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Sthenelos

Bankster Alltag

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Sthenelos

Lieber Sthenelos, das ist doch überhaupt nicht vergleichbar. Apple parkt hier ja nicht in den USA erzielte Gewinne im Ausland, sondern im Ausland erzielte Gewinne eben direkt an der Quelle.

 

Wenns denn so wäre. Nach meinem Verständnis parken Unternehmen wie Apple ihre Gewinne eben nicht an der Quelle (z.B. in Deutschland oder wo auch immer sie ihre Produkte verkaufen) sondern schieben diese mit allerlei haarscharf noch erlaubten Tricks in Steuerparadiese wie die Caymanns.

 

Legal mag das sein. Die Quittung zahlen aber jene Steuerzahler, denen diese steilen Gestaltungsmöglichkeiten nicht zur Verfügung stehen.

 

Nach allem was ich weiß, ist das bei internationalen Großkonzernen praxis und Steuern in dieser Art zu vermeiden ist auch noch nicht verboten, aber so richtig

erlaubt ist es eben auch nicht, Grauzone, kaum überprüfbar. Ich hatte irgendwo mal aufgeschnappt, dass Apple 1 % auf den Gewinn insgesamt Steuern bezahlt. Ich weiß nicht ob diese Zahl stimmt,

aber sinngemäß geht es in diese Richtung. Du - und ich glaub auch Nudelesser habt ja auch das "Schatzinseln" Buch gelesen oder empfohlen und ich fand das ganz interessant. Aber Apple soll hier nur ein Beispiel sein von der wohl überwiegenden Anzahl aller internationalen Großunternehmen.

"Unfair" ist es gegenüber kleinen und mittelständischen Unternehmen aber schon, die keine Trusts, Stiftungen und sonstwas in Steuersparinseln verlegen können um sich gegenseitig dann Rechnungen hin- und her zu schieben und wenn dann Unternehmen wie Apple oder Google, oder auch Microsoft, aber selbstverständlich auch deutsche Unternehmen hunderte Milliarden Euro Gewinn erzielen und davon nur den minimalsten Teil versteuern (egal wo), so ist das nicht wirklich "gerecht", nur weil es noch nicht verboten ist - oder weil es noch keine sinnvolle Länderübergreifende Lösung gibt. Aus Investorensicht natürlich alles top, aber ein Geschmäckle bleibt halt...

 

Die Medien und die Poltik bauschen den Fall Höneß derart lächerlich auf, anstatt das man mal versucht wirkliche Fortschritte bei der Besteuerung der Großkonzerne zu finden.

Leicht wird das nicht, aber es ist überfällig, es soll auch nicht radikal oder vorschnell sein, aber die Steuerparadiese müssen ausbluten und dann müssen einheitliche Standards weltweit gefunden werden. So wäre es jedenfalls schön ;)

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WOVA1

 

Leicht wird das nicht, aber es ist überfällig, es soll auch nicht radikal oder vorschnell sein, aber die Steuerparadiese müssen ausbluten und dann müssen einheitliche Standards weltweit gefunden werden. So wäre es jedenfalls schön ;)

 

Warum müssen den 'Steuerparadiese ausbluten' ?

 

Es gab mal eine Zeit, wo von so etwas wie Wettbewerb auch zwischen Staaten die Rede war.

Nämlich schlicht die Aufgabe, mit den ihren Einnahmen effizient umzugehen.

Die Theorie scheint inzwischen beerdigt worden zu sein - jetzt versuchen Westeuropa und die USA

ihre Ineffizienz allen anderen überzustülpen.

