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reko

Akkus, Brennstoffzellen und Redox Flow Zellen - elektrochemische Energiespeicher

Empfohlene Beiträge

reko
· bearbeitet von reko

Tesla plant noch größere Rundzellen (Projekt Roadrunner). Hauptsächlich soll der Durchmesser größer werden. Das Problem dabei, die aufgewickelten Elektroden (Cu,Al-Folien) wirken als Spule. Mit mehr Windungen erhöht sich die Induktivität und der Ohmsche Widerstand der Anschlüsse. Das ist ähnlich wie bei gewickelten Elektrolytkondensatoren. Tesla will dieses Problem duch "tabless electrodes" lösen und hat hierfür ein Patent beantragt US20200144676A1.

Es wird an den Stirnseiten des Wickels kontaktiert - die Windungen werden dadurch kurzgeschlossen. Wie bei einen Multilayerkondensator wird damit  Anschluss-Induktivität/Widerstand drastisch reduziert.

Im Patent (aus Kostengründen) sind die Anschlüsse nicht mehr wie bisher angeschweißt sonden nur noch angepeßt. Da sowohl Aluminium als auch Kupfer (die Elektrodenmaterialien) duktil sind, ist es eine Herausforderung dass der Anpressdruck über die Lebensdauer erhalten bleibt. Prinzipiell kann man den Kurzschluss auch anschweißen. Solch eine "multi tab" Lösung wäre aber teuerer als eine konventionelle "single tab" Lösung. Wann/ob eine solche Zelle in Serie produziert wird ist offen. Der andere, bereits realisierte Weg zu größeren Zellen sind prismatische und Pouch-Zellen. Der Kostenvorteil der Pouch-Zellen ist m.M. auch mit größeren Rundzellen und "tabless electrodes" nicht aufzuholen.

 

Ein anderes Buzzword ist "Single Crystal Cathode". Wir sind weit weg von einen Einkristall als Kathode. Man müsste den Kristall auf den Elektroden wachsen lassen (Epitaxie) statt wie bisher eine notwendigerweise multikristalline Paste aufzutragen.

Vielleicht kommt das mal in einer Solid State Battery. Bisher versucht man es mit größeren Kristallen und einen Kristall pro Partikel in der Paste. Aber auch bei größeren Kristallen treten an den Korngrenzen (größere) Kräfte auf, die zum Bruch und Kapazitätsverlust führen können.

Surface regulation enables high stability of single-crystal lithium-ion cathodes at high voltage, 2020/06

"Single crystalline NCM with only one grain for one particle (grain sizes of 2–5 μm) have attracted increasing attention for the cathode of LIBs"

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Holgerli
vor 9 Stunden von reko:

Wann/ob eine solche Zelle in Serie produziert wird ist offen

In 3 Tagen wissen wir wohl (etwas) mehr. Dann ist Battery Day.

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Hauerli
vor 15 Stunden von Holgerli:

In 3 Tagen wissen wir wohl (etwas) mehr. Dann ist Battery Day.

Das wissen wir bei Tesla erst wenn sie wirklich produziert wird und im ersten Auto verbaut ist :D .

Ankündigungen gibt es viele. 

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Holgerli
vor 2 Stunden von Hauerli:

Das wissen wir bei Tesla erst wenn sie wirklich produziert wird und im ersten Auto verbaut ist :D .

Ankündigungen gibt es viele. 

Der Unterschied bei Tesla ist: Ankündigen werden umgesetzt. Manchmal in "Elon-Time" aber umgesetzt werden sie.

Auch wenn gerne auf den Delays bei Tesla darauf rum geritten wird: Die 1 Mio BEV die Frau Merkel Anno 2015 verkündete, hatte im Backround-Chor die CEOs der deutschen Autohersteller.

Und bis auf VW bzw. den VW-Konzern sehe ich bei keinem anderen deutschen, wirkliche Anstengungen dieses Versprechen - auch mit deutlicher Verspätung - umzusetzen.

Und was neue Modelle der anderen deutschen Hersteller angeht: Ja, Ankündigungen gibt es viele. :blink:

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Hauerli
Am 20.9.2020 um 11:10 von Holgerli:

Der Unterschied bei Tesla ist: Ankündigen werden umgesetzt. Manchmal in "Elon-Time" aber umgesetzt werden sie.

Auch wenn gerne auf den Delays bei Tesla darauf rum geritten wird: Die 1 Mio BEV die Frau Merkel Anno 2015 verkündete, hatte im Backround-Chor die CEOs der deutschen Autohersteller.

Und bis auf VW bzw. den VW-Konzern sehe ich bei keinem anderen deutschen, wirkliche Anstengungen dieses Versprechen - auch mit deutlicher Verspätung - umzusetzen.

Und was neue Modelle der anderen deutschen Hersteller angeht: Ja, Ankündigungen gibt es viele. :blink:

zusammenfassend kann ich sagen, dass nur bestätigt wurde was schon vorher geleaked wurde und genauso viel ist auch im nachhinein bzgl. der realistischen Serienreife bekannt ....

Das Elon immer liefert sehe ich definitiv nicht. 

 

Ich zitiere hier nur mal ein paar: 

* Aliens haben die Pyramiden gebaut 

* KI bringt den Weltuntergang 

 

Spaß beiseite, ich brauch garkeine validen Beispiele zu bringen, es ist offensichtlich an den derzeitigen Ankündigungen, dass er eben NICHT immer liefert. 

 

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Holgerli

Was soll er liefern? Den Weltuntergang?

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reko
· bearbeitet von reko

2020/09/18 Sodium-sulfur battery technology: NAS battery enables megawatt-hour energy storage, realizes a stable supply of renewable energy

2020/09/22 New research says sodium-ion batteries are a valid alternative to lithium-ion batteries

"Extremely encouraging results have been achieved for the Na-ion technology in a very short time when compared to the Li-ion technology."

Für stationären Speicher. Vorteil: niedrigere Kosten, geringere Umweltbelastung

 

Der Akku mit der größten Kapazität hat 648 MWh und steht in Abu Dhabi.

1,2 MWh je 20 Fuss Container, hergestellt von NGK, vertrieben von BASF

BASF_NAS-Brochure_NGK.pdf

 

2020/09/21 BASF New Business and G-Philos sign MoU for cooperation in power-to-gas (P2G) business

BASF/NGK will an G-Philos 19.2 MWh NaS Akkus liefern als Puffer für Windstrom zur Produktion von grünen Wasserstoff.

