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Joseph Conrad

Frührente für alle

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Ein rein kapitalgedecktes Rentensystem hätte nach dem 2. Weltkrieg zu massiver Altersarmut geführt, ebenso in den "neuen" Bundesländern nach 1990.

Also bei dem damals angestzten Kurs von 1:1 oder 1:2 wäre auch das sicher auch kapitalgedeckt nicht so schlimm gewesen in den NBL. Allerdings war es durch die volle Anrechnung der Erwerbsbiografie im Osten für Rentner wirklich fast wie im Schlaraffenland: Da meistens beide Eheleute gearbeitet haben, gab es so Effekte wie das in Berlin die durchschnittliche "Haushaltsrente" im Ostteil der Stadt höher war als im Westteil. Bei mir in der Familie: Meine Großmutter musste nach dem Tod meines Großvaters Steuern zahlen, weil sie über die Freibeträge für Rentner kam (ihre Rente und die Witwenrente des Großvaters). Ich habe mich immer tierisch geärgert, dass ich es nicht geschafft habe, die Steuer auf 0 zu drücken. OK, es waren aber nur ein paar Hundert € Steuern im Jahr. Kein Drama :)

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tyr

Ein rein kapitalgedecktes Rentensystem hätte nach dem 2. Weltkrieg zu massiver Altersarmut geführt, ebenso in den "neuen" Bundesländern nach 1990.

Also bei dem damals angestzten Kurs von 1:1 oder 1:2 wäre auch das sicher auch kapitalgedeckt nicht so schlimm gewesen in den NBL. Allerdings war es durch die volle Anrechnung der Erwerbsbiografie im Osten für Rentner wirklich fast wie im Schlaraffenland: Da meistens beide Eheleute gearbeitet haben, gab es so Effekte wie das in Berlin die durchschnittliche "Haushaltsrente" im Ostteil der Stadt höher war als im Westteil.

Was empfindest du als Schlaraffenland, wenn beide Eheleute langjährig Vollzeit arbeiten gegangen sind und dafür entsprechend eine höhere Altersrente erhalten als andere, bei denen das nicht so war?

 

Zur Anrechnung der DDR-Erwerbsbiografie auf Renten aus der BRD-GRV: die Arbeitnehmer aus dem Osten zahlen genau so in die GRV ein, deren Einkommen wird ebenso als GRV-Rente ausgezahlt. Ebenso werden BRD-West-GRV-Rentner mit Einzahlungen aus Ost-Einzahlern bezahlt. Die Botschaft zwischen den Zeilen, dass du da etwas als ungerecht empfindest kann ich nicht nachvollziehen. Ungerecht wäre es, wenn nur GRV-Einzahler aus der West-BRD die Renten der Ost-BRD bezahlen würden. Das passiert nicht, das Umlageverfahren gilt für Gesamtdeutschland.

 

Ich empfehle zur Aufklärung folgenden Text https://de.wikipedia.org/wiki/Rentenangleichung zu lesen.

 

Bei mir in der Familie: Meine Großmutter musste nach dem Tod meines Großvaters Steuern zahlen, weil sie über die Freibeträge für Rentner kam (ihre Rente und die Witwenrente des Großvaters). Ich habe mich immer tierisch geärgert, dass ich es nicht geschafft habe, die Steuer auf 0 zu drücken. OK, es waren aber nur ein paar Hundert € Steuern im Jahr. Kein Drama :)

Du möchtest also möglichst hohe soziale Transferleistungen aus dem Staat für deine Familie erhalten, aber möglichst nichts in dieses System einzahlen. Gleichzeitig missfällt es dir, wenn andere eine hohe Lebens-Erwerbsleistung erbracht haben und daher hohe Ansprüche auf diese sozialen Transferleistungen haben.

 

Wie löst du diesen Widerspruch in dir selbst für dich auf?

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sparfux

Wie löst du diesen Widerspruch in dir selbst für dich auf?

ganz einfach ...

 

Du möchtest also ...

Ich möchte garnichts. Ich habe nur ein ein paar Beispiele geschrieben, wie es ist/war. Im Gegenteil, ich bin ja froh, dass es meinen Großeltern/Eltern gut ging/geht. :lol:

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jm2c

Beim Ost-West-Vergleich fällt mir eher auf, wie gering die Renten für Frauen sind, gemessen daran, dass die meisten ostdeutschen Frauen auf ähnliche Erwerbsbiografien kommen wie die Männer, zumindest nicht Hausfrau waren.

