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Moneycruncher

Einflussfaktoren der Asset Allocation

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Der Heini
Am 5.4.2021 um 12:58 von pillendreher:

Wobei in der schlechten aber lesbaren deutschen Übersetzung https://www.whitecoatinvestor.com/bernstein-says-stop-when-you-win-the-game/

hat Bernstein das ziemlich allgemein gehalten:

Hab das Buch The Ages of the Investor von Bernstein mal überflogen, gerade im Teil des Ruhestandes geht er bei den TIPS von 30jährigen inflationsgeschützten Treasurys in Form einer Anleihenleiter aus mit 1% Rendite + Inflation. Leider gibts das in DE nicht in der Form, wir haben Negativzinsen. Von ETFs rät er ab, da zu volatil.

Theroretisch verstehe ich dieses "Enough is enough", aber wohin mit dem Depotwert kurz vor der Entnahmephase?

Anleihen sind auch volatil, wenn in Form eines ETFs, Tagesgeldkonten sind inflationsbereinigt negativ verzinst, müßte man mit negativ kalkulieren. Kurzlaufende Staatsanleihen aus DE (vgl. Kommer) sind auch nicht gerade positiv bzgl. Realzins.

Was bleibt? Keine Ahnung, eventuell ein Kompromiss aus ETFs wie Minimum Volatility, Consumer Staple usw., aber im Crashfalle auch volatil.

Derzeit sehe ich nur Cash in Form von Tagesgeld für 5 Jahre (oder mehr) und den Rest ganz normal in einem World Index belassen. In Bullenphasen wird Cash entnommen, um in Bärenphasen vom Cash zu leben.

Kalkulierte Entnahmegröße: 3-4% des Depots je nach Rest-Lebenserwartung.

 

Einerseits halt Pech, wer bei negativem Realzins in Rente geht, andererseits sind die möglichen Aktienmarktrenditen dann höher, aber man hat keinen Einfluss darauf.

 

Wer Anleihen-ETFs kennt, die sicher und Rendite bringen, immer her damit.

 

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hattifnatt
vor 54 Minuten von Der Heini:

Hab das Buch The Ages of the Investor von Bernstein mal überflogen, gerade im Teil des Ruhestandes geht er bei den TIPS von 30jährigen inflationsgeschützten Treasurys in Form einer Anleihenleiter aus mit 1% Rendite + Inflation.

Das Buch ist offenbar von 2012 - die aktuellen Renditen sehen anders aus:

https://www.treasurydirect.gov/instit/annceresult/tipscpi/tipscpi.htm

 

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vor 55 Minuten von Der Heini:

Wer Anleihen-ETFs kennt, die sicher und Rendite bringen, immer her damit.

Gibt es nicht, deswegen finde ich die Kombi ETF+Tagesgeld auch "alternativlos".

 

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Nespresso99

Was spricht bei einem privilegierten Vermögen, welches hoher Wahrscheinlichkeit nach nicht zum Lebensunterhalt benötigt wird, gegen eine  100% Exposition in Risikoklasse 3?

 

 

Hättet Ihr, mit Eurem Wissen und der Erfahrung von heute,  in Eurer persönlichen Anleger Historie  eine andere AA gewählt?

Und falls ja,  weshalb?

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 5 Minuten von Nespresso99:

Was spricht bei einem privilegierten Vermögen, welches hoher Wahrscheinlichkeit nach nicht zum Lebensunterhalt benötigt wird, gegen eine  100% Exposition in Risikoklasse 3?

Die Möglichkeit, das Geld weitgehend zu verlieren, und die Möglichkeit, dass es doch benötigt wird.

 

vor 5 Minuten von Nespresso99:

Hättet Ihr, mit Eurem Wissen und der Erfahrung von heute,  in Eurer persönlichen Anleger Historie  eine andere AA gewählt?

Ja!

 

vor 5 Minuten von Nespresso99:

Und falls ja,  weshalb?

