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Horst Schlämmer

Umschichtungsirrsinn RRP

Empfohlene Beiträge

jm2c

Stimmt, Courtage wegen Makler und so, Provision das war ja was für die Vermittler. Sarkasmus habe ich dann wohl nicht erkannt, danke für die Aufklärung :thumbsup: .

 

Wenn ich das so lese, muss die RRP echt das Letzte sein. Du weißt, ich leg auf deine Meinung wert, weil du Ahnung hast. Und da bin ich dankbar, denn ich habe nicht die Zeit, mich mit jedem Detail zu befassen. Schön, wenn das Andere wie du für mich übernehmen. Manchmal schreibst du Zeug, da muss ich um die Ecke denken bzw. kommt zu einem Schluss, an den ich so noch nicht gedacht habe.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Alles gut, wollte nur Missverständnissen vorbeugen. Meine Riester Geschichte ist schnell erzählt. 2003 als DB Kunde nach einem Riester Fondssparplan gefragt und eine Fondspolice als Fondssparplan verkauft bekommen. Erst bemerkt mit Erhalt der Jahresabrechnung, anschließend in die DWS TopRente gewechselt, mit 75 % Direktrabatt per Telefon ausgehandelt damals. Seit 2008 keine Förderberechtigung mehr > Riester ging über den Jordan.

 

Von der TopRente war ich lange überzeugt, wenigstens bis zur Einführung der Dachfonds. Von der RRP war ich nie überzeugt, auch nicht zu Zeiten mit einem Bruchteil des heutigen Wissens.

 

---

 

Der springende Punkt, warum ich nie ein RRP vermitteln würde, sind die ganzen "kann"-Regelungen. Da muss ich nicht einmal eine Sekunde über Produktdetails nachdenken. Ist also losgelöst von der Verbraucherdenkweise hinsichtlich der Rentabilität eines kurzen Ausschnitts (von ein paar Jahren) der Ansparphase ...

 

Und keine Sorge, vorbehaltlich der richtigen Anbindung und ausreichendem Beitragsvolumen verdient ein Vermittler an einer unrabattierten RRP mehr als an jeder Riesterpolice, schon erst Recht ggü. den von mir favorisierten Nettopolicen.

 

---

 

Riester Fondssparpläne hielt ich früher für eine interessante Variante. Zwischen früher und heute hat sich aber hinsichtlich der ungeförderten Möglichkeiten des Fondssparens viel getan. Als ich meine TR hatte, hatte das Forum hier noch einen Fetisch für den Lingohr, ETF Sparpläne kannte keiner hier, bzw. gab es nicht in der heutigen Form ...

 

Insofern hat sich meine Denkweise (ggü. bspw. 2005-2010) generell geändert, als das Fonds bzw. risikobehaftetes Anlegen für mich in Schicht 3 (ungefördert) gehören und nicht in Riester ...

 

Dazu kommen Details wie die Beitragsgarantieproblematik, Verrentungsproblematik, Kostenproblematik aktiver Fonds usw. usf. ...

 

Vergleicht man bspw. 1,6 % laufende Kosten mit 0,6 % laufende Kosten, ist bei letzterer Variante völlig egal, ob da mal eben 5-7 % einmalige Kosten drin sind. Diese Überlegung stellte sich bei Abschluss meiner TR nicht, damals gab es nicht die heutigen Alternativen.

 

---

 

Oder kurz formuliert: Produkte wie TR, RRP und Co. sind heute aus meiner Sicht ganz anders zu beurteilen als damals, als hier die ganzen Optimierungsdiskussionen aufkamen und viele ihre Riester Fondssparpläne abgeschlossen haben.

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Serafiena

Hattest du nicht das Zurich Ding, Serafiena? Bei Policen wird das etwas Anders sein.

 

Was Aragorn geschrieben hat, kann ich zustimmen. Bin ja nun seit Start bei. Anfangs gab's überhaupt keine Umschichtungen, heute mindestens 30 p.a. (hin-und-her gezählt). Inzwischen habe ich mich von 10.100€ Garantie auf 11.300€ Depotwert mit der RRP hochgewurschtelt, naja :- .

 

Und das polydeikes das DWS Schwein gut findet, is ja logisch. Ist ja auch völlig wertfrei seine Provision.

