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Rebalancing ETF-Depot

Empfohlene Beiträge

magicw
Zitat

Der Oktober ist einer der besonders gefährlichen Monate, um in Aktien zu spekulieren. Die anderen gefährlichen Monate sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Februar. (Mark Twain)

 

Insofern hast du mit September eine gute Wahl getroffen^^

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donkey_63
vor 5 Stunden schrieb NiceShadow:

Ich habe vor, im September mein jährliches Rebalancing durchzuführen. Der September soll statistisch gesehen ein guter Monat zum Einstieg sein. Das Rebalancing wird mit frischem Geld / Ausschüttung aus Dividenden durchgeführt.

Was haltet ihr davon? Ausser Abstand?

 

Beim Rebalancing geht es vor allem darum, die gewünschte Asset Allocation hinsichtlich Risikotragfähigkeit wiederherzustellen.

Das Rebalancing zu einem festen Zeitpunkt kann man als Krücke betrachten, damit sich der Privat-Anleger überhaupt an seinen Plan hält.

 

Besser ist es, bei prozentualen Abweichungen der Asset Allocation zu rebalancen.

Eine schöne Übersicht gibt es hier: https://www.bogleheads.org/wiki/Rebalancing

 

 

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Ramstein
vor 6 Stunden schrieb NiceShadow:

Ich habe vor, im September mein jährliches Rebalancing durchzuführen. Der September soll statistisch gesehen ein guter Monat zum Einstieg sein. Das Rebalancing wird mit frischem Geld / Ausschüttung aus Dividenden durchgeführt.

Was haltet ihr davon? Ausser Abstand?

 

Du hast noch nicht einmal angefangen zu sparen.

 

los gehts.jpg

 

Vermutlich wirst du in den ersten Jahren keine so signifikanten Abweichungen haben, dass sich ein Rebalancing lohnt. Und bis dahin hast du deine eigene anekdotische Evidenz gesammelt, die - wie in diesem Beispiel - 

Bildschirmfoto 2017-04-22 um 09.32.22.png

 

sagt, "Ende September". Oder bis dahin etwas anderes.

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Smartinvestor
vor 12 Stunden schrieb Ramstein:

Zum konkreten Fall (dem noch nicht einmal begonnenen Sparplan):

Da sollte auf absehbare Zeit ein Rebalancing durch Anpassen der Käufe möglich sein. Und das muss man maximal alle halbe Jahr machen, sofern es nicht durch Sonderzahlungen aus Urlaubsgeld, Wehnachtsgeld, Erträgen, etc.) erfolgen kann.

 

Das ist zwar erst mal so korrekt und entspricht auch meiner Erfahrung mit etwa 3-4 "gewöhnlichen" Sparraten-Rebalsncings p.a. Aber deinem damit implizierten Rat, es damit erst mal gut sein zu lassen und nach dem Motto "kommt Zeit kommt Rat" zu verfahren, muss ich heftigst widersprechen, da das selbstgefährdent sein kann.

 

Denn wenn die erste "außergewöhnliche" Rebalancing-Gelegenheit z.B. nahe dem Tiefstpunkt eines Crashs gekommen sein wird, will ich nicht wissen, ob unser unerfahrener Einsteiger dann in der Lage sein wird, einen erheblichen Teil seiner Bankeinlagen und ggf. der weniger gefallenen oder gar gestiegenen Wertpapiere zu verkaufen und seelenruhig in die am stärksten gefallenen zu reinvestieren. Von Null auf absolut antizyklisches Verhalten konträr zum gesamten Markt will für jeden noch so Hartgesottenen gut vorbereitet sein, sonst droht der Schiffbruch zyklischen Verhaltens.

 

Ich war jedenfalls heilfroh, dass ich meine "außergewöhnliche" Rebalancingstrategie gleich zusammen mit der übrigen Anlagestrategie festgelegt habe. Denn nur dadurch war ich in der Lage, im Crash so seelenruhig richtig zu handeln wie o.a. 

 

Warum wohl legen ausnahmslos alle erfolgreichen Trader ihre Exit-Strategien auch VOR ihren ersten Trades fest? Denn um nichts anderes handelt es sich bei diesen "außergewöhnlichen" Rebalancings, die einer milden Form des Market Timings entsprechen, das einem unerfahrenen Einsteiger m.E. nur gelingt, wenn er das lange genug vor dessen Umsetzung intensiv vorbereitet hat. Neben der Entscheidung zur Asset Allocation bedarf es dazu einer weiteren wichtigen "aktiven" Anlageentscheidung, die nicht spontan aus der Situation heraus getroffen werden kann und sollte.

 

Kann den TO in seinem Vorhaben also nur bekräftigen und danke ihm für dieses interessante Threadthema. :thumbsup:

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donkey_63
· bearbeitet von donkey_63
Anpassung

Rebalancing hat mit Market TIming ungefähr soviel zu tun wie aktives Trading mit langfristigem Vermögensaufbau.

 

Das Rebalancing dient in erster Linie der Wiederherstellung der gewählten (und hoffentlich im Investment Policy Statement festgehaltenen) Asset Allocation zur Steuerung des Risikos.

Genau dieses Rebalancing kommt zum Zug, wenn die Asset Allocation aus den vorher festgelegten Bändern ausschert, was insbesondere bei grösseren Marktveränderungen der Fall sein dürfte.

"Aussergewöhnlich" ist daran überhaupt nichts.

Hält man sich an seine Rebalancing-Strategie gewinnt man über lange Zeit, da man quasi automatisch billig kauft und teuer verkauft.

 

Rebalancing hat nichts mit aktiver Anlagestrategie zu tun, sondern ist Teil einer passiven Stategie (Investieren nach festgelegten Regeln).

Es handelt sich um keine "Exit"-Strategie, sondern um ein Instrument zur Steuerung des Risikos.

Es handelt sich nicht um Market Timing, bei welchem man versucht, kurzfristig aufgrund externer Signale (z. B: technische Chart-Analyse, Börsennachrichten) die Rendite auf gut Glück zu verbessern, sondern um eine vorher festgelegte Strategie, das gewählte Risiko zu kontrollieren.

Stellt man fest, dass man seine Asset Allocation anpassen muss (meist, wenn die Kurs fallen) ist dies meist ein Zeichen dafür, dass man seine persönliche Risikofähigkeit überschätzt hat.

 

 

 

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 22.4.2017 um 22:17 schrieb donkey_63:

Rebalancing hat mit Market TIming ungefähr soviel zu tun wie aktives Trading mit langfristigem Vermögensaufbau.

 

Das Rebalancing dient in erster Linie der Wiederherstellung der gewählten (und hoffentlich im Investment Policy Statement festgehaltenen) Asset Allocation zur Steuerung des Risikos.

Genau dieses Rebalancing kommt zum Zug, wenn die Asset Allocation aus den vorher festgelegten Bändern ausschert, was insbesondere bei grösseren Marktveränderungen der Fall sein dürfte.

"Aussergewöhnlich" ist daran überhaupt nichts.

Hält man sich an seine Rebalancing-Strategie gewinnt man über lange Zeit, da man quasi automatisch billig kauft und teuer verkauft.

 

Rebalancing hat nichts mit aktiver Anlagestrategie zu tun, sondern ist Teil einer passiven Stategie (Investieren nach festgelegten Regeln).

Es handelt sich um keine "Exit"-Strategie, sondern um ein Instrument zur Steuerung des Risikos.

Es handelt sich nicht um Market Timing, bei welchem man versucht, kurzfristig aufgrund externer Signale (z. B: technische Chart-Analyse, Börsennachrichten) die Rendite auf gut Glück zu verbessern, sondern um eine vorher festgelegte Strategie, das gewählte Risiko zu kontrollieren.

Stellt man fest, dass man seine Asset Allocation anpassen muss (meist, wenn die Kurs fallen) ist dies meist ein Zeichen dafür, dass man seine persönliche Risikofähigkeit überschätzt hat.

 

Aha. Das sehe ich aber ganz anders. Hier wird die Optimierung der Rebalancingstrategie nämlich viel umfassender diskutiert, nicht ausschließlich hinsichtlich Risikokontrolle, sondern u.a. auch um eine möglichst hohe Zusatzrendite ggü. reinem Buy and Hold zu erzielen. Dieses sogen. "Rebalancing Premium" ist eine direkte Folge der Mean Reversion Anomalie ineffizienter Märkte und kann nur solange eingefahren werden wie es diese Anomalie gibt.

Edit:

In effizienten Märkten folgen die Preisentwicklungen dem Random Walk. Daher können sie in dem Fall schrankenlos divergieren und damit ein Rebalancing Premium verhindern. Es stellt nach Risikoadjustierung eine hoch interessante nachhaltige und ergiebige Alpha-Quelle in praktisch allen Märkten dar, die diesbezüglich alle mehr oder weniger ineffizient sind. Und die wird solange erhalten bleiben, wie es "Dumb Money" in dieser Welt gibt. Dieses verursacht nämlich ineffiziente Übertreibungen bis hin zu Blasen und Crashs, die durch smartes konträres Investieren profitabel genutzt werden können. Ich dachte das hätte ich im Faktor-Thread bereits ausreichend klar erläutert. ;)

 

In deinem interessanten Link wird u.a. auch die Optimierungsrichtung für deren profitable Ausbeutung angegeben...

