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Lebenskünstlerin

Lebenskünstlerin, 60+, und ihre Depotidee

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bondholder
vor 2 Minuten von Der T:

Vielleicht macht es auch Sinn (einen Teil des Vermögens) ab Ruhestand in eine Sofort-Rente zu investieren, um das Langlebigkeitsrisiko nicht komplett selbst zu tragen. Die Rendite ist natürlich mies, aber man trägt das Langlebigkeitsrisiko halt nicht.

Bessere Idee:

Ab sofort den Maximalbetrag für freiwillige Beiträge in die Gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. (Für das Jahr 2021 sind das 15.847,20 Euro.)

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Der T
vor 4 Minuten von bondholder:

Bessere Idee:

Ab sofort den Maximalbetrag für freiwillige Beiträge in die Gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. (Für das Jahr 2021 sind das 15.847,20 Euro.)

Wenn das für Selbstständige möglich ist, dann natürlich.

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Halicho
vor 6 Stunden von oktavian:

. Sie hat das Risiko ihr Vermögen zu überleben. Es ist schon schwierig aus volatilen assets einen konstanten Entnahmegeldstrom zu generieren. Wenn man jetzt aber die Lebenserwartung und alles erfasst hat (evtl. Unterschiede bei Versicherungen/sonst. Ausgaben), würde ich sagen Mann/Frau ist egal.

Da müsste man die finanziellen Verhältnisse kennen.

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odensee
vor 23 Minuten von Halicho:

Da müsste man die finanziellen Verhältnisse kennen.

So ist es...  Wenn die Lebenskünstlerin (die jetzt wahrscheinlich in der Sonne sitzt und das Leben genießt, statt sich Gedanken um die Geldanlage anderer Leute zu machen) ihrne Picasso versteigert, könnte es auch ohne Aktienrendite locker reichen.

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oktavian
Am 12.5.2021 um 20:51 von Lebenskünstlerin:

Zur Einordnung noch: Ich bin selbständig, erhalte nur 300 Euro Rente in ein paar Jahren,[...]Danach werde ich entsparen müssen.

Kommt mir bitte nicht mit einem Anleihenanteil von 60% nach der Regel 100 minus Lebensalter. Da komm ich ja auf keinen grünen Zweig mit in den 10 Jahren.

@Halicho siehe oben: Da scheint nur die geringe Rente garantiert/insolvenzsicher. Somit besteht dieses Risiko des Überlebens des eigenen Vermögens. Bei "krassem" Vermögen natürlich sehr unwahrscheinlich. Mehr lese ich da nicht raus, hast schon recht.

vor 6 Minuten von Halicho:

Da müsste man die finanziellen Verhältnisse kennen.

 

vor 5 Stunden von bondholder:

Bessere Idee:

Ab sofort den Maximalbetrag für freiwillige Beiträge in die Gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. (Für das Jahr 2021 sind das 15.847,20 Euro.)

Was an der GRV jetzt besser ist gegenüber welcher Alternative erschließt sich mir nicht. Argumente mit Zahlen / Beispiele wären interessant. Man kann die Beiträge zur GRV von der Steuer absetzen und muss dann die Auszahlungen versteuern. Wie da der IRR der Zahlungsströme aussieht, habe ich keine Ahnung.

 

Gegen das Langlebigkeitsrisiko wäre evtl eine aufgeschobene Rentenversicherung z.B. ab 80/85 interessant. Dieses Problem der kapitalgedeckten Ruhestandsplanung kommt in DE auch nicht so häufig vor, daher gibt es da evtl. nicht so viel Konkurrenz unter den Anbietern. Im angelsächsischen Raum läuft das unter longevity risk/ life annuity / fixed annuity / Das ist wie eine Rentenversicherung und man profitiert da im pool von "mortality credits" - also wenn andere sterben, bleibt das Geld im pool. Das Absichern des Langlebigkeitsrisikos sollte der Staat in meinen Augen gesondert fördern. Gibt es aber meines Wissens nichts außer indirekt bei der Pflege-Bahr mit super tollen 60€/Jahr :rolleyes:( ich gehe halt davon aus, dass wenn alt= dann wahrscheinlicher Pflege).

