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the_geeko

Warum Aktien wirklich steigen?

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TraderS

@cubanpete

 

In den achtziger Jahren war es üblich, dass Aktien von vielen Firmen günstiger zu haben waren, als der eigentliche Firmenwert (erinnerst Du Dich an Hollywood Filme wie "pretty woman", "Other Peoples Money", etc.). Jemand brauchte also nur die Kontrolle über eine Firma zu erlangen, z.B. indem er über 50% der Aktien erstand oder über 50% der Aktionäre auf seine Seite brachte. Dann konnte er die Firma auflösen, der Erlös wurde unter den Aktionären aufgeteilt und er hat eine schönen Schnitt gemacht.

 

Heutzutage werden Aktien praktisch nur noch "spekulativ" gehandelt. Das heisst, Aktien werden nicht gekauft, weil man sich einen Anteil an einer guten Firma sichern will. Sie werden einzig und allein zu dem Zweck gekauft, sie später teurer wieder verkaufen zu können. Deshalb werden heute die meisten Aktien auch teurer gehandelt, als ihr innerer Wert (wie auch immer dieser berechnet wird).

 

Also meiner Meinung nach gibt es diese "Firmenjäger" heute auch noch. Dabei geht man sogar noch direkter vor als früher, wenn man sich einmal das Vorgehen vieler Hedge-Fonds im Moment ansieht. Ganz aktuell z.B. Heidelberger Druck. Außerdem sind immer noch viele Unternehmen an der Börse weniger Wert, als der Wert ihrer Vermögensgegenstände.

Siehe dazu auch http://www.manager-magazin.de/unternehmen/...,361213,00.html

 

Deinen 2. Absatz kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Neben der Tatsache, dass die Börse immer noch die wichtigste und "beste" Form der Kapitalbeschaffung darstellt, kommt -wie ich finde- außerdem noch hinzu, dass man es gerade leichter hat, Anteile an Unternehmen zu erwerben, die eher strategischen Charakter haben.

Also es wird eben nicht nur rein spekulativ gehandelt. Kleinanleger handeln vielleicht spekulativ, Hedge-Fonds auch, aber sicher keine Industrieunternehmen, oder Unternehmen aus anderen Branchen bzw. Wirtschaftszweigen.

 

Gerade das Institut der Bröse macht es doch möglich, Unternehmen bzw. Unternehmensanteile relativ leicht und unproblematisch zu erwerben. Man kann verschiedene verdeckte Strategien verfolgen und seine Übernahmeabsichten lange verbergen. Will man hingegen ein Unternehmen übernehmen, was nur als GmbH agiert, so muss man zwangsläufig mit den Gesellschaftern sprechen, da man ja die GmbH Anteile außerbörslich erwerben muss. Das ist aber schon oft mit einem erheblichem Aufwand verbunden.

 

Die Akquisitionen der letzten Monate dürften doch gezeigt haben, dass viele Unternehmen über die Bröse in erster Linie strategische Investments tätigen. Die spekulative Komponente kommt einzig und allein durch Hedge-Fonds und Kleinanleger zustande. Im Vergleich zu den großen Mergers nehmen sie aber nur nachrangige Plätze ein. Die Werte der durch HF's getätigten Geschäfte (= Käufe von Unternehmensanteilen) liegen noch immer deutlich unter denen der strategisch denkenden Konzerne. Siehe Dt. Post und Exel, siehe Unicredito HVB und aus der Vergangenheit Vodafone und Mannesmann.

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the_geeko

Hey Yeah!

 

Auch ich lebe noch und bin momentan relativ erfolgreich am studieren. Mein Börsenwissen ist mittlerweile so groß, das ich im Februar "einsteigen" werde.

 

Beim FAZ-Börsenspiel habe ich aus 50.000,- Euro in 4 Monaten 76.000 Euro gemacht B)

 

Dennoch kehre ich bei meinen Gedanken immer wieder zu diesem Thread zurück: Warum steigen Aktien und was ist Ihr tatsächlicher Gegenwert?

 

Nochmal meine Annahme: Ich sehe in Aktien einen "schwarzen Peter", der NUR durch das Angebot/Nachfrage - Verhältnis bewertet wird und so gesehen keinen eigenen Gegenwert bietet. Beispielsweise würde mich Daimler Benz niemals direkt dafür auszahlen, dass ich z.B. Aktien in Höhe von 30.000,- von ihnen halte.

