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Pascal80

Allianz InvestFlex - Fondsauswahl fällt mir nicht leicht

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Pascal80

Liebe Forenmitglieder und Finanzinteressierte,

 

ich bin neu im Forum, weil ich mich seit meinem Berufswechsel in die Wirtschaft, nach der Promotion, mit dem Thema des Vermögensaufbaus und der Altersvorsorge beschäftige.

 

Nun habe ich zum 01.01.2016 eine bAV bei meinem alten Arbeitgeber abgeschlossen, die Allianz InvestFlex mit 100% Beitragsgarantie und dem Mischfond "Allianz Strategiefonds Wachstum A" (75% Aktien, 25% Euroanleihen).

 

Dies war die meiner Meinung nach einzige vernünftige Option mit Renditepotential, denn eine Direktzusage und eine Pensionskasse mit 2,5% Sollverzinsung und 1,25% Garantiezins bei der nachgelagerten Besteuerung und den vollen GKV Beiträgen im Alter sind uninteressant. Zudem kann man eine Direktversicherung rechtlich problemlos zum neuen Arbeitgeber mitnehmen. Da in der Unternehmensberatung der Arbeitgeberwechsel häufiger vorkommt, wollte ich diese Flexibilität behalten.

 

Nun musste ich schon zum 01.04.2017 meinen Arbeitgeber wechseln. Leider kann ich die Allianz InvestFlex nicht als bAV weiterführen, weil die Personalabteilung pauschal keine alten Verträge vorheriger Arbeitgeber, auch keine Direktversicherung, übernimmt. Sie scheut den Verwaltungsaufwand. Da habe ich einfach Pech gehabt. Nun führe ich diese fondsbasierte Altersvorsorge weiter, denn ich habe diese ohne Provisonsgebühren abgeschlossen.

 

Zum 01.01.2016 betrug das Guthaben 2654,83€, wovon 1184,73€ (45%) der Mischfond sind und 1470,10€ (55%) im Sicherungskapital stecken. Eingezahlt habe ich 12 x 248€ = 2976€.

Zum 31.03.2016 betrug das Guthaben des Mischfonds 1669,19€ und ich habe mir die Liste des Fondsuniversums zuschicken lassen, um zu schauen welche Fonds ich auswählen darf.

 

Nun meine eigentliche Frage:

 

- Wer von euch hat die InvestFlex und kann aus Erfahrung sprechen wie schnell aus dem Fondsvermögen in das Sicherungskapital umgeschichtet wird?

 

Hintergrund ist die Überlegung statt zu 100% in Aktienfonds zu investieren, etwas Risiko rauszunehmen um nicht ins Sicherungskapital zu rutschen. Der Cost-Average-Effect funktioniert ja nicht wirklich durch die Garantieabsicherung, so dass Aktienmarktabschwünge man nicht wirklich nutzen kann um günstiger mehr Anteile zu erwerben. Ich habe mit dem "Historischen Fondssparplanrechner" von Fondsweb mal ausgerechnet, dass man von 01/2008 bis 12/2009 bei guten weltweit streuenden Aktienfonds bei einer Sparrate von 250€ im Monat in 12/2009 stets mit einem Plus von 5-7% p.a. aus der Finanzkrise rausgekommen ist - wahr da was?! Durch die Umschichtung in das Sicherungskapital funktioniert das leider nicht mehr wirklich.

 

Falls eine 100% Aktienquote in mehreren Aktienfonds (Global, Europa, Deutschland, und dividendenfokussiert) bei einem 2-Topf-Hybrid nicht sinnvoll ist, tendiere ich zu aggressiven Mischfonds wie dem "Allianz Strategiefonds Wachstum IT2" (65-85% Aktien, Rest Euroanleihen) oder dem flexibleren "Allianz Vermögenskonzept Dynamisch IT2" (70% Aktien und 30% Anleihen, aber flexibel mit 0-100% Aktien) und aktivem Risikomanagement mit einem Value-at-Risk Ansatz.

Bei der Allianz gefällt mir, dass sie den Ansatz einer Vermögensverwaltung in Mischfonds mit Aktien und Anleihen in ihrer Fondspalette fokussiert. Die Strategiefonds haben 25%, 50%, 75% oder 100% Aktienanteil und der Rest sind Euroanleihen. Die Vermögenskonzepte haben eben bis zu 100% Aktienanteil, aktives Risikomanagement und dürfen auch in Schwellenländer, Unternehmensanleihen und alternative Anlagen investieren. Das Risikomanagement hat seit 2010 insofern wohl gut funktioniert, weil der Kurs am Ende des Jahres nie niedriger war als der Kurs am Anfang des Jahres, was Ziel des Fondsmanagements ist. Der Wertpapierfachmann der Allianz, mit dem ich mit vor Ostern in einem Beratungstermin austauschte, sagte mir, dass die Vermögenskonzepte nun die Strategie etwas geändert haben und aggressiver investieren, stärker die Möglichkeiten der Aktien austauschen. Der Aktienanteil ist im 1. Quartal 2017 auch auf 88% gestiegen.

 

- Wisst ihr, ob man als Bestandskunde die neuen Strategiedepots als gemanagte Fondsdepots wählen darf? Bisher kann mir keiner bei der Allianz eine klare Auskunft geben, weil die Veträge in unterschiedlichen EDV-Systemen liegen.

Ich finde die Idee eines gemanagten Fondsdepots "Chancenreich" mit 70-100% Aktienfondsanteil, die jedes Quartal angepasst werden, ziemlich gut.

 

Ich freue mich auf einen informativen Austausch.

 

Herzliche Grüße

 

Pascal

 

 

 

Zu mir:

 

1. Vorarbeit

 

1.1 Einlesen und Forensuche benutzen

- gemacht, nicht viel zur Investflex und der Strukturierung der Fondsanlage gefunden

 

1.2 Bilanz der eigenen Situation erarbeiten

GRV: Bisher 1300€, hochgerechnet ca. 2200€ am Ende. 8,32 Renteneckpunkte bisher erarbeitet als Student, Doktorand und 2,75 Jahre in der Wirtschaft

DWS RRP: 5 Jahre laufend: Stand zum 31.12.2015 5998€ und 8260€ eingezahlt - als erstes als Doktorand mit meinem ersten sozialversicherungspflichtigen Einkommen abgeschlossen

BasisRente Invest: Seit 01.01.2015 laufend, 7000€ eingezahlt zu 100% DWS Top Dividende - möchte das gemanagte Fondsdepot "Dynamik" mit 90-100€ Aktienfondsanteil nehmen.

