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Steve777

Nach welchen Kriterien legt ihr eure Risikotragfähigkeit fest?

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dagobertduck2204
vor 5 Stunden von Steve777:

die Korrektur muss irgendwann kommen

Ja, aber diese Info bringt nicht wirklich viel. Denn wann kommt die Korrektur? Vielleicht kommt sie ja erst in 10 Jahren. Also was machen in den nächsten 10 Jahren? An der Seitenlinie stehen und zuschauen wie die Kurse fröhlich weiter nach oben laufen?

Und, was viele auch nicht bedenken, eine Korrektur aufgrund einer Überbewertung muss nicht zwingend in der Form kommen dass es einen Crash gibt. Eine Korrektur kann auch so stattfinden, dass es über einen längeren Zeitraum nur moderate Kurssteigerungen gibt, die unter dem langfristigen Durchschnitt liegt. Also wenn beispielsweise der Aktienmarkt eine langjährige durchschnittliche Rendite von sagen wir 6 % hat, dann kann eine Korrektur auch in der Form stattfinden, dass der Aktienmarkt eine gewisse Zeit lang nur um sagen wir 2 oder 3 % pro Jahr steigt. Was dann? Dann steht man auch in dieser Situation ewig an der Seitenlinie und wartet auf den Crash und wartet und wartet....

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Laser12

Moin,

 

Am 12.2.2020 um 21:37 von odensee:

Wie ein Ü60er anlegt, der zu einem Teil Kapitalverzehr betreibt/betreiben muss, würde mich sehr interessieren.

Ü60 habe ich noch nicht geschafft. Du musst also noch mit Ü50 Daten leben:

Kapitalverzehr von Aktien bis Alter 100 ist vorgesehen. Es besteht ein kleinerer Rentenanspruch ab 67, vielleicht ca. 1/3 der Durchschnittsrente. Bei Tod bleibt ein kleineres 4-Parteien Miethaus auf dem Land übrig, bzw. müsste verkauft werden, wenn ich deutlich über 100 Jahre alt werde und ich tatsächlich "nur" die in meinen Szenarien geschätzte Rendite erwirtschafte.

 

Aktienanteile aktuell:

Fondsdepot: 100%

Aktiendepot: 94%

 

Liquiditätsreserve:

grundsätzlich geplant mindestens 8-20 Monatsausgaben

aktuelle Steuerungsgröße >= 24 Monatsausgaben

tatsächliche Liquidität 33 Monatsausgaben

 

Aktienquote bezogen auf Aktien+Fonds+Liquiditätsreserve: 84%

 

 

Am 12.2.2020 um 21:49 von Steve777:

Hochinteressant, da es vielen Finanzartikeln "widerspricht" (das berühmte "Aktienquote = 100 minus Lebensalter"). Deine Begründung klingt aber logisch.

Aus meiner Sicht ist Geldanlage etwas extrem Individuelles. So eine pauschale Aussage "Aktienquote = 100 minus Lebensalter" ist aus meiner Sicht entsprechend Quatsch.

 

 

Am 12.2.2020 um 22:27 von Steve777:

Mich wundert schon etwas diese auffällig hohe Aktienquote bei doch nicht wenigen im Forum.

Aus meiner Sicht gibt es da im Wesentlichen 2 Gruppen:

langjährig Erfahrene, die das so als richtig ansehen

diejenigen, die Ihre Risikobereitschaft gnadenlos überschätzen

 

 

Am 12.2.2020 um 22:27 von Steve777:

Könnte man sagen:

Alles Geld, welches man sehr sicher nicht braucht für mindestens die nächsten 20 Jahre = alles sofort komplett rein in reine Aktien-ETFs!?

Aus meiner Sicht wird hier Strategisches und Operatives vermischt. Die meisten Anleger - mir scheint auch hier im Forum - haben keine Strategie. Aber sie schlage sich die Köpfe ein zu Instrumenten.

Aus meiner Sicht legt man erst eine Strategie fest und prüft dann die Eignung einzelner Instrumente wie Aktien-ETF auf die operative Eignung im Hinblick auf die Strategie.