 

Was mich übrigens noch echt ärgert, sind die Kommentare von Politikern, speziell von solchen mit Bundestagsmandat,

zur Steuerhinterziehung. Pardon, aber diese Berufgruppe hat ihre höchst eigene Steuerhinterziehung in das Gesetz geschrieben -

nämlich so :

 

Gemäß § 12 Abs. 2 AbgG erhalten die Bundestagsabgeordneten eine Kostenpauschale, die insbesondere zur Bezahlung von Bürokosten zur Einrichtung und Unterhaltung von Wahlkreisbüros außerhalb des Sitzes des Deutschen Bundestages (Miete, Porto, Inventar, Literatur), Mehraufwendungen für Unterkunft und Verpflegung am Sitz des Bundestages und bei Reisen, Fahrtkosten für Fahrten in Ausübung des Mandats, soweit sie nicht erstattet werden und sonstige Kosten für andere mandatsbedingte Aufwendungen (Repräsentation, Einladungen, Wahlkreisbetreuung usw.) dient. Die Kostenpauschale beträgt derzeit 4.029 € pro Monat und wird jedes Jahr zum 1. Januar entsprechend den Lebenshaltungskosten angepasst.[17]

 

48.000 Euro im Jahr pauschal ohne Steuer und Nachweispflicht ! :-

 

Hätte ich auch gern :)

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Sthenelos

 

 

Es gab mal eine Zeit, wo von so etwas wie Wettbewerb auch zwischen Staaten die Rede war.

Nämlich schlicht die Aufgabe, mit den ihren Einnahmen effizient umzugehen.

Die Theorie scheint inzwischen beerdigt worden zu sein - jetzt versuchen Westeuropa und die USA

ihre Ineffizienz allen anderen überzustülpen.

 

 

Ein Teil dieses Wettbewerbs scheint aber aus dem Ruder gelaufen zu sein. Große Industrienationen haben kompromisslos ihre eigenen Offshore- und Onshorestandorte geschützt,

England ganz vorne dabei, aber auch Amerika,, China, in Europa auch nicht besser, Schweiz, Liechtenstein, Monaco, Irland, Belgien, Österreich, Zypern um nur ein paar wenige zu nennen.

Diese Offshore oder Halboffshore/ und Onshorestandorte sind mit der Duldung, vielleicht oder vermutlich sogar Förderung der jeweilige Länder/Regierungen entstanden, um fremdes Kapital anzuziehen und dadurch einen Vorteil zu haben. Wo das enden kann, sieht man in Zypern, aber auch die anderen Offshorestandorte werden sich zukünftig schwer tun, die großen Nationen versuchen derzeit die kleinen Offshorestandorte (Beispiel Liechtenstein, Schweiz) kalt zu stellen, um ihre eigenen aber weiter zu protektieren.

Es handelt sich dabei um völlig irrwitze Summen die auf diesen Offshoreplätzen gehortet werden, je nach Schätzung sind es bis zu 30 Billionen US Dollar und bis zu 300 Mrd. Dollar p.A. entgangene Steuereinnahmen weltweit, p.A.

 

Dieses Geld kommt nicht nur von Höneß`e oder Zumwinkels, sondern vermutlich auch zu einem sehr großen Teil von den internationalen Großkonzernen.

Da rege ich mich persönlich nicht auf über 48.000 Euro Freigrenze für unsere Politiker, im Gegenteil, von mir aus können sie das 3Fache bekommen, wenn dadurch

der Job des Poltiker für Fachleute wieder interessanter wird (damit meine ich aber nicht die Uni-Professoren...)

 

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Nudelesser
Große Industrienationen haben kompromisslos ihre eigenen Offshore- und Onshorestandorte geschützt,

England ganz vorne dabei, aber auch Amerika,, China, in Europa auch nicht besser, Schweiz, Liechtenstein, Monaco, Irland, Belgien, Österreich, Zypern um nur ein paar wenige zu nennen.

 

Nur die politisch überkorrekten Deutschen tun sich mit dieser Doppelzüngigkeit wie immer etwas schwer. Vielleicht sollte man Sylt oder Helgoland zur Niedrigsteuerzone mit wasserdichtem Bankgeheimnis erklären, damit endlich auch der deutsche Friseur oder Kioskbesitzer kostengünstig eine Stiftung errichten kann. Dem Wachstum würde es bestimmt gut tun…

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

Ich hatte irgendwo mal aufgeschnappt, dass Apple 1 % auf den Gewinn insgesamt Steuern bezahlt. Ich weiß nicht ob diese Zahl stimmt,

 

Apple hatte im Jahr 2012 einen Steueraufwand von 14 Mrd. $ (!) - das ist eine Steuerquote von 34%. Nicht jede Zahl glauben die irgendwo in den Medien geistert ;)