Weil ich heute weiß, dass es gut gegangen wäre.

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Nespresso99
vor 4 Minuten von Schwachzocker:

Die Möglichkeit, das Geld weitgehend zu verlieren,

Mit was für Konsequenzen auf das Leben wäre das dann verbunden?

Es hätte keinen Einfluss auf das tatsächliche Leben.

vor 6 Minuten von Schwachzocker:

, und die Möglichkeit, dass es doch benötigt wird.

Konjunktiv.

Benötigtes Kapital erfordert Verortung in RK1. Höheres Risiko schränkt lediglich

den Freiheitsgrad des privilegierten Investors ein.

Hoher Kurs = Hoher Freiheitsgrad.

Und umgekehrt.

vor 9 Minuten von Schwachzocker:

Weil ich heute weiß, dass es gut gegangen wäre.

 

War es dann gut oder schlecht damals so Aufgestellt gewesen zu sein. Du hast

ja etwas erhalten,  wovon Du heute nur nichts mehr hast. Vergangene Risiko Reduktion ist verloren. Profit durch höhere Rendite ist im hier und jetzt noch vorhanden. 

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Schwachzocker
vor 4 Minuten von Nespresso99:

Mit was für Konsequenzen auf das Leben wäre das dann verbunden?

Die Nichterreichung von Zielen.

 

vor 4 Minuten von Nespresso99:
vor 30 Minuten von Schwachzocker:

...und die Möglichkeit, dass es doch benötigt wird.

 

Konjunktiv.

Benötigtes Kapital erfordert Verortung in RK1. Höheres Risiko schränkt lediglich

den Freiheitsgrad des privilegierten Investors ein.

Hoher Kurs = Hoher Freiheitsgrad.

Und umgekehrt.

Du schreibst es doch selbst:

vor 35 Minuten von Nespresso99:

...welches hoher Wahrscheinlichkeit nach nicht zum Lebensunterhalt benötigt wird...

Mit geringer Wahrscheinlichkeit wird es also doch benötigt.

 

 

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Nespresso99
vor 15 Minuten von Schwachzocker:

Du schreibst es doch selbst:

Mit geringer Wahrscheinlichkeit wird es also doch benötigt.

Und genau hier sehe ich das Dilemma.

Eine Entscheidung von grosser Bedeutung wird getroffen, um ein Risiko zu reduzieren,  welches nur eventuell Eintritt.  Und nur Eventuell einen Nutzen entfalten kann. Und nicht existenziell ist.

 

Etwas flapsig ist dies vergleichbar einer

Gepäckversicherung  mit jährlichen Beiträgen für jemanden der ohnehin nie

verreist. Und dazu noch gar keinen werthaltigen Koffer besässe.

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Moneycruncher
vor 47 Minuten von Nespresso99:
vor einer Stunde von Schwachzocker:

Die Möglichkeit, das Geld weitgehend zu verlieren,

Mit was für Konsequenzen auf das Leben wäre das dann verbunden?

Es hätte keinen Einfluss auf das tatsächliche Leben.

In dem konkreten Fall wäre es wohl tatsächlich so, dass selbst der Verlust eines großen Teils des RK3-Vermögens (Aktien-ETF) wegen der guten Rente/Betriebsrente/Riester/Auszahlung Direktversicherung (alles RK1) keinen oder nur geringen Einfluss auf sein Leben hätte. Insofern ist es in der Tat ein Luxusproblem, aber wie bei mentalen Problemen sind auch Luxusprobleme eben Probleme.

Ich habe ihm geraten ca. 50% in RK3 zu belassen (statt aktuell ca. 70%). Das sollte ein guter "Kompromiss" für die mentale Zufriedenheit sein.

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Rendito
· bearbeitet von Rendito
vor 52 Minuten von Nespresso99:

Eine Entscheidung von grosser Bedeutung wird getroffen, um ein Risiko zu reduzieren,  welches nur eventuell Eintritt.  Und nur Eventuell einen Nutzen entfalten kann. Und nicht existenziell ist.

