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Basti

Geplante Obsoleszenz

Empfohlene Beiträge

Basti
· bearbeitet von Basti

hab den Thread hier mal geöffnet, damit wir das Musterdepot von Sthenelos nicht damit vollfüttern :thumbsup:

 

Begriffserklärung:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Obsoleszenz#Geplante_Obsoleszenz

 

Bin damals bei ARTE Themenabend darüber gestolpert - war ein interessanter Bericht :thumbsup:

 

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RED-BARON

Verschwörungstheorie, das hat nichts mit der Realität zu tun. Dinge gehen nunmal kaputt, das ist seit 1000 Jahren schon so. :news:

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Basti
· bearbeitet von Basti

Verschwörungstheorie??? :w00t:

wie erklärt man sich dann konstruktionsbedingte Fehler in den Produkten?

 

in einigen Fällen ist es bereits nachgewiesen, das die Haltedauer manipuliert wird... oder Gehäuse beim Reparatur- bzw. Austauschversuch kaputt gehen müssen, das Drucker nach einfachem Chip Rebooten wieder normal drucken?

 

viele Sachen könnten mit billigsten Mitteln eine um ein Vielfaches höhere Betriebsdauer erhalten und dennoch passiert nix... klar stehen da Umsatzzahlen im Raum - aber man sollte auch nicht die benötigten Rohstoffe, den ganzen Elektromüll etc. vergessen :-

 

Würdet ihr ein Auto kaufen, wo drauf steht - läuft bis 100 000 km und dann war´s das... oder ein Fernseher mit max. 1000 Betriebsstunden??? :P

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fireball

 

Würdet ihr ein Auto kaufen, wo drauf steht - läuft bis 100 000 km und dann war´s das... oder ein Fernseher mit max. 1000 Betriebsstunden??? :P

 

Ja klar würde ich sowas kaufen, alles eine Frage des Preises. Geiz ist doch Geil oder ?

Kein Oder, so machen es doch die meisten Konsumenten jeden Tag, billig kaufen. Wo es herkommt, wie lange es hält, wie es produziert wurde ist doch nebensächlich Hauptsache der Preis stimmt.

 

Der Spruch wer billig kauft kauft zweimal, spielt außer bei Leuten wie mir dIe dem "Manufaktum" Gedanken pflegen nur eine sehr untergeordnete Rolle.

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Basti
· bearbeitet von Basti

Das ist der Punkt: der Verbraucher weiß es eben nicht, das manipuliert wurde... und bezahlt den Preis der "drauf steht" für im Prinzip mangelhafte Ware

 

schlimm genug, das die Leute das mittlerweile im Kopf schon einpreisen - das ein Gerät nur noch "ein paar Jahre" hält :(

 

P.S. deswege fahre ich auch mein 10 Jahre altes Auto und bin glücklich :D , alles hält, alles geht, noch nie Reparaturen - Weiter so! :thumbsup:

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Schinzilord

Naja, in meinen Augen ist "geplante Oboleszenz" mit marktwirtschaftlichem Denken gleichzusetzen.

Die Hersteller werden die Produkte nicht manipulieren, dass sie kurz nach der Gewährleistung auseinanderfallen, sondern versuchen den Gewinn zu maximieren unter folgenden Gesichtspunkten:

- Haltedauer

- Gewinn

- Umsatz

- Gewährleistungsansprüche

- Reputation

 

Kurzfristiges Gewinndenken unter der Maxime, nur irgendwie die Gewährleistungsdauer zu überstehen, ohne den Reputationsschaden in 2 Jahren zu beachten, führt halt automatisch zu mangelhafter Ware.

 

Wobei ich generell wenig schlechte Erfahrungen gemacht habe, aber ich pflege meine Produkte auch.

Meine Siemenshandys und Motorola Razor waren auch immer über >4 Jahre im Einsatz, und würden heute noch gehen (Akku zwischenzeitlich ersetzt).

 

Wenn ich mir aber eine Bohrmaschine für 15€ und ein Handrührgerät für 10€ beim Aldi kaufen, muss ich mich doch auch nicht wundern, wenn mir das Ding nach 2 Jahren auseinanderfliegt.

