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Maciej

Dieses Land ist unrettbar verloren

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Sparkommissar
· bearbeitet von Sparkommissar
vor 1 Stunde schrieb €-man:

Was meinen die Herrschaften Relativierer, wen da eine Statistik interessiert, die das Verhältnis von Blutsaugern und Nichtblutsaugern zum Gesamtzuwachs zeigt, wenn man statt der "üblichen" fünf jeden Abend zehn Stiche abbekommt.

Du hast doch die Statistik angeführt. :rolleyes:

Ich habe lediglich auf deren Unzulänglichkeiten und konkret die fehlerhafte Interpretation in dem verlinkten Artikel hingewiesen. Mithin also genau den Realitätsbezug (in Form der Kriminalitätswirklichkeit), den Du jetzt bildlich anmahnst. Ganz davon ab halte ich Relationen, gerade bei derart emotional konnotierten Themen, für überaus erforderlich.

 

vor 2 Stunden schrieb sparfux:

Das war wohl eher ein sarkastischer Smiley. Bei mir dreht sich immer der Magen rum, wenn ich so Argumente lese a'la "Ein paar Terrortote hier und da sind ja nicht weiter schlimm, solange die Wahrscheinlichkeit zu sterben, bei selbst gesammelten Pilzen höher ist." Das ist das, was der werte Professor in dem "kurzweiligen" Artikel schreibt.

Denn bezugnehmend auf diesen Beitrag: wir sind uns wohl einig, dass jeder Toter einer zu viel ist. Relationen aufzuzeigen, wie es der zitierte Prof. tut, und damit einen gesamtgesellschaftlichen Kontext herzustellen, dient ja gerade dazu mal einen Schritt zurück von konkreten Schicksalen und der emotionalen Ebene der Betroffenheit zumachen. Dabei geht es nicht darum Opfer zu diskreditieren, sondern zu veranschaulichen, dass wir in einer Welt mit Risiken leben. Einige davon sind gesellschaftlich akzeptiert, obwohl sie weitaus höhere Gefahren (von Todesfällen) bergen als andere. Rational ist das nicht.

Es ist nicht mehr und nicht weniger (auch wenn Du das offenbar glaubst @sparfux). Wer dennoch sein Sicherheitsgefühl beeinträchtigt sieht und gleichzeitig mehrere Packungen Kippen in der Woche raucht oder wahlweise mehrere 10k Kilometer pro Jahr mit dem Auto zurück legt, darf auch weiterhin gerne Angst vor der Zukunft dieses Landes haben. Denn darum geht's ja hier im Thread - die Fortführung der medialen Hysterie rund um all die Probleme, die sonst niemand kommen sieht. 

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Schildkröte

Wer raucht oder in ein Auto steigt, ist die damit einhergehenden Risiken selbst bewusst eingegangen. Die Opfer von bestimmten Verbrechern hingegen waren diesen ohne eigenes Dazutun ausgeliefert. Aber natürlich kann man das mit "eine Armlänge Abstand halten" abtun. Und entsprechende Nachrichten werden einfach unter den Teppich gekehrt. Frei nach dem Motto, was man (bzw. frau) nicht weiß, macht eine/n nicht heiß. Nicht jede/r möchte aber den Kopf in den Sand stecken. Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

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€-man
vor 1 Stunde schrieb Sparkommissar:

Du hast doch die Statistik angeführt. :rolleyes:

Ich habe lediglich auf deren Unzulänglichkeiten und konkret die fehlerhafte Interpretation in dem verlinkten Artikel hingewiesen. Mithin also genau den Realitätsbezug (in Form der Kriminalitätswirklichkeit), den Du jetzt bildlich anmahnst. Ganz davon ab halte ich Relationen, gerade bei derart emotional konnotierten Themen, für überaus erforderlich.

 

Übersetzt: Der 10-mal Gestochene sollte also froh und dankbar sein, dass er nicht 12- oder 13-mal gestochen wird, da dies die richtige Interpretation der Statistik, bezogen auf die Gesamtheit der Mückenpopulation, hergäbe (wenn denn die männlichen Nichtsauger nicht so stark vertreten wären).