Warum das so ist, und welche Umstände bei einer solchen Entscheidung eine Rolle spielen, ist der Ausgangspunkt sehr ergiebiger wissenschaftlicher Forschungen. Dein Interesse an diesen Fragestellungen wird Dich über kurz oder lang zur Auseinandersetzung mit den Fundamenten der modernen Kapitalmarkttheorie führen, insbesondere mit der mikroökonomischen Nutzentheorie, der Entscheidungstheorie und der Verhaltensökonomie. Ich kann Dich nur dazu ermuntern, das sind sehr spannende Forschungsgebiete, die einen die eigenen Finanz- und Lebensentscheidungen auf sehr viel informierterer Basis reflektieren lassen.

 

P.S. Bei der Beschäftigung mit diesen Gebieten lernt man auch die saubere Begriffsverwendung. Es macht z.B. keinen Sinn zu schreiben, "ein Risiko zu reduzieren,  welches nur eventuell Eintritt". Ein Risiko ist per Definition ein künftiges Ereignis, dessen Eintritt möglich, aber nicht sicher ist.

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Madame_Q
vor einer Stunde von Nespresso99:

Mit was für Konsequenzen auf das Leben wäre das dann verbunden?

Es hätte keinen Einfluss auf das tatsächliche Leben.

Wenn es egal ist, ob man den Großteil des investierten Geldes verliert, wieso investiert man dann überhaupt?

Das Verlieren einer sehr großen Summe kann massiv Einfluss haben auf das Leben und sei es nur, dass ich länger und mehr arbeiten muss, als ich erhofft/geplant/gewünscht hatte (das ist EIN Beispiel).

 

vor einer Stunde von Nespresso99:

Konjunktiv.

Benötigtes Kapital erfordert Verortung in RK1.

Du schreibst selbst von Konjunktiv und bist dir sicher, exakt bestimmen zu können, welches Kapital wirklich benötigt wird oder nicht die nächsten 20, 30 oder gar 50 Jahre?

 

vor 41 Minuten von Nespresso99:

Eine Entscheidung von grosser Bedeutung wird getroffen, um ein Risiko zu reduzieren,  welches nur eventuell Eintritt. 

Gott sei Dank darf jeder selbst entscheiden, was im Leben von großer Bedeutung ist. 

 

vor 19 Minuten von Rendito:

Es macht z.B. keinen Sinn zu schreiben, "ein Risiko zu reduzieren,  welches nur eventuell Eintritt". Ein Risiko ist per Definition ein künftiges Ereignis, dessen Eintritt möglich, aber nicht sicher ist.

:thumbsup:

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dev
· bearbeitet von dev
vor 1 Stunde von Nespresso99:

Was spricht bei einem privilegierten Vermögen, welches hoher Wahrscheinlichkeit nach nicht zum Lebensunterhalt benötigt wird, gegen eine  100% Exposition in Risikoklasse 3?

 

 

Hättet Ihr, mit Eurem Wissen und der Erfahrung von heute,  in Eurer persönlichen Anleger Historie  eine andere AA gewählt?

Und falls ja,  weshalb?

Nicht 100%, nur 100% - 5 Jahre Lebenskosten.

 

P.S. Bei der Investition wird natürlich auf die Rendite ohne Kursgewinne geachtet, nicht einfach so, ein Aktienkorb ins Depot gelegt.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 23 Minuten von Madame_Q:

Das Verlieren einer sehr großen Summe kann massiv Einfluss haben auf das Leben und sei es nur, dass ich länger und mehr arbeiten muss, als ich erhofft/geplant/gewünscht hatte (das ist EIN Beispiel).

Ab wann siehst du die Investitionssumme als verloren an?

 

1) bei realisiertem Verlust

2) wenn der Markt die Kurse/Preise drückt

 

Wenn 2):

Wieso greifst du im Supermarkt bei Angeboten zu, aber am Markt ärgern dich diese?

