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Randa-Michi

Strompreise: Wo geht die Reise hin? (cum Atomstrom)

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Undercover
vor 8 Stunden von DancingWombat:

Erklärst du mir die Logik? Sinkt eine Preiskomponente, dann sinkt, ceteris paribus, auch der Endpreis. Sofern sich natürlich eine andere Komponente erhöht ist es ggf. nur dämpfend. 

 

Das bringt genauso viel oder wenig wie die Senkung einer anderen Preiskomponente...

Nein, die Steuern werden auf den vereinbarten Netto-Preis erhoben.

Wenn die sinken dann sinkt auch der Endpreis. Das hat man ja ab Juli 2020 gesehen.

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DancingWombat
· bearbeitet von DancingWombat
vor 15 Stunden von Undercover:

Nein, die Steuern werden auf den vereinbarten Netto-Preis erhoben.

Wenn die sinken dann sinkt auch der Endpreis. Das hat man ja ab Juli 2020 gesehen.

Hier muss man unterscheiden um welche Steuer es geht. Die MWSt hat den Nettopreis als Referenz. Die Stromsteuer wie auch die EEG Umlage, Netzentgelte... sind fix pro kWh.

Aber nochmal: Am Ende spielt es keine Rolle welche Position man senkt. Solange die anderen Positionen gleich bleiben wird der Endpreis sinken.

 

Ergänzung: Es ist nicht ganz egal welche Position man senkt. Bei der MWSt würden nur Endverbraucher und nicht die Unternehmen profitieren. Bei allen anderen Positionen schließt man die Unternehmen mit ein (bis auf wenige Ausnahmen bei Unternehmen die eine Umlagebefreiung haben).

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Schwarzwälder80

 

 

Der Herr Sinn hat recht gute Argumente.  Leider stimmt das...und die E. Wende ist nicht so leicht.

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YingYang
vor 34 Minuten von Schwarzwälder80:

 

 

Der Herr Sinn hat recht gute Argumente.  Leider stimmt das...und die E. Wende ist nicht so leicht.

Herr Herr Sinn in den letzten 10 Jahren schon bei irgendeinem Thema Recht behalten? Wie viele Länder sind schon aus dem Euro ausgetreten?

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
Am 16.3.2022 um 02:10 von Undercover:

Wie kann man auf die Idee kommen eine Senkung der EEG-Umlage würde den Kunden irgendwie entlasten?  :wallbash:

Sind die Leute total verblödet?

 

Sorry, aber wie kann man das nicht verstehen? Würde die EEG-Umlage nicht abgeschafft, dann würdest du halt 3.7ct/kWh in 2022 mehr zahlen, zusätzlich zum steigenden Börsenpreis. Das die Abschaffung der EEG-Umlage jetzt wieder durch die teurere Beschaffung von Strom aufgefressen wird (oder sogar mehr als aufgefressen) ist davon unabhängig. Übrigens würde die EEG-Umlage sowieso spätestens nächstes Jahr wegfallen, wenn die Strompreise auf dem Niveau bleiben würden - denn dann braucht man nicht mehr viel Differenz auszahlen und die teuren Altanlagen fallen immer mehr raus.

Die Corona Zuschüsse 2020 wurden dank dem hohen Strompreis schon wieder "eingeholt", von daher ist die jetzt beschlossene Abschaffung der EEG-Umlage eher günstig für die Politik und kostet nicht furchtbar viel...

image.png.af4a9fbdfbc7a2ff68cb2c15fca2884f.png

Der Vorteil an der Abschaffung der EEG-Umlage ist, dass es den Privatpersonen und den kleineren Unternehmen zu gute kommt, die energieintensiven Unternehmen waren auch jetzt schon befreit bzw. du hast für sie mitgezahlt. Tatsächlich hatten die energie intensiven Unternehmen durch den "Merit Order" Effekt sogar das letzte Jahrzehnt geringere Beschaffungspreise - eben wegen dem EEG Ausbau.