Bei diesen Produkten, die unter einem Pseudonym vertrieben werden ("Budget Modellreihe"), kann man auch die Reputation nicht verspielen, weil niemand ernsthaft mit der Marke irgendwas verbindet.

Und in 2 Jahren werden die Leute am Wühltüsch beim Discounter wieder den Akkuschrauber mitnehmen, weil er nur 15 € kostet.

Schnäppchendenken > Bestrafung

 

Meine Bosch Blau und mein Siemens Handrührer gehen jetzt nach ein paar Jahren immernoch.

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€-man

Meine Bosch Blau und mein Siemens Handrührer gehen jetzt nach ein paar Jahren immernoch.

 

Du hast vergessen zu schreiben: "Bei täglich acht Stunden Gebrauch."

 

Gruß

€-man

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Schinzilord

Meine Bosch Blau und mein Siemens Handrührer gehen jetzt nach ein paar Jahren immernoch.

 

Du hast vergessen zu schreiben: "Bei täglich acht Stunden Gebrauch."

 

Gruß

€-man

Woher weißt du, dass ich auf dem Bau arbeite? :w00t:

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€-man
· bearbeitet von €-man

Woher weißt du, dass ich auf dem Bau arbeite? :w00t:

 

Das tuhst Du nicht, sonst hättest Du wahrscheinlich eine Hilti.

 

Gruß

€-man

 

Edit: Vielleicht brauchst Du die Bosch, um im Labor Zentrifugalarbeiten zu tätigen. ;)

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Im Gegenteil, bei "Wühltisch"-Geräten weiss man, was man bekommt. Man ist sich schon beim Kauf darüber im Klaren, dass das kein Produkt für die Ewigkeit ist. Ausserdem kann man ja einfach mal überschlagen: Was kostet ein Marken-Akkuschrauber - beispielsweise - im Vergleich zu dem Noname-Teil. Oft ist es so, dass man sich 3-5 NoName-Geräte kaufen kann, bis man den Preis des Markengerätes erreicht hat. 2 Jahre mal 3 sind dann auch schon 6 Jahre ...

 

Des weiteren gibt es auch bei Markenprodukten Beispiele für geplante Obsoleszenz. Ein Beispiel: Oral-B elektrische Zahnbürsten - sicher über den Verdacht erhaben, ein NoName-Produkt zu sein - haben einen nicht wechselbaren NiMh-Akku eingebaut. Nach 2-3 Jahren gibt das Teil wegen des Memory-Effektes regelmäßig seinen Geist auf. Man muss sich eine neue Zahnbürste kaufen. Es wäre ein leichtes für Oral-B die teuren Zahnbürsten mit Li-Ionen-Akkus ohne Memory-Effekt auszustatten oder den Akku wechselbar zu machen. Die machen das aber nicht - geplante Obsoleszenz!

 

Allerdings ist geplante Obsoleszenz (... oder auch ungeplante) es für "Bastler" kein Hindernis: Man kann die Oral-B auseinanderbauen, sich für ein paar € einen neuen Akku kaufen und den Akku austauschen. Dann schnurrt das Ding wieder wie eine eins.

 

Ich habe (nicht wegen des Geldes sondern weil ich immer unheimlich stolz bin, wenn ich wieder was kaputtes zum Leben erwecken konnte B) ) schon etliches wieder repariert. Ein paar Beispiele:

 

- Ein defektes Display einer runtergefallenen Oral-B Zahnbürste

- Einen mechanischen korrodierten Quellenwahlschalter eines Yamaha-Verstärkers (eine heiden Arbeit! hat aber auf anhieb funktioniert)

- Eine defekte Brühgruppe eines Delonghi Kaffeevollautomaten

- Gerade vor 2 Wochen: Den absolut toten (nichtmal Bios hat noch gezuckt) Dell-Laptop meiner Freundin

 

Letzteres war recht lustig: Laptop komplett auseinanderbauen und das Motherboard für 30 min bei 130°C in den Backofen legen, danach wieder zusammenbauen - funzt :P

 

Wenn solche Aktionen nicht zu häufig sind, macht mir es Spaß der Obsoleszenz - gepant oder ungeplant - den Kampf anzusagen.

