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juro

Sammelthread für Aktiv / Passiv Grundsatzdiskussionen

Empfohlene Beiträge

dev
vor 37 Minuten von Imperceptus:

Eventuell ist es möglich als aktiver Investor den Markt zu schlagen. Sicher kann man es allerdings nicht wissen, es spricht sogar einiges dagegen. Man hat aber nur eine Chance. Wenn man nach 25 Jahren feststellt, dass die eigenen Annahmen zu optimistisch waren, ist es zu spät.

Aktiv heißt nicht, das man sich für sein Investment interessiert und dieses beobachtet.

D.h. man ließt die Geschäftsberichte und zieht seine Schlußfolgerungen.

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Imperceptus
Gerade eben von dev:

Aktiv heißt nicht, das man sich für sein Investment interessiert und dieses beobachtet.

D.h. man ließt die Geschäftsberichte und zieht seine Schlußfolgerungen.

Und? Ganze Heerscharen von Analysten Versagen regelmäßig dabei aus Geschäftsberichten Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn du der Meinung bist, du bist dafür besser qualifiziert ist das natürlich in Ordnung. Die meisten wären jedoch besser beraten hier mehr Demut an den Tag zu legen

Hängt aber natürlich auch von den eigenen Zielen ab. Je Höher die Ziele, desto größer muss die Risikobereitschaft sein. Mir genügt die durchschnittliche Marktrendite völlig und meine finanziellen Ziele zu erreichen. Wenn meine Ziele aber eine Jahresrendite von zB 15% voraussetzen, bringt mich die Marktrendite natürlich nicht ans Ziel

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reko
· bearbeitet von reko
vor 9 Minuten von Imperceptus:

ich habe aufgrund meiner unfassbaren analyseskillz auch Tesla bei splitbereinigten 50 gekauft

dann hast du dafür sicher auch viele Annahmen getroffen und kannst ständig überprüfen ob deine Annahmen noch stimmen.

Wenn du gute "Analyseskillz" hast, dann nutzt du frühzeitig objektiv überprüfbare Annahmen.

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dev
vor 6 Minuten von Imperceptus:

Wenn man sich aber ansieht, dass der Großteil der Anleger an der Börse Verluste einfährt, sehe ich es als relativ sichere Wette an, wenn ich annehme, dass die meisten keine Ahnung haben wovon sie reden und nur mit buzzwords um sich werfen.

 

Du und viele andere sagen halt, das euch die durchschnittliche Marktrendite nicht genügt. Deshalb habt ihr euch dafür entschieden mittels aktiver Ansätze zu versuchen den Markt zu schlagen.

Kann man machen, ich wünsche euch auch viel Erfolg dabei.

Für die überwältigende Mehrheit wird sich das aber als die falsche Wahl herausstellen

Das liegt dann aber oft daran, das sie sich nicht mit der Firma und viel mit Marktgeschrei beschäftigen und ihre Investments entsprechend ständig wechseln.

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Imperceptus
Gerade eben von reko:

dann hast du dafür sicher auch viele Annahmen getroffen und kannst ständig überprüfen ob deine Ahnahmen noch stimmen.

Wenn du umfassende Analyseskills hast, dann nutzt du frühzeitig objektiv überprüfbare Annahmen.

Eventuell hätte ich die Ironie besser kennzeichnen sollen.

Ich habe Tesla gekauft weil ich es halt gerade cool fande, und war Lucky dass ich direkt vor dem Anstieg eingesackt habe. Die Gefahr in solchen Situationen ist aber tatsächlich groß, dass man es den eigenen Skills zuschreibt

vor 1 Minute von dev:

Das liegt dann aber oft daran, das sie sich nicht mit der Firma und viel mit Marktgeschrei beschäftigen und ihre Investments entsprechend ständig wechseln.

Und daran, dass sie ihre eigenen Fähigkeiten systematisch überschätzen. Befeuert vermutlich noch durch ein paar glückliche picks in einem Bullenmarkt

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reko
· bearbeitet von reko
vor 4 Minuten von Imperceptus:

Ich habe Tesla gekauft weil ich es halt gerade cool fande, und war Lucky dass ich direkt vor dem Anstieg eingesackt habe.

