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ETFan

Mehr Rendite im Core

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ETFan
· bearbeitet von ETFan

Servus,

Begonnen mit dem Investieren habe ich letztes Jahr im August unzwar wie folgt: 11k in 50% EM und 50% World. Mittlerweile steht das Depot ca. 20 Prozent im Plus und auch wenn ich bisher natürlich nur einen totalen Bullenmarkt durchgemacht habe, meine ich mit den Schwankungen meines Investments gut umgehen zu können, sodass ich es teilweise vollkommen vergessen hatte. Nur so viel dazu...Jetzt möchte ich auf jeden Fall einiges ändern an meiner Strategie. Warum? Weil ich etwas mehr Rendite als der Gesamtmarkt erwirtschaften will und ich ein relativ hohes Risiko durch mein ziemlich junges Alter sehr gut tragen kann. Bei den bisherigen Punkten bin ich mir auch vollkommen sicher, bei den folgenden hingegen nicht, weshalb ich dieses Thread eröffnet habe. Im Folgenden werde ich nun meine geplante Strategie vorstellen und bei jeglichen Fragen an euch, diese mit einer Nummer kennzeichnen. Ansonsten seid ihr natürlich auch herzlich eingeladen meine Ideen zu bewerten, Kritik zu äußern usw.. So weit, so gut.

 

Nun zu meiner Strategie:

Ich habe vor eine Core - Satellite Strategie zu fahren. Da ich momentan für den Satellite - Teil aber noch zu wenig Kapital habe, ist dieser Teil vorerst nicht von Relevanz. Daher soll es hier auch nur um den Core - Teil gehen. Wichtig ist außerdem zu nennen, dass der Core - Teil grundsätzlich passiv und alles stets rational begründbar sein soll. Bei diesem hatte ich anfangs verschiedene Ideen, um das Risiko und damit auch hoffentlich die Rendite zu steigern. Diese Ideen lassen sich allgemein als folgende zusammenfassen:

 

Idee 1: An der marktgegebenen Gewichtung der Branchen etwas ändern.

Idee 2: An der marktgegebenen Gewichtung der Regionen etwas ändern.

Idee 3: An der marktgegebenen Gewichtung der Faktoren etwas ändern.

Idee 4: Meine Investments hebeln.

 

--> Wir haben also in Summe 4 große Ideen. Nun werde ich schildern: 1. Wie ich vorhatte diese Ideen umzusetzten 2. Zu welchem Fazit ich bei den jeweiligen Ideen gekommen bin. 3. Bei welchen Ideen sich bei mir noch Fragen aufwerfen.

 

IDEE 1: An der marktgegebenen Gewichtung der Branchen etwas ändern.

Umsetzung:

  • Branchen - ETFs kaufen, bei denen ich in Zukunft eine Outperformance vermute.

 

Fazit::tdown:

  • Ich kann nicht in die Zukunft schauen und daher sind diese ETFs vorerst nur etwas für den Satellite - Teil. Sollte ich damit lanfgristig eine Outperformance erwirtschaften, werde ich sie in meinen Core - Teil aufnehmen.

------------------------------

IDEE 2: An der marktgegebenen Gewichtung der Regionen etwas ändern.:thumbsup:

Umsetzung:

  • Ganz grundsätzlich wird sich bei der Gewichtung der Regionen am BIP (und nicht der Marketcap) orientiert, weil dies über längeren Zeitraum höhere Rendite gebracht hat.
  • Von dieser wird jetzt aber ganz aktiv und bewusst abgewichen, wie schon in meinem jetztigen Depot. Warum? --> Es gibt Regionen, in denen Chance auf überdurchschnittliche Rendite überdurchschnittlich hoch ist. Mit Blick auf mein junges Alter ist es damit aus meiner Sicht rational die aussichtsreicheren Regionen auch überzugewichten.
  • Knackpunkt ist hier natürlich die Frage, wie ich denn herausfinde in welchen Regionen eine Outperformance besonders wahrscheinlich ist. Dafür setzte ich einerseits einen Fokus auf den EM - Faktor und andererseits auf das vergangene sowie vorraussichtliche Wirtschaftswachstum einer Region, wobei beide Punkte stark miteinander korrelieren. Die Überlegenheit dieser Regionen ist hier noch einmal ganz gut erkennbar:

grafik.png.a1ab41357ac857538cbd1329287c5359.png

 

