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Mixalot

Steuerliche Situation von ETF in Österreich

Empfohlene Beiträge

DonLuigi
vor 6 Minuten von nougat:

Ahhh, du meinst damit die Steuererklärung an das Finanzamt, falls du das alles selber versteuern willst.

 

Dann stimm ich dir zu: In diesem Fall könnte es passieren, dass du durch unglückliche Meldungszeitpunkte eine Position entweder zweimal oder gar nicht versteuern müsstest.

Das Ganze wäre bei einem steuereinfachen Broker aber genau das gleiche: Die Meldungen würden dann eben automatisch in den Verlusttopf des gleichen Jares gerrechnet werden.

genau, ich hab's auch so verstanden - zum Zeitpunkt der Meldung auf profitweb gilt der Ertrag als zugeflossen, das Geschäftsjahr ist dabei ganz egal. Sprich Meldung 2019 -> in Steuererklärung des Jahres 2019. Ist natürlich toll, wenn es dann zwei Meldungen im selben Jahr gibt (z.b. 1x Anfang Jänner und 1x Ende Dezember). Aber über die Sinnhaftigkeit der Ö. Fondsbesteuerung haben wir ja schon genug gesprochen.

Ich steh aktuell vor einer anderen Frage - wenn ich mich nicht täusche, reicht es z.B. beim ausschüttenden Vanguard FTSE All-World (IE00B3RBWM25) 16.1.-16.4. bei der Steuererklärung anzugeben bzw. zu berücksichtigen, ohne Ausschüttungen separat anzugeben. Die Meldung inkludiert auch die unterjährigen Ausschüttungen des Geschäftsjahres. 

Beim Fidelity Global Quality Income ETF (IE00BYXVGZ48) scheinen die unterjährigen Ausschüttungen aber in der letzten Jahresmeldung nicht auf. Laut justetf hatte der ETF im letzten GJ 0,14€ an Ausschüttungen/Anteil - in der Meldung tauchen diese nirgends auf, nur 0,0173 an ausschüttungsgleichen Erträgen (16.2.), die auch noch die Anschaffungskosten erhöhen, sind zu versteuern. Müsste man hier also doch auch separat die Ausschüttungen alle 3 Monate angeben?

 

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nougat
vor 28 Minuten von DonLuigi:

genau, ich hab's auch so verstanden - zum Zeitpunkt der Meldung auf profitweb gilt der Ertrag als zugeflossen, das Geschäftsjahr ist dabei ganz egal. Sprich Meldung 2019 -> in Steuererklärung des Jahres 2019. Ist natürlich toll, wenn es dann zwei Meldungen im selben Jahr gibt (z.b. 1x Anfang Jänner und 1x Ende Dezember). Aber über die Sinnhaftigkeit der Ö. Fondsbesteuerung haben wir ja schon genug gesprochen.

Ich steh aktuell vor einer anderen Frage - wenn ich mich nicht täusche, reicht es z.B. beim ausschüttenden Vanguard FTSE All-World (IE00B3RBWM25) 16.1.-16.4. bei der Steuererklärung anzugeben bzw. zu berücksichtigen, ohne Ausschüttungen separat anzugeben. Die Meldung inkludiert auch die unterjährigen Ausschüttungen des Geschäftsjahres. 

Beim Fidelity Global Quality Income ETF (IE00BYXVGZ48) scheinen die unterjährigen Ausschüttungen aber in der letzten Jahresmeldung nicht auf. Laut justetf hatte der ETF im letzten GJ 0,14€ an Ausschüttungen/Anteil - in der Meldung tauchen diese nirgends auf, nur 0,0173 an ausschüttungsgleichen Erträgen (16.2.), die auch noch die Anschaffungskosten erhöhen, sind zu versteuern. Müsste man hier also doch auch separat die Ausschüttungen alle 3 Monate angeben?

 

Bei der Jahresmeldung geht es immer um "Auf bereits ausgezahlte, nicht gemeldete Ausschüttungen abgezogene KESt" (Punkt 12.9)

 

Da Vanguard diese Ausschüttungen in keiner deren Produkte meldet, tauchen sie logischerweise erst bei der Jahresmeldung auf.

