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Detlef

längerfristiges ETF Portfolio

Empfohlene Beiträge

Mr. Jones

Breiter. Ich hänge mein Anlageschicksal ungern an nur ein Land einer Region, auch wenn es führend ist. Aber wie gesagt: Das ist wohl auch Geschmackssache.

 

In der jüngsten Vergangenheit wäre eine Investition z.B. in den iShares MSCI Japan EUR Hedged UCITS ETF das Richtige gewesen. Und in der Zukunft?...

 

Gefällt dir denn der TOPIX vom Aufbau? Hast du dir den Index angesehen?

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Kontron

Wenn ich die Branchen zusammen Setzung ansehe ausgewogen beim Lyxcor (nur Japan gesehen hat auch einiges nachzuholen wenn man nur die Wirtschaft sieht)

 

Da finde ich die 34% Finanzen im Comstage doch etwas zu hoch,die breitere Streuung nach Ländern finde ich da wieder Ausgewogen

 

wenn man das Anlageschicksal nach deinen Worten nicht an ein Land hängen will

 

Da du hier Mr.Jones viel über ETF im Forum schreibst und auch nicht gerade auf der Wurstsuppe daher geschwommen scheinst zu seinwhistling.gif

 

wie würde dein Depot aussehen wenn du 100,000 zu verbraten hättest??

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Mr. Jones

Wenn ich die Branchen zusammen Setzung ansehe ausgewogen beim Lyxcor (nur Japan gesehen hat auch einiges nachzuholen wenn man nur die Wirtschaft sieht)

 

Da finde ich die 34% Finanzen im Comstage doch etwas zu hoch,die breitere Streuung nach Ländern finde ich da wieder Ausgewogen

 

wenn man das Anlageschicksal nach deinen Worten nicht an ein Land hängen will

Na ja, der Index ist marktkapitalisierungsgewichtet, d.h. die enthaltenen Aktien sind nach Börsenwert gewichtet. Wenn da 34% Finanzen drin sind (habe ich jetzt nicht geprüft), dann ist das halt so. Eigentlich gibt es kein "zu viel Finanzen oder zu wenig Finanzen" oder "zu viel Growth oder zu wenig Growth". Wer Indexing betreibt, muss sich solchen Wertungen enthalten.

 

Da du hier Mr.Jones viel über ETF im Forum schreibst und auch nicht gerade auf der Wurstsuppe daher geschwommen scheinst zu seinwhistling.gif

 

wie würde dein Depot aussehen wenn du 100,000 zu verbraten hättest??

Ich bin hier lediglich ein etwas parasitärer Anlage-Opportunist, der den richtigen Cracks hier im Forum nicht das Wasser reichen kann, aber immerhin so einiges gelernt hat. Persönlich haben mich otto03s hier und da eingesprenkelte Hinweise sowie dieser Link in Richtung Total Market Portfolio getrieben.

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Kontron

Ach ja DANKE dir MR,Jones für deine Antworten thumbsup.gif

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Mr. Jones

Wie gesagt: Alles nur zusammengeklaubt. :D

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Schinzilord

Ich bin davon ueberzeugt, ueberpruefe aber regelmaessig die voraussetzungen.

 

Ich bin mir über die Konstruktion des ETF090 im Klaren, bin selber darin investiert.

Mich würde nur das Überprüfen der Vorraussetzungen interessieren, die Schinzilord regelmäßig prüft,

hinsichtlich seines Rohstoff-Invests.

Du kannst wählen zwischen

A.) das was ich gerne hätte:

Multiple Regressionsanalyse über Future-Subindizes und Rohstoffspotpreise und weitere Rohstoffindizes mit unterschiedlichen Rebalancingtagen.

Leider scheitert dies an der nicht optimalen Datenlage und an der Schwierigkeit, eine konkrete Arbeitshypothese zu formulieren.

 

B.) Real:

Ich schaue, ob der ETF090 im Vergleich zu anderen Rohstoffindizes nicht hinterherhinkt (ich bin davon ÜBERZEUGT, langfristig mit dem ETF090 besser als mit den anderen Rohstofffuture-ETFs zu fahren).

Das war sozusagen nur der Vergleich mit der Peergroup. Im gesamten schaue ich in unregelmäßigen Abständen nach wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema (insb. Frontrunning).

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Detlef
· bearbeitet von Detlef

Hallo zusammen udn ein frohes Neues Jahr!

