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ceekay74

Finanzplanung im Ruhestand

Empfohlene Beiträge

Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
Am 23.1.2021 um 16:18 von stagflation:

Ich halte nichts von Tools. Selbst rechnen! Sonst versteht man nicht, wie es funktioniert - und wo die Knackpunkte liegen.

Man muss nicht alles selbst rechnen. Manches bekommt man selbst auch nicht hin. Diese Seite hier hat meiner Meinung nach einige sehr schöne kostenlose Tools, die zu Thema passen: www.portfoliovisualizer.com

 

Unter anderem dieses (www.portfoliovisualizer.com/monte-carlo-simulation), das mittels Monte Carlo Simulation und historischen Daten bei einer ganzen Reie von frei wählbaren Parameter Wahrscheinlichkeiten auf der Basis von 10.000 Simulationen für den künftigen Vermögensverlauf anzeigt. Hier ein ziemlich willkürlich zusammengestecktes Beispiel für 70% US Large Cap, 10% Mid-Cap Growth Stocks, 15% 10 Jahresanöeihen und 5%  Kurzläufer: 1 Mio Startkapital, 40 Jahre erwünschter Erlebnishorizont, 5k monatliche Entnahme, historische Werte für Assets, Inflation, schlechtestes Jahr immer am Anfang als erschwerende Bedingung.

Die bunten Fieberkurven geben die Vermögensentwicklung für die besten 10%, 25% etc. der Simulationen wieder, die blaue Kurve die Wahrscheinlichkeit, dass im angegebenen Jahr noch Vermögen besteht.

 

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Auch der Financial Goals Planer ist meiner Meinung nach ganz brauchbar.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Kleines Problem bei allen US-basierten Tools ist die Währungsentwicklung und die Besteuerung.

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stagflation
vor 20 Stunden von Kai_Eric:

Man muss nicht alles selbst rechnen. Manches bekommt man selbst auch nicht hin.

 

Und was sagen Dir die hübschen Bildchen jetzt? Was nützt die die Aussage: "mit 80% Wahrscheinlichkeit werde ich in 15 Jahren noch Vermögen haben?".

 

Was passiert, wenn die 20% Wahrscheinlichkeit eintreffen sollten, dass das Vermögen in 15 Jahren weg ist? Willst Du dann mit 80 wieder arbeiten gehen? Oder von Sozialhilfe leben?

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Gast231208
vor 25 Minuten von stagflation:

Und was sagen Dir die hübschen Bildchen jetzt? Was nützt die die Aussage: "mit 80% Wahrscheinlichkeit werde ich in 15 Jahren noch Vermögen haben?".

Was passiert, wenn die 20% Wahrscheinlichkeit eintreffen sollten, dass das Vermögen in 15 Jahren weg ist? Willst Du dann mit 80 wieder arbeiten gehen? Oder von Sozialhilfe leben?

 

 

Blöde Frage: Und was nützt dir dann das von dir praktizierte "Selbst rechnen! Sonst versteht man nicht, wie es funktioniert - und wo die Knackpunkte liegen"?

Willst Du dann mit 80 wieder arbeiten gehen? Oder von Sozialhilfe leben?

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chirlu
vor 2 Stunden von stagflation:

Was nützt die die Aussage: "mit 80% Wahrscheinlichkeit werde ich in 15 Jahren noch Vermögen haben?".

 

Nun, man könnte daraus etwa den Schluß ziehen, daß einem das zu riskant ist und man lieber eine niedrigere Abheberate als 6% einplant. Oder eine höhere, wenn einem 20% Risiko nicht genug Nervenkitzel ist.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von pillendreher:

Blöde Frage: Und was nützt dir dann das von dir praktizierte "Selbst rechnen! Sonst versteht man nicht, wie es funktioniert - und wo die Knackpunkte liegen"?

 

Ich kann kurz skizzieren, wie ich das gemacht habe.