Dein Fidelity ETF meldet diese aber unterjährlich [die 4 'nicht-Jahresmeldungen'] , deswegen tauchen sie eben am Schluss nicht auf.

 

Wie damit aber dann in der Steuererklärung umzugehen ist, kann ich dir leider nicht sagen.

Man müsste hier mal wissen wie ein steuereinfacher Broker das handhabt.

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DonLuigi
· bearbeitet von DonLuigi
vor 46 Minuten von nougat:

Bei der Jahresmeldung geht es immer um "Auf bereits ausgezahlte, nicht gemeldete Ausschüttungen abgezogene KESt" (Punkt 12.9)

 

Da Vanguard diese Ausschüttungen in keiner deren Produkte meldet, tauchen sie logischerweise erst bei der Jahresmeldung auf.

Dein Fidelity ETF meldet diese aber unterjährlich [die 4 'nicht-Jahresmeldungen'] , deswegen tauchen sie eben am Schluss nicht auf.

 

Wie damit aber dann in der Steuererklärung umzugehen ist, kann ich dir leider nicht sagen.

Man müsste hier mal wissen wie ein steuereinfacher Broker das handhabt.

ok, das würde Sinn ergeben. Die 4 Quartalsmeldungen ("Nicht Jahresmeldung") summieren sich auf rund 0,13$ an Ausschüttungen/Anteil, was in etwa hinkommt. Ich würde das also dann so interpretieren, dass man diese unterjährigen Meldungen je nach Meldezeitpunkts-Jahr in der Steuererklärung angibt (sprich man summiert jeweils 16.1.-16.4. für jedes Jahr) und dann die Jahresmeldung des jeweiligen Jahres dazu addiert.

Interessant finde ich auch hier wieder, dass die unterjährigen Quartalsmeldungen bei 16.4. (Korr. Anschaffungswert) wieder negative Zahlen aufweisen.

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kaaa
7 hours ago, nougat said:

Dann stimm ich dir zu: In diesem Fall könnte es passieren, dass du durch unglückliche Meldungszeitpunkte eine Position entweder zweimal oder gar nicht versteuern müsstest.

Das Ganze wäre bei einem steuereinfachen Broker aber genau das gleiche: Die Meldungen würden dann eben automatisch in den Verlusttopf des gleichen Jares gerrechnet werden.

Ja, das habe ich gemeint, danke für die Antwort.

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Mixalot

Kurzer Zwischenbericht betreffend die falsche Besteuerung:

 

Beim Kundenservice der Dadat bin ich nach einigen Mails und Telefonaten leider nicht wirklich durchgedrungen, inzwischen wurde ich an den steuerlichen Vertreter des ETF verwiesen. Dieser stimmt mir zu, es wurde zu viel KESt abgezogen.

Gehe jetzt mit dem Kundenservice in die nächste Runde.

 

Wenn sich wieder nichts in bewegt, sehe ich nur mehr VKI, Finanz, FMA als eventuelle Helfer in der Situation. Hat jemand weitere Ideen?

 

Werde weiter über den Fortschritt berichten.

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votacom
18 hours ago, Mixalot said:

Kurzer Zwischenbericht betreffend die falsche Besteuerung:

 

Beim Kundenservice der Dadat bin ich nach einigen Mails und Telefonaten leider nicht wirklich durchgedrungen, inzwischen wurde ich an den steuerlichen Vertreter des ETF verwiesen. Dieser stimmt mir zu, es wurde zu viel KESt abgezogen.

Gehe jetzt mit dem Kundenservice in die nächste Runde.

 

Wenn sich wieder nichts in bewegt, sehe ich nur mehr VKI, Finanz, FMA als eventuelle Helfer in der Situation. Hat jemand weitere Ideen?

 

Werde weiter über den Fortschritt berichten.

Danke für das Update.