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser

Ich hatte irgendwo mal aufgeschnappt, dass Apple 1 % auf den Gewinn insgesamt Steuern bezahlt. Ich weiß nicht ob diese Zahl stimmt,

 

Apple hatte im Jahr 2012 einen Steueraufwand von 14 Mrd. $ (!) - das ist eine Steuerquote von 34%. Nicht jede Zahl glauben die irgendwo in den Medien geistert ;)

 

Die langfristige Apple Steuerquote scheint mit 14% ungefähr zwischen Euren beiden Zahlen zu liegen (wobei Sthenelos um 3 Prozentpunkte dichter dran ist ;) )

 

...cumulatively, since December 2008, AAPL has generated a grand total of $149 billion in operating profit, while paying just $21 billion in total taxes...

 

Apple And Taxes

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Stairway

Die langfristige Apple Steuerquote scheint mit 14% ungefähr zwischen Euren beiden Zahlen zu liegen (wobei Sthenelos um 3 Prozentpunkte dichter dran ist ;) )

 

cumulatively, since December 2008, AAPL has generated a grand total of $149 billion in operating profit, while paying just $21 billion in total taxes...

 

Achtung, Zerohedge spielt da (wieder einmal) die Populistenkarte und stellt auf die bezahlten Steuern ab. Das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen, denn Unternehmen mit wachsenden Gewinnen haben in der Regel einen größeren Steueraufwand als Steuerzahlungen anfallen; schlicht weil die Steuerlast erst im Folgejahr abgeführt wird.

 

Die Differenz sind Steuerschulden, latente Steuern etc. Die effektive Steuerquote von 34% ist also richtig, Zerohedge meint einfach nur aus einer Mücke Elefanten machen zu müssen.

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Sthenelos

Danke für deine stets fundierten Beiträge Stairway! :thumbsup:

 

 

Hab gegoogelt und den Bericht von damals gefunden, ist älter als ich dachte, um das hier ging es:

http://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/unternehmenssteuer-apples-strategie-zur-vermeidung-von-steuern/6573950.html

 

Ebenfalls rekordverdächtig ist die Höhe der Unternehmensabgaben, die der Konzern zahlt. Aber für ein derart erfolgreiches Unternehmen mit Heimat in einem westlichen Industrieland zahlt Apple ungewöhnlich wenig Steuern. Wie nun bekannt wurde, zahlte Apple auf seine Einnahmen außerhalb der USA im Geschäftsjahr 2012 - das am 30. September endet - einen Einkommenssteuersatz von nur 1,9 Prozent. Bei einem Jahresgewinn von 36,8 Milliarden Dollar (28,7 Milliarden Euro) im Ausland musste das wertvollste Unternehmen der Welt lediglich 713 Millionen Dollar (556 Millionen Euro) Steuern zahlen, wie aus Steuerunterlagen hervorgeht, die Apple Ende Oktober einreichte. 2011 hatte Apple bei einem Jahresgewinn von 24 Milliarden Dollar noch 2,5 Prozent Steuern gezahlt.

.....

Auf die 34,2 Milliarden US-Dollar Gewinn, die Apple im Geschäftsjahr 2011 auswies, zahlte die IT-Ikone nur Steuern in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar – ein Steuersatz von nur 9,8 Prozent.

.....

gibt dann noch Seite 2+3

 

Es ging mir sinngemäß um genau diesen Bericht.

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Stairway

Danke für deine stets fundierten Beiträge Stairway! :thumbsup:

 

 

Hab gegoogelt und den Bericht von damals gefunden, ist älter als ich dachte, um das hier ging es:

http://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/unternehmenssteuer-apples-strategie-zur-vermeidung-von-steuern/6573950.html

 

Ebenfalls rekordverdächtig ist die Höhe der Unternehmensabgaben, die der Konzern zahlt. Aber für ein derart erfolgreiches Unternehmen mit Heimat in einem westlichen Industrieland zahlt Apple ungewöhnlich wenig Steuern. Wie nun bekannt wurde, zahlte Apple auf seine Einnahmen außerhalb der USA im Geschäftsjahr 2012 - das am 30. September endet - einen Einkommenssteuersatz von nur 1,9 Prozent. Bei einem Jahresgewinn von 36,8 Milliarden Dollar (28,7 Milliarden Euro) im Ausland musste das wertvollste Unternehmen der Welt lediglich 713 Millionen Dollar (556 Millionen Euro) Steuern zahlen, wie aus Steuerunterlagen hervorgeht, die Apple Ende Oktober einreichte. 2011 hatte Apple bei einem Jahresgewinn von 24 Milliarden Dollar noch 2,5 Prozent Steuern gezahlt.