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Schwarzwälder80
Am 17.3.2022 um 08:53 von YingYang:

Herr Herr Sinn in den letzten 10 Jahren schon bei irgendeinem Thema Recht behalten? Wie viele Länder sind schon aus dem Euro ausgetreten?

Ja oft genug.  Siehe hohe Inflation im Euro Bereich. Hat direkt mit der Zunahme der Geldmenge zu tun. Sinn hatte davor bereits gewarnt.

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chirlu
vor 8 Minuten von Schwarzwälder80:

Siehe hohe Inflation im Euro Bereich. Hat direkt mit der Zunahme der Geldmenge zu tun.

 

Wenn also die Geldmenge nicht zugenommen hätte, dann hätten die teureren Energieimporte keine Auswirkung auf die Verbraucherpreise gehabt?

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Schwarzwälder80
· bearbeitet von Schwarzwälder80
vor 39 Minuten von chirlu:

 

Wenn also die Geldmenge nicht zugenommen hätte, dann hätten die teureren Energieimporte keine Auswirkung auf die Verbraucherpreise gehabt?

Sorry was soll der Unfug!

 

Das kommt noch on top drauf...stellen Sie sich bitte nicht blöd.

Das kann der Statistiker übrigens alles berechnen.

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HalloAktie

Das ist aber nicht die Inflation, die Sinn prognostiziert hat. Kerninflation 2-3 Prozent und die Differenz komplett angebotsbedingte Inflation bei Kraftstoff-/Energiepreisen.

Der hatte gaaaannnz andere Zahlen im Kopf, das sollte komplett aus dem Ruder laufen. Ich meine, wir können da schlechtestenfalls noch hinkommen, aber aktuell: nein.

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YingYang
Am 19.3.2022 um 09:22 von Schwarzwälder80:

Sorry was soll der Unfug!

 

Das kommt noch on top drauf...stellen Sie sich bitte nicht blöd.

Das kann der Statistiker übrigens alles berechnen.

Dann bitte mal die Berechnungen zeigen. Muss ja Studien dazu geben, oder?

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oktavian
Am 17.3.2022 um 09:44 von slowandsteady:

Sorry, aber wie kann man das nicht verstehen? Würde die EEG-Umlage nicht abgeschafft, dann würdest du halt 3.7ct/kWh in 2022 mehr zahlen, zusätzlich zum steigenden Börsenpreis.

Die Abschaffung der Kostentransparenz führt nicht zu einer Senkung der Kosten. Altanlagen werden weiter garantiert vergütet nach EEG. Zahlen muss es der Steuerzahler oder zukünftige Generationen. Schon jetzt werden die vollen Kosten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes durch einen Bundeszuschuss für den Stromkunden verschleiert. Teile der Einnahmen aus der neuen nationalen CO2-Bepreisung werden seit 2021 zur Senkung der EEG-Umlage verwendet.

Am 17.3.2022 um 09:44 von slowandsteady:

Übrigens würde die EEG-Umlage sowieso spätestens nächstes Jahr wegfallen, wenn die Strompreise auf dem Niveau bleiben würden - denn dann braucht man nicht mehr viel Differenz auszahlen und die teuren Altanlagen fallen immer mehr raus.

Wie schon oft diskutiert, kann man keine durchschnittlichen Strompreise an der Börse ansetzen.

 

Man kann nicht einfach durchschnittliche Einspeisevergütungen kleiner durchschnittlicher Börsenpreis = keine EEG Umlage rechnen, sondern muss realistisch rechnen.

 

Anhand der folgenden Grafik, sieht man die stark gefallenen Vergütungen für neue Anlagen. In den alten Anlagen sind jedoch noch sehr hohe Vergütungen  enthalten, die mit 100% Sicherheit zu Kostenbelastungen führen (bei PV insbesondere wenn zum gleichen Zeitpunkt sehr viel Windenergie zur Verfügung steht und der Börsenpreis niedrig ist).