 

Damit ist nun also klar, welche Regionen ich tendenziell gerne übergewichten würde. Außerdem orientiere ich mich, wie gesagt, am BIP. Die marktgegebene Gewichtung sieht hierbei momentan so aus:

 grafik.png.815b5579f9b2482ad73acf79ee5cc379.png

 

Was bedeutet das jetzt für die Praxis?

Das ist schwierig für mich zu sagen. Denn ich weiß bei diesen 4 Regionen nicht wie am besten mit "Asien/ Pazifik" umzugehen ist. Laut dieser Seite macht Asien nämlich "79 Prozent im MSCI Emerging Markets Index" aus. Das würde im Endeffekt bedeutet, dass Asien/ Pazif tendenziell sogar eher übergewichtet ist und damit ein weiterer ETF für diese Region nicht notwendig ist. Dann ist es doch ein Fehler von justETF Asien/Pazifik und die Schwellenländer zu seperarieren.

Frage 1: Sehe ich das richtig oder habe ich einen Denkfehler?

Mit der Annahme, dass mein Gesagtes bisher richtig war, würde damit also eine Konstellation in diese Richtung Sinn ergeben:

- 60% Schwellenländer (inklusive Asien/Pazifik)

- 20% USA

- 20% Europa

--> also in Summe 3 ETFs (Hier sei angemerkt, dass ich vorallem mit Blick auf die jetzt folgenden Faktoren schauen muss, inwiefern mein Kapital ausreicht. Wenn ich noch etwas dazusteuer komme ich im besten Fall auf ca.17k (hier ist momentaner Kursanstieg miteinberechnet).

--------------------------------------

IDEE 3: An der marktgegebenen Gewichtung der Faktoren etwas ändern.:thumbsup:

Unabhängig davon welche Regionen ich am Ende wie abdecke, möchte ich gerne Faktoren nutzen für einen kleinen potentiellen Renditebooster. Dies ist in meinen Augen weiterhin rational begründbar aufgrund der vielen Nachweise durch die Wissenschaft. Ein besonderen Fokus möchte ich natürlich auf die rentablen Faktoren setzten, welche das sind ist hier ganz gut erkennbar:

grafik.png.0c6c45140804cf97cf33376af2f81404.png

Es ist gut zu erkennen, dass Momentum ziemlicher Spitzenreiter die letzten Jahre war. Allerdings kann sich das natürlich jederzeit ändern. Passend zu diesem Thema:

Frage 2: Kennt jemand ein besseres Ranking (auch mit längeren Zeitperioden) was die verschiedenen Faktoren angeht?

Auf jeden Fall ist mein Plan jetzt hier möglichst die besten Faktoren zu den 3 Indizes zu bekommen, von mir aus auch mit jeweils mehreren ETFs. Deshalb habe ich übrigens auch ein Problem mit dem Multi - Faktor ETF, weil der einen Low - Volatility - Faktor mit sich trägt und dieser eigentlich ja nicht auf maximale Rendite ausgelegt ist, auch wenn die vergangenen Jahre hier eine Ausnahme waren. Das Ganze wird allerdings nicht so einfach, weil beispielsweise auf die EM ein Momentum - ETF fehlt, wie im Thread von @EPHBEH "Emerging Markets Momentum ETF" bereits festgestellt wurde. In diesem Fall müsste ich dann halt den zweit -, drittbesten usw. nehmen.