Das hat mit Aktienbewertung überhaupt nichts zu tun und dein Kauf hat den Markt nicht effizienter gemacht. Es geht immer darum was macht die Mehrheit gerade, analysieren oder cool finden.

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dev
vor 5 Minuten von Imperceptus:

Und? Ganze Heerscharen von Analysten Versagen regelmäßig dabei aus Geschäftsberichten Schlussfolgerungen zu ziehen. Wenn du der Meinung bist, du bist dafür besser qualifiziert ist das natürlich in Ordnung. Die meisten wären jedoch besser beraten hier mehr Demut an den Tag zu legen

Hängt aber natürlich auch von den eigenen Zielen ab. Je Höher die Ziele, desto größer muss die Risikobereitschaft sein. Mir genügt die durchschnittliche Marktrendite völlig und meine finanziellen Ziele zu erreichen. Wenn meine Ziele aber eine Jahresrendite von zB 15% voraussetzen, bringt mich die Marktrendite natürlich nicht ans Ziel

Womit verdienen die Analystem ihr Geld? Merkste selber oder?

 

Seit 2000 liege ich bei ~11% p.a. - es gibt aber auch andere längere Zeiträume, da liege ich über 15% p.a.

Wer keine Markrendite will, muß sich halt etwas einfallen lassen und nicht mit dem Markgeschrei mitrennen!

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Imperceptus
Gerade eben von reko:

Das hat mit Aktienbewertung überhaupt nichts zu tun und dein Kauf hat den Markt nicht effizienter gemacht.

Da bin ich völlig deiner Meinung. Jedoch denke ich, dass viele aktive Investoren bei der Aktienbewertung genau das gleiche machen. Sie garnieten es nur mit ein paar tollen Kennzahlen. Anstelle von einer ordentlichen Portion Kaffeesatz, glaubt man dann mit KGV DCF und Co die Zukunft vorhersagen zu können

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 7 Minuten von Imperceptus:

Die Gefahr in solchen Situationen ist aber tatsächlich groß, dass man es den eigenen Skills zuschreibt

Richtig. => Man hält sich erst recht für besonders toll und geht immer mehr ins Risiko. Das kann sogar sehr lange (Jahre/Jahrzehnte) gut gehen. Irgendwann schlägt dann aber (bei vielen) die Statistik zu und man erwacht aus seiner Illusion. Ein paar Glückspilze bleiben immer übrig.

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dev
vor 3 Minuten von Imperceptus:

Und daran, dass sie ihre eigenen Fähigkeiten systematisch überschätzen. Befeuert vermutlich noch durch ein paar glückliche picks in einem Bullenmarkt

Börsenweisheit: Mit dem Hintern verdient man mehr als mit dem Hirn!

 

Mancher kann es nur mit ETFs, andere auch mit Einzelinvestments.

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Imperceptus
vor 5 Minuten von dev:

Womit verdienen die Analystem ihr Geld? Merkste selber oder?

 

Seit 2000 liege ich bei ~11% p.a. - es gibt aber auch andere längere Zeiträume, da liege ich über 15% p.a.

Wer keine Markrendite will, muß sich halt etwas einfallen lassen und nicht mit dem Markgeschrei mitrennen!

Wie gesagt, freut mich für dich. Vielleicht bist du ja wirklich langfristig erfolgreich. Ändert nichts an meiner Aussage: für die absolute Mehrheit wird sich das als falsche Entscheidung herausstellen

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dev
vor 4 Minuten von Imperceptus:

Wie gesagt, freut mich für dich. Vielleicht bist du ja wirklich langfristig erfolgreich. Ändert nichts an meiner Aussage: für die absolute Mehrheit wird sich das als falsche Entscheidung herausstellen

Das mag sein, liegt aber an der Herangehensweise und nicht am Aktienmarkt!