 

Mein Depot besteht nun ja aus folgenden Positionen:

 

Region WKN Bezeichnung SOLL

Nordamerika ETF012 ETF S&P 500 17,59%

ETF123 MSCI USA SMALL CAP TRN 9,47%

Pazifik ETF114 ETF MSCI Pacific TRN 12,48%

Europa ETF060 Europe 600 ETF 15,85%

ETF126 MSCI EUROPE SMALL CAP TRN 8,53%

EM DBX1EM MSCI Emerging Markets TRN Index 36,07%

100,00%

 

 

Zur Zeit ist meine Gewichtung Large/Small bei USA und Europa 2/1.

 

Kommer empfiehlt nun eine 1/1 Gewichtung.

 

Es ist mir klar, dass eine Aufteilung zwischen Large (Mid,)und Small Diversifikationsvorteile bringt, nicht klar jedoch ist mir, wie ich diese gewichte.

 

Da ich ja einen BIP Ansatz verfolge, müsste ich ja eigentlich auch Large (Mid,) und Small gemäß BIP gewichten. Warum empfiehlt Kommer hier 50/50? Eine Begründung hierzu konnte ich nicht finden. Und wie gehe ich bei meinem Portfolio vor?

 

Der Europe 600 Stoxx enthält ja eigentlich schon Large, Mid und Small values, dennoch wird für weitere Diversifikation geraten, Small Cap beizumischen. Warum?

 

Für Europa und USA könnte ich auch noch kostenfrei einen Midcap besparen. MSCI Europe Midcap (ETF125) bzw. MSCI USA Mid Cap (ETF122). Ist das sinnig?

 

Und wieder, woran sollte ich meine Gewichtung orienterien. ETF123 (und ggf. ETF122) müsste ich doch eigentlich höher gewichten als ETF126 (und ggf. ETF125) da mein S&P 500 im Vergleich zum Europe 600 Stoxx ein reiner Large Cap ist. Vielen Dank für eure Hilfe!

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Sisyphos

 

Der Europe 600 Stoxx enthält ja eigentlich schon Large, Mid und Small values, dennoch wird für weitere Diversifikation geraten, Small Cap beizumischen. Warum?

 

 

Das ist ein Irrtum. Der Europe Stoxx-600 enthält sicherlich keine Small Caps, sondern fast ausschließlich Large Caps. Der Irrtum rührt wohl daher, daß man die drei Segmente Large, Mid und Small des Index einzeln als ETF kaufen kann. Diese Segmente umfassen aber nur jeweils 200 Werte aus dem gesamten Europe-Stoxx-600-Universum. Large sind folglich die 200 größten Aktiengesellschaften aus dem Europe-Stoxx-600, Small die kleinsten 200 Aktiengesellschaft aus den 600 Europe Stoxx-Werten. Zu diesen "Small"-Werten zählt beispielsweise der deutsche Chemikalienhändler Brenntag, ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 1 Mrd. Euro. Mit Small Cap hat das ber wenig zu tun.

 

Merke: Nicht überall wo "small" draufsteht, ist auch tatsächlich Small Cap drin!

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vanity

So stimmt's aber wiederum auch nicht! :(

 

Der Stoxx600 enthält (aus Sicht der MSCI-Methodologie) sowohl LC, MC als auch SC.

 

Der MSCI Europe besteht per Definition aus LC und MC und weist etwa 440 Komponenten auf. Der breitere Stoxx600 mit 600 Komponenten kann demnach gar nicht anders als auch Small zu beinhalten. Der MSCI Europe Small hingegen hat um die 800 Komponenten, also wiederum deutlich mehr als in Stoxx600 drinstecken können.

 

Grob formuliert ist der Stoxx Small 200 (also die kleinsten 200 aus dem Stoxx600) eine Mischung aus smallen Midcaps und largen Smallcaps. Überdeckung zwischen MSCI Europe Small und Stoxx600 gibt's bei den bekannteren dt. Werten z. B. bei MTU, Dt. Wohnen, Dt. Euroshop oder Fuchs. Was im Stoxx600 ein Gewicht kleiner 0,07% hat (und das sind eine ganze Menge), ist auch Kandidat für den MSCI Europe Small (dort ganz grob mit dem 5-fachen Gewicht. Ist ganz gut zu sehen, wenn man auf Comstage die nach Gewicht sortierten Komponentenlisten der beiden vergleicht).