Fast immer habe ich den Eindruck, dass viel zu viel Liquidität bereit gehalten wird.

 

 

Am 12.2.2020 um 22:27 von Steve777:

Könnte ich irgendwie trotzdem nicht so radikal. Das Vertrauen in den "effizienten Aktienmarkt" muss dann ganz 110% vorhanden sein - sonst könnte ich nicht ruhig schlafen.

Wenn Du nicht ruhig schlafen kannst, ist Dein Ansatz zu riskant für Dich, z. B. die Aktienquote zu hoch. Emotionen sind insbesondere im Risikobereich wichtiger als Fakten.

 

 

Am 12.2.2020 um 22:47 von Sapine:

Als Privatier lebe ich überwiegend von meinem Depot. Dennoch ist die Aktienquote seit Beginn dieser Phase sehr hoch.

Statt Sapines "dennoch" würde ich eher sagen: "gerade deshalb".

 

 

Am 12.2.2020 um 22:47 von Sapine:

Dennoch habe ich eine hohe Aktienquote gefahren auf die Gefahr hin, möglicherweise meine Ausgaben vorübergehend deutlich einschränken zu müssen, um die langfristige Ertragskraft des Depots sicherzustellen. Aus meiner Sicht wäre es ein größeres Risiko gewesen, eine niedrigere Rendite anzustreben.

Da sind Sapine und ich einer Meinung. Es gibt diverse Untersuchungen, dass man mit starrer Entnahmequote viel Schaden anrichten kann. Flexibel etwas weniger oder mehr zu entnehmen, senkt das "Pleiterisiko" erheblich.

 

 

Am 12.2.2020 um 22:47 von Sapine:

Wozu also das Risiko eingehen und nicht einfach alles verjubeln? Mal abgesehen von der Ungewissheit, ob das Geld bei Langlebigkeit in Kombination mit Pflegebedürftigkeit reicht für den angestrebten Lebensstil, wenn man es renditearm anlegt, ist es auch ein schönes Gefühl, wenn man der nächsten Generation etwas weitergeben kann. Ich wüsste nicht, warum ich das auf Teufel komm raus verhindern sollte durch unsinnig risikoaverse Anlagestrategien. 

Meine Beobachtung ist auch, dass ein Großteil der Beiträge im Forum sich immer wieder um anders formulierte extreme Risikoaversion und auch Volatitlitätsaversion dreht. Es geht bei gleicher Liquidität immer um höhere Renditeerwartungen ohne zusätzliche Risiken eingehen zu wollen. Wasche mir den Pelz, aber mach mich nicht nass! Das funktioniert nicht.

 

 

vor 15 Stunden von Steve777:

Echt großen Respekt vor all denen hier, die wirklich fast immer sehr hoch in Aktien investiert sind.

Da Crashes ja die Dinge sind, die immer recht sicher sind bzw. irgendwann kommen (wann, ist eben die Frage), frage ich mich aber: Ärgert es euch nicht, wenn ihr im Crash dann kaum mehr was auf der Seite habt, um im Crash nachzukaufen?

Ärger könnte ein Hinweis auf einen strategischen Fehler sein. Wenn ich im Crash auf einmal etwas Anderes machen muss als sonst, ist meine Strategie falsch.

Gehen wir davon aus, ich läge eine 66%-Aktienquote fest, damit ich dann bei einem 50% Crash noch genügend Liquidität habe, um wieder auf gleichen Aktienbetrag auffüllen zu können. Das ist vielleicht gar nicht so schlecht, berücksichtigt aber nicht, dass der Kursrückgang über einen längeren Zeitraum erfolgt. 2008 konnte man so besser nachkaufen als nach dem jahrelangen Rückgang nach 2000.

Mit einem brauchbar diversifiziertem Portfolio wird man mit einer 66% Aktienquote langfristig sehr wahrscheinlich schlechter fahren, als mit einem höheren Wert. Wichtiger ist, ob man im Crash prozyklisch verkauft oder antizyklisch einkauft.