 

Du bist noch nicht lange im WPF, darum ein kleiner Exkurs. Wer vor ca. 1 1/2 Jahren auszusprechen wagte, dass es generell zu einer Kriminalitätszunahme kommen wird, der wurde scharf angegangen. Jetzt ist so ziemlich alles eingetroffen, was die Skeptiker damals ahnten. Zumindest hat die Nazikeule jetzt relativ ausgedient, dafür erfreut sich aber die Schönfärberei noch eines hohen Stellenwerts.

 

Ich will dieses Kapitel beileibe nicht nochmal von vorne aufschlagen. Bei meiner Quintessenz, dass der Ablauf der Flüchtlings/Migranten-Angelegenheit unter aller Kanone vonstatten ging, bleibe ich aber felsenfest.

 

Gruß

€-man 

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odensee
vor 11 Minuten schrieb Schildkröte:

Wer raucht oder in ein Auto steigt, ist die damit einhergehenden Risiken selbst bewusst eingegangen.

Naja, das ist auch eine Art Relativierung. Natürlich gibt es Unfälle durch Fahrfehler, durch Unaufmerksamkeit, durch technische Mängel. Damit werden wir, wenn wir unseren Lebensstil halten wollen, leben "müssen". Da bleibt nur zu hoffen, dass der Trend zu immer weniger Verkehrstoten sich fortsetzt (Verbsserung aktiver und passiver Sicherheit im Auto, Verbesserungen der Verkehrsführung, Verbesserungen der Notfallmedizin und -versorgung etc.).

 

Aber: wie hoch ist denn die Zahl der Toten durch illegale Autorennen, (Suizid)-Falschfahrer, Schwachmaten, die mit extrem überhöhter Geschwindigkeit insbesondere über Landstraßen rasen, alkoholisierte Fahrer, Facebook-am-Lenkrad-Poster usw. usw.? Also alles, was mit einem vernünftigen Umgang mit dem Auto nun überhaupt nichts zu tun hat. Alles Aktionen, bei denen der Tod anderer Menschen problemlos in Kauf genommen wird.

 

vor 11 Minuten schrieb Schildkröte:

Die Opfer von bestimmten Verbrechern hingegen waren diesen ohne eigenes Dazutun ausgeliefert.

Das bin ich den oben genannten "ist mir doch egal wenn andere sterben"-Typen auch.

 

Daher finde ich solche Relativierungen ("bewusst selbst eingegangen") problematisch.

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Hellerhof

Wenn ihr schon anfangt die Unfallstatistik auseinander zu fummeln, dann rechnet auch alle Toten von Alleinunfällen raus, ebenso wie die Verursacher (in Sinne odensees) bei Unfällen mit mehreren Beteiligten und Toten. 

 

In der Regel ohne Vorsatz (mitunter grob fahrlässig) verursachte Unfälle und mit Vorsatz begagene Terroranschläge oder Straftaten allesamt auf eine Stufe zu stellen und alles als "Risiko" zu deklarieren, ist ansich schon ein "starkes Stück". Da geht es um vollkommen andere Sachverhalte und Lebenssituationen.

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Sparkommissar
· bearbeitet von Sparkommissar
vor 1 Stunde schrieb Schildkröte:

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

Zeugt es auch von Unmündigkeit, eine Kriminalitätszunahme zu postulieren, wobei Hellfelddaten wie auch Dunkelfeldstudien auf genau das Gegenteil, zumindest aber eine Stagnation, hindeuten.

@€-man Das 2015/16 viel schiefgelaufen ist, ist nicht von der Hand zuweisen. Um das zu erkennen, braucht man sich auch nicht als Skeptiker zu inszenieren. Allerdings wäre es schön, wenn man dann ebenso skeptisch gegenüber der Statistik (PKS) ist, auf die man sich selbst bezieht.

 

 

vor 49 Minuten schrieb Hellerhof:

In der Regel ohne Vorsatz (mitunter grob fahrlässig) verursachte Unfälle und mit Vorsatz begagene Terroranschläge oder Straftaten allesamt auf eine Stufe zu stellen und alles als "Risiko" zu deklarieren, ist ansich schon ein "starkes Stück". Da geht es um vollkommen andere Sachverhalte und Lebenssituationen.

Wieso? Sind es denn keine Risiken?