Eine Sache, die ich in diesem Zusammenhang noch gerne geklärt hätte wäre:

Frage 3: Inwiefern gibt es einen free lunch bei der Diversifikation von Faktoren? Und ergibt es nicht eigentlich überhaupt keinen Sinn verschiedene Faktoren mit vollkommen unterschiedlicher Volatilität in einem Multifactor - ETF zusammen zu packen? @etherial hat in seinem Thread "Mythos Korrelation"  so wie ich das verstanden habe, ja auch festgestellt, dass für den free lunch eigentlich immer die Volatilität zusammenpassen muss.

------------------------------------------------------

IDEE 4: Meine Investments hebeln.:thumbsup:

Hier hat mir der Thread von @DST "Investieren mit Hebel - ETFs auf Kredit, Leveraged ETFs und entsprechende Futures/Optionen" sehr weitergeholfen. Als für mich besonders sinnvoll hat sich dabei das Investieren mittels eines Kredites von der Bank (1) herausgestellt, diese Idee hatte ich auch schon früher. Aber auch das Hebeln mittels LEAPs(2), was für mich vollkommen neu war. Selbst wenn man nur von einem durchschnittlich steigenden Markt ausgeht, eignen sich für mich beide Methoden auf den ersten Blick. Natürlich muss man dabei einige Dinge beachten, wie z.B. beim Kredit der Bank eine Rückzahlung des Kredits zu sichern durch genügend ürbiges Cash. Allgemein tendiere ich gerade allerdings eher zu den LEAPs, weil für die Methode mit dem Kredit über die Bank ein fester Job ziemlich förderlich wäre, da ich ansonsten ziemlich eingeschränkt bin in meinem Risiko. Bei den LEAPs kenne ich mich hingegen noch nicht so gut aus.

Wie auch immer...

Frage 4: Glaubt ihr, dass sowas bei mir Sinn ergibt und wieso macht das eigentllich nicht jeder?

 

 

Das war´s jetzt erst Mal... Ich bin gespannt auf eure Rückmeldungen und schon einmal vielen Dank für alles Hilfreiche:)

 

 

 

 

 

 

 

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 7 Stunden von ETFan:

IDEE 1: An der marktgegebenen Gewichtung der Branchen etwas ändern.

 

[...]

 

  • Ich kann nicht in die Zukunft schauen und daher sind diese ETFs vorerst nur etwas für den Satellite - Teil. Sollte ich damit lanfgristig eine Outperformance erwirtschaften, werde ich sie in meinen Core - Teil aufnehmen.

 

Sektor- und Branchen-ETFs sind m. E. Spekulationen, die nicht zur Core-Strategie gehören sollten.

 

Zitat

IDEE 2: An der marktgegebenen Gewichtung der Regionen etwas ändern.

 

[...]

 

Frage 1: Sehe ich das richtig oder habe ich einen Denkfehler?

 

Mit der Annahme, dass mein Gesagtes bisher richtig war, würde damit also eine Konstellation in diese Richtung Sinn ergeben:

- 60% Schwellenländer (inklusive Asien/Pazifik)

- 20% USA

- 20% Europa

Mit Pazifik sind entwickelte Länder gemeint: https://www.msci.com/documents/10199/e67c1059-5dcf-4afc-b666-1a7f35d28c0f

 

Eine Strategie könnte daher z. B. wie folgt aussehen:

  • 40% EM
  • 30% USA
  • 20% Europa
  • 10% Pazifik

 

Zitat

IDEE 3: An der marktgegebenen Gewichtung der Faktoren etwas ändern.

 

[...]

 

Frage 2: Kennt jemand ein besseres Ranking (auch mit längeren Zeitperioden) was die verschiedenen Faktoren angeht?

MSCI und Vanguard verfügen über solche Publikationen.