 

 

vor 15 Stunden von Steve777:

Klar - das ist Market-Timing, aber es wäre vielleicht der Mittelweg.

Das ist eine Frage, wie man sich das zurecht legt. Market-Timing ist sehr schwierig und viele scheitern daran. Ich versuche weitgehend Prognose-frei zu arbeiten. Letztlich ist meine Annahme, dass sich Preise langfristig den Werten anpassen, letztlich auch eine Prognose. Hier bzw. hier habe ich einmal eine Ausnahme gemacht.

 

 

vor 15 Stunden von Steve777:

Mich würde mal interessieren, ob in den Jahren nach dem Crash 2008/2009 auch viele hier so eine Einstellung hatten.

Einige Musterdepots gehen so weit zurück.

 

 

vor 15 Stunden von Steve777:

Ich kann es mir eigentlich kaum vorstellen. Die jeweilige Marktsituation hat doch auch Einfluss auf die ganze Einstellung und auch Risikotoleranz oder etwa nicht?

Aus meiner Sicht ist die Veränderung der Risikotoleranz aufgrund der Marktsituation ein Hinweis auf einen Fehler in der Strategie. Erst festlegen, wie das ablaufen soll und erst danach in den Markt gehen. Ansonsten wird man womöglich von Marktsituationen psychologisch getrieben.

 

 

vor 15 Stunden von Steve777:

Ich meine - wir befinden uns mittlerweile seit über einem Jahrzehnt in einem Bullenmarkt und dass viele mehr und mehr denken "nur Aktien und das volle Kanne" ist rein psychologisch nachvollziehbarer, als es z.B. die Jahre nach einem Crash war, aber ob das auch noch so ist, wenn die nächste große Krise da war?

Auch das ist meiner Ansicht eine strategische Frage.

Habe ich eine Momentumstrategie und will den Bullen reiten so lange es geht? Ist mein Ausstiegssignal ein Nachlassen der Trendstärke?

Bin ich fundamental orientiert und finde die entsprechende Gewinnentwicklung ok?

Ist die Bewertung bei Aktien im Vergleich zum Renten-KGV nicht gerade spottbillig?

Solche Kriterien kann man strategisch für sich festlegen.

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Anstatt immer wieder über die Portfolio-Aufteilung und über die Produkte zu diskutieren, würde ich gerne mal wissen, wie ihr eure Risikotragfähigkeit festlegt. An welchen Kriterien macht ihr sie fest?

Ich habe hier einige Szenarien betrachtet.

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Hat die aktuell immer extremere Zins-Situationen Auswirkungen auf eure Entscheidung?

Nein. 

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Spielt euer Arbeitsplatz eine Rolle bei der Festlegung der Risikotragfähigkeit (ein Beamter traut sich vielleicht mehr)?

Ja. Arbeitsplatzsicherheit spielt für mich eine Rolle. Hier im Forum habe ich allerdings beobachtet, dass die Mehrheit der Beamten theoretisch eine höhere Arbeitsplatzsicherheit hat aber aufgrund von anderem Risikoempfinden insgesamt eine deutlich geringere Risikotragfähigkeit hat.

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Spielt eure Sparrate eine große Rolle?

Ja, eine extrem große. Wenn ich viel sparen kann, ist es in der Ansparphase relativ egal, wenn mein Depot stark oder auf 0 fällt.  Ich bin dann nicht darauf angewiesen und kann notfalls die Sparrate verringern bzw. den Dispo nutzen.

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Spielen eure teils negativen Erfahrungen an der Börse (alte Hasen!) eine Rolle und entsprechend auch die Psyche (im Crash ist alles anders!)?

Aus meiner Sicht ist im Crash nichts anders. Die Psyche erscheint mir extrem wichtig.

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Bei mir sieht es aktuell so aus, dass ich 80% RK3 über den Arero abbilde und 20% RK1 über Tagesgeld mit 0,2% Zinsen.