 

Zwei Dinge vorweg:

  1. Alle Berechnungen habe ich in LibreOffice Calc (Excel) durchgeführt.
     
  2. Im folgenden Modell muss man ein paar Annahmen treffen (Inflationsrate, Rendite, usw.). Die genauen Zahlen sind gar nicht so wichtig - viel wichtiger ist vielmehr eine Sensitivitätsanalyse: wie stark ändert sich das Ergebnis, wenn man die Annahmen ein wenig ändert? Diese Erkenntnisse sind entscheidend! Deshalb ist es wichtig, dass man seine Annahmen (Inflationsrate, Rendite, usw.) nicht direkt in Formeln codiert, sondern dass man sie in einzelne Zellen einträgt. Dann kann man sie schnell ändern und sich dann ansehen, was die Änderungen bewirken.
     

Jetzt zu meinem Modell:

  1. Ich habe mir überlegt, wann ich in Rente gehe und wie viel Geld ich dann pro Jahr brauche (Beispiel: mit 63 und 40.000 € pro Jahr netto).
     
  2. Ich habe mir überlegt, wie hoch die allgemeine Inflationsrate und die Inflationsrate für meine PKV sein wird (Beispiel: 3% und 5%).
     

  3. Ich habe mir eine Tabelle erstellt, in der ich für alle Folgejahre (Alter: 64, 65, 66, ... 95) berechnet habe, wie viel Geld ich brauchen werde (aus 1 und 2). Man sieht: das steigt exponentiell an. Bei 95 wäre ich schon bei über 100.000 € pro Jahr. Man kann sicherlich darüber diskutieren, ob das so stimmt: wahrscheinlich werde ich gar keine 90 Jahre alt (vielleicht aber doch) - und mit 80 werde ich wahrscheinlich nicht mehr reisen und auch viele andere Dinge nicht mehr tun. Andererseits brauche ich dann vielleicht Pflege.

    Egal wie man rechnet und welche Annahmen man trifft: der entscheidende Punkt ist der exponentielle Anstieg. Es ist sehr wichtig, diesen in allen weiteren Rechnungen zu berücksichtigen.
     

  4. Ich habe ausgerechnet, welche Teile meines Geldbedarfs bereits durch gesetzliche Rente, betriebliche Altersversorgung, Lebensversicherung, usw.) finanziert sein werden. Den Rest möchte ich durch Erträge aus Kapitalanlagen und Entnahmen aus dem Kapitalstock finanzieren. Bei der Berechnung der Erträge aus Kapital-Anlagen geht natürlich eine weitere Rechengröße ein: die erwartete Kapital-Rendite.

 

Bereits an dieser Stelle werden die meisten schlucken - weil sie nämlich feststellen, dass es hier eine erhebliche Lücke zwischen Geldbedarf und tatsächlich vorhandenem Kapital und Ansprüchen aus Versicherungen gibt. An dieser Stelle sollte man die benötigten Geldmittel im Rentenalter noch einmal überprüfen und ggf. nach unten korrigieren - allerdings ohne sich die Welt schönzurechnen.

 

Jetzt ist die Frage, wie man sein vorhandenes Kapital einsetzt, um die Differenz zwischen Ansprüchen aus Versicherungen und benötigtem Geldbedarf im Rentenalter zu decken. Man kann in der Excel-Tabelle folgende Varianten durchrechnen.

  1. Man könnte das Geld einfach auf dem Konto liegen lassen und jeden Monat das benötigte Geld abheben. Nachteil: das Geld wird irgendwann alle sein!
     
  2. Man könnte das Geld in eine klassische Rentenversicherung einzahlen, die einem dann jeden Monat einen konstanten Betrag zahlt (Zahlen für die monatliche Rente bei einem Einmalbetrag X bekommt man bei den diversen Rechnern im Internet). Vorteile: man bekommt die Rente lebenslang - die Geldquelle versiegt also nicht irgendwann. Nachteile: die Rente steigt nicht mit der Inflation. Man hat also ein Finanzierungsproblem in höheren Alter, weil man ja wegen der Inflation immer mehr und mehr Geld benötigt. Alternative: klassische Rentenversicherung mit steigender Rente: Nachteil: noch schlechtere Rendite.
     