.....

Auf die 34,2 Milliarden US-Dollar Gewinn, die Apple im Geschäftsjahr 2011 auswies, zahlte die IT-Ikone nur Steuern in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar – ein Steuersatz von nur 9,8 Prozent.

.....

gibt dann noch Seite 2+3

 

Es ging mir sinngemäß um genau diesen Bericht.

 

Danke Sthenelos! - Diese Gewinne im Ausland müssen genau dann höher versteuert werden, wenn diese zurück in die USA geführt werden. Dann relativiert sich auch dieser scheinbar niedrige Steuersatz.

 

Um nicht falsch verstanden zu werden: Steuerhinterziehung oder noch konkreter Kapitalflucht (insbesondere aus Afrika) ist gegebenenfalls eines der größten Probleme die wir haben, denn es ist eine direkte und unkompensierte Umverteilung zugunsten der Wohlhabenden.

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WOVA1

 

 

Ein Teil dieses Wettbewerbs scheint aber aus dem Ruder gelaufen zu sein. Große Industrienationen haben kompromisslos ihre eigenen Offshore- und Onshorestandorte geschützt,

England ganz vorne dabei, aber auch Amerika,, China, in Europa auch nicht besser, Schweiz, Liechtenstein, Monaco, Irland, Belgien, Österreich, Zypern um nur ein paar wenige zu nennen.

Diese Offshore oder Halboffshore/ und Onshorestandorte sind mit der Duldung, vielleicht oder vermutlich sogar Förderung der jeweilige Länder/Regierungen entstanden, um fremdes Kapital anzuziehen und dadurch einen Vorteil zu haben. Wo das enden kann, sieht man in Zypern, aber auch die anderen Offshorestandorte werden sich zukünftig schwer tun, die großen Nationen versuchen derzeit die kleinen Offshorestandorte (Beispiel Liechtenstein, Schweiz) kalt zu stellen, um ihre eigenen aber weiter zu protektieren.

Es handelt sich dabei um völlig irrwitze Summen die auf diesen Offshoreplätzen gehortet werden, je nach Schätzung sind es bis zu 30 Billionen US Dollar und bis zu 300 Mrd. Dollar p.A. entgangene Steuereinnahmen weltweit, p.A.

 

Dieses Geld kommt nicht nur von Höneß`e oder Zumwinkels, sondern vermutlich auch zu einem sehr großen Teil von den internationalen Großkonzernen.

Da rege ich mich persönlich nicht auf über 48.000 Euro Freigrenze für unsere Politiker, im Gegenteil, von mir aus können sie das 3Fache bekommen, wenn dadurch

der Job des Poltiker für Fachleute wieder interessanter wird (damit meine ich aber nicht die Uni-Professoren...)

 

 

Ja, die USA haben die Steueroase namens Delaware - bei den Briten sieht es etwas komplizierter aus, weil die Kanalinseln rechtlich

Kronbesitz sind und formal nicht zu Grossbritannien gehören. Egal, beides steht erstmal politisch unter Schutz - man prügelt lieber auf die Schweiz ein.

 

Wo fängt die Steueroase an - wo hört sie auf ? Kleines Beispiel aus der Heimat:

Die deutsche Börse hat Frankfurt verlassen und ist nach Eschborn gezogen - und hat dies offen mit der niedrigeren Gewerbesteuer begründet.

Darf jetzt wohl Frankfurt die entgangenen Steuern hochrechnen - die würden schliesslich viel mehr einnehmen,

wenn jede Gemeinde die irrwitzigen Gewerbesteuersätze von Frankfurt beschliessen würde ?

 

Was unsere Parlamentarier angeht: Das diese ziemlich mau bezahlt werden - da stimme ich Dir zu.

