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Beruflicher Exit mit 55 denkbar? Eine Beispielkalkulation

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FitBroker
· bearbeitet von FitBroker

Guten Abend liebe Forengemeinde,

 

ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit dem Thema Geldanlage, habe vor nunmehr ca, 3 Jahren mein ETF-Depot eröffnet und befasse mich zunehmend gerne & intensiv mit dem Thema Altersvorsorge, finanzielle Freiheit etc.

Anfangs habe ich mit kleinen 50€-Rücklagen/Monat angefangen, dies dann auf eine 10%-Sparquote ausgedehnt und bin mittlerweile bei einer Sparquote von 30% angekommen - mein Lebensstil ist somit einhergehend mit der thematischen Beschäftigung immer frugaler geworden.

Aktuell bin ich dabei mir zu überlegen, ab wann ein beruflicher Exit theoretisch denkbar wäre - sprich, ab wann Arbeit wirklich komplett freiwillig und 100% frei von externen Faktoren annehmbar wäre.

 

Zum status quo:

1. Erfahrungen mit Geldanlagen: ca. 5 Jahre, seit 3 Jahren intensiver

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen: 3-ETF-Lösung auf: MSCI World, Stoxx Europe 600, MSCI Emerging Markets

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage: regelmäßig (mehrere Stunden wöchentlich, das Thema macht mir Spaß)

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: eher hoch.

 

Optionale Angaben:

1. Alter: 31

2. Berufliche Situation: Angestelltenverhältnis (Manager)

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? hoffentlich dieses Jahr ;)

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont: bis zum beruflichen Exit und darüber hinaus als Basis einer ewigen Rente

2. Zweck der Anlage: Altersvorsorge

3. Einmalanlage und/oder Sparplan: manueller Sparplan

4. Anlagekapital: 30.000€

 

Aktuell bin ich mit ca. 30.000€ in ETFs investiert. Dieser Betrag wird sich allerdings aller Voraussicht nach in einigen Wochen erhöhen, da ich mein Auto für bereits festgelegte (Vorvertrag steht) 30.000€ verkaufen werde.

2/3 möchte ich in ETFs packen, um meine Anlagesumme auf 50.000€ zu heben, für 10.000€ kaufe ich mir einen gebrauchten Spaßwagen fürs Wochenende.

 

Meine Sparrate liegt wie angesprochen bei 30%. Aktuell verdiene ich 2.500€ netto/Monat, folglich wandern 750€/mtl. in meine ETFs.

Ich habe einmal einen Sparrechner bemüht, um mir eine ungefähre Prognose geben zu lassen:

Basierend auf der Annahme eines 23jährigen Anlagehorizontes (Exit: mit 55) ergibt sich für mich unter der Annahme einer 5%igen Verzinsung das Ergebnis von 536.000€.

Der Sparrechner bietet zudem die Funktion, den jährlichen Steuerfreibetrag zu berücksichtigen und die Abgeltungssteuer samt Soli & Kirche benfalls zu berücksichtigen, was das Ergebnis auf 440.000€ senkt.

 

Diesen Betrag habe ich einmal in einen Entnahmerechner eingegeben, um mir die Höhe einer ewigen Rente simulieren zu lassen.

Basierend auf den Faktoren: Kapitalvermögen: 440.000€, Zinssatz: 5% sowie Rente ohne Kapitalverzehr beträgt das Ergebnis 1.785€.

 

Meine Frage:

Würde das Leben liniear und ohne Umwege verlaufen, würden mir damit hypothetisch, insofern ich alles zum Erreichen des 55. Lebensjahres verkaufen würde, 440.000€ netto zur Verfügung stehen, korrekt?

Sollte ich dieses Geld direkt reinvestieren, müsste ich lediglich auf die dadurch erwirtschafteten Dividenden und Kursgewinne (bei Verkauf) erneut Abgeltungssteuer + Soli + Kirche entrichten müssen, oder?

 

Aktuell betragen meine Lebenserhaltungskosten "warm" 1.750€ (2.500€-750€ Sparanteil, der ab dann entfiele).

Wäre meine Überlegung - insofern die vorigen Punkte zutreffen - korrekt, dass ich (Inflation mal außen vor!) ab 55 bei gleichbleibendem Lebensstil aussteigen könnte und ab 65/67 die (dann voll zu versteuerenden) Rentenansprüchen aus der gesetzlichen Rentenversicherung on top kämen?