  3. Man könnte das Geld in die GRV einzahlen und sich dann eine Rente auszahlen lassen. Da die gesetzliche Rente mit der Inflation steigen wird, hat man das Finanzierungsproblem der gleichbleibenden "klassischen Rente" im höheren Alter nicht. Außerdem ist die gesetzliche Rente sehr sicher.
     
  4. Man könnte das Geld selbst in einem ETF-Depot anlegen und dann jeden Monat einen Betrag X entnehmen. Hier ist es wichtig, genau zu verstehen, dass das Ergebnis sehr sensitiv von den Annahmen (Inflationsrate, Rendite) abhängt - und man bei schlechterer Entwicklung dieser Werte als angenommen (niedrigere Rendite, höhere Inflation) recht schnell im Nichts endet. Das Problem ist die Todesspirale, die anfängt, sobald man Kapital (nach Inflationsausgleich!) entnimmt. Das führt schnell zum Versiegen der Geldquelle.

    Man kommt in die Todesspirale, wenn man mit seinen Anlagen nicht dauerhaft mehr erwirtschaftet, als Inflationsausgleich des Kapitals und Entnahmen zusammen. Und das ist wirklich schwierig!

    Wenn ich die Grafik von @Kai_Eric oben richtig verstehe, zeigen seine lila, grüne und orange Kurve genau das. Die Kurve knickt nach unten ab und das Kapital ist innerhalb kurzer Zeit weg. Ich kann nur jedem empfehlen, diesen Effekt zu verstehen. Er ist wirklich brutal: es passiert sehr schnell und man kann dann nichts mehr machen! Wirklich: baut Euch eine Excel-Tabelle, spielt mit den Parametern und versucht zu verstehen, wann und warum man in diese Todesspirale kommt.
     

Zusammenfassung: kein Mensch weiß, wie sich Inflation und Renditen entwickeln werden. Der Trick ist NICHT, sich eine Altersvorsorge unter ganz bestimmten Werten für Inflation und Rendite zusammenzubauen - SONDERN man braucht eine Altersvorsorge, die unter einer Vielzahl von möglichen Werten für Inflation und Rendite funktioniert! Wenn man das so betrachtet, wird man sein Geld sicherlich anders anlegen, als manche Frugalisten sich das mit ihren über-optimistischen Modellen erträumen. Und dann wird auch die gesetzliche Rentenversicherung mit dem eingebauten Inflationsschutz und der lebenslangen Zahlgarantie plötzlich sehr attraktiv - als ein Baustein unter mehreren. Sie hilft nämlich genau da, wo das "Kapital-selbst-anlegen"-Modell versagt: im hohen Alter.

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Der Heini
vor 24 Minuten von stagflation:

die gesetzliche Rentenversicherung mit dem eingebauten Inflationsschutz und der lebenslangen Zahlgarantie

Die gesetzliche Rente ist doch an die Lohnsteigerungen gekoppelt und nicht mehr an die Inflation. Da stimmt auch eine deiner Annahmen nicht mehr, oder?

vor 27 Minuten von stagflation:

die Inflationsrate für meine PKV

Was ist denn das? Die PKV hat doch Altersrückstellungen (je nach Vertrag), die eine weitere Steigerung im Alter verhindern soll. Was hat das mit Inflation zu tun?

 

Selber rechnen ist ja eine gute Idee, aber viel entscheidender sind die gemachten Annahmen, die können den größten Einfluss haben.

Also Sequence of Return Risk und Inflation zum Beispiel.

Ich hab auch unterschiedlichste Tools schon verwendet und bin mir sicher, am Ende kommt es immer anders. Sicher ist man eigentlich nur mit staatlich garantierter Pension und hohem Kapitalstock, ansonsten bleibt immer ein Restrisiko oder man arbeitet bis zum Tode.