Ich wollte eigentlich schon auf 70% runtergehen bei RK3, weil es mir recht viel erscheint in dem mittlerweile sehr langen Bullenmarkt. Auf der anderen Seite denke ich mir: Im Arero sind ja nicht nur Aktien drin. Würde ich nur die 60% Aktien betrachten im Arero, würde ich nur bei knapp 50% RK3 landen. Bevor ich also noch mehr Geld auf dem Tagesgeld "versauern" lasse, lasse ich es lieber im Arero, wo zumindest die Chance besteht, dass es bissl was bringt langfristig durch die Anleihen und Rohstoffe in gewissen Phasen.

Für mich hört sich das nach einer Instrumentendiskussion an, bevor die Strategie festgelegt wurde.

Ich habe den Eindruck, dass im magischen Dreieck der Vermögensanlage das gewünschte Renditeziel nicht erreicht und deshalb das Risiko erhöht wird. Nach meiner Beobachtung führt das zu immer höherem Risiko und entsprechenden Verlusten.

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Was mich noch interessieren würde:

Einige hier investieren nur in Aktien (teils sogar fast 100%) und ein bisschen Cash/Notgroschen. Andere Asset-Klassen wie Anleihen, Gold oder Rohstoffe werden komplett gemieden, weil sie aktuell praktisch keine Rendite bringen sollen.

In Crash-Zeiten hat man in der Regel eine hohe Korrelationen der Assetklassen. Dann geht eigentlich alles abwärts. Dann kann man im Aufwätrstrend auch die mit der besseren Rendite nehmen. Das letzte Mal, dass Gold und Öl eine stabilisierende Wirkung hatten, war am 11. September 2001. Seitdem/solange die Zentralbanken viele Preisbildungen zerstören, wäre ich mit alten Relationen vorsichtig.

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Ich denke mir dann manchmal: Ist es denn wirklich ganz sicher, dass Aktien die nächsten 30-40 Jahre durchgehend auch weiter die Asset-Klasse sein werden, welche definitiv weiter gut Rendite bringen.

Nein. Nichts ist ganz sicher.

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Ich kenne mich historisch nicht besonders gut aus, aber gab es auch mal Zeiten, in denen Aktien nur seitwärts liefen und kaum Ertrag brachten?

Wenn Du auf Indexperformance abstellst: z.B. die 1960er Jahre.

 

 

Am 12.2.2020 um 20:59 von Steve777:

Wenn man nun wirklich davon ausgeht (und das tun wir ja irgendwo alle zumindest etwas), dass der weltweite Aktienmarkt die nächsten 15-30 Jahre stetig nach oben geht und es aktuell und auch noch lange keine (sicheren) Zinsen mehr geben wird, müsste jeder von uns wirklich nur rein auf Aktien setzen ohne andere Asset-Klassen wie Immobilien (die sind ja auch nicht gefeit vor einem Einbruch bzw. magerer Rendite), Gold, Rohstoffe und Anleihen.

davon ausgehen: ich nicht

"15-30 Jahre": zu eng begrenzt, um es einzuschätzen, in diesen Zeitraum könnte ein Wegfall der Dominanz der USA fallen, wie bei Japan in den 1980ern

"der Aktienmarkt" zu pauschal, um es einzuschätzen, wenn sich der Gleichmachertrend fortsetzt, könnte das Pendel auch mal zurückschwingen

Immobilien lassen sich schwer vergleichen, da in der Regel relativ problemlos gehebelt in sie investiert werden kann

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Der Heini
vor 9 Stunden von The Statistician:

Die Kurse für den S&P 500 TR (^SP500TR) bekommst du auf Yahoo Finance ab 1988 tagesbasiert, also nahezu fast beginnend mit der Auflage. Leider eben nicht so eine lange Historie wie der bekannte S&P 500.

Danke, hatte immer SPXTR gesucht. Da der Thread eh shcon Offtopic ist und die mögliche Länge der Bärenmärkte für meine Risikoeinstellung maßgeblich ist, hier mal eine Grafik:

55553682_SP500TR.jpg.7889d5d4859f8528bea6ca34724b527d.jpg

Hoffe ist erkennbar, wollte nicht zu große Datei anhängen.