 

Review of energy storage services, applications, limitations, and benefits, 2020/08

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reko
· bearbeitet von reko

Solid State Lithium Metall Zellen sind mit 10 Lagen Multilayer bei 2Ah angekommen. SolidPower produziert im kostengünstigen Roll-to-Roll Verfahren (ähnlich konventionellen Li-Ion Zellen).

2020/10/09 Solid Power produces and delivers 10-layer 2Ah all solid-state lithium metal cells

Interview mit CEO

Video 2020/07/28 Doug Campbell and All-Solid-State Batteries

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reko
· bearbeitet von reko

Apple hat ein Patent (continuation) angemeldet

"for power source that is based on the hydrogen fuel cell technology and can be incorporated into an electronic device"

2020/10/15 Apple Is Looking Into a Hydrogen Fuel Cell That Could Power Laptops and Tablets

 

Airbus zero emission aircraft:

2020/10/15 Hydrogen fuel cells, explained Cross-industry collaboration is set to unlock the technology’s potential for aviation

"In a strategic partnership with automotive systems supplier ElringKlinger, Airbus is investing to mature fuel cell propulsion systems for the aviation market. "

elringklinger.de .. press-releases/14-10-2020 "ElringKlinger provides access to technology and receives compensation in the low to mid double-digit million euro range"

ElringKlinger konzentriert sich auf PEM und hat den SOFC Bereich an Sunfire verkauft

2020/02 Brennstoffzelle von ElringKlinger übertrifft Erwartungen

Kursverlauf DE0007856023

 

BASF liefert Polyphthalamide für die Nuvera 45 kW PEM Brennstoffzelle. Damit sollen Aluminiumdruckgussteile (105°C) ersetzt und die Kosten gesenkt werden.

2020/10/16 BASF provides PPA for Nuvera Fuel Cells’ latest generation of engines

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reko
· bearbeitet von reko

2020/10/13 China’s Hydrogen Society Beginning to Take Shape

Zitat

notable investments coming from both China’s private enterprise and multinational corporations.  

.. world’s largest solar-powered hydrogen plant in Ningxia Hui, northwest China .. will begin producing hydrogen by 2021 .. powered by two 100 MW solar plants

..

Racing Toward 2022 – hydrogen as a Keystone of the Beijing Winter Olympics

.. In late August, Siemens arrived at a deal with China Power to provide a hydrogen production system in the Yanquing District of Beijing, one of the three competition areas for the 2022 Olympic Games.  

Irish-headquartered industrial processes and specialty gases company Linde signed an MoU with a subsidiary of China Power in July to implement hydrogen mobility solutions for the 2022 Olympics in Beijing.

.. Re-Fire, a Shanghai-based producer of fuel cells for heavy-duty vehicles cooperated with Toyota this year

.. Beijing’s SynoHytec provided fuel cells to ZEV Chengdu Automobile for 20 hydrogen buses

..

Keep an Eye on …

Coal gasification remains the greatest potential source of hydrogen production in China

.. many renewable assets were deployed without a reliable connection to a grid and many of the wind and solar technologies deployed are inefficient. This leaves an opportunity open to convert potentially stranded renewable assets into local producers of hydrogen for energy storage.

 

2020/10/08 Should Germany import hydrogen or produce it at home?

2020/06/12 First element in periodic table: Why all the fuss about hydrogen?

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reko
· bearbeitet von reko

2020/10/16 New report warns of electricity grids becoming a ‘weak link’ in the power sector

"Stated Policies Scenario ..  predicts that there will be a significant need for new transmission and distribution lines over the next decade .. In the other scenarios set out in the report which map out a faster energy transition, the predicted need for expansion of electricity networks is even greater."

world-energy-outlook-2020

 

Mit Energiespeichern kann die Netzinfrastruktur effektiver genutzt werden.

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reko
· bearbeitet von reko

Elring Klinger bringt die eigene Brennstoffzellenaktivitäten in das JV EKPO Fuel Cell Technologies ein und erhält 60% Anteil.

Plastic Omnium will 100M€ in das JV einbringen und übernimmt 100% von Fuelcell Systems Austria GmbH.

2020/11/01 ElringKlinger and Plastic Omnium create fuel cell technology JV

20/10/29 ekpo-pressconferencepresentation.pdf

Beide sind börsennotierte Autozulieferer

plasticomnium.com, FR0000124570 (59% BurelleSA), 9,2 Mrd€ Umsatz

elringklinger.com, DE0007856023, 1,7 Mrd€ Umsatz

 

Ziel: "Development and production of fuel cell stacks and components".

Commercial vehicles (z.B. LKW) kommen zuerst, 2030 rechnet man aber mit 80% PKW  und 70% Asien als Markt und will  10..15% Marktanteil (700M€ .. 1000M€ Umsatz) erreichen. Die Kosten will man um Faktor 5 verringern und mit Verbrennungsmotoren gleichziehen.

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reko
· bearbeitet von reko

HT-PEM Brennstoffzellen werden z.Z. intensiv entwickelt.  Die Temperatur (100..200°C) ist hoch genug um einen guten Wärmetransport und Abwärmenutzung z.B. zur Raumheizung (Freudenberg ex Elcore) oder für Reformer (Blue.World, Serenergy, Siqens, Palcan, Advent) zu ermöglichen aber noch niedrig genug um Kunststoffe verwenden zu können. Bei der höheren Temperatur wird die Zelle unempfindlich für Verunreingungen (z.B. mit Reformern).

2020/11/03 Advent Technologies to collaborate with Los Alamos, UT Austin, RPI, UNM and Toyota in the development of next-generation HT-PEM fuel cell technology

"drop overall fuel cell system costs by 25% and enable higher power density and simplify packaging constraints .. potential to use eFuels -- target efficiency of the HT-PEM simplified fuel cell system is 70% ..  direct reformation of a variety of fuels"

 

Nach ähnlichen Strickmuster wird nun an HT Anion Exchange Membranen gearbeitet.

A high-temperature anion-exchange membrane fuel cell, 2020/10

"For the first time, AEMFC performance was evaluated at high-temperature of 110 °C."

 

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Cepha
Am 20.9.2020 um 11:10 von Holgerli:

Der Unterschied bei Tesla ist: Ankündigen werden umgesetzt. Manchmal in "Elon-Time" aber umgesetzt werden sie.