Ich kann nur darauf hoffen, dass jemand glaubt die Lappen zu einem höhreren Preis weiterzuverticken und Sie mir deshalb für 31.000 'Euro abkauft. Die Börse lebt demnach nur von der Hysterie der Menschen, die einem "wertlosen" Blatt A4 einen gewissen Verkaufswert zutrauen.

 

Was haltet Ihr von meiner (leicht provokanten) Interpretation und Verständnis von Aktien?

 

 

Grüßle

 

the_geeko B)

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the_geeko

Achja, es gab ja auch mal diese "Tulpenkrise" in den Niederlande, weiß da jemand was genaueres zu? Da ging es doch soweit ich weiß auch um die überbewertung von Tulpenknollen oder?

 

Das wäre ja dann auch analog zu Aktien zu sehen :D

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DerFugger
Achja, es gab ja auch mal diese "Tulpenkrise" in den Niederlande, weiß da jemand was genaueres zu? Da ging es doch soweit ich weiß auch um die überbewertung von Tulpenknollen oder?

 

http://www.zeitenwende.ch/page/index.cfm?SelNavID=1296

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Toni

@The_geeko,

 

was Du meinst, wenn Du auf die Tulpenspekulaltion hinweist, ist der spekulative

(übertriebene) Anteil eines Aktienpreises. Man kann aber mit einer gewissen

Genauigkeit den wahren (sog. intrinsischen) Wert eines Unternehmens berechnen

und damit auch den wahren Wert der Aktie des Unternehmens.

 

Das funktioniert allerdings nur bei Firmen, die ein langjähriges, funktionierendes

Geschäftsmodell etabliert haben und wo man die Wachstumsraten einigermassen

genau voraussagen kann.

 

Lies mal dies:

 

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Sperber
· bearbeitet von Sperber
Dennoch kehre ich bei meinen Gedanken immer wieder zu diesem Thread zurück: Warum steigen Aktien und was ist Ihr tatsächlicher Gegenwert?

Tja ... vielleicht keine Antwort, aber ein Anreiz zum Nachdenken:

 

Tagtäglich bezahlst du Waren und Dienstleistungen mit bedrucktem Papier, das vor langer Zeit mal ein verbrieftes Recht darstellte von seinem Emittenten, dem Staat, jederzeit eine bestimmte Menge and Gold oder Silber ausgehändigt zu bekommen.

 

Irgendwann haben die Staaten der reichen Industrieländer dieses Recht einfach aufgekündigt, damit sie mehr solcher Geldscheine drucken und an ihre Bürger "verleihen" können, als sie selbst an Gold besitzen.

 

Und wir alle tauschen es weiter fleißig, als sei nichts geschehen.

 

Schon komisch irgendwie, nicht?

 

 

Der Glaube an die Kaufkraft der Währung begründet sich heute allein auf die Überzeugung der Marktteilnehmer, dass es etwas wie Geld geben muss um die effiziente Allokation von Wirtschaftsgütern zu ermöglichen, die wir heute gewohnt sind, und dass das etablierte Geld - so wertlos es heute in seiner materiellen Substanz eigentlich ist - eben das geeignetste Mittel dafür ist. Der Wert unseres Geldes wird allein vom Konsens getragen, dass wir es unbedingt brauchen und dass jeder seines nach den Regeln des Wirtschaftlebens verdient hat (und nicht etwa im Keller seine eigenen Banknoten druckt).

 

Mit den Aktien ist es eigentlich viel weniger schlimm als mit dem Geld, weil immerhin ein garantiertes Miteigentumsrecht an der Gesellschaft und ihrem Vermögen existiert, auch wenn du als einzelner Aktionär keine Exklusivgewalt darauf ausüben kannst. Und auch bei einer Aktiengesellschaft, die keine Dividenden ausschüttet besteht immerhin noch die Möglichkeit, dass irgendwann jemand, der seinen Einfluss auf das Unternehmen vergößern möchte oder es gar ganz übernehmen will, mehr für deinen Anteil bezahlt als du dafür einst selbst bezahlt hast.

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the_geeko

@Sperber:

 

Erstmal danke für deine Antwort.

 

Gerade die Analogie zu Geldscheinen kann ich bei Aktien gerade NICHT sehen. Kleines Bsp: Ich möchte im Blödmarkt einen DVD-Player für 99,99Euro erwerben.

