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flubber

Rentenplanung für Selbstständige

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flubber
· bearbeitet von flubber

Vorgeplänkel

 

2.1 Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

 

44, ledig - Heirat vielleicht/wahrscheinlich, Kinder: nein; geplanter Renteneintritt: 67 (oder früher? Oder später?)

 

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

 

Selbstständig (SV/KV-frei, freiwillig GKV)

Monatlicher Sparanteil: 1000 - 2000 Euro

 

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

 

800 - 1500 €

 

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

 

Hab in den 20 Jahren schon einiges an Verlusten mitgemacht und immer stur weitergespart. Kann also vielleicht damit umgehen, wobei mir bewusst ist, dass ich bei meiner aktuellen Depotgröße mit 5-stelligen Monatsverlusten zu rechnen habe. Die sind nicht mehr so leicht, wie beim letzten Crash, durch den Sparanteil auszugleichen...

 

2.5 bisherige Risikovorsorge / Falls nicht: Personen und Sachversicherungen im Überblick

 

Haftpflicht und BU vorhanden, mehr aus meiner Sicht sinnlos.

 

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

 

Bisher nur ich. ;-)

 

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

 

Kleine KLV, ansonsten nur Fonds und ETF

 

 

3.1 Gesetzliche Rente

 

Ca. 700€ aktuell sicher.

 

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

 

Keine

 

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ?

 

VBL aus Zeit als Angestellter. Ca. 150€ aktuell sicher.

 

 

4.1 aktuelle Sparleistungen

 

1.000€ - 2.000€

 

4.2 Schulden (Bitte Kredithöhe, Kreditzinsen und Gesellschaft nennen)

 

Nein!

 

4.3 absehbare Investitionen und preisliche Vorstellung der Wünsche und Ziele in x Jahren (Urlaub, Auto, Wohnung, Haus)

 

Keine Immobile (auch nicht geplant, da nicht finanzierbar)

Rest bisher aus laufender Sparleistung finanzierbar.

 

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

 

Kaufe seit 20 Jahren Fonds und (später) ETFs; bin eher der sture Sparer, d.h. jedes Monat wird ein fixer Betrag angelegt.

Verkauft wurde nur, um Fehlgriffe (Banchenfonds) auszubügeln. Mein Aktienanteil liegt über 60% (sollte gefühlsmäßig höher sein) und ich fühle mich gut damit.

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

 

Im Wesentlichen - weil seit längeren als einzige bespart und nun wesentliche Depotkomponente (angestrebter Anteil: 50:50):

SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF A1JJTD / IE00B3YLTY66

ARERO - Der Weltfonds DWS0R4 / LU0360863863

 

Daneben noch einige abgeltungssteuerfreie Positionen (DAX, Value, Osteuropa, Europa, …)

(und natürlich auch noch "klassische" Geldanlagen im selben Topf für die Rente: Tagesgeld, Bausparer (4%), …)

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

 

Hängt halt davon ab, was gerade ansteht; derzeit hab ich meine fixe Aufteilung, wenn ich mit dem ACWI und dem ARERO insgesamt > 100KE bin, werde ich vermutlich umschichten in eine komplexere, aber transparentere (ARERO) und günstigere (TER) Variante. Mir sind die Bedenken zu ARERO (auch aus dem Wertpapierforum) bekannt.

 

 

4. Über meine Fondsanlage (Zweck, Horizont, …)

 

Das Ganze soll später mal meine Rente sichern.

 

Meine Überlegungen und Fragen

 

So, nun zu meinen Überlegungen: Ich rechne der Einfachheit halber ohne Inflation (d.h. aber eben auch mit Renditen abzüglich Inflation). Also z.B. aktuelle Inflation 1,5%, aktuelle Rendite meiner Anlagen 4 %, d.h. ich rechne mit einer Rendite von 2,5%. Steuern rechne ich auch nicht mit ein - erscheint mir auf die Distanz zu sehr als Kaffeesatzlesen.