Auch wenn gerne auf den Delays bei Tesla darauf rum geritten wird: Die 1 Mio BEV die Frau Merkel Anno 2015 verkündete, hatte im Backround-Chor die CEOs der deutschen Autohersteller.

Und bis auf VW bzw. den VW-Konzern sehe ich bei keinem anderen deutschen, wirkliche Anstengungen dieses Versprechen - auch mit deutlicher Verspätung - umzusetzen.

Und was neue Modelle der anderen deutschen Hersteller angeht: Ja, Ankündigungen gibt es viele. :blink:

Die Zahl mit 1 Mio Elektrofahrzeuge bis 2020 stammt aus dem Jahr 2008 und vermutlich wird das Ziel im Jahr 2021 erreicht (die PHEV zählen da mit rein). Von solchen treffsicheeren Prognosen kann man sonst nur träumen, bei einem Exponentialkurve 12 Jahre schätzen und 13 Jahre brauchen ist eine Punktlandung.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha

Hier von IAV das METAMax Konzept:

 

Das ist das Konzept eines Erdgas-Mittelklasse Fahrzeugs mit mild-Hybrid, 3kg/100km Verbauch und 900km Reichweite:

 

Metamax-Concept-Vehicle-1024x576.jpg

 

Quelle: https://www.cng-mobility.ch/beitrag/die-zukunft-der-gas-autos/

 

Was das mit Wasserstoff zu tun hat? Nun, der Wasserstoff an deutschen H2 Tankstellen stammt aus der Erdgasdampfrefomierung, für  1kg Wasserstoff  braucht man ca. 50kWh Methan. Dazu kommt der aufwändige Transport in flüssigem Zustand oder bei 200bar auf der Straße und an der Tankstelle der Energieaufwand um damit die 700bar Dtuck in den Fahrzeugen erzeugen zu können.

 

Für 1kg Wasserstoff (ca 33kWh) liegt der CO2e Fußabdruck WTT (well-to-tank) bei 11,7kg.

Das sind 10,6kg für die Herstellung, 0,95kg für den Strom um den auf 1000bar zu bringen und 0,21kg für den Transport über 200km mit H2 trailer.

Daten aus GEMIS 5.0 sowie https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/news/2019/ISE_Ergebnisse_Studie_Treibhausgasemissionen.pdf

einer Studie im Auftrag von H2 mobility, bei der der Wasserstoffantrieb schön gerechnet wurde. Das sind also eher gutmütige Werte.

 

Die WTT Emissionen von 3kg Erdgas (ca. 40kWh) für deutsche CNG Tankstellen liegen bei 0,58kg CO2e, zusammen mit dem Verbrennungsprozess im Fahrzeug sind das 7,7kg.

(GEMIS 5.0)

 

Die Emissionen von CNG Fahrzeuge bei NOx und PM sind sehr gering, bei CO sind sie leicht über einem Benziner, zumindest für aktuelle Fzg ohne Optimierung des Kat und des Motors.

 

Erdgas-KfZ würden/werden in Europa hergestellt und kostet weit weniger als ein Mittelklasse H2 Fahrzeug wie z.B. der Mirai aus Japan

Das Erdgas-KfZ aus der Studie hat eine Reichweite von 900km statt 500km beim Mirai

Es gibt 900 CNG Tankstellen vs. 100 H2 Tankstellen (und dabei hat Deutschland das dichteste H2 Tankstellennetz der Welt in Relation zur Anzahl der Fahrzeuge). CNG Tankstellen sind deutlich billiger als H2 Tankstellen und brauchen weniger Platz. Der Tankvorgang ist schneller.

Es braucht keine große Anzahl an Trailerfahrzeugen auf den Straßen, denn Erdgas wird per Pipeline transportiert.

Ach ja, der Treibstoff für Erdgas kostet 3,20€/100km, der Treibstoff für grauen Wasserstoff kostet 9,50 Euro/100km (und das ist heute für niemanden kostendeckend)

 

Und nun das Beste: Derzeit beträgt der Anteil an Biogas an deutschen CNG Tankstellen 50% und wird sehr schnell Richtung 100% gehen. Warum? Weil es sich wirtschaftlich rechnet und viele Biogasanlagen aus der EEG Verstromung fallen.

 

Nimmt man Biogas aus Reststoffen ergibt sich eine THG Emissionen WTW (well-to-wheel) von ca. 2-2,5kg/100km

Datenquelle GEMIS 5.0, für die N2O und CH4 Emissionen im Fahrzeugbetrieb selbst musst ich auf Daten aus CNG Bussen zurück greifen, da ich keine publizierten Daten für CNG Pkw griffbereit hatte, aber das spielt nur eine kleine Rolle.

 

Die Menge an Biogas aus Rest- und Abfallstoffen würde für ca. 5-10 Millionen PKW reichen, je nach Annahmen.

 

Wer also 800km am Stück fahren und dann 6 Minuten tanken und dann wieder 800km fahren möchte könnte das mit einem solchen CNG Fahrzeug tun (mit den heutigen geht es noch nicht, die kommen "nur" 400-500km weit + Benzintank).

Die Fahrzeuge sind billiger und werden in Europa gebaut. Es ist  eine bewährte Technologie, es gibt fast keinen zusätzlichen ökologischen Rucksack in der Produktion (siehe https://res.cloudinary.com/adacde/image/upload/v1572625374/ADAC-eV/KOR/Text/PDF/LCA_Tool_-_Joanneum_Research_zp22wt.pdf )

Die THG Emissionen sind erheblich besser

Die Brennstoffkosten liegen bei einem Drittel.

 

Auch für Busse im ÖPNC ist Biogas derzeit die weit überlegene Alternative zum Wasserstoff Bus (sofern der Gasmotor das nötige Drehmoment schafft)

https://www.giessen.de/media/custom/684_18911_1.PDF?direct

https://www.energate-messenger.de/news/194985/studien-betonen-klimavorteil-von-cng-und-biomethan-im-verkehr

 

 

Im Jahr 2050 ist der Einsatz von Methan für PKW vermutlich Verschwendung einer wertvollen Ressource, für Busse und LKW (teilweise Schiffe und Kraftwerke und bestimmte Bereiche von industrie und Wärmeversorgung) wird es aber vermutlich dauerhaft eine Rolle spielen.

Für PKW ist es aber eine gute Übergangstechnologie.

Sicherlich kann man mit der Technologie der BEV in den nächsten 20 Jahren 80-90% aller PKW sinnvoll elektrifizieren. Für die verbleibenden 10-20% würde ich keineswegs Dutzende Milliarden Steuergeld in Wasserstoff versenken, das sich niemand leisten kann oder will, sondern stattdessen auf CNG setzen.