Privatvermögen: in 2,75 Jahren in der Wirtschaft 30K in DWS Fonds angespart (50% DWS Top Dividende LD, 25% DWS Multi Opportunities LD, 25% DWS Best Allocation Balance R). Mit dem Morningstar X-Rax merke ich, dass ich international streue, eher konservativ mi 73% Aktien, 22% Anleihen, 5% Cash und defensiven Aktien und Anleihen aufgestellt bin. Falls ich in ein paar Jahren ein Teil in Wohneigentum investieren möchte, ich dies wohl nicht schlecht.

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 36 Jahre, ledig und kinderlos, in Rente mit 67 oder später falls das Arbeiten noch Spaß macht :-)

2.2 Unternehmensberater / 55k Grundgehalt / Sparrate im Monat sind 292€ InvestFlex, 162,17€ DWS RRP und 100€ Zurich BasisRente Invest, 425€ Fondssparplan

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt: 292€+162,17€+100€=554,17€ ; Steuerrückzahlungen aus der DWS RRP und BasisRente möchte ich in die InvestFlex oder BasisRente investieren. Bisher habe ich diese brav in die BasisRente als Sonderzahlungen eingezahlt.

2.4 Risikoneigung so bei 5 von 7 auf der Skala der Fondsgesellschaften, Verluste habe ich kleinere gehabt und nach einem Jahr einfach ausgesessen. Dies ging aus den Beratungsgesprächen mit Fragebogen bei meiner Betreuerin bei der Deutschen Bank hervor.

2.5 bisherige Risikovorsorge: BU für das ganze Nettoeinkommen von 2,7K laufen, erste als Doktorand abgeschlossen, und eine Privathaftpflicht im Umfang, auch für Unternehmensberater.

 

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tyr
· bearbeitet von tyr

Vielleicht schreibt bisher noch niemand, weil die Zahl an finanziellen Baustellen so groß ist.

 

Ich fange mal wahllos an.

 

vor 17 Stunden schrieb Pascal80:

Nun habe ich zum 01.01.2016 eine bAV bei meinem alten Arbeitgeber abgeschlossen, die Allianz InvestFlex mit 100% Beitragsgarantie und dem Mischfond "Allianz Strategiefonds Wachstum A" (75% Aktien, 25% Euroanleihen).

 

Dies war die meiner Meinung nach einzige vernünftige Option mit Renditepotential, denn eine Direktzusage und eine Pensionskasse mit 2,5% Sollverzinsung und 1,25% Garantiezins bei der nachgelagerten Besteuerung und den vollen GKV Beiträgen im Alter sind uninteressant. Zudem kann man eine Direktversicherung rechtlich problemlos zum neuen Arbeitgeber mitnehmen. Da in der Unternehmensberatung der Arbeitgeberwechsel häufiger vorkommt, wollte ich diese Flexibilität behalten.

 

Nun musste ich schon zum 01.04.2017 meinen Arbeitgeber wechseln. Leider kann ich die Allianz InvestFlex nicht als bAV weiterführen, weil die Personalabteilung pauschal keine alten Verträge vorheriger Arbeitgeber, auch keine Direktversicherung, übernimmt. Sie scheut den Verwaltungsaufwand. Da habe ich einfach Pech gehabt. Nun führe ich diese fondsbasierte Altersvorsorge weiter, denn ich habe diese ohne Provisonsgebühren abgeschlossen.

 

Portabilität von betrieblicher Altersvorsorge ist gesetzlich geregelt: https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebliche_Altersversorgung#.C3.9Cbertragung_bestehender_Anwartschaften_.28Portabilit.C3.A4t.29

Zitat

Neben der einvernehmlichen Übertragung besteht gem. § 4 Abs. 3 BetrAVG ein Rechtsanspruch auf Übertragung in den Fällen der § 3.63 EStG-Versorgung über die Durchführungswege: Direktversicherung, Pensionskasse oder Pensionsfonds. Der Rechtsanspruch wirkt innerhalb eines Jahres nach Ausscheiden aus dem Betrieb des alten Arbeitgebers und gilt nur für nach dem 1. Januar 2005 erteilte Zusagen. Begrenzt sind die Rechtsansprüche der Höhe nach auf Anwartschaften, deren Werte die im jeweiligen Jahr gültigen Grenzen zur BBG/DRV nicht überschreiten (2017: 76.200 €/West und 68.400 €/Ost).

 

Da gibt es kein "neuer AG scheut den Verwaltungsaufwand" oder "Pech gehabt". Du hast einen gesetzlichen Anspruch auf Übertragung von Direktversicherungen. Den Anspruch durch zu setzen gegen "ach so viel Aufwand, wollen wir nicht" ist dann deine Aufgabe.

 

Dann geht's weiter damit, dass man das bAV-Produkt durchaus in Frage stellen könnte. Ob das günstig ist und sich für Altersvorsorge für deinen persönlichen Lebensentwurf eignet wäre erst einmal zu prüfen.

 

Zudem kannst du den ganzen bAV-Portabilitätskram auch einfach umgehen, in dem du in Schicht 2 einen Riestervertrag besparst. Der läuft auf dich, egal wie viele AG du noch im Leben hast und wie willig oder unwillig ein AG sich zur Übertragung bestehender bAV-Ansprüche zeigt.

 

Rürup-Rente ist für dich höchstwahrscheinlich größtmöglicher Unsinn, auch wenn das nicht einfach wird, das ein zu sehen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/46977-rürup-rente-tipps-und-tricks/

 

Allgemein aus meiner Sicht viel zu viele Versicherungsprodukte. Versicherungen braucht man, um Risiken ab zu sichern. Für Sparprodukte sind Versicherer nur selten die erste bevorzugte Wahl, können sich eher in gut durch gerechneten Einzelfällen lohnen, wenn die Kosten des Versicherungsmantels klare Vorteile bringen, z. B. durch Steuerstundung von Kapitalerträgen oder sicheren Verrentungsbedingungen. Das Verständnis dafür sehe ich hier noch nicht.

 

Zudem brauchst du als Berufseinsteiger eher Flexibilität. Du hast möglicherweise noch eine Phase von Partnerschaft, Heirat, Kinderwunsch und Immobilienkaufwunsch vor dir. Da sind teure langfristige Fondssparpläne im Versicherungsmantel nicht die bevorzugte Wahl, da unflexibel.

 

Zudem ist die beste Altersvorsorge wohl, dauerhaft dafür zu sorgen, stetig hohe Einkommen bis Erreichen des Altersrenteneintritts zu erzeugen und nicht alles Einkommen zu verkonsumieren, sondern feste Einkommensanteile zu sparen und zu investieren. Mit dem bunten Haufen an Versicherungsprodukten sorgst du für ein stetiges Einkommen bei den Versicherern, aber ob das wirklich für dich als Berufseinsteiger aktuell die beste Wahl an Finanzprodukten ist bezweifle ich.