 

Ärgerst du dich, wenn du ein Produkt gekauft hast und es dieses, an der nächsten Ecke 20% billiger gibt?

Rechnest du da auch deinen Verlust aus, immerhin 20%.

 

Klar die Summen sind kleiner, aber das Prinzip ist das Selbe, nur das hinter jeder Aktie ein Firmenanteil steckt.

Und die jeweilige Firma hoffentlich Gewinne erwirtschaftet, womit sich das eingesetzte Kapital langfristig mehren kann.

 

( Aber jeder sollte sein Weg zur Kapitalanlage finden und das es nicht so einfach ist, haben wir gut verfolgen können - ich will dich da auch nicht beeinflussen! )

 

Mir schielen viele zu sehr auf die Kurse, statt auf die Firmen und ihren Bilanzen.

Kein Mensch würde um die Ecke ein nicht börsennotiertes Geschäft erwerben, ohne in die Bücher zu schauen.

Aber ein ETF mit xx Unternehmen, wird ungesehen gekauft.

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Nespresso99
vor 20 Minuten von Rendito:

P.S. Bei der Beschäftigung mit diesen Gebieten lernt man auch die saubere Begriffsverwendung. Es macht z.B. keinen Sinn zu schreiben, "ein Risiko zu reduzieren,  welches nur eventuell Eintritt". Ein Risiko ist per Definition ein künftiges Ereignis, dessen Eintritt möglich, aber nicht sicher ist.

Korrekt.

Danke, es ist mir bereits beim Schreiben aufgefallen, dass es um die Beschreibung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses geht, was ich beschreiben wollte.

vor 24 Minuten von Rendito:

Warum das so ist, und welche Umstände bei einer solchen Entscheidung eine Rolle spielen, ist der Augangspunkt sehr ergiebiger wissenschaftlicher Forschungen. Dein Interesse an diesen Fragestellungen wird Dich über kurz oder lang zur Auseinandersetzung mit den Fundamenten der modernen Kapitalmarkttheorie führen, insbesondere mit der mikroökonomischen Nutzentheorie, der Entscheidungstheorie und der Verhaltensökonomie. Ich kann Dich nur dazu ermuntern, das sind sehr spannende Forschungsgebiete, die einen die eigenen Finanz- und Lebensentscheidungen auf sehr viel informierterer Basis reflektieren lassen.

Genau dies ist es ja, worauf ich hinweisen möchte, das Individuum neigt dazu, ein Verhalten an den Tag zu legen, welches dem rein ökonomischen Nutzen widerspricht.

Das kann man ja alles so machen, aber dann ist es eben nicht mehr maximal ökonomisch nutzbringend. Und hier liegt das Dilemma der Meisten. Sie möchten den optimalen ökonomischen nutzen. Der Geist findet nur schwerlich Frieden bis dieser Zustand tatsächlich erreicht ist. Jedoch verhalten sich Individuen nicht dementsprechend. Anderen Faktoren

wird auch ein Nutzen beigemessen, welcher aber objektiv gesehen gar nicht der tatsächlich ökonomisch nutzbringenste ist.

Es befriedigt einen anderen Nutzen. Und je nachdem wie man seinen persönlichen Nutzen verortet, kann man seine persönliche AA etablieren.

Subjektive Entscheidungen sind für Aussenstehende unmöglich zu bewerten. 

 

 

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Nespresso99
vor 24 Minuten von Madame_Q:

Wenn es egal ist, ob man den Großteil des investierten Geldes verliert, wieso investiert man dann überhaupt?

Weil es solidarisch ist sein Kapital der Volkswirtschaft zur Verfügung zu stellen. Dann kann es einen Mehrwert für alle Menschen generieren.

Man hat aber grundsätzlich die Wahlfreiheit. (Kapital vernichten wäre strafbar, also das  Verbrennen von Geldscheinen.)