Die Finanz wird dir da nicht helfen, da kannst du höchstens den Ombudsmann informieren.

FMA ist die richtige Anlaufstelle um die Bank zu rügen, aber die sind auch nicht dazu da um dir individuell zu helfen. Der VKI definitiv, an den würde ich mich sofort wenden!

 

LG und viel Erfolg

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Mixalot

Es gibt jetzt wieder etwas zu berichten:

 

Sieht so aus, als würden die österreichischen Broker in diesem Fall alles richtig machen (leider).

Gemäß steuerlichen Vertreter sind nicht gemeldete Ausschüttungen durch die Depotbank sofort voll zu versteuern. Sollte durch die Jahresmeldung eine negative KESt entstehen (durch die voll bezahlten Ausschüttungen) so darf diese nicht durch die Depotbank erstattet werden.

Ein jeder privater Investor muss diese negative KESt vom Finanzamt einfordern. Dazu ist die Umstellung auf die Einkommenssteuererklärung notwendig. Welches Formular man dazu verwenden soll war dem Finanzbeamten am Telefon nicht ganz klar, er meinte dann E1kv (was ich mir wieder nicht vorstellen kann).

 

Im Laufe des Septembers sollte ich von einem mit der Materie bewandten Steuerberater hören, vor allem was die Kosten für eine Vertretung in etwa wären.

 

Um mir das ganze zu ersparen, sehe ich den thesaurierenden Vanguard All-World als Ausweg (weil der ja keine Ausschüttungen hat). Da gibt es die erste Jahresmeldung aber wohl erst im Dezember.

 

Insgesamt sehe ich die Lage jetzt so: In Österreich ist es durch die Politik für den Otto-Normal-Verbraucher anscheinend nicht gewünscht am ETF-Markt für die Pension vorzusorgen. Nein, im Gegenteil: Wenn man es macht, wird man so richtig verarscht. :(

 

And the saga continues....

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votacom

Sehr interessant, danke für die Info, @Mixalot.

19 hours ago, Mixalot said:

Sollte durch die Jahresmeldung eine negative KESt entstehen (durch die voll bezahlten Ausschüttungen) so darf diese nicht durch die Depotbank erstattet werden.

Ein jeder privater Investor muss diese negative KESt vom Finanzamt einfordern. Dazu ist die Umstellung auf die Einkommenssteuererklärung notwendig. Welches Formular man dazu verwenden soll war dem Finanzbeamten am Telefon nicht ganz klar, er meinte dann E1kv (was ich mir wieder nicht vorstellen kann).

Erklärt das die genannten Beispiele den Beträgen nach?

 

Also wenn, dann kann es nur das E1kv sein, Feld 862.

 

Der Aufwand ist also der gleiche als wenn du bei einem ausländischen Broker wärst.

19 hours ago, Mixalot said:

Insgesamt sehe ich die Lage jetzt so: In Österreich ist es durch die Politik für den Otto-Normal-Verbraucher anscheinend nicht gewünscht am ETF-Markt für die Pension vorzusorgen. Nein, im Gegenteil: Wenn man es macht, wird man so richtig verarscht. :(

Ehrlich gesagt glaube ich, dass sich die Konsequenzen der Gesetzgebung kein Politiker in Österreich so im Detail angesehen hat. Das Phänomen bezieht sich auch nicht spezifisch auf ETFs, sondern auf alle ausschüttenden Investmentfonds.

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nougat
vor 7 Minuten von votacom:

Sehr interessant, danke für die Info, @Mixalot.

Erklärt das die genannten Beispiele den Beträgen nach?

 

Also wenn, dann kann es nur das E1kv sein, Feld 862.

 

Der Aufwand ist also der gleiche als wenn du bei einem ausländischen Broker wärst.

Ehrlich gesagt glaube ich, dass sich die Konsequenzen der Gesetzgebung kein Politiker in Österreich so im Detail angesehen hat. Das Phänomen bezieht sich auch nicht spezifisch auf ETFs, sondern auf alle ausschüttenden Investmentfonds.

