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the_geeko

Warum Aktien wirklich steigen?

Empfohlene Beiträge

the_geeko
· bearbeitet von the_geeko

Einen guten morgen wünsche ich allen erstmal!

 

Ich habe dieses SUPER Forum leider erst vor wenigen Tagen entdeckt, da ich nun aktiv in den Wertpapierhandel einsteigen möchte. Anfangs natürlich erst mit doppeltem Boden, also Musterdepot und Börsenspiele, da ich mit meinen 18 Jahren mein Gesamtkapital von 5.000 nicht einfach so leichtsinnig in Aktien verprassen möchte.

 

Seit einigen Tagen lese ich nun schon im Internet über das große Thema "Börse und Aktien" und habe mir für den start in die Materie den oft empfohlenen Schinken von Horst Fugger "Handbuch der erfolgreichen Aktienanlage" als Einsteigerlektüre bestellt.

Das Buch müsste Anfang nächster Woche bei mir eintreffen ;)

 

 

Soweit ich es durch "Internet-Lesen" verstanden habe, steigt eine Aktie aufgrund des Angebot/Nachfrage-Verhältnisses und ca. im Mittelwert wird der jeweilige Kurs festgelegt.

Meine Frage ist nun, weshalb jemand mehr für eine Aktie bieten sollte (Nachfrage) als sie eigentlich Wert ist. Fallbeispiel: Die Firma "Bluetech" emmittiert Aktien zum Stückpreis von 100 und verdient ja nur EINMALIG bei der Emission Geld daran, da Anteile im Wert von 100 an Investoren verkauft werden. Soweit so gut.

WARUM aber sollte nun ein weiterer Investor nach einem Jahr(die ganze "Erstemission" wurde bereits verkauft) hingehen und 120 für eine Aktie bieten, die doch nach wie vor effektiv "nur" mit 100 am Unternehmen beteiligt ist??? Kann man den Anstieg einer Aktie somit als eine Art Sammlerwert verstehen, der künstlich hochgepusht wird (durch Nachfrage), aber eigentlich nur 100 euro wert ist?

 

Ich gehe ja auch nicht in die Stadt und kaufe jemandem einen 100-Schein für 120 ab :lol:

 

Das ist eines der vielen Dinge, die mir als blutigem Anfänger noch nicht so ganz klar sind. Ich hoffe, dass mir einer von euch diese vielleicht etwas "blöd" klingende Frage beantworten kann.

 

 

Grüße aus Koblenz

 

the_geeko B)

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Toni
· bearbeitet von Toni

Hallo The_Geeko,

 

ja, da hast Du eine der grundsätzlichsten Fragen gestellt, die es in der Börse gibt.

Ich hoffe, dass auch Dein Buch Dir da helfen kann, will es aber auch selbst mal

mit einer Antwort versuchen:

 

Eine Firma wird gegründet, um Geld zu verdienen. Die Gründung kostet auch

einen Haufen Geld, das sog. Eigenkapital. Bei Aktiengesellschaften kommt das

z.B. durch die Emission von Aktien zustande, wie Du bereits beschrieben hast.

 

Das Eigenkapital setzt sich also aus den ausgegebenen Aktien zusammen,

daher die Tatsache, dass die Aktionäre an der Firma beteiligt sind. Die Firma

gehört den Aktionären somit.

 

Macht die Firma im Jahr 10% Gewinn, ist das Eigenkapital eben um diese

10% gewachsen und somit sind auch alle Aktien 10% mehr wert. Und so geht

das jedes Jahr weiter.

 

Zusätzlich dazu werden aber die Aktienkurse durch Spekulation höher oder

tiefer getrieben, so wie Du es richtig beschrieben hast. Der Kurs einer Aktie

hat also nicht unbedingt mit dem wahren Wert einer Aktie zu tun.

 

Diesen wahren Wert, der sog. "intrinsische Wert" kann man mit verschiedenen

relativ komplizierten mathematischen Verfahren berechnen, wenn man weiss,

wie stark die Gewinne einer Firma jedes Jahr steigen. Das kann man natürlich

nur schätzen. Es gibt ganze Bücher darüber.

 

So, ich hoffe, das hat Dir ein wenig geholfen. Wenn Du weitere Fragen hast,

stell' sie nur und lies Dein Buch aufmerksam durch!

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the_geeko

Hey Toni, danke für die schnelle Antwort!

 

Der Knackpunkt meines eventuellen Denkfehlers ist, wie du geschrieben hast folgender:

Macht die Firma im Jahr 10% Gewinn, ist das Eigenkapital eben um diese

10% gewachsen und somit sind auch alle Aktien 10% mehr wert.

 

Ich dachte eigentlich, dass sich der jeweilige Wert UNABHÄNGIG von der realen Konjunktur entwickelt.

Fallbeispiel: Du sagst, macht eine Firma 10% Gewinn, so sind auch die Aktien 10% mehr Wert, aber genau das verstehe ich nicht! Eine Aktie stellt doch eine absolute und keine prozentuale beteiligung an einem Unternhemen dar. Die emittierte Aktie zu 100 ist doch auch nach einem Konjunkturaufstieg um 10% immernoch mit 100 an der Firma beteiligt und nicht um 110 oder? Ich kaufe ja keine Prozente der Firma, z.B. 20%, sondern einen einmaligen absoluten Wert, von z.B. 100.