 

Zitat

Research seems to indicate that

monitoring on a weekly basis (while actually rebalancing very infrequently, e.g. by using large deviation thresholds) could provide the best rebalancing bonus.


... und auf den noch interessanteren Artikel "Opportunistic Rebalancing ..." verwiesen. Danach erntet man ggü. der Krücke jährliches Rebalancing nach Kosten und Steuern eine gut doppelt so hohe risikoadjustierte Prämie, also echtes Alpha, wenn bei 2-wöchigem Monitoring erst ab einem optimalen Schwellwert von 20 % relativer Sollwertabweichung rebalanced wird. Weiter oben hatte ich dafür nach meiner Erfahrung 25% vorgeschlagen, ähnlich Swedroe mit seiner 5/25 Rule. Diese Prämie wird danach außerdem durch die Allokation in möglichst viele, volatile und gering oder negativ korrelierte Einzelanlagen weiter gesteigert. Die weitere Entwicklung im Portfolio Management geht laut Artikel sogar hin zu "tactical Rebalancing", um das Rebalancing Premium noch mehr nutzen zu können.

Edit:

Ich gehe noch einen Schritt weiter und isoliere und heble das Rebalancing Premium mit einer Futures Handelsstrategie, die im Handelssoftwarethread beschrieben ist.

 

Nun frage ich, warum sollte man diesen wertvollen Erkenntnissen nicht bereitwillig folgen, wenn man das so gut nachvollziehen und rel. einfach umsetzen kann? Man muss sich dabei aber bewusst sein, dass man damit "aktives" Market Timing praktiziert, denn man macht dies im Glauben an den weiteren Bestand der Mean Reversion Ineffizienz. Genau wie man "aktives" Strategic Asset Allocation praktiziert, wenn man "aktiv" entscheidet, z.B. nach BIP und gern auch mit Faktor Tilt zu allokieren. Allein die Allokation nach Market Cap wäre näherungsweise "passiv".

Edit:

In dem Fall braucht man auch nicht aktiv zu rebalancen, um unterschiedliche Preisentwicklungen der Assets auszugleichen, denn dann entwickeln sich kaum Sollwertabweichungen.

 

Also was bleibt nun bei dem in deinem Link beschriebenen sogen. "Opportunistic Rebalancing" an wesentlichen Unterschieden zu Market Timing? Ich meine rein gar nichts. Denn laut Wikipedia:
 

Zitat

Market timing is the strategy of making buy or sell decisions of financial assets (often stocks) by attempting to predict future market price movements. The prediction may be based on an outlook of market or economic conditions resulting from technical or fundamental analysis...

 

Market Timing ist also zum einen völlig unabhängig von der Zeitdauer bzw. von Kurz- und Langfristigkeit. Zum anderen wird damit versucht, Marktanomalien in ineffizienten Märkten auf analytischer Basis und nach daraus abgeleiteten "festgelegten Regeln" und nicht "auf gut Glück" auszubeuten. "Opportunistic Rebalancing" als ein m.E. spezieller Market Timing Ansatz beutet dementsprechend sehr ähnlich eben die langfristige Mean Reversion Anomalie gemäß o.a. Def. für Market Timing durch "buy or sell decisions" aus. Dazu versucht man ebenso, "to predict future market price movements" dahingehend, dass man erwartet, dass diese weiterhin der Mean Reversion Anomalie folgend abwechselnd begrenzt divergieren und konvergieren werden. Und ich bin überzeugt, dass das nicht nur zufällig "auf gut Glück" sondern weiterhin sehr zuverlässig auch "based on an outlook from analysis" erfolgen wird.

 

Denn diese Anomalie würde es nur dann nicht mehr geben, wenn die Preisentwicklungen streng dem "Random Walk" folgten. In dem Fall könnten oder müssten sich die Preise sogar zufällig völlig schrankenlos auseinander entwickeln. Das wurde m.W. aber noch nie beobachtet. Das wird auch hier bestätigt: Mean Reversion Effekte auf dem deutschen Aktienmarkt, 2004, Albrecht et al.; Kernzitat, das diese hier behandelte Prognostizierbarkeit der Aktienmärkte belegt:

 

Zitat

 

Und es ist auch keine Tendenz zu schrankenloser Divergenz zu beobachten. Ganz im Gegenteil zeigen z.B. die MSCI Index-Preisentwicklungen der drei Regionen USA, EAFE und Pacific ex Japan über die letzten fast 50 Jahre sogar bei zunehmenden ineffizienten Übertreibungsphasen die typische Konvergenz der Mean Reversion Anomalie bis heute mit sehr hoher Signifikanz, siehe hier.

 

Wenn viele zu Recht auf diese Erwartung über die zukünftige Marktentwickkung ihr gesamtes Vermögen setzen, ist das prinzipiell ähnlich der Wette von Soros gegen die Bank of England mit einer scheinbar irrsinnigen zig. Mrd.-Summe, da er aufgrund seines Verständnisses sicher davon ausgehen konnte, dass England aus dem Währungsverbund ausscheren musste, um im Markt zu überleben. Ein weiteres ähnliches Beispiel ist die in "The big short" beschrieben Wette gegen die Subprimes vor 10 Jahren. Alles 3 sind "Sure Bets" auf zwangsläufiges Marktverhalten, aber eben doch Wetten. Um die ohne die typischen Fehler der Dumb Money Besitzer abzuwickeln, stuft man das Ganze als aktives Trading ein und nutzt am besten bewährtes Tradingwissen und -techniken zum eigenen Nutzen.

Ignore it at your peril, s.u. P.s.

 

Du bestätigst das eigentlich auch alles:

 

Zitat

Hält man sich an seine Rebalancing-Strategie gewinnt man über lange Zeit, da man quasi automatisch billig kauft und teuer verkauft.

 

Nur mit dem "automatisch" ist das so eine Sache, s.u. P.s. Wenn das alles so einfach automatisch funktionieren würde, gäbe es diese Marktanomalie einschließlich der Crashs wahrscheinlich gar nicht. Denn wer würde sich so leichtes Geld einfach so entgehen lassen? Nein, im scheinbar bodenlosen Crash kommt es dann nämlich auf das tiefe Verständnis und den festen Glauben an den Fortbestand der hier dargestellten Zusammenhänge sowie auf gestandene Traderqualitäten an. Edit:

Bei allem wettet man also darauf, dass sich die Märkte diesbezüglich weiterentwickeln wie in der Vergangenheit. 
Ignore it at ...

 

Also kurz zusammengefasst: Weil diese Preisentwicklungen trotz ansteigender Übertreibungsphasen noch nie schrankenlos divergiert sind, sind die Märkte diesbezüglich (m.E. sogar zunehmend) so derartig ineffizient, dass diese quasi auf der Straße liegende Alphaquelle sogar von Normalanlegern mit den relativ einfachen Mitteln des Rebalancings ausgebeutet werden kann. Mit der optimierten Form des "opportunistic Rebalancing" gelingt das besonders gut. Seien wir froh darüber und nutzen das nicht nur völlig risikolos, sondern sogar sehr effizient zusätzlich zum ursprünglichen Zweck der effektiven Risikokontrolle.

 

P.s.: Mit "außergewöhnlich" ist hier nur gemeint, dass die Rebalancingart mit gleichzeitigen Käufen und Verkäufen wesentlich seltener vorkommt als die "gewöhnliche" regelmäßige Art des reinen Kauf-Rebalancings mit den Sparraten. Und für den Normalanleger stellt ersteres m.E. schon eine "außergewöhnliche" Herausforderung hinsichtlich Trading-Fertigkeit und insbes. Psyche dar. Schau dir dazu mal Beiträge hier im WPF um 2008/2009 an. Da haben manche vermeintlich Passive hier m.E. schon sehr "außergewöhnlich" und sehr kurzfristig und kurzsichtig getradet. Hast du denn schon mal nennenswerte eigene Anlagen voll investiert mit den hier diskutierten "außergewöhnlichen" Trading- = Rebalancingansätzen erfolgreich durch solche kritischen Marktphasen gesteuert? Dann wüsstest du, wie "außergewöhnlich" konträr deine Trades dann für fast alle anderen anmuten würden. Wenn du zur Unterscheidung bessere Begriffe hast, dann lass uns die doch einfach wissen.

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zweckform

So, ich war jetzt etwas länger weg, Danke für alle Antworten bisher! Interessant zu lesen, wie andere das mit dem Rebalancing regeln. Auch die genannten Artikel fand ich hilfreich, da ist mir beim Einlesen wohl ein bisschen was durch die Lappen gegangen.