 

Ja, die habe ich, aber das müsste doch vom Prinzip das gleiche sein, oder?

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Aragorn

 

Ja, die habe ich, aber das müsste doch vom Prinzip das gleiche sein, oder?

 

Ja ist das Gleiche, die Kosten bei Zurich sind zwar höher, die Fonds und der Motor I-CPPI ist aber der gleiche. Bei der Zurich wirst Du aber nicht ausführlich über jede Umschichtung informiert.

 

Ich hab mal aus der letzten DWS Präsentation zur Veranschaulichung einen Screenshot angefügt, Stand 31.10.2014.

 

Dargestellt wird ein echter Riesterkunde mit Vertragsbeginn 01.06.2009, Restlaufzeit ca. 35 Jahre bis Rentenbeginn.

 

Trotz der Zillmerung von 5,5 % über 60 Monate fängt der Kunde bei 100 % Wertsteigerungskomponente an. Grund dafür ist der hohe Diskontierungssatz von ca. 4 % p.a. im Jahre 2009 für 30-jährige Bundesanleihen (vereinfacht).

Bis Mitte 2011 lief dann auch alles soweit ganz gut, bis dann fast gleichzeitig mehrere Faktoren eintrafen. Zum einen ein Kursrutsch von mehr als 15 % in wenigen Wochen beim DWS Vorsorge Premium und zum anderen ging die Rendite von 30-jährigen Bundesanleihen von 3,8 % auf 2,5 % runter.

 

Demnach fiel dann auch der Anteil der Wertsteigerungskomponente innerhalb weniger Wochen von 100 % auf ca. 30 %.

 

In der Folgezeit konnte leider nicht großartig an den steigenden Kursen des DWS Vorsorge Premium partizipiert werden, da gleichzeitig die Renditen der Anleihen weiter in den Keller gingen, bis teilweise unter 2 %.

 

Als dann Anfang 2013 sowohl die Kurse weiter anzogen als auch die Renditen der Anleihen wieder Richtung 3 % anzogen, schien die Welt wieder in Ordnung, der Anteil der Wertsteigerungskomponente stieg wieder auf ca. 70 % an............

 

Dann kam es doch ganz anders, bedingt durch mehrere Faktoren (Geldpolitik der EZB, Ukraine, Griechenland etc.) kannten die Renditen der Anleihen seit Anfang 2014 nur noch eine Richtung, bergab. So ging es von ca. 2,8 % runter auf heute 0,9 %.

 

Der Stand der DWS Auswertung ist vom 31.10.2014, da standen die Renditen der Anleihen noch bei ca. 1,75 %.

 

Mittlerweile dürfte der Anteil der Wertsteigerungskomponente bei unter 10 % liegen, bei geringeren Restlaufzeiten eher niedriger.

 

Im Moment also keine allzu rosigen Aussichten für RRP-Kunden....die Rally ist voll im Gange, nur keiner ist dabei. Da kann man nur hoffen, dass die Zinsen bald wieder Richtung 2-3 % gehen für langjährige......oder die Regierung kippt die Beitragsgarantie;-)

 

Ich will jetzt die DWS nicht schlecht reden, nur leider haben die auch nicht mit soooo niedrigen Zinsen gerechnet. Aber der Optimist sagt dann, ist doch alles super, I-CPPI hat genau das gemacht, was es soll.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Hauptproblem ist ja wohl, dass die Auszahlungen am Ende nochmal voll versteuert werden oder? D.h. für mich, dass es trotz hoher brutto-Zuschüsse sehr wahrscheinlich ist, dass man am Ende weniger zurückbekommt als man netto einbezahlt hat. Was ziemlich absurd ist.

 

Kann jemand mal beantworten, wie sich eine Ruhendstellung eigentlich auswirkt. Hätte das nun den Vorteil gegenüber der Weiterbedienung, dass man leichter aus der Prozyklik-Falle herauskommt oder nicht?

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Bärenbulle

.... Das ist die Natur risikoreduzierender Maßnahmen.

Können Sie mal quantifizieren, wie hoch die Transaktionskosten durch die Umschichtungen im Schnitt so sind bzw. welche Kostentreiber in welcher Höhe bei einer Umschichtung in etwa wirken. Ich würde gerne ein besseres Gefühl dafür bekommen was da genau passiert.