Von mir aus könnten sie auch besser bezahlt werden - aber bitte schön die Steuerregeln sollten die gleichen sein wie für alle anderen.

Dass die sich steuerfreie 'Aufwandsentschädigungen' ohne jede Nachweispflicht genehmigen, halte ich für eine Frechheit -

jeder kleine Angestellte oder Gewerbetreibende darf sich mit dem Finanzamt rumärgern.

 

Und ein ganz unrealisistischer Wunsch (man darf ja mal träumen) :- :

immer wenn das Verfassungsgericht wieder mal eine Steuerbestimmung als verfassungswidrig kassiert, kostet das den Parlamentariern, die es beschlossen haben, sagen wir 5 % ihrer Pensionsansprüche.

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser
Diese Gewinne im Ausland müssen genau dann höher versteuert werden, wenn diese zurück in die USA geführt werden. Dann relativiert sich auch dieser scheinbar niedrige Steuersatz.

Der Chef der Apple Steuerabteilung würde vermutlich nicht viel anders argumentieren. B)

 

Ich hätte auch nichts dagegen, wenn ich mein Depot legal in ein Steuerparadies verlagern könnte, aktuell keine Steuern zahle und dann irgendwann in ferner Zukunft überlege, ob die Gewinne steuerpflichtig nach Deutschland transferiert werden oder ob ein Umzug nach Singapur oder Hongkong dann die sinnvollere Lösung ist.

 

Das Problem ist nur, wenn dies jeder macht, dann würden die öffentlichen Haushalte zusammenbrechen und halbwegs auf Solidarität aufbauende Gesellschaften heutiger Prägung nicht mehr funktionieren. Als Marktradikaler mag man das für eine wünschenswerte Zukunft halten, die Kosten für Elektrozaun und Sicherheitspersonal sollte man dann allerdings mit einplanen...

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Sthenelos
· bearbeitet von Sthenelos

Das hier passt aktuell ganz gut dazu:

Die britischen Steueroasen in Übersee wollen künftig ihr Bankgeheimnis lüften - ein wenig zumindest. Die britische Regierung feiert den Durchbruch im Kampf gegen Steuerhinterziehung, doch Kritiker vermuten ein PR-Manöver.

http://www.spiegel.d...n-a-897776.html

 

 

"Die Briten werden einen feuchten tun..."

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Sisyphos

Ich hätte auch nichts dagegen, wenn ich mein Depot legal in ein Steuerparadies verlagern könnte, aktuell keine Steuern zahle und dann irgendwann in ferner Zukunft überlege, ob die Gewinne steuerpflichtig nach Deutschland transferiert werden oder ob ein Umzug nach Singapur oder Hongkong dann die sinnvollere Lösung ist.

 

 

Das kannst Du auch als Privatanleger. Eröffne ein Wertpapierdepot außerhalb von Deutschland in einem Land Deiner Wahl und bestücke es regelmäßig z.B. mit Aktien-ETFs, die als thesaurierende Swap-ETF gestaltet sind. Damit fallen während der Sparphase keine ausschüttungsgleiche Erträge an und somit entsteht auch kein steuerpflichtiger Ertrag. Steuern werden erst beim Verkauf fällig und man kann durch einen Wohnsitzwechsel erreichen, daß dies nicht in Deutschland der Fall sein wird.

 

 

Das Problem ist nur, wenn dies jeder macht, dann würden die öffentlichen Haushalte zusammenbrechen und halbwegs auf Solidarität aufbauende Gesellschaften heutiger Prägung nicht mehr funktionieren. Als Marktradikaler mag man das für eine wünschenswerte Zukunft halten, die Kosten für Elektrozaun und Sicherheitspersonal sollte man dann allerdings mit einplanen...

 

Möglicherweise - veilleicht aber würde die Politik dann gezwungen, statt ständig neue Ausgabenprogramme zu beschließen, effizienter mit den Steuereinnahmen umzugehen (die alljährlichen Berichte des Rechnungshofes zur Steuerverschwendung sind eine sehr aufschlußreiche Lektüre). Möglicherweise würde die politik dann auch gezwungen. sich um die Steuerbürger zu bemühen, um sie zu werdben und die Vorteile, die der Standort Deutschland dann bietet, herauszustellen. Aber vermutlich werden solche Ansichten gleich wieder als "marktradikal" diffamiert.