 

Stelle mindestens mal den Rürupvertrag in Frage, nachdem du den Rürupsticky gelesen hast. Lese danach mal Artikel über Asset Allocation. Du musst nicht in jedem Altersvorsorge-Sparprodukt krampfhaft mit vielen Nachteilen teure Fondsprodukte besparen, man kann in den staatlich durch nachgelagerte Besteuerung geförderten AV-Produkten auch klassische Zinsanlagenprodukte besparen und in Aktienfonds lieber selber günstiger mit einem eigenverantwortlichen Fondssparplan sparen und die gleiche Asset Allocation erreichen wie mit teuren AV-Fondsprodukten mit Riester- oder bAV-Fondspolicenmantel.

 

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odensee

Ergänzend zu tyr: möglicherweise ist die vielgescholtene Riesterrente, die du anscheinend nicht in Erwägung gezogen hast, für dich recht gut passend und besser geeignet als die baV und erst recht als Rürup. Lies mal den Riestersticky noch: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/ und dort insbesondere aber nicht ausschließlich das Kapitel "Riester Rente oder betriebliche Altersvorsorge?" Stichwort Beitragsbemessungsgrenze

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Pascal80

Hallo Odensse und Tyr,

 

danke fuer eure HIilfe.


Das die bAV wenig Sinn macht aufgrund der geringeren Beitraege zur gesetzlichen Rentenversicherung, mit der geringeren Ansammlung an Renteneckpunkten, habe ich auch schnell gemerkt. Deshalb macht fuer mich die bAV auch erstmal wenig Sinn.

 

Eine Riesterrente habe ich bereits, die DWS Riesterrente Premium, die mit ihrem iCPPI Model so wunderbar funktioniert ;-). Die Riesterrente schloss ich als erstes bereits als Doktorand mit meinem ersten sozialversicherungspflichtigen Gehalt ab.

 

Die Basisrente hat keine Garantie und dient dazu, die Steuerrueckzahlungen aus der Riester- und Basisrente wieder rentable in ein Aktienfondportfolio zu investieren. Zudem kann ich die Sparquote auch mal auf 0 setzen, und mit steigendem Einkommen anwachsen lassen. Die nachgelagerte Besteuerung und ihre Einschraenkungen sind schon schwierig.

 

Neben der Absicherung der Rente spare ich noch 425Euro monatlich in Fondssparplaene der DWS (DWS Top Dividende (50%), DWS Multi Opportunities (25%) und DWS Best Allocation Balance (25%)).

 

Wie sorgt Ihr neben der Riesterrente und GKV und den Fondssparplaenen fuer euer Alter vor?

 

Herzliche Gruesse

 

Passe

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odensee
vor 9 Stunden schrieb Pascal80:

Die Basisrente hat keine Garantie und dient dazu, die Steuerrueckzahlungen aus der Riester- und Basisrente wieder rentable in ein Aktienfondportfolio zu investieren. Zudem kann ich die Sparquote auch mal auf 0 setzen, und mit steigendem Einkommen anwachsen lassen. Die nachgelagerte Besteuerung und ihre Einschraenkungen sind schon schwierig.

Hast du den Rürup-Sticky gelesen und die steuerlichen Nachteile der Basisrente verstanden? "Steuern sparen, koste es was es wolle?". Du kannst Steuerrückzahlungen auch in einen Fondssparplan einzahlen. Und dann ab 2025 nochmal über die Basisrente nachdenken.

 

vor 9 Stunden schrieb Pascal80:

Wie sorgt Ihr neben der Riesterrente und GKV und den Fondssparplaenen fuer euer Alter vor?

 

Ich bin schon alt. ;) Neben GRV und Riester tut mein AG noch was für mich. Dazu Aktienfonds- und zunehmend Einzelanleihen-Depot, klassische Rentenversicherung aus dem Jahr 2004 (damit vergleichsweise hohe "Verzinsung" und steuerliche Vorteile), Aktiensparplan im Versicherungsmantel (ja, mein Freibetrag ist anderweitig genutzt...), Banksparplan mit ca. 2,5% Rendite im "sicheren" Bereich, aktuell noch passabel verzinste Festgelder, geplant gehen die nach Fälligkeit in Anleihen über (an die ich mich dummerweise früher nicht rangetraut habe). Vielleicht zahle ich kurz vor der Rente noch was in eine Basisrente ein, im Sinne "Steuerverschiebung". Könnte lohnen, werde ich aber, wenn es soweit ist, nochmal nachrechnen.

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earningpower
· bearbeitet von earningpower

Wenn ich das Musterinformationsblatt lese kann ich nur lachen.

Von dem Vertrag profitiert jemand, aber das bist nicht du.

 

allianzmuster.pdf

 

Die Kosten übersteigen noch die staatlichen Zulagen.

 

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TaurusX
vor 20 Stunden schrieb tyr:

Portabilität von betrieblicher Altersvorsorge ist gesetzlich geregelt: https://de.wikipedia.org/wiki/Betriebliche_Altersversorgung#.C3.9Cbertragung_bestehender_Anwartschaften_.28Portabilit.C3.A4t.29

 

Da gibt es kein "neuer AG scheut den Verwaltungsaufwand" oder "Pech gehabt". Du hast einen gesetzlichen Anspruch auf Übertragung von Direktversicherungen. Den Anspruch durch zu setzen gegen "ach so viel Aufwand, wollen wir nicht" ist dann deine Aufgabe.

 

 

 

Der AG ist aber nicht verpflichtet ein Produkt zu übernehmen, wenn er dieses Produkt selbst nicht seinen AN anbietet oder anbieten will.

 

Für alle Durchführungswege der betrieblichen Versorgung wird die sogenannte einvernehmliche Übertragung geregelt. Diese gestaltet sich entweder durch Übernahme der Zusage durch den neuen Arbeitgeber oder durch Übertragung des Übertragungswertes. Im zweiten Fall muss der Arbeitgeber eine dem Übertragungswert wertgleiche Versorgung erteilen. Dabei besteht kein Anspruch auf den bisherigen Durchführungsweg nebst Zusatzrisikoabsicherung(en). Auch ein Anspruch auf Eindeckung der Vorsorge bei einem bestimmten Versicherer besteht nicht.

 

Und ein schlauer Arbeitgeber wird sich hüten einfach so ein Produkt zu übernehmen, da er auch für dieses Produkt dann in die Haftung geht.

 

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 37 Minuten schrieb TaurusX:

 

Der AG ist aber nicht verpflichtet ein Produkt zu übernehmen, wenn er dieses Produkt selbst nicht seinen AN anbietet oder anbieten will.