 

 

Ich habe aktuell folgende Rentenansprüche:

 

DRV: 700 € (aus meiner Zeit als Angestellter; heute sicherer Betrag; Steigerungen nicht berücksichtigt)

VBL: 150 € (aus meiner Zeit als Angestellter; heute sicherer Betrag; Steigerungen nicht berücksichtigt)

KLV: 250 € (Prognose mit Garantieverzinsung zu 4%; Überschussanteile, Dynamik, … nicht berücksichtigt)

 

Das sind Insgesamt 1.100 € Nun rechne ich aktuell mit einer Lücke von 1.900-2.400€ (nach heutigem Geldwert). Diese Lücke gilt es zu schließen. Ich habe nun mit Excel verschiedene Szenarien durchgerechnet. Ich lege Verzinsungen von 1,5% bis 2,5% zugrunde (also nach Abzug von Inflation) und Sparraten zwischen 1.000€ und 1.500€ - initialer Depotwert: 160.000€. Ich gehe dann von einem Renteneintritt mit 67 und einer Rentendauer von 30 Jahren aus.

 

Damit sollte sich ein Depotwert (akt. eben mit obigen 2 Positionen) von irgendwas zwischen 600.000€ und 900.000€ ergeben. Wenn ich 2.400€ 30 Jahre lang entnehmen möchte (und da jetzt einfach mal 2% Rendite) ansetze, dann komme ich auf knapp 700.000€ die ich benötige. (Klar ist: keine Dynamik, keine Inflation berücksichtigt, aber in meinem Umfeld sanken die Finanzbedarfe im Alter eher - solange keine Pflege fällig war.)

 

Insgesamt erscheint mir das soweit realistisch und möglich. Auch durch Kontrollrechnungen und Überlegungen, z.B. erzielbare Rente mit einem Einmalbetrag. Oder auch andersrum betrachtet, wenn ich 1.500€ monatlich spare und wenigstens Inflationssicher anlege, dann sollte ich mind. 23 Jahre die 1.500€ auch wieder zur Verfügung haben. Und damit sollte ich dann insgesamt schon auskommen können. Auch wenn mir bewusst ist, dass im Pflegefall o.ä. das Geld nie und nimmer reicht. Aber was nicht passt, kann nicht passend gemacht werden, wie der Looman immer sagte.

 

Meine freundliche Allianzfachverkäuferin hat das ganze auch mal bei sich eingegeben (jetzt mit Inflation) und kommt auf eine Sparrate von 1.500€ - 2.000€. Hat mich halbwegs beruhigt, liegt aber trotzdem 500€ über meinem Plan. Der Preis dafür war, dass sie mir eine Allianz Basisrente (Rürup?!) Invest verkaufen will, um hiermit wenigstens einen Teil meiner Rente zu bestreiten und sozusagen im Rahmen eines Versicherungsmantels (mit Steuervorteil) einen ETF oder Fonds zu besparen.

 

Jetzt zu meinen Fragen:

 

Für wie absurd oder halbwegs vertrauenserweckend haltet ihr meine oben kurz skizzierte Berechnung? (Sprich kommt jemand in ähnlicher Situation auf ähnliche oder vielleicht ganz andere Werte?)

 

Macht eine Kombination mit einer Allianz Basisrente Sinn? Heißt gibt es dort sinnvolle ETFs (mir wurde bisher nur gesagt, dass es da wohl einen MSCI-ETF gibt und mit dem könnte ich mir ja was bauen)? Macht das bei der Kostenrate (mir wurde eine Kostenrate von 1,5-2,0% für die Ansparphase versprochen) Sinn? Aktuell erscheint mir das nicht unsinnig (obwohl teuer), da z.B. bei 500€ Anlage mich das wg. Steuervorteil wohl nur ca. 320€ kostet und wenn ich 320€ selber bei sagen wir jetzt mal optimistischen 6% anlege und die Allianz mit 500€ beim gleichen Vehikel mit 4% (nach Kosten), dann lande ich bei ca. 680€ Rente für 30 Jahre (bei dann 2% Rendite) und die Allianz bei 730€-900€ Rente - d.h. das scheint sich für den Zeitraum aus meiner Sicht zu rentieren. Wobei dann die Steuerfrage doch hoch kommt, die Rürup-Rente muss ich ja wohl versteuern, bei meiner Kapitalrente nur die ca. 29% Abgeltungssteuer auf die Gewinne (aktuell)?

 

Und nachdem ich jetzt so oft Allianz gesagt hab: ich hänge da nicht unbedingt dran; ich würde aber eine Gesellschaft wählen, bei der ich glaube, dass sie solide genug ist, in 30-50 Jahren noch zu existieren. Aber vielleicht hat ja jemand sich eben zu der Konstruktion in ähnlicher Lage sich schon ein paar Gedanken gemacht und will sie mit mir teilen?