 

P.S.: cfiresim.com wird immer besser.

www.portfoliovisualizer.com ist sehr US-lastig und wenn man das SoRR hoch einstellt ist erstaunlich, wenn man im Crash >90% verliert, hab ich noch nicht erlebt (Wiederholung an 1929 mit Passivität des Staates glaube ich nicht dran).

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Noch_Neu_Hier
vor 2 Minuten von Der Heini:

........ und bin mir sicher, am Ende kommt es immer anders. Sicher ist man eigentlich nur mit staatlich garantierter Pension und hohem Kapitalstock, ansonsten bleibt immer ein Restrisiko oder man arbeitet bis zum Tode.

 1+ :thumbsup:

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stagflation
vor 14 Minuten von Der Heini:

Die gesetzliche Rente ist doch an die Lohnsteigerungen gekoppelt und nicht mehr an die Inflation. Da stimmt auch eine deiner Annahmen nicht mehr, oder?

Zwischen allgemeiner Inflation und allgemeinen Lohnsteigerungen gibt es vielfältige Zusammenhänge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das schlagartig auseinanderläuft.

 

vor 4 Minuten von Der Heini:

Was ist denn das? Die PKV hat doch Altersrückstellungen (je nach Vertrag), die eine weitere Steigerung im Alter verhindern soll. Was hat das mit Inflation zu tun?

Richtig ist, dass es Altersrückstellungen gibt - aber die decken nicht:

  • die Inflation
  • die über die Inflation hinausgehenden Ausgabensteigerungen im Gesundheitsbereich
  • Absenkung des Zinsniveaus

Aber abgesehen davon kannst (und solltest) Du natürlich für eigene Rechnungen eigene Annahmen treffen. Ich glaube aber nicht, dass das zu wesentlich anderen Ergebnissen führen wird.

 

vor 8 Minuten von Der Heini:

am Ende kommt es immer anders.

 

Das wird sehr wahrscheinlich so sein. :)

 

Die Frage ist aber trotzdem, wie man damit umgeht, wenn mit 80 das Kapitalvermögen weg ist und man dann im Monat deutlich weniger Geld zur Verfügung hat, als man geplant hat.

 

Es ist auch eine Typ-Frage. Manche Leute können gut mit solchen Ereignissen umgehen! Ich habe einen Bekannten, der immer abwechselnd arm und reich ist - und trotzdem glücklich. Ich beneide ihn - aber ich könnte nicht so leben. Deshalb plane ich meine Rente so, dass mir das Geld nach Möglichkeit nicht irgendwann ausgehen wird. Für andere mag eine solche Planung aber durchaus ein gangbarer Weg sein.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Kaum zu glauben!

Ich hatte so ein bischen den Bob-Dylan-Effekt ("lebt der noch?").

:blushing:

 

 

Aber tatsächlich:

William Bengen zu Gast im Podcast "Rational Reminder"!

 

Folge 135

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Kai_Eric
Am 3.2.2021 um 15:25 von stagflation:

 

Und was sagen Dir die hübschen Bildchen jetzt? Was nützt die die Aussage: "mit 80% Wahrscheinlichkeit werde ich in 15 Jahren noch Vermögen haben?".

 

Was passiert, wenn die 20% Wahrscheinlichkeit eintreffen sollten, dass das Vermögen in 15 Jahren weg ist? Willst Du dann mit 80 wieder arbeiten gehen? Oder von Sozialhilfe leben?

Na, da hast du doch von ganz alleine herausgefunden, was die Übung und "hübschen Bildchen" bringen. Ist dir das Risiko zu hoch, dass dir das mit 80 zustossen könnte, dann passt es so noch nicht. Eine Option von vielen, um die angedachten Kompositionen oder neue Ideen zu screenen.

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stagflation
vor 1 Minute von Kai_Eric:

Na, da hast du doch von ganz alleine herausgefunden, was die Übung und "hübschen Bildchen" bringen. Ist dir das Risiko zu hoch, dass dir das mit 80 zustossen könnte, dann passt es so noch nicht. Eine Option von vielen, um die angedachten Kompositionen oder neue Ideen zu screenen.