 

Dann müsste man aber auch selber die negativen Wertanpassungen über die Jahre hinweg mitdokumentieren

und dann bei jedem Verkauf das auch beim Steuerausgleich angeben. Spannend.

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Mixalot

 

vor 2 Stunden von votacom:

Erklärt das die genannten Beispiele den Beträgen nach?

Ja, soweit ich es nachvollziehen kann.

 

vor 2 Stunden von votacom:

Der Aufwand ist also der gleiche als wenn du bei einem ausländischen Broker wärst.

ETFs betreffend absolut korrekt.

Bei Aktien bin ich mir noch unsicher, vor allem was die eventuelle Anrechnung der Quellensteuer bei Dividenden betrifft. Denke mir, der ausländische Broker wird nichts berücksichtigen und man muss sich selbst damit herumschlagen.

 

vor 2 Stunden von nougat:

 

Dann müsste man aber auch selber die negativen Wertanpassungen über die Jahre hinweg mitdokumentieren

und dann bei jedem Verkauf das auch beim Steuerausgleich angeben. Spannend.

Genau, der Aufwand ist auf alle Fälle da.

 

Allgemein habe ich nach meinen Kontakten zum Finanzamt so meine Bedenken. Antworten a la "tragen Sie mal einfach in E1kv ein, wir fragen schon nach wenn etwas unklar ist" geben mir ein ungutes Gefühl.

Beim Auslandsdepot kann der Sachbearbeiter ja gleich mal die Buchungen querchecken, beim Inlandsdepot fällt das flach. Und bei einer Überprüfung argumentiere ich dann als Achtel-Wissender mit dem Viertel-Wissenden, das kann nicht gut gehen.

Meine Überprüfung der Arbeitnehmerveranlagung war schon spannend genug - und da kenne ich mich aus, kann also auch entsprechend auf weitere Rückfragen antworten.

 

 

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mike351

Kann noch jemand bitte kurz zusammenfassen bei welchen ETF man bei einem österreichischen Broker bei der Steuer jetzt verarscht und nicht verarscht wird?

 

Swap Thesaurierer: Verarschung ja/nein?

Swap Ausschütter: Verarschung ja/nein?

Physisch Thesaurierer: Verarschung ja/nein?

Physisch Ausschütter: Verarschung ja/nein?

 

Um welche Beträge handelt es sich hier? Normalerweise zahlt man ja 27,5% für die Ausschüttungen. Wieviel % zahlt man jetzt mehr? Sind das nur ein paar Prozentpunkte oder mehr?

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Superwayne
· bearbeitet von Superwayne

Meiner Meinung nach ist es so:

  • Swap: Immer schlecht, weil nicht-deterministisch
  • Physisch Ausschütter: nicht effizient wegen Quellensteuer
  • Physisch Thesaurier: effizient
Zitat

Um welche Beträge handelt es sich hier? Normalerweise zahlt man ja 27,5% für die Ausschüttungen. Wieviel % zahlt man jetzt mehr? Sind das nur ein paar Prozentpunkte oder mehr?

 

Durch die Anrechnung der Quellensteuer müsste man eigentlich auf die Nettoausschüttungen nur ca. 20% zahlen, ohne Meldung zahlt man aber die vollen 27,5%. Dadurch verliert man bei einem Ausschütter ungefähr 5%-Punkte Steuervorteil. Unterstellt man jährliche Ausschüttungen von 2%, ergibt sich ein jährlicher Nachteil von ca. 0,1% gemessen am Kurswert. Das ist jetzt nicht nichts, aber ...

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mike351
Am 8.9.2020 um 13:49 von Superwayne:

Meiner Meinung nach ist es so:

  • Swap: Immer schlecht, weil nicht-deterministisch
  • Physisch Ausschütter: nicht effizient wegen Quellensteuer
  • Physisch Thesaurier: effizient

 

Durch die Anrechnung der Quellensteuer müsste man eigentlich auf die Nettoausschüttungen nur ca. 20% zahlen, ohne Meldung zahlt man aber die vollen 27,5%. Dadurch verliert man bei einem Ausschütter ungefähr 5%-Punkte Steuervorteil. Unterstellt man jährliche Ausschüttungen von 2%, ergibt sich ein jährlicher Nachteil von ca. 0,1% gemessen am Kurswert. Das ist jetzt nicht nichts, aber ...