 

Ich freue mich über Kritik, Anregungen & weiteren Input und bedanke mich vorab für eure Unterstützung :)

 

P.S. Mir ist eine konservative Betrachtung der Verhältnisse wichtig. Ich bin in der glücklichen Situation, ein recht auskömmliches Erbe in Aussicht zu haben, dennoch wünsche ich mir, dass meine Planung auch ohne dieses sattelfest ist

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odensee
· bearbeitet von odensee

Das Thema wurde schon mehrfach durchdiskutiert im Forum. Einen passenden Suchbegriff habe ich gerade auch nicht parat.

 

1) Du solltest die Inflation nicht "außen vor" lassen.

2) Kinder und Partner/in ausgeschlossen?

3) Steuerliche Situation in 23 Jahren ist noch völlig unklar.

4) Steigende Ansprüche mit zunehmendem Alter berücksichtigen.

 

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Der Heini

Da es bei mir ähnlich aussieht, nur mit mehr Lebensjahren und mehr Kapital mal ein erster hilfreicher Link:

https://frugalisten.de/von-den-zinsen-leben-entnahmestrategien/

 

Beachte das Sequence of Return Risiko, daß kann alle Überlegungen zu nichte machen. Dazu mal die Simulation ansehen http://www.cfiresim.com/ oder den Vanguard Rechner als ersten Anhaltspunkt. Reiner Entnahmeplan passt bei 5% nicht, die wirds so schnell nicht mehr geben bei sicherer Anlage.

 

Bedenke, daß in 23 Jahren viel passieren kann auch an der Börse, so daß die 5% Rendite bei ETFs zwar nicht zu hoch sind, aber ein Crash mit 50% kann dir da einen Strich durch machen.

 

Dein Vorgehen ist soweit richtig, nur musst du immer wieder anpassen je nach Gegebenheit.

Und kennst du deine gesetzliche Rentenerwartung? Die ist mit 31 Jahren auch nicht sicher, da kann noch viel passieren, Stichwort: Steuer und Krankenversicherung als Rentner bzw. Zuschüsse der Rentenkasse könnten gekürzt werden.

 

Geh deinen Weg weiter, aber rechne nicht zu genau und pass das Ganze immer wieder an (Sparrate usw.).

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voenixx

Kalkuliere einfach mal mit 2,5% statt mit 5%

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FitBroker
· bearbeitet von FitBroker
vor 2 Stunden von odensee:

Das Thema wurde schon mehrfach durchdiskutiert im Forum. Einen passenden Suchbegriff habe ich gerade auch nicht parat.

 

1) Du solltest die Inflation nicht "außen vor" lassen.

2) Kinder und Partner/in ausgeschlossen?

3) Steuerliche Situation in 23 Jahren ist noch völlig unklar.

4) Steigende Ansprüche mit zunehmendem Alter berücksichtigen.

 

Dass meine Betrachtung vereinfacht ist, ist mir bewusst. Mir ging es vor allem darum, zunächst mal in der allgemeinen Systematik keinen Fehler zu haben.

1) Der enorme Einflusscharakter der Inflation ist mir bewusst

2) Nein. Eine weitere Einflussgrösse, da bin ich ganz bei dir

3) Ebenso. Allerdings geht es mir darum, den status quo zumindest einmal korrekt abzubilden. Für die Zukunft heißt es dann: Anpassen. Keiner weiß, was kommt.

4) Sollten wohl tatsächlich eingepreist werden, danke 

 

vor 2 Stunden von Der Heini:

Da es bei mir ähnlich aussieht, nur mit mehr Lebensjahren und mehr Kapital mal ein erster hilfreicher Link:

https://frugalisten.de/von-den-zinsen-leben-entnahmestrategien/

 

Beachte das Sequence of Return Risiko, daß kann alle Überlegungen zu nichte machen. Dazu mal die Simulation ansehen http://www.cfiresim.com/ oder den Vanguard Rechner als ersten Anhaltspunkt. Reiner Entnahmeplan passt bei 5% nicht, die wirds so schnell nicht mehr geben bei sicherer Anlage.

 

Bedenke, daß in 23 Jahren viel passieren kann auch an der Börse, so daß die 5% Rendite bei ETFs zwar nicht zu hoch sind, aber ein Crash mit 50% kann dir da einen Strich durch machen.