 

Wenn man nicht im Bereich einer Indexfamilie bleibt, muss man eben damit leben, Überdeckung (wie im Fall Stoxx600 + MSCI Eur. Small) oder Unterdeckung (wie im Fall S&P500 + MSCI NA Small) zu haben. Ich habe eben diese vier und kann ganz gut damit leben.

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Detlef
· bearbeitet von Detlef

Vielen Dank euch beiden noch einmal für die Aufklärung.

Dementsprechend würde sich in Zukunft, wenn sich die einzelnen Positionen vergrößert haben, auch eine Beimischung der Midcap-ETFs zur weiteren Diversifizierung empfehlen (obwohl das für Europa sogar zu einer 3-Fach Überschneidung einzelner Werte führen wird (?)).

 

Offen bleibt für mich jetzt noch die Frage nach der Methologie zur Gewichtung von Large/Mid/Small.

 

Wie gesagt Kommer empfiehlt Large/Small 50/50, wobei ich keine Begründung zu dieser Empfehlung finden konnte.

 

Logischestes Vorgehen wäre für mich auch hier die Gewichtung nach BIP, obwohl das mit größerem Aufwand verbunden sein wird.

 

Oder ist 50/50 bzw. 33/33/33 einfach eine Daumenregel an die man sich halten kann?

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Joseph Conrad

Kommer schreibt ja sogar das man Smallcaps gegenüber Largecaps übergewichten soll. Das muss aber wohl jeder für sich selbst ausmachen. 50 % Smallcaps sind mir zu hoch. Das Rückschlagpotential von Smallcaps kann schon ganz gehörig sein.

 

LG Joseph

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CorvusCorax
· bearbeitet von CorvusCorax

Kommer schreibt ja sogar das man Smallcaps gegenüber Largecaps übergewichten soll. Das muss aber wohl jeder für sich selbst ausmachen. 50 % Smallcaps sind mir zu hoch. Das Rückschlagpotential von Smallcaps kann schon ganz gehörig sein.

 

LG Joseph

 

Zudem ist ja auch nicht gesagt, dass es ein naturgegebenes Gesetz ist, dass Small-Caps im langjährigen Mittel besser laufen als Large-Caps. Dies ist ein Phänomen der 2000er Jahre, in den 90igern in den USA bspw. hatten wir die gegenteilige Situation: Large Caps > Small Caps. Muss aber dazu sagen: Ich habe den Kommer ehrlicherweise noch nie gelesen (halte mich eher an US-Literatur) und kenne seine Strategie nur grob von ein paar YouTube-Videos. Auf den ersten Blick finde ich seine Diversifikation auf so viele unterschiedliche ETFs etwas fraglich, das geht zu Lasten der Übersichtlichkeit m.M.n.. Ein stinknormaler Euro Stoxx600-ETF ist doch schon durch alle Unternehmensgrößen und Branchen extrem diversifiziert, warum brauche ich da noch einen speziellen europäischen Small-Cap-ETF? Da mache ich nur noch eine Baustelle auf - ob diese den zusätzlichen Nutzengewinn wert ist?

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Detlef

Auf den ersten Blick finde ich seine Diversifikation auf so viele unterschiedliche ETFs etwas fraglich, das geht zu Lasten der Übersichtlichkeit m.M.n.. Ein stinknormaler Euro Stoxx600-ETF ist doch schon durch alle Unternehmensgrößen und Branchen extrem diversifiziert, warum brauche ich da noch einen speziellen europäischen Small-Cap-ETF? Da mache ich nur noch eine Baustelle auf - ob diese den zusätzlichen Nutzengewinn wert ist?

 

Eigentlich ist Kommer auch ein Simplist gemäß dem Motto: Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. So verstehe ich ihn zumindest:

 

Erste Prämisse ist möglichst vollständige Abbildung des Weltportfolios und das mit so wenig ETFs wie möglich.

Im Idealfall gäbe es einen ETF, der das gesamte Weltportfolio abdecken würde.

 

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann:

 

Kommer argumentiert, dass ETFs mit weit gestreuten Portfolios einen Kostenvorteil bringen würden, da diese weniger Transaktionen zu tätigen hätten als spezialisierte ETFs und somit die Gesamtkosten gesenkt würden.