 

Ich glaube in diesem Knackpunkt liegt der Hund begraben.

 

Ich hoffe jemand kann mir diesen "Gehirnknoten" entfriemeln.

 

Gruß

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Toni
· bearbeitet von Toni

Wenn Du eine Aktie kaufst, kaufst Du einen prozentualen Teil der Firma, richtig.

 

Ich hatte noch etwas vergessen zu der eigentlichen Frage, warum eine Aktie steigt.

 

Es gibt fundamentale Gründe und psychologische Gründe für die

Kursveränderung einer Aktie. Die fundamentalen sind die, die durch die

eigentliche Gewinnentwicklung der Firma bewirkt werden. Die psychologischen

sind die, die durch Spekulanten bewirkt werden. Das ist das, was Du mit

Hochpushen usw. bezeichnet hast. Neu gegründete Firmen haben oftmals über

Jahre noch keine Gewinne auszuweisen, da wird der Kurs durch die Nachfrage

von Spekulanten gemacht.

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the_geeko

Ich habe geschrieben eine Aktie stellt keine prozentuale, sondern eine absolute Beteiligung dar. Ich kaufe doch keine 10% der Firma sondern einen Teilbetrag(Aktie) von fixen 100. Sollte die Firma einen Gewinn von 20% verbuchen, so ist das schön und gut für die Firma, dennoch besitze ich nach wie vor 100 und keine 120.

 

Da her kann eine Aktie doch nicht "mehr wert" sein, wenn die Firma reicher wird.

 

Ich bitte um Aufklärung :w00t:

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cubanpete

Hier irrst Du Dich, eine Aktie stellt sehr wohl eine prozentuelle Beteiligung an einer Firma dar. Was Du meinst ist ein Bond, auch Schuldbrief oder Obligation genannt.

 

In der Buchhaltung einer Firma wird deshalb auch das Aktienkapital unter Eigenkapital bilanziert, ausstehende Obligationen hingegen unter Fremdkapital. Im Falle der Pleite einer Firma kommt zuerst das Fremdkapital dran, als Eigentümer (Aktionär) bekommst Du nur, was danach noch übrig ist. Grösserers Risiko aber auch grössere Gewinnbeteiligung.

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Valentin

Ganz einfach du kaufst sagen wir mal 10.000 von insgesamt 20.000 Aktien auf. Nun gehören dir ja 50% der Aktien und somit auch 50% des Unternehmens. Hat das Unternehmen ein EK von 100.000 so ist dein Anteil 50.000 Wert. So das Unternehmen macht einen Gewinn von 20.000 mit ist das EK auf 120.000 angestiegen. Und weil dir ja die hälfte des Unternehmens gehört hast du Aktien im Wert von 60.000.

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TraderS

Hi !

 

Meine Frage ist nun, weshalb jemand mehr für eine Aktie bieten sollte (Nachfrage) als sie eigentlich Wert ist.

 

Hier wurden ja schon ein paar Gründe genannt. Allerdings kann man diese nicht als erschöpfend ansehen. Folgendes gilt ebenso:

 

Beispiel: Es gibt drei Unternehmen A,B und C. A und B bieten beide für C. Wir gehen davon aus, dass die Aktie von C mit 100 fair bewertet ist. Warum kann A aber z.B. 120 bieten, während B nur 100 bietet ?

 

1) es sind schon mal zwei Bieter => Bieterkampf

D.h., A will C unbedingt haben, B aber auch. Gründe dafür können sein, dass das Management der Bieter davon ausgeht, dass C sehr gut zum eigenen Unternehmen passt und den Wettbewerbsvorteil erhöht. Hier hört man auch oft den Satz "Wachstum durch Zukäufe".

 

2) Es geht ums Prestige. Bekanntes Beispiel, Dr. Jürgen Schrempp und die Welt AG aus Sindelfingen.

Man kauft Unternehmen um in den Medien zu stehen, als genialer Manager zu gelten, einen Weltkonzern zu bauen. Sprich es geht hier darum, dass der Manager seine Machtposition ausbauen will. Dann wird für Unternehmen oft gezahlt, koste es was es wolle.

 

3) Zerschlagungstaktiken. Man weiss, das Unternehmen C hat einen Aktienwert von 1.000.000. Man weiss aber, dass die Verkaufserlöse, wenn man C nach dem Kauf zerschlägt, 3.000.000 sind. Dann ist man auch immer noch bereit, 1.500.000 oder gar 2.000.0000 für C (als Ganzes) zu bezahlen.

 

Wie Du siehst, die Gründe sind vielfältig und man findet immer einen Grund.

 

 

Kann man den Anstieg einer Aktie somit als eine Art Sammlerwert verstehen, der künstlich hochgepusht wird (durch Nachfrage), aber eigentlich nur 100 euro wert ist?

 

Nein nein. Sammlerwert auf gar keinen Fall. Wenn ein Unternehmen an die Börse geht, dann muss es stets das Ziel des Managements sein, den Unternehmenswert zu erhöhen. D.h., die Aktie muss immer im Wert steigen, bzw. sollte es. Dazu sind Investitionen im Unternehmen durchzuführen, die den Wert des Unternehmens und damit auch den der Aktie steigern. Unternehmen werden ja auch regelmäßig bewertet um festzustellen, welche Wertentwicklung das Unternehmen übernommen hat.