 

Für alle Durchführungswege der betrieblichen Versorgung wird die sogenannte einvernehmliche Übertragung geregelt. Diese gestaltet sich entweder durch Übernahme der Zusage durch den neuen Arbeitgeber oder durch Übertragung des Übertragungswertes. Im zweiten Fall muss der Arbeitgeber eine dem Übertragungswert wertgleiche Versorgung erteilen. Dabei besteht kein Anspruch auf den bisherigen Durchführungsweg nebst Zusatzrisikoabsicherung(en). Auch ein Anspruch auf Eindeckung der Vorsorge bei einem bestimmten Versicherer besteht nicht.

 

Und ein schlauer Arbeitgeber wird sich hüten einfach so ein Produkt zu übernehmen, da er auch für dieses Produkt dann in die Haftung geht.

 

 

 

Der Sinn meines Postings ist doch klar und war beschrieben: Übertragung der alten bAV zum neuen AG geht! Und zwar durch gesetzlichen Anspruch! Es gibt keine Grundlage, auf der der neue AG den Wunsch nach Übertragung abwehren kann. Es gibt den einvernehmlichen Weg und den Weg des gesetzlichen Anspruchs durch den AN.

 

Im Gesetz https://www.gesetze-im-internet.de/betravg/__4.html steht geschrieben:

 

Zitat

(1) Unverfallbare Anwartschaften und laufende Leistungen dürfen nur unter den Voraussetzungen der folgenden Absätze übertragen werden.

(2) Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses kann im Einvernehmen des ehemaligen mit dem neuen Arbeitgeber sowie dem Arbeitnehmer

1. die Zusage vom neuen Arbeitgeber übernommen werden oder

2. der Wert der vom Arbeitnehmer erworbenen unverfallbaren Anwartschaft auf betriebliche Altersversorgung (Übertragungswert) auf den neuen Arbeitgeber übertragen werden, wenn dieser eine wertgleiche Zusage erteilt; für die neue Anwartschaft gelten die Regelungen über Entgeltumwandlung entsprechend.

(3) Der Arbeitnehmer kann innerhalb eines Jahres nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses von seinem ehemaligen Arbeitgeber verlangen, dass der Übertragungswert auf den neuen Arbeitgeber übertragen wird, wenn

1. die betriebliche Altersversorgung über einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder eine Direktversicherung durchgeführt worden ist und

2. der Übertragungswert die Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung nicht übersteigt.

Der Anspruch richtet sich gegen den Versorgungsträger, wenn der ehemalige Arbeitgeber die versicherungsförmige Lösung nach § 2 Abs. 2 oder 3 gewählt hat oder soweit der Arbeitnehmer die Versicherung oder Versorgung mit eigenen Beiträgen fortgeführt hat. Der neue Arbeitgeber ist verpflichtet, eine dem Übertragungswert wertgleiche Zusage zu erteilen und über einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder eine Direktversicherung durchzuführen. Für die neue Anwartschaft gelten die Regelungen über Entgeltumwandlung entsprechend.

(...)

 

Es besteht der Anspruch des AN, den Übertragungswert auf den neuen AG zu übertragen und dass der neue AG eine dem Übertragungswert wertgleiche Zusage erteilen und über die externen Wege PF, PK oder DV durchführen muss.

 

Übertragung des bestehenden unverfallbaren bAV-Übertragungswertes geht und da gibt es auch nichts zu diskutieren. Dass der neue AG das vielleicht nicht machen will und den Aufwand scheut und darauf spekuliert, dass der AN sich Abwimmeln lässt ist eine andere Sache.

 

 

Wichtiger wäre aber, dass der TE endlich den Rürup-Sticky liest und den Vertrag in Frage stellt. Das ist nicht passiert. Besteht noch Hoffnung auf späte Einsicht?

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Pascal80

Hallo zusammen,

 

die Basisrente lohnt sich ab 2025 wirklich mit 100% Steuerabzug. Es rechnet sich nur, falls man die Steuerrueckzahlung wieder in eine private Basisrente reinvestiert, um ein im Alter nur gering besteuertes Renteneinkommen aufzubauen. Die Basisrente ist schon etwas fies fuer die ab 1980 geborenen strukturiert und lihnt sich wirklich fuer diejenigen Alterskohorten, die vor 2040 in Rente gehen.

 

Deshalb nehme ich die jaehrliche Steuerrueckzahlung von 1400Euro fuer meine Aufwendungen fuer die GRV, GKV, BU, Riester- und Basisrenten und investiere diese wieder in die Basisrente, ab diesem Jahr in meine Allianz InvestFlex. So ist vom Gesetzgeber ja eigentlich auch gedacht, die Steuerrueckzahlungen wieder fuer die Altersvorsorge zu verwenden.

 

Die InvestFlex hat je nach Test und Beurteilung verschiedener Testanbieter moderate Renditechancen, bei einer 100% Beitragsabsicherung ueber den Sicherungsstock der Allianz, und der Investition in Aktienfonds oder Mischfonds. Deshalb wird der Anteil, der in Investmentfonds geht, eben moeglichst rentierlich investiert. An der Portfoliozusammensetzung, oder einem der angebotenen Mischfondkonzepte, arbeite ich noch.

 

Es stimmt, dass man als AN ein Anrecht auf die Uebertragung des Guthabens der bAV hat auf einen Durchfuehrungsweg, den der Arbeitgeber anbietet, aber man hat keinen Anspruch darauf, dass die Direktversicherung eins zu eins einfach weitergefuehrt wird. Dies ist aber gerade bei der Direktversicherung, die nach 2008 nach $63 Einkommenssteuergesetz versteuert wird, am einfachsten. Da mein neuer Arbeitgeber aber das nicht macht und nur eine Pensionskasse hat, die mir ein Angebot mit dem seit 01.01.2017 geltenden Garantiezins von 0,9% und einem Rechnungszins von 1,5-2,5% gemacht hat, ist dies uninteressant. Meiner Meinung nach loht sich nurnoch die Direktversicherung mit Fondspolice, die Renditemoeglichkeiten bietet, weil dort der Anteil, der in Aktienfonds fliessen kann, am hoechsten ist. Ansonsten lohnt sich die nachgelagerte Besteuerung und der volle GKV Anteil nicht wirklich.

 

Herzliche Gruesse

 

Passe

Sekunde,

 

die Basisrente stelle ich langsam in Frage, weil erst am 2025 die Besteuerung in der Ansparphase und in der Rentenphase symmetrisch ist. Ich kann den Vertrag mit einer Sparquote von 0Euro auch ruhen lassen, dass Guthaben wird weiter verzinst, und dann 2025 wieder anfangen.