Ok Danke, das hört sich ja nach nicht so viel an wenn das nur 0,1% ist. Damit ist der Physische Ausschütter gemeint oder?

Wie sieht es beim Swap-ETF aus? Mit wieviel Prozent Steuerverlust kann man da ungefähr rechnen?

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Superwayne
vor 8 Minuten von mike351:

Ok Danke, das hört sich ja nach nicht so viel an wenn das nur 0,1% ist. 

Das ist zumindest mein Verständnis. Ich bin allerdings auch kein Experte, in diesem Thread kennen sich einige Leute viel besser aus ...

 

Damit ist der Physische Ausschütter gemeint oder?

Ja.

 

Wie sieht es beim Swap-ETF aus? Mit wieviel Prozent Steuerverlust kann man da ungefähr rechnen?

 

Das Problem beim Swap-ETF ist ein anderes. Theoretisch könnte man mit einem Swap-ETF auch steuerlich sehr gut aussteigen. Es wird das Trägerportfolio besteuert und eventuelle Ausschüttungen bzw. Gewinnne durch Rebalancing. Das ist letztendlich eine totale Black Box und sofern das Produkt nicht auf Österreich optimiert ist (was afaik keines ist), kann es zufällig gut oder zufällig schlecht ausgehen.

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Mixalot
Am 8.9.2020 um 13:14 von mike351:

Kann noch jemand bitte kurz zusammenfassen bei welchen ETF man bei einem österreichischen Broker bei der Steuer jetzt verarscht und nicht verarscht wird?

 

Swap Thesaurierer: Verarschung ja/nein?

Swap Ausschütter: Verarschung ja/nein?

Physisch Thesaurierer: Verarschung ja/nein?

Physisch Ausschütter: Verarschung ja/nein?

 

 

Wie hoch die Verarschung zusätzlich ist, kann dir keiner genau sagen weil es vom jeweiligen ETF abhängt. Stark vereinfacht:

Für die beiden thesaurierenden Vanguard-Fonds All-World (IE00B3RBWM25) & EM (IE00B3VVMM84) hast du im GJ 18/19 bei einem österreichischen Broker a priori pro Anteil 0,21$ bzw. 0,12$ zu viel KESt bezahlt.

Beim Verkauf der ETFs ersparst du dir schlußendlich nur die Quellensteuer, in dem Fall 0,17$ und 0,03$.

Das setzt natürlich eine Einkommenssteuererklärung voraus, ansonsten hast du das dem Fiskus geschenkt.

 

Wie bereits geschrieben wurde, bei einem physischen Thesaurierer scheint man bei inländischen Broker am besten auszusteigen.

 

Inzwischen habe ich auch schon die Kosten, mit denen ich bei einer Erstellung meiner Einkommenssteuererklärung durch eine große Kanzlei rechnen müßte. Mit 500 bis 700€ wäre ich dabei, das würde sich daher erst bei einer Depotgröße beim All-World von über 200.000€ rentieren (ohne Berücksichtigung der Absetzbarkeit der Beratung im Folgejahr).

 

Daher warte ich jetzt auf die Meldung des thesaurierenden All-Worlds um eventuell die ganze Problematik zu umschiffen.

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takeiteasy

Hallo von meiner Seite. Ich habe mich heute hier im Forum angemeldet weil ich vor dem selben Problem wie viele hier stehe.

 

Ich habe ebenfalls ein Depot im Ausland und heuer 2-3 ETFs gekauft (Meldefonds).

 

Sehe ich das richtig? Mit Hilfe von Profitweb kann ich eigentlich meine Steuererklärung selbst machen?