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Hellerhof

So bin ich direkt raus aus der Diskussion mit dir, Herr Kommissar. Ein ernsthafter Ansatz einer Antwort auf deine Frage ist in dem Satz zu finden, den du (bewusst?) nicht zitiert hast. 

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odensee
vor 31 Minuten schrieb Hellerhof:

In der Regel ohne Vorsatz (mitunter grob fahrlässig) verursachte Unfälle und mit Vorsatz begagene Terroranschläge oder Straftaten allesamt auf eine Stufe zu stellen und alles als "Risiko" zu deklarieren, ist ansich schon ein "starkes Stück". Da geht es um vollkommen andere Sachverhalte und Lebenssituationen.

Es geht, wie bei Terroranschlägen, hier um Menschen, die völlig unschuldig sind. Und völlig sinnlos. Bei "normalen" Unfällen kann man ja noch das allgemeine Lebensrisiko anbringen. Zum Glück hat jetzt ein Berliner Gericht erstmalig "Klartext" geurteilt.

 

Ich finde diese "mit Verkehrstoten muss man eben leben"-Einstellung mindestens für die von mir genannten Fälle menschenverachtend. Eine deutlich härtere Bestrafung würde ich sehr begrüßen, leider gibt es keine Partei, die das unterstützt.

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Sparkommissar
· bearbeitet von Sparkommissar

@Hellerhof

Sorry, das war keine Absicht. Hab den Satz wieder hinzugefügt.

Meine Frage beantwortet es dennoch nicht. Denn m.E. bleiben beides Risiken, trotz verschiedener "Sachverhalte und Lebenssituationen".

 

Natürlich ist das was ihr anführt eine Erklärung warum diese unterschiedlichen Sachverhalte auch unterschiedlich bewertet werden. Die Hysterie bei besagter Bewertung und die von der Kriminalitätswirklichkeit vollkommen abgekoppelte Kriminalitätsfurcht, gerade beim Thema Ausländerkriminalität und Terrorismus, sind so jedoch nicht zu erklären. Und dabei ist es doch eine interessante Tatsache, dass andere "Sachverhalte" (i.S. von Risiken), mit weitaus höheren Todesraten, vollkommen emotionslos akzeptiert werden.

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Schildkröte

Da schreibt aber jemand sehr akademisch. Und wundert sich dann doch, dass sich Ereignisse wie die Kölner Silvesternacht oder auch der 11. September so ins kollektive Gedächtnis einbrennen. Einfach mal "Psychologie der Massen" von Gustave Le Bon lesen. Das Buch sollte jeder Börsianer mal gelesen haben. Manche User vergessen ja anscheinend, dass wir hier letztlich in einem Wertpapierforum sind.

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Sparkommissar
· bearbeitet von Sparkommissar

Wo habe ich mich verwundert gezeigt? Wie und warum Kriminalitätsfurcht entsteht ist mir durchaus bekannt. Ebenso wie ihre Irrationalität. Gerade, wenn einige User aber für sich beanspruchen, ihre eigene (subjektive!) Kriminalitätsfurcht und Zukunftsangst mit vermeintlich (objektiven) Daten aus der PKS bzw. einer Interpretation derselben zu begründen, werde ich ja wohl kriminologische Gegenargumente anführen dürfen. Mehr habe ich bislang nicht getan. Nebenbei: das verstehe ich unter Aufklärung.

 

Was hat das jetzt eigentlich alles mit meinem Schreibstil und Argumenten zu tun? Oder war das der erbärmliche Versuch mich in den Elfenbeintrum der Wissenschaften zu verorten und mich dergestalt  - mangels Praxisbezug - zu diskreditieren? 

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M_M_M
vor 8 Minuten schrieb Schildkröte:

Manche User vergessen ja anscheinend, dass wir hier letztlich in einem Wertpapierforum sind.

 

Genau diese Tatsache lässt mich nachdenklich stimmen. Bei Wertpapieren zählt jedes Risikodetail und wird bis aufs Letzte diskutiert, um sich noch die letzten 0,1% Rendite zu sichern. An anderer Stelle wird Risiko zum normalen hinzunehmenden Lebensalltag verklärt und dann noch mit Autounfällen verglichen...

