investieren, ist kein moralisch legitimer Grund. Moralische Wesen sollten aus eigenständigen Gründen handeln und nicht nur, weil jemand anderes etwas besitzt oder tut.

Zitat

Grundsätzlich ist der Wunsch, sich finanziell abzusichern, nicht unmoralisch, vor allem, wenn es auch darum geht, später nicht übermäßig den eigenen Kindern oder der Gesellschaft zur Last zu fallen. Auch wenn viele sich eine Gesellschaft wünschen, in der es solidarische Sozialversicherungssysteme für die Altersvorsorge gibt und Kapitalflüsse demokratisch kontrolliert werden, sieht die Realität anders aus: Wir leben in einer moralisch unperfekten Welt, in der jeder und jede Einzelne pragmatische Wege finden muss, um für die Zukunft vorzusorgen.  

Zitat

ZEIT: Ich darf also die Ungerechtigkeit der Welt beklagen, während ich aus Eigeninteresse möglichst renditeträchtig investiere?  

 

Herzog: Wenn man sie beklagt – wofür es wirklich gute Gründe gibt –, sollte man versuchen, sich auch dafür einzusetzen und sich politisch so zu verhalten, dass die Rente neu organisiert und soziale Sicherung verbessert wird. Man kann aber gleichzeitig eine persönliche Investitionsstrategie verfolgen, weil der institutionelle Rahmen derzeit einfach noch nicht so ist, wie man ihn sich wünschen würde.  

 

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stagflation
vor 2 Stunden von hattifnatt:

Bei manchen Kommentaren frage ich mich ja, ob das Interview überhaupt gelesen wurde (oder warum es überhaupt in diesem Thread auftaucht)?

 

Betrachten wir die Positionen zum Thema Rheinmetall-Aktie:

  1. Viele hier (und insbesondere ich) sagen: wir versuchen, bei gewähltem Risiko die erwartete Rendite zu maximieren ("Gier ist gut!"). Beispielsweise in einen weltweiten Aktien-ETF investieren. In diesem sind auch Rüstungskonzerne wie Rheinmetall in Höhe der Marktkapitalisierung vertreten. Prognosefrei investieren. Gefühle und Moral beiseite lassen. Sich darauf konzentrieren, Gewinne zu erwirtschaften und nicht zur Beute zu werden.
     
  2. Die Zeit suggeriert: In Rheinmetall-Aktien investieren könnte unmoralisch sein. Waffen töten!
     
  3. Lisa Herzog sagt: es kommt auf den Grund an: aus Gier investieren ist unmoralisch, aus FOMO investieren ist unmoralisch. Aber wenn man es zur Altersvorsorge macht oder um seine Familie zu schützen, ist es moralisch in Ordnung.

Warum soll Gier unmoralisch sein? Gier ist eine wichtige Triebkraft: in der Politik, in der Wirtschaft, und ganz besonders an den Börsen! Gier ist sozusagen der Motor der Börsen und der Wirtschaft!

 

Mich stört die Doppelmoral. Wenn jemand meint, dass Investieren unmoralisch sei, dann soll er/sie es lassen. Aber so denkt die linke Elite nicht. Irgendwie wollen sie doch etwas abhaben vom Kuchen. Auch wenn sie niemals zugeben würden, dass sie gierig sind. Also brauchen sie ein Schlupfloch - und das liefert Frau Prof. Lisa Herzog gleich mit: Investieren ist eigentlich unmoralisch... Aber wenn man es zur Altersvorsorge macht oder um die Familie zu schützen, dann ist es nicht so schlimm.

 

So geht es weiter: "Und trotzdem kann man abwägen: Was ist eigentlich genug? Wie viel brauche ich wirklich – auch im Vergleich zu dem, was ich für andere gerecht finde?" Klingt auch sehr gut. Die Frage aber ist: stimmt das überhaupt? Wenn ich mich weniger anstrenge, meinen Profit an der Börse zu optimieren, hat dann irgendjemand anderes etwas davon? Anders ausgedrückt: stimmt die implizite Annahme, dass ich jemandem etwas wegnehme, wenn ich versuche, meinen Gewinn zu maximieren? Ich habe erhebliche Zweifel!

 

Also ja: ich finde diese Denkweise absurd. Deshalb habe ich den Artikel hier gepostet.

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 58 Minuten von stagflation:

Warum soll Gier unmoralisch sein? Gier ist eine wichtige Triebkraft: in der Politik, in der Wirtschaft, und ganz besonders an den Börsen! Gier ist sozusagen der Motor der Börsen und der Wirtschaft!

Also die klassische Gordon-Gekko-These "Greed is good" aus dem Film von 1987. Dass du damit nicht auf dem aktuellen Stand der Moralphilosophie bist, sollte klar sein, oder? :narr:

vor 58 Minuten von stagflation:

Also brauchen sie ein Schlupfloch - und das liefert Frau Prof. Lisa Herzog gleich mit: Investieren ist eigentlich unmoralisch... Aber wenn man es zur Altersvorsorge macht oder um die Familie zu schützen, dann ist es nicht so schlimm.

Ja, vielleicht ist die Welt der Moral auch nicht mehr so komplett schwarz-weiß?

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Nachdenklich
vor 3 Stunden von hattifnatt:

dass Deutschland in diesem Kontext aufrüsten muss, könnte im nächsten Schritt zu einem vorher undenkbaren Schluss kommen: dass ein Investment in einen Rüstungskonzern wie Rheinmetall moralisch vertretbar sein kann. Nicht als Ausdruck von Kriegsbegeisterung oder Profitgier, sondern als bewusste Entscheidung, das eigene Land verteidigungsfähig zu machen

Aber genau dieser Schluß war auch vorher nicht undenkbar!

Auch als Rheinmetall noch nicht stieg, war genau dieser Gedanke die Ursache dafür, daß ESG bei mir ein Ausschlußkriterium war und ist.

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hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt

Hier geht's halt um die Einbettung einer Investmentstrategie in eine moralphilosophische Betrachtung. Wer sich dafür nicht interessiert - fein, aber es deswegen als "absurd" abzutun, erscheint mir schon ein wenig engstirnig. Man könnte sich z.B. erstmal hier informieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Lisa_Herzog_(Philosophin) und sich dann fragen, ob man das theoretische Rüstzeug für solche Themen hat.

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