Antwort so schlimm?:unsure:

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jm2c
Mittlerweile dürfte der Anteil der Wertsteigerungskomponente bei unter 10 % liegen, bei geringeren Restlaufzeiten eher niedriger.

Wenn das bei dir den Vorsorge Premium meint: Also ich habe aktuell noch die 62% Vorsorge Premium, 38% Vorsorge Rentenfonds 15Y/XL Duration Verteilung.

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Horst Schlämmer
· bearbeitet von Horst Schlämmer

Ja, die habe ich, aber das müsste doch vom Prinzip das gleiche sein, oder?

 

Ja ist das Gleiche, die Kosten bei Zurich sind zwar höher, die Fonds und der Motor I-CPPI ist aber der gleiche. Bei der Zurich wirst Du aber nicht ausführlich über jede Umschichtung informiert.

 

Ich hab mal aus der letzten DWS Präsentation zur Veranschaulichung einen Screenshot angefügt, Stand 31.10.2014.

 

Dargestellt wird ein echter Riesterkunde mit Vertragsbeginn 01.06.2009, Restlaufzeit ca. 35 Jahre bis Rentenbeginn.

 

Trotz der Zillmerung von 5,5 % über 60 Monate fängt der Kunde bei 100 % Wertsteigerungskomponente an. Grund dafür ist der hohe Diskontierungssatz von ca. 4 % p.a. im Jahre 2009 für 30-jährige Bundesanleihen (vereinfacht).

Bis Mitte 2011 lief dann auch alles soweit ganz gut, bis dann fast gleichzeitig mehrere Faktoren eintrafen. Zum einen ein Kursrutsch von mehr als 15 % in wenigen Wochen beim DWS Vorsorge Premium und zum anderen ging die Rendite von 30-jährigen Bundesanleihen von 3,8 % auf 2,5 % runter.

 

Demnach fiel dann auch der Anteil der Wertsteigerungskomponente innerhalb weniger Wochen von 100 % auf ca. 30 %.

 

 

Habe gerade mal nachgeschaut. der DWS002 (Vorsorge Rentenfonds 15Y) hatte die letzten 5 Jahre eine bessere Performance als der DWS001 (DWS Vorsorge Premium). Das kann jeder auf den einschlägigen Seiten jederzeit nachvollziehen.

 

 

In der Folgezeit konnte leider nicht großartig an den steigenden Kursen des DWS Vorsorge Premium partizipiert werden, da gleichzeitig die Renditen der Anleihen weiter in den Keller gingen, bis teilweise unter 2 %.

 

Als dann Anfang 2013 sowohl die Kurse weiter anzogen als auch die Renditen der Anleihen wieder Richtung 3 % anzogen, schien die Welt wieder in Ordnung, der Anteil der Wertsteigerungskomponente stieg wieder auf ca. 70 % an............

 

Dann kam es doch ganz anders, bedingt durch mehrere Faktoren (Geldpolitik der EZB, Ukraine, Griechenland etc.) kannten die Renditen der Anleihen seit Anfang 2014 nur noch eine Richtung, bergab. So ging es von ca. 2,8 % runter auf heute 0,9 %.

 

Der Stand der DWS Auswertung ist vom 31.10.2014, da standen die Renditen der Anleihen noch bei ca. 1,75 %.

 

Mittlerweile dürfte der Anteil der Wertsteigerungskomponente bei unter 10 % liegen, bei geringeren Restlaufzeiten eher niedriger.

 

Im Moment also keine allzu rosigen Aussichten für RRP-Kunden....die Rally ist voll im Gange, nur keiner ist dabei. Da kann man nur hoffen, dass die Zinsen bald wieder Richtung 2-3 % gehen für langjährige......oder die Regierung kippt die Beitragsgarantie;-)

 

Ich will jetzt die DWS nicht schlecht reden, nur leider haben die auch nicht mit soooo niedrigen Zinsen gerechnet. Aber der Optimist sagt dann, ist doch alles super, I-CPPI hat genau das gemacht, was es soll.

 

Nur mal so: sinken die Zinsen steigt der Wert des rentenfonds (Wirtschaft Grundwissen). Das sehen wir auch zur Zeit bei den Rentenfonds. Die sind teilweise stärker gestiegen als die Aktienfonds, WEIL die Zinsen gesunken sind. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.