 

Und damit bin ich aus der Diskussion raus. Viel Erfolg mit Deiner Finanzplanung!

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

@stagflation - das finde ich jetzt schade, weil ein Forum lebt doch durch den Diskurs.

Ich habe aus deinen Erläuterungen und den dahinterliegenden Überlegungen einiges mitgenommen, wenn ich auch nicht alles teile.

Besonders deine "Zusammenfassung" ist sehr gelungen:

Zitat

Zusammenfassung: kein Mensch weiß, wie sich Inflation und Renditen entwickeln werden. Der Trick ist NICHT, sich eine Altersvorsorge unter ganz bestimmten Werten für Inflation und Rendite zusammenzubauen - SONDERN man braucht eine Altersvorsorge, die unter einer Vielzahl von möglichen Werten für Inflation und Rendite funktioniert! Wenn man das so betrachtet, wird man sein Geld sicherlich anders anlegen, als manche Frugalisten sich das mit ihren über-optimistischen Modellen erträumen. Und dann wird auch die gesetzliche Rentenversicherung mit dem eingebauten Inflationsschutz und der lebenslangen Zahlgarantie plötzlich sehr attraktiv - als ein Baustein unter mehreren. Sie hilft nämlich genau da, wo das "Kapital-selbst-anlegen"-Modell versagt: im hohen Alter.

 

 

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Kai_Eric
· bearbeitet von Kai_Eric
vor 10 Stunden von stagflation:

 

Und damit bin ich aus der Diskussion raus. Viel Erfolg mit Deiner Finanzplanung!

Vielen Dank für die Wünsche zur erfolgreichen Planung! Die gebe ich natürlich gerne zurück. Deine weitere Reaktion verstehe ich aber nicht. Du stellst mir eine Frage, beantwortest sie im Prinzip im selben Post selbst und dann ausführlich im darauf folgenden, den ich übrigens sehr gut finde. Und wenn ich dir dann sage, dass du die Antwort schon gegeben hst, bist du raus aus der Diskussion? Haben wir evtl. aneinander vorbei geredet?

 

Meine Sicht zu diesem Tool: Ob die Bildchen bunt oder schwarzweiss sind, ist mir prinzipiell wurscht. Ich bin ein Freund von Diversifikation bei der Altersvorsorge. Das bedeutet aber auch, dass du eine Mischung unterschiedlicher Assets in deinem Vermögen hast. Welche Mischung in der Zukunft optimal sein wird wissen wir alle nicht, aber welche in der Vergangenheit gut funktioniert lässt sich über ein solches Tool herausfinden. Es ist eine von einer ganzen Reihe von Möglichkeiten zur Überprüfung der Plausibilität der eigenen Ideen. Unter anderem neben meinen eigenen Excel Sheets, mit denen ich aber leider die Simulation von 10.000 auf der Vergangenheit basierenden künftigen Verläufen nicht hinbekomme. Und ein 20%iges Risiko mit 80 die Einkaufswagen bei REWE einsammeln zu müssen, um finanziell über die Runden zu kommen, ist natürlich indiskutabel hoch. Es war nur ein Beispiel!

 

Die alles sehr schön stabilisierende künftige Rente kann man übrigens unter den "Financial Goals" auf der besagten Seite sehr gut mit berücksichtigen. Die Berücksichtigung von Steuern und anderen Abgaben in Deutschland fällt bei diesem US-fokussierten Ansatz natürlich hinten runter. Das muss man selbst berücksichtigen. Gibt es ein öffentlich verfügbares ähnliches Tool, das die spezfischen deutschen Aspekte mit einbringt und es auch erlaubt, Abschätzungen dafür für die Zukunft zu berücksichtigen? An einem entsprechenden Link wäre ich sehr interessiert.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Die Antwort ist: Ja, gibt es, aber nicht frei zugänglich.

 

Das nach meiner Ansicht aufwendigste, aber auch genaueste Tool im deutschsprachigen Raum hat mE Georg vom Blog „Finanzen erklärt“.

Das habe ich so noch bei keiner Bank oder Berater gesehen.