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odensee
vor 4 Minuten von oktavian:

Das Absichern des Langlebigkeitsrisikos sollte der Staat in meinen Augen gesondert fördern.

Rürup und Einzahlungen in die GRV sind zumindest mal steuersenkend in der Ansparphase.

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Halicho
· bearbeitet von Halicho
Am 14.5.2021 um 16:24 von oktavian:

Dieses Problem der kapitalgedeckten Ruhestandsplanung kommt in DE auch nicht so häufig vor, daher gibt es da evtl. nicht so viel Konkurrenz unter den Anbietern.

Man braucht einfach genug Kapital, um bis zum Ende nicht alles zu auszugeben. Der Rest wird vererbt. Es gibt genügend Menschen, die bedürftig sind bzw. Organisationen, die Leid mindern. Wieso muss alles bis auf den letzten cent ausgegeben werden?

Am 14.5.2021 um 16:31 von odensee:

Rürup und Einzahlungen in die GRV sind zumindest mal steuersenkend in der Ansparphase.

Als Lebenskünstler und mit einem Rentenanspruch, der um mehr als Faktor vier unterhalb einer Eckrente liegt, dürfte man wohl kaum ein hohes versteuerbares Einkommen haben. Für Wohlhabendere ist der Ansparphasenabzug ohnehin nicht besonders wirtschaftlich, weil das zu versteuernde Einkommen mit dem Alter anders als in den utneren und mittleren Schichten mit dem Alter durch Erbschaft ansteigt.

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 7 Stunden von Halicho:

Als Lebenskünstler und mit einem Rentenanspruch, der um mehr als Faktor vier unterhalb einer Eckrente liegt, dürfte man wohl kaum ein hohes versteuerbares Einkommen haben.

Welches Einkommen die @Lebenskünstlerin (die anscheinend kein Interesse mehr hat, sich hier zu informieren) aktuell hat, wissen wir nicht, Meine Antwort war aber auch eher allgemein auf die allgemeine Aussage von oktavian gemeint.

 

vor 7 Stunden von Halicho:

Für Wohlhabendere ist der Ansparphasenabzug ohnehin nicht besonders wirtschaftlich, weil das zu versteuernde Einkommen mit dem Alter anders als in den utneren und mittleren Schichten mit dem Alter durch Erbschaft ansteigt.

Ich liege mit meinem Einkommen so hoch, dass ich für einen gewissen Teil meines Einkommens 42% Steuern zahle. Die Rentenzahlungen (GRV und Betriebsrente), die mich in wenigen Jahren erwarten, kenne ich so ungefähr. Mein Brutto wird unter meinem jetzigen Netto liegen :w00t: mein Spitzensteuersatz dann vermutlich deutlich unter 42%. Da gehöre ich zur Zielgruppe, bei der Rürup steuerlich lohnen kann. Allerdings bin ich nicht wohlhabend.

 

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Tenno

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie das WPF Perpetuum Mobile hier läuft. Ein Beitrag von der @Lebenskünstlerin

und es geht endlos weiter.

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morini
· bearbeitet von morini
Am 12.5.2021 um 20:51 von Lebenskünstlerin:

Zur Einordnung noch: Ich bin selbständig, erhalte nur 300 Euro Rente in ein paar Jahren, plane aber mindestens noch 10 Jahre zu arbeiten, weil ich meine Arbeit liebe.

 

Wenn das mit dem Arbeiten bis 72 aus gesundheitlichen Gründen nicht hinhauen sollte: Der deutsche Staat lässt keinen verhungern. Mit der Grundsicherung stockt der Staat Renten auf, die zu gering sind, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Man darf sich nur nicht scheuen, zum Amt zu gehen, um die staatliche Unterstützung zu beantragen.