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€-man

sparfux, würde es Deinen Spaßfaktor erhöhen, wenn wir Dir ein paar solcher Dinger zuschicken?

 

Gruß

€-man

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sparfux

Na ja, ich habe ja geschrieben: "wenn es nicht zu häufig ist". Nach der Laptop-Geschichte besteht vorerst kein Badarf. :lol:

 

Aber ein Tipp: Es gibt da eine ganze Subkultur der "Obsoleszenz-Kämpfer". Als ich das Problem mit der ein paar Tage nach dem Kauf runtergefallenen Oral-B-Zahnbürste hatte und eine andere Defekte zum Displaytausch auf ebay kaufen wollte, habe ich erstaunt festgesetllt, wie "teuer" kaputte Oral-B Zahnbürsten noch sein können. Das war echt erstaunlich. Die Teile gehen noch für sagen wir 20€ weg.

 

Im Nachhinein war mir das klar. Die werden von anderen Reperaturwütigen gekauft. Bei defekten Kaffeevollautomaten das gleiche.

 

Wenn Du es nicht selber reparieren willst, verkaufe es in der Bucht!

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Morbo
· bearbeitet von Morbo

"Downsized Motoren"

 

Es hiess ja immer, so ein Auto haellt locker 10 Jahre, evtl. rostet nach 20 oder 30 das Chassis weg, aber sonst. Die Werkstattmenschen klingen im Bezug auf obiges heute ganz anders....

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Archimedes
· bearbeitet von Archimedes

"Downsized Motoren"

 

Es hiess ja immer, so ein Auto haellt locker 10 Jahre, evtl. rostet nach 20 oder 30 das Chassis weg, aber sonst. Die Werkstattmenschen klingen im Bezug auf obiges heute ganz anders....

Das ist ähnlich wie mit den Dieselmotoren.

Die alten Diesel hielten 400-500 tausend Kilometer, bei den neuen gibt es oft schon ab hunderttausend Probleme mit Injektoren oder dem Turbolader.

Das Thema hatten wir hier allerdings schon vor ein paar Monaten.

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boll

Ich kann mich eigentlich nicht beklagen, was die "Haltbarkeit" meiner technischen Geräte anbelangt. Darunter sind weitestgehend keine Edel-/Premiummarken. Beispiele:

 

Mein Fernseher (51cm, Röhre, Noname) hat erst nach 14 Jahren Dienst seinen aufgegeben, eine Reparatur kam für mich nicht infrage, auch weil ich mittlerweile mit meiner Freundin zusammengezogen war und wir nur einen TV nutzen (btw: auch 51cm, Röhre, Panasonic, mittlerweile 10 Jahre alt schon).

Vor 10 Jahren kaufte ich mir noch als Student einen Handmixer bei Aldi, der immer noch funktioniert. Die WaMa, Kaffeemaschine (Senseo), Mikrowelle (Severin), der gebrauchte Stabmixer aus der Zeit ebenso. Nur der Elektrogrill und das Waffeleisen wollten seit letztem Jahr nicht mehr (Severin bzw. Tchibo - über 7-8 Jahre alt und häufig im Gebrauch).

Der vor 8,5 Jahren geschenkte Noname-Akku-Bohrer hat zwar während der großen Dachsanierung deutlich gelitten, der Akku schwächelt, aber er ist für einfache Tätigkeiten zu gebrauchen (mehr will ich auch nicht (mehr)).

Ein 17-Zoll-Monitor von Medion (ca. 7 Jahre alt) tut's auch noch.

Dolby-Digital-Receiver inkl. Boxen (Panasonic) sind auch schon gut 10 Jahre alt, der CD-Spieler noch älter - ja und selbst der "uralte" VHS-Recorder gehen noch (letzterer wird aber so gut wie nie gebraucht).

Mein in die Jahre gekommenes Nokia Handy wurde kürzlich, obwohl noch voll funktionsfähig, gegen ein modernes Smartphone ausgetauscht (überall diese schönen Farben). Das war neben der Neuausstattung des PC-Innenlebens meine erste "Investition" seit Langem, die nicht aufgrund eines Defektes getätigt wurde.

 

Ich klopfe auf Holz, dass das so weiter geht...