Er kann zB auch Einzelzahlungen (Typ Auszahlung KLV), mehrere Renten mit unterschiedlichen Start-Zeitpunkten, parallel noch laufende Kredite und diverse andere Faktoren einbeziehen. Und er kann noch mehr:

Es reicht nicht, nur bestimmte Zahlen für Inflation, Renditen usw. zu berücksichtigen, wie @stagflation ja zu Recht schreibt.

Der Witz ist das diese Parameter, miteinander gekoppelt,  bestimmte wirtschaftliche Szenarien abbilden.

Daher muss ein Tool auch einen Backtest erlauben, wie die gewählten Eingaben sich unter realen (abgelaufenen) Szenarien durchspielen.

Und sich die Parameter dann historisch verändrt haben, zB in Phasen hoher Inflation, mehrerer Crashs nacheinander etc.

Das schlechteste Jahr der „Neuzeit“ war bspw der Rentenbeginn in 1968.

 

Das alles selbst in Excel zu komponieren, nur um es zu verstehen

halte ich zwar für theoretisch praktisch, praktisch aber reine Theorie:

Zeit und Programmierkenntnisse sind für den Nichtfachmann nicht zu leisten.

 

So, jetzt zum zweiten Teil: 

Georg ist wohl am Überlegen das Tool gegen ein Honorar anzubieten. 

Mehr dazu hat er in seinem Blog kürzlich geschrieben.

Klick

In diesem Artikel sieht man auch sehr gut wie es eingesetzt werden kann.

 

Ich halte den Blog übrigens für das Beste was es in dieser Richtung auf deutsch gibt.

Im englischen Bereich vielleicht noch Big Ern, das war es dann aber auch schon.

 

Ich warte jedenfalls darauf das er damit „online“ geht.

 

 

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ETFohneFisch
vor 10 Minuten von Cef:

Ich halte den Blog übrigens für das Beste was es in dieser Richtung auf deutsch gibt.

Im englischen Bereich vielleicht noch Big Ern, das war es dann aber auch schon.

Magst du vielleicht noch kurz vergleichen, was du bei Georg besser findest als bei ERN?

Auf die Schnelle schien es mir, dass Georg (oft/immer/manchmal?) die MSCI-World-Daten zum Backtest verwendet, die aber erst ca. 1970 beginnen. ERN verwendet dagegen immer den S&P 500, für den Daten ab Mitte der 1920er Jahre vorliegen. Einerseits bin ich immer skeptisch, inwieweit man die Kursverläufe 1929ff wirklich auf heutige Situationen übertragen kann, aber die 1960er-Dekade finde ich schon interessant als Stresstest.

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Gast240416
vor 21 Minuten von ETFohneFisch:

Magst du vielleicht noch kurz vergleichen, was du bei Georg besser findest als bei ERN?

Auf die Schnelle schien es mir, dass Georg (oft/immer/manchmal?) die MSCI-World-Daten zum Backtest verwendet, die aber erst ca. 1970 beginnen.

Ich vergleiche sie nicht, beide befassen sich auf Ihre extrem analytische Art mit dem Thema.

FE ist imho für Fortgeschrittene, die sich in englischen Beiträgen unwohl fühlen.

Big Ern, übrigens auch Deutscher, hat einen mehr amerikanischen Blickwinkel.

 

Georg verwendet afaik nicht (nur) den MSCI, sondern (überwiegend) genau deshalb den S&P 500.

Es lohnt sich, die Beiträge nicht nur „auf die Schnelle“ zu lesen, was ich Dir aber ausdrücklich nicht unterstelle.

^_^

 

 

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Kai_Eric
vor 2 Stunden von Cef:

Die Antwort ist: Ja, gibt es, aber nicht frei zugänglich.

 

Das nach meiner Ansicht aufwendigste, aber auch genaueste Tool im deutschsprachigen Raum hat mE Georg vom Blog „Finanzen erklärt“.

Das habe ich so noch bei keiner Bank oder Berater gesehen.