Die RRP legt in einem Aktiendachfonds an und in Rentenfonds und nicht auf Tagesgeldkonten, oder wenn, dann nur marginal.

 

habe gerade mal nachgeschaut der DWS002 (Rentenfonds 15Y) hatte die letzten 5 Jahre eine bessere Performance als der DWS 001 (Vorsorgefonds Premium). Das kann jeder nachvollziehen. Sinkende Zinsen sind also erstmal positiv für denjenigen, der eine RRP hat.

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Aragorn

 

Wenn das bei dir den Vorsorge Premium meint: Also ich habe aktuell noch die 62% Vorsorge Premium, 38% Vorsorge Rentenfonds 15Y/XL Duration Verteilung.

 

Ich habe meine Ausführungen auf das abgebildete Beispiel der DWS abgestellt.

 

Natürlich ist jeder Einzelfall anders. Obiges Beispiel unterstellte einen Vertragsbeginn in 2009. Jeder Vertrag ist da anders, weil ja bei jedem Vertrag individuell täglich der Anteil zwischen der Wertsteigerungskomponente (DWS Vorsorge Premium / Premium Plus / Premium Balance/ Balance Plus) und der Werterhaltungskomponente (7 Rentenfonds) ermittelt wird und bei Bedarf umgeschichtet wird.

 

Hier können schon kleinere Abweichungen zum obigen Beispiel die Quoten erheblich ändern. Der Beginn der RRP, die Laufzeit des Vertrages, Höhe der staatlichen Zulagen, eigene Zuzahlungen, Beitragsänderungen etc. beeinflussen die Quoten. Und natürlich der wohl wichtigste Faktor, die Höhe des Diskontierungssatzes, sprich das Zinsniveau. Natürlich macht man auch ab dem 61. Monat einen guten Sprung nach oben in der Quote, dann ist nämlich die Zillmerung der Abschlusskosten vorbei.

 

Das Du 62 % in der Wertsteigerungskomponente hast, ist schon ok. Du solltest aber bedenken, dass jede Quote unterhalb von 100 % schlecht ist, da dann immer nur die eingezahlten Beiträge einschließlich Zulagen raus kommen können. Das ist halt das Problem mit der Gesetzesvorgabe Beitragsgarantie und der damit verbundenen mathematischen Berechnung von I-CPPI.

 

Man kann aber durch gezielte Zuzahlungen seine Quote schnell wieder steigen lassen. Nur hat nicht jeder Riester-Kunde gerade mal ein paar Hundert Euro übrig, oder man bezahlt schon den Maximalbeitrag.

 

Die angesprochenen Transaktionsgebühren spielen übrigens kaum eine Rolle und sind nicht der Rede wert, darüber nachzudenken.

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jm2c

Im Moment zahl ich schon Maximalbeitrag. Das war nicht immer so, deswegen ist mein regelmäßiger Beitrag auch kleiner. Also nehme ich den jetzt zillmerungsfreien Regelbeitrag plus zwei Sonderzahlungen, einmal wenn AVL erstattet und einmal wenn ich Bock drauf habe :w00t: . Die erstatteten Rabatte waren trotz Maximalbeitrag immer unter den steuerrechtlichen 102€, im Mai müsste das so wieder um 80€ rum geben.

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polydeikes

Ihr habt beide einen Denkfehler drin (Aragorn / Horst). Der Wert der Rentenfonds (Anteilswert) interessiert bestenfalls nachrangig, die Restrendite ist die hier interessante Rechengröße. Die ist nämlich die Basis ("weitgehend risikofreie Renditel") für die Ermittlung der risikobehafteten Anlageteile.

 

---

 

Daraus folgt ua., je jünger der Vertrag ist, desto höher der Anteil ausstehender Beiträge an der darzustellenden Beitragsgarantie und spätestens dann "haut das Zinsniveau" für diesen Teil "voll rein".

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Horst Schlämmer

Ihr habt beide einen Denkfehler drin (Aragorn / Horst). Der Wert der Rentenfonds (Anteilswert) interessiert bestenfalls nachrangig, die Restrendite ist die hier interessante Rechengröße. Die ist nämlich die Basis ("weitgehend risikofreie Renditel") für die Ermittlung der risikobehafteten Anlageteile.