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Schlaftablette
· bearbeitet von Schlaftablette

Edit:

Nach einer Woche wieder entfernt, da evtl. Rückschlüsse auf meinen Arbeitgeber möglich.

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Maikel
Es hiess ja immer, so ein Auto haellt locker 10 Jahre

Das war bei Autos lange Zeit nicht so.

 

Gerade Autos sind ein Argument gegen angebliche geplante O., die halten heutzutage wesentlich länger als früher, und sehen die Werkstätten wesentlich seltener.

 

Mein erstes Auto, vor gut 30 Jahren, war im zarten Alter von 5 Jahren durchgerostet, kurz danach flog die Bremse davon, wg. Rostschaden.

Die folgenden Autos brauchten etwa alle 20.000 km neue Bremsbeläge, nach 50.000 km einen neuen Auspuff, usw., und mußten alle 6 Monate zur Inspektion.

Nach 10 Jahren und/oder 100.000 km war ein Auto zu der Zeit normalerweise ausgelutscht.

 

Mein aktuelles Auto ist 12 Jahre alt, etwa 120.000 km gelaufen, zeigt keinerlei Rost, braucht nur alle 2 Jahre zur Inspektion, und brauchte letztes Jahr zum ersten mal neue Bremsbeläge; sonst war bisher auch kaum was. Läuft eigentlich "wie am ersten Tag".

Bei vielen Autos in der Verwand- und Bekanntschaft sah und sieht das ähnlich aus.

 

Gruß, Michael

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€-man
· bearbeitet von €-man

Der Ursprungsbeitrag war hoffentlich lange genug lesbar - besonders für Schlaftablette.

 

Gruß

€-man

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RED-BARON
· bearbeitet von RED-BARON

Verschwörungstheorie??? :w00t:

wie erklärt man sich dann konstruktionsbedingte Fehler in den Produkten?

 

in einigen Fällen ist es bereits nachgewiesen, das die Haltedauer manipuliert wird... oder Gehäuse beim Reparatur- bzw. Austauschversuch kaputt gehen müssen, das Drucker nach einfachem Chip Rebooten wieder normal drucken?

 

viele Sachen könnten mit billigsten Mitteln eine um ein Vielfaches höhere Betriebsdauer erhalten und dennoch passiert nix... klar stehen da Umsatzzahlen im Raum - aber man sollte auch nicht die benötigten Rohstoffe, den ganzen Elektromüll etc. vergessen :-

 

Würdet ihr ein Auto kaufen, wo drauf steht - läuft bis 100 000 km und dann war´s das... oder ein Fernseher mit max. 1000 Betriebsstunden??? :P

 

 

 

Das ist der Punkt: der Verbraucher weiß es eben nicht, das manipuliert wurde... und bezahlt den Preis der "drauf steht" für im Prinzip mangelhafte Ware

 

schlimm genug, das die Leute das mittlerweile im Kopf schon einpreisen - das ein Gerät nur noch "ein paar Jahre" hält :(

 

P.S. deswege fahre ich auch mein 10 Jahre altes Auto und bin glücklich :D , alles hält, alles geht, noch nie Reparaturen - Weiter so! :thumbsup:

 

 

Der Goldpreis hat also auch "Geplante Obsoleszenz" :news: Das ist aber nicht bewiesen und daher gilt für Gold- und Zahnbürstenobsoleszenz - Verschwörungstheorie :narr:

 

 

Verschwörungstheorie, das hat nichts mit der Realität zu tun. Dinge gehen nunmal kaputt, das ist seit 1000 Jahren schon so. :news:

Sorry, Red Baron, so sehr ich deine Beiträge sonst schätze, aber ich glaube, hier bist du etwas naiv.

 

Schön - ich nehme an andere finden die einfach zum Kotzen. Schön empfinden und verstehen sind aber zwei verschiedene Dinge. Deswegen hab ich Dir weiter oben nochmal

ein kleines Übungsbeispiel überlassen :rolleyes:

 

Ich bin mir sehr sicher, das Leute sich wohler fühlen wenn Sie verarscht werden.

 

Nettes Beispiel:

Kollege : bestellt Ersatzblech beim Kfz-Verwerter und handelt natürlich mit dem Preis bis auf eine handvoll Euro runter.