 

1.) Wenn es nur eine Jahresmeldung nehme ich Punkt 16 "Kennzahlen für die Einkommensteuererklärung". Dort sollte ja alles zusammengefasst sein. 

 

- die Änderung der Anschaffungskosten muss ich natürlich selbst mitprotokollieren

- was ist mit dem Hinweis: "Achtung: allfällige AIF-Einkünfte sind gesondert zu erklären"

 

2.) Unterjährige Meldungen muss ich dann mit der Jahresmeldung zusammenfassen. Sehe ich das richtig?

 

LG aus Wien

 

 

 

 

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takeiteasy

Kurzer Nachtrag - ich habe jetzt noch einmal alle 18 Seiten ausführlich gelesen:

 

1.) Wenn ich die Steuer selbst berechne ist für mich nur die Jahresmeldung interessant - unterjährige Meldungen werden dort zusammengefasst.

 

2.) Steuer/Anteil = ((16.1 + 16.2) *0,275 -16.3)...die Änderung der Anschaffungskosten muss ich selbst laufend mitprotokollieren.

 

3.) Bleibt noch eine Frage offen: Welche Jahresmeldung für welches Jahr? Zb beim Vanguard s&p500 (IE00B3XXRP09) gab es 2019 gleich 2 Jahresmeldungen (wenn es nach Meldedatum geht). Die nehme ich dann beide in die Steuererklärung für 2019? Und dann kann passieren, dass es in 2020 gar keine Jahresmeldung gibt sondern erst wieder im Jän 2021. Sehe ich das so richtig?

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Mixalot
· bearbeitet von Mixalot

Alles nach meinem Wissensstand:

 

vor 21 Minuten von takeiteasy:

1.) Wenn ich die Steuer selbst berechne ist für mich nur die Jahresmeldung interessant - unterjährige Meldungen werden dort zusammengefasst.

 

Ja, unterjährige Ausschüttungen musst du bei einem ausländischen Depot nicht extra melden.

vor 21 Minuten von takeiteasy:

2.) Steuer/Anteil = ((16.1 + 16.2) *0,275 -16.3)...die Änderung der Anschaffungskosten muss ich selbst laufend mitprotokollieren.

Genau. Die Währung der Meldung entspricht immer der Fondswährung, die musst du zum Stichtag der Meldung umrechnen.

Anschaffungskosten sind bei uns Gott sei Dank nur auf den Gesamtbestand anzupassen, kein First In - First Out.

 

vor 21 Minuten von takeiteasy:

3.) Bleibt noch eine Frage offen: Welche Jahresmeldung für welches Jahr? Zb beim Vanguard s&p500 (IE00B3XXRP09) gab es 2019 gleich 2 Jahresmeldungen (wenn es nach Meldedatum geht). Die nehme ich dann beide in die Steuererklärung für 2019? Und dann kann passieren, dass es in 2020 gar keine Jahresmeldung gibt sondern erst wieder im Jän 2021. Sehe ich das so richtig?

Ein ausländischer Fonds hat für die Meldung maximal sieben Monate nach GJ-Ende Zeit. Sollte dieses von 01.07. bis 30.06. laufen, dann bis zum 31.01. des Folgejahres.

 

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takeiteasy

@Mixalot: danke für deine Rückmeldung.

 

vor 8 Minuten von Mixalot:

Ein ausländischer Fonds hat für die Meldung maximal sieben Monate nach GJ-Ende Zeit. Sollte dieses von 01.07. bis 30.06. laufen, dann bis zum 31.01. des Folgejahres.

 

Ok, aber relevant ist das Meldedatum? Der Vanguard IE00B3XXRP09 hatte zB eine Jahresmeldung am 17.01.2019 und eine am 06.12.2019. Die nehme ich dann beide in die Steuererklärung 2019? 

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Mixalot

Gern geschehen!

 

Und ja, die Meldung erfolgt für das Steuerjahr der Meldung (mündliche Auskunft eines Finanzbeamten mir gegenüber).

 

Es werden sich hoffentlich noch andere melden die schon mehr direkt mit der Finanz zu tun hatten.

