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tom1956

Wie haltet ihr eure Liquidität ?

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tom1956
· bearbeitet von tom1956

Mit dieser Frage ist nicht die übliche "Notfallreserve" etwa zu Vermeidung teurer Kredite in Höhe von 2-12 Netto-Monatseinkommen (je nach Einkommen und persönlicher Situation) gemeint, sondern vielmehr eine "strategische Liquidität" (im Sinne einer relevanten Cash-Quote), die z. B. im Fall einer Deflation Sinn entfalten kann.

 

Sicherlich ist dieses Szenario (Depression/Deflation) nicht das Wahrscheinlichste, solange man Geld in beliebiger Höhe drucken kann oder per Giralgeldschöpfung (hauptsächlich via Kreditgewährung bei minimaler Mindestreserve) aus dem Nichts erschaffen kann. Allerdings könnte sich nach meinem Dafürhalten dennoch ein konjunktureller Abschwung/Rezession eigendynamisch verstärken oder das Vertrauen in die Notenbanken oder sogar das Papiergeld generell schwinden. Die Wahrscheinlichkeit einer Deflation ist also eher gering - aber auf gar keinen Fall Null.

 

Deshalb halte ich einen relevanten Teil meiner Mittel als Liquidität vor. Früher eher weniger, einfach nur um einen Puffer zu haben und auch antizyklisch agieren zu können (beispielsweise zu niedrigen Kursen nachkaufen zu können). Auch wenn natürlich jede Cashquote denknotwendig immer auf die Gesamtrendite drückt. Seit dem Jahr 2000 aber eher deutlich mehr, um mich für verschiedene Szenarien aufzustellen. Dazu gehören - zumindest für mich - eben auch eine Deflation und/oder auch ein Euro-Crash.

 

Hier mit konkreten Eintritts-Wahrscheinlichkeiten zu arbeiten, käme wohl einer Hybris gleich. Nach Finanzkrise, Eurokrise und den "unkonventionellen" Rettungsmaßnahmen der Notenbanken scheinen wir uns aber auf fragilem und eher experimentellem geldpolitischem Gelände zu bewegen. Zumal die von den Notenbanken gekaufte Zeit von diversen Staaten nicht entsprechend genutzt wurde. Das o. g. Szenario "Deflation" (oder auch Euro-Crash) also mit 10-20% Eintritts-Wahrscheinlichkeit einzupreisen, scheint mir nicht ganz abwegig (zumal auch vermehrt politische Risiken hinzutreten wie diverse Wahlen in Europa). Auch ein Platzen einer der diversen Blasen (Staatsanleihen, Immobilien) könnte ein Auslöser sein. Insofern macht das Halten einer höheren Cash-Quote m. E. Sinn. Zumal die Auswirkungen einer Deflation bei der inzwischen erreichten, exorbitanten staatlichen und privaten Verschuldung erheblich sein könnten.

 

Die Frage ist nur, in welcher Form ? Und welche Währungen sollte man dabei bevorzugen ? Ein heute 100jähriger hat ja in Deutschland bereits fünf und als DDR-Bürger sogar sechs Währungen erlebt bzw. überlebt. Das empfinde ich als recht viel in nur einem Menschenleben. Seit der Reichsgründung (1871) gab es ja eine goldgedeckte Mark sowie überall (außer in Bremen) Silberwährungen (Taler und Gulden). Dieser Phase dauerte bis 1914. Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde dann im August 1914 (monetäres Ermächtigungsgesetz) die Bindung der Mark an den Goldstandard aufgehoben und so die "Papiermark" geschaffen. Auf diese Papiermark folgten dann Reichsmark, Rentenmark, Militärmark der Allierten, Deutsche Mark (DM), Ostmark in der DDR und schließlich der Euro erst als Buch- dann auch als Bargeld). Recht viele Währungen in einem doch überschaubaren Zeitraum ...

 

Wenn man nun also die strategische Cashquote eines Vermögens nach individueller Einschätzung und Bewertung prozentual festgelegt hat (z. B. 35%) und diesen Anteil jetzt für sich isoliert betrachtet und wieder mit 100% ansetzt, wieviel Prozent sollte man dann in Euro, Dollar, Schweizer Franken usw. halten ? Wie hoch sollte eventuell eine Bargeldhaltung sein (Stichwort: Negativzinsen und Bail-In) ?

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JS_01

Meiner Meinung nach ist es schon ein Unterschied, für welches Szenario man die Überlegungen genau anstellt bzw. wie man die einzelnen Szenarien gewichtet / einordnet.

Für das Nachkaufen bei niedrigen Kursen sollte das Geld auf einem Bankkonto sein, zumindest wäre das am einfachsten ohne vorher erst wechseln und einzahlen zu müssen.

Zur Vermeidung von Negativzinsen allein reicht es auch aus, alles in Euro daheim zu horten. Außerdem wäre das im Falle eines Bankruns günstig, da du dein Geld dann bereits hast und dich nicht wie viele andere Menschen anstellen musst.

Zur "richtigen" Krisenvorsorge im Sinne eines Eurocrashs wiederum helfen natürlich Fremdwährungen und Edelmetalle wie Gold und Silber (diese würde ich hier trotz der Kursschwankungen mit dazu zählen, da auch Währungskurse für die Fremwährungen veränderbar sind und die Kurse bei einem Crash höchstwahrscheinlich nicht fallen).

Tendenziell würde ich den größten Anteil von diesem Krisendepot in Schweizer Franken und Edelmetallen halten, dazu Dollar, Pfund und eventuell etwas in Norwegische Kronen.