 

Fakt ist doch, dass nicht unbedenkliche Bedrohungen oder Risiken dazu gekommen sind, welche vorher nicht da waren, sondern dazu gekommen sind. Die man hätte schon lange vermeiden können, weil die Politik nicht darauf reagiert oder gelähmt scheint. 

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Sparkommissar
· bearbeitet von Sparkommissar
vor 38 Minuten schrieb M_M_M:

An anderer Stelle wird Risiko zum normalen hinzunehmenden Lebensalltag verklärt und dann noch mit Autounfällen verglichen...

Gerade diese Kontextualisierung und das Aufzeigen von Relationen ist doch aber - wenn schon, trotz Off-Topic, der Wertpapierbezug gewünscht wird - im Sinne einer ganzheitlichen Asset Allokation der deutlich logischere und rationalere Weg an das Thema heranzugehen. Ein konkretes Risiko ausschließlich isoliert zu betrachten bringt nur begrenzten Erkenntniszuwachs. Gerade weil man (bewusst oder unbewusst) die Wahrnehmung einschränkt und, um in Deiner Analogie zu bleiben, eben nicht jedes "Risikodetail" betrachtet.

 

P.S. Die von dir als "neu" identifizierten Risiken konnten wir (der Okzident) bislang recht erfolgreich globalisieren. Tatsächlich neu sind sie deswegen noch lange nicht.

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M_M_M
vor 19 Minuten schrieb Sparkommissar:

Gerade diese Kontextualisierung und das Aufzeigen von Relationen ist doch aber - wenn schon, trotz Off-Topic, der Wertpapierbezug gewünscht wird - im Sinne einer ganzheitlichen Asset Allokation der deutlich logischere und rationalere Weg an das Thema heranzugehen. Ein konkretes Risiko ausschließlich isoliert zu betrachten bringt nur begrenzten Erkenntniszuwachs. Gerade weil man (bewusst oder unbewusst) die Wahrnehmung einschränkt und, um in Deiner Analogie zu bleiben, eben nicht jedes "Risikodetail" betrachtet.

Kannst Du Dich eigentlich auch verständlich ausdrücken? Was soll dieses verschwommene geschwollene Gerede? 

 

vor 19 Minuten schrieb Sparkommissar:

 

P.S. Die von dir als "neu" identifizierten Risiken konnten wir (der Okzident) bislang recht erfolgreich globalisieren. Tatsächlich neu sind sie deswegen noch lange nicht.

 

Ich kann mich z.B. nicht an Massenbegrapschungen von Köln oder einen Terroranschlag von einem Muslimen vor 2015 erinnern.

 

 

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sparfux
vor 5 Stunden schrieb Sparkommissar:

Rational ist das nicht. ... auch wenn Du das offenbar glaubst @sparfux).

 

Der Giftpilzvergleich hat miir keine Ruhe gelassen. Schließlich soll man ja "Fake News" von den wahren News und "alternative Fakten" von "alternativlosen" Fakten trennen. Man findet alles per Google:

 

Zitat

 

Auch diese Statistik wurde für das letzte Jahr um mehr als 400% übertroffen (und da habe sind die im Ausland bei Terroranschlägen getöteten deutschen Staatsbürger - beispielsweise 12 in Istambul im Januar 2016 - nicht eingerechnet), wenn man mit den Terrortoten vergleicht. Eindeutig ein "alternativer Fakt" oder nach beblieben auch eine "Fake News", die der werte Herr Professor in dem kurzweiligen Artikel verbreitet.

 

Natürlich kann man jetzt einfach die Bar zum Vergleich höher legen - beispielsweise in dem man nicht mehr mit tötlichen Pilzvergiftungen sondern mit Verkehrstoten vergleicht. Da hat die Terrorstatistik dann wieder etwas Luft nach oben (ca. 3300 für 2016).

 

Ich finde solche Vergleiche und Aufrechnungen eher ekelerregend und verharmlosend. Wo soll das denn hin führen? Irgendwann vergleicht man dann mit den Toten in Syrien - alles halb so wild oder man legt die Bar eben noch höher (da kann man dann wieder nach Deutschland zurück gehen ...).

 

Boah, ich mag da garnicht weiter drüber nach denken.

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Sparkommissar
· bearbeitet von Sparkommissar

Mein Schreibstil verfolgt keine eigene Agenda @M_M_M

Da Du aber das Wort globalisieren entweder überlesen oder nicht verstanden hast, wundert es mich nicht warum Du den Rest nicht verstehst.