Wie man sieht ist der längste Bärenmarkt bzw. Dauer bis das Hoch wieder erreicht ist maximal ca. 6 Jahre von Mitte 2000 bis Mitte 2006. Ich meine ich hätte monatliche Schlussstände genommen zur Übersicht.

 

Leider erst ab 1988, ältere Kurse finde ich auch nicht, nur für den Kursindex, nicht den Performanceindex.

MSCI World ist hier ab 1971 zu finden, sieht aber ähnlich aus.

 

Das bestätigt mich etwas in meiner Ansicht, daß man höhere Aktienquote bzw. RK3 einsetzen kann, sofern man seine Grundkosten für 5 Jahre in RK1 hält. Wer garnicht an das Geld muß kann dann RK1 als Notgroschen auch niedriger ansetzen.

Wer noch andere Daten hat, immer her damit.

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Steve777
vor 7 Stunden von dagobertduck2204:

Denn wann kommt die Korrektur? Vielleicht kommt sie ja erst in 10 Jahren. Also was machen in den nächsten 10 Jahren? An der Seitenlinie stehen und zuschauen wie die Kurse fröhlich weiter nach oben laufen?

Das klingt alles sehr danach, als ob es nur schwarz oder weiß gibt (entweder gar nicht investieren oder voll rein).

Aber genau das ist doch der Punkt. Ich steh doch auch nicht an der Seitenlinie und sehe nur zu. Meine Aktienquote beträgt ca. 50% und mit den auch nicht risikoarmen Rohstoffen im Arero bin ich sogar noch weitaus höher. Ich halte daher den "Mittelweg" für einen recht guten Kompromiss, da man gut dabei ist, wenn es weiter rauf geht, aber gleichzeitig einen Crash nicht voll mitnimmt.

Nicht falsch verstehen - das soll echt keine Kritik sein an den "All-In-Leuten" hier (muss ja jeder selbst wissen, was er macht).

 

vor 6 Stunden von Laser12:

Fast immer habe ich den Eindruck, dass viel zu viel Liquidität bereit gehalten wird.

Ist bei mir fast genau anders herum. Ich hab mich ja selbst schon dabei erwischt bei der Überlegung, nur aufgrund der niedrigen Bankzinsen mehr Anteil in RK3 umzuschichten - totaler Blödsinn dieser Gedanke. Ich bin mit dieser Überlegung aber nicht allein hier.

Die Kombi "Verwöhnt durch langen Bullenmarkt + keine Zinsen mehr auf RK1" halte ich zumindest für eine nicht ungefährliche Mischung in Hinblick auf Entscheidungen für die Aufteilung von RK1 und RK3. Hier sage ich auch ehrlich - auch ich bin davor nicht gefeit aktuell und grübel viel, ob und was ich ändern soll.

 

vor 6 Stunden von Laser12:

Emotionen sind insbesondere im Risikobereich wichtiger als Fakten.

Das erzählst mal gewissen Usern hier - ich sehe schon, dass der Forumskasperl gleich wieder ums Eck kommt:)

 

vor 6 Stunden von Laser12:

Meine Beobachtung ist auch, dass ein Großteil der Beiträge im Forum sich immer wieder um anders formulierte extreme Risikoaversion und auch Volatitlitätsaversion dreht. Es geht bei gleicher Liquidität immer um höhere Renditeerwartungen ohne zusätzliche Risiken eingehen zu wollen. Wasche mir den Pelz, aber mach mich nicht nass! Das funktioniert nicht.

Das beschäftigt mich zugegeben auch sehr. Die Tabelle von Bigwigster hast gesehen oder? Ist das also alles Schmarrn? Es soll also völlig egal sein, ob man "nur Aktien + Cash" hält oder "eine Mischung aus vielen Assets"? Weißt du - das ist so ein Punkt, bei dem man sich fragen muss: "Liegen diese ganzen Wissenschaftler und Studien mehr falsch als ein Teil der User eines Forums?".

 

vor 6 Stunden von Laser12:

Wichtiger ist, ob man im Crash prozyklisch verkauft oder antizyklisch einkauft.

 

vor 6 Stunden von Laser12:

Market-Timing ist sehr schwierig und viele scheitern daran.