 

Was aber auch relevant ist wenn es um die Bargeldhaltung geht: Wo lagerst du es? Ein Bankschließfach ist im Falle eines Bankruns wieder kontraproduktiv, und zu Hause besteht immer ein gewisses Verlustrisiko durch Einbruch oder auch einen Hausbrand, Hochwasser o.Ä.

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Peter Grimes

Eine Weile habe ich mich auch mit solchen Gedanken gespielt, ob es nicht sinnvoll wäre, Fremdwährungskonten, fremder Leute Banknoten, reichlich Bargeld etc. vorzuhalten, um wirklich für alle Fälle gewappnet zu sein. Ich bin davon abgerückt, weil für mich die Nachteile doch überwiegen.

 

Unverzinste Fremdwährungskonten werden auch nur weginflationiert. Verzinste Fremdwährungskonten machen steuerlich viel Arbeit.

Banknoten unterliegen auch der Inflation, und werden auch gerne mal ungültig (wie z.B. in der Schweiz alle paar Dekaden), die muß man dann rechtzeitig umtauschen. Die Beschaffung von Banknoten (in vergleichsweise kleinen Mengen) ist ein teueres Verlustgeschäft. Bezahlen mit Sorten kann ich mir mit US-Dollar oder vielleicht noch Franken gerade eben noch vorstellen, aber alle anderen Währungen kennt hier doch niemand. Da kann man wahrscheinlich auch mit Klebebildchen ankommen ... Rücktausch in Heimatwährung ist wieder ein Verlustgeschäft.

 

Wichtiger als Liquidität vorhalten ist es doch, Liquide zu bleiben bzw. Liquidität wieder herstellen zu können. Dafür besitzen wir hier im WPF doch Wertpapiere und andere Assets, die Erträge generieren, und evtl. auch Assets, die beliehen oder verkauft werden können. Nach einer Währungs- oder anderen Umstellung fallen einige Erträge vielleicht weg, andere werden auch umgestellt, und fließen dann auch wieder. Pfandleihen wird es dann wohl auch noch geben. Durchatmen und weiter ...

 

Letztenendes habe ich mich dafür entschieden, Bar- und Buchgeld (und evtl. Geldmarktpapiere) nur in bedarfsgerechter Menge und in meiner Heimatwährung vorzuhalten. Ich arbeite da auch lieber mit absoluten Summen als mit Prozenten. Möchte man in anderen Währungen investiert sein wären vielleicht entsprechende Anleihen oder Rentenfonds (gemischt oder Währungsrein) vorzuziehen. Ich halte z.Zt. keine davon; meine bevorzugte "Fremdwährung" sind Edelmetalle. ;-)

 

 

Gruß,

PG

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tom1956
vor 42 Minuten schrieb JS_01:

Meiner Meinung nach ist es schon ein Unterschied, für welches Szenario man die Überlegungen genau anstellt bzw. wie man die einzelnen Szenarien gewichtet / einordnet.

Für das Nachkaufen bei niedrigen Kursen sollte das Geld auf einem Bankkonto sein, zumindest wäre das am einfachsten ohne vorher erst wechseln und einzahlen zu müssen.

Zur Vermeidung von Negativzinsen allein reicht es auch aus, alles in Euro daheim zu horten. Außerdem wäre das im Falle eines Bankruns günstig, da du dein Geld dann bereits hast und dich nicht wie viele andere Menschen anstellen musst.

Zur "richtigen" Krisenvorsorge im Sinne eines Eurocrashs wiederum helfen natürlich Fremdwährungen und Edelmetalle wie Gold und Silber (diese würde ich hier trotz der Kursschwankungen mit dazu zählen, da auch Währungskurse für die Fremwährungen veränderbar sind und die Kurse bei einem Crash höchstwahrscheinlich nicht fallen).

Tendenziell würde ich den größten Anteil von diesem Krisendepot in Schweizer Franken und Edelmetallen halten, dazu Dollar, Pfund und eventuell etwas in Norwegische Kronen.

 

Was aber auch relevant ist wenn es um die Bargeldhaltung geht: Wo lagerst du es? Ein Bankschließfach ist im Falle eines Bankruns wieder kontraproduktiv, und zu Hause besteht immer ein gewisses Verlustrisiko durch Einbruch oder auch einen Hausbrand, Hochwasser o.Ä.

Danke für Deine Antwort. Mit Edelmetallen, Lagerung, Sicherheit, Zugriffsmöglichkeiten, Bargeldhaltung usw. habe ich mich natürlich schon ausgiebig beschäftigt. Mir ging es bei meiner Frage eher darum, auf welche konkreten Währungen man setzen könnte und in welcher Gewichtung.

 

Da ich das Szenario "Depression/Deflation" (wie beschrieben) aus verschiedenen Gründen für nicht ganz unwahrscheinlich halte aber gleichzeitig auch mein Vertrauen in den Euro begrenzt ist, drängt sich diese Frage auf. Bislang habe ich für diesen Anteil "Cash-Quote" den Dollar (noch Weltwährung, zudem "atomgedeckt"), den Schweizer Franken (kleiner Währungsraum aber recht solide Währung) sowie das Britische Pfund bevorzugt (trotz Brexit; älteste noch bestehende Währung der Welt). Einen nur noch kleinen Anteil halte ich in Euro. Dabei muß auch berücksichtigt werden, daß ich durch Mieteinnahmen quasi ein passives Einkommen in Euro erziele, so daß mir stetig die Währung Euro zufließt.