Verwerter : sichert die Ware zu mit der Bemerkung, da hat aber ein Hund reingebissen in den Kotflügel

Kollege : ja okay, und können Sie mir den für 10 Euro demontieren oder Selbstdemontage ?

Verwerter : ja, für 10 Euro extra baue ich den ihnen auch ab.

Kollege : zufrieden, ja toll - dann hole ich den heute Abend.

 

Mein Kommentar nacht dem Telefonat : Wenn Du den heute bekommst, sieht der aus als hätte da noch ein 2. Hund reingebissen :P

 

Kollege hat erst noch kräftig gelacht, ich auch - im schlief dann aber das Gesicht ein, ich musste noch mehr lachen :P

 

Das ist eben der Unterschied. Handel Mann gegen Mann oder anonym Klickunzen sammeln.

 

 

Wie "defekte" Uhren als hochpräzises Chronometer aufm Flohmarkt erfolgreich verkauft wird - muss ich leider für mich behalten.

Es wäre sonst evtl. geschäftsschädigend. Toll sind die Kunden, die einem die mießen Tricks nicht übel nehmen und über ihre EIGENE Dummheit und Naivität lachen können :thumbsup:

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Schlaftablette

Ich glaube, ich stehe etwas auf dem Schlauch. Aber nach dreimal durchlesen, hab ich die Verschwörungstheorie verstanden ;)

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Basti

Das ist mitunter das Schlimmste an der ganzen Sache: Nicht das Produkte entsprechend "modifiziert" werden - sondern das sie die Kunden für so DUMM halten, das sie das nicht merken :angry:

 

Mag sein, das bei vielen Produkten es eine "Reifephase" geben muß - in der immer mal was schnell kaputt geht... doch bei einigen Produkten riecht es schon ziemlich muffig... auch wenn man weiß, das es ohne Probleme anders gehen würde! :-

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Morbo
Es hiess ja immer, so ein Auto haellt locker 10 Jahre

Das war bei Autos lange Zeit nicht so.

 

Gerade Autos sind ein Argument gegen angebliche geplante O., die halten heutzutage wesentlich länger als früher, und sehen die Werkstätten wesentlich seltener.

 

Mein erstes Auto, vor gut 30 Jahren, war im zarten Alter von 5 Jahren durchgerostet, kurz danach flog die Bremse davon, wg. Rostschaden.

Die folgenden Autos brauchten etwa alle 20.000 km neue Bremsbeläge, nach 50.000 km einen neuen Auspuff, usw., und mußten alle 6 Monate zur Inspektion.

Nach 10 Jahren und/oder 100.000 km war ein Auto zu der Zeit normalerweise ausgelutscht.

 

Mein aktuelles Auto ist 12 Jahre alt, etwa 120.000 km gelaufen, zeigt keinerlei Rost, braucht nur alle 2 Jahre zur Inspektion, und brauchte letztes Jahr zum ersten mal neue Bremsbeläge; sonst war bisher auch kaum was. Läuft eigentlich "wie am ersten Tag".

Bei vielen Autos in der Verwand- und Bekanntschaft sah und sieht das ähnlich aus.

 

voll klar. Wir muessen nur mal die Zeitlinie abstimmen.

 

In der - ich nenne es mal - aelteren Vergangenheit waren Autos noch nicht ausgereift im Bezug auf Verschleiss und Rost. Hier wuerde ich dein 30 Jahre altes hinzuzaehlen.

 

Die Autogenerationen der juengeren Vergangenheit waren aufgrund der Probleme sehr ausgereift. Langlebigkeit und Sicherheit waren die Verkaufsargumente. Hier passt dein aktuelles Auto zeitlich rein. Meins auch. Ich behaupte im groben alles was ca. 1995 - 2005 gebaut wurde (die Phasen sind im allgemeinen schwer abzugrenzen).