Diese beiden Sätze widersprechen sich doch etwas oder?

 

 

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Der Heini

@Steve777 Hast du mal in Gedanken durchgespielt, was ein Drawdown von 40% über 5 Jahre für dich bedeuten würde? Ich habs gemacht und realistisch (ohne Panik-Emotionen) bewertet und rein finanziell hätte ich dadurch wenig Einbußen, erst nach den 5 Jahren würde ich es richtig merken. Bin aber der Meinung, daß alle es dann merken werden die irgendwo investiert sind. Alle anderen merken es jetzt schon (Opportunitätskosten), blenden es nur aus.

 

Bem.: Mit Drawdown gehe ich von durchschnittlichem DD aus, also maxDD -60% und Erholung um 20% bis auf -40%, das könnte eine Näherung von 2000 und 2008 sein in etwa.

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Sapine
vor 9 Minuten von Der Heini:

 Da der Thread eh shcon Offtopic ist und die mögliche Länge der Bärenmärkte für meine Risikoeinstellung maßgeblich ist, hier mal eine Grafik:

Wenn Du wissen willst, wie lange Du bei einem Entnahmeplan "über Deine Verhältnisse" lebst, ist die Dauer von Bärenmärkten deutlich weniger wichtig, als die Frage, ob Du Dich oberhalb oder unterhalb Deiner Ziellinie befindest. Sowohl 2000 als auch 2008 gab es in den Jahren davor einen deutlichen Anstieg der Börsenkurse. Wenn Du also nicht unmittelbar vor dem Crash in Ruhestand gegangen bist, dann befindet sich Dein Depot mehr oder weniger stark oberhalb der Ziellinie. Angenommen Deine Pläne basieren auf einer Zielrendite von 5 % p.a., dann kannst Du zum Zeitpunkt des Crashs locker 20 % und mehr oberhalb dieser Linie liegen. Statt auf die Dauer des Bärenmarkts zu schauen, macht es mehr Sinn, zu prüfen, wie lange es dauert, bis Du die Deine Zielgerade wieder erreichst. Dann wirst Du auch sehen, dass langfristige Seitwärtsmärkte eine größere Gefahr sind als eher kurzfristige Bärenmärkte. Ich hab das mal skizziert, wobei die Linien fiktiv sind und nicht 5 % entsprechen werden. 5 Jahre Cash hätten dem Aussteiger vom Jahr 2000 nicht gereicht. 

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Steve777
· bearbeitet von Steve777

@Der Heini

Danke für deine Anmerkung.

 

Glaube mir - ich hab schon alle möglichen Szenarien durchgespielt und das mit mehreren Depotvarianten.

Es werden jetzt sicherlich einige den Kopf schütteln, aber die Risikotragfähigkeit selbst ist denke ich bei mir vielleicht gar nicht das Problem.

Höchstwahrscheinlich (passieren kann ja immer was im Leben) bin ich auf mein komplettes Depot gar nicht mehr angewiesen im Laufe meines Lebens. Ich müsste mit etwas Glück wohl im Ruhestand nicht mal was entnehmen.

Mein Problem dürfte eher die Risikotoleranz sein. Auch, wenn mir klar ist, dass ein Buchverlust von 40% etc sehr wahrscheinlich nur vorübergehend ist und Aktien langfristig vermutlich immer so rentabel sein werden, wie sie es meist waren - mir sind da trotzdem zu viele unbekannte Variablen in der Zukunft. Ich bin kein Crash-Prophet und sehe entsprechend auch nicht alles so schwarz, wie ein Dirk Müller, aber diese teils doch recht einseitige "heile Welt", die hier im Forum oft so rüberkommt (ist nicht böse gemeint), betrachte ich auch etwas skeptisch. Mir ist klar - es ist ein Wertpapierforum - was soll man da schon erwarten im Schnitt von allen Usern - dass sie einem eher abraten, in Aktien zu gehen???? Der Aufenthalt hier im Forum ist einerseits toll, weil man viel lernen kann. Er kann aber auch (wie in jedem anonymen Forum) extrem beeinflussen und einen zu dummen Entscheidungen bringen (auch das ist nicht böse gemeint).