 

@sparfux

Auch wenn ich mich wiederhole: Du betrachtest den Zeitraum von einem Jahr und vergleichst den von dir erhobenen Absolutwert (für 2016) mit einem Durchschnittswert für einen deutlich längeren Zeitraum. Der passende Vergleich wäre auch beim islamistischen Terror einen Durchschnittswert für die letzten 20 Jahre bzw. den Zeitraum von 1980-2014 zu errechnen. 

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Ich habe mir schon gedacht, dass das als Gegenargument kommt: Wieviele Pilztote gab es 2016? Der Vergleich wäre dann 1:1. Er würde aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts ändern.

 

PS: Die 3300 Verkehrstoten sind auch ein Vergleich mit der gleichen Zeitscheibe.

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Sparkommissar
· bearbeitet von Sparkommissar

Wir können uns jetzt weiterhin über diese statistischen Details "streiten" oder zum Kern zurück kommen: Ich verstehe durchaus, warum Du derartige Vergleiche oder Relationen als verharmlosend empfindest. Meiner Erfahrung nach sollen sie das aber nur in den seltensten Fällen sein. Gerade die in meinem Link zitierten Professoren wollen damit lediglich den Kontext unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens stärker in den Fokus rücken. Sozusagen eine Perspektivenerweiterung (siehe auch meinen o.g. Vergleich mit der Asset Allokation).

Meine Vermutung ist nun, dass der bei diesem Thema teilweise sehr heftige Widerspruch gegen eine derartige Kontextualisierung letztlich daher rührt, dass man in dem Fokus auf ein bestimmtes Thema oder Risiko seine Meinung bestätigt findet. Ebenso wie viele TE im Bereich "Fonds und Fondsdepot" nicht hören wollen, dass bevor es an die konkrete ETF-Auswahl geht, einige allgemeine Dinge zu beachten sind.

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Schildkröte
vor 7 Stunden schrieb M_M_M:

Kannst Du Dich eigentlich auch verständlich ausdrücken? Was soll dieses verschwommene geschwollene Gerede? 

 

Auch durch die eigene Ausdrucksweise kann man sich von anderen abgrenzen. Hier ganz offensichtlich von intellektuell/oben nach unten/aus seiner Sicht weniger intellektuell, allgemein als Abgehobenheit bekannt. Das ganze dann noch mit moralischer Überlegenheit bzw. dem selbsternannten Anspruch auf Deutungshoheit kombiniert. In der Politik führt genau das zu Politikverdrossenheit.

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Hellerhof
· bearbeitet von Hellerhof
vor 10 Stunden schrieb Sparkommissar:

@Hellerhof

Sorry, das war keine Absicht. Hab den Satz wieder hinzugefügt.

Meine Frage beantwortet es dennoch nicht. Denn m.E. bleiben beides Risiken, trotz verschiedener "Sachverhalte und Lebenssituationen".

 

Natürlich ist das was ihr anführt eine Erklärung warum diese unterschiedlichen Sachverhalte auch unterschiedlich bewertet werden. Die Hysterie bei besagter Bewertung und die von der Kriminalitätswirklichkeit vollkommen abgekoppelte Kriminalitätsfurcht, gerade beim Thema Ausländerkriminalität und Terrorismus, sind so jedoch nicht zu erklären. Und dabei ist es doch eine interessante Tatsache, dass andere "Sachverhalte" (i.S. von Risiken), mit weitaus höheren Todesraten, vollkommen emotionslos akzeptiert werden.

Nagut, dann mag es sein, dass ich dich falsch verstanden habe. Zumal ist es gut finde, dass sich hier jemand mit statistischen Sachverstand äußert. Wobei ich mich zu deiner Liste bei Gelegenheit nochmal äußern werden.