 

---

 

Daraus folgt ua., je jünger der Vertrag ist, desto höher der Anteil ausstehender Beiträge an der darzustellenden Beitragsgarantie und spätestens dann "haut das Zinsniveau" für diesen Teil "voll rein".

 

wie willst du die Restrendite kennen, wenn du nichteinmal die Zusammensetzung des Depots in der Zukunft kennst? Und woher weisst du wie Aktienkurse und Zinsen in der Zukunft sein werden? Wir kennen nur die Vergangenheit . Alles andere ist Spekulation.

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ImperatoM

Edit: die Idee an sich finde ich interessant. Ist es mit 5% der Kapitalsumme an Versicherungskosten darstellbar, ein Kapitalmarktrisiko des Wertverlustes von 100% Aktienquote in z. B. 40 Jahren Laufzeit abzusichern? Das wäre ja toll. Warum macht das dann nicht jeder? Rendite ohne Risiko, einfach nur einmalig 5% des anzulegenden Geldes in die Versicherung und schon hätte man kein Verlustrisiko mehr. So richtig kann ich mir das nicht vorstellen, dass das nur so wenig kostet über so einen großen Zeitraum. Oder sind 5% Kosten pro Jahr gemeint?

 

Ich meinte es schon als einmalige Zahlung. Wie groß ist denn wohl das Risiko, dass sich Aktienmärkte innerhalb von 40 Jahren negativ entwickeln? Ein Promille ? Oder sogar ein Prozent? Meiner Einschätzung nach sogar kleiner als ein Promille. Wenn ein Versicherer für so ein geringes Risiko 5% Beitrag erhält, ist das doch ein ziemlich gutes Geschäft für ihn.

 

Problematisch ist der Punkt, dass es viele Kunden gleichzeitig betreffen würde und es schwer kalkulierbar wäre. Aus dem Grund habe ich an einen Rückversicherer gedacht. Diese sichern häufig schwer kalkulierbare, kleine Risiken mit großen Risikofolgen ab, z.B. großflächige Naturkatastrophen. Ich glaube nicht, dass es unüberwindbare Hindernisse gäbe, einen solchen Deal auszuhandeln. Wäre ich im Riester-Geschäft tätig, würde ich es zumindest mal versuchen.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

wie willst du die Restrendite kennen, wenn du nichteinmal die Zusammensetzung des Depots in der Zukunft kennst? Und woher weisst du wie Aktienkurse und Zinsen in der Zukunft sein werden? Wir kennen nur die Vergangenheit . Alles andere ist Spekulation.

 

Ähm, dir ist schon klar, wie eine Anleihe funktioniert? Kurs, Coupon, YTM / CY? Falls nicht, kein Problem, überlies die Detaildiskussion einfach.

 

---

 

Beispiel gem. Fondsweb Angaben:

Für den DWS Vorsorge Rentenfonds 15Y liegt die Restrendite des Fonds auf 0,70% bei einer durchschnittlichen Duration von 177 Monaten.

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Bärenbulle

Kann mal jemand erklären wie sich das Konstrukt verhält, wenn man es beitragsfrei stellt. Im Prinzip ist es ja so, dass mit jedem neu eingestellten Betrag die Garantiesumme erhöht, was einem ja dann immer wieder stark die Luft zu atmen abschneidet. Die Prozyklik wird wohl nur die Minimalrendite erwirtschaften und immer nur am Garantiebeitrag kleben. Sofern man beitragsfrei stellt, vermeidet man diesen negativen Effekt evtl.. Habe ich da einen Denkfehler?

 

 

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polydeikes

So blöd das klingt, die Denkweise müsste für CPPI hinhauen, aber nicht zwangwsweise für I-CPPI. :w00t: ... Scherz ...

 

Was ich mit dem Scherz sagen will: Mehr als bspw. die Ausführungen der DWS zu ihrem individuellen Modell kennen wir auch nicht.

 

Wirst die Frage wohl offiziell an die DWS stellen müssen.

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Aragorn

Ihr habt beide einen Denkfehler drin (Aragorn / Horst). Der Wert der Rentenfonds (Anteilswert) interessiert bestenfalls nachrangig, die Restrendite ist die hier interessante Rechengröße. Die ist nämlich die Basis ("weitgehend risikofreie Renditel") für die Ermittlung der risikobehafteten Anlageteile.