 

Das Ziel ist für den Anfang 40% Tagesgeld/Festgeld und 60% ETFs (50/20/30 World/Europe/EM Standardaufteilung).

 

Über Sparpläne lässt sich das leider nun alles doch nicht regeln, da mein Kontoantrag bei der DKB (kostenlose Comstage- und iShares-ETFs) aus unerfindlichen Gründen abgelehnt wurde.  Ich werde nun notgedrungen vorerst bei der Ing-DiBa bleiben, auch wenn das mit den 500€  "Mindestbestellwert" etwas unpraktisch ist...

 

Das Rebalancing wird dann so aussehen, dass ich immer am Monatsanfang 500€-Käufe, wenn das Verhältnis Festgeld/ETF es erlaubt/erfordert. Dabei wird dann natürlich immer der ETF gekauft, der gerade am weitesten unter seinem Soll-Anteil liegt.

 

Ein Rebalancing durch Verkäufe wird es in den ersten Jahren eher nicht geben, da das bei so geringen Summen zu teuer ist und sich eh noch keine vernünftigen Grenzen ziehen lassen.

Der Europe-ETF hat ja nur 12% Anteil am Depot, das sind wenn ich irgendwann mal 20.000€ Depotvolumen zusammen habe gerade mal 2400€. Hätte er plötzlich 15,6% Anteil (30% rel. Abweichung) müsste ich ETFs im Wert von 720€ verkaufen, um zurück zur Soll-Allokation zu kommen. Da sind einfach die Kosten zu hoch und ich werde stattdessen einfach die Käufe für den ETF-aussetzen, bis es wieder passt.

 

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Gast231208
vor 33 Minuten schrieb zweckform:

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Das Ziel ist für den Anfang 40% Tagesgeld/Festgeld und 60% ETFs (50/20/30 World/Europe/EM Standardaufteilung).

...

Ein Rebalancing durch Verkäufe wird es in den ersten Jahren eher nicht geben, da das bei so geringen Summen zu teuer ist und sich eh noch keine vernünftigen Grenzen ziehen lassen.

Der Europe-ETF hat ja nur 12% Anteil am Depot, das sind wenn ich irgendwann mal 20.000€ Depotvolumen zusammen habe gerade mal 2400€. Hätte er plötzlich 15,6% Anteil (30% rel. Abweichung) müsste ich ETFs im Wert von 720€ verkaufen, um zurück zur Soll-Allokation zu kommen. Da sind einfach die Kosten zu hoch und ich werde stattdessen einfach die Käufe für den ETF-aussetzen, bis es wieder passt.

 

 

Da du ja die Lage sehr gut zusammengefasst hast, würdest du objektiv betrachtet jemanden deine Anlageaufteilung (für den Anfang, was denn noch :wacko:) bei deiner Ausgangslage empfehlen?

Oder wäre eine einfache Aufteilung TAGESGELD - MSCI World (oder noch besser MSCI ACWI) nicht für den Anfang sinnvoller?

 

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Smartinvestor
vor 33 Minuten schrieb zweckform:

So, ich war jetzt etwas länger weg, Danke für alle Antworten bisher! Interessant zu lesen, wie andere das mit dem Rebalancing regeln. Auch die genannten Artikel fand ich hilfreich, da ist mir beim Einlesen wohl ein bisschen was durch die Lappen gegangen.

 

Das Ziel ist für den Anfang 40% Tagesgeld/Festgeld und 60% ETFs (50/20/30 World/Europe/EM Standardaufteilung).

 

Über Sparpläne lässt sich das leider nun alles doch nicht regeln, da mein Kontoantrag bei der DKB (kostenlose Comstage- und iShares-ETFs) aus unerfindlichen Gründen abgelehnt wurde.  Ich werde nun notgedrungen vorerst bei der Ing-DiBa bleiben, auch wenn das mit den 500€  "Mindestbestellwert" etwas unpraktisch ist...

 

Das Rebalancing wird dann so aussehen, dass ich immer am Monatsanfang 500€-Käufe, wenn das Verhältnis Festgeld/ETF es erlaubt/erfordert. Dabei wird dann natürlich immer der ETF gekauft, der gerade am weitesten unter seinem Soll-Anteil liegt.

 

Ein Rebalancing durch Verkäufe wird es in den ersten Jahren eher nicht geben, da das bei so geringen Summen zu teuer ist und sich eh noch keine vernünftigen Grenzen ziehen lassen.

Der Europe-ETF hat ja nur 12% Anteil am Depot, das sind wenn ich irgendwann mal 20.000€ Depotvolumen zusammen habe gerade mal 2400€. Hätte er plötzlich 15,6% Anteil (30% rel. Abweichung) müsste ich ETFs im Wert von 720€ verkaufen, um zurück zur Soll-Allokation zu kommen. Da sind einfach die Kosten zu hoch und ich werde stattdessen einfach die Käufe für den ETF-aussetzen, bis es wieder passt.

 

 

Da sind wir wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen. Aber schadet nicht für dich, wenn du dir lange vor dem Ermstfall schon weitreichende Gedanken machst. Und für uns Diskutanten gab es wohl auch wieder etwas zu lernen bei diesem grundlegenden Thema.

 

Ansonsten Vernünftiges Vorgehen. Noch ein Tipp: Wenn du später am einem möglichst hohen Rebalancing Premium interessiert bist, wäre es besser, wenn du ETFs wählst, die nur unterschiedliche Aktien emthalten. Das ist bei World und Europe nicht der Fall. Beim späteren Rebalancing hättet du bei den beiden weniger Prämien-treibende Kursunterschiede und würdest die europäischen Aktien bei einem ETF verkaufen und beim anderen gleich wieder kaufen. Sind zwar nur 1/10 % Unterschiede, aber wenn man sie einfach vermeiden kann warum nicht?

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zweckform
vor 38 Minuten schrieb Smartinvestor:

Noch ein Tipp: Wenn du später am einem möglichst hohen Rebalancing Premium interessiert bist, wäre es besser, wenn du ETFs wählst, die nur unterschiedliche Aktien emthalten.

Das ist logisch, aber daran hatte ich gar nicht gedacht! Mit Sparplänen wäre das sogar noch recht leicht umzusetzen, aber da ich jetzt wohl bei der ing-diba bleiben muss wird das schwer. Ein ETF (Pazifik) der dann nur 6% vom gesamtportfolio ausmacht, ist bei Einzelkäufen von mindestens 500€ ja kaum umzusetzen (zumindest bei den Sparraten von Ottonormalverbraucher)

 

Egal, ich fange jetzt im Mai mit den drei genannten ETFs an und optimiere nicht weiter rum, sonst denke ich in drei Monaten immernoch über dieses Problem nach

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marky2k
· bearbeitet von marky2k

Andrew Ang schreibt zu dem Thema: "In my opinion all of these technical considerations in rebalancing are precisely that - technical. The most important thing is to rebalance".

 

Ob du jetzt monatlich, quartalsweise oder jährlich rebalancest. Macht dann wohl auch keinen Unterschied. Die hier sagen quartalsweise, aber naja: http://www.efmaefm.org/0EFMAMEETINGS/EFMA ANNUAL MEETINGS/2013-Reading/papers/EFMA2013_0189_fullpaper.pdf

 

vor 19 Stunden schrieb Smartinvestor:

Aha. Das sehe ich aber ganz anders. Hier wird die Optimierung der Rebalancingstrategie nämlich sehr umfassend diskutiert, nicht ausschließlich hinsichtlich Risikokontrolle, sondern u.a. auch um eine möglichst hohe Zusatzrendite ggü. reinem Buy and Hold zu erzielen. Dieses sogen. "Rebalancing Premium" ist eine direkte Folge der Mean Reversion Anomalie ineffizienter Märkte. Es stellt nach Risikoadjustierung eine hoch interessante nachhaltige und ergiebige Alpha-Quelle in praktisch allen Märkten dar, die alle mehr oder weniger ineffizient sind. Und die wird solange erhalten bleiben, wie es "Dumb Money" in dieser Welt gibt. Dieses verursacht nämlich ineffiziente Übertreibungen bis hin zu Blasen und Crashs, die durch smartes Investieren profitabel genutzt werden können. Ich dachte das hätte ich im Faktor-Thread bereits ausreichend klar erläutert. ;)

 

Das Rebalancing premium ist keine Folge der mean reversion anomalie ineffezienter Märkte. Nicht zwangsweise zumindest. Auch in effizienten Märkten kann es mean reversion geben. Rebalancing ist eine short-volatility strategie und eine Strategie mit mehr Risiko als buy and hold. Stell dir vor die Aktienmärkte werden innerhalb des nächsten Jahres so volatil, dass sie entweder i) komplett ausgelöscht werden oder ii) in den Himmel schießen. In beiden Fällen ist Rebalancing uncool, denn in i) kaufst du eine aussterbende Assetklasse immer weiter nach und in ii) verkaufst du sie immer wieder obwohl sie nach oben schießt. Deswegen short volatility oder short regime changes.