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Halicho
· bearbeitet von Halicho
vor 42 Minuten von odensee:

Mein Brutto wird unter meinem jetzigen Netto liegen :w00t: mein Spitzensteuersatz dann vermutlich deutlich unter 42%. Da gehöre ich zur Zielgruppe, bei der Rürup steuerlich lohnen kann.

Wenn es sich nach Abzug der Verwaltungs- und Vertriebskosten lohnt. Die meisten machen gar keine Vergleichsrechnung auf. 

 

Bei diesem hohen Grenzsteuersatz kann das lohnend sein, das bezweifle ich nicht. Da gewöhnliche Kapitaleinkünfte  nur mit 25% plus Soli versteuert werden, lohnt sich das nur dann wenn keine größeren Erbschaften erwartet werden. 

vor 9 Minuten von morini:

Mit der Grundsicherung stockt der Staat Renten auf, die zu gering sind, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. 

Um den Staatshaushalt zu schonen sollten daher auch von Selbständigen Pflichtbeiträge zur RV oder Beiträge für ein mindestens gleich gut versorgendes Versorgungswerk  fällig werden. 

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morini
· bearbeitet von morini
vor 32 Minuten von Halicho:

Um den Staatshaushalt zu schonen sollten daher auch von Selbständigen Pflichtbeiträge zur RV oder Beiträge für ein mindestens gleich gut versorgendes Versorgungswerk  fällig werden. 

 

Diese Forderung gibt es bereits seit mehr als 40 Jahren, und auch mir gefällt sie sehr gut. Offenbar ist bislang kein Entscheidungsträger daran interessiert gewesen, sie in die Tat umzusetzen, warum auch immer. 

 

Ein vernünftiges Rentensystem auf die Beine zu stellen (siehe Österreich), dürfte für Deutschland eine nicht zu bewältigende Herausforderung sein.

 

Und dennoch: Eine staatliche Unterstützung, die einem Bedürftigen zusteht, sollte dieser bedenkenlos in Anspruch nehmen dürfen. Wir leben nun einmal in einem Sozialstaat. Daher würde ich der Lebenskünstlerin zur Beantragung staatlicher Hilfen raten, falls es eng werden sollte (was es in ihrem Fall vermutlich auch wird). Eine zu erwartende monatliche Rente von 300 Euro ist nämlich nicht gerade viel.

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oktavian
vor 29 Minuten von Halicho:

Um den Staatshaushalt zu schonen sollten daher auch von Selbständigen Pflichtbeiträge zur RV oder Beiträge für ein mindestens gleich gut versorgendes Versorgungswerk  fällig werden. 

Ich würde sofort in das schwedische Modell einzahlen (relativ passiv /kostengünstig). Nicht jeder mag ein Zwangsmonopol mit ungedeckten Versprechungen bzw. künftigen Generationen auf der Tasche zu liegen. Es könnte durchaus mal Urteile geben das alte System war verfassungswidrig, da die Alten zu sehr bevorteilt wurden. Da müssen auch mal Renten gekürzt werden, wenn die Lohnsummen fallen (z.B. Corona-crash). Muss man gucken, wie es sich entwickelt.

 

Das mit dem Aufstocken meinte ich ja mit Hartz IV Wahrscheinlichkeit. Glaube wenn Vermögen < 5.000 kann man da was bekommen.

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morini
· bearbeitet von morini
vor 13 Minuten von oktavian:

Da müssen auch mal Renten gekürzt werden, wenn die Lohnsummen fallen (z.B. Corona-crash). Muss man gucken, wie es sich entwickelt.

 

Vielleicht wäre es sogar am besten, eine Einheitsrente einzuführen. Zumindest lägen dann diejenigen, die eigentlich eine hohe Rente zu erwarten hätten, der jungen Generation nicht allzu sehr auf der Tasche, während die Bedürftigen genügend Geld zum Überleben hätten.

 

Für die Gutverdienenden wäre eine solche Perspektive zwar unschön, wobei diese ja meist entsprechend viel Geld auf der hohen Kante haben und somit relativ leicht darüber hinwegkommen sollten.

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dev
vor 34 Minuten von oktavian:

mit ungedeckten Versprechungen bzw. künftigen Generationen auf der Tasche zu liegen.