 

Möglichkeit 1:

An der Kasse zücke ich einen grünen hundert Euro Schein und die Kassiererin wird mir den DVD-Player verkaufen (sofern es sich um einen echten Hunderter gehandelt hat ;) ).

 

Möglichkeit 2:

 

An der Kasse zücke ich eine Daimler Benz Aktie die momentan z.B. 101,47 Euro Wert ist und damit gleichwertig zum DVD-Player wäre. Würde die Kassiererin die Aktie annehmen? Nein!

Weil die Aktie eine Art Zwitter in dieser Hinsicht ist: Man kann Sie zwar an der Börse zu "echtem Geld" machen, aber nicht mit ihr wie mit "echtem Geld" zahlen. Das ist das kuriose an der Sache.

 

 

weil immerhin ein garantiertes Miteigentumsrecht an der Gesellschaft und ihrem Vermögen existiert

 

Genau das ist der Knackpunkt meiner Frage! Ich habe zwar einen Anteil am Unternehmen erworben, kann mir diesen Anteil jedoch nicht in Geld auszahlen lassen. Umgekehrt hat das Unternehmen bei der Emission sehr wohl bares Geld für die Aktien erhalten. Es hat also potentielles Geld gegen echtes Geld getauscht (Sehr klug vom Unternehmen!), damit sich Spekulanten gegenseitig in der Hoffnung auf steigende Kurse mit dem potentiellen Geld gegenseitig übers Ohr hauen können.

 

 

Es ist wirklich interessant zu beobachten, dass die meisten von uns aktiv mit Aktien handeln, aber bei solch Elementaren Grundsatzfragen um den heißen Brei herumdrucksen :D:D:D

 

Aber das bestätigt mich nur in meiner Fragestellung :P

 

 

In de rhoffnung auf weitere Antworten...

the_geeko B)

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Sperber
· bearbeitet von Sperber

Im Prinzip erwartet jeder Aktionär, dass eines Tages das Unternehmen, dessen Miteigentümer er ist, Gewinne an seine Aktionäre auszahlt. Die Entscheidung darüber liegt ja übrigens selbst bei ihnen, denn über die Verwendung des Jahresgewinns eines Unternehmens entscheidet allein die Hauptversammlung, nicht die Unternehmensführung, die den Aktionären nur einen Vorschlag dazu unterbreiten kann. Bei Unternehmen die trotz Gewinnen keine Dividenden ausschütten sind die Aktionäre in ihrer Kollektive offensichtlich der Meinung, dass es besser ist den gesamten Gewinn zu reinvestieren damit das Unternehmen weiter wachsen und später sogar noch viel größere Gewinne erwirtschaften kann - die es dann irgendwann mal auszahlt (spätestens wenn es keine sinnvolle Möglichkeit zum weiteren Wachstum sieht). Dass diese Gewinne nicht sang und klanglos verschwinden sondern im Eigenkapital verbleiben und dort zur weiterem Umsatz - und Gewinnwachstum beitragen (hoffentlich), sehen die Aktionäre ja an den Bilanzen des Unternehmens.

 

Mit dem Verkauf der Wertpapiere wird diese Hoffnung auf zukünftige Erträge quasi von einem Aktionär zum nächsten weitergegeben.

 

Würden die Aktionäre aus zuverlässiger Quelle wissen, dass ein Unternehmen niemals Gewinne ausschütten wird, irgendwann nur noch Verluste schreibt, den Turnaround nicht schafft, keine andere Gesellschaft sie jemals aufkaufen würde und der Insolvenzverwalter nichts mehr wertvolles zum Liquidieren vorfinden würde - dann würde mit Sicherheit auch niemand mehr die Aktien kaufen wollen.

 

Da wir aber alle keine Kristallkugeln haben und immer die Chance besteht, dass eine Aktie irgendwann seinen Eigentümern auch handfeste Erträge bringen wird und es immer Leute gibt, die daran glauben, wird es auch immer Leute geben, die bereit sind dafür Geld auszugeben.

 

Im übrigen ist es immer besser Aktien zu haben als bloß Geld, denn Geld allein vermehrt sich nicht (außer du leihst es jemandem gegen Zinsen). Unternehmen hingegen sind "Kapital", welches Mehrwert zu schaffen vermag. Es ist besser Kapital zu besitzen, das sich vermehren kann, als etwas, das eigentlich dauernd nur weniger wird, weil du es zum Leben brauchst, findest du nicht?

 

Mir tut es immer um jeden Euro leid, der nicht irgendwo investiert ist und nur mit mickrigen Zinsen auf meinem Tagesgeldkonto rumgammelt.