 

Ich gehe ja auch nicht in die Stadt und kaufe jemandem einen 100-Schein für 120 ab

 

Richtig ! Denn es dürfte Dir schwerfallen, noch eine weitere Null draufzumalen. Bzw. Du kannst nicht soviel Einfluss auf die Volkswirtschaften nehmen, dass das Geld mehr wert, also die 100 mehr wert sind, als noch vor Deinem Kauf.

In einem Unternehmen kannst Du den Wert aber imm steigern, da Du durch deine Handlungen selber entscheiden kannst, wohin die Reise geht. Natürlich sind externe Größen (Konjunktur etwa) dabei auch zu berücksichtigen und nicht zu beeinflussen.

 

@Toni

Eine Firma wird gegründet, um Geld zu verdienen. Die Gründung kostet auch

einen Haufen Geld, das sog. Eigenkapital. Bei Aktiengesellschaften kommt das

z.B. durch die Emission von Aktien zustande, wie Du bereits beschrieben hast.

 

Also Gründungskosten einer AG und Eigenkapital sind nicht (!) identisch. Gründungskosten sind Notargebühren, Kosten für Einträge ins Handelsregister, vielleicht Bewertungskosten von Vermögensgegenständen und andere Posten.

Das Eigenkapital ist das Kapital, was man zu Beginn, zur Gründung einbringen will. Hast Du von Deiner Oma 100.000 Euro geerbt, wird das das EK. Hast Du eine Mio. geerbt, ist das EK eine Mio. Die Gründungskosten der AG können aber in beiden Fällen gleich sein.

 

Im übrigen kann ich mich cubanpete nur anschließen.

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Dionysos

Ich hoff' ma du hast dich da nicht in allzu alte Lektüre reingelesen. Das was du meinst (mit den 100 Euro an einem Unternehmen) sind "Nennwertaktien". Die hatten einen fixen Betrag draufstehen (ähnlich wie Geldscheine) und der war dann eben der Wert der Aktie. Aber das gibt's heutzutage gar nicht mehr. Seit der Euroeinführung im Wertpapierhandel (1999) werden neue Aktien grundsätzlich als "Stückaktien" (prozentuale Beteiligung am Gesellschaftsvermögen) emittiert. Somit ergibt sich deren Wert aus der (in diesem Fall STARK vereinfachten) Rechnung: "Kapital durch Anzahl der Aktien".

 

Gruß,

 

Dionysos ;)

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the_geeko

Ich denke mal, dass sich diese und weitere Fragen mit dem Eintreffen des Buches klären werden, aber dennoch hätte ich eine weitere Frage:

 

Soweit ich es bis jetzt verstanden habe, setzt sich der aktuelle Wert einer Aktie uas folgenden Faktoren zusammen:

 

1.) Angebot/Nachfrage der Investoren

 

2.) Konjunktur des jeweiligen Unternehmens

 

Da der Wert einer Aktie ja exakt berechenbar ist, frage ich mich nun in welchem Verhältnis aus obigen Faktoren sich dieser zusammensetzt. Wenn man diese Formel kennt, ist der Kursverlauf doch "relativ" vorhersehbar.

 

 

So ist das nunmal als Anfänger. Fragen über Fragen... :-"

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MaXiMiLiAn6969

Ich habe dazu auch noch eine Frage ...

 

Wie verhält es sich mit einer Kapitalerhöhung bei der Ausgabe neuer Aktien? Da ändert sich doch der prozentuale Anteil an dem Unternehmen. Dadurch streicht der Aktienhalter ja auch weniger Dividende ein. Wo liegt da mein Denkfehler?

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TraderS

@the_geeko

 

Da der Wert einer Aktie ja exakt berechenbar ist, frage ich mich nun in welchem Verhältnis aus obigen Faktoren sich dieser zusammensetzt. Wenn man diese Formel kennt, ist der Kursverlauf doch "relativ" vorhersehbar.

 

Das stimmt so nicht ! Der Wert eine Aktie ist nicht exakt zu ermitteln. Die Bestimmung des sogenannten "fairen Werts" einer Aktie ist sehr aufwendig und auf keinen Fall eindeutig.

 

Wenn Du selbst das Unternehmen bist, dann kannst Du eine Unternehmensbewertung durchführen und somit den Wert der Aktie recht gut, oft auch genau bestimmen.

Wenn es aber so ist, dass Du ein Externer bist und fremde Aktien kaufen willst, dann wird Dir die faire Bewertung nicht mehr so einfach und vor allem treffend gelingen. Dir fehlen einfach die nötigen Informationen. Dann muss man auf das sog. Capital Asset Pricing Modell (CAPM) zurückgreifen, was eine kompliziertere Angelegenheit ist. Dazu benötigt man ebenfalls eine Reihe von Informationen.

Also nichts mit "exakt" :D

 

 

@MaXiMiLiAn6969

 

Dafür gibt es ja die sog. Bezugsrechte.