Ist das nicht bei fast allen Systemen so?

Wenn jemand seine Kapitalanlagen veräußert, muß jemand anderes Geld hinblättern, bei der Rentenversicherung, wird das Anlageobjekt nur weg gelassen.

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oktavian
vor 1 Minute von dev:

Ist das nicht bei fast allen Systemen so?

Wenn jemand seine Kapitalanlagen veräußert, muß jemand anderes Geld hinblättern, bei der Rentenversicherung, wird das Anlageobjekt nur weg gelassen.

nein, niemand wird gezwungen die Kapitalanlagen abzukaufen. Kann die Sichtweise nicht nachvollziehen. (Jungen) Arbeitnehmern wird jedoch zwangsweise Geld abgenommen. Nun kommt es auf die genaue Ausgestaltung an, aber im Zwang ist schon eine Möglichkeit zur Ausbeutung angelegt. Im Endeffekt kann sich der einzelne Arbeitnehmer auch nicht gegen 30% RV Beiträge verteidigen oder wird es erst ab 40% unfair? Wenn der Arbeitnehmer seine GRV Beiträge selbst bestimmen könnte, wäre es vergleichbarer. Zur Not auch nur die Aufteilung x% in GRV und x% in ETF / Staatsfonds.

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dev

Kann man so sehen, hab ich auch lange so gesehen und deshalb gut 15 Jahre keine RV gezahlt.

 

Aber auch bei ETFs ( bzw. die Aktien des ETFs ), muß man am Ende jemanden finden, der diese gegen Geld tauschen will ( ohne Zwang ).

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Besserwisser

Hallo Lebenskünstlerin

Ich bin ebenfalls 62 Jahre alt und ich hatte etwas länger Zeit um an der Börse tätig zu sein.

Dadurch ist meine Aufteilung etwas anders. Ich habe tatsächlich nur 60% Aktien/ETFs und 30% Anleihen (allerdings nicht RK1/2), 5% Gold und 5% Cash.

Die Aktien/ETFs teilen sich grob auf in 50% ACWI, 30% NASADQ100 und 20% EM Tec-Aktien.

Die 60% haben allerdings nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit dem Erleben der Auf- und Ab an der Börse. Manchmal würde ich meinen Aktienanteil lieber erhöhen, manchmal wäre ich froh, wenn es etwas weniger wäre. Unterm Strich fühle ich mich aber mit dieser Aufteilung gut aufgehoben.

 

Bei der Aktien-ETF Auswahl würde ich mich nicht unbedingt von ethisch-/moralischen Grundsätzen oder von Vorlieben leiten lassen. Aber meiner Meinung nach spricht grundsätzlich nichts gegen deine Aufteilung. Mir persönlich wären das allerdings zu viele ETFs.

Aber das ist "Geschmacksache" und wird auch hier sehr kontrovers diskutiert.

Ich würde mir auch das Thema Aktienquote überlegen denn Gewinne zu "sichern" ist die eine Überlegung, die andere  wie die Volatitäten der Börse mit Rebalancingstrategien gegelättet werden können.

 

Gruss ... und gute Nerven hier im Forum

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Moneycruncher
Am 12.5.2021 um 20:51 von Lebenskünstlerin:

Da komm ich ja auf keinen grünen Zweig mit in den 10 Jahren.

Was Du planst, ist sehr riskant. Du verschiebst mit der Diskussion, ob Dein ETF-Portfolio "passt" den Fokus auf Nebenbaustellen. Das Portfolio "passt" schon, aber der Zeitraum ist ziemlich knapp inzwischen. Wenn z.B. die Aktienmärkte in 7-8 Jahren einbrechen, gibt es ein Riesenproblem mit der Entnahmestrategie in 10 Jahren. Die Substanz ist dann zu klein und wird durch die Entnahmen noch kleiner.

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Besserwisser

Ja, wenn die Aktienmärkte einbrechen, wenn sie überhaupt noch 10 Jahre älter wird, vielleicht lernt sie einen Millionör kennen oder erbt ein Vermögen. Wenn hier wenn da ... man kann vor lauter Bedenken was wird auch gleich alles hinschmeissen.