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Rendito
· bearbeitet von Rendito

Oh nein, bitte keine Wirecard-Diskussion oder Stock-Picking-Schw..vergleiche hier   :con:

 

Es gibt schon gute Gründe dafür, warum sich Fama mit Momentum besonders schwer tut:

  • Momentum stellt stellt eine Herausforderung der EMH sogar in ihrer schwachen Form dar, nicht nur der semi-starken wie die anderen Faktoren.
  • Fama hat (zusammen mit Ken French) das CAPM 1993 zum 3-Faktoren-Modell und 2015 dann zum 5-Faktoren-Modell erweitert. Durch die Endogenisierung der darin berücksichtigten Faktoren (Size, Value, Profitability, Investment) hat er die EMH gegen deren Existenz "geschützt" (immunisiert), nicht aber gegen den nicht aufgenommenen Momentum-Faktor.
  • Angesichts der sehr dynamischen Entwicklung der Momentum-Prämien einzelner Aktien erscheint es wenig plausibel, diese Renditeänderungen durch Änderungen eines (wie auch immer begründeten) Momentum-Risikos zu erklären. An ein sich so schnell so stark veränderndes Momentum-Risiko glaubt Fama selbst nicht. In effizienten Märkten kann aber eine höhere erwartete Rendite nur mit höherem Risiko erklärt werden. Die verbleibende Rechtfertigung von Momentum-Prämien läge in verhaltensökonomischen Ansätzen (investor herding, over- and underreaction etc.), die Fama zur Erklärung persistenter Anomalien grundsätzlich nicht akzeptiert.
  • Für die etwas trotzige Nichtanerkennung des Momentum-Faktors ("I hope it goes away") hat Fama viel akademische Kritik einstecken müssen, u.a. von seinem eigenen Doktoranden Cliff Asness (Gründer von AQR Capital Management). Dessen öffentliche spöttisch-kritische Auseinandersetzung mit Fama hat reko oben schon ins Spiel gebracht (Cliff's Perspective: Fama on Momentum).

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Imperceptus
· bearbeitet von Imperceptus
vor 17 Minuten von dev:

Das mag sein, liegt aber an der Herangehensweise und nicht am Aktienmarkt!

Ist eigentlich egal woran es liegt. Die logische Konsequenz daraus ist, das stockpicking eine blöde idee ist. Ob das nun daran liegt, das es nicht möglich den markt zu schlagen, oder ob es 99,99% aufgrund mangelnder skills nicht schaffen ist (auch mangels überprüfbarkeit) nicht relevant.

 

Btw: Von 100.000 investoren werden schon allein durch zufall einige den Markt über 20+ jahre schlagen. D.h. das vorhanden sein solcher beispiele sagt wenig aus

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dev

Tadle nicht den Fluss wenn Du ins Wasser fällst!

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etherial
vor 3 Stunden von Rendito:

Angesichts der sehr dynamischen Entwicklung der Momentum-Prämien einzelner Aktien erscheint es wenig plausibel, diese Renditeänderungen durch Änderungen eines (wie auch immer begründeten) Momentum-Risikos zu erklären. An ein sich so schnell so stark veränderndes Momentum-Risiko glaubt Fama selbst nicht.

Kannst du das mit Kontext unterfüttern? Was ist bei Momentum denn jetzt anders als bei Value?

vor 3 Stunden von Rendito:

In effizienten Märkten kann aber eine höhere erwartete Rendite nur mit höherem Risiko erklärt werden.

Die Risiken, die hinter Value, Small, Profitability und Investment stehen sind für mich jetzt auch nicht super plausibel.

 

Und aus meiner Sicht ist das Risiko bei Momentum-Werten doch ziemlich offensichtlich. Werte die längere Zeit wegen Momentum gut gelaufen sind (z.B. Tesla) haben mit fortschreitender Zeit eine höhere Wahrscheinlichkeit abzustürzen. Im Thread zu Aktienblasen wird regelmäßig davor gewarnt in einem heißgelaufenen Markt zu kaufen. Was ist denn der Unterschied zwischen Momentum und einer heißgelaufenen Aktie?

vor 3 Stunden von Rendito:

Die verbleibende Rechtfertigung von Momentum-Prämien läge in verhaltensökonomischen Ansätzen (investor herding, over- and underreaction etc.), die Fama zur Erklärung persistenter Anomalien grundsätzlich nicht akzeptiert.