 

Dein Vorgehen ist soweit richtig, nur musst du immer wieder anpassen je nach Gegebenheit.

Und kennst du deine gesetzliche Rentenerwartung? Die ist mit 31 Jahren auch nicht sicher, da kann noch viel passieren, Stichwort: Steuer und Krankenversicherung als Rentner bzw. Zuschüsse der Rentenkasse könnten gekürzt werden.

 

Geh deinen Weg weiter, aber rechne nicht zu genau und pass das Ganze immer wieder an (Sparrate usw.).

Vielen Dank für die Links.

Insbesondere das SoRR hat es tatsächlich in sich, habe mir Artikel und Diskussion in der Kommentaren durchgelesen.

Eine dynamische Entsparung mit Vermögensanteil in risikofreien Anlagen a la 3-Jahres-Vermögen in Festgeld o.Ä. scheint hier sinnvoll. Wertvoller Input!

 

Die gesetzliche Rente betrachte ich tatsächlich mehr als „Bonbon on top“. Wer weiß, ob es sie bis dahin in substanieller Höhe geschweige überhaupt noch gibt, da bin ich bei dir und rechne lieber konservativ

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morini
· bearbeitet von morini
vor 3 Stunden von FitBroker:

Optionale Angaben:

1. Alter: 31

2. Berufliche Situation: Angestelltenverhältnis (Manager)

 

Meine Sparrate liegt wie angesprochen bei 30%. Aktuell verdiene ich 2.500€ netto/Monat, folglich wandern 750€/mtl. in meine ETFs.

 

Ich weiß ja nicht wirklich, was "Manager" in deinem Fall heißt, aber an deiner Stelle würde ich versuchen, in eine Firma zu wechseln, die mehr zahlt, wobei 2.500€ netto/Monat natürlich nicht schlecht ist.

Falls das klappen sollte, hättest du schomal eine gute Basis geschaffen, um möglichst schnell möglichst viel Geld ansparen zu können.

 

Wenn du zum Erreichen des 55. Lebensjahres 440.000€ netto zur Verfügung haben würdest, wäre das natürlich richtig gut, wobei eine solche Summe eigentlich nicht ausreicht, um früh mit dem Arbeiten aufzuhören, falls man einen gewissen Lebensstil gewohnt sein sollte. In 24 Jahren wird das gesetzliche Renteneintrittsalter vermutlich auf 70-75 Jahre heraufgesetzt worden sein. Außerdem solltest du bedenken, dass 440.000€ in 24 Jahren aufgrund der Inflation bei weitem nicht mehr die Kaufkraft von heute haben werden.

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OceanCloud

Es gab doch einen ähnlichen Thread vor kurzem, wo angesprochen wurde dass man bei 2k Kosten im Monat 24k (Netto)ertäge im Jahr braucht und da auch noch keine Steuern zahlen muss, weil unterhalb der Grenze.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Eigentlich sollte man nicht ungelesene Links aus seiner Sammlung weitergeben, ich mache es mal ohne Gewähr:

https://der-privatier.com/

https://www.vermoegenszentrum.de/ratgeber/pressespiegel/2019/sorglos-fuer-immer.html

https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/frueher-in-rente-mit-diesen-schritten-erreichen-sie-ihr-ziel_id_9182439.html

 

Gelesenen und als Einstieg bzw. Denkanstoß für gut befundenen

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/vermoegensfragen/die-vermoegensfrage-der-vorzeitige-ruhestand-ist-fuer-viele-anleger-eine-verlockung-12562604.html

 

PS

Weil ich ähnliche Gedanken habe, sprich Privatier ab nächstes Jahr mit 50: Ich selbst rechne für mich mit einem Bedarf von 2500€ - 3000€ pro Monat (Stand heute! Anpassung um die jährliche Inflationsrate sollte klar sein).

Und zur Verdeutlichung: mit diesem Betrag führt man kein Luxusleben.

 

 

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FitBroker
vor 11 Minuten von morini:

 

Ich weiß ja nicht wirklich, was "Manager" in deinem Fall heißt, aber an deiner Stelle würde ich versuchen, in eine Firma zu wechseln, die mehr zahlt, wobei 2.500€ netto/Monat natürlich nicht schlecht ist.

Falls das klappen sollte, hättest du schomal eine gute Basis geschaffen, um möglichst schnell möglichst viel Geld ansparen zu können.