Was spricht dagegen mit seinem Plan zu beginnen. Jeder von uns hat seine Strategie, wenn er am Anfang überhaupt eine hatte, zigmal über den Haufen geworfen.

Ich wusste von 7-8 Jahren auch nicht was heute ist. Trump, Corona, Friday for Future den Tod meines Vaters ... und ich könnte die Liste noch um einiges verlängern.

Manche Dinge waren gut und manche schlecht. Wichtig ist nicht ob man darauf vorbereitet war oder es kommen sah, sondern wie man damit umgeht.

Die Philosophen sagen: "Jeder noch so lange Weg beginnt mit dem ersten Schritt"

Wenn jemand diesen ersten Schritt machen will und dich fragend anschaut kommt du mit Bedenken ??

Wenn der Schritt eindeutig in den Abgrund führt, dann ok, aber das tut der Plan der Lebenskünstlerin nicht. Er ist nicht perfekt, jedenfalls in unseren Augen, aber das ist kein Grund ihr meine Meinung oder die eines Anderen aufzudrängen.

Sie hat ihre Gedanken ordentlich und nachvollziehbar aufgezeigt, von mir aus kann sie die nächsten Schritte machen. Ich habe keine Bedenken.

Sorgen wir doch lieber dafür, dass sie gerne hierbleibt und wir ihre nächsten Schritte begleiten können.

 

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Lebenskünstlerin

Wow Leute, das geht ja echt lustig zu hier. Hätte nie gedacht, dass mein Beitrag so eine Diskussion auslöst.

Vielen Dank für die vielen Anmerkungen, die mich zum Nachdenken anregen. Brauche echt etwas Zeit, um mich da durchzuarbeiten.

Hier aber schon mal ein paar Antworten von mir:

 

Interessant finde ich, wie sich die Meinungen doch diametral gegenüber stehen.

@s1lv3r Deine Depotidee finde ich tatsächlich ziemlich solide. Das freut mich sehr zu hören! Danke

@Entendieb In deinem Erklärungstext zu deiner Depotauswahl kann ich keinen einzigen rationalen Grund herauslesen, warum du gerade dort investieren solltest. Alles was du erklärst sind im Prinzip deine Gefühle. 

Nö, sehe ich nicht so. Habe mit dem MSCI World und dem EM Anteil ganz klassisch auf breite Diversifikation gesetzt. Und mit den Small Caps etwas auf Renditeerzielung. Ganz rational überlegt. Und der Nachhaltigkeitsfaktor hat mit Überzeugung zu tun.

das klingt alles ziemlich unrund und nach gefährlichem Halbwissen… So wie ich die Sache verstehe, ist es nicht gefährlich in den MSCI World mit einem Anteil EM zu investieren. Und das ist es, was ich bisher mit einem kleinen Teil meines Gesamtvermögens getan habe. Das vorgestellte Depot ist eine Idee, von der ich wissen wollte, ob sie taugt.

 

@Rendito Meinst Du mit Blue Economy den BNP Paribas Easy ECPI Global ESG Blue Economy? Spannend, von dem hatte ich noch nie gehört, er ist auch noch recht jung und klein (was erfahrene ETF-Anleger nicht so  gerne haben). Der Index bildet gleichgewichtet 50 Unternehmen weltweit ab, die unter definierten ESG-Kriterien nachhaltig mit Meeresressourcen umgehen. Durch die Berücksichtigung von Offshore-Windparks sind darin auch große Energiekonzerne wie E.ON, Électricité de France (EdF) und Energias de Portugal (EDP) enthalten. Na ja, wie alle ESG-Indizes ist auch dieser sicherlich noch nicht ganz ausgereift, aber vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung?!

Ja genau den meine ich. Möchte mit einem kleinen Teil etwas tun, was ich für sinnvoll halte. Und mir ist bewusst, dass es mit den ESG und SRI Kriterien problematisch ist. Aber irgendwie und irgendwo muss man doch anfangen. Sonst ändert sich ja nie was.