Wenn das so wäre, dann wäre eine Momentum-Strategie ein Free Lunch, oder? Natürlich wäre mit einem solchen Momentum-Faktor auch eine EMH und ein Faktor-APM denkbar, aber wenn das wirklich die Erklärung wäre, dann müsste man aus der EMH zumindest den Aspekt der Marktteilnehmer mit rationalen Erwartungen herausnehmen, denn der lässt doch tatsächlich nur Risiken als Erklärung zu.

vor 3 Stunden von Rendito:

Für die etwas trotzige Nichtanerkennung des Momentum-Faktors ("I hope it goes away") hat Fama viel akademische Kritik einstecken müssen

Ich hab den referenzierten Beitrag nur überflogen, der war aus meiner Sicht sehr blumig und selbstverliebt. Aber ich selbst finde das Statement auch etwas unglücklich. Ich sehe es als Eingeständnis, dass seine eigene Forschung noch nicht weit genug ist, das zu erklären. Kommt vor, aber die EMH wird damit weder falsch noch wertlos.

 

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Rendito
vor 14 Minuten von etherial:

Kannst du das mit Kontext unterfüttern? Was ist bei Momentum denn jetzt anders als bei Value?

Value-Aktien bleiben normalerweise (zumindest über den Zeitraum vieler Jahre) Value-Aktien und mutieren nicht zu Growth-Aktien. Momentum-Aktien wechseln hingegen typischerweise von Jahr zu Jahr, d.h. sie verlieren ihre Eigenschaft als Momentum-Aktie (und die damit verbundene Faktorprämie) oft schon nach kurzer Zeit wieder. Hat man eine Momentum-Risikodimension identifiziert (schwer genug), muss man also zusätzlich erklären, warum dieses Risiko bei ein und derselben Aktie in einem Jahr ausgeprägt und im nächsten Jahr schon wieder verschwunden sein soll. Das ist m.W. noch keinem überzeugend gelungen.

 

vor 14 Minuten von etherial:

Die Risiken, die hinter Value, Small, Profitability und Investment stehen sind für mich jetzt auch nicht super plausibel.

Für diese anderen Faktoren wurden immerhin schon halbwegs plausible Risikodimensionen vorgeschlagen, für Value z.B. Cash-Flow-Risiko (Campbell) und für Small z.B. Illiquiditätsrisiko (Amihud). Aber natürlich gibt es darüber kontroverse und andauernde Diskussionen. Fama/French haben sich mit ihren Faktormodellen gewissermaßen aus der Verantwortung gestohlen, indem sie auf eine theoretische (Risiko-)Fundierung verzichtet und die Faktoren rein empirisch abgeleitet haben.

 

vor 14 Minuten von etherial:

Und aus meiner Sicht ist das Risiko bei Momentum-Werten doch ziemlich offensichtlich. Werte die längere Zeit wegen Momentum gut gelaufen sind (z.B. Tesla) haben mit fortschreitender Zeit eine höhere Wahrscheinlichkeit abzustürzen. Im Thread zu Aktienblasen wird regelmäßig davor gewarnt in einem heißgelaufenen Markt zu kaufen. Was ist denn der Unterschied zwischen Momentum und einer heißgelaufenen Aktie?

Vorsicht, Tautologie-Gefahr. Man kann nicht eine Überrendite mit einem spezifischen Risiko erklären, das sich erst materialisieren kann, wenn die Überrendite eingetreten ist.

Was ist eine "heißgelaufenen Aktie", also woran misst sich das "heißgelaufen"? Klingt nach einem absoluten Maßstab. Momentum ist ein empirisches Phänomen, das auf einem relativen Maßstab beruht. Es gibt auch dann Momentum-Aktien, wenn der Markt insgesamt steil nach unten geht, die Top-Momentum-Aktien büßen dann einfach weniger ein als ihre Peers.

Bubbles sind akademisch ein sehr umstrittenes Thema, es gibt bis heute noch nicht einmal eine allgemein akzeptierte Definition dafür.

 

vor 14 Minuten von etherial:

Wenn das so wäre, dann wäre eine Momentum-Strategie ein Free Lunch, oder? Natürlich wäre mit einem solchen Momentum-Faktor auch eine EMH und ein Faktor-APM denkbar, aber wenn das wirklich die Erklärung wäre, dann müsste man aus der EMH zumindest den Aspekt der Marktteilnehmer mit rationalen Erwartungen herausnehmen, denn der lässt doch tatsächlich nur Risiken als Erklärung zu.