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Leif

Naja wenn du ein effektives Stück hast und die Kassiererin die Kompetenz hat, die Art der Bezahlung festzulegen, warum soll sie die Aktie nicht nehmen? Gut die Aktie hat eine geringere Liquidität, wenn man es aus deiner Sicht betrachtet.

 

Aber mal ehrlich, so wie du das ausdrückst heißt das:

- Ein Unternehmen geht an die Börse

- Wir kaufen alle fleißig Aktien

- Das Unternehmen steckt das Agio in die Kapital-RL und den Rest ins EK

- Der Vorstand des Unternehmens gibt eine Pressekonferenz und sagt "ätsch verarscht"

- Das Unternehmen macht mit seinem Geld was es will und wirtschaftet sich pleite

 

Ist das rational für dich?

 

Wenn ein Vorstand die ihm gegebenen Mittel Missbraucht wird er von den Aktionären, den EIGENTÜMERN, bei der nächste HV dafür abgestraft!

 

Desweiteren ist ein starker Aktienkurs im Interesse eines Unternehmens, denn je höher der Kurs, desto mehr muss ein anderes Unternehmen bezahlen um eine bestimmte prozentuale Beteiligung am Unternehmen zu haben. Würde es aus deiner Sicht Sinn machen, eine vernünftige Geschäftspolitik zu betreiben um deine Anteilseigner bei Laune zu halten und deiner Aktie einen positiven Bekanntheitsgrad zu verleihen, der ihren Handel entsprechend liquide gestaltet oder würdest du eher eine Egoistische Firmenpolitik betreiben, Beschlüsse der HV ignorieren, dich an keine gesetzl. Vorgaben zur Bilanzpolitik halten, deinen Aktienkurs von 100 auf 1 heruntertreiben, damit ein anderes Unternehmen dich zu einem 99% geringeren Kostenaufwand übernehmen kann?

 

Deine Theorien sind ja recht unterhaltsam, aber du musst praktischer denken!

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Maharishi
· bearbeitet von Maharishi

@geeko

 

Um das mit den Aktien zu verstehen, mußt du ganz vorurteilslos an die Sache herangehen. Stell dir doch einfach mal ein normales Unternehmen vor, sagen wir mal eine Kette von Boutiquen. Die verkaufen Klamotten, beschäftigen Leute und erwirtschaften Gewinne. So ungefähr ist es bei den meisten Aktiengesellschaften, nur das die nicht alle Klamotten verkaufen. Der Wert dieser Kette, nenen wir sie mal Chic-Gmbh, ist lt. Bilanz das Eigenkapital, also das, was der Gründer reingesteckt hat nebst Gewinnen, die einbehalten worden sind. Das nennt man den Buchwert. Würde die Chic-GmbH jetzt verkauft werden, würde der Gründer vermutlich einen höheren Preis als den Buchwert verlangen, weil der Laden gut läuft. Und der Käufer würde diesen Preis bezahlen, wenn er davon ausgeht, daß die Damenwelt der Chic-Gmbh weiter die Bude einrennt. Beide einigen sich dann auf einen Wert, der über dem Buchwert liegt und sich am Ertrag des Unternehmens (den Gewinnen) orientiert. Diese Methode nennt sich Ertragswertmethode. Für solche Wertbestimmungen gibt es mehrere Wege, die oft zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, weil die entsprechenden Berechnungsverfahren mit Variablen gefüllt werden müssen. Da gibt es z. B. das DCF-Verfahren (discounted-cash-flow), nach dem die zukünftigen Cash-Flows abgezinst zusammengerechnet werden und den Wert des Unternehmens repräsentieren sollen. Oder es gibt Faustformeln, die aus meiner Sicht in der Praxis genau so gut funktionieren. Z. B. die Ergebnismultiple, d. h. es wird der z. B. 7-fache Wert des typischen Gewinns in dieser Branche bezahlt.

 

Allen Ertragswertberechnungen ist eins gemeinsam, sie orientieren sich am Prinzip des Kapitalrückflusses. Wer ein Unternehmen kauft und dafür sagen wir mal 200.000 bezahlt, möchte natürlich möglichst hohe Gewinne haben, um das Investment möglichst schnell wieder zurück zu haben. Je schneller das geht, desto besser ist das Unternehmen. Wachsen die Gewinne jedes Jahr, weil die Chic-GmbH wie verrückt expandiert, ist das natürlich noch besser, der Gründer wird ein Schweinegeld für seinen Laden verlangen, weil man damit reich werden kann. Wie du siehst, hängt die Unternehmensbewertung auch von den Zukunftsaussichten des Unternehmens ab, und darüber kann man geteilter Meinung sein. Das erklärt die unterschiedlichen Meinungen zum fairen Wert eines Unternehmens.