 

Wenn du zum Erreichen des 55. Lebensjahres 440.000€ netto zur Verfügung haben würdest, wäre das natürlich richtig gut, wobei eine solche Summe eigentlich nicht ausreicht, um früh mit dem Arbeiten aufzuhören, falls man einen gewissen Lebensstil gewohnt sein sollte. In 24 Jahren wird das gesetzliche Renteneintrittsalter vermutlich auf 70-75 Jahre heraufgesetzt worden sein.

Das ist richtig, mein Nettogehalt ist nicht überwältigend. Arbeite im Managenent eines KMU.

Da ich allerdings nur 32h/Woche in Gleitzeit arbeite, ist die derzeitige Situation für mich in Ordnung, da sie mir viele Freizeitaktivitäten ermöglicht : )

 

Bzgl. der Summe: Klar, die ist abhängig vom Lifestyle. Sollte es hier (ebenfalls) zur „Inflation“ kommen, müsste ich anpassen

 

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Steve777
vor 3 Stunden von FitBroker:

ab wann ein beruflicher Exit theoretisch denkbar wäre - sprich, ab wann Arbeit wirklich komplett freiwillig und 100% frei von externen Faktoren annehmbar wäre.

Nur zur Klarstellung:

Ist das Ziel, wirklich komplett das Arbeiten aufhören zu können (und das dann auch so zu machen) oder würdest Du z.B. auch schon zufrieden sein, deutlich weniger bzw. Stück für Stück weniger zu arbeiten?

Variante 2 wäre weitaus flexibler und leichter zu erreichen (und nebenbei nicht unbedingt in Sachen Lebensqualität schlechter).

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morini
· bearbeitet von morini
vor 6 Minuten von FitBroker:

Das ist richtig, mein Nettogehalt ist nicht überwältigend. Arbeite im Managenent eines KMU.

Da ich allerdings nur 32h/Woche in Gleitzeit arbeite, ist die derzeitige Situation für mich in Ordnung, da sie mir viele Freizeitaktivitäten ermöglicht : )

 

Bzgl. der Summe: Klar, die ist abhängig vom Lifestyle. Sollte es hier (ebenfalls) zur „Inflation“ kommen, müsste ich anpassen

 

 

32h/Woche in Gleitzeit hört sich auf jeden Fall richtig gut an, da du bereits in jungen Jahren wesentlich mehr vom Leben hast als andere Leute ohne reduzierte Arbeitszeit. Vielleicht könnte ein Großkonzern dir bei gleicher Stundenzahl dennoch deutlich mehr Geld bieten.

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Gast231208
vor 1 Minute von Steve777:

Nur zur Klarstellung:

Ist das Ziel, wirklich komplett das Arbeiten aufhören zu können (und das dann auch so zu machen) oder würdest Du z.B. auch schon zufrieden sein, deutlich weniger bzw. Stück für Stück weniger zu arbeiten?

Variante 2 wäre weitaus flexibler und leichter zu erreichen (und nebenbei nicht unbedingt in Sachen Lebensqualität schlechter).

Sorry weil OT:

Sehe ich ganz anders. Wer Teilzeit weiter arbeitet und sei es auch nur in einem Midi-Job > 450€ ist trotzdem wieder in einem Abhängigkeitsverhältnis, kann also nicht selbst bestimmen, was er macht und wann er etwas macht.

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OceanCloud
· bearbeitet von OceanCloud
vor 3 Stunden von FitBroker:

ab wann Arbeit wirklich komplett freiwillig

das hört sich für  mich an wie "mal das nen Monat machen, 3 Monate später was anderes wie es mir gefällt"

 

da muss man schon finanziell frei sein, falls man mal  mehrere Monate nix findet, was einem Spaß macht

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
vor 47 Minuten von pillendreher:

Sehe ich ganz anders. Wer Teilzeit weiter arbeitet und sei es auch nur in einem Midi-Job > 450€ ist trotzdem wieder in einem Abhängigkeitsverhältnis, kann also nicht selbst bestimmen, was er macht und wann er etwas macht.

Sicherlich kommt es sehr auf den Job u. Arbeitgeber an.

Sofern der Job aber einigermaßen Spaß macht (was Grundvorraussetzung ist) und die Kollegen passen (die soziale Säule sollte auch im Arbeitsleben nicht unterschätzt werden), kann das schon gut funktionieren und sehr viel mehr Freiheit und Lebensqualität bieten.