 

Den Sticky lese ich morgen am Abend. Ich muss noch fuer die kommende Woche einiges vorbereiten.

 

Danke an euch und herzliche Gruesse

 

Passe

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 22 Minuten schrieb Pascal80:

Hallo zusammen,

 

die Basisrente lohnt sich ab 2025 wirklich mit 100% Steuerabzug.

Ja. Trotzdem ist Rürup für dich heute blanker Unfug. Lese doch bitte https://www.wertpapier-forum.de/topic/46977-rürup-rente-tipps-und-tricks/

 

 

Nicht nur überfliegen. Durchlesen. Sacken lassen. Nochmal drüber nachdenken. Vielleicht hilft auch schon dieser Abschnitt:

Zitat

Für wen ergibt Rürup Sinn absolut keinen Sinn?

 

- Jüngere Arbeitnehmer, die gut verdienen und einfach irgendwie mal Steuern sparen wollen

 

Ich glaube zudem, dass du noch gar nicht wirklich verstanden hast, dass das Geld im Rürupvertrag fest gebunden ist (Ausnahmen bestehen, grundsätzlich stimmt das so). Du kommst regulär nur durch Rentenzahlungen wieder an das eingezahlte Geld, zudem muss die Auszahlung voll versteuert werden. In 2017 sind 59% der Einzahlungen abzugsfähig, aber 100% müssen später versteuert werden, wenn du gut verdienst vielleicht zu 42%. Es ist aber noch nicht mal sicher, dass du überhaupt so alt wirst: nur ca. 80% aller deutschen Männer erreichen die Altersrente mit z. B. 67 Jahren. Und danach ist es unsicher, ob du so lange lebst, so dass du nach Steuern überhaupt deine Einzahlungen mindestens wieder bekommst. Versicherungen rechnen konservativ, die werden nach allen Kräften verhindern, ein zu hohes Risiko ein zu gehen und dann Pleite zu gehen.

 

Ich kann dir daher überhaupt nicht folgen, warum du diesen Vertrag nicht sofort beitragsfrei stellst.

 

vor 22 Minuten schrieb Pascal80:

Deshalb nehme ich die jaehrliche Steuerrueckzahlung von 1400Euro fuer meine Aufwendungen fuer die GRV, GKV, BU, Riester- und Basisrenten und investiere diese wieder in die Basisrente

Ich habe ja schon ein paar Punkte aus dem Rürup-Sticky wiederholt. Ob die Einzahlung in Rürupverträge für dich überhaupt eine Investition ist oder ob dabei nur beim Versicherer und Vermittler die Kasse kräftig klingelt darf sehr stark bezweifelt werden. Investieren wäre für dich als jüngeren Berufseinsteiger vor einer möglichen Lebensphase Partnerschaft - Heirat - Kinder - Immokaufwunsch zum Beispiel langweiliges Tagesgeld und ein Aktien-ETF SParplan bei einem Onlinebroker. Beides kostengünstig und flexibel.

 

vor 22 Minuten schrieb Pascal80:

Es stimmt, dass man als AN ein Anrecht auf die Uebertragung des Guthabens der bAV hat auf einen Durchfuehrungsweg, den der Arbeitgeber anbietet, aber man hat keinen Anspruch darauf, dass die Direktversicherung eins zu eins einfach weitergefuehrt wird.

Ernsthaft, du willst dir jetzt hier die Konstellation schön reden, dass dein AN deinem Wunsch nach Übernahme der bAV-Ansprüche des alten AG nicht nachkommen will? Zum in-die-Tischkante-beißen, aber gut. Warum fragst du danach, wenn du doch nicht bereit bist, etwas zu tun und Kompromisse ein zu gehen, um deine Ziele zu erreichen? Unverständlich.

 

vor 22 Minuten schrieb Pascal80:

Da mein neuer Arbeitgeber aber das nicht macht und nur eine Pensionskasse hat, die mir ein Angebot mit dem seit 01.01.2017 geltenden Garantiezins von 0,9% und einem Rechnungszins von 1,5-2,5% gemacht hat, ist dies uninteressant. Meiner Meinung nach loht sich nurnoch die Direktversicherung mit Fondspolice, die Renditemoeglichkeiten bietet, weil dort der Anteil, der in Aktienfonds fliessen kann, am hoechsten ist. Ansonsten lohnt sich die nachgelagerte Besteuerung und der volle GKV Anteil nicht wirklich.

Ich finde es ja grundsätzlich gut, dass du dich so intensiv mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigst und auch bereit bist, ordentliche Summen für AV aus zu geben. Deine Ausführungen bezüglich "uninteressant" kann ich nicht folgen. Da ist gar nichts dran uninteressant, im Gegenteil, es kann für dich sehr vorteilhaft sein, in der anhaltenden Niedrigzinsphase AV-Sparangebote mit langfristig garantierten Garantieverzinsungen an zu nehmen und die riskante Geldanlage selber zu machen, zu niedrigeren Kosten und flexibler als mit bAV-Produkten. Das habe ich dir oben schon empfohlen: Asset Allocation. Du brauchst einen Blick auf dein Portfolio, du denkst aber offensichtlich nur in Produkten. Es ist reichlich irrelevant, in welchem Produktmantel nun was besparst, im Endeffekt interessiert nur, wie deine Portfoliostruktur aus sieht. Es besteht überhaupt kein Zwang, in jedem langfristigen Sparprodukt zwanghaft teure Fonds zu besparen. Wenn es dich beruhigt: damit tun sich auch viele andere WPF-Forenmitglieder schwer.

 

Ich bin mal gespannt, ob du jetzt den Rürup-Sticky lesen wirst, oder ob es weiterhin ein "ja/nein, aber..." Spiel bleibt. Ich wünsche dir die Einsicht, schneller die Informationen aus den Stickys auf zu nehmen und danach zu handeln, als ich das damals z. B. konnte.

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odensee
vor 1 Minute schrieb tyr:

Ja. Trotzdem ist Rürup für dich heute blanker Unfug.

Ich fürchte, bei Pascal80 geht es um "Steuern sparen, koste es was es wolle....."

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 21 Minuten schrieb odensee:

Ich fürchte, bei Pascal80 geht es um "Steuern sparen, koste es was es wolle....."

 

Wenn denn wenigstens Steuern gespart werden. Ich sehe hier gar keine echte auch nur halbwegs sichere Steuerersparnis. Nachgelagerte Besteuerung ist bestenfalls eine Wette. Rürup für junge gut verdienende AN ist weiterhin Unsinn. Geldanlage sollte doch so gebaut sein, so dass man als Anleger auch mal was davon hat? Bei einem Rürupvertrag eines 36-jährigen Berufseinsteigers mit wohl hohen Verdienstaussichten in 2017 weiß ich nicht, wo der Sinn sein soll.