 

Die Frage wäre, ob sich für diese "strategische Liquidität" vs Deflation oder Euor-Crash vielleicht noch andere Währungen anbieten und wenn ja, welche ?

 

 

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JS_01
Gerade eben schrieb tom1956:

Die Frage wäre, ob sich für diese "strategische Liquidität" vs Deflation oder Euor-Crash vielleicht noch andere Währungen anbieten und wenn ja, welche ?

Wie oben erwähnt würde ich vielleicht noch Norwegische Kronen mit reinnehmen, und bei einem grenznahen Wohnort auch polnische Zloty oder tschechische Kronen. Damit könntest du im Falle eines Crashs beim Kauf von Konsumgütern vorübergehend auf das Nachbarland ausweichen und wärst unabhängig von einer möglicherweise geringen Akzeptanz des Euros.

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tom1956
vor 34 Minuten schrieb Peter Grimes:

Unverzinste Fremdwährungskonten werden auch nur weginflationiert. Verzinste Fremdwährungskonten machen steuerlich viel Arbeit.

Banknoten unterliegen auch der Inflation, und werden auch gerne mal ungültig (wie z.B. in der Schweiz alle paar Dekaden), die muß man dann rechtzeitig umtauschen. Die Beschaffung von Banknoten (in vergleichsweise kleinen Mengen) ist ein teueres Verlustgeschäft. Bezahlen mit Sorten kann ich mir mit US-Dollar oder vielleicht noch Franken gerade eben noch vorstellen, aber alle anderen Währungen kennt hier doch niemand. Da kann man wahrscheinlich auch mit Klebebildchen ankommen ... Rücktausch in Heimatwährung ist wieder ein Verlustgeschäft.

 

Wichtiger als Liquidität vorhalten ist es doch, Liquide zu bleiben bzw. Liquidität wieder herstellen zu können. Dafür besitzen wir hier im WPF doch Wertpapiere und andere Assets, die Erträge generieren, und evtl. auch Assets, die beliehen oder verkauft werden können. Nach einer Währungs- oder anderen Umstellung fallen einige Erträge vielleicht weg, andere werden auch umgestellt, und fließen dann auch wieder. Pfandleihen wird es dann wohl auch noch geben. Durchatmen und weiter ...

 

Letztenendes habe ich mich dafür entschieden, Bar- und Buchgeld (und evtl. Geldmarktpapiere) nur in bedarfsgerechter Menge und in meiner Heimatwährung vorzuhalten. Ich arbeite da auch lieber mit absoluten Summen als mit Prozenten. Möchte man in anderen Währungen investiert sein wären vielleicht entsprechende Anleihen oder Rentenfonds (gemischt oder Währungsrein) vorzuziehen. Ich halte z.Zt. keine davon; meine bevorzugte "Fremdwährung" sind Edelmetalle. ;-)

 

 

Gruß,

PG

Deine Argumente contra Fremdwährungskonten kenne ich und sie sind ja auch durchaus überzeugend. Gleiches gilt für das Ungültigmachen von gehorteten Banknoten (nettes aktuelles Beispiel liefert ja gerade Indien) sowie der gebührenbelastete Rücktausch in Heimatwährung (so es sie dann noch gibt). Nichtsdestotrotz: Vorbeugen ist besser, als sich dann plötzlich zu wundern. Zumindest liege ich aus Deiner Sicht mit den Sorten "Dollar" und "Schweizer Franken" schon mal nicht so falsch, da diese selbst hier einen gewissen Bekanntheitsgrad haben.

 

Auch Deinen Hinweis ("wichtiger als Liquidität vorhalten ist es liquide zu bleiben") teile ich völlig. Mit so manchen Assets ist das nur so eine Sache. Stichwort: Beleihung. Im Notfall übernimmt das in Deutschland schon mal gerne der Staat (Stichwort: Zwangshypotheken). Meine Immobilien betreffend bin ich da also nicht allzu optimistisch. Auch ein Goldbesitzverbot gab es schon. Klar: Über meine ausländischen Aktien habe ich auch eine gewisse Währungsdiversifikation. Anleihen oder Rentenfonds sind mir derzeit (Geldpolitik der Notenbanken) zu heikel. Risiken werden nicht adäquat mit entsprechendem Zins ausgeglichen m. E. jedenfalls. Und bei einer Zinswende rauschen die Kurs runter.

 

Schließlich: "Meine bevorzugte Fremdwährung sind Edelmetalle" - diesem Statement von Dir kann ich nur zustimmen. Allerdings kann da auch eine geographische Diversifikation sinnvoll sein. Da z. B. Gold keine Zinsen oder Dividenden generiert, gibt es da auch keine steuerpflichtigen Erträge im Ausland, solange man nix veräußert jedenfalls.

 

In absoluten Summen (statt in prozentualen Anteilen des Vermögens zu denken) ist ein nachdenkenswerter Ansatz. So könnte man z. B. die Bargeldhaltung so einstellen, daß man nicht x% in Bargeld hält, sondern eine gewisse Summe, die eben ausreicht, um einen Zeitraum der Krise zu überstehen.

 

Gruß

Tom

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tom1956
vor 22 Minuten schrieb JS_01:

Wie oben erwähnt würde ich vielleicht noch Norwegische Kronen mit reinnehmen, und bei einem grenznahen Wohnort auch polnische Zloty oder tschechische Kronen. Damit könntest du im Falle eines Crashs beim Kauf von Konsumgütern vorübergehend auf das Nachbarland ausweichen und wärst unabhängig von einer möglicherweise geringen Akzeptanz des Euros.