 

Das Verhältnis von Arbeit und Wochenende irgendwann umzudrehen hin zu "5 Tage frei, 2 Tage arbeiten" - ich finde das schon einen riesen Unterschied zum typischen +/-40 Std Hamsterrad.

 

Dieses Ziel ist wie gesagt DEUTLICH leichter zu erreichen und bietet viel mehr Sicherheit, weil man eben nicht alles hinschmeißt, sondern (im Notfall) wieder anpassen kann.

 

Auch von mir aber ein Sorry für das bisschen OT.

 In sehr jungen Jahren denkt man meist, dass "irgendwann komplett arbeiten aufhören" die tollste Sache der Welt ist. Je älter man aber wird und je mehr Lebenserfahrung man hat, umso mehr merkt man oft auch irgendwann, dass "einfach gar nicht mehr arbeiten" (und sei es auch mit viel Geld auf der Seite) auch nicht unbedingt der große Wurf ist, den man sich immer erhofft hatte.

Das nur so als Denkanstoß.

Wieso nur dreht Eastwood in seinem Alter wohl immer noch hin und wieder Filme:D

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Lion

Was du nicht vergessen darfst, ist die Krankenversicherung ohne Job. Die kommt additiv bei den Kosten pro Monat dazu, und ist nicht so gering...

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PiusAugustus

Ich würde beruflich auch nicht ganz aufhören, sondern eher weniger arbeiten und vielleicht mehr sabbatical bzw. unbezahlten Urlaub machen. Vielleicht auch die Zeit auf 50% reduzieren oder sowas. Stelle ich mir persönlich irgendwie besser vor als komplett frei zu haben. 

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Steve777

@Lion

:thumbsup: So ist es.

 

Kurzum u. etwas überspitzt gesagt:

Zwischen "gar nicht mehr arbeiten" und z.B. 1x pro Woche 8 Std (=ca. 20%) bissl was arbeiten, was man mag samt etwas Kaffee mit den Kollegen, liegen Welten.

 

Selbst mit sehr sparsamen Lebensstil (und wer will das so wirklich haben über lange Zeit) reichen 400-500k nicht mal ansatzweise aus, damit das ne sichere Bank ist (einfach, weil zu viele unvorhergesehene Variablen vorhanden sind). Ich hatte das auch mal durchgerechnet inkl. Inflation etc - unter 1 - 1,2 Mio ist das ziemliches Risiko.

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Sapine
vor 6 Stunden von FitBroker:

Meine Frage:

Würde das Leben liniear und ohne Umwege verlaufen, würden mir damit hypothetisch, insofern ich alles zum Erreichen des 55. Lebensjahres verkaufen würde, 440.000€ netto zur Verfügung stehen, korrekt?

Sollte ich dieses Geld direkt reinvestieren, müsste ich lediglich auf die dadurch erwirtschafteten Dividenden und Kursgewinne (bei Verkauf) erneut Abgeltungssteuer + Soli + Kirche entrichten müssen, oder?

Ohne jetzt selbst gerechnet zu haben, denke ich hier ist irgendwo ein Rechenfehler drin. Welche Vorgaben hast Du dem Rechner denn gemacht? Ist Dir klar, dass zumindest nach heutiger steuerlicher Lage, sämtliche Wertsteigerungen bei späteren Entnahmen zu versteuern sind? Desto länger die Anlagedauer ist, desto höher wird der zu versteuernde Teil bei der Entnahme und entsprechend die Abzüge.

 

Die Vorgabe 5 % Entnahme ohne Kapitalverzehr ist auf Sicht von dann noch 40 Jahren Restlebensdauer durchaus problematisch. Nicht nur, dass das Geld von Jahr zu Jahr effektiv weniger wird durch die Inflation. Es könnte gut sein, Dein Kapital ist alle wenn Du die  80 oder 85 erreichst. 

 

Natürlich ist es schön schon heute an seinem Zukunftsmodell zu basteln, aber die konkreten Parameter wirst Du erst 5-10 Jahre vor dem Zeitpunkt X abschätzen können. Da wird sich noch viel verändern. 

 

Last but not least wären mir 1785 zu wenig wenn ich auch noch die KV + PV selbst tragen muss. 