 

Verstehe ich ihn falsch, oder war das damals so noch korrekt? Ich dachte die Nachbildungskosten eines Indexes würden steigen mit wachsender Komplexität/Abdeckungsweite.

Andernfalls müsste ja die 2-ETF Variante World/EM Kostenvorteile bieten....

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Mr. Jones

Diesen einen ETF gibt es: MSCI ACWI IMI

 

PS: Können wir mal den Kommer aus unseren Investment-Entscheidungen rauslassen? In den hier vorgestellten Depots (Marcise / Licuala et al) wurde ebenfalls viel Arbeit investiert...

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Kommer argumentiert, dass ETFs mit weit gestreuten Portfolios einen Kostenvorteil bringen würden, da diese weniger Transaktionen zu tätigen hätten als spezialisierte ETFs und somit die Gesamtkosten gesenkt würden.
Ich nehme an, damit sind deine Transaktionskosten gemeint, nicht die innerhalb der Fonds. Wenn du z.B. nur einen einzigen Fonds im Depot hast (wie MSCI ACWI IMI), brauchst Du nie ein Rebalancing mit Kauf und Verkauf durchführen. Das hängt natürlich von deiner Depotgröße und den Ordergrößen (-> Gebühren), den Spreads und der TER der beteiligten Fonds ab. Grundsätzlich dürfte eine große Investmentbank intern günstiger einen komplexen Index/eine komplexe Strategie abbilden können als Du mit einem Mix aus fertigen Endkundenprodukten im Endkundendepot zu Endkundenpreisen. Wenn natürlich die Bank in einem Misch-ETF eine hohe TER hat und dazu noch ein schlechtes Tracking des Index liefert, der am besten noch nicht einmal veröffentlicht wird; dann sieht es anders aus.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Grob formuliert ist der Stoxx Small 200 (also die kleinsten 200 aus dem Stoxx600) eine Mischung aus smallen Midcaps und largen Smallcaps.

 

Das einmal mit harten Zahlen illustriert, nach Morningstar, da die differenzierter herangehen (Value/Blend/Growth und Mega/Large/Mid/Small/Micro):

 

Fonds #1: iShares STOXX Small 200 (DE)

198 Unternehmen, € 3,046 Mrd durchschnittliche Marktkapitalisierung

0% Micro, 2,57% Small, 92,46% Mid, 4,98% Large, 0% Mega

 

Fonds #2: SPDR MSCI Europe Small Cap ETF

693 Unternehmen,, € 1,747 Mrd. MarktK

1,23% Micro, 30,15% Small, 68,42% Mid, 0,19% Large, 0% Mega

 

Fonds #3: DFA European Small Companies Fund

1268 Unternehmen, € 1,398 Mrd. MarktK

5,26% Micro, 34,91% Small, 59,66% Mid, 0,18% Large, 0% Mega

 

Wer in den Stoxx Small 200 investiert sollte jedenfalls nicht das an Smallcap-Risikoprämie erwarten, was in der empirischen finanzwissenschaftlichen Literatur herauskommt, wenn im Rahmen von Multifaktormodellen Smallcaps untersucht werden: dort werden üblicherweise die 50 kleinsten % der nach Marktkapitalisierung geordneten Unternehmen genommen (CRSP Portfolios 6-10), was im Schnitt auf die untersten 10-15% der Marktkapitalisierung hinausläuft (Quelle der Grafik). Diese Einteilung ist zwar willkürlich, geht aber auf E. Fama und das CRSP in den 60ern an der Uni Chicago zurück. Die Definition wurde dann im ursprünglichen Multifaktormodell-Paper von ihm und K. French weiter verbreitet und hat sich seitdem in der Forschung eingebürgert. Siehe auch hier.

 

Selbst bei MSCI fallen aus den MSCI Smallcap-Indizes immer noch ca. 40-50% aller börsennotierten Unternehmen heraus! Die sind nur in den MSCI Micro-Indizes enthalten, und diese fließen nicht in die aggregierten IMI-Indizes ("Investable Market Index") ein, nur in die All-Cap-Indizes. Ein MSCI World Small-ETF enthält gerade einmal 1,67% der Unternehmen aus der Fama/French-Klassifikation "Small"! Zugegeben, dass liegt natürlich an deren Winzigkeit (1% der Marktk.) und damit Illiquidität, Market-Impact-Problem für Fonds, Spreads usw. Aber trotzdem - was für ein Unterschied. Ich habe aus den aktuellen MSCI-Factsheets eine Übersicht zusammengetragen:

 

IDr2zSL.png

Achtung: Für die Schwellenländer hat MSCI keinen Micro-Index, das verzerrt auch den MSCI-ACWI-All-Cap, da dort nur die EM-IMI-Werte eingehen. Sonst wäre die prozentuale Anzahl von LC+MC+SC wahrscheinlich auch im ACWI-All-Cap kleiner und der Micro-Anteil größer, wie bei der World-Familie.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Zudem ist ja auch nicht gesagt, dass es ein naturgegebenes Gesetz ist, dass Small-Caps im langjährigen Mittel besser laufen als Large-Caps. Dies ist ein Phänomen der 2000er Jahre, in den 90igern in den USA bspw. hatten wir die gegenteilige Situation: Large Caps > Small Caps.

Nana, da sind wir schon etwas weiter als bloßes Blicken auf die 90er, was die Risikofaktoren Small und Value angeht. Riskantere Unternehmen mit anfälligen Nischen, engem Produktportfolio, höherem FK-Leverage, schlechten Kennzahlen, schlechten Wettbewerbsaussichten usw. kommen nun einmal nur an Geld, wenn sie eine höhere erwartbare (nicht sichere!!) Rendite bieten. Im Fall Value kommt allerdings auch ein anscheinend großer behaviouralistischer Einfluß hinzu; der Hang des Publikums zu "hippen" Growth-Unternehmen, der einfach nicht aufhören will. Seit Mitte der 1920er haben wir jedenfalls recht zuverlässige Daten von Ibbotson, CRSP, Fama/French, Shiller & Co für die USA, und damit kommt man auf folgendes:

d3E4KcS.jpg

 

Quelle: http://www.fundadvic...0309/0309a.html

 

Und hier die Zeile "Reliability" (d.h. Zuverlässigkeit des Auftauchens in verschieden langen Anlageperioden) noch einmal als Diagramm (selbe Quelle):

 

LHywxyU.png

Auch bei 10-15 Anlagejahren sind Smallcaps also historisch nur in 2/3 der Zeiträume im Vorteil gewesen, bei höherer Volatilität versteht sich. Deshalb reden wir auch von Risikofaktoren und Risikoprämien, und nicht von garantierten Vorteilen/Prämien.

 

Allerdings ist dabei zu bedenken:

While the small premium has been less than the value premium, this is due to a difference in how the two premiums are defined. While the value premium is defined as the return of the top 30 percent of stocks as ranked by book-to-market minus the return of the bottom 30 percent, the size premium is defined as the return of the bottom half of stocks less the return of the top half. Since the smaller the market cap, the greater the return has been, using the same definition as used for value would have produced a greater premium.

 

For example, while the monthly return of stocks in the CRSP 6-10 deciles was 1.19 percent, the monthly return of deciles 8, 9, and 10 (the bottom 30 percent) where 1.24, 1.29, and 1.50, respectively. And while the return of CRSP deciles 1-5 was 1.19, the return of deciles 1, 2, and 3 (the top 30 percent) were 0.85, 1.00, and 1.05, respectively.

Quelle

 

Warum Fama/French das so definiert haben? Weiß ich auch nicht.

 

Nochmal aus einer anderen Quelle, nicht so weit zurück, aber dafür bis 2011 (http://www.bogleheads.org/wiki/File:Historicalequityriskfactors.png):

Historicalequityriskfactors.png

 

 

Ein stinknormaler Euro Stoxx600-ETF ist doch schon durch alle Unternehmensgrößen [...] extrem diversifiziert, warum brauche ich da noch einen speziellen europäischen Small-Cap-ETF?

Nein, siehe Vorposting, der Stoxx600 (auch die kleinsten 200 daraus) hat mit Smallcaps im Sinne der üblichen Analyse-Aufsätze in der Finanzwissenschaft (50% kleinste Unternehmen) leider nur wenig zu tun - die Unternehmen sind schlicht zu groß, man sollte selbst die 200 aus 600 eher Midcaps nennen. Natürlich kann die Firma Stoxx das für ihren Index definieren, wie sie will - nur bringt das dem Anleger wenig, der gezielt in den Risikofaktor "Smallcap" investieren will, wenn der ETF den Stoxx-Index abbildet.