 

Freue mich über jegliche Meinungen.

 

PS: Sorry, der Beitrag ist im falschen Forum gelandet - sollte eigentlich nach "Alternative Kapitalanlagen"; falls es ein Admin verschieben will/kann: Danke!

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polydeikes

Bevor du dich mit privaten Vorsorgeprodukten beschäftigst, solltest du generell mal das Thema GRV prüfen. Ggf. hast du Möglichkeiten nachzuzahlen (Ausbildungszeiten bis 45) und evtl. ist auch eine freiwillige Einzahlung interessant. GRV Beiträge werden genau wie Rürup steuerlich gefördert, nur ohne Pfändungsproblematik.

 

Daher würde ich generell vorm Besuch beim "Allianzfachverkäufer" erst einmal eine Kontenklärung inkl. Beratungsgespräch bei deiner örtlichen DRV Filiale buchen. Entsprechend wenig halte ich auch vom Vorschlag einer erheblich kostenintensiven Allianzbasisrente.

 

An der Stelle würde ich dann zunächst einen Break vorschlagen und die Ergebnisse des DRV Termins abwarten, bevor man sich weitere Dinge anschaut.

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flubber

Bevor du dich mit privaten Vorsorgeprodukten beschäftigst, solltest du generell mal das Thema GRV prüfen. Ggf. hast du Möglichkeiten nachzuzahlen (Ausbildungszeiten bis 45) und evtl. ist auch eine freiwillige Einzahlung interessant. GRV Beiträge werden genau wie Rürup steuerlich gefördert, nur ohne Pfändungsproblematik.

 

Definitiv ein sinnvoller Hinweis - zumindest dachte ich das auch bis gut einem Jahr - da hatte ich überlegt, in die GRV freiwillig einzuzahlen. Ich habe dann einen Termin beim DRV ausgemacht und mich gut 1h zu dem Thema beraten lassen. Tenor des meiner Meinung nach sehr sachkundigen Mitarbeiters war: "Die kurze Antwort ist nein, sie wollen keine freiwilligen Einzahlungen/Nachzahlungen leisten, weil sich das für sie nicht rechnet. Die lange Antwort ist wie folgt ..." und dann kam eben eine ca. einstündige Erklärung an dessen Ende er mir ausgeführt hatte, wie wenig ich von meinem privat eingezahlten Geld zurückbekäme. Und ja er hat mir auch sehr ausführlich erklärt, welche Versicherungsleistungen (die natürlich keine Rendite) erwirtschaften da enthalten wären und mit welchen "Tricks" ich die Versicherungsleistungen mit geringem Aufwand erhalten könnte (Stichwort "Minijob").

 

Sprich: Ja, sich bei der DRV beraten zu lassen halte ich für einen sehr guten Tipp, mir hat das sehr geholfen und in meinem Fall war die DRV auch sehr auskunftsfreudig und offen. Hatte mich damals auch in das Thema eingelesen und hatte/habe prinzipiell eigentlich immer noch eine gute Meinung von der GRV. Nur hab ich das jetzt als für mich nicht anwendbar/rentabel/hilfreich entschieden, weil ich dort klar überzeugt wurde, dass das nix für mich ist.

 

Ansonsten teilst Du wohl meine Bedenken bzgl. der Kosten. Das ist auch hilfreich.

 

Danke!

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polydeikes

Möglich, deine Situation kennen wir ja nicht. Nur wenn GRV pauschal nicht rentabel sein soll, zweifel ich genauso pauschal an der Rentabilität von Rürup. Ohne die Details zu kennen, wäre das Gegenteil hochgradig unlogisch.

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flubber

Das trifft auch meine Befürchtung/Meinung, dass ich mich bei dem Rürup-Vorschlag von der erst mal eingesparten Steuer blenden lassen soll. Die Kosten von 1,5 - 2,0% halte ich für so hoch, dass ich das Geld gefühlsmäßig lieber selber anlege. Bei der GRV wurde mir von meinem Berater bei der DRV eben gesagt, dass meine Rendite bei freiwilliger Einzahlung (und angenommener Lebenserwartung) deutlich negativ ist. Für meine als Arbeitnehmer geleisteten Beiträge komme ich aber auch zu einem anderen Ergebnis. Daher war meine erste Idee ja auch freiwillig in die GRV einzuzahlen.