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Laser12

Moin,

 

vor 6 Stunden von FitBroker:

Zum status quo:

1. Erfahrungen mit Geldanlagen: ca. 5 Jahre, seit 3 Jahren intensiver

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen: 3-ETF-Lösung auf: MSCI World, Stoxx Europe 600, MSCI Emerging Markets

Du hast bisher noch keinen Crash miterlebt. Was Du so schreibst, damit traue ich Dir derzeit noch keine 5% Rendite p.a. zu.

 

vor 6 Stunden von FitBroker:

Ich freue mich über Kritik, Anregungen & weiteren Input und bedanke mich vorab für eure Unterstützung :)

 

P.S. Mir ist eine konservative Betrachtung der Verhältnisse wichtig. Ich bin in der glücklichen Situation, ein recht auskömmliches Erbe in Aussicht zu haben, dennoch wünsche ich mir, dass meine Planung auch ohne dieses sattelfest ist

 

Durchdenke einmal den Effekt eines Kirchenaustritts in der Ansparphase und ggf. eine spätere großzügige Spende an die Kirche.

 

Mache Dir mal ein paar Gedanken, was eine Krankenversicherung später wirklich kostet. Ein paar Anhaltspunkte findest Du z.B. hier:

 

Gehe mal davon aus, dass in der Gesetzlichen Krankenversicherung sämtliche Einkünfte Bemessungsgrundlage für Deine Beiträge sein werden, also auch Zinsen. Schätze mal die Beitragsbemessungsgrenze ab Deinem 55. Lebensjahr.

 

Gehe mal davon aus, dass Dein Renteneintrittsalter 75 Jahre sein wird.

 

Es ist unrealistisch, auf heutigem Versorgungsniveau zu rechnen. Man gönnt sich im Alter mehr Bequehmlichkeit: Statt Trampen und Campen dann Hotel usw.

Wenn man mehr Freizeit hat, benötigt man mehr Geld. Während der Arbeitszeit kann man schlicht kein Geld ausgeben.

 

Mit einem einfachen Rechner kommt man nicht weiter. Man braucht da schon eine eigene Berechnung in Jahresscheiben, bei der man zentrale Annahmen wie Rendite, Steuern, Renteneintrittsalter, Inflation, Beitragsbemessungsrenze, Börseneinbruch 50% usw. verändern kann. Dann spielst Du damit und bekommst ein Gefühl, wie stark sich einzelne Variablen auswirken. Dabei wirst Du einige Überraschungen erleben.

 

Viel Erfolg.

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McScrooge

Hier haben viele schon sehr viel richtiges geschrieben und ich wiederhole das nun nicht alles.

Einzig der Aspekt der jährlichen Rendite ist mir doch zu negativ andiskutiert.

Der Zeitraum ist sehr lang gewählt, daher finde ich den Ansatz mit 5% vollkommen ok. 6% wären sogar auch ok.

Langfristig sind diese Renditen inkl. Crash in der Vergangenheit möglich gewesen.

Es ist dann halt nur wichtig rechtzeitig vor Ende der Kapitalaufbauphase in sicherere Anlagen umzuschichten.

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Life_in_the_sun

Hier wurde eigentlich schon alles was Deinen Plan vermutlich zum Scheitern verurteilen wird genannt ( Lebenshaltungskosten, INFLATION ! , Rendite etc )

 

Einen Punkt in Deiner Rechnung verstehe ich allerdings nicht wirklich. Warum mußt Du mit ( oder meinst zu müssen ) mit erreichen Deines Wunschalters von 55 Jahren, Deine Anlage komplett verkaufen ?? Ich denke der Steuereffekt läßt sich sich bei einer laufenden Entnahme für die Lebenshaltungskosten deutlich senken bzw strecken und die gesparten Steuern bringen ja auch noch Rendite.

 

Aber wie gesagt. € 1750,00 reichen für ein Leben als Privatier in einem entwickelten Industrieland Europa, USA schon heute nicht. Hierfür müsstet Du Deinen Horizont für Deinen Lebensmittelpunkt schon deutlich erweitern. Ist aber auch nicht jedermanns Sache.

 

Übrigens, mein Nickname ist Programm :yahoo:

 

 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 2 Stunden von McScrooge:

Es ist dann halt nur wichtig rechtzeitig vor Ende der Kapitalaufbauphase in sicherere Anlagen umzuschichten.