Diese Bezugsrechte geben dem Aktionär das Recht, die neuen Aktien (auch junge Aktien genannt) zu erhalten. Diese Bezugsrechte dienen genau dazu, um das prozentuale Verhältnis vorher und nachher im Gleichgewicht zu halten.

Allerdings es gibt nicht immer ein Bezugsrecht.

Wenn man aber nicht an der KapErhöhung teilnehmen will, kann man diese Bezugsrechte auch an der Börse verkaufen und andere können dann die Aktien beziehen. Dadurch wird dann sichergestellt, dass man in jedem Fall -ob dabei oder nicht- finanziell nicht schlechter gestellt wird.

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feuernebel
Soweit ich es bis jetzt verstanden habe, setzt sich der aktuelle Wert einer Aktie uas folgenden Faktoren zusammen:

 

1.) Angebot/Nachfrage der Investoren

 

2.) Konjunktur des jeweiligen Unternehmens

 

Da der Wert einer Aktie ja exakt berechenbar ist, frage ich mich nun in welchem Verhältnis aus obigen Faktoren sich dieser zusammensetzt. Wenn man diese Formel kennt, ist der Kursverlauf doch "relativ" vorhersehbar.

 

Also die hast noch ca. 1 Mio. Gründe ausgelasen wie z.B. Psychologie, Wetter, ist meine Frau gut drauf, was gibt es zu Mittag, scheint die Sonne, usw. :D

 

O.K. war nur halbernst gemeint, aber trotzdem viele Kaufentscheidungen sind nicht rational begründet. Aus diesem Grund gibt es tausende Methoden (manche sind echt nur sch... :-" ) zukünftige Aktienkurse zu bestimmen/berechnen.

Neben einem guten Modell, welches die fundamentalen Daten verarbeiten sollte gehört meiner Meinung nach auch eine Portion Mut (z.B. gegen den Strom zu schwimmen) und vor allen Dingen Erfahrung, Erfahrung und nochmal Erfahrung.

 

Wenn du eine Aktie kaufen willst kann ich Dir seshalb nur einen Rat geben:

- streue dein Investment, setze nie(!) alles auf eine Kappe

- traue keinen "gutgemeinten" Investment-Tipps, dies ist meistens ein Fake

- schau Dir die Aktie an, was macht das Unternehmen, macht es das gut/erfolgreich, hat das Produkt Zukunft, wie ist die Konkurrenz - auf gut deutsch nimm das Unternehmen auseinander, schau dir alle Infos an die du bekommen kannst (z.B. Geschäftsberichte

- schau auf die Kennzahlen, sie sind einfach zu verstehen und bieten einen kleinen Überblick (du kannst so z.B. Konkurrenten miteinander vergleichen)

- frag dich immer: Warum ist das so? Warum ist die Aktie teurer/oderbilliger als die andere? (es gibt dafür fast immer einen Grund)

- ganz wichtig: sei kritisch

 

@TraderS

 

Das CAPM ist eine sehr gute, einfach zu verstehende Sache. Als Privatmann lässt es sich allerdings nur sehr schwer umsetzen, dass ist ein Problem....

Ausserdem sollte man nicht vergessen, dass das CAPM auch empirisch nicht verifiziert wird! Es gibt Faktoren, welche das CAPM leider nicht berücksichtigen kann! Ausserdem sind die Annahmen recht rigoros (z.B. die Annahme der Risikoaversion ist glaube ich nicht bei jedem Marktteilnehmer gegeben).

Trotzdem hast du recht, es ist ein sehr gutes Modell, vielleicht gerade weil es so einfach ist und es deshalb alle benutzen. Ihr wisst ja wie das läuft, wenn alle etwas falsch handeln, dann handeln alle richtig :thumbsup:

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MaXiMiLiAn6969
@MaXiMiLiAn6969

 

Dafür gibt es ja die sog. Bezugsrechte.

Diese Bezugsrechte geben dem Aktionär das Recht, die neuen Aktien (auch junge Aktien genannt) zu erhalten. Diese Bezugsrechte dienen genau dazu, um das prozentuale Verhältnis vorher und nachher im Gleichgewicht zu halten.

Allerdings es gibt nicht immer ein Bezugsrecht.

Wenn man aber nicht an der KapErhöhung teilnehmen will, kann man diese Bezugsrechte auch an der Börse verkaufen und andere können dann die Aktien beziehen. Dadurch wird dann sichergestellt, dass man in jedem Fall -ob dabei oder nicht- finanziell nicht schlechter gestellt wird.

 

Das ich dann meist Bezugsrechte habe ist mir bekannt, auch dass bei der Hauptversammlung eine 3/4 Mehrheit nötig ist. Jedoch bin ich ja durch eine Kapitalerhöhung "gezwungen", neue Aktien zu erwerben, um meinen prozentualen Anteil zu erhalten. Wenn ich meine Bezugsrechte nicht nutze schmälert das doch auch meinen Gewinn im Vergleich zur Zeit vor der Kapitalerhöhung. Das neue Geschäftsfelder erschlossen werden können und das dies irgendwann evtl. den Gewinn steigert ist mir klar, aber das kann doch nicht alles sein. Dann ist ja eine Kapitalerhöhung immer erst einmal mit Verlusten verbunden, wenn dies so wäre. Klär mich mal auf! :unsure:

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feuernebel

Es stimmt schon die Kapialerhöhung schmälert deinen Anteilam Unternehmen (wenn du nicht mitziehst). Aber dafür erhältst du ja die Bezugsrechte di du verkaufen kannst. Dies ist deine finanzielle Entschädigung.