 

Also mehr Risiko, deswegen gibt's mehr Rendite: das rebalancing premium.

 

Mit der Aussage, dass mean reversion impliziert, dass Märkte ineffizient sind, liegst du also (völlig) falsch. Du schaust nur auf die Rendite und siehst, dass Rebalancing eine höhere bringt -- aber über das Risiko denkst du nicht nach. Aber für eine 'Ineffienzanalyse' gehört offensichtlich sowohl Rendite als auch Risiko, wie auch immer man das am Ende misst.

 

Deine Aussage widerspricht zudem gefühlt den letzten 30 Jahren Research in Finanzwissenschaften und drölfzig Nobelpreisträgern. Aktienpreise sind die diskontierte Summe aller zukünftigen cash-flows. Shiller 1980 sagt, dass die Fluktuationen in die erwarteten cash-flows nicht konsistent (zu klein) mit den empirisch observierten Aktienpreisen sind (excess volatility puzzle). Was die Leute dann später gemerkt haben, dass es ja auch Varation in der Diskontrate geben kann. Dass also erwartete Aktienrenditen zeitabhängig sind, und nicht immer gleich. Also ist das equity premium nicht immer zB 6%. In Rezessionen höher (8% zB), in guten Zeiten niedriger (4% zB). Und alleine zeitabhängige Renditen reichen ja schon für mean-reversion: negativer shock heute an die erwarteten Rendite, Preise gehen hoch (da die Diskontrate im Nenner ist). Aber der shock war ja negativ, deswegen sind die ewarteten Renditen in der Zukunft kleiner -> mean reversion. Und das ohne irgendein Model um Marktineffizienz zu bemessen.

 

 

 

 

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
vor 1 Stunde schrieb marky2k:

Andrew Ang schreibt zu dem Thema: "In my opinion all of these technical considerations in rebalancing are precisely that - technical. The most important thing is to rebalance".

 

Ob du jetzt monatlich, quartalsweise oder jährlich rebalancest. Macht dann wohl auch keinen Unterschied. Die hier sagen quartalsweise, aber naja: http://www.efmaefm.org/0EFMAMEETINGS/EFMA ANNUAL MEETINGS/2013-Reading/papers/EFMA2013_0189_fullpaper.pdf

 

 

Das Rebalancing premium ist keine Folge der mean reversion anomalie ineffezienter Märkte. Nicht zwangsweise zumindest. Auch in effizienten Märkten kann es mean reversion geben. Rebalancing ist eine short-volatility strategie und eine Strategie mit mehr Risiko als buy and hold. Stell dir vor die Aktienmärkte werden innerhalb des nächsten Jahres so volatil, dass sie entweder i) komplett ausgelöscht werden oder ii) in den Himmel schießen. In beiden Fällen ist Rebalancing uncool, denn in i) kaufst du eine aussterbende Assetklasse immer weiter nach und in ii) verkaufst du sie immer wieder obwohl sie nach oben schießt. Deswegen short volatility oder short regime changes.

 

Also mehr Risiko, deswegen gibt's mehr Rendite: das rebalancing premium.

 

Mit der Aussage, dass mean reversion impliziert, dass Märkte ineffizient sind, liegst du also (völlig) falsch. Du schaust nur auf die Rendite und siehst, dass Rebalancing eine höhere bringt -- aber über das Risiko denkst du nicht nach. Aber für eine 'Ineffienzanalyse' gehört offensichtlich sowohl Rendite als auch Risiko, wie auch immer man das am Ende misst.

 

Deine Aussage widerspricht zudem gefühlt den letzten 30 Jahren Research in Finanzwissenschaften und drölfzig Nobelpreisträgern. Aktienpreise sind die diskontierte Summe aller zukünftigen cash-flows. Shiller 1980 sagt, dass die Fluktuationen in die erwarteten cash-flows nicht konsistent (zu klein) mit den empirisch observierten Aktienpreisen sind (excess volatility puzzle). Was die Leute dann später gemerkt haben, dass es ja auch Varation in der Diskontrate geben kann. Dass also erwartete Aktienrenditen zeitabhängig sind, und nicht immer gleich. Also ist das equity premium nicht immer zB 6%. In Rezessionen höher (8% zB), in guten Zeiten niedriger (4% zB). Und alleine zeitabhängige Renditen reichen ja schon für mean-reversion: negativer shock heute an die erwarteten Rendite, Preise gehen hoch (da die Diskontrate im Nenner ist). Aber der shock war ja negativ, deswegen sind die ewarteten Renditen in der Zukunft kleiner -> mean reversion. Und das ohne irgendein Model um Marktineffizienz zu bemessen.

 

Oha. Steht aus meiner Sicht irgendwie im Widerspruch zu den beden Papers, die ich in meinem Beitrag zitiert und versucht habe zu interpretieren. Sind also meine laienhaften Interpretationen falsch? Oder habe ich falsche Aussagen in den Papers richtig interpretiert und die Aussagen wurden von Scharlatanen verfasst? Würde mir sehr bei der wohl oder übel notwendigen Reinterpretation helfen.

 

Der Aussage von Andrew Ang kann ich voll zustimmen. D.h. dass ich zumindest mal vom Grundsatz des konsequent regelmäßigen Rebalancings her richtig liege, egal wie ich rebalance. Aber wenn man das seit Jahrzehnten macht, dann ist man natürlich um Optimierung bemüht, auch wenn die im 1/10 % Bereich liegt. Aber durch jahrzehntelangen Zinseszins macht Kleinvieh dann doch viel Mist. 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
vor 2 Stunden schrieb zweckform:

Das ist logisch, aber daran hatte ich gar nicht gedacht! Mit Sparplänen wäre das sogar noch recht leicht umzusetzen, aber da ich jetzt wohl bei der ing-diba bleiben muss wird das schwer. Ein ETF (Pazifik) der dann nur 6% vom gesamtportfolio ausmacht, ist bei Einzelkäufen von mindestens 500€ ja kaum umzusetzen (zumindest bei den Sparraten von Ottonormalverbraucher)

 

Egal, ich fange jetzt im Mai mit den drei genannten ETFs an und optimiere nicht weiter rum, sonst denke ich in drei Monaten immernoch über dieses Problem nach

 

Ja, der Pazifikanteil würde dann sehr klein und läge mit 6% an der unteren Relevanzgrenze. Da er damit eh kaum einen ErgebnisEinfluss hätte, kannst du ihn vorerst auch getrost ganz weglassen. So mache ich das jedenfalls auch. Dann könnst du auch sofort mit 3 sauber abgegrenzten ETFs USA, Europe und EM beginnen. Vor allem jede Sparrate immer nur in den einen am weitesten unter Soll liegenden Anteil investieren, um dich an vorteilhaftes antizyklisches Investieren zu gewöhnen, bis es auch im Crash zur selbstverständlichen Gewohnheit geworden ist. Dann überstehst du die dann aufkommenden Anfechtungen besser. Kann man sich ohne die Erfahrung kaum vorstellen. Aber das fühlt sich zumindest beim ersten Mal an, wie seinen teuersten Wein oder Wiskey in den Gully zu kippen.

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Mvp
· bearbeitet von Mvp
vor 3 Stunden schrieb Smartinvestor:

Das ist bei World und Europe nicht der Fall

 

vor 21 Minuten schrieb Smartinvestor:

Dann könnst du auch sofort mit 3 sauber abgegrenzten ETFs USA, Europe und EM beginnen. Vor allem jede Sparrate immer nur in den einen am weitesten unter Soll liegenden Anteil investieren

 

Wenn man mal von Pazifik absieht kann man auch in der 3er-Kombi alles rebalancen wie man will. Heißt nur weil der MSCI World auch Europa beinhaltet kann man trotzdem die Europaquote durch den extra ETF immer wieder herstellen und damit auch die USA/NA Quote. Kritisch würde es nur werden wenn die vorgesehene USA Quote auf einmal ÜBER der USA-MK Gewichtung im MSCI World liegen würde.

 Auf was anderes kommt es ja nicht an, da EM sowieso einzeln abgedeckt ist. 

 

Ich würde mir keine Umstände machen und a) über Pazifik nachdenken müssen (beschränkte Auswahl, eine Position mehr) b) eventuell einen Kompromiss für einen North-America ETF eingehen müssen (entweder Kanada raus oder beschränkte Auswahl) nur um einmal im Jahr nicht kurz um die Ecke denken/rechnen zu müssen... 

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marky2k
vor 2 Stunden schrieb Smartinvestor:

Oha. Steht aus meiner Sicht irgendwie im Widerspruch zu den beden Papers, die ich in meinem Beitrag zitiert und versucht habe zu interpretieren. Sind also meine laienhaften Interpretationen falsch? Oder habe ich falsche Aussagen in den Papers richtig interpretiert und die Aussagen wurden von Scharlatanen verfasst? Würde mir sehr bei der wohl oder übel notwendigen Reinterpretation helfen.