 

Ja, das stimmt! Es wäre blöd, wenn mit 70 das Geld alle ist... und man wieder arbeiten gehen müsste... und das dann aber entweder aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kann oder man nur noch einen schlecht bezahlten McJob angeboten bekommt...

 

Vor 20 Jahren habe ich diese Szenarien auch durchgerechnet - und es kam heraus, dass ich im Alter von 50

 

    1.5 - 2.0 Millionen €

 

haben müsste, um dann sorglos und ohne weitere Arbeit davon leben zu können. Wenn ein heute 30-jähriger das durchrechnet, müssten höhere Zahlen herauskommen. Zum einen gab es in den letzten 20 Jahren Inflation, zum anderen sind die Zinsen gesunken. Die im ersten Post genannten 440.000 € erscheinen mir deshalb zu gering, selbst wenn man sparsam lebt.

 

Also, wenn Ihr rechnet: achtet darauf, dass ihr für die letzten Jahre Eures Lebens genug Geld einplant - und dass das dann auch sicher zur Verfügung steht! Und vergesst die Inflation nicht!

 

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Life_in_the_sun
vor einer Stunde von stagflation:

 

Ja, das stimmt! Es wäre blöd, wenn mit 70 das Geld alle ist... und man wieder arbeiten gehen müsste... und das dann aber entweder aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kann oder man nur noch einen schlecht bezahlten McJob angeboten bekommt...

 

Vor 20 Jahren habe ich diese Szenarien auch durchgerechnet - und es kam heraus, dass ich im Alter von 50

 

    1.5 - 2.0 Millionen €

 

haben müsste, um dann sorglos und ohne weitere Arbeit davon leben zu können. Wenn ein heute 30-jähriger das durchrechnet, müssten höhere Zahlen herauskommen. Zum einen gab es in den letzten 20 Jahren Inflation, zum anderen sind die Zinsen gesunken. Die im ersten Post genannten 440.000 € erscheinen mir deshalb zu gering, selbst wenn man sparsam lebt.

 

Also, wenn Ihr rechnet: achtet darauf, dass ihr für die letzten Jahre Eures Lebens genug Geld einplant - und dass das dann auch sicher zur Verfügung steht! Und vergesst die Inflation nicht!

 

Wie hast Du denn das gerechnet ? Rendite vor Steuern 5 % ??

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Steve777
· bearbeitet von Steve777

Die Krankenversicherung soll übrigens tatsächlich einer der Punkte sein, welcher bei solchen "Simulationen" oft übersehen wird, womit die ganze Rechnung und Abschätzung immens fehlerhaft wird.

Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber sofern man gar nicht mehr arbeitet, hat man sich zu 100% selbst privat zu versichern (sprich: Arbeitgeberanteil bzw. Beihilfe bei Beamten (meist 50%) würde wegfallen oder kann man irgendwie günstig in der gesetzlichen bleiben?

So hatte ich es damals in meiner Berechnung zumindest angenommen (privat ohne Arbeitgeberanteil).

Da die PKVs ihren Beitrag nach Alter und Gesundheit festlegen, kann das teils böse ausgehen, sofern man nicht vorher schon (als Arbeitender) früh dort eingestiegen ist. Wer z.B. mit 55 erst von der bisher gesetzlichen in die PKV wechselt, kann durchaus Beiträge von 800 Euro/Monat erleben.

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Der Heini
· bearbeitet von Der Heini
vor 5 Stunden von stagflation:

Vor 20 Jahren habe ich diese Szenarien auch durchgerechnet - und es kam heraus, dass ich im Alter von 50

 

    1.5 - 2.0 Millionen €

hast du erhalt der Summe gerechnet? Man kann das Geld auch verbrauchen, dann ist die Summe geringer.

 

Zu den anderen: Wieviel man monatlich braucht, das muß jeder selber wissen, da reicht eine Excel Tabelle. 2000 € bei eigener selbstbewohnter, abbezahlter Immobilie/Wohnung sollte inkl. KV/PV reichen für 1 Person.

Edit: Inflationsbereinigte 2000 €, also von heute auf in 23 Jahren hochgerechnet.

vor 41 Minuten von Steve777:

Wer z.B. mit 55 erst von der bisher gesetzlichen in die PKV wechselt, kann durchaus Beiträge von 800 Euro/Monat erleben.

Wenn man damit hinkommt, glaube ich fast nicht merh dran. PV kommt ja noch ontop.

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