 

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Daraus folgt ua., je jünger der Vertrag ist, desto höher der Anteil ausstehender Beiträge an der darzustellenden Beitragsgarantie und spätestens dann "haut das Zinsniveau" für diesen Teil "voll rein".

 

Der Kurs der Rentenfonds interessiert wirklich nur zweitrangig. Ausstehende Beiträge interessieren auch keinen, da damit nicht gerechnet werden kann. Ich mache mal eine vereinfachte Rechnung zum I-CPPI Verfahren der DWS:

 

Kunde mit 45 Jahren schließt eine RRP mit 100 EUR mtl ab. Laufzeit 30 Jahre. Die Kosten belaufen sich auf 5,5 % der Beitragssumme (100 x 12 x 30 = 36.000) = 1.980 EUR, verteilt auf 60 Monate, also pro Monat 33 EUR. Unser Nettobeitrag beträgt also 67 EUR (100 - 33)

 

Die Beitragsgarantie beträgt genau 100 EUR in 30 Jahren. Jetzt diskontieren wir mit dem Zins für 30-jährige Bundesanleihen. (Beispiel Juli 2014 = 2,2 %)

 

Der Barwert der Garantie beträgt demnach 52,06 EUR.

 

Der sogenannte Puffer beträgt somit 67 EUR (Nettoeinzahlung) - 52,06 EUR (Barwert der Garantie) = 14,94 EUR

 

Jetzt kommt der Multiplikator ins Spiel: Der Multiplikator ist die Ableitung vom maximalen Tagesverlust der Wertsteigerungskomponente, den die DWS einkalkuliert. Dieser beträgt derzeit ca. 28 %. Somit ist der Multiplikator 100 / 28 = 3,6. (Wenn die DWS mit 20 % maximaler Tagesverlust rechnen würde, wäre der Multiplikator 100 / 20 = 5)

 

Wir nehmen also den Puffer von 14,94 EUR x Multiplikator 3,6 = 53,78 EUR.

 

Unser Nettobeitrag von 67 EUR wird also wie folgt aufgeteilt:

53,78 EUR bzw. 80,27 % = DWS Vorsorge Premium (Wertsteigerungskomponente)

13,22 EUR bzw. 19,73 % = DWS Vorsorge Rentenfonds XL Duration (Werterhaltungskomponente)

 

Jetzt mal das gleiche mit dem aktuellen Zins für 30-Jährige (0,9%)

 

Barwert der Garantie = 76,43 EUR

 

Der sogenannte Puffer beträgt somit 67 EUR (Nettoeinzahlung) - 76,43 EUR (Barwert der Garantie) = -9,43 EUR

 

Da der Puffer im Negativen ist nützt mir der Multiplikator auch nichts!

 

Unser Nettobeitrag von 67 EUR wird also wie folgt aufgeteilt:

0,00 EUR bzw. 0,00 % = DWS Vorsorge Premium (Wertsteigerungskomponente)

67,00 EUR bzw. 100,00 % = DWS Vorsorge Rentenfonds XL Duration (Werterhaltungskomponente)

 

Das ist jetzt natürlich ein extremes Beispiel, zeigt aber, dass der Zins mit die entscheidendste Komponente ist.

 

Fallende Zinsen sind daher nicht gut für RRP, sondern genau das Gegenteil.

 

Insofern kann jeder seine Quote auch selber ausrechnen, man braucht nur den aktuellen Zins für die Restlaufzeit, die eingezahlten Beiträge inkl. Zulagen (Brutto) sowie das aktuelle Vertragsguthaben. Der Multiplikator ist derzeit mit 3,6 festgeschrieben.

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Aragorn

Kann mal jemand erklären wie sich das Konstrukt verhält, wenn man es beitragsfrei stellt. Im Prinzip ist es ja so, dass mit jedem neu eingestellten Betrag die Garantiesumme erhöht, was einem ja dann immer wieder stark die Luft zu atmen abschneidet. Die Prozyklik wird wohl nur die Minimalrendite erwirtschaften und immer nur am Garantiebeitrag kleben. Sofern man beitragsfrei stellt, vermeidet man diesen negativen Effekt evtl.. Habe ich da einen Denkfehler?