In 10-20 Jahren weiß man dann, ob für die restlichen 10-20% und die Busse das verbesserte BEV besser ist oder das FCEV.

 

Wasserstoff wird seine Rolle spielen, als grüner Wasserstoff zuerst in der chem Industrie (braucht heute 55TWh/Jahr davon) und in der Stahöproduktion, wo er direkt Kohle ersetzt und damit die höchste THG Wirkung entfallen kann.

 

Für die PKW fällt die nächsten 10 Jahre kein "grüner Wasserstoff", den kann und will keiner bezahlen. Für Erdgas gibt es wie gezeigt dramatisch bessere und billigere Optionen das im PKW zu nutzen statt dem technisch derzeit geradezu wahnsinnigen Umweg über H2.

 

Das ist natürlich keine Prognose: Manchmal setzt sich auch das weitaus schlechtere System durch, aber gerade bei H2 werden es die Käufer einfach mit dem Geldbeutel entscheiden, so hoffe ich. 9,50€/100km (und grün nicht verfügbar) oder 3€/100km in 100% grün schon heute*) verfügbar. (*) die Tankstellen mit Bio-CNG, nicht das Fahrzeug der IAV, die heute kaufbaren realen Fahrzeuge dieser Klasse brauchen 4€/100km)

 

Das FCEV hat wie das BEV vermutlich das schönere Fahrgefühl und mehr Leistung im Vergleich zum Gas-Ottomotor, wobei der mild-Hbyrid schon helfen würde.

 

Im Vergleich zum BEV schneidet das Biogas-CNG Fzg auch nicht schlecht ab.

 

Ich hatte das mal mit 50% Biogas-CNG gerechnet, da ist es in der Kompaktklasse vom BEV mit künftigem Stromix (350g CO2e/kWh) nicht schlagbar, ein BEV mit Ökostrom aus PV+Wind (18g CO2e/kWh) ist nach ca. 180.000km besser, bei 35kWh Akku aber mit eher veralteten THG Daten zu Batterieproduktion von ca. 170kg/kWh Nutzkapazität (entspricht ca. 50-60kWh mit "aktuellen" Daten zur Batterieproduktion in Europa, was ja eine durchaus übliche Größe ist)

 

MfG

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 1 Stunde von Cepha:

Hier von IAV das METAMax Konzept:

Das Erdgasauto ist im Vergleich zum BEV mit heutigen Strommix lt Joanneum Research Studie die bessere Lösung. Erst recht ein Erdgas-Hybrid. Das Erdgasauto gibt es ja schon lange, schade dass es so wenig angenommen wurde. Aber wir suchen Lösungen für die Zukunft mit höheren regenerativen Stromanteil und der dann notwendigen Stromspeicherung, die nach heutigen Stand nur über Elektrolyse finanzierbar ist.

Ab 2025 soll die Brennstoffzelle kostengleich zum Verbrennungsmotor sein. Was spricht bei gleichen Anschaffungskosten dagegen den gleichen Brennstoff mit höheren Wirkungsgrad zu nutzen?

 

Über die Vorteile von flüssigen Methanol gegenüber gasförmigen Methan habe ich hier bereits geschrieben. Biogas enthält zwar sehr viel Methan, das dort enthaltene CO2 reduziert aber die Energiedichte, Schwefelwasserstoff bringt Korrosionsprobleme. Um eine Reinigung wird man nicht herumkommen. Die Infrasstruktur zum Einsammeln von CNG bei Biogasanlagen und verteilen an Tankstellen wäre sehr aufwendig. Über die Probleme beim Anschluss an das Gasnetz habe ich bereits geschrieben.

Vermutlich wird das Biogas auch nicht ausreichen.

 

2020/11/04 advent-technologies-to-develop-fuel-cell-technology-for-the-automotive-industry

"Addressing the hydrogen infrastructure challenge, Advent said the group will also allow for the direct reformation of a variety of fuels to low grade hydrogen within a vehicle"

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Cef
· bearbeitet von Cef

Vielleicht haarscharf noch on topic:

Ein extrem hörenswerter Podcast in der Reihe BEYOND THE OBVIOUS  von Dr. D. Stelter (Ökonom)

für itunes zB hier.

Zitat

 In der 46. Ausgabe von „beyond the obvious – der Ökonomie-Podcast mit Dr. Daniel Stelter“ steht erneut die Energiepolitik im Mittelpunkt. Mit Prof. Dr. Holger Watter von der Hochschule Flensburg diskutiert Daniel Stelter die technischen Fakten der Energiewende. 

Der promovierte Diplom-Ingenieur für Maschinenbau ist Professor für Systemtechnik und zu seinen Fachgebieten gehören regenerative Energiesysteme. ...

Informationen zum Nachlesen finden Sie im Blog auf think-beyondtheobvious.com. 

Themen sind ua Antriebe, Speicher, Leistungen.

 

Sehr ernüchternd. :blushing:

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Nachdenklich

@Cef

:thumbsup:

Danke für den Link.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 2 Stunden von reko:

Das Erdgasauto ist im Vergleich zum BEV mit heutigen Strommix lt Joanneum Research Studie die bessere Lösung. Erst recht ein Erdgas-Hybrid. Das Erdgasauto gibt es ja schon lange, schade dass es so wenig angenommen wurde. Aber wir suchen Lösungen für die Zukunft mit höheren regenerativen Stromanteil und der dann notwendigen Stromspeicherung, die nach heutigen Stand nur über Elektrolyse finanzierbar ist.

Ab 2025 soll die Brennstoffzelle kostengleich zum Verbrennungsmotor sein. Was spricht bei gleichen Anschaffungskosten dagegen den gleichen Brennstoff mit höheren Wirkungsgrad zu nutzen?

 

Über die Vorteile von flüssigen Methanol gegenüber gasförmigen Methan habe ich hier bereits geschrieben. Biogas enthält zwar sehr viel Methan, das dort enthaltene CO2 reduziert aber die Energiedichte, Schwefelwasserstoff bringt Korrosionsprobleme. Um eine Reinigung wird man nicht herumkommen. Die Infrasstruktur zum Einsammeln von CNG bei Biogasanlagen und verteilen an Tankstellen wäre sehr aufwendig. Über die Probleme beim Anschluss an das Gasnetz habe ich bereits geschrieben.