 

Zitat

Frage 3: Inwiefern gibt es einen free lunch bei der Diversifikation von Faktoren? Und ergibt es nicht eigentlich überhaupt keinen Sinn verschiedene Faktoren mit vollkommen unterschiedlicher Volatilität in einem Multifactor - ETF zusammen zu packen?

Im Faktor-ETF-Thread haben wir vor kurzem erst die Korrelationen durchgekaut. Es gibt einen Free-Launch. Value und Momentum sind z. B. relativ schwach korreliert, weswegen die Kombi besonders sinnvoll erscheint.

 

Multifactor-ETFs haben hier keinen so guten Ruf. Infos dazu findest du im Faktor-ETF-Thread.

 

Zitat

IDEE 4: Meine Investments hebeln.

 

[...]

 

Kredites von der Bank (1) [...] LEAPs(2)

 

Frage 4: Glaubt ihr, dass sowas bei mir Sinn ergibt

Das kann dir wohl niemand verraten; musst du selbst entscheiden. LEAPs sind langläufige Optionen, die du nicht an herkömlichen deutschen Brokern (kostengünstig) handeln kannst. In den USA scheint man damit gut arbeiten zu können, aber in Deutschland ist das Kaufen und Rollen der LEAPs vermutlich mit zu viel Steuern/Aufwand verbunden, um effizient zu sein. Das Thema wurde im Leverage-Thread bisher aber auch nur angerissen und noch nicht tiefergehend behandelt.

 

Zitat

und wieso macht das eigentllich nicht jeder?

Wegen des damit verbundenen Risikos.

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alsuna
· bearbeitet von alsuna
vor 5 Stunden von ETFan:
  • Die Überlegenheit dieser Regionen ist hier noch einmal ganz gut erkennbar:

grafik.png.a1ab41357ac857538cbd1329287c5359.png

Welche Überlegenheit? Lass den zeitlichen Vergleich mal zu einem anderen Zeitpunkt beginnen, dann sieht das schon ganz anders aus. Anhand deiner Grafik: EM ist von 2000 bis 2007 enorm gestiegen, dann hat sich aber bis 2019 mit viel Volatilität im Endeffekt nichts mehr getan. Im Gegensatz hat World seit 2007 gut zugelegt.

Aus einem zeitlichen Vergleich Überlegungen zu Überlegenheit anzustellen, halte ich für gefährlich.

 

Zum Thema BIP gibt es etliche Threads im Forum. Beispielsweise hier:

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 14 Minuten von alsuna:

Welche Überlegenheit? Lass den zeitlichen Vergleich mal zu einem anderen Zeitpunkt beginnen, dann sieht das schon ganz anders aus. Anhand deiner Grafik: EM ist von 2000 bis 2007 enorm gestiegen, dann hat sich aber bis 2019 mit viel Volatilität im Endeffekt nichts mehr getan. Im Gegensatz hat World seit 2007 gut zugelegt.

Aus einem zeitlichen Vergleich Überlegungen zu Überlegenheit anzustellen, halte ich für gefährlich

Absolut.:thumbsup:

Ein Beispiel:

https://www.msci.com/www/index-factsheets/msci-acwi-imi/09234846

Ist zwar "IMI", aber fast gleich der Renditen ohne IMI und man sieht:

Ab 1994 wäre eine Übergewichtung von EM schlecht gewesen und das bei mehr Risiko.

 

@ETFan

Vorsicht bei Entscheidungen, die auf Rückspiegel-Ansichten aufbauen und das gilt auch und besonders für Faktoren.

Allgemein (vielleicht täusche ich mich) kommt es etwas so rüber, als würdest du mit der Brechstange versuchen, überall mehr herausholen zu wollen.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Warum hast Du nicht einfach in Amazon investiert?

 

Du hättest so viel besser abgeschnitten als mit einem MSCI World oder Emerging Markets ETF!