 

Dies war das Prinzip, nach dem Unternehmen den Besitzer zu bestimmten Preisen wechseln. Es passiert nur bei besch... Unternehmen zum Buchwert, meist wird mehr bezahlt. Und genau so ist es mit Aktien, nur daß hier nicht ein Gründer an einen Käufer verkauft, sondern viele Aktionäre an viele Aktionäre verkaufen. Der Preis, der dabei zustande kommt, richtet sich nach den Erwartungen der beiden Seiten, so wie bei einem Unternehmensverkauf. Börsennotierte Aktiengesellschaften sind nämlich wie alle anderen Unternehmen Investmentobjekte, deren einziger Zweck es ist, Gewinne zu erwirtschaften.

 

Wenn dir das alles zu kompliziert ist und du den Aufwand scheust, der mit solchen geschäftlichen Betrachtungen verbunden ist, mußt du Trader werden. Trader kaufen grob gesagt Aktien, weil sie steigen und verkaufen Aktien, weil sie fallen, Oft wissen sie nicht mal, daß die Chic-AG in Wirklichkeit keine Klamotten verkauft, sondern Bananen importiert und Chiquita AG heißt. :P Jetzt hör ich aber besser auf, denn hier wimmelt es von Tradern, und manche sind sogar recht erfolgreich. ;)

 

Und wenn du auch das nicht willst, weil dir das traden mit Bananenaktien zu anstrengend ist, legst du dein Geld bei der Kreissparkasse in Löckebömmel an der Kleister an und besorgst dir deinen regelmäßigen Adrenalinstoß mit Videos mit Bruce Willis oder Arnold Schwarzenegger. Das hat auch was... :-"

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Uhu

Erstmal hallo, ich bin neu hier im Forum!

 

Über die Frage von "the_geeko" habe ich auch schon lange nachgedacht, bisher leider ohne zufriedenstellendes Ergebnis...

 

Wenn ich mir von einem Unternehmen eine Aktie erwerbe, welche "Rechte" erhalte ich dann? Nun, ich kann erstens an der Hauptversammlung teilnehmen und zweitens bekomme ich (vielleicht) eine Dividende ausbezahlt.

 

Jetzt stellt sich doch die Frage, wieviel ein Anleger bereit ist für diese beiden Rechte zu bezahlen (= Aktienkurs).

 

Ich meine, wenn ich mir für 620 Euro eine Porsche-Aktie kaufe und dafür jährlich 5 Euro Dividende kassiere, macht das eine Rendite von 0,8 %. Da gibt es doch deutlich attraktivere Anlageformen...

 

Was wäre, wenn alle Anleger rational wären und so dächten? Müssten dann die Aktienkurse nicht deutlich niedriger liegen, so dass die Rendite dem marktüblichen Zinssatz (+Risikozuschlag) entspricht?

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Leif

Du kannst dir die Seite auch mal angucken, ich bin auch recht neu in dem Gebiet und les hier immermal was, wenn ich Zeit habe. Ist hoch interessant:

 

http://finanzportal.wiwi.uni-sb.de/fund/index.html

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Maharishi
Ich meine, wenn ich mir für 620 Euro eine Porsche-Aktie kaufe und dafür jährlich 5 Euro Dividende kassiere, macht das eine Rendite von 0,8 %. Da gibt es doch deutlich attraktivere Anlageformen...

 

Was wäre, wenn alle Anleger rational wären und so dächten? Müssten dann die Aktienkurse nicht deutlich niedriger liegen, so dass die Rendite dem marktüblichen Zinssatz (+Risikozuschlag) entspricht?

Die Dividende hat mit der Rendite nix zu tun. Die Rendite ist Gewinn/Aktienkurs. Aktienkurs/Gewinn ist das KGV, die umgekehrte Renditekennziffer, die üblicherweise bei Aktien verwendet wird. Die ausgeschüttete Dividende ist lediglich ein Teil des Gewinns. Die einbehaltenen Gewinne steigern den Unternehmeswert und sorgen für Wachstum. Jedenfalls hofft das jeder Aktionär und bei Porsche ist das seit langer Zeit auch so, daß der Unternehmenswert steigt. Kaufen würde ich die Aktie aber nicht, damit keine Mißverständnisse entstehen.