Vermutlich wird das Biogas auch nicht ausreichen.

 

2020/11/04 advent-technologies-to-develop-fuel-cell-technology-for-the-automotive-industry

"Addressing the hydrogen infrastructure challenge, Advent said the group will also allow for the direct reformation of a variety of fuels to low grade hydrogen within a vehicle"

Der Bedarf an Stromspeicherung ist erstmal gering, auch bei den geplanten 65% EE im Jahr 2030. Ich weiß, dass viele da was anderes behaupten, aber nicht die, die sich damit wirklich auskennen wie z.B. die BNetzA.

 

Natürlich muss man Biogas aufbereiten zur Nutzung in CNG Fahrzeugen, die nebengase kann man dort nicht gebrauchen. Das ist aber keine Vision und auch nicht "sehr aufwändig", das wird schon längst gemacht und zwar hundertfach. 2019 waren das bereits ca. 10TWh pro Jahr. Das würde bereits für mehr als 20 Milliarden km Fahrleistung von CNG-PKW reichen.

 

Und das wird ab 2021 nochmal stark zunehmen. Es wird weit mehr Angebot an Bio-CNG (aufbereitet) geben als Abnehmer, denn derzeit haben wir in D nur 100.000 CNG PKW und ein paar Busse, LKW & Co. Wobei die Busse für den ÖPNV schon hoch attraktiv sind auch aus Kostensicht.

Außerhalb des CNG Marktes ist der Preis zu hoch, aslo drängt das alles da rein.

 

Das Hauptproblem des Bio-CNG Fahrzeugs aus Herstellersicht ist, dass es im EU-Flottenmix wie ein Erdgas-Fzg bewertet wird, weil dort die Vorkette keinen interessiert. Vermutlich hat VW auch deshalb angekündigt den Antrieb nicht weiter zu entwickeln und ohne den VW Konzern bleibt nicht mehr viel übrig. Aber das könnte sich auch ganz schnell wieder drehen. Auch Skoda hatte 2018 die Studie Vision X vorgestellt, basierend auf dem derzeitigen 1,5l Erdgasmotor aus dem Konzern:

 

2018-Skoda-Vision-X-Concept-Layout.jpg

 

Quelle: http://www.carstyling.ru/de/car/2018_skoda_vision_x/images/47114/

 

Zur Preisentwiclung von BSZ Stacks bis 2025:

 

Da lass ich mich überraschen, ich rate aber ganz gewiss nicht dazu, erstmal 5 Jahre zu warten.

Im übrigen kommen zu den Kosten für den Stack die Kosten für die 700bar Drucktanks, der komplette E-Antrieb mit Hybridakku und der Abgasstrang.

Beim Mirai kenne ich das Gerücht, dass der BSZ Stack heute soviel kostet wie das ganze Fahrzeug. Kann ich nicht verifizieren, da steck ich nicht genug drin.

 

Die Brennstoffzelle konnte noch NIE die Erwartungen erfüllen und für diese Preissenkung braucht es den Massenmarkt. Vielleicht butteren die Japaner da 50 Milliarden USD Staatsgeld rein, in Europa sehe ich das nicht.

Und sollen wir dann alle die japanischen Fahrzeuge kaufen?
 

VW baut keine FCEV, bei BMW stehen im 143seitigen Nachhaltigkeitsbereicht von 2019 genau zwei Sätze zu Wasserstoff, daür baut BMW jetzt doch eine eigene BEV Plattform und gibt die Multi-Optionen-Strategie auf.

Auch bei Daimler sind das überwiegend Nebelkerzen, der Konzern ist zu klein und muss sich ebenfalls für BEV oder FCEV entscheiden, beides gleichzeitig ist nicht bezahlbar und eine Wette auf FCEV ist heute in der EU schlichtweg eine Wette auf den eigenen Untergang.

Selbst Toyota wagt das nicht mehr, obwohl man das politisch im Heimatmarkt sehr puscht.

 

Das ist jetzt aus technischer Sicht eines Ingenieurs, der dafür bezahlt wird, sich mit energiestrategischen Fragestellunge zu beschäftigen.

 

Ein Anleger mag das ganz anders sehen, den interessiert natürlich vor allem die Zukunftsphantasie der Unternehmen, weniger das real umsetzbare Potenzial oder gar die Nützlichkeit des Produkts.

Zu dieser Sicht kann ich keine Aussage treffen.

 

MfG

 

 

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 2 Stunden von Cef:

Vielleicht haarscharf noch on topic:

Ein extrem hörenswerter Podcast in der Reihe BEYOND THE OBVIOUS  von Dr. D. Stelter (Ökonom)

für itunes zB hier.

Themen sind ua Antriebe, Speicher, Leistungen.

 

Sehr ernüchternd. :blushing:

Ich kommentiere das in Reihenfolge der Nennung:

 

1. EE machen nur einen sehr kleinen Teil aus -> primärenergetisch ist heute ein Großteil Wärmeverlust in Kraftwerken und PKW, das entfällt beim Umstieg weitgehend, außerdem werden Heizungen mit Wärmepumpen weitaus effizienter. 1kWh Kernenergie zählt z.B. als 3kWh PEV, 1kWh aus Wind oder Slarstrom hingegen zählt als 1kWh PEV. Für Laien ist das oft irreführend. Das erzeugen von dampfwolken und aufheizen von Flüssen ist aber keine sinnvolle Energienutzung.

2. Alles im Inland erzeugen nicht sinnvoll -> stimme ich zu. Wasserstoff werden wir teilweise importieren, eFuels vermutlich überwiegend, Quaschnings Vision von der großen eFuel produktion in D teile ich nicht, da ist er halt Lobbyist  (aber wo ist das Problem, importieren wir es halt, wenn es so billiger ist. Irgendwas müssen die Russen doch auch in 2050 verkaufen)

3. Speicher: Bis ca. 80% EE ist der Bedarf sehr überschaubar: Systemdienstleistungen, Lastgradienten reduzieren, teilweise Netzbooster. PV teilweise von Tag in Abend schieben. Dunkelflaute macht man mit Gaspeakern, dafür Speicher verwenden ist Quatsch. Das was wir da bis 2030-35 an Batteriespeichern brauchen wird eine große Batteriefabrik in einem Jahr ausspucken.

4. Redundate Erzeugngsanlagen: Das ist natürlich korrekt. Dafür baut man eben 50GW an Gas peakern zu. Die kosten 20 Milliarden Euro, das ist sehr überschaubar.