 

Ähnliches gilt z.B. für die MSCI Value-Indizes und darauf bezogene ETFs - auch die sind nicht das, was in der Finanzwissenschaft üblicherweise als "Value" untersucht wird. Wie weiter oben in einem Zitat schon angesprochen nimmt man in der Forschung für den Risikofaktor Value üblicherweise die 30% mit dem kleinsten KBV aller börsennotierten Unternehmen eines Landes/einer Region/der Welt. Das geht ebenfalls auf das Multifaktormodell-Paper von Fama/French zurück. MSCI dagegen nimmt z.B. für den MSCI Europe Value die Unternehmen aus dem MSCI Europe, und teilt diese dann 50/50 in Value und Growth auf. Also schon einmal 50%, nicht nur 30%. Und da für den MSCI Europe als Obermenge nach Marktkapitalisierung ausgewählt wird, landen überhaupt erst bevorzugt die Unternehmen darin, die eine für Ihre Bilanzsumme hohe Bewertung haben. Anders gesagt; schon die dem Namen nach neutralen ("Blend") Standardindizes wie S&P500 oder MSCI Europe gehen mehr in Richtung Large Growth als Large Value, wenn man die Definitionen aus der empirischen Finanzwissenschaft anwendet. Und die aus diesen Standardindizes abgeleiteten Value-Indizes sind nach diesen Definitionen eher "neutral/blend" statt tief "Value". (Das erwähnt auch Kommer in seinen Büchern). Wie bei Smallcaps kann MSCI das natürlich tun - aber das ist wieder blöd für den Anleger, der die Paper in den Fachzeitschriften gelesen hat (oder davon weiß), und nun gezielt in den Risikofaktor "Value" investieren will. Wenn er diesen Unterschied nicht kennt, wundert er sich dann, ob das mit "Small" und "Value" nicht Betrug ist, wo doch seine realen ETF-Ergebnisse anderes aussehen als die der Forscher.

 

Kommer schreibt ja sogar das man Smallcaps gegenüber Largecaps übergewichten soll. Das muss aber wohl jeder für sich selbst ausmachen. 50 % Smallcaps sind mir zu hoch. Das Rückschlagpotential von Smallcaps kann schon ganz gehörig sein.

Das Übergewichten von Risikofaktoren/Assetklassen ("Tilt") über den anfänglichen Diversifikationsvorteil hinaus verstärkt Risiko und Chance. Daher wird ein Depot natürlich durch ein Übergewichten von Value, Small und Emerging Markets (EM) riskanter! Ich weiß nicht, ob das dem Anfänger-BIP-Anleger (~35% EM) im Gefolge von Prof. Weber/Arero und Kommer eigentlich klar ist?

 

Der Hauptvorteil ist jedoch, dass man dadurch den Aktienanteil insgesamt senken kann, um die sogenannten "fat tails" (Kurtosis/Wölbung) der statistisch nicht ganz normalverteilten Renditen zu reduzieren. Weniger Absturz im Crash, aber auch weniger Performance in der Hausse als der breite Markt - durch weniger Aktien und mehr Sicherem (Cash/Renten & Co) im Depot, aber mit einer ähnlich großen erwartbaren Rendite wie vorher.

 

Mehr noch, da Value und Small (und Momentum und Profitability) als unabhängige Risikofaktoren gelten, besteht zumindest die Chance, dass sie auch dann auftauchen, wenn das allgemeine Aktienrisiko/die allgemeine Aktienrendite (Beta) dahindümpelt. Natürlich können auch alle Risikofaktoren gleichzeitig ins Negative drehen (2008!), aber dafür hat man ja dann den kleineren Aktienanteil im Depot. (Hier ausführlicher beschrieben von Larry Swedroe)

 

Oder man nutzt es, um noch mehr ins Risiko gehen zu können, bei eh schon 100% Aktienanteil.

 

Das ist aber in der Tat auch ein Kritikpunkt, den ich am Kommer habe: Er empfiehlt das Tilten hin zu Value, EM und Small mit einem gleichzeitig ausgesprochen großen Aktienanteil schon bei wenigen Jahren Anlagedauer. Paradox ...

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CorvusCorax
· bearbeitet von CorvusCorax

Danke schon einmal für diesen aufbereiteten Beitrag, lurklurk. smile.gif

Das schätze ich an diesem Forum - hier kann man wirklich viel mitnehmen und beständig etwas dazulernen.