 

Kurz zum Punkt der Relationen und Kontextualisierungen. Ich frage bewusst provokant und sehr platt: Würdest du die Opfer politisch (rechts) motivierter Gewalt auch mit Verkehrstoten "aufwiegen"? So nach dem Motto: "Hakan, dein BMW 3er ist gefährlicher als die Nazis." Ich vermutet, es würde dir zumindest schwer fallen. Und genau das meine ich mit unterschiedlichen Lebenssachverhalten. Sobald ich mehr Zeit habe, schreibe ich dazu gerne noch mehr. Beispielsweise warum man zwischen Unfalltoten, Suiziden, fahrlässiger Tötung, Körperverletzung mit Todesfolge, Totschlag oder Mord unterscheidet. Manches davon sogar ohne tun, sondern durch unterlassen. 

 

vor 10 Stunden schrieb odensee:

Es geht, wie bei Terroranschlägen, hier um Menschen, die völlig unschuldig sind. Und völlig sinnlos. Bei "normalen" Unfällen kann man ja noch das allgemeine Lebensrisiko anbringen. Zum Glück hat jetzt ein Berliner Gericht erstmalig "Klartext" geurteilt.

 

Ich finde diese "mit Verkehrstoten muss man eben leben"-Einstellung mindestens für die von mir genannten Fälle menschenverachtend. Eine deutlich härtere Bestrafung würde ich sehr begrüßen, leider gibt es keine Partei, die das unterstützt.

Ich lese das als Ergänzung zu meinem Post, der ich zustimme, odensee.

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Batman_BU

Was ist denn eigentlich die Kernaussage der jeweiligen Partei?

 

wir haben "jetzt" Opfer durch Terrorismus in Deutschland, die wir vorher (ja wann eigentlich?) nicht hatten. Hier ist also eine Gefahr hinzugekommen bzw. würde ich eher sagen: sie wird jetzt sichtbar(er). 

 

MMn gab es dieses Risiko schon lange vor 2015. Erkennbar wird es an den aufgedeckten Terrorzellen wie z.B. der Sauerlandgruppe oder den Kofferbombern. Ebenfalls sind Anschläge im EU-Ausland oder auf von Touristen besuchte Orte ein klares Zeichen dafür, dass dieser Terrorismus schon lange auch für uns erlebbar vorhanden ist.  Auch die 9/11 Attentäter hätten eigentlich ein Bewusstsein für Terrorismus in Deutschland wecken sollen. Nicht erst Merkel und das Jahr 2015. 

 

Was man dann daraus macht oder wie man das bewertet ist ja eher der Streitpunkt. 

 

Ich persönlich sehe nicht, dass dieses "neue" Risiko stiefmütterlich behandelt wird. Im Gegenteil: Der Staat verwendet sehr viele seiner Ressourcen darauf, dieses Risiko zu minimieren. 

 

Ich persönlich halte es für wichtig, dieses Risiko zu bewerten. Davor kann man Angst haben. Ich kann das nicht nachvollziehen, weil

das Risiko - auch wenn es dann als neu wahrgenommen wird - tatsächlich verschwindend gering ist. "Das hätte ich sein können" zieht bei mir einfach nicht. 

 

Muss aber letztlich jeder für sich entscheiden. 

 

 

PS: Pilze aus dem

Wald esse ich nicht. Ich wäre einer für die Statistik. 

 

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Sparkommissar
vor 1 Stunde schrieb Hellerhof:

Kurz zum Punkt der Relationen und Kontextualisierungen. Ich frage bewusst provokant und sehr platt: Würdest du die Opfer politisch (rechts) motivierter Gewalt auch mit Verkehrstoten "aufwiegen"?

Obwohl durch den von €-man verlinkten Artikel der Fokus auf Ausländerkriminalität/-extremismus gelenkt wurde, beinhaltet eine Diskussion über Terror zunächst mal ganz selbstverständlich jede Form desselben - unabhängig von der politischen Couleur oder zugrundeliegenden Ideologie. Ich mache da keinen Unterschied zwischen dem Berlinattentat, dem NSU oder der RAF. Von islamistischen Terrorismus habe ich gegenüber Sparfux nur zwecks statistischer Genauigkeit des von ihm vorgenommenen Vergleichs gesprochen.