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Ramstein
4fd88820808101302581001dd8b71c47.jpg

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Akaman
Hier gibt es die Textversion von Ramsteins Comic.

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Sthenelos

wir auch eine Steueroase?

 

 

 

 

Das neue Feindbild im Kampf gegen die Anonymität von Geld-Vermögen sind die exotischen Steuer-Oasen. Das ist wohlfeil: Auch Deutschland hat genug Nischen, in denen man vor dem Zugriff des Fiskus geschützt ist

 

http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2013/04/51419/

oder

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/thema_nt/article115045222/Steueroase-Deutschland.html

 

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Zinsen

Sehr schöner Blog; ohne Sündenböcke, aber das dezentralisierte, kollektive Streben nach Reichtum hat nunmal auch seine Eigendynamik entwickelt, das an seine Grenzen stößt. Ist halt eine Form von Gleichschaltung.

http://www.guardian.co.uk/commentisfree/joris-luyendijk-banking-blog

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WOVA1

Frei nach Robert Gernhardt: Die Aufseher der Elche war'n früher selber welche.

 

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Banker der vor einem Jahr abgewickelten Westdeutschen Landesbank (WestLB) könnten bald einen neuen Job bei der Europäischen Zentralbank erhalten. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) werde Mitte Juli bei der EZB über Beschäftigungsmöglichkeiten von Mitarbeitern der WestLB-Nachfolgerin Portigon sprechen, kündigte die Landesregierung am Freitag in Düsseldorf an. Zuvor hatte der Direktor der EZB, Yves Mersch, gesagt, dass die EZB 1000 neue Stellen in der Bankenaufsicht schaffen wolle. 'Wir nutzen alle Möglichkeiten, den Beschäftigten bei Portigon neue Perspektiven zu eröffnen', erklärte der Minister. Er fordert sie auf, bei konkreten Angeboten flexibel und konstruktiv zu reagieren.

 

Vielleicht ist da im Herbst auch noch ein Job für Steinbrück's Peer drin ?

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€-man
· bearbeitet von €-man

Er fordert sie auf, bei konkreten Angeboten flexibel und konstruktiv zu reagieren.

 

Edit: Ich spare mir den Kommentar doch.

 

Gruß

€-man

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Ramstein
Wagenknecht nimmt sich lästernde Pleitebanker vor

 

Die Vize-Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sarah Wagenknecht, hat die irischen Banker scharf kritisiert, die Deutschland und die EU-Hilfen ins Lächerliche gezogen haben und drastische Konsequenzen gefordert. „Wir müssen die Rettungspolitik vom Kopf auf die Füße stellen. Erst der Mensch, dann die Banken. Erst die Europäer, dann der Euro", sagte Wagenknecht Handelsblatt Online.

 

Konkret verlangte die Linkspartei-Politikerin, bevor Steuergeld in eine marode Bank fließe, müsse die Chefetage komplett gehen und durch staatlich bestellte Abwicklungskommissare ersetzt werden. „Zweitens müssen wir Rettungspakete strikt auf Kleinsparer begrenzen. Und drittens sollte es einen gesetzlichen Dividendendeckel für Banken geben", sagte Wagenknecht. Die Dividenden und Managergehälter dürften nicht stärker steigen als die niedrigste Lohngruppe. „Solange zu wenig Eigenkapital da ist, darf es gar keine Dividende geben", unterstrich die Vizechefin der Linkspartei.

Unbestrittenerweise ist Sarah netter anzuschauen als Angela. Auch ihre Stimme ist nicht unsympathisch. Und was sie sagt, klingt für ihre Klientel auch immer plausibel und zielführend. Leider ist es das nicht.