Und wenn das zusätzliche Geld gut eingesetzt wird steigt der zukünftige Gewinn und du profitierst davon.

 

oder was meinst du aber genau mit:

Dann ist ja eine Kapitalerhöhung immer erst einmal mit Verlusten verbunden, wenn dies so wäre. Klär mich mal auf!

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TraderS

Exakt ! Feuernebel hat Recht.

 

Durch die Verkaufserlöse der Bezugsrechte wirst Du entschädigt. Es kann ja nicht sein, bzw. nur in besonderen Fällen, dass die Alt-Aktionäre die Zeche zahlen müssen, wenn das Unternehmen frisches Kapital aufnimmt. Durch die Bezugsrechte wird der Alt-Aktionär nicht schlechter gestellt. Entweder er nimmt selbst neue Aktien und erhält damit seinen prozentualen Anteil, oder er verkauft die Anteile und erlöst dadurch die Verluste die er machen würde.

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the_geeko

Hui, erstmal danke für die zahlreichen Antworten und Meinungen! :thumbsup:

 

Dennoch scheint der Knackpunkt meiner Frage noch nicht ganz geklärt:

 

Je nach Informationsquelle, lese ich entweder, dass sich der aktuelle Aktienkurs zum Großteil aus Angebot und Nachfrage der Aktionäre zusammensetzt, andererseits

lese, dass er größtenteils von der Konjunktur des Unternehmens abhängig ist.

 

Was denn jetzt?!

 

Klar kommt Ihr mir jetzt wieder mit "Da setzt sich aus soooooo vielen Faktoren

zusammen, dass kann man gar nicht durchschauen." Es muss aber doch eine

definierte Formel geben, die all diese Faktoren einschließt und einen exakten

Wert der Aktie bestimmt.

Oder kann es sein, dass sich nur noch keiner von euch diese Frage bewusst gestellt

hat? :blink:

 

Das Problem ist ja nach wie vor, dass die Aktie nur einen "theoretischen" Anteil aus dem Unternehmen beschreibt, für das man z.B. 100 gezahlt hat. Diesen Anteil selbst kann ich jedoch nicht wirklich Ausspielen und zu Geld machen, stattdessen lebt die

Aktie irgendwie doch vom SAMMLERWERT, den ihr die Interessenten an der Börse

zutrauen.

 

Beispiel: Ich besitze z.B. 2% der Aktien von Siemens, aber das bringt mir im

Endeffekt kein Geld, da ich mir wohl kaum die 2% vom Unternehmen in auszahlen

lassen kann.

Stattdessen kann ich nur darauf hoffen, dass andere Aktionäre mir die 2% abkaufen

und ich dadurch den schwarzen Peter weiterschieben konnte und stattdessen "echte

Euros" besitze.

 

Bisher konnte mir irgendwie noch niemand wiederlegen, dass der aktuelle Kurs

einer Aktie nichts anderes als ein SAMMLERWERT ist. :o

 

 

Verirrung ohne Ende... :w00t::w00t::w00t:

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the_geeko

Damit es deutlicher wird, formuliere ich es noch krasser:

 

Wenn ich einen 100 Schein besitze kann ich damit in ganz Europa in Geschäften einkaufen gehen. Wenn ich stattdessen, beim Kauf einer Festplatte für 100 dem

Verkäufer mit einer 100 Siemens-Aktie unter der Nase wedele, wird er mich

auslachen und etwas nach dem Motto "Nur Bares ist Wahres" bringen.

 

Verloren in der Welt der Börse :unsure:

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StockJunky

du darfst bei den Betrachtungen nicht die Mitspieler vergessen, die mehr als 2 Prozent am Unternehmen halten. Wenn du nämlich 50 Prozent am Unternehmen hälst, kannst du zur hälfte mitbestimmen, wie das Unternehmen in Zukunft handeln soll. Das ist verdammt viel Wert. Und es gibt immer Leute, die versuchen so viele Anteile wie möglich am Unternehmen zu ergattern. Das ist der Stoff aus dem Übernahmen gemacht werden.

 

Wenn natürlich keiner deine Aktien will (zu dem Preis, den du angibst), dann übersteigt das Angebot die Nachfrage und der Preis fällt. Ist wie auf dem normalen Markt. Die Folge: Entweder du hast die Aktie zu teuer gekauft (das Unternehmen ist also gar nicht so viel Wert wie du bezahlt hast) oder das Unternehmen ist Unterbewertet, weil die anderen Marktteilnehmer den tatsächlichen Wert noch nicht erkennen.

 

Und wenn dir die Aktie zu wenig Wert ist auf dem Börsenmarkt, verkaufst du sie eben nicht. :)

 

Das ist doch der SINN bei Aktien. Du verzichtest auf deine Kaufkraft, um mal eben ne Festplatte zu holen und leihst dein Geld dafür dem Unternehmen. Das beteiligt dich im Gegenzug am Gewinn, zum Beispiel durch Dividenten.