Norwegische Kronen halte ich seit 2011, wenn auch nur in ganz kleiner Menge. Der Gedanke ist aber gut. Ebenso der Ansatz mit dem "Nachbarland" ! Von Polen und Tschechien bin ich aber geographisch recht weit weg. Da ich eine Anlaufstelle am Bodensee habe, kann ich so aber mit meinen Schweizer Franken verfahren (Appenzell liegt quasi gegenüber). Schließlich kommen die Schweizer dort auch ständig nach Deutschland, um einzukaufen. Und das ganz ohne Crash, einfach nur weil es in Bayern für sie viel billiger ist. Was sicherlich auch an dem schwachen Euro i. V. z. Schweizer Franken liegt.

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Peter Grimes

Tom,

Wir haben in unserer Sicht auf die Dinge sicherlich einen Unterschied: Du denkst an ein deflationäres Szenario, ich eher an ein inflationäres bis hin zu Aufgabe des Euro oder einer Umstellung des Währungssystems (in zehn bis zwanzig Jahren). Großes Vertrauen in den Euro habe ich allerdings auch nicht (mehr).

Sich in/mit anderen Währungen abzusichern verstehe ich ja noch, aber eine Deflation bedeutet doch eine Erhöhung der Qualität des Geldes, was konkurrierende Währungen in der Folge eher unter Abwertungsdruck bringt. Mit einem deflationären Euro zu bezahlen würde für Dich doch sinkende Preise bedeuten, bezahlen mit Dollar oder Franken tendenziell steigende Preise. Ein Umtausch in die Währung eines Nachbarlandes macht doch erst Sinn, nachdem der Euro deflationiert hat. Horten von Dollar oder Franken ist dann doch eher kontraproduktiv, und paßt besser zu einem Szenario eines verfallenden Euro. 

Anleihen passen auch gut in ein deflationäres Szenario, da sie von einer Aufwertung der Währung wie andere Nominalanlagen auch profitieren. In meiner Welt hingegen sind Euro-Anleihen mit Vorsicht zu genießen, da sie unter Inflation ebenso leiden wie die Währung. Die berühmte "Zinswende" in Euroland wird seit Jahren herbeigebetet, ohne daß sie in Sicht kommt - das wird enden wie der Regentanz der Indianer. ;-) Sehe ich in meiner Kristallkugel noch lange nicht, daß da etwas passiert. Die Inflation, die jetzt langsam (vielleicht) kommt, ist doch genau das, was die EZB und die verschuldeten Staaten haben wollen, und die EZB stellt ihre Anleihekäufe nicht ein. Ich fühle mich eher in meinen Befürchtungen bestätigt. ;-) 

 

An ein rigides Goldbesitzverbot denke ich eigentlich nicht, sondern meine Befürchtung ist eher eine "Goldtransaktionssteuer", sobald man der Meinung ist, die Leute hätten zuviel Gold gehortet. Und ich kann mir verdammt gut vorstellen, daß das im Gegensatz zur Finanztransaktionssteuer plötzlich ganz schnell mit großer Einigkeit eingeführt werden kann ... Aber auch hier kann man diversifizieren; gibt ja noch mehr Edelmetalle, auch mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung. Kann man natürlich auch verbieten, sind aber nicht so extrem politisiert und mystifiziert wie Gold. Apropos Schweiz: der größte Teil meines Silbers lagert in der Schweiz. ;-)

 

 

Gruß,

PG

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tom1956
vor 2 Minuten schrieb Peter Grimes:

Tom,

Wir haben in unserer Sicht auf die Dinge sicherlich einen Unterschied: Du denkst an ein deflationäres Szenario, ich eher an ein inflationäres bis hin zu Aufgabe des Euro oder einer Umstellung des Währungssystems (in zehn bis zwanzig Jahren). Großes Vertrauen in den Euro habe ich allerdings auch nicht (mehr).

Sich in/mit anderen Währungen abzusichern verstehe ich ja noch, aber eine Deflation bedeutet doch eine Erhöhung der Qualität des Geldes, was konkurrierende Währungen in der Folge eher unter Abwertungsdruck bringt. Mit einem deflationären Euro zu bezahlen würde für Dich doch sinkende Preise bedeuten, bezahlen mit Dollar oder Franken tendenziell steigende Preise. Ein Umtausch in die Währung eines Nachbarlandes macht doch erst Sinn, nachdem der Euro deflationiert hat. Horten von Dollar oder Franken ist dann doch eher kontraproduktiv, und paßt besser zu einem Szenario eines verfallenden Euro. 

Anleihen passen auch gut in ein deflationäres Szenario, da sie von einer Aufwertung der Währung wie andere Nominalanlagen auch profitieren. In meiner Welt hingegen sind Euro-Anleihen mit Vorsicht zu genießen, da sie unter Inflation ebenso leiden wie die Währung. Die berühmte "Zinswende" in Euroland wird seit Jahren herbeigebetet, ohne daß sie in Sicht kommt - das wird enden wie der Regentanz der Indianer. ;-) Sehe ich in meiner Kristallkugel noch lange nicht, daß da etwas passiert. Die Inflation, die jetzt langsam (vielleicht) kommt, ist doch genau das, was die EZB und die verschuldeten Staaten haben wollen, und die EZB stellt ihre Anleihekäufe nicht ein. Ich fühle mich eher in meinen Befürchtungen bestätigt. ;-) 

 