Das haste schön geschrieben :w00t:. Nach der Wende gab's für meine Ma im Hoch- und Tiefbau keine Verwendung mehr, musste sie sich neu orientieren. Seitdem hat sie auch einen neuen Beruf gelernt und ist der Arbeit im Bundesgebiet hinterhergereist. Den Vorwurf des Jammerossis wollte sie sich schon mal gar nicht annehmen. Die Politiker wollen immer viel, aber für sie käme es wahrscheinlich auch zu spät, sie hat nicht mehr so lang bis zur Rente. Seit fast zehn Jahren zahlt sie als Freiberuflerin jetzt knapp 470€ mtl. in die GRV. Ihr Berufsstand ist pflichtversichert. Beiträge zahlt sie formlos in Höhe des Durchschnitts (gleich ein Entgeltpunkt). Aber selbst wenn sie mehr einzahlen wöllte, mehr ist nicht drin, die GKV bucht nämlich auch 390€ mtl. ab. Sie ist glücklich, wenn es zur Rente noch netto 4stellig bleibt. Aber die GRV schickt ihr ja immer die lustigen Übersichten, im Moment sieht's noch nach 4stellig aus.

 

Ich für meinen Teil habe mir mein Arbeitsleben auch anders vorgestellt. Sind zwar noch paar Tage, aber es geht schon langsam auf die 40 zu. Ich weiß heute schon, Arbeit nur solange wie ich muss.

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Schwachzocker

...

Ich für meinen Teil habe mir mein Arbeitsleben auch anders vorgestellt. ...

 

Wie denn?

 

 

 

 

 

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jm2c

Irgendwie einfacher ^_^ . Es ist wohl was dran, dass das was verteilt wird, auch erstmal erarbeitet werden muss! Deswegen halte ich nichts von linken Schwachomaten Ideen. Persönlich sind Vorschläge wie "Frührente für Alle" charmant, aber wer soll's bezahlen?

 

So formlos geht in der GRV übrigens nur am Anfang, legste dich nicht fest, werden die Beiträge nach Einkommen bemessen. Meine Ma hat gezögert, es so zu machen. Gibt schließlich auch noch mehr Betriebsausgaben. Aber Eins und Eins für ihr Rentenkonto konnte sie zusammenzählen. Verdienste hier sind halt wie sind. Und da sie beruflich bisschen unterwegs war, weiß sie, dass Facharbeiter mit 50 Riesen Jahreseinkommen jetzt nicht gleich ein GRV Problem haben. Aber Verdienste halt Durchschnitt kommste eben bei 850€ Rente oder so raus.

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andjessi

Aber Verdienste halt Durchschnitt kommste eben bei 850€ Rente oder so raus.

Verdient man 45 Jahre den Durchschnitt, kommt man derzeit auf 1.370,- Bruttorente.

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sparfux

Verdient man 45 Jahre den Durchschnitt, kommt man derzeit auf 1.370,- Bruttorente.

Nur dass der "Durchschnitt" keine 45 Jahre den Durchschnitt verdient. :D (vermute ich mal)

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Verdient man 45 Jahre den Durchschnitt, kommt man derzeit auf 1.370,- Bruttorente.

Nur dass der "Durchschnitt" keine 45 Jahre den Durchschnitt verdient. :D (vermute ich mal)

 

Das mag sein. Beim oftmals angeführten Tränendrüsenbeispiel: "Man muss 30 Jahre Durchschnittgehalt verdienen, um überhaupt über der Grundiciherung zu liegen", darf man aber auch fragen, was man denn die restlichen 15 - 20 Jahre seines Berufslebens gemacht hat.

 

Worauf ich hinaus will: Für Menschen, die nicht krank sind und auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen, ist die Rentenhöhe auch bei Durchschnittgehalt in der Regel auskömmlich. Den anderen muss möglicherweise auch geholfen werden, aber das ist dann eher ein Thema der Verbesserung der Erwerbsminderungsrente und der Integration in den Arbeitsmarkt.

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