 

@tyrWas machst du in 10 Jahren, mit 72, wenn sich weniger Rendite mit dem Aktienanteil eingestellt hat, sondern 50% Verluste entstanden sind? Dann nochmals weiter arbeiten, bis du umfällst?

Zum Glück arbeite ich so gern, dass ich mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen kann mit 72 aufzuhören. Und zum weiteren Glück habe ich einen Beruf bei dem ich mit wachsender Erfahrung immer besser werde wie eine gute Flasche alten Rotweins...

 

@Halicho Die Lebenserwartung ist höher. Und es wird hier wahrscheinlich (Single?) kein Letztüberlebender versorgt.

Sehr witzig, wieso denkst du, dass ich Single bin? Bin ich nicht, allerdings ist mein Lebensgefährte Künstler. Leider nicht Picasso und somit nicht ausgesorgt. Was nicht ist, kann ja noch werden....

 

@pillendreher Die Annahme, dass du noch weiter die nächsten 10 Jahre dein Einkommen aus deiner Selbstständigkeit erwirtschaften kannst, halte ich für sehr sportlich. Da ist viel (bewusst ausgeblendetes?) Lebensrisiko enthalten.

Sag mal, wo lebst du denn? Winfried Kretschmann ist gerade erst mit 72 Jahren erneut zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Und wie alt ist Joe Biden?

Ich habe nicht vor, die nächsten Lebensjahrzehnte strickend auf dem Sofa zu verbringen. Denn ja: Ich bin sportlich und das Lebensrisiko ist bewusst eingeblendet. No risk no fun!

Irgendwie hört man von unserer Über-Lebenskünstlerin nix mehr.

Irgendwie scheinst du die Idee zu haben als Lebenskünstlerin läge ich nur auf der faulen Haut. Ich arbeite gerade echt viel, um mit meiner Soloselbständigkeit durch die Coronakrise zu kommen. Verzeih also, dass ich am Wochenende nach Erledigung der Buchhaltung tatsächlich lieber das Leben genossen habe und mich nicht am Computer durch diesen (durchaus hilfreichen und ab und zu amüsanten) Wust hier gearbeitet habe.

 

@OctavianSie hat das Risiko ihr Vermögen zu überleben. Eindeutig, das sehe ich auch so. Lebenserwartung laut Internet 95 Jahre! Hurra. Deshalb weiterhin eisern sparen die nächsten Jahre. Das Ziel ist aus meinem Vermögen (siehe unten) 200k zu machen, hoffentlich noch 100k zu erben und dann auf Dividenden-ETFs umzuschichten und zumindest teilweise davon zu leben. Dazu hat mich der Blog Nur Bares ist Wahres inspiriert.

 

So und nun zur Klärung meiner Situation, obwohl ich ja eigentlich nur wissen wollte, wie euch mein Portfolio gefällt!? Aber selbst schuld, war ja tatsächlich im falschen thread. Danke für den freundlichen Hinweis @Ramstein

 

Also Butter bei die Fische:

Nettovermögen 140.000

davon 22.000 investiert in den MSCI Word und EM

5000 davon in Bondora Go&Grow, weil ich die Schnauze voll hatte von 0 komma irgendwas Zinsen beim Tagesgeld.

Ich überlege weitere 5000 Euro zur Diversifikation in physischem Gold anzulegen.

Ich werde die Hälfte einer Eigentumswohnung erben und je nach Gesundheitszustand meiner Mutter (die mit ihren 83 Jahren quietschfidel ist und gerade verliebt. Das Lebenskünstlertum liegt scheinbar in der Familie) bleibt auch noch Geld übrig. Damit rechne ich aber nicht, falls sie halt doch in eine Pflegeeinrichtung ziehen muss später. Aber eventuell kann eine späte Erbschaft mein Langlebigkeitsrisiko (krass dieses Wort, würde es lieber Langlebigkeitschance nennen) ausgleichen.