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Onassis
· bearbeitet von Onassis
Gerade die Analogie zu Geldscheinen kann ich bei Aktien gerade NICHT sehen. Kleines Bsp: Ich möchte im Blödmarkt einen DVD-Player für 99,99Euro erwerben.

 

Möglichkeit 1:

An der Kasse zücke ich einen grünen hundert Euro Schein  und die Kassiererin wird mir den DVD-Player verkaufen (sofern es sich um einen echten Hunderter gehandelt hat  ;) ).

 

Möglichkeit 2:

 

An der Kasse zücke ich eine Daimler Benz Aktie die momentan z.B. 101,47 Euro Wert ist und damit gleichwertig zum DVD-Player wäre. Würde die Kassiererin die Aktie annehmen? Nein!

Weil die Aktie eine Art Zwitter in dieser Hinsicht ist: Man kann Sie zwar an der Börse zu "echtem Geld" machen, aber nicht mit ihr wie mit "echtem Geld" zahlen. Das ist das kuriose an der Sache.

Eine Aktie ist kein Zahlungsmittel - So einfach ist die Antwort.

 

Früher wurde Waren getauscht z.B. 1 Schaf gegen 40 kg Kartoffel.

Als das zu umständlich wurde wegen der Umrechnerei und auch wegen dem Transport,

kam man auf die Idee Geld einzuführen.

Ein Zahlungsmittel welches überall von jedem verrechnet und verstanden wird.

 

Mit einer Aktie zu bezahlen ist aus diesen Gründen niemals möglich.

 

Desweiteren zur Bewertung einer Aktie:

 

Mit den Finanzdaten (den materiellen Werten) eines Unternehmens kann man eine Aktie recht gut bewerten.

ABER es kommen dann noch die immaterialen Werte dazu, dazu zählen:

- Firmenwert

- Warenzeichen

- Markenrechte

- Konzessionen

- gewerbliche Schutzrechte

- Lizenzen

- Patente

 

Diese Werte kann man niemals in Euro und Cent ausrechnen.

Durch die unterschiedliche Bewertung dieser immateriellen Güter hat jeder Anleger einen unterschiedlichen Wert der Aktie.

Und dadurch bewegen sich dann die Kurse.

 

z.B. Der Firmenwert (Firmenname) von Microsoft beträgt ca. 3,5 Milliarden US$

Da ist viel Spielraum für unterschiedliche Bewertungen

 

Anbei noch eine Übersicht der geschätzen Markenwerte großer Unternehmen von Jahr 2004.

Da kann man nur STAUNEN!

 

Onassis

post-4-1137797026_thumb.jpg

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Uhu

Nach einigem Grübeln erkläre ich es mir jetzt so (hoffentlich klingt es nicht zu läppisch :unsure: ):

Der Unternehmenswert an sich bringt den Kleinaktionären zunächst keinen unmittelbaren Nutzen. Sie können sich diesen ja nicht auszahlen lassen und werden nur über die Dividende am Unternehmenserfolg beteiligt. Für Kleinaktionäre ist also vordergründig die Dividende die entscheidende Größe.

Für die großen institutionellen Anleger sieht die Sache ein bisschen anders aus: Sie haben die Perspektive, durch Erwerb von über 50% der stimmberechtigten Aktien tatsächlich über die materiellen und immateriellen Vermögensgegenstände des Unternehmens zu verfügen. Somit sind die Anleger mit Übernahmeabsichten die eigentlichen Preistreiber, die durch ihre Nachfrage den Aktienkurs in Relation zum Firmenwert setzen.

Kleinaktionäre können also von positiven Unternehmenszahlen nicht direkt profitieren (außer über die Dividende), sondern nur indirekt über die von den Übernahmeinteressenten erzeugten Kurssteigerungen.