Wenn man sich entscheidet sein Kapital dem Markt zu entziehen, so ist das auch solidarisch, denn der Staat haftet für das Geld in 50 Jahren ja nur noch in geringerem Umfang real.

vor 31 Minuten von Madame_Q:

Das Verlieren einer sehr großen Summe kann massiv Einfluss haben auf das Leben und sei es nur, dass ich länger und mehr arbeiten muss, als ich erhofft/geplant/gewünscht hatte (das ist EIN Beispiel).

Durch nicht Investieren verliert man bei grossen Vermögen auch über die Zeit große reale Summen.

vor 33 Minuten von Madame_Q:

Du schreibst selbst von Konjunktiv und bist dir sicher, exakt bestimmen zu können, welches Kapital wirklich benötigt wird oder nicht die nächsten 20, 30 oder gar 50 Jahre?

Selbst wenn ich es könnte wäre es nutzloses Wissen. Was kostet ein Einfamilienhaus in 50 Jahren? 1 BTC oder 3,7 Teslaaktien oder 4,7 Millionen Euro.

Was mache ich also heute mit dem Kapital für ein Einfamilienhaus? Sicher ist nur, dass ich das Kapital nicht ohne Risiko beschützen oder konservieren kann.

Ich würde das ökonomisch nutzbringenste für ein Kapital suchen.

 

Löse Dich mal von Eurem Case.

Was würdest Du einem priviligierten Vermögen Empfehlen. Lebensunterhalt ist ausreichend und zufriedenstellend auf Lebzeit aus einer anderen Quelle garantiert.  Sagen wir 1 Mio.

Ohne die Gefühle solch eines Menschen zu kennen. Wir wissen nur diese Parameter sonst nichts. Auch kein Alter.

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Gast231208
vor 20 Minuten von Nespresso99:

Was würdest Du einem priviligierten Vermögen Empfehlen. Lebensunterhalt ist ausreichend und zufriedenstellend auf Lebzeit aus einer anderen Quelle garantiert.  Sagen wir 1 Mio.

Ohne die Gefühle solch eines Menschen zu kennen. Wir wissen nur diese Parameter sonst nichts. Auch kein Alter.

Empfehlung: Markus 10,25 - Lukas 18,25 - Matthäus 19,24 lesen und daraus dann dir richtigen Schlüsse ziehen

 

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Rendito
vor 24 Minuten von Nespresso99:

Genau dies ist es ja, worauf ich hinweisen möchte, das Individuum neigt dazu, ein Verhalten an den Tag zu legen, welches dem rein ökonomischen Nutzen widerspricht.

Wie gesagt, Deine Beobachtung ist alles andere als originell und Gegenstand intensiver Forschungen seit vielen Jahrzehnten. Ausgangspunkt der Verhaltensökonomie ist dabei regelmäßig die Beobachtung, dass Entscheidungen augenscheinlich nicht

vor 24 Minuten von Nespresso99:

maximal ökonomisch nutzbringend

sind, wenn man klassische homo-oeconomicus-Nutzenfunktionen zugrundelegt. (Beachte dabei aber, dass selbst bei Zugrundelegung klassischer Nutzenfunktionen verschiedene Individuen in identischer Entscheidungssituation rational zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen können, das Stichwort heißt individuelle Risikoaversion).

 

Legt man aber eine erweiterte Nutzenfunktion zugrunde, die z.B. altruistische Motive oder so trefflich immer wieder von @Madame_Q betonte Aspekte wie "ruhig Schlafen können" oder "familiärer Frieden" berücksichtigt, können die beobachteten "Fehlentscheidungen" eben doch rational im Sinne von nutzenmaximierend sein. Gemäß dieser Forschungsrichtung sind Entscheidungen wegen der fein ausdifferenzierten Nutzenfunktionen interpersonell oft schwierig nachzuvollziehen, obwohl sie für den Entscheider optimal sein können. Vor diesem Hintergrund sollte man Entscheidungen anderer Menschen in komplexen Lebenssituationen immer mit Respekt behandeln, auch wenn man sie nicht nachvollziehen kann. Wie Du siehst kann verhaltensökonomische Forschung sogar dazu beitragen, Toleranz und Verständnis im zwischenmenschlichen Bereich zu fördern. :pro:

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Cornwallis
· bearbeitet von Cornwallis
vor 1 Stunde von Rendito:

Ein Risiko ist per Definition ein künftiges Ereignis, dessen Eintritt möglich, aber nicht sicher ist.