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Sebastian2020

Hallo!

Ich bin noch nicht so erfahren mit ETFs, aber ich hab bei einer Position Unregelmäßigkeiten bemerkt und ich will sie so konkret wie möglich darstellen.

Ich habe im Juni 400 Stück von A0F5UH gekauft zu einem Durchschnittspreis von 21.30. Ich habe für die 400 Anteile im Juli ca. 100 € Ausschüttung auf das Konto bekommen. Im August stand in einer Buchungszeile dann "Thesaurierung transparenter Fonds" - mein Einstiegskurs war auf einmal nicht mehr 21.30 € sondern 22.15 €, ebenso bekam ich eine Steuerbuchung mit 80,- €. Außerdem bin ich jetzt im Minus (zumindest lt. Depot). Irgendwie weiß ich nicht was das soll? Ich wollte einen ausschüttenden ETF, keinen der irgendwas thesauriert und ich nicht einmal weiß, was das gewesen sein soll.

 

Angenommen: ich verkaufe jetzt bei einem Kurs von 20,00 Euro dieses Jahr und habe sonst keine Aktivitäten mehr auf meinem Konto (in Österreich wird die Steuer nur 1 Jahr gegengerechnet). Was passiert mit der Steuerbuchung?

Bei derzeitigem Kurs von 21.80 bin ich jetzt im Minus? Obwohl ich bei 21.30 eingekauft habe, was ist das für ein Unsinn?

Ich bekomme 100,- Dividende und zahle gleich wieder 80,- Steuer, das ist doch auch vollkommen unlogisch, zumindest für mich.

 

Ich hoffe, ihr habt da mehr Ahnung als ich. Was ist da auf meinem Konto passiert, ist es rechtens?

 

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nougat
· bearbeitet von Cai Shen
Verlinkung in diesen Faden nach Zusammenführen der Themen nicht mehr notwendig.

Nach der Beschreibung nehme ich mal stark an du kommst aus Österreich und bist bei einem steuereinfachen Broker.

 

Falls das zutrifft: Ja, auch ausschüttende ETFs können thesaurieren, da intern realisierte Kursgewinne besteuert werden.

Dein ETF hatte die Jahresmeldung am 17.8.2020. Die dort anfällige Steuer wurde automatisch einbehoben und dein steuerlicher Anschaffungswert

wurde entsprechend der Meldung angepasst.

Beim jetzigen Verkauf würde sich die abzuführende Steuer dann auf diesen neuen steuerlichen Anschaffungswert beziehen.

 

Willkommen in der österreichischen Hölle namens Investmentfondsrichtlinie 2018.

 

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takeiteasy
· bearbeitet von takeiteasy

@nougat: Hast du dein Depot zufällig auch im Ausland?

 

@Sebastian2020: Ich habe übrigens den selben ETF im Depot. Deine Angaben kann ich alle bestätigen. Die 80 Euro hast du nicht nur auf die Dividende bezahlt sondern auch für intern realisierte Kursgewinne. Deshalb wurde auch der Einstiegskurs erhöht.

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Sebastian2020

Mein Beitrag ist hier her verschoben worden. Und er ist auch richtig hier. Jetzt hab ich mir das durchgelesen... das ist ja ein Dschungel!

 

  • Wird die Steuerbuchung für die intern realisierten Kursgewinne - hier 80,- Euro- dann gegengerechnet bei den Einkünften - den Dividenden von diesem ETF? Wenn ja, dann ok, wenn nein, dann
  • Was passiert, wenn man 5 Jahre solche Steuern zahlt, der Kurs dann ins Bodenlose sinkt und man verkauft mit dickem Minus, hat man dann Steuern bezahlt, die keine Grundlage (Steuer für Kursgewinn ohne Kursgewinn) haben? (kann sowas überhaupt legal sein? hat sich da noch keine Klägergemeinschaft gebildet?)
  • Angenommen ein ETF hat nur 1 Aktie mit dem Wert 1 Euro, diese verkauft er und kauft er ständig, er macht 0.10 Euro Gewinn. Am Jahresende ist die Aktie wieder 1 Euro wert, dann sollte doch der ETF auf 1.10 stehen, wenn der ETF auf 1 Euro steht, weil er ja nur die Aktie abbilden soll, was hab ich dann überhaupt mit den 0.10 Euro zu tun, das geht mich doch gar nichts an, was die dort machen.
  • Ist es dann nicht besser man investiert in Einzelaktien? Wieso investiert hier überhaupt noch jemand in ETF, man weiß ja praktisch überhaupt nicht was da rauskommt.