Ich zahle 100 Euro/Monat in die Rürup Rente ein, frage mich allerdings, ob das wirklich Sinn macht. Sparquote zur Zeit 400 im Monat. Wenn die Zeiten wieder besser werden mehr.

Wie ja schon klar wurde, denke ich, gehe ich tatsächlich mehr auf Risiko als auf Sicherheit und will den ETF-Teil nicht nur besparen sondern mit der Zeit, wenn ich mich sicherer fühle mit dem Investieren, vom Tagesgeld her aufstocken. Ich denke, es ist möglich, diesen doch recht ordentlichen Grundstock so aufzustocken, dass sich damit was machen lässt. Denn weder auf dem Tagesgeldkonto noch mit Anleihen wird er sich vermehren, sondern im Gegenteil mit der Inflation verringern. Falls ich das Geld in einer Baisse brauche, sieht es natürlich schlecht aus. Noch schlechter, wenn ich die Hälfte verliere. Dann muss ich den Gürtel enger schnallen und weniger entnehmen und in letzter Instanz dann doch zum Amt gehen oder hoffen, dass bis dahin das bedingungslose Grundeinkommen durch ist. Ist also einkalkuliert.

Das größte Problem im Alter werden die steigenden Mieten sein, ansonsten kann ich abgesehen von meinen Reisen sehr bescheiden leben. Bestens erprobt bisher. Die Idee ist, mit Gleichgesinnten in einer Lebensgemeinschaft zu wohnen, so dass die Wohnkosten nicht so hoch sind wie in einer eigenen Wohnung. Es ist ja eh Irrsinn, dass z.B. meine Mutter bei dem Wohnungsmangel alleine in einer 90qm Wohnung lebt.

 

So jetzt hab ich mich erstmal genug ausgetobt, bin gespannt auf weitere Kommentare, Fragen und Sonstiges. Werde in der Zwischenzeit weiter daran arbeiten, aus meinem @Entendiebgefährlichem Halbwissen halbwegs Wissen zu machen und ansonsten @Ramstein kann man entweder paniken, oder hoffen. ... lieber hoffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 1 Stunde von Lebenskünstlerin:

Ich zahle 100 Euro/Monat in die Rürup Rente ein, frage mich allerdings, ob das wirklich Sinn macht.

War die Entscheidung für Rürup statt der Gesetzlichen Rentenversicherung gut durchdacht oder hat sich das so ergeben, weil der Versicherungsverkäufer für die GRV keine Provision erhält?

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Warum nicht mal so betrachten: Wenn du mit 72 aufhörst, brauchst du mindestens 500.000 Euro für den einigermaßen komfortablen Rest des Lebens. (Bitte nachrechnen, gegebenenfalls korrigieren.) Da kommst du nicht hin, wenn du defensiv anlegst. Du musst also ins Aktienrisiko. Und noch kräftig sparen. Falls es nicht klappt: Pech gehabt.

Es bleibt also nur noch die Frage, wie in ETFs anlegen. Und dazu gibt es schon mehr als genug Diskussionen hier.

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Synthomesc_alt
· bearbeitet von Synthomesc
vor 3 Stunden von Ramstein:

Du musst also ins Aktienrisiko. Und noch kräftig sparen. Falls es nicht klappt: Pech gehabt.

 

vor 3 Stunden von Lebenskünstlerin:

So wie ich die Sache verstehe, ist es nicht gefährlich in den MSCI World mit einem Anteil EM zu investieren.

 

Oh doch ist das gefährlich und zwar in 2 facher Hinsicht...

Wie @Ramstein richtig und unverblümt festgestellt hat, musst du deine bescheidene Rentenlücke dadurch kompensieren das du noch viel mehr ins Aktienrisiko gehen musst.
Du hast bisher gerade mal knapp 16 % deines Vermögens investiert. Selbst wenn du noch 10 Jahren arbeiten willst / kannst und diese 10 Jahre investierst, müsstest du volles Risiko gehen um deine Rentenlücke einigermaßen aus zu gleichen....