 

Da musst du dich entscheiden, ob du dir ne Festplatte im Laden kaufen willst, oder ob du am Gewinn eines Unternehmens beteiligt werden willst.

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the_geeko

Richtig, aber angenommen, dass Unternehmen zahlt keine Dividenden (was besonders bei amerikanischen Aktien Gang und Gebe ist), dann habe ich nur die Hoffnung, dass ich die Aktie zu einem höheren Preis als meinen Einkaufspreis weiterverkaufen kann.

 

Dabei richtet sich der Wert immer nur nach dem theoretischen Potential des Unternehmens, welches dann prozentual auf die Aktie übertragen wird. Richtig verdienen tue ich mit diesem Anteil eigentlich NICHTS, es sei denn ich reiche

die Aktie mit Gewinn, an den nächsten Käufer weiter, der dann selbst wiederum auf heißen Kohlen sitzt, in der Hoffnung, sie noch höer weiterzuverkaufen , usw...

 

Also stellt die Aktie, wenn das Unternehmen keine Dividenden zahlt und ich auch kein

besitzrechtliches Interesse am Unternehmen selbst habe, keinen echten Geldwert, da

sie ganz allein vom gepushten SAMMLERWERT lebt.

 

 

Ich weiß, dass ich vielleicht einige Leute mit meiner Genauigkeit nerve, aber ich bin

nunmal jemand, der Dingen auf den Grund fühlen muss und bis jetzt hat eigentlich

fast jeder "wischi-waschi" um den Knackpunkt herumgeredet.

 

Aber ich werde immer ein wenig schlauer ;)

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cubanpete

Terminator (geeko), Du wirst es noch weit bringen. Geh den Dingen weiter auf den Grund und lasse Dich nicht mit fadenscheinigen Erklärungen abspeisen.

 

Wenn Du Aktien für 2 Prozent eines Unternehmens besitzt, dann bist Du theoretisch Besitzer eines fünfzigstels des Unternehmens. Trotzdem können Deine Aktien viel weniger oder mehr "wert" sein. Der "Wert" einer Aktie lässt sich genausowenig ermitteln wie der Wert Deines alten Autos: was jemand dafür zahlen wird ist der Wert.

 

Bei Aktien wird der Wert oft in dem Preis gemessen, zu dem der letzte Handel an einer Aktienbörse zustandekam, in der (falschen) Annahme, der nächste Handel werde zu genau diesem Preis stattfinden. Du sagst also, mein Auto ist soviel wert, weil letzten Monat irgendwo ein gleiches Auto für diesen Preis verkauft wurde ;)

 

In den achtziger Jahren war es üblich, dass Aktien von vielen Firmen günstiger zu haben waren, als der eigentliche Firmenwert (erinnerst Du Dich an Hollywood Filme wie "pretty woman", "Other Peoples Money", etc.). Jemand brauchte also nur die Kontrolle über eine Firma zu erlangen, z.B. indem er über 50% der Aktien erstand oder über 50% der Aktionäre auf seine Seite brachte. Dann konnte er die Firma auflösen, der Erlös wurde unter den Aktionären aufgeteilt und er hat eine schönen Schnitt gemacht.

 

Heutzutage werden Aktien praktisch nur noch "spekulativ" gehandelt. Das heisst, Aktien werden nicht gekauft, weil man sich einen Anteil an einer guten Firma sichern will. Sie werden einzig und allein zu dem Zweck gekauft, sie später teurer wieder verkaufen zu können. Deshalb werden heute die meisten Aktien auch teurer gehandelt, als ihr innerer Wert (wie auch immer dieser berechnet wird).

 

Leider (oder zum Glück für die Finanzindustrie) geht diese Rechnung nicht auf. Alle Aktien, die gekauft werden, müssen von jemand anderem verkauft werden. Jemand denkt also, die Aktien werden billiger werden, währen jemand anders denkt, sie werden teurer. Wenn beide durchschnittlich jedes zweite Mal Recht haben, werden sie irgendwann all ihr Geld verloren haben, da dazwischen eine ganze Industrie ihre "Händchen" hinhält: der Broker (die Bank) will Kommission, der Parketthändler will spread (die Differenz zwischen angebotenem Preis und verlangtem Preis).

 

Aktien sind heute eigentlich nicht mehr wert als in den Achtzigern. Aber es gibt mehr "dumme" Investoren, die bereit sind, mehr Geld dafür zu bezahlen. Solange es immer noch einen dümmeren gibt, der später noch mehr bezahlt, kein Problem. Der letzte verbrennt sich die Finger.

 

Das wichtigste ist, dass Du nicht dieser Letzte bist.

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StockJunky
Richtig, aber angenommen, dass Unternehmen zahlt keine Dividenden (was besonders bei amerikanischen Aktien Gang und Gebe ist), dann habe ich nur die Hoffnung, dass ich die Aktie zu einem höheren Preis als meinen Einkaufspreis weiterverkaufen kann.

 

Dabei richtet sich der Wert immer nur nach dem theoretischen Potential des Unternehmens, welches dann prozentual auf die Aktie übertragen wird. Richtig verdienen tue ich mit diesem Anteil eigentlich NICHTS, es sei denn ich reiche

die Aktie mit Gewinn, an den nächsten Käufer weiter, der dann selbst wiederum auf heißen Kohlen sitzt, in der Hoffnung, sie noch höer weiterzuverkaufen , usw...