 

Gäbe es ausschließlich Kleinanleger, müssten sich diese jedoch Folgendes fragen: "Investiere ich jetzt 600 Euro in eine Porsche-Aktie und erhalte 5 Euro Dividende oder zahle ich das Geld lieber aufs Sparbuch ein und kassiere 12 Euro Zinsen? Das Sparbuch ist profitabler, es sei denn, der Aktienkurs steigt. Doch warum sollte er steigen, warum sollte jemand Porsche-Aktien kaufen, wenn selbst ein Sparbuch einen größeren Ertrag abwirft? Welchen Anreiz gibt es noch? Den Firmenwert! Aber über diesen kann nur derjenige verfügen, der die Mehrzahl der Aktien hält. Da eine alleinige Übernahme für Kleinanleger nicht infrage kommt, scheidet der Firmenwert als Anreiz aus. Fazit: Alle rationalen Anleger werden sich für das Sparbuch entscheiden, daher sind Kurssteigerungen ausgeschlossen. Ich wähle ebenfalls das Sparbuch".

 

Kann man das so stehen lassen?

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Maharishi
· bearbeitet von Maharishi
Kann man das so stehen lassen?

Nein, das ist falsch.

 

Auch wenn es verboten wäre, von einer AG mehr als 49% zu besitzen, würden die Kurse steigen und fallen. Sogar bei Aktien, die gar keine Dividende zahlen.

 

Natürlich bringt das Unternehmen dem Aktionär Nutzen, denn ihm gehört ein Anteil und er profitiert deshalb, wenn der Unternehmeswert steigt, unabhängig davon, ob Dividende gezahlt wird oder nicht.

 

Unternehmenwert muß nicht gleich Aktienkurs sein!

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Sperber

Wenn man für eine Aktie, die heute einen Kurs von 100 Euro hat aktuell nur eine Dividende von 1 Euro bekommt, mag auf den ersten Blick ein Sparkonto mit 2% Zinsen eine kurzfristig lukrativere Investition erscheinen. Was man dabei aber vergisst ist, dass das Unternehmen in der Regel schneller wächst als das auf dem Sparkonto angelegte Kapital. Nehmen wir mal stark vereinfachend an, das Unternehmen mache jährlich konstant 11% seines Eigenkapitals an Gewinn. 1% geht stets für die Dividende weg, aber die restlichen 10% fließen dem Eigenkapital zu. Schon etwa alle 7 Jahre verdoppelt sich das Eigenkapital und damit auch die Dividendenausschüttung - beim Sparbuch geschieht das erst nach 35 Jahren - eine Zeit nach der sich die Dividende sogar bereits ver-32-facht hat.

 

Nach 35 Jahren hat sich dein Geld auf dem Sparkonto auf 199,99 EUR vermehrt. Auf dem Konto, auf das all deine Dividenden geflossen sind, haben sich aber mittlerweile 271,02 EUR an Dividenden angesammelt - die dir gehören, selbst wenn das Unternehmen plötzlich bankrott wäre. Ansonsten besteht eine gute Wahrscheinlichkeit, dass du die Aktie bei gleicher relativer Bewertung jetzt für 2810 EUR wieder verkaufen kannst.

 

Der Kapitalrückfluss bei Aktienanlagen rein durch Dividenden dauert zwar wesentlich länger als bei einem Sparkonto, entwickelt aber in der Zukunft eine viel höhere Dynamik. Allein wenn sich das Sparkonto nach weiteren 35 Jahren nochmals verdoppelt hat, liegt der kumulative Dividendenertrag dann bereits schon bei 7887,47 EUR.

 

Natürlich kann man sagen "das erlebt doch keiner". Mag sein ... aber wenn dein Urgroßvater das anders gesehen hätte, wärst du heute vielleicht Mitglied einer Finanzdynastie ;)

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rolasys

um es mal ganz einfach zu sagen:

 

Ich gehe ja auch nicht in die Stadt und kaufe jemandem einen 100-Schein für 120 ab laugh.gif

 

 

doch, wenn man der Meinung ist, dass der 100 Schein in x Zeiteinheiten 120 + y wert ist, dann kauft man den schon.

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Toni
· bearbeitet von Toni

Hallo,

 

es gibt noch eine vereinfachte Formel von Benjamin Graham,

dem ehemaligen Universitätsprofessor, bei dem Buffet studiert hat,

mit dem man den inneren Wert einer Aktie (ungefähr) bestimmen kann:

 

Innerer Wert der Aktie = EPS * (8,5 + (2 * EGe)) * (4,4 / Rendite d. 30-jähr. US-Bonds)

 

EPS...Earnings per share = Gewinn pro Aktie

EGe...Earnings-Growth estimated = Gewinnwachstum

(für die nächsten 7 bis 10 Jahre zu erwartendes)

 

Quelle: http://www.grahaminvestor.com/articles/fin...intrinsic-value

 

Bespielrechnung für Bijou-Brigitte (WKN 522950) 2006:

 

EPS´05 = 9 Euro/Aktie

EGe = 25% (konservative Schätzung)

Rendite d. 30-jähr. US-Bonds = 5,10%

 

9 * (8,5 + (2 * 25)) * (4,4 / 5,1) =

 

Innerer Wert der Bijou-Aktie = 454 Euro

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Onassis

Toni,

 

diese Formel ist ja der absolute Hammer - sowas habe ich noch nie gesehen! :thumbsup:

Da hat das Studieren ja doch was für sich!