 

Das geht ja in die richtige Richtung, aber..

 

Wenn ich morgen zum Bäcker gehe und ein Käsebrötchen oder ein Croissant kaufe, ist keines dieser beiden möglichen Ereignisse ein Risiko. Risiko ist aus meiner Sicht stets eine negative Ausprägung. Das Gegenteil hiervon lautet Chance. Aber eine Chance ist auch der Verzehr eines Croissants in der Welt der Luxusprobleme nicht. Wieso also kein Risiko? Diese beiden künftigen Ereignisse liegen absolut im Bereich der Erwartungen. Und das ist hier das Zauberwort. Ein Risiko ist ein negativ interpretiertes, gefühltes oder auch finanzielles künftiges Ereignis, dessen Eintritt möglich ist, aber allzuweit von der individuellen oder auch messbaren Erwartung abweicht.

 

Ein Risiko ist es, sollte die Rentenkasse nicht zahlen und ich die Kohle brauchen. Was ist schon sicher?

 

Manches ist lieb gemeint, aber eigentlich zu esoterisch. Zufälle sind gar nicht so zufällig.

Am 22.3.2021 um 18:49 von Madame_Q:

Mehr ist nicht drin, allein schon aufgrund der Zufälle im Leben, die von vielen massiv unterschätzt werden.

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Nespresso99
vor 4 Minuten von Rendito:

Gemäß dieser Forschungsrichtung sind Entscheidungen wegen der fein ausdifferenzierten Nutzenfunktionen interpersonell oft schwierig nachzuvollziehen, obwohl sie für den Entscheider optimal sein können. Vor diesem Hintergrund sollte man Entscheidungen anderer Menschen in komplexen Lebenssituationen immer mit Respekt behandeln, auch wenn man sie nicht nachvollziehen kann. Wie Du siehst kann verhaltensökonomische Forschung sogar dazu beitragen, Toleranz und Verständnis im zwischenmenschlichen Bereich zu fördern. :pro:

Genau darum ging es ja auch u. A. in einem Depothread von MadameQ.

Jeder Mensch verortet seinen Nutzen an etwas, also an einem Depot beispielsweise anders.

Daher sollte die erste Frage sein, welchen Nutzen möchte ich daraus erzielen.

Habe ich eine Antwort darauf, dann kann ich handeln.

Wenn ich keine Antwort darauf habe, dann muss ich ja trotzdem eine Entscheidung treffen. Auch wer nicht entscheidet, hat ja eine Entscheidung getroffen. Und diese ist meist frei von jeglichem Nutzen. Mein Approach ist folgender, wenn ich keinen Nutzen verorten kann an einem Vermögen, dann investiere ich ökonomsch.

Finde ich einen anderen Nutzen, dann schichte ich um. Welchen anderen Parameter soll man denn nehmen ausser den effizient ökonomischen, wenn man keine Vorgabe hat für einen gewünschten Nutzen. Hier sehe ich solch eine unglaubliche Situation in unserer Gesellschaft. Die Menschen sehen sehr häufig keinen Nutzen mehr an ihren Vermögen.

Und dann entscheiden viele Individuen einfach entgegen jeglichem Nutzen. Und hier liegt das Problem. Im übrigen wissen die Menschen häufig überhaupt nicht einmal, was für sie den grössten ökonomischen Nutzen hätte. Hier liegt ja ebenfalls ein eklatantes Problem. Die pure Unwissenheit.

Weshalb beschäftigt sich eine Millionenerbin länger mit der Auswahl eines Wintermantels im Modegeschäft, als mit der AA ihres Vermögens?