 

Aber: aus meiner Sicht ist die GRV nicht pauschal nicht rentabel.

 

Der Unterschied zwischen GRV und Rürup ist aber meiner Meinung nach ein prinzipiell anderes Modell. Steuerlich mögen die beiden vergleichbar sein - keine Ahnung, da kenne ich mich nicht aus. Aber bei Rürup kann ich in dem geschilderten Fall das Anlagevehikel dahinter bestimmen (zu den entsprechenden Kosten). Bei der GRV hab ich ein Umlageverfahren und die Rentenhöhe bestimmt sich ganz anders. Oder verstehe ich Dich jetzt falsch?

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voenixx

Guck Dir mal Cosmos Flexible Vorsorge Invest an. Es gibt einen Faden in Alternative Kapitalanlagen.

Da kannst Du ETFs/Fonds (z.B. auch den AERO) in einem Versicherungsmantel besparen. Bei mind. 12 Jahren Laufzeit und Auszahlung ab dem 62. Lebensjahr mit 50% Steuervorteil.

Außerdem hast Du durch den Versicherungsmantel nicht das Steuerthema mit ausländischen Thesaurieren am Hals.

Als Ergänzung zur AV sicher überlegenswert.

Ich mach das für meine AV seit einem Jahr egänzend zu normalen ETF-Sparplänen. Bin durchs Forum draufgekommen.

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Sven T.

Guck Dir mal Cosmos Flexible Vorsorge Invest an. Es gibt einen Faden in Alternative Kapitalanlagen.

Da kannst Du ETFs/Fonds (z.B. auch den AERO) in einem Versicherungsmantel besparen. Bei mind. 12 Jahren Laufzeit und Auszahlung ab dem 62. Lebensjahr mit 50% Steuervorteil.

Außerdem hast Du durch den Versicherungsmantel nicht das Steuerthema mit ausländischen Thesaurieren am Hals.

Als Ergänzung zur AV sicher überlegenswert.

Ich mach das für meine AV seit einem Jahr egänzend zu normalen ETF-Sparplänen. Bin durchs Forum draufgekommen.

 

 

 

 

Die Frage ist nur, wie finanzstark die Cosmos Direct oder deren Mutterkonzern Generali ist.

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Sven T.

GRV Beiträge werden genau wie Rürup steuerlich gefördert, nur ohne Pfändungsproblematik.

 

 

 

 

erfüllt eine Rüruprente nicht auch § 851c ?

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flubber

Den Faden habe ich gelesen. Durchaus interessant, allerdings aus meiner Sicht für mich nicht vorrangig relevant. Ich bin Vorstand einer AG, da ist der Weg bis zum Zugriff auf persönliches Vermögen etwas weiter (sieht man ja auch bei den ganzen prominenten Fällen...). Meine Abwehr ist hier "verantwortliches" Handeln, eine D&O-Versicherung und zudem sind die Aktionäre aufgrund der Mehrheitsverhältnisse bei uns keine "Bedrohung".

 

D.h. absolute Pfändungssicherheit ist kein Beweggrund für mich eine Rürup-Rente oder ähnliches zu machen. Mir gehts mehr darum, ob das eine sinnvolle Ergänzung zur Eigenanlage ist.

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Sulawesi

Möglich, deine Situation kennen wir ja nicht. Nur wenn GRV pauschal nicht rentabel sein soll, zweifel ich

 

Nachzahlungen in dem Alter würde ich als pauschal sinnlos erachten.

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asche
Ich habe dann einen Termin beim DRV ausgemacht und mich gut 1h zu dem Thema beraten lassen. Tenor des meiner Meinung nach sehr sachkundigen Mitarbeiters war: "Die kurze Antwort ist nein, sie wollen keine freiwilligen Einzahlungen/Nachzahlungen leisten, weil sich das für sie nicht rechnet.

Ich habe eine fast identische Auskunft erhalten. Frage mich, ob das ein generelles Muster ist (und warum)? Ich würde erst durch die Einzahlungen die 60 Monate Mindestversicherungszeit erreichen.

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polydeikes

Ich bin Vorstand einer AG, ...