 

Jetzt wird erstmal gerechnet...

 

Onassis

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Odium

Nun, Amazon.com hätte bei einem Gewinn pro Aktie von 0,42, einer erwarteten Gewinnsteigerung von -10% und den gegebenen Konstanten in der Formel einen inneren Wert von -4,1. Das heißt einem Buffetaner müsste man also 4,1 zahlen, bevor er das Teil in sein Depot aufnimmt :D

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DrFaustus

Interessante Formel, allerdings hab ich zwei Fragen:

 

1. Benötigt man das zu erwartende Gewinnwachstum pro Jahr, oder insgesamt. Vor oder nach Inflation?

 

2. Wäre es im Falle von BB nicht logischer mit den Renditen der 30jährigen Eurolandanleihen bzw. Bundesobligationen zu rechen.

 

Vielleicht kann mir einer die Fragen beantworten. Würde mich sehr freuen.

 

P.S. findet man im Internet irgendwo ne Herleitung der Formel auf Deutsch, bzw. ne Erklärung wie man auf die Konstanten 8,5 und 4,4 kommt?

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Pablo Escobar
· bearbeitet von Pablo Escobar

Fragt sich nur ob man das Gewinnwachstum auf 7- 10 Jahressicht überhaupt realistisch angeben kann. Selbst stark Konservative Szenarien, können auf solanger Sicht schnell verworfen werden.

 

@ Faustus,

zu 1. Ich denke man benötigt das Gewinwachstum in dieser Zeit nicht p.a.. Denn 25 % p.a. Gewinnwachstum (konservativ), trau ich BB irgendwie nicht zu für die nächsten 7-10 Jahre.

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Toni
· bearbeitet von Toni

Doch, man meint hier das Gewinnwachstum pro Jahr, definitiv.

 

Und zwar eines, was jedes Jahr für die folgenden 5 bis 7 Jahre zu erreichen ist.

 

25% ist für Bijou evtl. zu hoch gegriffen, da gebe ich Euch recht...

 

aber Ihr könnt Euch doch selbst ausrechnen, dass diese 25% nicht auf die ganzen

5 bis 7 Jahre gemeint sein können, denn: Das DURCHSCHNITTSGEWINNWACHSTUM

einer gut laufenden Firma liegt ja schon bei 10% p.a., das sind in 7 Jahren =

1,1 hoch 7 = 1,95. Also ein Gewinnwachstum von 100%.

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Sladdi
Innerer Wert der Aktie = EPS * (8,5 + (2 * EGe)) * (4,4 / Rendite d. 30-jähr. US-Bonds)

 

EPS...Earnings per share = Gewinn pro Aktie

EGe...Earnings-Growth estimated = Gewinnwachstum

(für die nächsten 7 bis 10 Jahre zu erwartendes)

 

Hi,

diese Formel scheint recht interessant zu sein und ich traue mich auch sicher nicht, Graham so schräg von der Seite anzumachen, aber mir scheint die Formel nur unter gewissen Einschränkungen anwendbar zu sein.

 

Denn wenn eine Aktie ein EGe <-4,25 hat, dann ist der Wert der Aktie negativ, was aber in Wirklichkeit keinen Sinn hat.

Wenn meine Firma heute 100 EUR Gewinn macht, in einem Jahr nur noch 96 etc., dann wird sie bei exponentieller Abnahme der Gewinne nie Verluste machen (für die ich als Aktionär sowieso nicht gerade stehen müßte). Deswegen müßte die Aktie mindestens den Wert 0 haben.

 

Auf der von Toni verlinkten Seite habe ich keinerlei Hinweise gefunden, unter welchen Bedingungen die Formel brauchbar ist. Gibt es z.B. einen Bereich, in dem das Gewinnwachstum liegen muß, damit die Formel näherungsweise gültig ist?

 

Gruß

Sladdi

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