 

Das ist in der Autoindustrie zum Problem geworden. Wir sahen/sehen zb. abartig hohe Ersatzteilpreise weil die Produktionsstueckzahlen nicht hoch genug waren. Es gibt einige Modelle, die so gut sind, dass deren Benutzer sie gar nicht abgeben wollen. Die kosten auch gebraucht viel. Es gab in Richtung Langlebigkeit/Verschleiss nix mehr zu entwickeln, Haltbarkeit haette sich dann wohl >50 Jahre verschoben was als Verkaufsargument kaum was bewirkt. Also ist es gekommen, das man Autos mehr ueber Design, Life-Style, Spassfaktor und Luxus verkauft. Damit geht mehr Absatz. Die Entwicklung wurde in diese Richtung gelenkt und dann wirds halt wie bei Klamotten...

 

... wenn wir nun Autos ohnehin wie Klamotten wechseln, ist lange Nutzungsdauer deutlich weniger relevant. Also machts nix mehr wenn der Motor 10 Jahre weniger mitmacht... das Oekobewusstsein ist ja oftmals mit dem Momentanverbrauch an der Tankstelle abgedeckt. Es reicht aus wenn er innerhalb der eher kuerzeren Nutzungsdauer relativ zu aelteren Generationen weniger verbraucht und die Karre in dieser Zeit selten die Werkstatt von innen sieht.

 

Es gab halt eine Strategieverschiebung, deren Auswirkungen man jetzt sieht.

 

(Idee: man muesste mal die Gebrauchtwagenpreise von Modellen mit downsized Motoren empirisch ueberwachen. Erwartung waehre, dass sie bei zb. >150000km deutlich absacken um zu implizieren dass der Motor demnaechst evtl. die Hufe gen Himmel streckt)

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Nudelesser

(Idee: man muesste mal die Gebrauchtwagenpreise von Modellen mit downsized Motoren empirisch ueberwachen. Erwartung waehre, dass sie bei zb. >150000km deutlich absacken um zu implizieren dass der Motor demnaechst evtl. die Hufe gen Himmel streckt)

 

Wobei man damit lediglich die Erwartungen der Gebrauchtkäufer misst und nicht die tatsächliche Standzeit der Motoren. Brauchbare Daten dazu müsste eher der ADAC haben. Fraglich ist nur, ob dieser Zahlen veröffentlichen würde, die seinen "Industriepartnern" nicht gefallen.

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Nord

Ich arbeite in einem großen deutschen Industriekonzern als Erprobungsplaner in einer F&E-Abteilung. Ich würde dazu gern ein paar Dinge loswerden, um Fakten von Mythen und Märchen zu trennen:

 

Wahr ist, dass Produkte nicht für die Ewigkeit entwickelt werden. Sie werden aber auch nicht so entwickelt, dass sie unmittelbar nach Ablauf der Gewährleistungsfrist ausfallen. Es wird eine sinnvolle Lebensdauer für jede Produktkategorie definiert. Es gibt eine maximal zulässige (sehr niedrige) Ausfallquote innerhalb der Gewährleistungsfrist und eine maximal zulässige Ausfallquote innerhalb der geplanten Lebensdauer. Die statistische Verteilung der tatsächlichen Lebensdauer soll möglichst schmal um die geplante Lebensdauer liegen. An Produkte für den Privatkonsumentenbereich werden deutlich geringere Anforderungen hinsichtlich Ausfallquote gestellt, als an Produkte, die als Zulieferteil für andere Industrieprodukte dienen und erst recht als an sicherheitsrelevante Bauteile und Produkte (Stichwort Produkthaftung). Bei der Entwicklung werden in Produkte keine absichtlichen Schwachstellen und kein absichtlicher Verschleiß eingebaut. Schafft ein Produkt deutlich geringere Ausfallquoten über die geplante Lebensdauer als gefordert oder bei gleicher Ausfallquote eine deutlich höhere als die geplante Lebensdauer, so wird das Design nur dann auf die geplante Lebensdauer bzw. maximale Ausfallquote angepasst, wenn damit eine sinnvolle Kostenersparnis einhergeht und damit höhere Gewinnmarge einhergeht. Ich habe bereits Fälle gehabt, bei denen es ein Overdesign gab, das nicht zurückentwickelt wurde, weil sich dadurch zum einen keine Kostenersparnis ergab aber dafür zusätzlicher Entwicklungs- und Erprobungsaufwand (und damit unnötige Kosten).