 

Wer hat denn die Chefs bei HRE, Landesbanken und Commerzbank inthronisiert, wenn nicht die Politik(er)? Wäre es wirklich gut gewesen, z.B. die Aarealbank abzuwickeln, statt ihr eine Liquiditätshilfe zu geben? Natürlich möchte die rote Sarah die Commerzbank abwickeln. Danach kann man dann die Deutsche Bank mit dem Monopolargument verstaatlichen - DDR-Methoden halt. Leider gibt es große Teile der Bevölkerung, die das intellektuell nicht verstehen und/oder so weit nicht durchdenken. Und "erst der Mensch, dann die Banken" heisst wohl, der deutsche Steuerzahler soll direkt Griechen, Zyprer, etc. unterstützen. Und an den Commerzbankdividenden sind die Aktionäre in den letzten Jahren echt reich geworden. Und die Ausschüttungen der Landesbanken erst!

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Antonia

Die Vize-Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sarah Wagenknecht ....

Auch wenn ich fern der Linkspartei bin so finde ich manche Ideen der Sarah Wagenknecht interessant und durchaus einer Beachtung wert. "Konkret verlangte die Linkspartei-Politikerin, bevor Steuergeld in eine marode Bank fließe, müsse die Chefetage komplett gehen ..." finde ich nicht nur angebracht, sondern sollte eigentlich es eine Selbstverständlichkeit sein. Den zweiten Teil der Aussage "durch staatlich bestellte Abwicklungskommissare ersetzt werden" muss allerdings nicht sein.

Auch ihre sehr frühe Forderung, die Banken pleite gehen zu lassen und alle Guthaben bis 1 Mio zu ersetzten (oder so ähnlich?) wäre vielleicht besser gewesen .... :unsure: . Na ja, man hätte das wenigstens mal als Alternative durchdenken können.

Und diese Aussage: „Wir müssen die Rettungspolitik vom Kopf auf die Füße stellen. Erst der Mensch, dann die Banken. Erst die Europäer, dann der Euro" unterstreiche ich voll und ganz.

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Ramstein

Auch ihre sehr frühe Forderung, die Banken pleite gehen zu lassen und alle Guthaben bis 1 Mio zu ersetzten (oder so ähnlich?) wäre vielleicht besser gewesen .... :unsure: . Na ja, man hätte das wenigstens mal als Alternative durchdenken können.

Und diese Aussage: „Wir müssen die Rettungspolitik vom Kopf auf die Füße stellen. Erst der Mensch, dann die Banken. Erst die Europäer, dann der Euro" unterstreiche ich voll und ganz.

Und was heisst das jetzt konkret?

 

Für die Oma ("den Menschen"), dem die Sparkasse ein Zertifikat der WestLB aufgeschwatzt hatte? "Pech gehabt", oder "dem Mensch wird geholfen"?

 

Und was ist mit dem Spanier, der sich blödsinnigerweise eine Immobilie hat aufschwatzen lassen und die Hypothek nicht mehr zahlen kann? Dafür zahlt der deutsche Steuerzahler?

 

Und für den spanischen Kleinanleger, der sich von seiner Bank nachrangige Bankanleihen hat aufschwätzen lassen?

 

Und der "arme" Grieche, der keine Steuern zahlt, angeblich kein Geld hat (das ist in der Schweiz) und jetzt Hilfe haben will?

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Antonia

Ramstein, ich habe keine Lösung. Schön wäre es! Das was gelaufen ist, ist gelaufen - aber wie soll es weiter gehen? Wie geht es denn aktuell weiter? Doch genau wie vorher. Die gleichen Banker, das gleiche Gedankengut. Und alles alternativlos ...

Vielleicht muss das jetzige Wirtschaftssystem erst richtig gegen die Wand fahren? Ich weiß es nicht.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde der König weggejagt, eine Demokratie geschaffen, aber die ganze Adelssippe, angefangen von Fürsten bis zum kleinen Landadel haben ihren Lebensstil kein Stück verändert. Da musste erst mit dem 2. Weltkrieg diese alte Ordnung total zerschlagen werden.

Vielleicht muss erst etwas richtig kaputt gehen, bis etwas Neues entsteht.

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€-man

Vielleicht muss erst etwas richtig kaputt gehen, bis etwas Neues entsteht.

 

Das wird der Reset der dann kommt, wenn wir uns zuvor nicht schon zwecks Vorrangigkeit von Salatköpfen und Gurken selbst verspeist haben.

 

Gruß

€-man

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