Ja, der Free Lunch bestünde dann darin, die Top-Momentum-Aktien zu shorten, wenn man an EMH glaubt. Verhaltensökonomische Ansätze begründen Mispricings, die mit der EMH nicht vereinbar sind. Deshalb lehnt Fama sie ab bzw. sagt, wenn Mispricings überhaupt auftreten können, müssten sie durch EMH+Arbitrage in kürzester Zeit wieder verschwinden.

 

vor 14 Minuten von etherial:

Ich hab den referenzierten Beitrag nur überflogen, der war aus meiner Sicht sehr blumig und selbstverliebt. Aber ich selbst finde das Statement auch etwas unglücklich. Ich sehe es als Eingeständnis, dass seine eigene Forschung noch nicht weit genug ist, das zu erklären. Kommt vor, aber die EMH wird damit weder falsch noch wertlos.

Einverstanden, und zwar mit allen 4 Sätzen  :thumbsup:

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Life_in_the_sun

Ich stelle den Artikel mal kommentarlos ein. 

 

Wallstreet-Querdenker sehen mit Indexfonds «Desaster» kommen

 

https://www.cash.ch

 

 

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 5 Stunden von Rendito:

Momentum-Aktien wechseln hingegen typischerweise von Jahr zu Jahr

oder wechseln von Momentum Kurs steigend auf Momentum Kurs fallend.

 

vor 8 Stunden von etherial:

Was ist bei Momentum denn jetzt anders als bei Value?

Für Value kann man sich leicht rationale Gründe einfallen lassen. Bei Momentum drängen sich psychologische Phänomene auf, die es nach EMH überhaupt nicht geben darf. Wie erklärst du dir die Autokorrelation?

 

 

vor 5 Stunden von Rendito:

Was ist eine "heißgelaufenen Aktie", also woran misst sich das "heißgelaufen"?

Offensichtlich wird damit eine Abweichung vom "rationalen Preis" des Homo oeconomicus bezeichnet. Nach EMH darf es keine "heißgelaufene" Aktien geben.

 

vor 5 Stunden von Rendito:

wenn Mispricings überhaupt auftreten können, müssten sie durch EMH+Arbitrage in kürzester Zeit wieder verschwinden.

Als Arbitrage kann man jede Abweichung vom "rationalen Preis" deklarieren. Nur sind die Zeiträume nicht kurz, sondern können Jahre betragen. Warum soll eine Abweichung von einer Woche, wie bei neuen Nachrichten nachgewiesen, vereinbar mit der Theorie sein, eine Abweichung von einen Jahr aber nicht?

Man bezeichnet es als Arbitrage wenn ein Händler ein Ungleichgewicht ausnutzt und als  "Value Investment" wenn es ein Investor  tut.

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etherial
vor 5 Stunden von Rendito:

Vorsicht, Tautologie-Gefahr. Man kann nicht eine Überrendite mit einem spezifischen Risiko erklären, das sich erst materialisieren kann, wenn die Überrendite eingetreten ist.

Die Gefahr habe ich zunächst auch gesehen, der Punkt ist aber, dass es Ängste vor Spekultionsblase gibt. Da keiner weiß wann sie platzen, aber gefühlt jeder meint zu wissen, dass sie platzen würde ich mal von einem nicht einfach quantifizierbaren Risiko reden. Für manche Risiken kann man Prämien einstreichen, warum also passt die Momentum-Prämie nicht hierzu?

 

Ich bin bei dir das die Erklärung mit Hinblick auf deinee Argumentation etwas wackelig ist, allerdings muss man auch dazu sagen, dass die Überrendite ja auch gar nicht initial entsteht, sondern erst wenn ein gewissen Momentum aufgebaut wurde. Und genau dann (wenn der Kurs nicht durch den Wert sondern das Momentum angefacht wurde) tritt das Risiko ja auch erst ein. Und jedes Mal, wenn das Momentum weiter treibt, wird es riskanter.