An ein rigides Goldbesitzverbot denke ich eigentlich nicht, sondern meine Befürchtung ist eher eine "Goldtransaktionssteuer", sobald man der Meinung ist, die Leute hätten zuviel Gold gehortet. Und ich kann mir verdammt gut vorstellen, daß das im Gegensatz zur Finanztransaktionssteuer plötzlich ganz schnell mit großer Einigkeit eingeführt werden kann ... Aber auch hier kann man diversifizieren; gibt ja noch mehr Edelmetalle, auch mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung. Kann man natürlich auch verbieten, sind aber nicht so extrem politisiert und mystifiziert wie Gold. Apropos Schweiz: der größte Teil meines Silbers lagert in der Schweiz. ;-)

 

 

Gruß,

PG

Ich meine, daß wir da überhaupt nicht unterschiedlich denken. Wie in meiner Ausgangsfrage beschrieben, sehe ich dieses Szenario (Deflation) mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von lediglich 10-20%. Auch dafür will ich mich aber positionieren. Natürlich viel wahrscheinlicher ist die weitere "finanzielle Repression" (Zinsen dauerhaft unterhalb der Inflationsrate) und eventuell auch eine galoppierende Inflation. Den Euro sehe ich (übrigens seit 2001) als eine Fehlkonstruktion an, der Europa eher auseinander treibt und spaltet, statt es zu vereinen. Euro-Crash ist also m. E. nicht ganz ausgeschlossen.

 

Auch das mit der "Zinswende" (Regentanz der Indianer) sehe ich ebenso. Auch die FED redet ja schon ewig davon ... passiert ist (noch) fast nix. Der Druck im Kessel für die Sparer und Otto Normalverbraucher hier wird noch steigen, da die Inflation bald noch mehr anziehen wird, die Zinsen aber dennoch bei Null bleiben.

 

Silber halte ich natürlich auch:thumbsup:. Als Industriemetall nicht so leicht zu verbieten. Sog. Handelsgold (z. B. alte Vreneli oder Sovereign) sind auch eine nette Alternative, da man sich mit dem Verbot von "Sammlermünzen" meist schwerer tat. Zollfreilager im Ausland erfreuen sich in meinem Umfeld immer größerer Beliebtheit ...

 

Wie schon in meiner Ausgangsfrage dargestellt, hatten wir allein in Deutschland in den letzten 100 Jahren fünf bzw. sogar sechs (für Ostdeutsche) verschiedene Währungen - so gesehen kann etwas Gold/Silber als "Versicherung" und ultimative Währung sicherlich nicht schaden.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Es klingt vielleicht etwas retro, aber wären nicht Gold- und Silbermünzen mit Nennwert in DM oder Euro das richtige Mittel, um sich in beide Richtungen einigermaßen abzusichern?

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Peter Grimes

Bei 10-20% würde ich mich nicht mehr "positionieren" wollen; das gehört zu den Risiken in der gleichen Preisklasse wie "Aktienkurse können auch fallen" oder "Leitzins wird angehoben". Positionieren kann man sich für Dinge oder Ereignisse, die mit höherer Wahrscheinlichkeit oder gar Sicherheit eintreffen - nur um dann so danebenzuliegen wie zum Brexit oder zur Trump-Wahl ... Hier hilft wohl nur die ganz traditionelle Diversifikation, in der dann eine Anlageklasse (Cash/Geldmarkt in Heimatwährung) anzieht, während andere etwas nachgeben. Dann bist Du mit Deiner Mischung doch auch schon ganz richtig. Wenn für Dich Fremdwährung, auch in Form von Banknoten, zum Wohlfühlen dazugehört, ist das doch ok. Ich verzichte zur Zeit darauf; ich habe im Moment, ist vielleicht schon rübergekommen, nur Tagesgeld, kurzlaufendes (kündbares!) Festgeld, den Puffer auf dem Girokonto und für ein paar Wochen Bargeld in gebrauchten Fünfzigern. Ansonsten sehe ich zu, nicht zuviel Euro-Buchgeld zu halten. Eben nur das, was ich mehr oder weniger absehbar brauchen würde.

 

Gruß,

PG

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 29 Minuten schrieb Peter Grimes:

Bei 10-20% würde ich mich nicht mehr "positionieren" wollen; das gehört zu den Risiken in der gleichen Preisklasse wie "Aktienkurse können auch fallen" oder "Leitzins wird angehoben". Positionieren kann man sich für Dinge oder Ereignisse, die mit höherer Wahrscheinlichkeit oder gar Sicherheit eintreffen - nur um dann so danebenzuliegen wie zum Brexit oder zur Trump-Wahl ... Hier hilft wohl nur die ganz traditionelle Diversifikation, in der dann eine Anlageklasse (Cash/Geldmarkt in Heimatwährung) anzieht, während andere etwas nachgeben. Dann bist Du mit Deiner Mischung doch auch schon ganz richtig. Wenn für Dich Fremdwährung, auch in Form von Banknoten, zum Wohlfühlen dazugehört, ist das doch ok. Ich verzichte zur Zeit darauf; ich habe im Moment, ist vielleicht schon rübergekommen, nur Tagesgeld, kurzlaufendes (kündbares!) Festgeld, den Puffer auf dem Girokonto und für ein paar Wochen Bargeld in gebrauchten Fünfzigern. Ansonsten sehe ich zu, nicht zuviel Euro-Buchgeld zu halten. Eben nur das, was ich mehr oder weniger absehbar brauchen würde.