Richtig ist, dass die hohen Belastungen mit der Zeit entfallen, da die Vergütung nicht unbegrenzt lange garantiert wurde.

grafik.thumb.png.1ae3dec371f5db9f99fc5eb50924885f.png

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 1 Stunde von oktavian:

Die Abschaffung der Kostentransparenz führt nicht zu einer Senkung der Kosten. Altanlagen werden weiter garantiert vergütet nach EEG. Zahlen muss es der Steuerzahler oder zukünftige Generationen. Schon jetzt werden die vollen Kosten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes durch einen Bundeszuschuss für den Stromkunden verschleiert. Teile der Einnahmen aus der neuen nationalen CO2-Bepreisung werden seit 2021 zur Senkung der EEG-Umlage verwendet.

Die EEG-Umlage kalkuliert neuen Anlagen für 20 Jahre einen festen Abnahmepreis. Üblicherweise war Vergütung > Börsenpreis. Steigt nun der Börsenpreis, so wird die Differenz geringer, und die EEG-Umlage wird weniger. Die Kosten werden aber natürlich nicht weniger.

vor 1 Stunde von oktavian:

Anhand der folgenden Grafik, sieht man die stark gefallenen Vergütungen für neue Anlagen. In den alten Anlagen sind jedoch noch sehr hohe Vergütungen  enthalten, die mit 100% Sicherheit zu Kostenbelastungen führen (bei PV insbesondere wenn zum gleichen Zeitpunkt sehr viel Windenergie zur Verfügung steht und der Börsenpreis niedrig ist).

Das ist mir bewusst. Aber genau das war ja so gewollt - der Staat garantiert einen Abnahmepreis für 20 Jahre, um EEG zu subventionieren. Ohne das EEG hätte vor 20 Jahren niemand eine Photovoltaik-Anlage gebaut, da diese niemals kostendeckend gewesen wären - Photovoltaik war viel zu teuer in der Anschaffung und nur für seltene Nischen wie Inselanlagen in einer abgelegenen Berghütte interessant. Das es heute billige Photovoltaik gibt, die für <10ct/kWh kostendeckend produzieren kann, liegt an den Skaleneffekten, die niemals eingetreten wären, hätte man nicht anfangs "angeschoben". Also tatsächlich mal ein Beispiel wo die deutsche Politik langfristig gedacht hat - leider nicht langfristig genug, jetzt haben wir kaum mehr Solar/Windkraft-Firmen.

 

Ein "nicht faire" Regelung am EEG war die EEG-Umlage, bei der Großindustrie von der EEG-Umlage befreit wurde, damit sie wettbewerbsfähig bleibt. Damit wurde eine künstliche Marktverzerrung zwischen Haushalten/Kleinunternehmen und Großverbrauchern geschaffen. Durch das EEG steht mittags/bei Wind ein hohes, manchmal sogar Überangebot an Stromerzeugung zur Verfügung, das so oder so von den "Nicht-Befreiten" bezahlt werden muss und quasi keine Grenzkosten hat. Dadurch wurde es für Großverbraucher nach EEG-Einführung billiger als es ohne EEG der Fall gewesen wäre. Für alle Nicht-EEG-Befreiten (zB Haushalte) wurde es natürlich deutlich teurer, weil der Strom nicht zu Marktpreisen, sondern zu den hohen Preisen aus deiner Grafik "zwangseingekauft" wurde. Von der Abschaffung der EEG-Umlage profitieren also alle, die nicht davon befreit waren, die anderen zahlen in Zukunft "mehr". Sind wir uns soweit einig?

image.png

Bild ist aus Wikipedia "Merit Order Effekt" und Stand 2008. Heute sieht es anders aus, weil wir zu Spitzenzeiten langsam an 100% Last durch EEG kommen, aber es geht ja auch um die historische Betrachtung.

vor 1 Stunde von oktavian:

Wie schon oft diskutiert, kann man keine durchschnittlichen Strompreise an der Börse ansetzen.