 

Wenn du es uns im Eröffnungspost nicht mitteilst, können wir es in der Überlegung nicht berücksichtigen.

 

 

... (und angenommener Lebenserwartung) ...

 

Man neigt ohnehin dazu die eigene Lebenserwartung zu unterschätzen, was wurde denn angenommen? Das Problem gilt aber generell für jede Leibrentenlösung dann ...

 

 

Der Unterschied zwischen GRV und Rürup ist aber meiner Meinung nach ein prinzipiell anderes Modell.

 

Grundsätzlich ist beides erstmal nicht grundlos die gleiche Schicht. Ich habe bei beiden einen Bruttoaufwand und einen Nettoaufwand. Für den Nettoaufwand bekomme ich später eine Rentenleistung. Bei der GRV von vornherein den weitaus höheren Rentenfaktor, aber eine mäßige Anpassung des Werts pro Entgeltpunkt.

 

Bei Rürup den wesentlich niedrigeren Rentenfaktor, dafür die theoretische Chance die Ablaufleistung insgesamt durch wie auch immer geartete Erträge während Ansparphase und Auszahlungsphase zu steigern. Um aber Erträge erzielen zu können, sind in erster Linie die Produktkosten interessant und natürlich vor allem die Laufzeit.

 

In der jetzigen Konstellation geht die Rürup Rente in die volle Bewertung, heißt volle Abschluss- und Verwaltungskosten. Bei kürzeren Laufzeiten kann die Kostenbelastung des ansonsten gleichen Produkts durchaus wesentlich niedriger ausfallen.

 

Wenn Rürup, dann eine kostengünstigere Variante. Bspw. ein Nettotarif, ggf. eine Lösung über einen Direktversicherer (Verrentungsproblematik nicht vergessen).

 

---

 

Ansonsten haben beide Varianten viele Gemeinsamkeiten. Die schrittweise ansteigende steuerliche Absetzbarkeit und die schrittweise ansteigende nachgelagerte Besteuerung zum Beispiel. Beide Varianten sind nicht kapitalisierbar und nicht ohne weiteres vererbbar (Hinterbliebenenschutz hingegen theoretisch schon) ... usw. usf. ...

 

---

 

Es kann durchaus diverse Gründe geben, warum eine freiwillige Einzahlung nicht rentabel wäre. Wir kennen diese hier in deinem Fall nicht. Ich bezweifle aber auch nicht pauschal, dass der DRV Berater richtig gerechnet hat, je nach Annahmen. Ich versuche nur nachzuvollziehen, warum bei deinen gut 20 Jahren Restzeit Rürup dann allerdings "rentabel" sein soll.

 

 

Nachzahlungen in dem Alter würde ich als pauschal sinnlos erachten.

 

Dies erschließt sich mir nicht. Ein, zwei Zeilen zum Gedankengang wären wünschenswert gewesen.

 

---

 

Es kann sehr wohl Gründe geben, die rein rechnerisch gegen GRV sprechen. Niedrige Nachzahlungen oder niedrige freiwillige Zahlungen können sich bspw. durch die Mittelwertbildung (Anrechnungszeiten) negativ auswirken. Wissen wir hier alles nicht. Ergäbe sich wenn aber aus seiner Pflichtversicherungszeit und nicht aus dem reinen, jetzigen Alter.

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2fast

Wenn du seit 20 Jahren in Fonds/Aktien/ETFs investierst würde mich mal deine Durchschnittssrendite interessieren.

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bond007
· bearbeitet von bond007

Als Selbstständiger kann ich Dir empfehlen einen (Währungs-)diversifizierten Vermögensaufbau zu betreiben und nicht irgendwelche Versicherungsprodukte zu kaufen.

Wenn Anteile des Vermögens laufende Erträge generieren die wieder investiert werden können umso besser (Dividenden, Anleihen Coupons, Mieten usw.).

 

Leider benötigt man als Selbstständiger auch Rücklagen in Cash bzw. Sichteinlagen für laufende (Nach- und Voraus-)Steuerzahlungen, Betriebskosten, Weiterbildung oder maue Zeiten. Diese Rücklagen generieren zur Zeit leider keine Zinsen (Entwertung durch Inflation).

 

Meine Frau hat etwas Zeit gebraucht um zu verstehen dass wir immer genug Geld haben ... weil wir wenig ausgeben ;-)

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flubber

... (und angenommener Lebenserwartung) ...