 

Gruß,

PG

10-20% Eintrittswahrscheinlichkeit sind zugegebenermaßen nicht viel - wenn es aber eintritt (Depression, Deflation oder Eurocrash) sind die Auswirkungen erheblich. Insoweit sehe ich das wie eine "Feuerversicherung". Sehr unwahrscheinlich, wenn es aber brennt, ist der Schaden groß und man kann froh sein, eine solche Versicherung zu haben. Deshalb positioniere ich mich eben auch dafür. Meine Mischung, sprich Diversifikation, finde ich auch (jedenfalls für meine Sicht der Dinge) passend und gelungen. In Teilen bewerte ich manche Assets auch unter dem Aspekt "Wohlfühlrendite". Ich kann damit gut und ruhig schlafen. Buchgeld könnte generell irgendwann (neben der Inflationierung) zum Problem werden, von wegen Einlagensicherung, Bail-In usw. Euro-Buchgeld sehe ich wie Du ganz besonders kritisch.

 

PS: Bei "Brexit" und "Trump" lag ich nicht daneben, sondern habe sogar jeweils etwas Wein gewonnen, weil wir im Bekanntenkreis gewettet hatten. Ein kleiner Vorteil, wenn man nicht nur in "elitären Kreisen" unterwegs ist, sondern auch jeden Tag Kontakt zu einfachen Bürgern hat. Das schärft die Sinne und man nimmt Stimmungen auf, die manchmal in den Medien so deutlich jedenfalls nicht abgebildet werden.

 

Gruß

Tom

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foolbar
· bearbeitet von foolbar
vor einer Stunde schrieb Schwachzocker:

Es klingt vielleicht etwas retro, aber wären nicht Gold- und Silbermünzen mit Nennwert in DM oder Euro das richtige Mittel, um sich in beide Richtungen einigermaßen abzusichern?

Ich glaube die 1 Unze Goldanlagemünze mit dem höchsten Nennwert einer Währung ist die Britannia mit 100 britischen Pfund. Bei der einzigen "europäischen" Anlagemünze - dem Philharmoniker sind es 100 EUR bei einer Unze.

 

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 34 Minuten schrieb foolbar:

Ich glaube die 1 Unze Goldanlagemünze mit dem höchsten Nennwert einer Währung ist die Britannia mit 100 britischen Pfund. Bei der einzigen "europäischen" Anlagemünze - dem Philharmoniker sind es 100 EUR bei einer Unze.

 

 

vor 1 Stunde schrieb Schwachzocker:

Es klingt vielleicht etwas retro, aber wären nicht Gold- und Silbermünzen mit Nennwert in DM oder Euro das richtige Mittel, um sich in beide Richtungen einigermaßen abzusichern?

Die sog. "Silberzehner" waren damals bei Freaks sehr beliebt. Nennwert 10 Euro und offizielles gesetzliches Zahlungsmittel. Kann also nie unter 10 Euro fallen, selbst bei sinkendem Silberpreis. Es kam aber anders: Silberpreis stieg derart, daß es für den Bund ein Verlustgeschäft war, da die Münze wohl auch für 10 Euro verkauft wurde. Erst wurde der Silbergehalt reduziert von 925er auf 625er Silber (wie im alten Rom: Ob Aureus, Solidus, Hyperpyron ... - Edelmetallgehalt sank immer und stetig, bis die Münzen Schrott waren; den Hang zur Inflationierung hatten Staaten schon immer:o); schließlich wurde meiner Erinnerung nach diese 10 Euro-Münze in der Form ganz eingestellt ? Müßte man aber mal recherchieren. Sicher bin ich mir nicht.

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Sthenelos

"Neulich" standen die Griechen und Bewohner Zyperns noch vor verschlossenen Banken und konnten Euro 50 pro Tag am Bankomat abheben,
mitten in Europa.

Wahrlich, eine maßvolle Absicherung für einen Worstcasefall ist (und war) nie verkehrt und nicht selten haben das schon unsere Eltern oder Urgroßeltern
nicht anders gemacht. Wer die Geschichte (und Geschichten) kennt, sorgt etwas vor. Einen Atomschutzbunker muss man deswegen dennoch nicht gleich bauen.

Persönlich beschränke ich mich auf Bargeld in Euro, Gold / Silber in Barren und Münzen und etwas Schmuck / Uhren. In einem Bankschliessfach
wird es aber nicht gelagert. Fremdwährungen scheinen mir zur Absicherung weniger geeignet als Edelmetalle oder seltene Erden. (Ansichtssache)




 

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tom1956
vor 16 Minuten schrieb Sthenelos:

"Neulich" standen die Griechen und Bewohner Zyperns noch vor verschlossenen Banken und konnten Euro 50 pro Tag am Bankomat abheben,
mitten in Europa.

Wahrlich, eine maßvolle Absicherung für einen Worstcasefall ist (und war) nie verkehrt und nicht selten haben das schon unsere Eltern oder Urgroßeltern
nicht anders gemacht. Wer die Geschichte (und Geschichten) kennt, sorgt etwas vor. Einen Atomschutzbunker muss man deswegen dennoch nicht gleich bauen.

Persönlich beschränke ich mich auf Bargeld in Euro, Gold / Silber in Barren und Münzen und etwas Schmuck / Uhren. In einem Bankschliessfach
wird es aber nicht gelagert. Fremdwährungen scheinen mir zur Absicherung weniger geeignet als Edelmetalle oder seltene Erden. (Ansichtssache)




 

Die Story mit den Griechen und Zyprioten (Bargeldrationierung mitten in Europa) erzähle ich auch desöfteren. Will aber irgendwie keiner hören. Psychologische Verdrängung ? Noch dazu, falls schon vergessen: Die 100. 000 Euro Grenze stand da (Zypern) auch zügigst zur Disposition. 