5. "Überschussstrom", ja, die Mengen sind überschaubar. Ich sehe das auch so, zur Erzeugung von grüem H2 ist das Quatsch. Potenzial gibtes da mittelfrsitig nur in Schleswig-Holstein. (die Kosten sind übrigens auch überschaubar. Wenn ich von Solarstrom für 5ct/kwh 10% wegwerfe kosten die verbliebenen 90% eben 5,5ct/kWh. Mit 10% wegwerfen kann ich meinen Nutzungsgrad mehr als Verdoppeln, bezogen auf die Spitzeneinspeisung)

6. Wasserstoff. 1MW Windkraftanlage macht 4-5kg Wasserstoff? -> Was rechnet er da? 1MW WKA ist 20 Jahre alte Technik. Eine modere WKA hat 4MW und erzeugt im Jahr 15.000MWh. H2 Elektrolyse braucht 50kWh/kg (mit Peripherie), macht also 300.000kg Wasserstoff pro Jahr. 1kg H2 ersetzt im PKW ca. 5l Diesel, ersetzt also 1,5 Millionen Liter Diesel. Das hört sich doch ganz anders an, oder?  (das Kernproblem sind die Volllaststunden der Elektrolyseure, was es unattraktiv macht die in D an eine WKA ranzuhängen, siehe dazu https://www.agora-energiewende.de/fileadmin2/Projekte/2017/SynKost_2050/Agora_SynKost_Study_EN_WEB.pdf oder diverse Vorträge von Siemens zu den H2 Kosten vs Strompreis vs. Volllaststunden)

7. kW vs. kWh PV -> das ist ein ziemlich dummes Beispiel und schlichtweg  nicht wahr. Man sehe sich einfach nur die PV Erzeugung im Tagesverlauf an. Das sind mittags oft über 30GW. Damit kann nicht nur ganz Deutschland kochen, das reicht auch noch für die Industrie. Natürlich nicht am trüben Dezembertag, aber das Problem ist ja bekannt.

8. roter H2 aus Kernkraft: Prinzipiell richtig, aber gilt nur für abgeschriebene alten AKW, die neuen sind viel zu teuer.

9. Doppelt soviele Anlagen sind nicht doppelt soviel Energie -> Das ist so gesagt schlichtweg Unfug. Natürlich ist das im Groben so.

10. BEV sind für die Strecken nicht geeignet -> falsch

11. BEV sind Kohlestrom und erzeugen mehr CO2 -> In der EU haben wie cap and trade im Emissionshandel. Alle großen Kraftwreke unterliegen diesem. Es ist daher unmöglich, durch BEV auch nur 1kg mehr CO2 im Strommix zu erzeugen, da die Mengen schlichtweg limitiert sind. Steigt die Nachfrage steigt der CO2 Preis und die merit order verändert sich. konnte man in UK wunderbar erkennen, gerade jetzt findet das in Deutschland statt, seit 2020 schieben sich einige GuD nicht nur vor die Steinkohle sondern auch schon zwischen die Braunkohle -> Stromerzeugung aus Kohle nimmt deutlich ab

12. Die Aussage, dass es im Winter nicht asureichend EE gibt ist falsch. Typischerweise ist die Windstromerzeugung in den Wintermonaten höher als im Somme (PV natürlich umgekehrt)

13: Kosten für EE in UK-Studie -> kenne ich nicht. 40-90% mehr auf EE Strom macht dann statt 5ct/kWh eben 7-9ct/kWh. Gehe ich mit. Ist das ein Drama? In UK zahlen sie Hinkley C 12ct/kWh + Inflationsausgleich und selbst bei den Kosten ist das für die Investoren heute ruinös. Dazu kommt dass auch AKW Netzintegrationskosten haben, wenn auch kleinere.

14: Wirkungsgrade (Betz, Carnot,...) -> kein Problem. Viel tragischer ist heute, mit 1kWh Gas nur 1kWh Ramwärme bei 20°C zu erzeugen. 100% Exergieverlust. Oder mit 1kWh Benzin vielelicht 0,2kWh Bewegungsenergie. Gerade da sind noch große Verbesserungen möglich. Trotzdem ist wenig verbrauchen oft eine gute Idee. Mein Speed-Pedelec braucht 1kWh/100km statt den 15kWh die ein BEV in der Stadt braucht oder der 50kWh die ein FCEV an Erdgas braucht und ist meist schneller. Ist natürlich kein 100%iger Ersatz. logisch. Webkonferenz statt Flug zum Meeting, homeoffice statt 5 Tage/Woche pendeln, Gebäude dämmen. Ist alles nicht sexy, aber da ist schon noch Potenzial

15. Grenze bei Diesel: Ja, deshalb wird der in vielen Fällen auch keine Zukunft mehr haben, der Gasmotor hat z.B. diese Probleme nicht. Im Panzer kann der Dieselmotor noch eine Weile blieben und im LKW kann man sich auch eine teure Abgaseinigung leisten, die im PKW keiner bezahlen mag und das Problem der Kurzstrecke mit kalten Motor hat man da idR auch nicht. Der Diesel PKW ist ja im Grunde auch nur in Europa und Indien von Relevanz. In Indien wird er mittelfristig verboten, in vielen Ländern Europas wahrscheinlich auch. Totes Pferd.

 

Fazit: Manches ist durchaus richtig, ich hatte eine weitaus schlimmere Erwartungs haltung :-) manches ist etwas seltsam bis naiv falsch. Wahrscheinlich einfach nicht die Expertise der beiden Herren. Ich teile aber nicht das Fazit, dass die Energeiwende technisch unmöglich sein. Das sehe ich nicht. Das -95% Szenario wird teuer werden, das -80% Szenario nicht. Das "Problem" ist, dass wir eiegntlich -95% brauchen. Dazu muss der Rest der Welt mitmachen, ansonsten haben wir einen Wettbewerbsnachteil.

 

Zweites Fazit: Wenn es angeblich so schwierig und so teuer sein soll? Was haben wir denn für eine Alternative? Wollen wir unseren Planeten wirklich unbewohnbar für uns machen?