Er kann zB auch Einzelzahlungen (Typ Auszahlung KLV), mehrere Renten mit unterschiedlichen Start-Zeitpunkten, parallel noch laufende Kredite und diverse andere Faktoren einbeziehen. Und er kann noch mehr:

Es reicht nicht, nur bestimmte Zahlen für Inflation, Renditen usw. zu berücksichtigen, wie @stagflation ja zu Recht schreibt.

Der Witz ist das diese Parameter, miteinander gekoppelt,  bestimmte wirtschaftliche Szenarien abbilden.

Daher muss ein Tool auch einen Backtest erlauben, wie die gewählten Eingaben sich unter realen (abgelaufenen) Szenarien durchspielen.

Und sich die Parameter dann historisch verändrt haben, zB in Phasen hoher Inflation, mehrerer Crashs nacheinander etc.

Das schlechteste Jahr der „Neuzeit“ war bspw der Rentenbeginn in 1968.

Den Blog kenne ich. Finde ich auch sehr gut. Leider und nachvollziehbarerweise ist sein Tool ja nicht für jeden zugänglich. Die von dir aufgelisteten Punkte kannst du in dem Online Tool bei Portfoliovisualizer auch einstellen. Auch den Backtest, denn sie simulieren zukünftige Entwicklung auf der Basis historischer Daten für jede Assetklasse oder gar einzelne Werte ("Simulate future returns by randomly selecting the returns for each year based on available historical returns"). Die schlechtesten  Jahre an den Anfang zu stellen ist auch ein guter Stresstest.

vor 2 Stunden von Cef:

So, jetzt zum zweiten Teil: 

Georg ist wohl am Überlegen das Tool gegen ein Honorar anzubieten. 

Mehr dazu hat er in seinem Blog kürzlich geschrieben.

Klick

In diesem Artikel sieht man auch sehr gut wie es eingesetzt werden kann.

 

Ich halte den Blog übrigens für das Beste was es in dieser Richtung auf deutsch gibt.

Im englischen Bereich vielleicht noch Big Ern, das war es dann aber auch schon.

 

Ich warte jedenfalls darauf das er damit „online“ geht.

Die steuerlichen Aspekte und andere Abgaben speziell für Deutschland sind natürlich ein großes Plus bei ihm. Wäre interessant, das mal selbst auprobieren zu können.

 

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Gast240416

Ich habe es im im Nachbarthread verlinkt,

gehört hier aber irgendwie auch hinein:

 

RR #137 - David Blanchett: Researching Retirement - YouTube

 

Extrem kompetenter und lockerer Interviewpartner mit einer Fülle an Ergebnissen und Einsichten

zum Thema Finanzen im Ruhestand.

Und man merkt auch deutlich was für eine vergleichsweise komfortable Situation

wir in D mit der (sicher meistens vorhandenen)

Kombination aus Rente und Krankenversicherung haben.

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migieger
Am 5.2.2021 um 11:57 von Cef:

 

Es reicht nicht, nur bestimmte Zahlen für Inflation, Renditen usw. zu berücksichtigen, wie @stagflation ja zu Recht schreibt.

Der Witz ist das diese Parameter, miteinander gekoppelt,  bestimmte wirtschaftliche Szenarien abbilden.

Daher muss ein Tool auch einen Backtest erlauben, wie die gewählten Eingaben sich unter realen (abgelaufenen) Szenarien durchspielen.

 

Ich habe das wie @stagflation selbst in Excel/Calc gerechnet, und er m.E. recht damit hat, dass man ein Gefuehl fuer die Sensitivitaet des Gesamtbildes und seiner Parameter entwickeln sollte.