 

Ansonsten, keine schlechte Einstellung, die Du da hast und das Ganze klingt auch schlüssig !

 

Apropos Uhren: Mit gewissen Modellen von gewissen Marken ist man im Notfall - z. B. selbst mitten in der Nacht in Asien - binnen kürzester Zeit wieder flüssig. Ähnlich wie der Dollar, auch eine Art Weltwährung ...

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Peter Grimes
vor 7 Stunden schrieb tom1956:

schon immer:o); schließlich wurde meiner Erinnerung nach diese 10 Euro-Münze in der Form ganz eingestellt ? Müßte man aber mal recherchieren. Sicher bin ich mir nicht.

 

Mittlerweile wieder 925er Silber - aber 20 Euro Nennwert. ;-)

10 Euro waren zuletzt runtergekommen auf CuNi. Spiegelglanz ab Versandstelle war noch Ag - verkauft zum doppelten Nennwert.

 

 

Gruß,

PG

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tom1956
vor 4 Stunden schrieb Peter Grimes:

 

Mittlerweile wieder 925er Silber - aber 20 Euro Nennwert. ;-)

10 Euro waren zuletzt runtergekommen auf CuNi. Spiegelglanz ab Versandstelle war noch Ag - verkauft zum doppelten Nennwert.

 

 

Gruß,

PG

Vielen Dank für die interessante Info !

 

Gruß

Tom

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foolbar
· bearbeitet von foolbar
vor 12 Stunden schrieb tom1956:

Die Story mit den Griechen und Zyprioten (Bargeldrationierung mitten in Europa) erzähle ich auch desöfteren. Will aber irgendwie keiner hören. Psychologische Verdrängung ? Noch dazu, falls schon vergessen: Die 100. 000 Euro Grenze stand da (Zypern) auch zügigst zur Disposition. 

 

Ansonsten, keine schlechte Einstellung, die Du da hast und das Ganze klingt auch schlüssig !

 

Apropos Uhren: Mit gewissen Modellen von gewissen Marken ist man im Notfall - z. B. selbst mitten in der Nacht in Asien - binnen kürzester Zeit wieder flüssig. Ähnlich wie der Dollar, auch eine Art Weltwährung ...

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Yorick
Am ‎27‎.‎02‎.‎2017 um 19:54 schrieb tom1956:

Da ich das Szenario "Depression/Deflation" (wie beschrieben) aus verschiedenen Gründen für nicht ganz unwahrscheinlich halte aber gleichzeitig auch mein Vertrauen in den Euro begrenzt ist, drängt sich diese Frage auf. Bislang habe ich für diesen Anteil "Cash-Quote" den Dollar (noch Weltwährung, zudem "atomgedeckt"), den Schweizer Franken (kleiner Währungsraum aber recht solide Währung) sowie das Britische Pfund bevorzugt (trotz Brexit; älteste noch bestehende Währung der Welt). Einen nur noch kleinen Anteil halte ich in Euro. Dabei muß auch berücksichtigt werden, daß ich durch Mieteinnahmen quasi ein passives Einkommen in Euro erziele, so daß mir stetig die Währung Euro zufließt.

 

Darf man fragen, wie du deine Währungsdiversifikation ausrichtest (welche Aufteilung nach welchen Kriterien? Fest-/Tagesgeld? Achtest du darauf, ob die Bank in Deutschland/Euroraum sitzt? etc)

 

Ich sehe es so ähnlich wie du, dass Depression/In- oder Deflation/Eurocrash nicht ganz unwahrscheinlich sind. Und wenn sie doch eintreffen, kann es ziemlich übel enden, wenn man gar nicht drauf vorbereitet ist. Mich wundert es etwas, dass - gerade unter dem Gesichtspunkt der Diversifikation - scheinbar nicht mehr Währungsdiversifikation auf der Liquiditäts-/RK1-Ebene stattfindet. Ich denke mal, dass das z.T. dem hohen (steuerl.) Aufwand und der Inflation wie o.g. geschuldet ist. Andererseits werden für den regulären Liquiditätsbedarf gerne mal "nur" 3 Nettomonatsgehälter empfohlen, sodass eine Währungsdiversifikation hier kaum Sinn macht. Wenn man aber den typisch risikoaversen Sparer betrachtet, der fast ausschließlich Tages-/Festgeld (oder gar Sparbuch ;)) nutzt und ggf. dort größere Summen hortet, scheint es mir doch interessant, die Währungsdiversifikation auf RK1-Ebene zu berücksichtigen. Zumal es in einem "Ausnahmeszenario" nicht übel sein kann, mehr als 3 Gehälter zur Verfügung zu haben (sei es zum (Nach-)Kaufen von Wertpapieren oder in einer echten geopolitischen Krise). Wie seht ihr das?

 

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Gast231208
vor 11 Minuten schrieb Yorick:

Darf man fragen, wie du deine Währungsdiversifikation ausrichtest (welche Aufteilung nach welchen Kriterien? Fest-/Tagesgeld? Achtest du darauf, ob die Bank in Deutschland/Euroraum sitzt? etc)

 

 

Wird schwierig :-* 

tom1956             Gelöscht

Letzter Besuch     26. Januar 2017

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Schwachzocker
vor 17 Minuten schrieb Yorick:

...Ich sehe es so ähnlich wie du, dass Depression/In- oder Deflation/Eurocrash nicht ganz unwahrscheinlich sind. ...

Dass Depression/In- oder Deflation nicht ganz unwahrscheinlich sind, ist eine einfache und triviale Erkenntnis. Irgendetwas davon ist sogar sehr wahrscheinlich.