 

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nougat
vor 8 Stunden von takeiteasy:

@nougat: Hast du dein Depot zufällig auch im Ausland?

Nein ich bin derzeit noch bei der dadat.

 

vor 11 Minuten von Sebastian2020:

Mein Beitrag ist hier her verschoben worden. Und er ist auch richtig hier. Jetzt hab ich mir das durchgelesen... das ist ja ein Dschungel!

 

  • Wird die Steuerbuchung für die intern realisierten Kursgewinne - hier 80,- Euro- dann gegengerechnet bei den Einkünften - den Dividenden von diesem ETF? Wenn ja, dann ok, wenn nein, dann
  • Was passiert, wenn man 5 Jahre solche Steuern zahlt, der Kurs dann ins Bodenlose sinkt und man verkauft mit dickem Minus, hat man dann Steuern bezahlt, die keine Grundlage (Steuer für Kursgewinn ohne Kursgewinn) haben? (kann sowas überhaupt legal sein? hat sich da noch keine Klägergemeinschaft gebildet?)
  • Angenommen ein ETF hat nur 1 Aktie mit dem Wert 1 Euro, diese verkauft er und kauft er ständig, er macht 0.10 Euro Gewinn. Am Jahresende ist die Aktie wieder 1 Euro wert, dann sollte doch der ETF auf 1.10 stehen, wenn der ETF auf 1 Euro steht, weil er ja nur die Aktie abbilden soll, was hab ich dann überhaupt mit den 0.10 Euro zu tun, das geht mich doch gar nichts an, was die dort machen.
  • Ist es dann nicht besser man investiert in Einzelaktien? Wieso investiert hier überhaupt noch jemand in ETF, man weiß ja praktisch überhaupt nicht was da rauskommt.

 

 

1) Es wird insofern gegengerechnet, als das dein steuerlicher Einstiegswert entsprechend erhöht wird. Das heisst es kommt zu keiner Doppelbesteuerung in der Zukunft.

 

2) Der Verlusttopf in Österreich gilt nur für das jeweilige Jahr [1. Jänner bis 31. Dezember]. Es kann dadurch gut passieren dass du brav über die Jahre weg Steuern bezahlt und dann mit einem Minus

in der Zukunft aussteigst. Wenn du zum Ausstiegszeitpunkt nichts zum Gegenrechnen hast, bleibst du auf der bezahlten Steuer sitzen, ja.

Das ist nunmal das derzeitige Gesetz was auf dem Transparenzprinzip aufbaut, wen willst du denn klagen? Den Staat Österreich, weil er demokratisch beschlossene Gesetze durchsetzt? lol

 

3) Wenn du dir den Gesetzestext durchliest siehst du, dass es dich sehr wohl was angeht -> Transparenzprinzip

TLDR: Es wird so getan als würdest du selber diese Käufe / Verkäufe tätigen und dementsprechend wird es auch besteuert.

[Aus dem gleichen Grund sind Swap-basierte ETFs in Österreich so undurchsichtig]

 

4) Wie oben schon mehrfach geschlussfolgert worden ist: Bei physischen, passiven, markt-kapitalisierten Index-ETFs kommt es eigentlich zu recht wenig Umschichtungen.

Hier weiß man dann sehr wohl was gemacht wird.

Ad Aktien: Kann man schon machen, aber rechne dir mal aus wieviel Handelsgebühren du für Käufe / Verkäufe zahlen musst um annähernd einen ETF selber zu samplen.

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