 

Man neigt ohnehin dazu die eigene Lebenserwartung zu unterschätzen, was wurde denn angenommen? Das Problem gilt aber generell für jede Leibrentenlösung dann ...

 

 

Ich gehe ja von 97 Jahren Lebenserwartung aus, da hab ich zwar auch ein paar Bedenken, aber irgendwo muss man halt nen Schlussstrich ziehen. Bei der Berechnung haben wir - glaub ich - 85 Jahre zugrunde gelegt. Was aber für mich erschreckender im Kopf geblieben ist, dass bei weitem nicht mal jeder eingezahlte Euro dann wieder ausgezahlt wurde. Wenn ich jetzt gute 20 Jahre lang einzahl, dann würde ich erwarten, dass ich bei 20 Jahre Auszahlung wenigstens Kapitalerhalt habe: und das war laut der DRV nicht so. (Die konkreten Zahlen waren eine Katastrophe, aber da ich mir nicht mehr sicher bin, will ich keine Zahlen hierzu nennen.)

 

 

Wenn Rürup, dann eine kostengünstigere Variante. Bspw. ein Nettotarif, ggf. eine Lösung über einen Direktversicherer (Verrentungsproblematik nicht vergessen).

 

---

 

Es kann durchaus diverse Gründe geben, warum eine freiwillige Einzahlung nicht rentabel wäre. Wir kennen diese hier in deinem Fall nicht. Ich bezweifle aber auch nicht pauschal, dass der DRV Berater richtig gerechnet hat, je nach Annahmen. Ich versuche nur nachzuvollziehen, warum bei deinen gut 20 Jahren Restzeit Rürup dann allerdings "rentabel" sein soll.

 

Das ist ja genau meine Frage! Aber danke für die Erläuterungen außenrum, ich verstehe daraus, dass Du Rürup in meinem Fall auf für zweifelhaft hältst. Wie im Eingangspost erwähnt, hab ich da auch Zweifel! Damit hast Du die klar bestärkt! Meine Vermutung ist, dass ich besser fahre, wenn ich das Geld selber (kostengünstig und flexibel) anlege und dann vor der Rente z.B. zum Teil "verrente" und ich mich jetzt nur von den Steuervorteilen blenden lassen soll. Das Argument dagegen war: Wenn ich die Rente jetzt abschließe sichere ich mir auch die Sterbetafeln von jetzt. Und die könnten sich ja deutlich zu meinen Ungunsten entwickeln, wenn der medizinische Fortschritt so weitergeht.

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flubber

Wenn du seit 20 Jahren in Fonds/Aktien/ETFs investierst würde mich mal deine Durchschnittssrendite interessieren.

 

Kann ich Dir leider nicht ganz genau sagen, sondern nur für die Fonds die ich noch habe und nicht in den ersten 10 Jahren als kompletten Fehlgriff oder aufgrund eine Fehlberatung aufgegeben habe. Erstere waren die klassischen Technologiefonds, die vor "langer" Zeit mal hipp waren. Letzteres war ein Immobilienfonds wo mir vor 15 Jahren geraten wurde wegen einer Blase auszusteigen (war leider falsch, das Ding gibts immer noch, mein schnöder SEB wird dafür geschlossen :rolleyes:)

 

Also zu den Zahlen, bei den ganz langen Dingern hab ich eine Rendite zwischen 4,5 und 5,7 Prozent (aktuell - was aktuell ja auch überhaupt gar keine Kunst ist, sprich ich für verfälscht halte).

Insgesamt lande ich bei meinem "Gesamtdepot" (inkl. Liquiditätstagesgeld, Festgeld, ...) bei 4,4%.

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flubber

Als Selbstständiger kann ich Dir empfehlen einen (Währungs-)diversifizierten Vermögensaufbau zu betreiben und nicht irgendwelche Versicherungsprodukte zu kaufen.

Wenn Anteile des Vermögens laufende Erträge generieren die wieder investiert werden können umso besser (Dividenden, Anleihen Coupons, Mieten usw.).

 

Hmmm. Würde Dir für "währungsdiversifiziert" Aktien (bzw. ein entsprechender Index) reichen? Oder was meinst Du damit?

(Ansonsten nehm ich das auch als ein Nein zu Rürup.)