Natürlich nicht stumpf den 24h "Durchschnitt", aber es gibt die Rechengröße "Marktwert Solar". Das beschreibt, wie teuer man den Strom aus eine PV-Anlage in D auf einem Monat gerechnet direkt an der Börse verkaufen hätte können. Januar und Februar 2022 lagen wir hier bei 17.8ct/kWh bzw. 11.8ct/kWh. Würde es kein EEG geben, könnte man trotzdem Photovoltaik bauen und (ungefähr) zu diesen - nicht für 20 Jahre garantierten - Preisen einspeisen.

Die EEG-Umlage wird jedes Jahr am Beginn vom Jahr festgelegt. Wie hoch sie ca. sein muss, wird abgeschätzt, aber so extreme Ereignisse wie die aktuelle Rohstoffkrise sind da natürlich nicht vorab berücksichtigt. Wie in meiner Grafik ersichtlich, wären die Corona-Zuschüsse vom Bund zum EEG-Konto gar nicht notwendig gewesen - wir wären so oder so deutlich ins Plus gekommen, insb. in den letzten 3 Monaten mit nochmal deutlich höheren Börsenpreisen.

 

Was ich nicht berücksichtigt habe, sind die Auswirkungen von Erneuerbaren auf andere Umlagen wie Netzentgelte oder längerfristige Auswirkungen wie zB die Veränderung der nicht-erneuerbaren Kraftwerkskapazität durch Erneuerbare. Das ist aber auch kaum zu berechnen und je nach Studie kommen andere Zahlen raus.

 

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oktavian
vor 12 Minuten von slowandsteady:

Von der Abschaffung der EEG-Umlage profitieren also alle, die nicht davon befreit waren, die anderen zahlen in Zukunft "mehr". Sind wir uns soweit einig?

oberflächlich ist das korrekt. Langfristige Folgen sind eben der Verlust von energieintensiven Arbeitsplätzen. Wir importieren dann durch Produktimporte den billigeren Strom aus dem Ausland. Es kommt zu Verdrängungseffekten. Man sieht solche Effekte im Umweltbereich, wo dreckigere Produkte gerne importiert werden, um die inländische CO2 Bilanz zu verbessern. Mit dem Gaspreis in den USA kann z.B. die chemische Industrie bei manchen Produkten derzeit auf dem Weltmarkt nicht konkurrieren.

 

vor 16 Minuten von slowandsteady:

Was ich nicht berücksichtigt habe, sind die Auswirkungen von Erneuerbaren auf andere Umlagen wie Netzentgelte oder längerfristige Auswirkungen wie zB die Veränderung der nicht-erneuerbaren Kraftwerkskapazität durch Erneuerbare. Das ist aber auch kaum zu berechnen und je nach Studie kommen andere Zahlen raus.

klar ist aber, dass diese kostensteigernd wirken.

 

Generell stimme ich zu, dass höhere Strompreise zu niedrigeren EEG-Verlusten führen, aber am Ende sind dann eben die Preise insgesamt leider höher. Das schlägt dann auch auf den Endverbraucher durch. Noch habe ich einen 12-Monatsvertrag zu OK- Preisen.

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YingYang
vor 17 Stunden von oktavian:

Generell stimme ich zu, dass höhere Strompreise zu niedrigeren EEG-Verlusten führen, aber am Ende sind dann eben die Preise insgesamt leider höher. Das schlägt dann auch auf den Endverbraucher durch. Noch habe ich einen 12-Monatsvertrag zu OK- Preisen.

Ja, nur liegen die höheren Strompreise nicht an erneuerbaren Energien, sondern an hohen Rohstoffpreisen.

Im Gegenteil. Hätte man nicht 20 Jahre geschlafen, wäre Deutschland jetzt fein raus.

 

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DancingWombat
vor 14 Minuten von YingYang:

Ja, nur liegen die höheren Strompreise nicht an erneuerbaren Energien, sondern an hohen Rohstoffpreisen.

Im Gegenteil. Hätte man nicht 20 Jahre geschlafen, wäre Deutschland jetzt fein raus.

 

Die Erneuerbaren Energien tragen sogar dazu bei das die Kosten geringer ausfallen. 