 

Ich denke, ich werde einfach weiter bei meinem Mittelweg bleiben.

Mein Vorteil ist: Ich bin nicht darauf angewiesen, meine finanziell eh schon glückliche Situation großem Risiko auszusetzen. Mir reicht eine kleinere Rendite auch aus. Lieber hab ich weniger Drawdown im Crash. Mehr wie 50k möchte ich einfach nicht ins Minus rutschen (zumindest mit der aktuellen Depotgröße).

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hund555
vor 10 Stunden von alsuna:

Ja, das ist klar. Ich fragte nach deiner Art es zu rechnen, damit ich in den diversen Diskussionen weiß, wie du es meinst. 

In den meisten Fällen meine ich die Performance, aber es kommt worüber ich gerade rede.

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wuwei
vor einer Stunde von Der Heini:

(...)hier mal eine Grafik (...)

Wer noch andere Daten hat, immer her damit.

 

SP500-Total-Return-TimeToBreakeven-051419.png

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migieger
Am 12.2.2020 um 21:37 von odensee:

Wie ein Ü60er anlegt, der zu einem Teil Kapitalverzehr betreibt/betreiben muss, würde mich sehr interessieren.

Alle Einnahmen (Rente(n), Tages-/Festgeld, Anleihen, Mieten etc. plus Depot mit 50 % draw down) muessen meinen Verbrauch decken bis ich 85 Jahre alt bin.
In meinem Fall ist Tagesgeld zu Depot etwa 50/50 aufgeteilt. 

Also z.B. 160k Tagesgeld und 160k Depot, weil ich zasaetzl. zu Renten(n), Mieten noch 240k brauche bis ich 85 bin (20 Jahre lang 1k/Monat).
 

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Steve777

Was ist, wenn du 95 oder noch älter wirst?

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Der Heini
vor 16 Minuten von wuwei:

 

 

Hast du mal einen Link zu der Grafik? Real S&P500 TR kann ich so nichts mit anfangen, inkl. Inflation oder was rechnen die da rein ums real zu machen? Die Höhe kommt mir auch komisch vor.

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migieger
vor 16 Minuten von Steve777:

Was ist, wenn du 95 oder noch älter wirst?

Oder das Depot 75 % verliert, oder ich ein Pflegefall werde, oder oder...
Die flapsige Antwort: dann muss ich "hartzen".
Die weniger flapsige Antwort: statistisch werde ich 80, hoehere draw downs als rd. 50 % gab's noch nicht, "nur" 40 % der Aelteren werden Pflgefaelle.

Tatsache ist, ich kann nicht alles planen, deshalb gehe ich davon aus/hoffe ich, dass die verbleibenden 20 Jahre ggf. Moeglichkeiten zum Gegensteuern geben...

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Steve777
· bearbeitet von Steve777

@Heini

Vielleicht hilft dir der Uniglobal-Chart etwas:

https://www.fondsweb.com/de/DE0008491051

 

Der startet immerhin 1960.

Wenn man den Bereich im Chart unten eingrenzt, erkennt man z.B.:

Wer 1960 eingestiegen wäre und sonst nix gemacht hätte, hätte Stand 1975 absolut nix verdient.

Je nach Einstiegszeitpunkt kann man dort auch andere Zeiträume "erwischen", in denen man sehr lange fast nix verdient hat (Okt 1960 bis Okt 1978 z.B. nur 11% Gewinn).

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wuwei
vor 19 Minuten von Der Heini:

Hast du mal einen Link zu der Grafik? Real S&P500 TR kann ich so nichts mit anfangen, inkl. Inflation oder was rechnen die da rein ums real zu machen? Die Höhe kommt mir auch komisch vor.

Kann den Beitrag nicht finden. War von dieser Seite:

https://realinvestmentadvice.com/real-investment-daily/

 

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Nachdenklich
vor einer Stunde von wuwei:

 

SP500-Total-Return-TimeToBreakeven-051419.png

@wuwei

Danke für diese Graphik.