Was einen Eurochrash betrifft, müsste einmal gesagt werden, was darunter zu verstehen ist, und was mir persönlich dann passiert. Löst sich mein Geld dann in Luft auf?
 

Zitat


Wenn man aber den typisch risikoaversen Sparer betrachtet, der fast ausschließlich Tages-/Festgeld (oder gar Sparbuch ;)) nutzt und ggf. dort größere Summen hortet, scheint es mir doch interessant, die Währungsdiversifikation auf RK1-Ebene zu berücksichtigen.

 

Sicherlich nicht, denn dann wäre man kein risikoaverser Sparer sondern ein risikobereiter Sparer. Und es wäre auch nie und nimmer RK1-Ebene, sondern mindestens RK3 wenn nicht höher.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 10 Minuten schrieb Tobi_91:

Bei 50k komme ich auf rund 167€ und dann würde sich der Nutzen im Vergleich zum Aufwand (womöglich wenige Überweisungen) für mich schon rentieren.

Zum einen hätte es durchaus sein können, dass der ein oder andere hier im Forum über den "Freischaltungsmechanismus" bei der Diba Bescheid weiss und mir meine Frage hätte beantwortet können. Zum anderen könnte es je nach "Freischaltungsmechanismus" und vorhandenem Tagesgeld für manche Personen eine einfache Möglichkeit sein sich leicht 167€ dazuzuverdienen.

 

 

Bei 50k komme ich auch auf 166,67€  - Steuerabzüge (26,375%) 43,96€ = 122,71€

Und nach 4 Monaten, was macht man dann mit dem Geld?

 

PS: heißt in deinem Fall, da liegen irgendwo > 50.000€ auf dem Tagesgeldkonto rum - nebst anderen Geldanlagen, Anleihen, Aktien?

Entweder eine seltsame Asset-Verteilung, dann solltest du erst mal darüber nachdenken oder es handelt sich um richtig viel Geld, dann sind die 122,71€ Peanuts.

 

 

 

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Tobi_91
· bearbeitet von Tobi_91
vor 23 Minuten schrieb pillendreher:

 

Bei 50k komme ich auch auf 166,67€  - Steuerabzüge (26,375%) 43,96€ = 122,71€

Und nach 4 Monaten, was macht man dann mit dem Geld?

 

PS: heißt in deinem Fall, da liegen irgendwo > 50.000€ auf dem Tagesgeldkonto rum - nebst anderen Geldanlagen, Anleihen, Aktien?

Entweder eine seltsame Asset-Verteilung, dann solltest du erst mal darüber nachdenken oder es handelt sich um richtig viel Geld, dann sind die 122,71€ Peanuts.

 

 

 

Ein Steuerabzug würde natürlich die "Prämie" deutlich verringern, das ist mir klar. Der Freibetrag ist noch nicht komplett ausgeschöpft, dh spielt für mich in diesem Fall keine Rolle.

 

Da die Renovierung einer Immobilie ansteht und diese kurzfristig erst Anfang 2019 erfolgen kann, bleibt das Geld solange auf dem TGK. Eine Anlage am Aktienmarkt macht ja bekanntlich aufgrund der Votalität i.V.m. der kurzen Anlagedauer wenig Sinn. Falls nach der Renovierung noch Gelder übrig bleiben, werden diese selbstverständlich investiert und nicht "vergammeln" :D.

Wieso also das Kapital in der kurzen Zeit nicht ein wenig arbeiten lassen und sich womöglich 167€ mitnehmen?

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Sascha.
· bearbeitet von Sascha.

In Griechenland waren die Banken ja auch nicht ewig zu.

Ein paar Tage / ein paar Wochen sollte man mit 50€ am Tag auch überstehen können.

Hätte man ein Bankschließfach mit 1000€-2000€ in 10€ oder 20€ Banknoten gehabt, hätte das für das Problem mit der Liquidität damals in Griechenland gereicht.

Das größere Problem war in Griechenland doch der Verlust der vielen Arbeitsplätze und der wirtschaftliche Abschwung. B.z.w. die drastische Reduzierung der Rentenzahlungen.

Zustände die selbst jetzt noch bestehen.

Sich dagegen abzusichern, ist durch eine Bargeld oder Edelmetallhaltung schwierig. Da müsste man genug Bargeld/Edelmetall einlagern um den Rest seines Lebens von zu leben zu können.

 

Ich glaube den meissten Betroffenen würde bei fast allen Szenarien am meissten helfen, wenn sie ein ordentliches Aktiendepot aufgebaut haätten, das ordentlich Dividenden/Gewinne abwirft.

Also quasi das, was sowiso schon hier empfohlen wird.

3 Monatsgehälter in Liquider Form und Währung und der Rest in Aktien / Anleihen. (Wobei im Fall von Währungsproblemen die Anleihen stärker in Gefahr währen als die Aktien).

 

Und selbst wenn du viel Bargeld im Schrank hast, hat man ja in Griechenland gesehen, das das alles nicht viel gebracht hat. Weil die Läden selber kein Geld mehr hatten um einzukaufen waren dort oft die Regale leer.

Da hilft auch mehr Geld nicht viel.

Aber das waren alles nur Tage / Wochen. Da hatte die Regierung das wieder im Griff.

Das eigentliche Problem sind wie geschrieben die langfristigen wirtschaftlichen Probleme und die Probleme der sinkenden Renten / Leistungen vom Staat.

Die beste Diversifikation dagegen sind wie gesagt warscheinlich Aktien.

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