 

 

Wie eben beschrieben kann das jeder selber nachrechnen. Die Prozyklik tritt ja nur ein, sobald man überhaupt einen Anteil in der Werterhaltungskomponente hat. Bei steigenden Zinsen und dem damit verbundenen Wiedereinstieg in die Wertsteigerungskomponente habe ich sogar ein antizyklisches Verhalten.

 

Am allerbesten ist es aber, wenn ich nichts in der Werterhaltungskomponente habe, also 100 % im DWS Premium, nur dann kann ich auch eine zufriedenstellende Rendite erwirtschaften. So war RRP ja am Anfang (2007) gedacht und konstruiert, eine Beitragsgarantie, die keine Rendite kostet. Nur 2007 waren die Zinsen für Langläufer über 4 %.

 

Jede Hochrechnung von RRP geht übrigens davon aus, dass sich immer 100 % in der Wertsteigerungskomponente befinden. Je weiniger sich dort befindet, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, nur die eingezahlten Beiträge zu erwirtschaften.

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tyr

Ich meinte es schon als einmalige Zahlung. Wie groß ist denn wohl das Risiko, dass sich Aktienmärkte innerhalb von 40 Jahren negativ entwickeln? Ein Promille ? Oder sogar ein Prozent?

Unbekannt, da eine Vorhersage über die langfristige (!) Entwicklung eines Marktes in der Zukunft. Nur weil das in der Vergangenheit so war ist das keine Garantie für die Zukunft. Die Vorhersage der Zukunft geht regelmäßig selbst bei institutionellen Anlegern schief. Also muss konservativ kalkuliert werden. Und die Versicherung soll noch die Kosten wieder hereinholen und Überschüsse erwirtschaften.

 

Am besten wäre, wenn du selbst eine Bank gründest und dein Riesterkonzept am Markt anbietest. Gib' mir Bescheid, wenn es soweit ist, ich lege dann gerne einen kleinen Beitrag bei dir an.

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polydeikes

CPPI (ohne i) korrekt erklärt, trotzdem mMn Thema (iS des Threads) verfehlt.

 

 

Gegenbeispiel:

Die Wertsicherungskomponente DWS Vorsorge Rentenfonds 15Y hat aktuell 0,55% TER, 30 jährige Bundesanleihen derzeit 0,962 %, die maximal mögliche Duration sind aber 15 Jahre. Die Rendite für diese 15Jährigen beträgt aktuell 0,59 %.

 

Gegenbeispiel 2:

Die Wertsicherungskomponente DWS Vorsorge Rentenfonds XL Duration hat aktuell 0,56 % TER bei 264 Monaten Duration und 20Jährige haben derzeit 0,802 % Rendite.

 

Problem erkannt?

 

---

 

Bzgl. der ausstehenden Beiträge steht doch eigentlich ganz deutlich da ... "spätestens dann". Für den neu eingehenden Beitrag ist deine korrekte Darstellung der klassischen Constant Proportion Portfolio Insurance am ehesten zutreffend.

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ImperatoM

Ich meinte es schon als einmalige Zahlung. Wie groß ist denn wohl das Risiko, dass sich Aktienmärkte innerhalb von 40 Jahren negativ entwickeln? Ein Promille ? Oder sogar ein Prozent?

Unbekannt, da eine Vorhersage über die langfristige (!) Entwicklung eines Marktes in der Zukunft. Nur weil das in der Vergangenheit so war ist das keine Garantie für die Zukunft. Die Vorhersage der Zukunft geht regelmäßig selbst bei institutionellen Anlegern schief. Also muss konservativ kalkuliert werden. Und die Versicherung soll noch die Kosten wieder hereinholen und Überschüsse erwirtschaften.

 

Schon klar, aber wenn man immer nur so argumentiert, dann könnte es auch keine Absicherung gegen Naturkatastrophen geben. Hier weiß auch niemand, was die Zukunft bringt, es gibt neue Herausforderungen (Klimawandel) und man muss konservativ kalkulieren. Es ist doch viel zu billig zu sagen "geht nicht, seh ich schon daran, dass es das nicht gibt" oder "mach doch". Das ändert nichts daran, dass ich es für möglich halte, dass ein großer Anbieter - wie die DWS - eine solche Strategie mit einem großen (Rück-)Versicherer umsetzen könnte.