Sorry, ich kann mir nicht immer alles durchlesen und dann alles erklären...Im Zweifel sind die Studien einfach schlecht ;). Aber wenn du die Büchse der Pandora öffnest und die Markteffizienz in Frage stellst, dann muss ich meinen Senf dazu geben. Nicht, dass ich denke, dass es keine Marktineffizienten gäbe -- aber ich denke nicht, dass wir sie durch einfaches Rebalancing ausnutzen können, das ist irgendwie ein bisschen zu einfach. 

 

Trotzdem rebalance ich natürlich auch, einfach um das Risikoverhältnis wiederherzustellen und einen kleinen Renditebonus gibt's vermutlich auch, mit ein bisschen extra Risiko dazu. Es ist witzig, denn Rebalancing ist eigentlich eine Faktorstrategie, also bist du auch ein Faktorinvestor und harvested das Rebalancing-premium -- wer hätte das gedacht :D. Rebalancing loadet negativ auf den Faktor 'Gesamtmarktvolalität' (hohe Volatilität -> doof für Rebalancing) und der hat ein negatives Risikopremium (Aktien mit großen, positiven Sensitivitäten zu Volatility-shocks haben niedrigere Renditen. Klassisches hedging Argument.). 

 

Ich will den Thread hier nicht mit ewigen Diskussionen zumüllen so wie den Faktorthread, also halte ich mich jetzt hier raus (außer du holst die Keule der Marktineffizienz wieder raus :D). 

 

 

 

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Smartinvestor
vor 8 Stunden schrieb marky2k:

Sorry, ich kann mir nicht immer alles durchlesen und dann alles erklären...Im Zweifel sind die Studien einfach schlecht ;). Aber wenn du die Büchse der Pandora öffnest und die Markteffizienz in Frage stellst, dann muss ich meinen Senf dazu geben. Nicht, dass ich denke, dass es keine Marktineffizienten gäbe -- aber ich denke nicht, dass wir sie durch einfaches Rebalancing ausnutzen können, das ist irgendwie ein bisschen zu einfach. 

 

Trotzdem rebalance ich natürlich auch, einfach um das Risikoverhältnis wiederherzustellen und einen kleinen Renditebonus gibt's vermutlich auch, mit ein bisschen extra Risiko dazu. Es ist witzig, denn Rebalancing ist eigentlich eine Faktorstrategie, also bist du auch ein Faktorinvestor und harvested das Rebalancing-premium -- wer hätte das gedacht :D. Rebalancing loadet negativ auf den Faktor 'Gesamtmarktvolalität' (hohe Volatilität -> doof für Rebalancing) und der hat ein negatives Risikopremium (Aktien mit großen, positiven Sensitivitäten zu Volatility-shocks haben niedrigere Renditen. Klassisches hedging Argument.). 

 

Ich will den Thread hier nicht mit ewigen Diskussionen zumüllen so wie den Faktorthread, also halte ich mich jetzt hier raus (außer du holst die Keule der Marktineffizienz wieder raus :D). 

 

 

Ja Markteffizienz ist das Thema das mich bewegt. Werde die m.E. hierfür relevanten Papers oben also nochmal mit deiner Kritik im Hinterkopf beleuchten und dann Stellung nehmen. Das Thema ist für TO zwar erledigt aber m.E. wert, mit weiterer Substanz angereichert zu werden. In dem Sinne bis bald.

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IRRer-Zins
Am 23.4.2017 um 01:23 schrieb Smartinvestor:

... und auf den noch interessanteren Artikel "Opportunistic Rebalancing ..." verwiesen. Danach erntet man ggü. der Krücke jährliches Rebalancing nach Kosten und Steuern eine gut doppelt so hohe risikoadjustierte Prämie, also echtes Alpha, ....

Diese Prämie wird danach außerdem durch die Allokation in möglichst viele, volatile und gering oder negativ korrelierte Einzelanlagen weiter gesteigert.

Quod esset demonstrandum....

Kenne den Artikel und da wird nirgends auch nur annähernd eine erweiterte Risikobetrachtung oder risikoadjustierte Renditeberechnung durchgeführt.

Letztere Behauptung ist unlogisch, wurde aber schonmal an anderer Stelle erklärt. Je weniger Portfoliopositionen, desto größer das Premium, positiv als auch negativ. Ideal 2 gleichgewichtete Assets.

Am 22.4.2017 um 09:33 schrieb Ramstein:

Du hast noch nicht einmal angefangen zu sparen.

Vermutlich wirst du in den ersten Jahren keine so signifikanten Abweichungen haben, dass sich ein Rebalancing lohnt. Und bis dahin hast du deine eigene anekdotische Evidenz gesammelt, die - wie in diesem Beispiel - 

Bildschirmfoto 2017-04-22 um 09.32.22.png  1   24 kB

 

sagt, "Ende September". Oder bis dahin etwas anderes.

Bis auf den September ist allem zuzustimmen. Das ist der historisch schlechteste Monat für Rebalancing gewesen.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
vor 7 Stunden schrieb IRRer-Zins:

Quod esset demonstrandum....

Kenne den Artikel und da wird nirgends auch nur annähernd eine erweiterte Risikobetrachtung oder risikoadjustierte Renditeberechnung durchgeführt.

 

Und wie interpretierst du dann folgende Orignal-Aussagen aus dem Paper:
 

Zitat

Our simulations showed that the average increase in the standard deviation for the 180 cases studied was 0.48 percent. From a risk/return trade-off perspective, this increase in volatility is equivalent to a decrease in return. In particular, assuming a linear slope of the efficient frontier for this portfolio, this increase in volatility is equivalent to a decrease in return of 0.16 percent (slope equals 3.0; equivalent return penalty equals standard deviation shift divided by slope). Thus, the volatility-adjusted rebalancing benefits can be approximated by adding this return correction to the rebalanced return benefits in Panel A and Panel C of Table 3.

We thus see that for our data, the daily, weekly, and biweekly volatility-adjusted rebalancing benefit is approximately 55 basis points (bps) more than with no rebalancing. This is 22 bps better than annual rebalancing with 20 percent bands, and 25 bps better than calendar rebalancing to the benchmark


Und Ich dachte immer, “volatility-adjusted” hätte etwas mit „risikoadjustiert" zu tun. Wenn das nun doch  nicht so sein sollte, dann bitte gern um „Aufklärung“. Bin gespannt…

 

Zitat

Letztere Behauptung ist unlogisch, wurde aber schonmal an anderer Stelle erklärt. Je weniger Portfoliopositionen, desto größer das Premium, positiv als auch negativ. Ideal 2 gleichgewichtete Assets.

 

Dito: Und wie interpretierst du …

 

Zitat

Rebalancing benefits can be increased by using more uncorrelated classes, to increase the number of buy-low/sell-high opportunities.
[…]
... rebalancing benefits will increase as we increase the number of uncorrelated asset classes and as the volatility of these classes increases.

 

Könntest du das bitte mal ins Deutsche übersetzen und mir damit dann meine Unlogik so einfach erläutern, dass auch der begrenzte Sachverstand eines Amateurs das einfach nachvollziehen kann? Sieht mir nach einem absolut disruptiven Aha-Erlebnis aus, auf das ich ganz besonders gespannt bin …

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IRRer-Zins
vor 11 Stunden schrieb Smartinvestor:

Und wie interpretierst du dann folgende Orignal-Aussagen aus dem Paper:
Und Ich dachte immer, “volatility-adjusted” hätte etwas mit „risikoadjustiert" zu tun. Wenn das nun doch  nicht so sein sollte, dann bitte gern um „Aufklärung“. Bin gespannt…

Dito: Und wie interpretierst du …

 

 

Am 24.4.2017 um 01:31 schrieb marky2k:

Sorry, ich kann mir nicht immer alles durchlesen und dann alles erklären...Im Zweifel sind die Studien einfach schlecht ;).

Da ich es angezweifelt habe, hier einige Erklärungen.

Die Studienergebnisse mögen zutreffen, sind aber nicht nachvollziehbar.

1. Die Befangenheit des Autors, da er sein Geld mit Rebalancing verdient. Da kann normal nichts anderes rauskommen.

2. Recht alte Studie, gibt empirisch bessere hinsichtlich Risikobetrachtung und neuere Studien.

3. Schwachpunkte bzw. unzureichende Angaben:

Vermischung von Periodenlängen.
Teilweise zu kurze Zeiträume.
Risikobezogenes Ergebnis basiert auf MC statt Paarweiser Vergleich, warum überhaupt?
Keine Angabe der Simulationsannahmen.
Risikoadjustierung ist eine Daumenpeilung, keine exakte Berechnung. (z.B. assumming linear slope, average increase, .....).

 

Andere Studien kommen zu anderen Ergebnissen, z.B. Vanguard gibt keine risikoadjustierten Renditevorteile an.
z.B. Hallerbach in "Disentangling Rebalancing Return" hat nicht durchgehend bestätigende und in dem Fall sogar nachvollziehbare Ergebnisse.