 

Fondspolicen kann man machen, wenn der Sparerpauschbetrag zuverlässig ausgeschöpft ist und man z. B. 50+ Jahre alt ist, also die Lebensphase von Partnerschaft/Heirat/Kinder/Immokauf einigermaßen sicher erledigt ist und nicht mehr kommt. Mit 36 Jahren würde ich viel Wert auf Flexibilität legen. Rürupverträge sind dank grundsätzlicher Unkapitalisierbarkeit für mich die absolute Unflexibilität. Das passt so gar nicht zur Lebensphase eines jüngeren Berufseinsteigers.

 

Das im Rürupvertrag versenkte Geld kann man in dem Fall vielleicht als Lehrgeld verbuchen. Oder sofort alle Einzahlungen stoppen und hoffen, dass man das Ding mit der Kleinstbetragsrente https://www.wertpapier-forum.de/topic/46977-rürup-rente-tipps-und-tricks/#comment-970910 zum Renteneintritt wieder kapitalisieren kann. Wenn es die Möglichkeit dann noch gibt und die Kosten und die Inflation den Vertragswert bis dahin nicht ganz eliminiert haben.

 

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Michalski

Grundsätzlich finde ich, sollte man Pascal80 erst einmal loben. Gefühlte >80% in seiner Situation reflektieren noch lange nicht so sehr über ihre Altersvorsorge und haben nicht so konsequent wie er bisher gespart. Dass damit bisher vor allem seine Beraterin bei der Deutschen Bank profitiert hat, ist die andere Seite der Medaille. Ich würde Dir, Pascal80, raten, nicht den Fokus zu sehr auf die Frage der Umsetzung Deiner letzten Erwerbung, der Allianz InvestFlex zu setzen, sondern Deine grundsätzliche Strategie zu überdenken. Was mir bei Deinen Angaben bisher fehlt, ist die Kostenseite. Hast Du einen genauen Überblick, was bisher Deine Strategie an Kosten erzeugt hat und wieviele Kosten dabei noch entstehen werden? Diese Kosten drücken Deine Rendite. Vor allem killen sie durch Zillmerung einen Teil Deines Zinseszinseffektes. Nicht nur meiner Meinung nach liegt die Rendite vor allem im Einkauf. Wenn Du da bisher keine Klarheit hast, wirf Excel an mit XINTZINSFUSS oder nimm eine Software wie Portfolio Perforance und trag dort Deine bisherigen Zahlungsverläufe ein. Je sorgfältiger Du das machst, desto genauer siehst Du die bisherige Rendite nach Kosten und die genaue Kostenbelastung. Daraus kannst Du dann ableiten, wie gut Deine bisherigen Entscheidungen gelaufen sind.

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann nutzt Du Riester, Rürup, BaV und sparst selbst in Fondsanlagen. Lass uns mal mit der BAV anfangen: http://lmgtfy.com/?q=Lohnt+sich+Betriebliche+Altersvorsorge%3F Welche Förderung zahlt Dir Dein Arbeitgeber oder bezahlst Du den gesamten Anteil aus Deinem Bruttogehalt? Solange Du nicht so deutlich über der Beitragsbemessungsgrenze in der Sozialversicherung liegst, dass Deine Bruttogehaltsumwandlung den Erwerb Deiner Sozialversicherungsansprüche nicht mehr mindert, würde ich auch die BAV stilllegen. Siehe z.B. http://blog.progress-dresden.de/bav/

 

Zu Rürup hast Du ja auch schon Antworten bekommen, denen ich mich nur anschließen kann. Würde ich auch stilllegen.

 

Du riesterst über die DWS RRP, vermutlich ohne den 5 EUR Trick. Dadurch bist Du immernoch in tiefroten Zahlen und hast wohl auch eine Umschichtung in den Rentenanteil hinter Dir, der Dir noch mehr Rendite klauen wird, spätestens wenn die Zinsen mal wieder steigen sollten. Würde ich auch stilllegen und als Kleinbetragsrente komplett kapitalisieren, was da rauskommt. Wenn denn das in Zukunft auch noch geht. Ich hatte mich zum Beispiel früher für die DWS TopRente Dynamic entschieden. Die Auswertung findest Du in dem Thread DWS TopRente Dynamik - meine finale Abrechnung. Ich bin gewechselt zu Fairriester

wo Du eventuell mit einem hohen Aktienanteil neu Riester starten kannst. Lies aber mal die Riester-Stickies durch, ob Du überhaupt weiter riestern willst.

 

Bei der eigenen Vorsorge in Fondsprodukte der DWS stellt sich die Frage, ob Du da auch 5% Ausgabeaufschlag brav zahlst und was Dein Depot im Jahr kostet. Beide Kosten kann man minimieren mit einem Onlinebroker und bis zu 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag. Es gibt sogar Broker, die Dir Teile der Jahresgebühren der Fonds als Kickback zahlen.

 

Ich würde an Deiner Stelle mich von den Fonds komplett verabschieden und in ETFs investieren. Hier gibt es im Forum die verschiedensten Ansätze (70/30, 4 ETFs, 5 ETFs). Ich hab einen ganz einfachen Ansatz gewählt und investiere in den MSCI All Country World Index (ACWI) oder den ACWI Investable Market Index (ACWI IMI): https://www.finanzwesir.com/blog/msci-acwi-imi-fm

 

Kostentechnisch liegst Du mit einer All-in-Fee p.a. bei 0,55%. Günstiger geht immer, dann brauchst Du eins der anderen Ansätze aus dem Forum, womit man die Kosten auf <0,25% drücken kann. Auf jeden Fall alles um Längen besser als Deine bisherigen Fonds und in der Performance schlagen alle Deine Fonds bisher nicht den Index. Schau Dir mal die Vergleiche mit dem ACWI IMI an:

 

DWS Top Dividende LD vs. SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF: http://www.fondsweb.de/fondsvergleich/DE0009848119-IE00B3YLTY66

Deutsche Multi Opportunities LD vs. SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF: http://www.fondsweb.de/fondsvergleich/LU0989117667-IE00B3YLTY66

db PBC - Deutsche Bank Best Allocation - Balance R vs. SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF: http://www.fondsweb.de/fondsvergleich/LU0859635202-IE00B3YLTY66

 

Wenn Du jetzt noch an Dein Alter denkst, Deinen möglichen Immobilienwunsch und eventuell später Kinder, würde ich mich von den ganzen Versicherungs- und Fondsprodukten fernhalten. Je nachdem, wie konkret der Wunsch nach Immobilien ist, würde ich entweder Richtung Tagesgeld-Sparen gehen oder in marktbreite ETFs investieren. Mit beiden Strategien wärst Du um Längen besser gefahren als mit all dem, was Du bisher gemacht hast. Verbuch es als Lehrgeld - Du hast noch genug Zeit, richtig anzufangen.