 

Die Idee ist übrigens nicht meine, das ist nur angelesenes Wissen aus Swedroe.

vor 5 Stunden von Rendito:

Was ist eine "heißgelaufenen Aktie", also woran misst sich das "heißgelaufen"? Klingt nach einem absoluten Maßstab. Momentum ist ein empirisches Phänomen, das auf einem relativen Maßstab beruht. Es gibt auch dann Momentum-Aktien, wenn der Markt insgesamt steil nach unten geht, die Top-Momentum-Aktien büßen dann einfach weniger ein als ihre Peers.

Ich sehe da erst einmal keinen Widerspruch, aber es könnte sein, dass ich relativ/absolut hier nicht richtig verstehe.

vor 5 Stunden von Rendito:

Bubbles sind akademisch ein sehr umstrittenes Thema, es gibt bis heute noch nicht einmal eine allgemein akzeptierte Definition dafür.

Und ich will jetzt auch gar nicht damit kommen, dass es sie gibt ... Es gibt aber die Ängste vor der schlagartigen Auflösung von Überbewertungen (gemeinhin Platzen von Blasen genannt). Ich denke. dass die Idee man könne so etwas im Voraus sehen, nicht gegeben ist. Aber dennoch müssen die Ängste ja nicht irrational sein (man kann sich auch vor etwas fürchten, dessen Eintreten nicht prognostizierbar ist). Und auch das Risiko kann ja da sein - es ist eben nur zufällig (wie die übrigen Risiken auch). Diesem Risiko eine Prämie gegenüber zu stellen ist jetzt auch keine absurde Idee, insbesondere wird das schon, sowohl von EMH-Befürworter als auch Gegnern getan (Stichwort: "die Märkte können länger irrational bleiben, als du lebst").

vor 5 Stunden von Rendito:

Ja, der Free Lunch bestünde dann darin, die Top-Momentum-Aktien zu shorten, wenn man an EMH glaubt.

Meine Argumentation ging in eine andere Richtung: Vorhin haben wir doch noch erklärt, dass Momentum-Strategien eine Überrendite erzeugen. Also könnte das ja ein Hinweis darauf sein, dass die EMH nicht greift. dann könnte es sein, dass hinter dieser Überrendite kein Risiko steht. Dann könnte man das isolierte Momentum-Risiko erhalten, in dem man die Momentum-Aktien kauft und den Markt ohne Momentum verkauft. Und das müsste dann eine stabile Outperformance erzeugen. Mir fehlt dazu die Zeit und die Mittel, aber erst einmal kann ich mir nicht vorstellen, dass die auf diese Weise ermittelte Differenz immer positiv ist. Wenn diese Differenz hinreichend schwankt, dann ist es eben kein Free-Lunch und damit kann die Erklärung ohne Risiko dann auch nicht passen.

 

@Rendito In diesem Thread stehen ja relativ viele (unnötige) Nein-Doch-Diskussionen, bitte verstehe meine Erwiderungen nicht als Doch, sondern als Warum? D.h. es wäre nett, wenn du eine kritische Meinung zu Zeilen abgibst. :thumbsup:

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Livesey
vor 7 Stunden von Life_in_the_sun:

Wallstreet-Querdenker sehen mit Indexfonds «Desaster» kommen

Ich hab dazu relativ viel gelesen nachdem einige hier so vehement behaupten, ETF hätten keine konstruktionsbedingten Risiken. Wenn es dich interessiert:

1) Das price discovery problem ist weniger schlimm als es intuitiv erscheint/meist dargestellt wird, weil der Handel der underlyings weiter zu 90 - 95% von Aktiven vorgenommen wird und ansonsten nur das "Derivat" zwischen ETF-Nutzern hin- und hergeschoben wird

2) Es ist auch deshalb weniger schlimm, weil du für gute price discovery nur einen kleinen Bruchteil an rationalen, gut informierten Händlern brauchst (selbst 10% sollen reichen)

3) Es stimmt, dass sich das Geld innerhalb des Anlageuniversums stärker konzentriert, es soll aber Funds geben, die speziell die Prämie ernten, die bei von Indexfunds ignorierten Unternehmen entsteht

4) Ob market cap selbst zu Blasen und schlechterer Performance führt ist nicht abschließend geklärt, dazu gibt es sehr viele unterschiedliche paper

5) Das größte Problem (in deinem Artikel nichtmal erklärt) ist "liquidity mismatch" durch ETF (besonders durch leveraged/synthetic ETF): Eine Aktie selbst wird kaum gehandelt und ist nicht liquide, die Derivate darauf dagegen nehmen das hundertfache Volumen ein. Sollten in einer Krise nun die Leute panisch aus ETF rauswollen, so verstärken ETF die Abwärtsspirale theoretisch extrem.