Ich habe sie mir mal abgespeichert. Das ist eine gute Argumentationshilfe, wenn es mal wieder um den Cost-Average-Effekt geht.

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chirlu
vor einer Stunde von Der Heini:

Real S&P500 TR kann ich so nichts mit anfangen, inkl. Inflation oder was rechnen die da rein ums real zu machen?

 

Ja, inflationsbereinigt (= real) und mit Wiederanlage von Dividenden (= TR).

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Steve777
vor 17 Minuten von Nachdenklich:

Das ist eine gute Argumentationshilfe, wenn es mal wieder um den Cost-Average-Effekt geht.

Positiv oder negativ?

Kommer hält vom Sparplan ja nicht viel.

vor 1 Minute von chirlu:

Ja, inflationsbereinigt (= real)

Sicher? Wo steht das? Das wäre heftig.

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west263
vor 3 Minuten von Steve777:

Kommer hält vom Sparplan ja nicht viel.

völlig schnuppe, was der Kommer davon hält.

Nicht jeder kann permanent mit Einmalkäufen Wertpapiere erwerben. Von daher, wer es nur mit kleinem Geld per Sparplan realisieren kann, soll dieses tun.

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chirlu
vor 9 Minuten von Steve777:

Sicher? Wo steht das?

 

Erstes Wort ganz links oben …

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smarttrader
Am 13.2.2020 um 10:10 von hund555:

Das ist einfach falsch, du ignorierst Dividenden, welche zu der Zeit (sehr) hoch waren.

Dividendentitel sind toll, sie senken die Volalität. Rendite und Risiko wird verringert, Cashflow verbessert.

 

Aktuell steht Rendite für mich ganz oben, und da bevorzuge ich eine kleine Position < 20% zur Stabilisierung.

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Nachdenklich
vor 23 Minuten von west263:

völlig schnuppe, was der Kommer davon hält.

Ist eine solche Aussage in diesem Forum nicht "Gotteslästerung"?

Aber Du hast natürlich recht.

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west263
vor 6 Minuten von Nachdenklich:

Ist eine solche Aussage in diesem Forum nicht "Gotteslästerung"?

ja ist es. Deswegen habe ich ja auch eine Ewigkeit, 10sek lang nachgedacht, ob ich das so schreiben darf. :P

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hund555
· bearbeitet von hund555
vor 52 Minuten von smarttrader:

Dividendentitel sind toll, sie senken die Volalität. Rendite und Risiko wird verringert, Cashflow verbessert.

 

Aktuell steht Rendite für mich ganz oben, und da bevorzuge ich eine kleine Position < 20% zur Stabilisierung.

In langen Vergangenheit war es so, dass Rendite eher erhöht war.

 

(ob mit Nullzinsen es anders in Zukunft aussehen wird, wird man sehen)

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Der Heini
vor 6 Stunden von wuwei:

Kann den Beitrag nicht finden. War von dieser Seite:

https://realinvestmentadvice.com/real-investment-daily/

 

Aber ich hab ihn gefunden:

https://realinvestmentadvice.com/strike-three-the-next-bear-market-ends-the-game/

 

Sehr informativ, sollte man lesen- und dann vergessen, sonst ist das WPF-Forum leer und keiner mehr an der Börse.

 

Im Grunde gehts darum, daß die Durchschnittsrendite der Buy-and-Hold-Anhänger (100 Jahre) unrealistisch ist, da Bärenmärkte in sehr kurzer Zeit zerstören, was die Bullenmärkte gewonnen haben und man daher in seinem eigenen relativ kurzen Börsenleben (30 Jahre) kaum genug Gewinn erziehlen kann, da der nächste Bärenmarkt alles wieder vernichten wird. Also keine 8% Rendite annehmen sondern viel weniger, am Ende sagt er 6%, zwischendurch liest es sich noch weniger.

 

Zitat

that you must compensate for both starting period valuations and variability in returns when making future return assumptions. If you calculate your retirement plan using a 6% compounded growth rates (much less 8% or 10%) you WILL fall short of your goals.

 

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