 

Viel Erfolg!

Michalski

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Pascal80

Guten Morgen zusammen,

 

vielen Dank für eure Anregungen und Tipps:

 

- bAV habe ich nicht mehr! Mir fiel auch auf, dass ohne Zulagen des Arbeitgebers ich zu viele Nachteile habe. Ich bat darum, die eingesparten Arbeitgeberanteile der Sozialbeiträge für mich einzuzahlen, was sie aber nicht machen wollten - zu hoher Verwaltungsaufwand (LOL!!).

 

- die bAV Direktversicherung ist nun meine private Rentenversicherung (3. Schicht). Die Allianz InvestFlex bekam ich ohne Provisionsgebühren, so dass ich diese so günstig wie möglich abschließen konnte. Damit habe ich 1500€ gespart. Auch ist diese gut bewertet, weil die Fondspalette gut ist, Indexfonds der Comstage anbietet (DAX, MSCI World, S&P500 und EuroSTOXX 50). Diese Direktversicherung ist so flexibel, dass ich diese als bAV oder als private Rentenversicherung laufen lassen kann, je nach Situation bei meinem Arbeitgeber oder falls ich es schaffe wieder zurück in die Forschung zu kommen und verbeamteter Professor werde. Deshalb ist für mich auch nur eine Direktversicherung als Fondspolice aufgrund dieser Flexibilität überhaupt interessant.

 

- die Zurich BasisRente Invest mit DWS Fonds kann ich beitragsfrei stellen und die Fonds darin einfach weiterlaufen lassen. Bisher der DWS Top Dividende, aber es geht auch breiter gestreut. Neuerdings wohl auch Indexfonds von db X-Trackers - günstiger.

 

- Fondssparpläne habe ich bei MaxBlue mit 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag. Die Fondspalette ist natürlich DWS lastig, aber die Indexfonds von db X-Trackers, iShares und BlackRock sind auch dabei. Die schaue ich mir genauer an. Es ist praktisch den Onlinebroker des Hausbank zu verwenden, weil dadurch stets meine hohe Sparquote und ordentliches Vermögen für 3 Jahre Sparen sichtbar wird - man bekommt ganz andere Bedingungen bei der Bank später bei einem z.B. Hauskredit.

 

- Mischfonds mit 50%/50% Anleihen/Aktienaufteilung kann man mit Indexfonds z.B. auf den Iboxx Corporate Bond Index etc. wohl auch selber nachbauen. Ich halte für mich im Durchschnitt eine Aufteilung von 75% Aktien und 25% Anleihen (Corporate Bonds) für sinnvoll. Bei der aktuellen Hausse sind Aktienindexfonds gut. Wenn es zu überhitzen droht und man das Geld für eine Immobilie braucht, umschichten in Anleihenindexfonds.

 

- die Zurich FörderRente Premium ist die DWS RRP im Versicherungsmantel. Ich rutschte durch die gezilmmerten Kosten eben in den Rentenfonds DWS Renten XL Duration, der durch den Zinsanstieg letztes Jahr 8% Verluste machte. Ich hoffe das nach März 2016 wieder in die Aktienfonds DWS Vorsorge Premium und DWS Vorsorge Premium Plus investiert wurde. Auf die Abrechnung für 2016 warte ich noch. Das Konzept iCPPI scheint in der Praxis durch die gezilmmerten Kosten nicht wirklich zu funktionieren. Ich vermute, dass bei Abschluss über einen freien Finanzberater ohne gezilmmerte Provisionsgebühren es nicht zu einer Unterdeckung gekommen wäre und man nicht so schnell in den Rentenfonds rutscht. Dies ist dann ein Nachteil der Konstruktion der Provisionsgebühren mit dem iCPPI Modell.

 

Herzliche Grüße


Passe

 

 

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tyr

Ich würde ja gerne weiter Anregungen geben, zu dem, was du schreibst. Du gehst nur nicht darauf ein, was hier geschrieben wird und lässt dich auch nicht vom Forum beraten...

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Michalski
· bearbeitet von Michalski
vor 2 Stunden schrieb Pascal80:

- bAV habe ich nicht mehr! Mir fiel auch auf, dass ohne Zulagen des Arbeitgebers ich zu viele Nachteile habe. Ich bat darum, die eingesparten Arbeitgeberanteile der Sozialbeiträge für mich einzuzahlen, was sie aber nicht machen wollten - zu hoher Verwaltungsaufwand (LOL!!

 

Glückwunsch zu der Entscheidung. Ich mache es auch nur, weil der Arbeitgeber *deutlich* mehr drauf legt. Allein die Ersparnisse der Arbeitgeberanteile der Sozialbeiträge hätte mir auch nicht gerreicht (und die gibt es bei mir auch nicht).

 

vor 2 Stunden schrieb Pascal80:

- die bAV Direktversicherung ist nun meine private Rentenversicherung (3. Schicht). Die Allianz InvestFlex bekam ich ohne Provisionsgebühren, so dass ich diese so günstig wie möglich abschließen konnte. Damit habe ich 1500€ gespart. Auch ist diese gut bewertet, weil die Fondspalette gut ist, Indexfonds der Comstage anbietet (DAX, MSCI World, S&P500 und EuroSTOXX 50). Diese Direktversicherung ist so flexibel, dass ich diese als bAV oder als private Rentenversicherung laufen lassen kann, je nach Situation bei meinem Arbeitgeber oder falls ich es schaffe wieder zurück in die Forschung zu kommen und verbeamteter Professor werde. Deshalb ist für mich auch nur eine Direktversicherung als Fondspolice aufgrund dieser Flexibilität überhaupt interessant.

 

Da würde ich noch mal mit spitzem Bleistift rechnen. Wie sieht es mit den restlichen laufenden Kosten der Versicherung aus? In der Ansparzeit *und* in der Auszahlungsphase? Ich lese da in dem Produktblatt etwas von:

 

Ansparphase
Prozentsatz der vereinbarten Beiträge 2,50 %
Prozentsatz der Zulagen und Zuzahlungen 2,50 %
Verwaltungskosten voraussichtl. insg. im ersten vollen Vertragsjahr 51,99 Euro
Prozentsatz des gebildeten Kapitals, jährlich max. 3,5 %
aktuelle Kostenbelastung 0,92 %
Prozentsatz der eingezahlten Beiträge 4,50 %
Prozentsatz der Zulagen und Zuzahlungen 3,00 %

 

Ausschließlich Auszahlungsphase
Verwaltungskosten während der Auszahlungsphase, jährlich bezogen auf Altersleistung 1,75 %

 

Wie lange dauert es, bis Du zumindest einen Auszahlungswert erreichst, der Deinen Einzahlungen entspricht? 10 Jahre? Dann bist Du schon 46 und erst dann sparst Du Geld für Dich. Bis dahin hast Du für den Anbieter bezahlt.