 

Also stellt die Aktie, wenn das Unternehmen keine Dividenden zahlt und ich auch kein

besitzrechtliches Interesse am Unternehmen selbst habe, keinen echten Geldwert, da

sie ganz allein vom gepushten SAMMLERWERT lebt.

 

 

Ich weiß, dass ich vielleicht einige Leute mit meiner Genauigkeit nerve, aber ich bin

nunmal jemand, der Dingen auf den Grund fühlen muss und bis jetzt hat eigentlich

fast jeder "wischi-waschi" um den Knackpunkt herumgeredet.

 

Aber ich werde immer ein wenig schlauer ;)

Ich kann deiner Ansicht prinzpiell zustimmen (1. Absatz)

 

ABER den entscheidenen Punkt nennst du im dritten Absatz ;)

 

"Also stellt die Aktie, wenn das Unternehmen keine Dividenden zahlt und ich auch kein besitzrechtliches Interesse am Unternehmen selbst habe, keinen echten Geldwert, da sie ganz allein vom gepushten SAMMLERWERT lebt."

 

Und der ist in der Form nicht korrekt, wenn man es so genau sieht, wie du es gern haben möchtest. Vielleicht solltest du dir zuerst überlegen, wenn du über sowas nachdenkst, was eine Aktie ist. Und zwar ist eine Aktie ein Beteiligungspapier, ein Papier was dir nachweist, dass du einen bestimmten Anteil an dem Unternehmen hälst. Du zahlst Geld dafür, um sagen zu können "hier ich besitze einen Teil am Unternehmen". Das ist der Punkt.

 

Deine Defintion von Sammelwert passt da schlicht nicht rein. Du sammelst ja nicht die AKTIE sondern du kaufst dir einen Teil vom Unternehmen, weil du schlicht HOFFST, dass dieser Anteil, den du erworben hast, später mehr Wert sein wird, als jetzt. Das heißt, du hoffst, dass das Unternehmen gut wirtschaftet, wächst und Gewinn bringt. Das ist der grundlegende Wert deines Unternehmensanteils und darüber solltest du dir im klaren sein.

 

Als weiteren Punkt solltest du dir aber auch im Klaren sein, dass es natürlich verschiedene Arten von Aktienhandel gibt, wie es auch verschiedene Arten von Gebrauchtwagenhändlern gibt. Der eine Kauft eine Aktie und will sie im Rahmen nur kurzfristiger Kursbewegungen aufgrund von Spekulationen oder ähnlichem schnell wieder verkaufen. Der andere glaubt, dass sich das Unternehmen über längere Sicht sehr positiv entwickeln wird und die Wersteigerung die kurzfristigen Schwankungen wesentlich übertrifft. Und das ist eigentlich auch der wahre Sinn von Aktien, wenn du mich fragst.

 

Dazu muss man auch wissen, dass es Aktiengesellschaften gibt, die ihre Anteile nicht an der Börse handeln, sondern nur im kleinen Rahmen "privat" verkaufen. Dort ist der Raum für Spekulationen viel geringer und der "wahre" Wert des Unternehmens steht eher im Vordergrund.

 

Letztendlich sind Käufer von Beteiliungspapieren "Förderer" des Unternehmens die sagen: "Ja, dein Geschäftsmodell gefällt mir, ich glaube, dass es erfolgreich sein wird und ich unterstütze dich mit meinem eigenen Kapital."

 

So wieder viel zu viel geschrieben. Aber so hab ich das System verstanden und ich denke, dass es auch dem KERN entspricht.

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the_geeko

GROßEN DANK an StockJunky UND cubanpete , der Nebel der Unwissenheit lichtet sich :w00t:

 

Terminator (geeko), Du wirst es noch weit bringen. Geh den Dingen weiter auf den Grund und lasse Dich nicht mit fadenscheinigen Erklärungen abspeisen.

Danke für das Kompliment :D , ich denke mal, dass es nicht ironisch gemeint ist.

 

 

Zusammenfassend lässt sich der HEUTIGE Aktienhandel (Spekulation) also doch mit dem Spiel "Schwarzer Peter" vergleichen - reich ihn so schnell wie möglich (mit Gewinn) an den nächsten Spieler (Dummkopf) weiter und du gewinnst das Spiel mit Gewinn und ohne dir die Finger zu verbrennen. So ähnlich denkt der gute alte Kostolany doch auch ;)

 

Interessant, jetzt werden werden mir die ganzen Zusammenhänge immer klarer :thumbsup::thumbsup::thumbsup:

 

Nocheinmal vielen Dank an alle, die mir so tapfer geantwortet haben ;)

 

 

Zum Schluss gibts aber noch einen kleinen Denkanstoß (sonst wär ich nicht "the_geeko" :P ):

Was wäre, wenn man für den Handel Börse ab sofort einen "Börsenführerschein" einführen würde, der z.B. 5 Jahre aktiven und relativ erfolgreichen Börsenhandel vorraussetzt.