Da gehen die Meinungen auch auseinander: Manche sagen, das System hätte dafür Absicherungen; manche sagen, dieses Problem ist nunmal jetzt da und man entkommt ihm auch nicht durch Direktanlagen; manche sagen man sollte sich schon Sorgen machen.

Als Außenstehender kann man da eigentlich nur raten/vertrauen/hoffen.

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underwood
vor 11 Stunden von Life_in_the_sun:

Ich stelle den Artikel mal kommentarlos ein. 

 

Wallstreet-Querdenker sehen mit Indexfonds «Desaster» kommen

 

https://www.cash.ch

Allgemein wilder Artikel, aber ein paar Aspekte sind ja noch einigermaßen nachvollziehbar, wenn auch arg überzeichnet. Welchen Absatz ich hier überhaupt nicht verstehe:

Zitat

Wenn man die Annahme akzeptiert, dass die Billionen, die in Indizes fließen, einen Einfluss auf die Mechanismen der Märkte haben, wird es einfacher, die jüngsten Verzerrungen am Markt einzuordnen: Der Wahnsinn um Meme-Aktien, die Volatilität während der Pandemie und Technologieunternehmen mit dreistelligen Kurs/Gewinn-Verhältnissen.

Was haben denn Meme-Aktien mit ETF zu tun?

Was hat die Volatilität während Corona mit ETF zu tun?

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reko
· bearbeitet von reko
vor 20 Minuten von underwood:

Was haben denn Meme-Aktien mit ETF zu tun?

Was hat die Volatilität während Corona mit ETF zu tun?

Schlecht funktionierende Regelmechanismen für die Kurse. 10% fundamental bewertende Investoren reichen eben doch nicht.

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sparfux
vor 4 Stunden von Livesey:

5) Das größte Problem (in deinem Artikel nichtmal erklärt) ist "liquidity mismatch" durch ETF (besonders durch leveraged/synthetic ETF): Eine Aktie selbst wird kaum gehandelt und ist nicht liquide, die Derivate darauf dagegen nehmen das hundertfache Volumen ein. Sollten in einer Krise nun die Leute panisch aus ETF rauswollen, so verstärken ETF die Abwärtsspirale theoretisch extrem.

Da gehen die Meinungen auch auseinander: Manche sagen, das System hätte dafür Absicherungen; manche sagen, dieses Problem ist nunmal jetzt da und man entkommt ihm auch nicht durch Direktanlagen; manche sagen man sollte sich schon Sorgen machen.

Das habe ich auch schon oft als Argument gegen ETF gehört. Ich verstehe aber einfach nicht wo da der Unterschied zu dem Fall sein soll, wenn alle Aktien von Anlegern direkt gehalten werden und all "panisch" aus den direkt gehaltenen Aktien "raus wollen".

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reko
· bearbeitet von reko
vor 16 Minuten von sparfux:

Ich verstehe aber einfach nicht wo da der Unterschied zu dem Fall sein soll, wenn alle Aktien von Anlegern direkt gehalten werden und all "panisch" aus den direkt gehaltenen Aktien "raus wollen".

Ob die passive Strategie über ETFs oder über eine direkte Anlage in Aktien realisiert wird ist egal. Das entscheidende ist, dass man keinen objektiven Bezugspunkt hat, was die Aktien bzw die Indizes wirklich wert sind. In Krisen wird die Mehrheit der passiven Anleger dann doch die guten Vorsätze vergessen und sicherheitshalber alles abstoßen, genauso wie die aktiven Trendfolger.

Viele ETF Anleger sind auch gar keine passiven Anleger, sondern Trendfolger von Indizes. Sonst gäbe es nicht so viel Handel mit ETFs.

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