 

Das alles gilt für meinen Arbeitgeber und deckt sich mit meiner täglichen Erfahrung. Meiner ganz persönlichen Meinung nach sind die geplanten Lebensdauern und Ausfallquoten so gewählt, dass man sich als Endkonsument nicht betrogen fühlen muss. Die Lebensdauer entspricht etwa zwei bis vier Entwicklungszyklen neuer Produktgenerationen und nicht nur einer. Wir gehen den Ursachen von Beschwerden, gleich ob von Privatkunden oder von Industriekunden, grundsätzlich nach und stellen Qualitätsmängel so schnell wie möglich ab, wenn diese sich durch Zahlen belegen lassen.

 

Wie es bei anderen Unternehmen ausschaut, kann ich nicht beurteilen.

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Meine persönliche Erfahrung geht auch eindeutig dahin, dass es diese Planerei in der Lebensdauer gibt.

Und ehrlich gesagt, muss mir auch erstmal jemand beweisen, dass es nicht so ist.

Es liegt absolut im Interesse der Hersteller, dass die Produkte nach einiger Zeit nicht mehr funktionieren.

Vor allem in Bereichen in denen die Geräte nicht vom Kunden von selbst durch radikale technische Veralterung von selbst ausgetauscht werden.

Seit wann handeln Hersteller entgegen ihres Interesses, wenn sie am Markt bestehen wollen?

 

Mein Lieblingsbeispiel sind Wasserkocher.

Meine letzten drei Kocher (alles Markengeräte: Tefal, Bosch, Siemens) gingen kurz nach Ablauf der 2 Jahre Gewährleistung kaputt.

Nun habe ich wieder einen Wasserkessel, den man auf den Herd stellt.

 

Unser Wirtschaftssystem braucht stetigen Konsum.

Es steht und fällt mit selbigem.

Ganz banal gesprochen: Wenn niemand mehr einen Wasserkocher kauft, weil alle einen haben, können die Hersteller der Wasserkocher zu machen.

(Das Prinzip ist auf viele Produkte anwendbar. Ganz besonders bei technischem Stillstand, wenn niemand wegen des technischen Fortschritts sein altes Gerät austauschen will.)

 

Und selbst bei Geräten, wie beispw. Handys, bei denen der "Normalfall" ist, dass sich viele Nutzer nach spätestens 2 Jahren ein neues zulegen würden,

liegt es nicht im Sinne des Herstellers, dass er Geräte baut, die 10 Jahre halten würden.

Warum sollte der Hersteller Werkstoffe verwenden, die länger halten und wahrscheinlich gleichzeitig teurer sind, wenn er für geringere Herstellungskosten ein Produkt herstellen kann,

welches sogenannte "sinnvolle Nutzungsdauer" auch so durchhält?

Es gibt keinen betriebswirtschaftlich plausiblen Grund.

 

Mir wurde (zugegeben über drei Ecken) von einem sehr guten Freund erzählt, der Ingenieur ist, dass er von einen ehemaligen Kommiltonen erzählt bekam, dessen Vater wiederum bei VW mit der Entwicklung von Wasserpumpen betraut ist, dass dort ganz genau festgelegt wird, wie lang eben diese Wasserpumpen halten sollen.

Aus Sicht der Hersteller ist es nur sinnvoll so zu handeln. Moralisch ist es freilig nicht einwandfrei.

 

Ganz besonders dann, wenn man als Kunde einen deftigen Markenzuschlag bezahlt, eben weil man davon ausgeht Qualität zu bekommen.

Hier wiederum ist Apple ein gutes Beispiel.

Mein iMac (schweineteures custommade Produkt) legte pünktlich nach Ablauf von drei Jahren - was gleichzeitig das Ablaufdatum der längsten Variante des AppleCareProtectionPlans ist - die Hufe hoch.

Reparaturkosten von über 1000€.

Wozu also reparieren? ;-)

Zufall?

 

Mein Fazit: Es gibt dieses geplante Kaputtgehen zweifelsohne.

 

Hier noch ein Artikel von n-tv von vor einem Jahr. Zum Glück gibt es die Bookmarkfunktion.^^

 

Es gibt gerade am Beispiel von Apple andere Möglichkeiten um Kunden quasi zum Neukauf zu zwingen, aber Kaputtgehen ist halt auch eine.

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