 

Mir geht es ja genau nicht darum eine konkrete Form des Terrorismus zu "verharmlosen" oder die "Deutungshoheit" über dessen Gefährlichkeit zu erlangen. Ich stelle nur immer wieder fest, dass eine vollkommen von der (objektiven) Kriminalitätswirklichkeit abgekoppelte (subjektive) Kriminalitätsfurcht besteht, gerade beim Thema Terror, und diese als Folie dient, vor deren Hintergrund die Leute sich eine Meinung über z.B. Ausländerkriminalität bilden und schlussendlich ihre Lebenswirklichkeit interpretieren. Mein Verweis auf die Normalität verschiedener Risiken in einer freiheitlichen Gesellschaft und deren subjektiv unterschiedliche Bewertung ihrer Gefährlichkeit - wobei vielfach vorgegeben wird, diese Bewertung orientiere sich an einer vermeintlich objektiven Realität oder so wie hier, statistischen Daten - zielt lediglich darauf ab, die Diskrepanz zwischen der emotionalen Ebene (Angst/Furcht) und rationalen Gefährlichkeit (Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadensereignisses) aufzuzeigen. Wenn andere diese Risiken dann immer noch als grundverschiedenen bewerten, subsumiere ich das unter Meinungsfreiheit.

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Batman_BU
vor 10 Stunden schrieb M_M_M:

Kannst Du Dich eigentlich auch verständlich ausdrücken? Was soll dieses verschwommene geschwollene Gerede? 

 

 

Ich kann mich z.B. nicht an Massenbegrapschungen von Köln oder einen Terroranschlag von einem Muslimen vor 2015 erinnern.

 

 

Google doch mal "Terror Deutschland Statistik". 

 

Wenn wir ein wenig Realitätsnähe einbringen wollen, müssen wir aber auch berücksichtigen, dass die Ermittlungsbehörden in den letzten Jahren erfolgreich Anschlagspläne aufgedeckt haben. Das kannst du nicht unter den Tisch fallen lassen. Und dann wird vielleicht deutlich, dass dieses Risiko schon früher bestanden hatte. 

 

ich bin mir gerade nicht sicher, aber war die Ermordung der US-Soldaten am Flughafen Frankfurt (2011?) nicht auch ein extremistischer Täter? 

 

Köln - da bin ich bei dir. Das ist in dieser Ausprägung neu in Deutschland gewesen. 

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markymark
· bearbeitet von markymark
vor 18 Stunden schrieb Schildkröte:

Wer raucht oder in ein Auto steigt, ist die damit einhergehenden Risiken selbst bewusst eingegangen. Die Opfer von bestimmten Verbrechern hingegen waren diesen ohne eigenes Dazutun ausgeliefert. Aber natürlich kann man das mit "eine Armlänge Abstand halten" abtun. Und entsprechende Nachrichten werden einfach unter den Teppich gekehrt. Frei nach dem Motto, was man (bzw. frau) nicht weiß, macht eine/n nicht heiß. Nicht jede/r möchte aber den Kopf in den Sand stecken. Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

 

Übrigens eine Äußerung der völligen Hilflosigkeit. Ich hoffe, sie schämt sich noch immer für diese Aussage....naja, falls sie es überhaupt je getan hat.

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tom1956

Von Clubs und Vereinen angefangen über Organisationen und Verbänden bis hin zu großen Unternehmen und Staaten: Der Fisch stinkt immer vom Kopf.

 

Unser Verfassungsgerichtspräsident Voßuhle bei einem Interview im Deutschlandfunk zu dem Gutachten seines ehemaligen Kollegen (Verfassungsrichter Udo di Fabio), der im Gutachten auf Rechtsbrüche im Kontext mit der Flüchtlingskrise hinweist:

 

"In den vergangenen 5 Jahren ist eine Sensibilität eingetreten dafür, daß man rechtliche Regelungen nicht immer durchsetzen kann (:lol:) und auch Verträge weit ausgelegt werden (:lol:) (damit dürften wohl die Rechtsbrüche der EZB gemeint sein). Dies habe das Vertrauen in rechtsstaatliche Vereinbarungen relativiert" (:o). 

 

"Im Übrigen sei die Idee eines Staates der sich über Grenzen und Staatsvolk definiert, eine Idee des 19. Jahrhunderts" (als ich ÖR gehört habe bei Prof. Armbruster und Prof. Arndt war dies allerdings unstrittig die absolut herrschende Lehre). Amerikaner, Russen, Franzosen, Schweizer, Polen, Ungarn usw. sehen das aber bestimmt inzwischen alle wie Voßkuhle ...

 

 

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