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Joseph Conrad

@ lurklurk :

Ich schließe mich an. Deinen letzten Beitrag finde ich ganz ausgezeichnet in seiner Zusammenfassung dieses Themas.thumbsup.gif

 

LG Joseph

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wertpapiertiger

 

:thumbsup:

 

 

@ Mr Jones: Alter basher ! - sei halt mal nicht so hart zum Kommer. Man muss Ihn ja nicht gleich vergöttern und die eigene Investmententscheidung allein von Ihm abhängig machen.

Das ist doch wie mit allem. Die Mischung machts :P

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Dandy

Ist es nicht vielleicht denkbar dass die bessere Investierbarkeit in Small Caps mittels ETF in den letzten Jahren zu ihrer sportlichen Bewertung heutzutage beigetragen hat? Schließlich sind solche Unternehmen schwer zu analysieren, da oft intransparent und nur wenige Informationen verfügbar sind. Zudem ist das Risiko einer Pleite höher als bei großen Unternehmen mit einer gewissen Sonderstellung im Markt. ETFs bieten nun seit einigen Jahren die Möglichkeit in diese Unternehmen kostengünstig und stark diversifiziert anzulegen - evtl. hat das ja zu ihrer heute hohen Bewertung beigetragen? Das hätte dann aber wieder den Charakter einer Blase, oder anders gesagt: die hässlichen Entlein von heute sind die (weißen) Schwäne von morgen. Manch einer nennt es hier auch gerne "Performance-Chasing" ...

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Ist es nicht vielleicht denkbar dass die bessere Investierbarkeit in Small Caps mittels ETF in den letzten Jahren zu ihrer sportlichen Bewertung heutzutage beigetragen hat? Schließlich sind solche Unternehmen schwer zu analysieren, da oft intransparent und nur wenige Informationen verfügbar sind. Zudem ist das Risiko einer Pleite höher als bei großen Unternehmen mit einer gewissen Sonderstellung im Markt. ETFs bieten nun seit einigen Jahren die Möglichkeit in diese Unternehmen kostengünstig und stark diversifiziert anzulegen - evtl. hat das ja zu ihrer heute hohen Bewertung beigetragen? Das hätte dann aber wieder den Charakter einer Blase, oder anders gesagt: die hässlichen Entlein von heute sind die (weißen) Schwäne von morgen. Manch einer nennt es hier auch gerne "Performance-Chasing" ...

Ja.

 

Die Risikoprämie für Smallcaps ist generell die kleinste der 3-6 üblichen Risikofaktoren (Beta, Value, Small, Momentum, Low-volatility, Profitability, ...). Das kann man in der gelb-blauen Grafik weiter oben sehen, oder auch an anderer Stelle:

 

J9rzXY9.png

 

 

Je nach Zeitraum, Land/Region und genauer Methodik der Untersuchung unterscheiden sich die Werte immer etwas. Wir sehen aber, dass Smallcaps adjustiert für ihr höheres Beta nur eine schwache Prämie von ca. ~1-2% geliefert haben - in den USA. In den Schwellenländern ist das sogar noch geringer ausgeprägt. Und gerade beim Faktor Small gab es immer wieder auch lange Zeiträume, in denen Smallcaps die Largecaps unterperformed haben (>20 Jahre!). Die anderen Risikofaktoren stehen weltweit besser da.

 

Wenn wir im Sinne von Shiller davon ausgehen, dass Bewertungen wie das 10-Jahres-CAPE langfristig etwas aussagen (siehe Rückblick auf GMO Forecasts Link1, Link2 dazu, hier was zu Shiller P/E), dann sind die Renditeaussichten für die nächsten 10-15 Jahre zumindest bei US-Smallcaps in der Tat gering, für Smallcaps ex-USA dagegen ganz gut (auf niedrigem Niveau), siehe z.B den 7-Jahres-GMO Forecast (Nov. 2013) oder hier, hier und hier.

 

Und klar, wenn sich zuviele auf Unternehmen mit kleiner Marktkapitalisierung stürzen und die Kurse hochkaufen, dann kann darunter die Renditeerwartung dauerhaft leiden. Ganz generell kann es gut sein, dass die guten Aktienmarktrenditen (Beta) von ca. 1950-2000 eher die Ausnahme nach oben als die historische Regel waren, ganz unabhängig von den anderen Risikofaktoren. Vom Anleihenmarkt ganz zu schweigen (Zinssatz Anfang der 80 vs. heute). Immer schön vorsichtig planen und rechnen.