Ja, Verhaltensökonomie, für einen weitgehenst rational agierenden Menschen ist so etwas trotzdem sehr schwer zu greifen.

Die Einflussfaktoren für die AA sollten möglichst objektiv bestimmte werden, und danach sollte möglichst nahe am bestmöglichen ökonomischen Nutzen allokiert werden.

 

 

 

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edan
· bearbeitet von edan

Ich habe inzwischen auch einen fixen Anteil RK1 festgelegt und sehe keinen Sinn darin, diesen zu erhöhen, um einer prozentualen Aufteilung gerecht zu werden. Je höher das Vermögen ist, umso unerschrockener werde ich. Den Betrag, den ich dauerhaft aus dem Depot entnehmen könnte, steigt immer weiter an. 

Bei einer oftmals als offensiv geltenden  80/20 Aufteilung und einem Vermögen von 100k klingen 20k in Reserve stimmig. Bei 200k Vermögen und 40k Reserve sollte man dann wirklich zur Genüge abgesichert sein. Bei 500k Vermögen sollen laut dieser AA 100k unverzinst auf dem Tagesgeldkonto liegen und bei 1 Mio dann 200k?

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Rendito
vor 25 Minuten von Cornwallis:

 Wenn ich morgen zum Bäcker gehe und ein Käsebrötchen oder ein Croissant kaufe, ist keines dieser beiden möglichen Ereignisse ein Risiko.

Das ist schon deshalb kein Risiko, weil es sich nicht um ein künftiges Ereignis handelt, sondern um Deine (Kauf-)Entscheidung.

vor 25 Minuten von Cornwallis:

Risiko ist aus meiner Sicht stets eine negative Ausprägung. Das Gegenteil hiervon lautet Chance.

Das kommt auf den Forschungszusammenhang an. In der Kapitalmarkttheorie wird Risiko als Schwankung um einen Erwartungswert gemessen (Varianz), umfasst also sowohl positive als auch negative Abweichungen. Das Gegenteil von Risiko ist dann nicht "Chance" sondern "Sicherheit".

 

Ich gebe Dir aber recht, dass im alltäglichen Sprachgebrauch in der Regel die nachteiligen Auswirkungen künftiger Ereignisse gemeint sind. Zumindest in unserer Kulturregion, in China umfasst das Schriftzeichen für Risiko interessanterweise die beiden Zeichen für "Gefahr" und "Chance".

 

vor 25 Minuten von Cornwallis:

Ein Risiko ist ein negativ interpretiertes, gefühltes oder auch finanzielles künftiges Ereignis, dessen Eintritt möglich ist, aber allzuweit von der individuellen oder auch messbaren Erwartung abweicht.

Ich glaube, mit etwas Nachdenken merkst Du selber, dass diese Definition nicht wirklich brauchbar ist.

 

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Gast231208
vor 3 Minuten von edan:

Bei einer oftmals als offensiv geltenden  80/20 Aufteilung und einem Vermögen von 100k klingen 20k in Reserve stimmig. Bei 200k Vermögen und 40k Reserve sollte man dann wirklich zur Genüge abgesichert sein. Bei 500k Vermögen sollen laut dieser AA 100k unverzinst auf dem Tagesgeldkonto liegen und bei 1 Mio dann 200k?

Für mich passt das!

Zusatz:  und wahrscheinlich nicht nur unverzinst, sondern mit Negativ-Zins. Der Aktienanteil von 80% wird's ausgleichen, unabhängig von der Anlagesumme.

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Nespresso99
vor 37 Minuten von pillendreher:

Empfehlung: Markus 10,25 - Lukas 18,25 - Matthäus 19,24 lesen und daraus dann dir richtigen Schlüsse ziehen

 

Wohlstand wird geschaffen indem wir Kapital und Humankapital zusammenbringen.