 

Mit Mieten/Immobilien kenne ich mich nicht aus und habe Zweifel, dass ich jemals genügend Geld dafür haben werde, um da nicht zuviel auf eine Karte zu setzen. Aber das ist ein anderes Thema. Insofern bleiben für mich Aktien und Anleihen.

 

Meine Frau hat etwas Zeit gebraucht um zu verstehen dass wir immer genug Geld haben ... weil wir wenig ausgeben ;-)

 

:thumbsup: Sehr gut - so habe ich lange auch gelebt. Aber bei meiner Liebsten scheitere ich daran... - naja überspitzt formuliert. Dafür verdient sie hoffentlich bald besser wie ich und dann wird sicher alles gut... :w00t:

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polydeikes

Sagen wir mal so. Ich habe nichts gegen Rürup als generellen kleinen Baustein, aber du passt nicht in die Idealgruppe. Wahlweise bist du nicht alt genug oder solltest nicht vor 2025 anfangen damit. So viel zum Konzept ...

 

Produkt ist eine andere Geschichte und getrennt vom Konzept zu sehen. Mir ist wiederum keine Allianz Basisrente bekannt, die ich abschließen, geschweige denn empfehlen würde.

 

---

 

Eine Verrentungslösung bedingt nicht zwangsweise Rürup. Die ließe sich auch vor Rentenbeginn als Einmalbeitragsvariante oder mind. 12 Jahre davor gg. laufende Beitragszahlung ungefördert umsetzen.

 

Es kann durchaus ... ich nenne es mal "Wohlfühlgründe" ... geben, die für eine solche Lösung sprechen.

 

Persönlich bin ich aber generell gegen reine Verrentungslösungen von Versicherungen (und das als Versicherungsmakler). Ich bin aber auch erst 31 und bewege mich selbst vor allem im "Fixed Income" Bereich, sprich festverzinsliche Wertpapiere ... mit denen ich der Meinung bin, selbst Rentenansprüche steuern zu können.

 

Dennoch sollte es hinreichend Möglichkeiten geben, ein Depot so aufzubauen, dass beständig Erträge erzielt werden. Diese Variante würde ich generell immer dann vorziehen, wenn ich dazu geistig in der Lage bin (ist man vielleicht mit 70+ nicht mehr ...) und es um Beträge geht, mit denen das Sinn macht.

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bond007
· bearbeitet von bond007

Als Selbstständiger kann ich Dir empfehlen einen (Währungs-)diversifizierten Vermögensaufbau zu betreiben und nicht irgendwelche Versicherungsprodukte zu kaufen.

Wenn Anteile des Vermögens laufende Erträge generieren die wieder investiert werden können umso besser (Dividenden, Anleihen Coupons, Mieten usw.).

 

Hmmm. Würde Dir für "währungsdiversifiziert" Aktien (bzw. ein entsprechender Index) reichen? Oder was meinst Du damit?

(Ansonsten nehm ich das auch als ein Nein zu Rürup.)

 

 

->Damit meinte ich Aktien aus verschiedenen Ländern, z.B. USA, Skandinavien, Schweiz, England, Singapur usw. die eine lange Dividendenhistorie vorweisen können. In einen Index (z.B. über ETF) würde ich nur kurzfristig investieren wenn ich

mit einer bestimmten Bewegung rechne. Das kann funktionieren - oder nicht. Ansonsten ziehe ich Unternehmensbeteiligungen vor. Die steuerliche Komponente bei ETFs ist recht komplex.

 

-> Schau Dir mal das Modell der Containerleasinggesellschaften P&R oder Magellan Maritim an. Das kann eine Alternative zu (eigenen) Immobilien (zur Vermietung) sein.

http://www.magellan-maritime.de

http://www.pundr.de

 

Mieten kommen 6 Wochen nach Quartalsende, d.h. 4x im Jahr. Vorteil: Hohe Rückflüsse die wieder investiert werden können. Keine Verluste. Niedrige Steuerquote durch hohe AfA. Verträge laufen 5J. Du hast keinen Stress mit Mietern, Hausmodernisierungen oder Reparaturen. Nachteil: Keine Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite, Versteuerung der Mieten-AfA mit Anlage SO (persönlicher Einkommenssteuersatz) und seit 2009 ist eine positive Differenz aus Buchwert am Ende der 5J und Verkaufswert (Agentur kauft am Ende der Laufzeit die Container zurück) kapitalertragssteuerpflichtig. Als Selbstständiger sind regelmäßige Rückflüsse wichtig, vor allem wenn die Auftragslage mal nicht so gut ist, man nicht jeden Auftrag annehmen will, im Urlaub oder krank ist.