 

Daher noch einmal zur Warnung: Smallcaps erhöhen ziemlich sicher das Risiko, aber nur vielleicht die Rendite, insbesondere, wenn man nur einen begrenzten Anlagezeitraum hat. Der Risikofaktor Small ist nur einer von mehreren, daher gibt es keinen Grund, alles auf eine Karte setzen (außer man hat überlegenes Alpha-Wissen). Andererseits können wir nicht in die Zukunft schauen, daher würde ich auch nicht mutwillig "Karten" (Risikofaktoren) aus der Hand geben, d.h. keinen komplett raus lassen. Wie man das jetzt in einem Depot prozentual umsetzt, dafür gibt es prinzipbedingt immer erst im Rückblick eine gute Antwort. Ausgangspunkt sollte die Gewichtung nach Marktkapitalisierung aller Unternehmen weltweit sein, und dann kann man bei Bedarf und je nach persönlichem Risikoprofil mehr oder weniger stark davon abweichen, Regionen oder Faktoren stärker oder schwächer gewichten und dann rebalancen.

 

Zu diesen individuelle Entscheidungskriterien gehören zum Beispiel:

  • Wie stark hängt mein Erwerbseinkommen von der Wirtschaftsentwicklung ab? Bin ich verbeamtet kann ich das höhere Konjunkturrisko von z.B. Small, Value und EM besser verkraften als ein Freiberufler in einer sehr zyklischen Branche.
  • Kann ich es psychologisch ertragen, dass mein Aktienteil vielleicht 10 Jahre lang dem MSCI World hinterherhinkt, wenn es mit den übergewichteten Risikofaktoren im Anlagezeitraum schlecht läuft? Hier dazu eine Auswertung für den kompletten US-Markt nach Marktkapitalisierung (TSM) vs. Portfolios mit Small/Value-Tilts in rollierenden 5-Jahresperiode von 1927-2006
  • Wie groß ist das Depot? Viele kleine ETF-Positionen fressen hohe prozentuale Ordergebühren. Das ist allerdings eine Frage der verfügbaren Produkte, derzeit wird das Investment in Risikofaktoren ja als "Smart Beta"-Sau durch's Dorf getrieben, vielleicht gibt es in den nächsten Jahren dazu kostengünstige, fertige Produkte.

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Goldhamham

Hallo

 

mein Depot steht so schon seit 2 Jahren

 

wobei das einzige was sich geändert hat die Rohstoffe sind verkauft

25 % Anteil iShares MSCI Europe (ISIN DE000A0M5X28, WKN A0M5X2)

25 % Anteil iShares MSCI North America (ISIN DE000A0J2060, WKN A0J206

8 % Anteil Comstage ETF MSCI Pacific (ISIN LU0392495023, WKN ETF114

25 % Anteil iShares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGZT

10 % Anteil ETFX DJ-UBS All Commodities Forward 3 Month Fund (A1CXBU

 

7 % LU0690964092

 

Mehr braucht man nicht meiner Meinung nach

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troi65

Mehr braucht man in der Tat nicht.

Es geht aber - im Gegenteil ! - auch mit wesentlich weniger.

 

 

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Mehr braucht man nicht meiner Meinung nach

 

Schon. Aber wie ist Deine Begründung für die Übergewichtung der riskanteren Schwellenländer, wenn Du gegen ein Übergewichten von anderen riskanteren Dingen wie Value oder Small bist?

 

Und wieso gleich 4 Regionen-ETFs, wenn Smallcaps nicht einmal bis zu ihrer anteiligen Marktkapitalisierung (ca. 15%) im Depot sind? Rebalancing kann man schließlich auch zwischen Risikofaktoren bzw. Assetklassen statt zwischen Regionen durchführen. Die einzige große geographische Blase der letzten Jahrzehnte, die eine BIP-Gewichtung verhindert hätte, war Japan. Und deshalb soll jetzt eine kleinteilige Regionenaufteilung "normal" sein?

 

Wir können gerne Aktien nach Marktkapitalisierung als "völlig ausreichend" ansehen (Total Market Index & Co). Aber eine BIP-Gewichtung ist nur eine Möglichkeit von vielen darüber hinaus.

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