Beim Strommarkt ist es eine sog. Pay as cleared Preissetzung, d.h. das teuerste noch bezuschlagte Gebot bestimmt den Preis für alle. Durch die Erneuerbaren ist die Merit Order Kurve im unteren Bereich sehr flach. Bei einem weiteren Zubau werde teure Kraftwerke mehr und mehr verdrängt. 

Die Preise sind momentan sehr hoch, da Gaskraftwerke (die oft die teuersten sind) entsprechend hohe Kosten haben. 

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oktavian
vor 4 Stunden von YingYang:

Ja, nur liegen die höheren Strompreise nicht an erneuerbaren Energien, sondern an hohen Rohstoffpreisen.

Im Gegenteil. Hätte man nicht 20 Jahre geschlafen, wäre Deutschland jetzt fein raus.

Kohle und Uran wären recht einfach lagerbar gewesen - zu niedrigen Preisen eingekauft und damit kalkulierbar. Es hat schon etwas mit der Politik zu tun und nicht nur den Tagespreisen bei Rohstoffen. Kavernen zum Speichern von Gas/Öl sind nur begrenzt vorhanden. Die Leistung der Erneuerbaren ist nicht seriös konstant genug, so dass konventionelle Reserven vorhanden sein müssen, solange es keinen Durchbruch bei Speichertechnologien gibt.

In meinen Augen haben wir derzeit viele alte und teure Anlagen wegen des EEG. Ich war für einen späteren Ausbau zu niedrigeren Preisen und bei höherer Leistung/Fläche und Subventionierung möglichst nur von Forschung/Testanlagen. Die Subventionen haben uns zurückgeworfen und leider durch die Umverteilung von arm zu reich, die Erneuerbaren negativ besetzt. Dennoch sinken die Erzeugerpreise für erneuerbare Neuanlagen und damit sollte der Strompreis langfristig auch wieder fallen, wenn die Politik nicht wieder preissteigernd eingreift.

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YingYang
· bearbeitet von YingYang
vor 9 Minuten von oktavian:

Kohle und Uran wären recht einfach lagerbar gewesen - zu niedrigen Preisen eingekauft und damit kalkulierbar. Es hat schon etwas mit der Politik zu tun und nicht nur den Tagespreisen bei Rohstoffen. Kavernen zum Speichern von Gas/Öl sind nur begrenzt vorhanden. Die Leistung der Erneuerbaren ist nicht seriös konstant genug, so dass konventionelle Reserven vorhanden sein müssen, solange es keinen Durchbruch bei Speichertechnologien gibt.

In meinen Augen haben wir derzeit viele alte und teure Anlagen wegen des EEG. Ich war für einen späteren Ausbau zu niedrigeren Preisen und bei höherer Leistung/Fläche und Subventionierung möglichst nur von Forschung/Testanlagen. Die Subventionen haben uns zurückgeworfen und leider durch die Umverteilung von arm zu reich, die Erneuerbaren negativ besetzt. Dennoch sinken die Erzeugerpreise für erneuerbare Neuanlagen und damit sollte der Strompreis langfristig auch wieder fallen, wenn die Politik nicht wieder preissteigernd eingreift.

Ich finde es beeindruckend, dass es für viele nur entweder oder gibt. Wenn man für den Ausbau der EEG ist, dann wird gleich mit 100% Abdeckung argumentiert.

Man wäre aber schon in einer deutlich komfortableren Lage, wenn man einfach mehr gemacht hätte.  Jedes Windrad mehr reduziert die Abhängigkeit von russischem Gas. Muss ja gar nicht 100% sein. Aber Kapazitäten, die im bestcase (Also windreiche Tage) für 100% reichen würden, würden uns schon in Lage bringen in der wir Putin mal die kalte Schulter zeigen könnten. Und in einem solchen Szenario müsste man 0 kWh speichern. In so einer Situation sind wir aber noch  lange nicht. Dank 10H und Co.

Subventionierung von Technologie braucht es nicht. Die Produktion von Solar wird eh nicht in Deutschland stattfinden, sondern in Billiglohnländern. Die niedrigeren Preise, die wir jetzt sehen, sind auch weniger das Resultat von technologischem Fortschritt, sondern schlicht Skaleneffekte und einer Produktion in China.