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flubber

-> Schau Dir mal das Modell der Containerleasinggesellschaften P&R oder Magellan Maritim an. Das kann eine Alternative zu (eigenen) Immobilien (zur Vermietung) sein.

 

Das klingt interessant, schau ich mir mal genauer an. Danke für die Links!

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flubber

@polydeikes: Danke Dir für Deine klare Meinung (zur Rürup und Allianz), wird in meine Überlegungen einfließen und bestärkt mich in meiner Skepsis. Ebenso bin ich Deiner Meinung, dass es sinnvoller ist sein Depot selbst zusammenzubauen und dann vielleicht im Alter an eine gewisse Vereinfachung zu denken.

 

Noch die allgemeine Frage an alle: zu meiner ursprünglichen Frage: habt Ihr eine Meinung zu der Sparrate von 1.500 € bei der geplanten Entnahme von 2.000 € als Rente. Sprich wie macht Ihr das - oder würdet Ihr mit ähnlichen Werten rechnen. Dass die reine Rechnung aufgeht (unter bestimmten Annahmen), kann man mit den diversen Rechnern ja nachprüfen - meine Frage zielt also weniger auf die Mathematik dahinter, denn eher darauf andere Überlegungen dazu kennen zu lernen.

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polydeikes

So stupide es auch anmuten mag, so simpel ist es auch ... http://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php

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flubber

So stupide es auch anmuten mag, so simpel ist es auch ... http://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php

 

Das meinte ich mit: die Mathematik ist mir klar - den Rechner kenn ich und ne eigene Excel-Lösung dazu hab ich auch. :rolleyes:

Ich wollte nur wissen ob damit "gut is" und der Rest ergibt sich dann eh (weil ja eh noch lange genug hin ist, dass man eh keine Ahnung hat, wie sich die Rahmenbedingungen ändern). Das ist meine aktuelle Haltung mit einem leicht nagendem Gefühl doch übersimplifiziert zu haben. Oder ob es auch noch "sinnvolle", weitergehende Überlegungen dazu gibt.

 

Aber da es keine Geheimrezepte für eine wunderhafte Geldvermehrung gibt, ist es wohl genauso stupide und simpel.

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Sapine

Was nutzt Dir eine hochkomplizierte Rechnung, wenn am Ende alles an den Annahmen hängt. Damit erzeugst Du nur eine Scheingenauigkeit.

 

Das sind Insgesamt 1.100 € Nun rechne ich aktuell mit einer Lücke von 1.900-2.400€ (nach heutigem Geldwert).
Gibst Du heute tatsächlich 3.000-3.500 Euro aus oder wie kommst Du auf diese Lücke?

 

Ich lege Verzinsungen von 1,5% bis 2,5% zugrunde (also nach Abzug von Inflation)
Wie berücksichtigst Du die Steuer? Eine inflationsbereinigte Nachsteuerrendite von 2,5 % benötigt etwa 6,5 % Vorsteuerrendite bei mäßiger Inflation (2 %). Das kann zwar klappen und vielleicht läuft es sogar noch besser aber sicher ist es nicht. Insbesondere wenn die Inflationsrate höher ist, benötigst Du eventuell deutlich höhere Renditen, weil mehr für die Steuer drauf geht. Ich habe für mich die Modellrechnung mit verschiedenen Inflationsraten und Vorsteuerrenditen durchgespielt. Wenn Du im Alter Assets verkaufen musst, geht auf einen Schlag eine Menge weg für Steuern, weil ein großer Teil des Depotstands auf Wertzuwächsen beruht, die dann voll steuerpflichtig werden. Hast Du das bei Deiner Rechnung berücksichtigt? Statt 2500 Euro hast Du beim Verkauf dann vielleicht nur 2000 Euro in Händen. Davon abgesehen ist Deine Rechnung aber überschlagsmäßig ok solange Du nicht sehr konservativ anlegst. Mit Festgeld wirst Du die nötigen Renditen jedenfalls derzeit nicht erwirtschaften können.

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