 

Wer sich 1 Stunde podcats reinziehen mag, mag vielleicht eine Studie lesen, die ich unter den Studien, die öffenntlich verfügbar sind, für eine der besten zu diesem Thema halte. Sie ist wirklich sehr gut, weder naiv optimitisch, noch typisch eutsches "geht nicht" Gejammere. Geht auch um Speicher, um das ontopic zu retten ;-)

 

Lange Version:

https://www.consentec.de/wp-content/uploads/2017/09/berichtsmodul-10-a-bericht-reduktion-der-treibhausgasemissionen-deutschlands-langfassung.pdf

 

Kurze Version:

https://www.consentec.de/wp-content/uploads/2017/09/berichtsmodul-10-a-bericht-reduktion-der-treibhausgasemissionen-deutschlands-kurzfassung.pdf

 

MfG

 

 

 

 

 

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 11 Stunden von Cepha:

Der Bedarf an Stromspeicherung ist erstmal gering, auch bei den geplanten 65% EE im Jahr 2030. Ich weiß, dass viele da was anderes behaupten, aber nicht die, die sich damit wirklich auskennen wie z.B. die BNetzA.

Klar kann man auch abregeln. Das finde ich aber wenig sinnvoll. Wir haben heute bereits zeitweise mehr EE Strom als unser gesamter Strombedarf. Baut man mehr Solar/Wind-Anlagen wird es immer mehr solchen Überstrom geben. Der Überstrom streigt progressiv an.

Bild von Flessner.ch  berechnet mit Daten von 2017 (H.W.Sinn hat eine ähnliche Rechnung für 2014):

x: Solar/Wind-Anteil % an der Gesamtstromerzeugung

y: genutzer Solar/Wind-Strom % ohne Speicher (Überstrom = 100-y),

UseableEnergy.jpg?resize=600,366

65% EE ist auch kein sehr ambitioniertes Ziel, wir hatten im 1. Halbjahr bereits 55,8 %. Ich rechne mit nahe 100%, dann gibt es keine fossilen Reservekraftwerke mehr. Die Solar/Wind-Stromproduktion ist aber in manchen Monaten mehr als doppelt so hoch als in anderen Monaten. Da muß zwangsläufig sehr viel Strom übrig bleiben.

Aber auch wenn man sich zum Abregeln des Überstroms entscheiden sollte, dann werden die Offgrid Anlagen in den Markt drängen. Marokko, Saudi Arabien, Australien wollen Wasserstoffträger exportieren. Offshore sind die Möglichkeiten zu Stromeinspeisung begrenzt, aber nicht die Produktion von Wasserstoffträgern. Das wird nicht nur in Deutschland sondern auf der ganzen Welt entschieden.

2020/09/11 Die Windkraft schwimmt sich frei

 

Es nützt auch nichts wenn wir das heute verstromte Biogas exclusiv für Autos und den Solar/Wind-Strom dann zum Heizen nehmen. Wir haben einen riesigen Verbrauch an Öl und Gas. Wenn wir die globale CO2 Emission reduzieren wollen, dann brauchen wir alternative Energieträger. Biogas wird da nicht reichen.

Es ist aber natürlich Unsinn, dass unsere Bürokratie hier Kohlestrom mit Null CO2, Biogas als Erdgas und E-Fuels als Benzin bewertet.

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 2 Stunden von reko:

Klar kann man auch abregeln. Das finde ich aber wenig sinnvoll. Wir haben heute bereits zeitweise mehr EE Strom als unser gesamter Strombedarf. Baut man mehr Solar/Wind-Anlagen wird es immer mehr solchen Überstrom geben. Der Überstrom streigt progressiv an.

 

65% EE ist auch kein sehr ambitioniertes Ziel, wir hatten im 1. Halbjahr bereits 55,8 %. Ich rechne mit nahe 100%, dann gibt es keine fossilen Reservekraftwerke mehr.

Es macht keinen Sinn Infrastruktur für etwas aufzubauen, was man nur an 100h im Jahr oder gar 10h im Jahr benutzt, wenn man nicht muss. Selbst bei 1000h im Jahr rechnet sich vieles nicht. z.B. ein aufwändiger Elektrolyseur (ein Heizstab dagegen vielleicht schon).

Würde man 10% (Energie, nicht Leistung!) abregeln wäre das schon viel, da sind wir sehr wahrscheinlich schon in der Welt von über 90% EE Strom und was würde dann passieren?

 

Dann kostet eben der Solar- und Windstrom nicht 5ct sondern 5,6ct/kWh. Im Vergleich zu den enormen Infrastrukturkosten um sowas zu nutzen ist das doch Kleinkram.

 

Stark vereinfacht macht man den Rest mit Gaskraftwerken, also BSZ, GuD, Gasturbinen, Gasmotoren in der Reihenfolge nach Auslastung und Wirkungsgrad. Man wird dann auch Gasmotoren haben, die vielelicht nur 10h im Jahr laufen, auf der Nachfrageseite hat man ja keine Alternative außerVerbraucher abtrennen. (was z.B. bei ePKW und Wärmepumppen ja geht)

 

Das ist dann halt erstmal noch überwiegend Erdgas, aber bei z.B. 80% EE und 20% Erdgas landet man im Strommix bereits bei rund 100g CO2/kWh, da sind wir dann im Vergleich zu heute (400g CO2/kWh) schon sehr weit gekommen.

 

Wenn ich künftig über alle Sektoren 1000TWh strom im Jahr brauche (unter der Annahme, dass der meisten Wasserstoff und fast alle eFuels nicht in den Deutschland produziert werden), dann muss ich davon 200TWh/Jahr mit dem Mix an Gaskraftwerken erzeugen, die zusammen vielleicht 100GW Leistung haben. (und im schnitt somit auf 2000h im Jahr kommen). Damit ist die Nachfrage auch zu jedem erdenklichen Zeitpunkt immer gedeckt.

Bei durchschnittlich 50% el Wirkungsgrad braucht man dafür 400TWh an Gas pro Jahr.

Zum Vergleich: Derzeit liegt der energetische Verbrauch von Erdgas über alle Sektoren bei ca. 900TWh im Jahr. Die vorhandenen Erdgasspeicher sind über 200TWh groß.

 

Aktuell produziert Deutschland grob 100TWh pro Jahr an Methan aus Biogasanlagen. 10TWh davon werden zu Biogas in Erdgasqualität aufbereitet und idR ins Gasnetz eingespeist.

 

Würde man den Großteil des CO2 Anteils im Biogas methanisieren (mit grünem Wasserstoff) hätte man sogar 150 TWh im Jahr. Der Reiz daran liegt, dass dieses CO2 konzetntriertes kostenloses "grünes CO2" ist, während CO2 aus der Atmopshäre zu entnehmen weitaus teurer ist.