Deshalb hätte jedes Verzögern des Ausbaus, rein gar nichts gebracht, sondern nur die Abhängigkeit von Kohle, AKWs und Gas weiter schön hoch gehalten und den Ausstieg erschwert.

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oktavian
vor 3 Minuten von YingYang:

Jedes Windrad mehr reduziert die Abhängigkeit von russischem Gas.

Das 'Gasproblem' ist nicht primär auf die Stromerzeugung bezogen. In der Industrie müssen teils hohe Temperaturen erreicht werden - da ist Gas derzeit nicht konkurrenzfähig ersetzbar. Hinzu kommt das Heizen u.a. von Büros und Wohnungen - wobei hier mit geringer Temperaturdifferenz gearbeitet werden kann, was eine Umstellung auf Wärmepumpe möglich macht.

 

Bei den Windrädern ist es nun so, dass teure Altanlagen gute Flächen belegen. Hier hätte man in den letzten paar Jahren viel leistungsstärkere Anlagen zu niedrigeren Kosten per kwH bauen können, wenn dort nicht schon subventionierte Anlagen stehen würden. Beim Ausbau fehlen uns nämlich sinnvolle Standorte an Land, welche die niedrigsten Kosten aufweisen. Man kann das mit Realoptionen theoretisch analysieren. Im Prinzip hat man Call-Optionen mit sinkenden strike Preis und Deutschland hat in meinen Augen zu heftig bei den höheren strikes zugekauft und damit auch Flächen blockiert (Wasser unter der Brücke).

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YingYang
· bearbeitet von YingYang
vor 9 Minuten von oktavian:

Das 'Gasproblem' ist nicht primär auf die Stromerzeugung bezogen. In der Industrie müssen teils hohe Temperaturen erreicht werden - da ist Gas derzeit nicht konkurrenzfähig ersetzbar. Hinzu kommt das Heizen u.a. von Büros und Wohnungen - wobei hier mit geringer Temperaturdifferenz gearbeitet werden kann, was eine Umstellung auf Wärmepumpe möglich macht.

Schon wieder. Zwischen komplett auf Gas verzichten und auf gar kein Gas verzichten gibt es noch was, oder meinst du nicht?

Glaubst du es wäre uns nicht schon geholfen, wenn man kein Gas mehr zur Stromerzeugung bräuchte?

Zitat

 

Bei den Windrädern ist es nun so, dass teure Altanlagen gute Flächen belegen. Hier hätte man in den letzten paar Jahren viel leistungsstärkere Anlagen zu niedrigeren Kosten per kwH bauen können, wenn dort nicht schon subventionierte Anlagen stehen würden. Beim Ausbau fehlen uns nämlich sinnvolle Standorte an Land, welche die niedrigsten Kosten aufweisen.

Nein, eigentlich gibt es genug Standorte. Es wird nur von Ideologen gerne der Naturschutz vorgeschoben um das zu verhindern:

Windkraft - nein danke? Wie Deutschland gegen Windräder kämpft - FOCUS Online

Realer Irrsinn: Lautsprecher gegen Adler | extra 3 | NDR - YouTube

 

 

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Gast230219
· bearbeitet von Chris611

Gibt es eigentlich ein realistisches Szenario, dass der Strompreis für Verbraucher irgendwann (langfristig) günstiger werden könnte?

 

Klar, auch bei 100% erneuerbar muss ständig in Instandhaltung und Neubau investiert werden. Dennoch muss es neben dem Faktor Umweltschutz und Nachhaltigkeit auch ein Ziel sein, dass Strom günstiger wird.

 

Auch wenn in Deutschland oft alles etwas langsam geht finde ich doch, dass wir auf einem ganz guten Weg sind (im Vergleich zum Rest der Welt).