 

Schau Dir auch die Verrentungskonditionen an und vergleiche die Versicherung in Summe mit anderen am Markt. Hier gibt es ja durchaus den einen oder anderen, der Dir eine Rentenversicherung auseinandernehmen kann. Ich persönlich habe das auch mal verglichen mit einem privaten Ansparen und nachfolgendem Entnahmeplan. Bist Du sicher, dass Du überhaupt eine Rentenversicherung brauchst?

 

vor 2 Stunden schrieb Pascal80:

- Fondssparpläne habe ich bei MaxBlue mit 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag. Die Fondspalette ist natürlich DWS lastig, aber die Indexfonds von db X-Trackers, iShares und BlackRock sind auch dabei. Die schaue ich mir genauer an.

 

100% Rabatt ist ja schon mal nicht schlecht. Schau Dir aber auch die laufenden jährlichen Kosten an. Deine Fonds liegen hier im Durchschnitt wesentlich höher als ETFs. Mach mal eine Beispielrechnung und entnimm jährlich 1% mehr Kosten. Wie wirkt sich das auf die lange Laufzeit Deiner Altersvorsorge aus?

 

vor 2 Stunden schrieb Pascal80:

Es ist praktisch den Onlinebroker des Hausbank zu verwenden, weil dadurch stets meine hohe Sparquote und ordentliches Vermögen für 3 Jahre Sparen sichtbar wird - man bekommt ganz andere Bedingungen bei der Bank später bei einem z.B. Hauskredit

 

Den Zahn kann ich Dir gleich ziehen. Deine Bonität wird von jedem potentiellen Darlehengeber komplett durchleuchtet. Ich habe mittlerweile mehrere Immobilien erstfinanziert und anschlussfinanziert. Die Hausbank konnte ich dabei jedesmal vergessen. Am Besten bin ich mit Darlehensbrokern gefahren, die aus einer Vielzahl von Angeboten filtern konnten. Da die Banken wissen, dass sie in den Top10 derer Listen auftauchen müssen, um überhaupt sichtbar zu sein für Kunden, findest Du dort viel bessere Angebote als die Filialbank seinen besten Kunden anbietet. Ich habe so z.B. einmal am Ende doch bei meiner lokalen Sparkasse abgeschlossen aber vermittelt durch eine Internetvermittlungsplattform und zur Unterschrift wollten die Mitarbeiter in der Sparkasse den Zinssatz nicht glauben. Sowas hatten sie bei ihrer Bank noch nie gesehen.

 

vor 2 Stunden schrieb Pascal80:

- die Zurich FörderRente Premium ist die DWS RRP im Versicherungsmantel. Ich rutschte durch die gezilmmerten Kosten eben in den Rentenfonds DWS Renten XL Duration, der durch den Zinsanstieg letztes Jahr 8% Verluste machte. Ich hoffe das nach März 2016 wieder in die Aktienfonds DWS Vorsorge Premium und DWS Vorsorge Premium Plus investiert wurde. Auf die Abrechnung für 2016 warte ich noch. Das Konzept iCPPI scheint in der Praxis durch die gezilmmerten Kosten nicht wirklich zu funktionieren. Ich vermute, dass bei Abschluss über einen freien Finanzberater ohne gezilmmerte Provisionsgebühren es nicht zu einer Unterdeckung gekommen wäre und man nicht so schnell in den Rentenfonds rutscht. Dies ist dann ein Nachteil der Konstruktion der Provisionsgebühren mit dem iCPPI Modell.

 

Um mal Klartext zu reden: Du verbrennst Geld mit dem Produkt. Bisher. Ohne Ende. Meine Empfehlung an Dich:

 

  1. Verabschiede Dich gedanklich von Deinen bisherigen Produkten.
  2. Ermittle Deinen Bedarf.
  3. Entscheide, welches Produkt Deinen Bedarf am einfachsten deckt und Dir dabei die maximale Flexibilität erlaubt und wo die Rendite stimmt. Wenn das eines der bisherigen ist, wunderbar. Dann bau das aus. Wenn nicht, dann entscheide neu.

 

Ich wäre sehr überrascht, wenn am Ende die von DIr gewählten Produkte als Optimum bleiben würden.

 

P.S.: Du hast doch als Unternehemnsberater studiert/promoviert? Das ist deutlich simpler als wissenschaftliche Arbeit oder Unternehmen zu beraten. Recherche, Quellen lesen, logische Schlüsse ziehen, Theorie entwickeln und überprüfen. Peer Review kriegst Du dann hier :-)

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Aragorn

Hallo Passe,

kann mich bei Tyr und Michalski nur anschließen.

1. Die Allianz Direktversicherung beitragsfrei stellen, bist unverfallbar ausgeschieden und kannst eh nicht kündigen, zum Renteneintritt dann kapitalisieren. Die Beitragsgarantie kostet viel zu viel Rendite.

2. Rürup ebenfalls beitragsfrei stellen und auf Kleinbetragsrente hoffen, Rürup macht fast nie Sinn und bei der Zürich schonmal gar nicht.

3. Riester bei Zürich auch ein NoGo, gezillmertes Produkt, ICPPI funktioniert derzeit nicht etc. - Übertragung auf einen günstigen anderen Anbieter (evtl. Fairr)

Lehrgeld bezahlt und nochmal neu anfangen:

Liquiditätspuffer 2-3 Nettomonatsgehälter + fest geplante Ausgaben des kommenden Jahres (Tagesgeld)

Riester mit 162,17 EUR mtl. bei gutem und günstigen Anbieter

Aufbau eines ETF-Weltportfolios bzw. Assetklassenfonds mit Ausnutzung des Sparerpauschbetrages, später Wechsel des Depots in Versicherungsmantel überdenken.

Falls Dir selber machen zu aufwändig ist such Dir einen passenden Robo-Advisor, der den Ansatz kostengünstig umsetzt oder suche Rat bei einem seriösen und fairen Berater

Selber machen ist zwar am günstigsten, das Individuum neigt aber häufig zu Fehlern wie Market Timing, zu viel zu handeln etc. oder er neigt zur Selbstüberschätzung (Overconfidence BIAS)

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