Die Ergebnisse von Dichtl et al., die weiter oben verlinkt worden sind, zeigen keine großen Unterschiede zwischen den Rebalancingstrategien in der Sharpe Ratio.
Als Privatanleger ist wichtig, was überhaupt vom Rebalancing übrig bleibt; gerade wenn man nur wegen der Mehrrendite darauf abzielt.
Durch Steuern und Kosten nicht viel, wenn überhaupt ein positiver Ertrag bleibt.

Übrigens: Was "echtes" Alpha ist, bleibt Definitionssache. Bei dir ist es echtes Alpha, bei anderen nicht; vgl. marky2ks Beitrag.

 

vor 11 Stunden schrieb Smartinvestor:

Könntest du das bitte mal ins Deutsche übersetzen und mir damit dann meine Unlogik so einfach erläutern, dass auch der begrenzte Sachverstand eines Amateurs das einfach nachvollziehen kann? Sieht mir nach einem absolut disruptiven Aha-Erlebnis aus, auf das ich ganz besonders gespannt bin …

Bei Gleichgewichtung von 2 Assets und Abweichungstoleranz von abs. 10% werden bei Rebalancing 10% umgeschichtet und können somit das Premium im Portfolio beinhalten. Bei doppelt sovielen Assets wären es nur 5% bei gleicher rel. Abweichungstoleranz.
Das Premium müsste also doppelt so groß ausfallen, um den gleichen Beitrag zur Gesamtperformance zu liefern. Das ist anzuzweifeln, u.a. da je mehr Assets im Portfolio, desto mehr Randbedingungen für das Rebalancing. Das macht es nicht skalierbar.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 25.4.2017 um 14:57 schrieb IRRer-Zins:

 

Da ich es angezweifelt habe, hier einige Erklärungen.

Die Studienergebnisse mögen zutreffen, sind aber nicht nachvollziehbar.

1. Die Befangenheit des Autors, da er sein Geld mit Rebalancing verdient. Da kann normal nichts anderes rauskommen.

2. Recht alte Studie, gibt empirisch bessere hinsichtlich Risikobetrachtung und neuere Studien.

3. Schwachpunkte bzw. unzureichende Angaben:

Vermischung von Periodenlängen.
Teilweise zu kurze Zeiträume.
Risikobezogenes Ergebnis basiert auf MC statt Paarweiser Vergleich, warum überhaupt?
Keine Angabe der Simulationsannahmen.
Risikoadjustierung ist eine Daumenpeilung, keine exakte Berechnung. (z.B. assumming linear slope, average increase, .....).

 

Andere Studien kommen zu anderen Ergebnissen, z.B. Vanguard gibt keine risikoadjustierten Renditevorteile an.
z.B. Hallerbach in "Disentangling Rebalancing Return" hat nicht durchgehend bestätigende und in dem Fall sogar nachvollziehbare Ergebnisse.

Die Ergebnisse von Dichtl et al., die weiter oben verlinkt worden sind, zeigen keine großen Unterschiede zwischen den Rebalancingstrategien in der Sharpe Ratio.
Als Privatanleger ist wichtig, was überhaupt vom Rebalancing übrig bleibt; gerade wenn man nur wegen der Mehrrendite darauf abzielt.
Durch Steuern und Kosten nicht viel, wenn überhaupt ein positiver Ertrag bleibt.

Übrigens: Was "echtes" Alpha ist, bleibt Definitionssache. Bei dir ist es echtes Alpha, bei anderen nicht; vgl. marky2ks Beitrag.

 

Bei Gleichgewichtung von 2 Assets und Abweichungstoleranz von abs. 10% werden bei Rebalancing 10% umgeschichtet und können somit das Premium im Portfolio beinhalten. Bei doppelt sovielen Assets wären es nur 5% bei gleicher rel. Abweichungstoleranz.
Das Premium müsste also doppelt so groß ausfallen, um den gleichen Beitrag zur Gesamtperformance zu liefern. Das ist anzuzweifeln, u.a. da je mehr Assets im Portfolio, desto mehr Randbedingungen für das Rebalancing. Das macht es nicht skalierbar.

 

Schade, wenn deine persönlichen Meinungen tatsächlich zutreffen sollten. Aber davon konntest du leider nicht überzeugen, da diese bis auf eine noch weniger nachvollziehbar sind als die im fraglichen Paper und leider z.T. selber unlogisch begründet sind.* Damit diskreditierst du aber auf jeden Fall zumindest die bogleheads, die ja auf diesen m.E. in sich sehr schlüssigen Artikel verlinken und die auf dessen Hauptergebnis als relevantes Forschungsergebnis hinweisen, s.o. Beitrag von donkey. Meinst du wirklich, dass die auf solche Scharlatane ungeprüft sogar in ihrem zentralen Wissens-Wiki verweisen? Wenn dieses so ähnlich funktioniert wie Wikipedia, müsste das doch eine hochwertige, intensiv überprüfte, breit abgestimmte Konsenswissenssammlung sein, die dem WPF auch gut anstehen würde. Oder sind die bogleheads auch nur so'n Scharlatanen-Forum? 

 

Weiß jemand, ob und ggf. wie die Qualität der Wiki-Einträge bei den bogleheads kontrolliert werden und welches Niveau letztere insgesamt im Vergleich zum WPF haben? Ich habe bislang nur vereinzelt woanders verlinkte Beispiele von denen gelesen,  die mir sehr relevant erschienen.

 

Edit:

* P.s.: Unlogik zeigt sich z.B. bei deinem Beispiel mit der Gleichgewichtung von 2 Assets: Wenn du daraus durch zufällige Teilung doppelt so viele mit je halbem Anteil machst, ändert sich an der Abweichung von insgesamt 10% und dem damit erzielten Beitrag zur Gesamtperformance aus der Rebalancingprämie überhaupt nichts. Wie denn auch? Das müsstest du für diesen rückwirkungslosen Grenzfall erst mal logisch erklären. Das ist aber schlicht nicht möglich, weil die durch die 2 oder nach Teilung 4 Assets investierten Einzeltitel im Gesamtdepot durch die Halbierung ja überhaupt nicht angetastet werden. Die relativen Abweichungen der halbierten Anteile und die Gesamtabweichung können sich doch allein durch die weitere Unterteilung bei vorgegebenem Rebalancing-Schwellwert überhaupt nicht ändern!?

Wenn nun die Teilung nicht zufällig sondern so gezielt erfolgt, dass die halbierten Anteile untereinander geringer als 1 korreliert sind und eine größere Vola als die ungeteilten Anteile aufweisen (z.B. durch Teilung in Faktor und Antifaktor), was sich durch die reduzierte Einzeltitelanzahl je Asset kaum vermeiden lässt, so steigen die Abweichungen in Summe** und entsprechend die Gesamt-Rebalancingprämie im Depot, q.e.d.

Jetzt zwingend logisch, oder? 

Trotzdem vielen Dank für deinem nun besser nachvollziehbaren Erklärungsversuch (leider nur) zu dieser einen persönlichen Meinung. :thumbsup:

 

** Hierdurch ist mir jetzt auch der wiederholte Hinweis von Marky auf den Zusammenhang von Renditeerhöhung durch Rebalancing bei erhöhter Vola des Gesamtdepots klar geworden. Letztere resultiert aus der von der Market Cap Gewichtung abweichend gewichteten Segmentierung des Gesamtmarktes, die zwangsläufig zu einer höheren Vola führen muss, da ein nach Market Cap gewichtetes Portfolio im langfristigen Schnitt die geringste Vola hat. Soweit korrekt, marky? 

Dass Rebalancing im langfristigen Schnitt renditesteigernd ist, setzt voraus, dass MR in den gehandelten Märkten zuverlässig vorliegt. Denn ansonsten ist Rebalancing bei stetig relativ zueinander schrankenlos steigenden oder fallenden Märkten uncool, wie marky oben bemerkte. Da diese stetige schrankenlose Divergenz noch nie beobachtet wurde und auch nicht zu erwarten ist (die Bäume sind auch noch nie in den Himmel gewachsen, und das ist auch nicht zu erwarten), ist Rebalancing nicht nur eine risikobegrenzende sondern auch eine systematisch renditesteigernde Strategie.

Und wenn das alles so ist und man die Einflussfaktoren versteht, können daraus Strategien abgeleitet werden, die die Wirkung dieser Einflussfaktoren gezielt verstärken und damit die (risikoadjustierte?) Renditesteigerung vergrößern können, q.e.d.

Nichts anderes wird in dem Artikel nun hoffentlich für alle nachvollziehbar aufgezeigt.

Ob das nun echtes Alpha oder unechtes bzw. smart Beta ist oder nicht, ist mir (mittlerweile ;) schnuppe. Hauptsache man versteht es und kann es sich nachhaltig gesamtrenditesteigernd verschaffen, ohne ungewollte Kompromisse beim Gesamtrisiko einzugehen.