 

  • 2013 = 147 TWh (27,2 %)
  • 2014 = 156 TWh (29,3 %)
  • 2015 = 180 TWh (33,0 %)
  • 2016 = 181 TWh (33,2 %)
  • 2017 = 207 TWh (37,9 %)
  • 2018 = 215 TWh (40,0 %)
  • 2019 = 232 TWh (45,5 %)
  • 2020 = 242 TWh (50,3 %)
  • 2021 = 225 TWh (45,8 %)
  • 2022 = 077 TWh (52,1 %) aktuell

Quelle: https://energy-charts.info/charts/energy_pie/chart.htm?l=de&c=DE&year=

 

Es wird hier ja nur das Verhältnis von erneuerbarer Energie zu gesamt produzierter Energie veranschaulicht.

Gibt es auf irgendeiner Seite auch Zahlen, wie es inkl. Zu- und Verkäufe aussieht?

 

Theoretisch wären 100 % erneuerbar ja kein Problem. Kohle, Öl und Gas aus, Fehlmenge zukaufen und schon hätte man im eigenen Land 100 % erneuerbare Erzeugung.

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Backoffice

Primärenergiebedarf zählt. Und das dauert noch lange...(wenn ich es richtig in Erinnerug habe waren es 2021 8%, kann gerne korrigiert werden)

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Maikel
vor einer Stunde von Chris611:

Klar, auch bei 100% erneuerbar muss ständig in Instandhaltung und Neubau investiert werden. Dennoch muss es neben dem Faktor Umweltschutz und Nachhaltigkeit auch ein Ziel sein, dass Strom günstiger wird.

Warum?

Je günstiger der Strom ist, umso mehr wird davon verbraucht. Und um so stärker muß die Landschaft verspargelt werden usw.

 

Die Zeiten, in denen man z.B. auf Grundlage der Atomenergie von problemlos zu erzeugenden endlosen Mengen von Strom geträumt hat, sind vorbei.

Heute gilt die Erkenntnis, daß jegliche Stromerzeugung (incl. Verteilung etc.) eine Belastung für Natur und Umwelt ist; je nach Art der Erzeugung nur anders.

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Gast230219
vor 5 Minuten von Maikel:

Warum?

Je günstiger der Strom ist, umso mehr wird davon verbraucht. Und um so stärker muß die Landschaft verspargelt werden usw.

 

Die Zeiten, in denen man z.B. auf Grundlage der Atomenergie von problemlos zu erzeugenden endlosen Mengen von Strom geträumt hat, sind vorbei.

Heute gilt die Erkenntnis, daß jegliche Stromerzeugung (incl. Verteilung etc.) eine Belastung für Natur und Umwelt ist; je nach Art der Erzeugung nur anders.

Rebound Effekt? Mhh, mag vielleicht auf einige zutreffen. Sicherlich aber nicht auf die komplette Gesellschaft.

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Paterlexx
vor 4 Minuten von Maikel:

Warum?

Je günstiger der Strom ist, umso mehr wird davon verbraucht. Und um so stärker muß die Landschaft verspargelt werden usw.

 

Die Zeiten, in denen man z.B. auf Grundlage der Atomenergie von problemlos zu erzeugenden endlosen Mengen von Strom geträumt hat, sind vorbei.

Heute gilt die Erkenntnis, daß jegliche Stromerzeugung (incl. Verteilung etc.) eine Belastung für Natur und Umwelt ist; je nach Art der Erzeugung nur anders.

Das Problem mit der Energie ist nicht mehr die Gewinnung sondern die Speicherung. Wenn das Problem effizient gelöst wäre (Man denke an die Patente die bei den Öl-Multis im Keller schlummern), dann würde die Umwelt fast nicht mehr geschädigt werden.

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bmi
vor 6 Minuten von Maikel:

Je günstiger der Strom ist, umso mehr wird davon verbraucht. Und um so stärker muß die Landschaft verspargelt werden usw.

Energieverbrauch ist ein Zeichen für Fortschritt, schau dir mal die Kardaschow-Skala an. Die Energiegewinnung muss nachhaltiger werden. Ein zunehmender Energieverbrauch ist unter der Vorraussetzung etwas sehr positives. 

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