Da der Start der ganzen Ueberlegungen von einem Netto-Wunschbedarf (z.B. 40 TEUR/Jahr) ausgeht, sind deutsche Gegebenheiten (Gesetze, Steuern) zwingend zu beruecksichtigen. Auf ein Tool, welches diese nicht beruecksichtigt, wuerde/wollte ich mich nicht verlassen.
Mit rd. 50 habe ich die erste Version meines Rentenplaners gemacht: Wunschbedarf zzgl. jaehrliche Inflation abzgl. dynamische GRV samt Abzuegen fuer Steuern, KV/PV abzgl. dynamische betriebl. Altervorsorge samt Abzuegen ergibt eine Luecke. Diese moeglichst fuellen mit Vermoegen in RK1/3 samt dessen Abzuegen fuer Steuern, KV/PV. Das ganze ab 50 Jahren bis 100 Jahre (Excel ist geduldig) und pruefen ab wann ich in Rente gehen koennte...
Jedes Jahr eine Anpassung an die realen Gegebenheiten (gibt ein besseres Gefuehl fuer die Abhaengigkeiten, dient der Fehlerbehebung - wieso sagt einem niemand, dass die KV/PV so brutal reinhaut) und mit Glueck und etwas Planung konnte ich dann mit 60 Jahren in den Ruhestand...
Jetzt bin ich 63 und die GRV zahlt endlich auch, so dass ich mich im eingeschwungenen Zustand fuehle.
Ich fahre meinen Rentenplan nach wie vor jaehrlich nach (und korrigiere wo noetig). Angebl. habe ich immer noch etwas mehr Geld als fuer mein durchschnittl. zu erwartendes Lebensalter notwendig, gut so.

Zusammenfassend stimme ich @stagflation 100 %ig zu, dass in den vergangenen 13 Jahren die Entwicklung eines Gefuehsl fuer die Sensitivitaet die wichtigste Erkenntnis war (und ist). Es ist erstaunlich wie Inflation, Rentendynamik, Sozialvers.beitraege, Steuern, Vermoegensaufbau/-entnahme/-versteuerung usw. das verfuegbare Einkommen beeinflussen, vor allem ueber viele Jahre betrachtet.

Einen Backtest habe ich nie gemacht, dafuer Vermoegen in RK3 mit 1-x % Zunahme und 1-y % Entnahme abzgl. Steuern und KV/PV gerechnet - bringt m.E. mehr Erkenntnis, als "haette ich in 1929 oder 1968 als Rentner ueberlebt"

Fuer Fleissige (und Glueckliche mit Lebenspartner) noch eine interessante Uebung, die Einkommensberechnung, wenn einer der beiden Partner stirbt...
 

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John Silver
· bearbeitet von John Silver

Es gab hier im Forum irgendwo einen Thread etc., wo ein Autor als Blog seinen Weg in den Vorruhestand beschrieben hat.  

Ich suche den Blog bzw. das Buch dazu. Das Buch hatte auf dem Cover eine Art Verkehrsschild oder ein Ortsschild.

Da ich den Titel nicht kenne, kann ich leider nicht via Amazon etc. suchen.

Kann mir hier jemand weiterhelfen? Gerne auch per PN.

 

 

 

 

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beamter97

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Der Heini
vor 8 Stunden von beamter97:

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Das Bild ist so zutreffend. :thumbsup:

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John Silver
vor 12 Stunden von beamter97:

Vielen Dank!

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Bolanger

Ich bin immer etwas verwundert, warum ich kaum von Leuten lese, die auch etwas vererben wollen. Es geht meist um den Kapitalverzehr. Analog zu vielen überlege ich mir, welche monatlichen Einnahmen ich brauche, um ein lebenswertes Leben zu führen. Bevor ich beruflich kürzer trete möchte ich einen Status erreicht haben, in dem die Erträge meines Vermögens ohne Kapitalverzehr dafür ausreichen. Wenn dann alles wie erwartet läuft, kann ich diesen Kapitalstock vererben. Wenn es schlecht läuft, dann kann ich ihn zusätzlich verzehren. Wenn es gut läuft, wächst er ggf. noch.

 

Das ist natürlich weit weg von den Frugalisten, die finanziell (durchaus auch kritisch gemeint) nur an sich denken. Solange ich noch die Möglichkeit habe, Vermögen aufzubauen, möchte ich das zum Wohle meiner Erben auch machen.   

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