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IRRer-Zins

Nochmal zum Verständnis:
100% Portfolio aufgeteilt in 2 Assets mit jeweils 50% Anteil.
10% positive absolute Abweichung im Portfolio entsprechen 20% (0,1/0,5=0,2) relativer Abweichung zu den restlichen Assets.
Es werden somit bei 60/40 bzw. 40/60 Aufteilung 10% des Gesamtportfolios neu verteilt.

Bei 4 Assets mit jeweils 25% Anteil entspricht die gleiche relativer Abweichung von 20% Prozent einem Portfolioanteil von 5% (0,25*0,2=0,05).
Somit werden bei 20/80 bzw. 30/70 Aufteilungen 5% des Gesamtportfolios neu verteilt.

 

Rebalancingpremium berechnet sich aus Rebalancingdepot - Buy&Holddepot.
0,05*x=0,1; x=2 und damit müssen die 5% des Gesamtportfolios ein doppelt so hohes Premium besitzen bzw. verursachen, um den gleichen absoluten Effekt zu besitzen.
Häufigere Umschichtungen könnten das bewirken.
Dazu lassen sich theoretische Annahmen finden. Praktisch sind diese aber eher nicht zu beobachten.

 

Ein praktisches Beispiel für die Mitleser:
Rollierende Betrachtung der Renditespreads in % p.a. (0,01 in Grafik entspricht 1%) von 10-Jahreszeiträumen (Rebalancingpremium).
Vergleich von gleichgewichteten Portfolios. Alle Werte in Euro ohne Transaktionskosten und Steuern.
Relative Abweichungstoleranz 20% bis zum Rebalancingeinsatz, wie oben berechnet.
Erstes Diagramm jährliche Überprüfung, zweites monatliche Überprüfung.

Unbenannt.png

Unbenannt2.png
Es sind beim DAX/REXP/Gold Portfolio in den meisten Fällen mindestens doppelt so viele Transaktionen vorhanden.
Das ergibt zusätzliche Nachteile sobald Transaktionskosten und Steuern betrachtet werden, da ein höherer Turnover vorliegt.
Um mehr Premium zu ernten, ist es in fast allen Fällen nicht empfehlenswert ein weiteres Asset hinzuzufügen.


Bogleheads verlinkt auf die Studie, da die empirischen Ergebnisse im vorderen Teil gute Aussagen enthalten.
Andere nutzen die Studie, um damit eine risikoadjustierte Mehrrendite von Rebalancing zu untermauern.
Dafür ist sie empirisch unbrauchbar.

 

Aufgrund der wegeditierten abschließenden väterlichen Absolution des Smartinvestors nach aus dem Zusammenhang gerissenen Sündenvorwürfen bin ich raus.
Das muss ich mir nicht antun und seinen Mischmasch aus allen möglichen Theorien erklären.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 30.4.2017 um 18:03 schrieb IRRer-Zins:

Nochmal zum Verständnis:
100% Portfolio aufgeteilt in 2 Assets mit jeweils 50% Anteil.
10% positive absolute Abweichung im Portfolio entsprechen 20% (0,1/0,5=0,2) relativer Abweichung zu den restlichen Assets.
Es werden somit bei 60/40 bzw. 40/60 Aufteilung 10% des Gesamtportfolios neu verteilt.

Bei 4 Assets mit jeweils 25% Anteil entspricht die gleiche relativer Abweichung von 20% Prozent einem Portfolioanteil von 5% (0,25*0,2=0,05).
Somit werden bei 20/80 bzw. 30/70 Aufteilungen 5% des Gesamtportfolios neu verteilt.

 

Rebalancingpremium berechnet sich aus Rebalancingdepot - Buy&Holddepot.
0,05*x=0,1; x=2 und damit müssen die 5% des Gesamtportfolios ein doppelt so hohes Premium besitzen bzw. verursachen, um den gleichen absoluten Effekt zu besitzen.
Häufigere Umschichtungen könnten das bewirken.
Dazu lassen sich theoretische Annahmen finden. Praktisch sind diese aber eher nicht zu beobachten.

 

Kleiner Irrtum: Bei 4 Assets mit jeweils 25% Anteil entspricht die gleiche relative Abweichung von 20% Prozent ebenfalls einem Portfolioanteil von 10% (2*0,25*0,2=0,1). Denn bei zufälliger Aufteilung der 2 Assets in 4 Unter-Assets weichen ja nun 2 Unteranteile mit jeweils dem halben Betrag ab. Meinst du das mit dem häufigeren Umschichten? Nämlich mindestens doppelt so häufig.

 

Wenn die Unteranteile nun noch eine höhere Volatilität und eine geringere Korrelation untereinander aufweisen als die 2 Anteile zuvor, steigt die Rebalancingprämie durch mehr als doppelt so häufiges Umschichten.

 

Edit: Und das natürlich nur dann, wenn dieser Mehrertrag größer ist, als die dadurch verursachte Erhöhung der Transaktionskosten und Steuern. Aber das gilt ja immer, wenn man Marktanomalien prifitabel nutzen will und bedarf m.E. bei deren Diskussion keiner extra Erwähnung.* War das der Stein deines Anstoßes?

 

Zitat

Ein praktisches Beispiel für die Mitleser:
Rollierende Betrachtung der Renditespreads in % p.a. (0,01 in Grafik entspricht 1%) von 10-Jahreszeiträumen (Rebalancingpremium).
Vergleich von gleichgewichteten Portfolios. Alle Werte in Euro ohne Transaktionskosten und Steuern.
Relative Abweichungstoleranz 20% bis zum Rebalancingeinsatz, wie oben berechnet.
Erstes Diagramm jährliche Überprüfung, zweites monatliche Überprüfung.

Unbenannt.png  0   113 kB

Unbenannt2.png  0   87 kB
Es sind beim DAX/REXP/Gold Portfolio in den meisten Fällen mindestens doppelt so viele Transaktionen vorhanden.
Das ergibt zusätzliche Nachteile sobald Transaktionskosten und Steuern betrachtet werden, da ein höherer Turnover vorliegt.
Um mehr Premium zu ernten, ist es in fast allen Fällen nicht empfehlenswert ein weiteres Asset hinzuzufügen.

 

Vielen Dank für die eindrucksvollen Simulationen und auch für deine nun gut nachvollziehbaren Erläuterungen. :thumbsup:
Erstere zeigen doch schön, was du hier eigentlich anzweifelst, nämlich dass die Rebalancingprämie am Ende der simulierten 10-Jahresperiode beim Depot mit mehr (3) gering korrelierten volatilen Assets sogar bereits um ca. 70 bps größer ist (1 Jahr Monitoring) oder ansetzt, größer zu werden (2 Monate Monitoring) als das Depot mit weniger (2) Assets. M.E. passt das sogar quantitativ gut zu den Ergebnissen des Artikels, dessen Studie 12 Jahre lief, wenn ich beides richtig interpretiere. Statistische Renditeverbesserungen im bps-Bereich sind bei volatilen Basiswerten natürlich nicht so ganz einfach herauszulesen. Aber die Tendenz ist bei dieser dafür rel. kurzen Simulationszeit schon deutlich zu erkennen. Über kürzere Zeiträume kann die Prämienverbesserung natürlich auch negativ werden. Alles kommt hier sehr gut heraus. Hätte ich fast nicht erwartet.  

 

Die Transaktionskosten spielen natürlich eine große Rolle und müssen bei der Strategieentwicklung für das Depot berücksichtigt werden, das schon eine gewisse Mindestgröße haben sollte (6- oder besser 7-stellig). Im Artikel werden dazu m.E. ausreichend Hinweise gegeben:

 

Zitat

To get a calibration on trading costs relative to the rebalancing benefits, let us consider the following example. Suppose three classes required rebalancing in a year and each class correction required us to trade one fund per asset class. With a flat cost of $20 a trade, the total trading cost would be $60. On a $1 million account this translates to 0.6 bps. This is a small percentage of our observed rebalancing benefits of 55 bps, though in smaller (larger) portfolios the trading cost would have a proportionally larger (smaller) impact.

We conclude that in a world with such current low trading costs, which are trending downward, wealth managers should not let trading costs be a significant driver in the selection of rebalancing algorithm. Trading costs will be much less than 5 percent of the rebalance benefits.

 

D.h., dass diese Empfehlung bei den im WPF diskutierten Depots << 1 Mio. nur begrenzt zutrifft. Aber es geht ja explizit um das im Artikel untersuchte Depot von 1 Mio, wo diese Kostengrenze offensichtlich noch lange nicht erreicht wurde.

 

Die steuerliche Zusatzbelastung scheint nach dem Artikel berechnet fast ganz vernachlässigbar zu sein, da man später sowieso fällige Steuern ja nur früher entrichtet, d.h. es entsteht nur ein minimaler Verlust an Barwertvorteil, der ab 2018 durch die jährliche Pauschal-Versteuerung der Kursgewinne fast ganz entfallen wird. Dadurch entstehen aber keine zusätzlichen Steuern ausgenommen die auf die erhöhte Rebalancingprämie selber. Aber die zahlt man ja gern, denn die kommen überhaupt erst durch den extra Rebalancing-Ertrag zustande.