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polydeikes

Schon klar, aber wenn man immer nur so argumentiert, dann könnte es auch keine Absicherung gegen Naturkatastrophen geben. Hier weiß auch niemand, was die Zukunft bringt, es gibt neue Herausforderungen (Klimawandel) und man muss konservativ kalkulieren. Es ist doch viel zu billig zu sagen "geht nicht, seh ich schon daran, dass es das nicht gibt" oder "mach doch". Das ändert nichts daran, dass ich es für möglich halte, dass ein großer Anbieter - wie die DWS - eine solche Strategie mit einem großen (Rück-)Versicherer umsetzen könnte.

 

Öhm, ja. Nur versichert da ein Erstversicherer ein Ereignis. Blödes Beispiel: Hausrat mit den üblichen Gefahren + Elementarschäden + unbenannte Gefahren ggü. einem Privatkunden. Das Bündel aus diesen Verträgen geht dann (stark vereinfacht erklärt) als Paket an den Rückversicherer und der kalkuliert das gewünschte Absicherungsniveau für den Erstversicherer in Form einer Prämie. Die Naturkatastrophe selbst wird so gar nicht versichert, zumindest nicht auf dem deutschen Markt. Versichert wird immer irgendeine konkrete Gefahr.

 

---

 

Ist in der Finanzwelt sinngemäß auch nichts anderes (nur ohne Versicherer), bspw. mit Differenzkontrakten, besser bekannt unter dem inzwischen "quasi-Schimpfwort" CFD.

 

---

 

Und selbst wenn man eine theoretische Lösung hätte, die Bafin müsste auch noch mitspielen.

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jm2c

CPPI (ohne i) korrekt erklärt, trotzdem mMn Thema (iS des Threads) verfehlt.

 

 

Gegenbeispiel:

Die Wertsicherungskomponente DWS Vorsorge Rentenfonds 15Y hat aktuell 0,55% TER, 30 jährige Bundesanleihen derzeit 0,962 %, die maximal mögliche Duration sind aber 15 Jahre. Die Rendite für diese 15Jährigen beträgt aktuell 0,59 %.

 

Gegenbeispiel 2:

Die Wertsicherungskomponente DWS Vorsorge Rentenfonds XL Duration hat aktuell 0,56 % TER bei 264 Monaten Duration und 20Jährige haben derzeit 0,802 % Rendite.

 

Problem erkannt?

 

---

 

Bzgl. der ausstehenden Beiträge steht doch eigentlich ganz deutlich da ... "spätestens dann". Für den neu eingehenden Beitrag ist deine korrekte Darstellung der klassischen Constant Proportion Portfolio Insurance am ehesten zutreffend.

Steh ich etwas auf dem Schlauch :huh: . Wo geht die Reise jetzt hin, dass die DWS zu teuer ist? Wissen wir doch eigentlich. Um's vollzumachen: Vorsorge Premium schlägt mit 1,75% lfd. Kosten gemäß Jahresmeldung 2014 rein. Und jetzt? Ich mein, was ist das Ergebnis, sofort aussteigen oder treiben lassen :) ?

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Steh ich etwas auf dem Schlauch :huh: . Wo geht die Reise jetzt hin, dass die DWS zu teuer ist? Wissen wir doch eigentlich. Um's vollzumachen: Vorsorge Premium schlägt mit 1,75% lfd. Kosten gemäß Jahresmeldung 2014 rein. Und jetzt? Ich mein, was ist das Ergebnis, sofort aussteigen oder treiben lassen :) ?

 

Öhm nö? Ruhig Blut, nichts dergleichen ... :blink:

 

---

 

Geht um CPPI Theorie und I-CPPI Praxis, mit überschaubarem praktischem Wert. Aber theoretisch interessant, wenn es einen interessiert, bspw. Aragorn und mich. Ich zumindest freu mich, mal auf der Ebene Gedanken austauschen zu können ... o:)

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ImperatoM

Und selbst wenn man eine theoretische Lösung hätte, die Bafin müsste auch noch mitspielen.

 

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Aber den Willen, den kann man leider nicht herbeizaubern.

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