Und hier kommt das große Problem, dein Alter!

 

15 Jahre wird als Minimum veranschlagt um einen Crash aussitzen zu können, und da wäre man ggf. im Worst Case dann wieder bei Null!
D.h. du hast diese Zeit nicht, was dein Risiko extrem erhöht!


Machst du so weiter, mit diesen kleinen Beträgen , wird nicht viel dabei rauskommen.....
Erhöhst du deine Aktienquote auf 80/90 % dann ist das in der kurzen Zeitspanne ein extremes Risiko die Hälfte zu verlieren.....

 

Du merkst also, es ist für dich extrem gefährlich , egal in welcher Hinsicht!
D.h. aber nicht das du nicht investieren sollst, aber einen goldenen Mittelweg ist bei dir sehr schwierig...

Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Glück und Erfolg!

 

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Dandy

Wenn die 300€ wirklich alles sind, was an Rente und regelmäßigen Einkünften für Beide, Mann und Frau, zur Verfügung steht, dann wird es mit dem übrigen Geld wirklich verdammt eng. Man unterschätzt, welche großen Summen man für eine auskömmliche Rente benötigt. Ich denke, sie sollte erstmal in einer Tabelle verschiedene Szenarien durchspielen, also noch eine gewisse Sparphase (wieviel kann da noch maximal angespart werden) und eine Entnahmephase mit vielleicht drei verschiedenen Todeszeitpunkten (dabei nicht vergessen, dass ein Paar gemeinsam eine höhere Lebenserwartung hat als eine Einzelperson). 

 

Wenn man das gemacht hat, dann kann man verschiedene Annahmen für die letzte Zeit der Ansparphase treffen, also ein Szenario, in dem sich die Geldanlage gut entwickelt, eines, in dem sie sich schlecht entwickelt und eines, in dem sie sich mittelprächtig entwickelt. 

 

Demgegenüber sollte man die Lebenshaltungskosten setzen. Ihr wohnt zur Miete? Dann berücksichtigen, dass diese steigen wird, so wie die sonstigen Lebenshaltungskosten auch. Man kann mal von rund 2% Inflation im Jahr ausgehen. Dazu kommt dann noch, dass die letzten Jahre mit Pflegebedürftigkeit und Krankheitskosten viel teurer sein werden als die Zeit davor. Kann man ja auch noch mal mit 5 Jahren oder so in den letzten verbliebenen Jahren der angenommenen Lebenszeit einrechnen. Zumindest bei einem ist es wahrscheinlich, dass es so kommen wird.

 

Sind alles keine angenehmen Gedanken und Planspiele, das ist klar, aber man bekommt so ein Gefühl dafür, wie es laufen muss, damit man überhaupt ein auskömmliches Leben im Alter hat. 

 

Was ich nicht ganz so kritisch sehe ist der Anlagehorizont. Wenn man davon ausgeht, dass noch 10 Jahre weitergespart werden kann und dann das Geld nicht einfach auf einen Schlag ausgegeben wird, dann ist noch ein ordentlicher Kapitalstock für weitere 10 Jahre oder so vorhanden, der auch Rendite bringen kann, selbst wenn es zwischendurch mal an der Börse krachen sollte (ziemlich wahrscheinlich in dem Zeitraum, würde ich sagen). Auch das kann man in einer Tabelle einarbeiten um zu sehen, wie sich ein oder zwei Crashes zu verschiedenen Zeitpunkten, bspw. eher am Anfang, zur Mitte oder zum Ende hin auswirken. Als Extrembeispiel könnte man so einen Verlauf wie zwischen 2000-2012 herannehmen und zeitlich verschieben.

 

Ich weiß, klingt dröge und kompliziert, aber ich finde das wesentlich besser investierte Zeit als nur theoretische Überlegungen zu treffen und sich ewig mit der Aufteilung zwischen den Assets zu beschäftigen. Erstmal ein Bild über die benötigten Ressourcen und verschiedene Szenarien für die Entwicklung der Geldanlage ausarbeiten, bevor man sich über den Rest Gedanken macht.

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