 

Damit wäre man dann bei fast 90% EE-Strom angelangt, würde man das Biogas so verwenden. Wie weiter oben ausgeführt ist es aber vermutlich besser, das erstmal stark in den Transportsektor und ggf in Industrieprozesse zu stecken.

 

Bis dahin vergehen wenigstens 15 Jahre und wir sind alle deutlich schlauer, wie es weltweit so mit den Chancen für Wasserstoffimporte aussieht und welche Angebote es gibt, sei er grün, blau, türkis, rot (oder weiß).

 

Das ist natürlich stark vereinfacht. Für so ein Szenario wird man auch Netze ausbauen müssen, Märkte müssen sich vollkommen ändern (keine festen Einspeisevergütungen für 80% des Stroms), man muss Lastgradienten abfangen, die rotierenden Masen ersetzen, die Sektoren elektrifizieren, den Wärmebedarf in Gebäuden erheblich reduzieren, usw, usf....

Nichts davon ist technisch unlösbar oder auch nur sonderlich kompliziert. Nichts davon ist unbezahlbar teuer.

 

Wie hoch der Speicherbedraf an Batteriespeichern ist, ist schwer abzuschätzen, da da ganz  viele Faktoren mit rein spielen.

 

Ich sag mal 100GW und 200GWh reichen gut aus. (Bei 300 Vollzyklen im Jahr setzen die dann 60TWh um, das wäre schon 6% der gesamten Strommenge)

 

Bei 300€/kWh wären das 60 Miliarden Euro.

 

Über 15 Jahre abgeschrieben 4 Milliarden Euro pro Jahr, auf 1000 Mrd kWh verteilt sind das 0,4ct/kWh.

 

(Zum Vergleich: bei einem CO2 Preis von 50€/t kostet alleine das CO2 Zertifikat für 1kWh Braunkohlestrom bereits 5ct/kWh; 1kWh aus dem neuen AKW Hinkley C in UK wird über 12ct/kWh kosten, insgesamt wird nur dieses eine Atomkraftwerk, so wie geplant, im Lauf seines Lebens rund 100 Milliarden Euro an Einspeisevergütung erhalten müssen und nicht mal das genügt)

 

200GWh reichen selbstverständlich nicht aus, an einem windigen und sonnigen Sonntag meinetwegen 500GWh Solarstrom vom Tag in die Nacht zu retten. An einemm solchen Tag wirft man dann vielelicht auch mal 60% des Solarstroms weg. Es gibt genügend Tage im Jahr, wo man jede einzelne GWh braucht, so dass es im Schnitt dann eben 10% sind.

 

Das lässt sich alles gut durchspielen, aber natürlich nicht hier.

 

Die Zahlen sind jetzt auch alle rund und glatt,  es geht ja nur ums grobe Prinzip.

 

Für die nächsten 10 Jahre sind folgende Dinge entscheidend:

 

1. Wollen wir -80% oder wollen wir -95%? beides erfordert grundsätzlich andere Strategien und von einer -80% Srategie kommt man nicht einfach so zu -95%. Deutschland braucht für -80% kein CCS oder eFuels und auch Wasserstoff ist dafür weitgehend überflüssig, das ist alles zu teuer.

2. Was ist unsere Strategie: Erdgas zu blauen/türkisen Wasserstoff 8Import) oder Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff. Beide Technologien schließen sich im gleichzeitigen Einsatz natürlich gegenseitig aus

3. Wohin soll die Biomasse gehen. Mittelfrsitig und langfristig

4. Wieviel WKKA und PV Anlagen sind wir gewillt im eigenen Land tatsächlich aufzustellen

5. Welchen CO2 Preis streben wir an und wie gehen wir mit europäischem und internationalem Wettbewerb um (siehe z.B. Stahlproduktion)

6. Wie gehen wir mit sozialen Härtefällen um? Die dürfen weiter emittieren? (gesamtökonomisch absolut inakzeptabel aber als politisches Versprechen natürlich feiner Stimmenkauf), man subventioniert die Ersatztechnologe? Man subventioniert den Ersatzbrennstoff? Man lässt das den Markt regeln?

 

Keine dieser entscheidenden Fragen ist derzeit geklärt.

 

Wieviel Speicher wir brauchen und wieviel % der PKW dann mit H2 fahren ist im Vergleich dazu unbedeutender Kleinkram, das regelt sich schon.

 

MfG

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reko
· bearbeitet von reko
vor 58 Minuten von Cepha:

Es macht keinen Sinn Infrastruktur für etwas aufzubauen, was man nur an 100h im Jahr oder gar 10h im Jahr benutzt, wenn man nicht muss. Selbst bei 1000h im Jahr rechnet sich vieles nicht. z.B. ein aufwändiger Elektrolyseur (ein Heizstab dagegen vielleicht schon).

So könnte man argumentieren. Wir sind aber nicht bereit an 10 Stunden im Jahr auf Strom zu verzichten.

Ein Elektrolyseur ist zukünftig nicht viel teuerer als ein Heizstab (bezogen auf gleiche Leistung) und zum Heizstab muß man auch den Overbuild an Solar/Windkraftwerken kaufen. Das ist dann sehr viel teuerer als ein Elektrolyseur. Es gibt nur die Lösungen fossiler Backup, Speicher (Rückverstromung von Wasserstoff) oder Overbuild.

Herstellung von Wasserstoff, Kosten, Wirkungsgrade, PSI

 

herstellung-von-wasserstoff-kosten-wirku

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
vor 12 Minuten von reko:

So könnte man argumentieren. Wir sind aber nicht bereit an 10 Stunden im Jahr auf Strom zu verzichten.

 

Lies meinen Beitrag nochmal. Genau das scheibe ich ja.

 

Auf der Nachfrageseite muss man alle Situationen berücksichtigen, aber 10h oder 100h oder auch an 1000h Solarstrom wegzuwerfen tut keinem weh.

 

Ich zahle lieber 0,5ct/kWh für  Systemintegration durch wegwerfen als 5ct/kWh für Systemintegration, um die letzten 10% auch zu nutzen.

 

Zu den Elektrolyseuren, Kosten nach Volllaststunden:

 

https://windenergietage.de/2019/wp-content/uploads/sites/4/2020/01/28WT06_F16_1450_Wind_Wasserstoff_Siemens.pdf

 

Seite 38

 

Wobei Siemens da je nach Vortrag auch mal andere Zahl raus haut, aber das grundsätzliche Bild sollte klar werden.

 

MfG

 

 

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