Wenn es also nur noch Profis und keine Dummköpfe mehr geben würde, die sich freiwillig am heißen Eisen die Finger verbrennen möchten, dann würde doch das obige Modell "Schwarzer Peter" (nach welchem der heutige Börsenhandel funktioniert) nicht mehr funktionieren und es gäbe keinen Kursanstieg mehr (der

nur von gierigen und überoptimistischen "Dummies" künstlich angezogen wurde) oder :-" :unsure: :-"

 

 

Mit diesem kleinen Gedankenspiel für die nacht wünsche ich allen nochmals schöne Träume...

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cubanpete
· bearbeitet von cubanpete

Nein, meine Bemerkung war ernst gemeint. Wenn man etwas nicht versteht, fragt man bis man es versteht. Es gibt (fast) keine dummen Fragen, nur dumme Antworten ;)

 

Zu den "dummies": dies sind meist Leute, die ich nicht im entferntesten als dumm bezeichnen würde. Der durchschnittliche "sucker" (so werden bei den Amis die Börsenverlierer genannt) ist ca. 50 Jahre alt, hat ein abgeschlossenes Hochschulstudium, meist eine eigene erfolgreiche Firma. Er ist dabei, in den Ruhestand zu treten und will mit der zusätzlichen Zeit und dem Geld das er zur Verfügung hat an der Börse tätig sein. Er wird in seinem Umfeld gerne von seinen Gewinnen erzählen, verschweigt aber die Verluste diskret. Diese können durchaus auch über eine längere Zeitperiode als 5 Jahre passieren.

 

An den Börsen zu spekulieren hat einen hohen Unterhaltungswert. Es kann allerdings schnell teurer werden als andere Arten der Freizeitgestaltung :(

 

Wenn es keine Verlierer gäbe, so gäbe es auch weniger Gewinner. Die ganze gewaltige Finanzindustrie müsste deutlich reduziert werden. Heute wird in den USA mehr Geld mit Aktien umgesetzt, als die Firmen die dahinterstehen mit ihren Produkten umsetzen.

 

Solange es bei Menschen (und das sind schliesslich auch die Börsenteilnehmer) Angst und Gier gibt, solange wird es auch Verlierer geben. Und es ist gar nicht so einfach, nicht dazuzugehören.

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feuernebel
Wenn es also nur noch Profis und keine Dummköpfe mehr geben würde, die sich freiwillig am heißen Eisen die Finger verbrennen möchten, dann würde doch das obige Modell "Schwarzer Peter" (nach welchem der heutige Börsenhandel funktioniert) nicht mehr funktionieren und es gäbe keinen Kursanstieg mehr (der

nur von gierigen und überoptimistischen "Dummies" künstlich angezogen wurde) oder   

Ganz so einfach ist die Börsenwelt nicht. Sie richtig schön kompliziert gerade weil es so nicht funktioniert.

Hast Du vielleciht schon etwas über Fundamentalanalyse gehört?

Dort gibt es zum Beispiel die schönen DCF (Dicounted Cash Flow) Modelle. Vielleicht bringen die etwas Licht ins Dunkle.

Das Modell mal ganz kurz und stark vereinfacht:

 

Stell dir vor du hast eine Firma und du weist genau, wieviel Geld du aus der Firma in Zukunft rausziehen kannst. Sagen wir das wären 1000 Euro jedes Jahr, drei Jahre lang. (Ja ich weis sehr sehr einfaches Beispiel)

Wieviel würdest du heute für diese Firma zahlen?

Naja du würdest sagen 1000 Euro heute sind besser, als 1000 Euro in einem oder zwei, drei Jahren.

Deshalb würdest du (hoffentlich) die zukünftigen Gewinne abzinsen (Unsicherheit und Risiko betrachten wir später). D.h. wie würden sagen wieviel Geld müsste ich heute zu einem bestimmten Zinssatz (der Zins sollte so hoch sein wie deine angestrebte Verzinsung), sagen wir 10%, anlegen um in einem Jahr 1000 Euro, im nächsten nochmal 1000 und im dritten und letzten auch nochmal 1000 Euro zu bekommen.

 

Ganz einfach um in einem Jahr 1000 Euro bei 10% zu bekommen musst du heute ca. 910 Euro anlegen (davon 10% sind ca. 90 Euro - 910+90=1000)

Um in zwei Jahren 1000 Euro zu bekommen musst du heute ca. 826 Euro anlegen.

Und um in drei Jahren 1000 Euro zu bekommen musst du heute ca. 750 Euro anlegen.

Was ist das Unternehmen also heute Wert (unter den Annahmen Zins=10% und kein Risiko)

Naja es ist heute 2486 Euro Weet (=910+826+750)

 

Genauso blos komplizierter berechnen Analysten Aktienpreise (jetzt hast du deine Formel)

Die Knackpunkte an der Formel sind allerdings, welchen Betrag zinst du jedes Jahr ab, wie hoch ist der Zins, nach du kannst nicht endlos in die Zukunft sehen, dass heisst dies sind nur mehr oder weniger gute Prognosen.

Das Risko kannst du einfach im Zins berücksichtigen, durch eine Risikoprämie (du nimmst statt 10% lieber 13% dann sinkt der Firmenwert)

 

So ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick geben, natürlich gibt es noch dutzende andere Möglichkeiten so was zu machen. Aber eines bleibt, die ultimative Hammer-Super-Formel gibt es nicht! :thumbsup:

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