 

Zitat

Bogleheads verlinkt auf die Studie, da die empirischen Ergebnisse im vorderen Teil gute Aussagen enthalten.

 

Schon interessant, wie „wendig“ deine Argumentation ist, denn so pauschal vernichtend hast du noch vor kurzem den ganzen Artikel bewertet:

 

Zitat

Am 25.4.2017 um 14:57 schrieb IRRer-Zins:


Die Studienergebnisse mögen zutreffen, sind aber nicht nachvollziehbar.

 

 

Wenn du noch etwas länger darüber nachdenken würdest, käm mit dem Verständnis wahrscheinlich auch die Erkenntniss, dass das für diesen konkreten Fall doch alles genau so zutrifft wie veröffentlicht. Wieso sollte jemand, der etwas auf sich hält und von öffentlicher Meinung beruflich abhängig ist, solche transparenten Ergebnisse, die ohne zu großen Aufwand vollständig überprüft werden können, da ja alle dazu erforderlichen Angaben dazu gemacht wurden, türken oder völlig falsch interpretieren? Wenn dir das jemand glauben soll, dann müsstest du das schon alles nachweisen oder zumindest auf anerkannte Gegenstimmen verweisen oder besser noch verlinken.

 

Zitat

Andere nutzen die Studie, um damit eine risikoadjustierte Mehrrendite von Rebalancing zu untermauern.
Dafür ist sie empirisch unbrauchbar.

 

Das würde ich dann mal als deine nicht weiter nachgewiesene ganz persönliche Meinung abhaken, die im Vergleich zum hervorragend recherchierten, schlüssigen und anschaulich begründeten Artikel für die anspruchsvolle institutionelle Anlagepraxis, der im US-Fachmagazin erst nach kritischem Peer Review veröffentlicht wurde, leider irrelevant ist. Oder setzt sich denn wenigstens das Review Board des Journal of Financial Planning überwiegend aus Scharlatanen zusammen, wenn es bei den bogleheads schon nicht der Fall ist? Ich meine, irgendwo muss man deine mittlerweile teilweise „gewendete“ aber doch immer noch z.T. vernichtende Kritik an dem Artikel festmachen können. Denn alle bisher diskutierten Sachverhalten scheinen ja korrekt zu sein. Ist mir echt ein Rätsel, was man in dieser Finanzwelt nun glauben kann oder nicht.

 

Auf jeden Fall weiß ich ganz sicher aus eigener Erfahrung, dass meine bisherige Allokation von ca. 15 % in MFFs mit der höchsten Rendite aller Assets in meinem Depot (9% über gut 18 Jahre), Aktienindex-ähnlicher Vola und im Schnitt leicht negativer Korrelation zu Aktien meine Rendite um mind. 0,5% von 6,5 auf 7% erhöht und die max. MDDs, die mein maßgebliches Maß für mein Gesamtrisiko sind, ca. 40% abgesenkt hat. D.h. nicht nur risikoadjustierte sondern risikosenkende Mehrrendite durch Hinzunahme eines volatilen negativ korrelierten aktienähnlich rentierlichen Assets, was natürlich kein Wunder ist, da dieser Anteil bei jedem Crash sogar hoch negativ zu Aktien korreliert war und jeweils im Preis explodiert ist. Und mein Rebalancing-Schwellwert liegt bei 25% rel. Abweichung, wodurch ich neben den regelmäßigen Sparraten-Rebalancings kostenschonend nur alle 8 Jahre jeweils in Crash-Nähe plus letztes Jahr jeweils nur 2-3 außerplanmäßige Sell/Buy Rebalancings, also über die gut 18 Jahre insgesamt nur 7-8 für alle 10 Assets meines Depots, d.h. 1/2 Jahre mit 5 – 6 stelligen Summen hatte. Das hat sich für mich auch nach Kosten echt gerechnet und ist vollständig konsistent mit den Aussagen dieses Artikels. Mit diesem Artikel habe ich jetzt auch ein sehr tiefes Verständnis über die wesentlichen Zusammenhänge erlangt, die ich mir bislang nur selber zusammengereimt hatte.

 

Zitat

Aufgrund der wegeditierten abschließenden väterlichen Absolution des Smartinvestors nach aus dem Zusammenhang gerissenen Sündenvorwürfen bin ich raus.
Das muss ich mir nicht antun und seinen Mischmasch aus allen möglichen Theorien erklären.

 

Sorry. Aber du brauchst gar nicht beleidigt zu sein und die Diva zu spielen. Denn wer so „wendig“ argumentiert, wie es ihm gerade passt, und den drastischen Vorwurf der Unlogik austeilt, muss auch einstecken können.
 

Dass es im WPF recht robust zugeht, musste ich auch erst lernen. Ich müsste mir das genauso wenig antun. Aber ich akzeptiere das als wohl unvermeidbare Begleitmusik bei bewegenden Themen, die offensichtlich an Dogmen rütteln, bleibe aber zuliebe des Erkenntnisgewinns gern am Ball und habe mich entsprechend angepasst. Denn ich habe auch gelernt, dass gerade bei leidenschaftlich engagierten kontroversen Diskussionen, die hart um die Wahrheit ringen, alle Beteiligten besonders gute Erkenntnisfortschritte erzielen. Darum geht es mir hier jedenfalls.

 

Also jetzt hab dich nicht so, wir sind m.E. quitt und die Diskussion kommt u.a. auch aufgrund deiner Beiträge doch recht gut voran.

 

Edit:

* Zum Kosteneinfluss ist noch zu sagen, dass der auch bei kleineren Depots bei der Erhöhung der Anzahl gering korrelierter volatiler Assets sehr begrenzt bleibt, wenn man primär mit regelmäßigen Sparraten immer in das am weitesten unter Soll liegende Asset investiert, um das Rebalancingpremium zu verbessern. Denn dann investiert man immer bei niedrigeren Kaufkursen als bei weniger Assets, die mehr aggregiert sind, und hat praktisch keinen negativen Kosten- und Steuereinfluss, denn man investiert denselben Betrag nur in ein anderes Asset mit niedrigerem Preis. Das muss zwingend immer vorteilhaft sein, oder? Q.e.d.  

 

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Morningstar hat gerade einen interessanten Artikel über Rebalancing veröffentlicht:

The Why and How of Rebalancing

Darin wird geraten, innerhalb von Asset Classes zu rebalancen, indem man diese in möglichst gegenläufige Sektoren unterteilt, wie z.B. Regionen bzw. Faktoren, um damit das Rebalancing Premium nennenswert zu steigern. Diese Empfehlung unterstützt das weiter oben schon beschriebene optimale "Opportunistic Rebalancing", auf das in den Kommentaren zum Morningstar-Artikel ebenfalls verwiesen wird. Rebalancing zwischen Asset Classes mit sehr unterschiedlichen Renditen, wie meist Aktien und Anleihen, hilft dagegen nur, um das Risiko konstant zu halten aber bringt kaum Rebalancing Premium.

Zitat

The goal: Return enhancement 
Rebalancing prescription: Intra-asset-class rebalancing
If enhancing returns, rather than reducing risk, is a key goal, rebalancing within asset classes can be a beneficial strategy. The basic idea is that investment styles zip in and out of favor; periodically pulling back on those that have performed well, as large-growth stocks have recently, and sending money to those asset types that have underperformed, like small value, can build a contrarian element into a portfolio. That has the potential--but not the guarantee--to enhance returns.Investors can also consider rebalancing among geographies. While foreign stocks have performed well so far in 2017, thanks in no small part to appreciating foreign currencies relative to the dollar, in years past they've been clobbered by U.S. names. That sort of persistent underperformance can provide smart rebalancing opportunities. Investors can further fine-tune their rebalancing efforts by rebalancing between developed- and developing-markets stocks; my ETF model portfolios hold developed- and developing-markets ETFs for this very reason.

 

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donkey_63
vor 2 Stunden schrieb Smartinvestor:

ie z.B. Regionen bzw. Faktoren,

 

... in Faktoren ...

 

Wer hätte das gedacht.

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Wertpapiernoob

Hatte eignentlich gedacht das ich hier was interessantes Erfahren könnte aber dieser Thread ist derart aufgebläht das man sich nicht zurecht findet. Das ganze Geschreibe kann ich nur begrenzt nachvollziehen. :-*

 

Für mein Portfolio habe ich eigentlich geplant, das ich alle 6 Monate den aktuellen Stand der Dinge ansehe und die Sparplanraten so anpasse das in den darauf folgenden 6 Monate wieder alles stimmt. Und dann beginnt das Spiel von vorne. Bei kleinen Positionen wird halt auf einen Schlag eingekauft und nur alle 12 Monate kontrolliert.

 

Ich bin mir SEHR sicher das selbst eine schlechte Balancing-Strategie besser ist als einfach gar keine zu haben.

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