Wohlstand ist gesunde, gesteigerte Lebenserwartung und gesteigertes Einkommen mindestens obrhalb der Armutsgrenze.

Also könnte die gute Antwort sein 100% Frontier Markets.

Oder das Vermögen in der eigenen Firma belassen mit X Angestellten.

Ein Einfluss auf die AA könnte solidarisches Investieren sein. 

Verschenken an jemanden welcher mit Kapital nicht um zu gehen vermag, ohne ihn zu lehren wie Kapital funktioniert, mag barmherzig erscheinen.

Tatsächlich hat diese Art des Handelns aber zur Folge, daß dessn Leid meist verlängert oder sogar noch grösser wird.

Altruismus ist ein unglaublich statthaftes Investitionsmotiv, jedoch muss gerade solch ein Invest sehr sorgfältig getätigt sein.

 

 

 

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Nespresso99
vor 13 Minuten von edan:

Ich habe inzwischen auch einen fixen Anteil RK1 festgelegt und sehe keinen Sinn darin, diesen zu erhöhen, um einer prozentualen Aufteilung gerecht zu werden. Je höher das Vermögen ist, umso unerschrockener werde ich. Den Betrag, den ich dauerhaft aus dem Depot entnehmen könnte, steigt immer weiter an. 

Bei einer oftmals als offensiv geltenden  80/20 Aufteilung und einem Vermögen von 100k klingen 20k in Reserve stimmig. Bei 200k Vermögen und 40k Reserve sollte man dann wirklich zur Genüge abgesichert sein. Bei 500k Vermögen sollen laut dieser AA 100k unverzinst auf dem Tagesgeldkonto liegen und bei 1 Mio dann 200k?

Bei kleinen Vermögen wird RK1 gerne als "Puffer" für unvorhergesehene Lebensumstände gesehen.

Je grösser ein Depot wird, um so mehr hat diese Asset "lediglich" die Funktion einer Asset zum Rebalance Prämien einsammeln.

Und genau das ist ja die Frage, ob dies bei privilegierten Vermögen überhaupt notwendig ist.

Die Frage des 1 Mio Invests. Alles RK3 MSCI MIN VOLA mit historischem Maximum Drawdown -43%.

Oder 300k auf ein Tagesgeldkonto und den Rest in einen MSCI World.

Wird ein Crash im einen wie im anderen Fall einen Einfluss auf das Leben des Eigners haben können.

Womit würdet Ihr Euch wohler Fühlen?

 

 

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Moneycruncher
vor 23 Minuten von pillendreher:
vor 30 Minuten von edan:

Bei einer oftmals als offensiv geltenden  80/20 Aufteilung und einem Vermögen von 100k klingen 20k in Reserve stimmig. Bei 200k Vermögen und 40k Reserve sollte man dann wirklich zur Genüge abgesichert sein. Bei 500k Vermögen sollen laut dieser AA 100k unverzinst auf dem Tagesgeldkonto liegen und bei 1 Mio dann 200k?

Für mich passt das!

Zusatz:  und wahrscheinlich nicht nur unverzinst, sondern mit Negativ-Zins. Der Aktienanteil von 80% wird's ausgleichen, unabhängig von der Anlagesumme.

Ja, für mich passt das auch. 200 k TG klingt für viele unverständlich. Aber immerhin sind 800 k im Feuer und für die 200 k gibt's keine Alternative.

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Cornwallis
vor 29 Minuten von Rendito:

Ich glaube, mit etwas Nachdenken merkst Du selber, dass diese Definition nicht wirklich brauchbar ist.

Kommt eben auf die Betrachtungsweise an. Es gibt Ereignisse, die für manch einen 'gefühltes' Risiko sind (die Glotze geht kaputt, dafür riesige Notgroschen) und für manch einen knallharte Mathematik, Statistik, Gestz der großen Zahl (Versicherungen).

Deshalb mein Versuch, die Definition etwas in meinem Sinne zu ergänzen.

 

Interessant sind die chinesischen Schriftzeichen :-)

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