 

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(gelb: Amazon Com Aktie, WKN: 906866 ISIN: US0231351067, blaue Linie: MSCI World Index, Quelle: Comdirect)

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etherial
vor 4 Minuten von Madame_Q:

 

@ETFan

Vorsicht bei Entscheidungen, die auf Rückspiegel-Ansichten aufbauen und das gilt auch und besonders für Faktoren.

... und Rohstoffe ;). Ich bin aber absolut bei dir: Faktoren sind bei weitem nicht so wissenschaftlich bewiesen wie es manche hier gerne hätten.

 

Zu EM-Übergewichtung und Hebel: Es erhöht beides das systematische Risiko (und perspektivisch damit auch die Rendite). Ob man die Volatilität (in Form starker Drawdowns) aushält wissen die allermeisten erst, wenn sie es einmal erlebt haben (und dann ist das Geld futsch). Deswegen mein Rat: erstmal mit moderatem Risiko anfangen, dann eine Krise damit durchstehen. In der Krise kann man ggf. nachschießen  und wenn man die Krise gut weg gesteckt hat, weiß man für die Zukunft ob man auch mehr als 100% in Aktien (d.h. gehebelt) gehen will.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 15 Minuten von stagflation:

Warum hast Du nicht ein einfach in Amazon investiert?

 

Du hättest so viel besser abgeschnitten als ein MSCI World oder ein Emerging Marktes ETF!

 

image.png.0c0084b97ca027ea952afe90065cc1e2.png

 

(gelb: Amazon Com Aktie, WKN: 906866 ISIN: US0231351067, blaue Linie ist der MSCI World Index, Quelle: Comdirect)

Warum so langweilig? Bitcoin (grün) vs. Amazon (grau), to the moon!

 

image.thumb.png.e2e4c1fced11fdc6c845e320f54a7aa6.png

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 15 Minuten von etherial:

Faktoren sind bei weitem nicht so wissenschaftlich bewiesen wie es manche hier gerne hätten.

Nicht falsch verstehen.

Ich bin zwar kein Fan von Faktoren, aber natürlich können einige oder sogar alle zu gewissen Zeiten wunderbar performen und für die richtigen Leute auch einen Mehrwert bringen.

 

Das Problem, welches ich hier aber in erster Linie vermute (und das liest man irgendwie in der Art leider immer öfter und ich meine das wirklich nicht böse):

Leute fangen an, sich mit dem Thema ETFs usw. zu befassen aufgrund der ganzen Blogs, YT-Kanälen, Bücher usw (ist halt mittlerweile überall präsent), lesen sich gut ein in die ganze Thematik (was ja an sich lobenswert ist) und erfahren dann auch von Faktoren usw. Daten und Backtests bekommt man mittlerweile auch überall her ohne viel Aufwand.

Und jetzt kommt das Problem: Einerseits will man passiv anlegen, macht es aber dann doch so gar nicht, weil man denkt, man würde dann doch irgendwie alles verstehen und ein Depot erstellen können, welches den Markt schlägt.

Dass dieses angeeignete Halbwissen samt ein paar Backtests nicht reicht, leuchtet erstmal nicht ein. Aber kein Wunder.

Es erscheint ja so einfach, sich einfach einen Momentum-ETF, eine Übergewichtung von Emerging Markets, Small Caps oder Nasdaq ins Depot zu legen, dann mischt man noch etwas Minimum Volatility dazu, um die Vola zu bändigen, ohne damit Rendite einzubüßen und fertig ist das Outperformance-Portfolio. Hebeln liest man da eher selten (wundert mich hier sehr, dass der TE so etwas überlegt).

So funktioniert die ETF-Welt aber nicht und das böse Erwachen kommt dann umso mehr, je weniger die Erwartungen ab Start des Depots erfüllt werden, denn nur das zählt in der Praxis (die Entwicklung ab dem eigenen Start und nicht die 10 Jahre davor).

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DST
vor 14 Minuten von Madame_Q:

Es erscheint ja so einfach, sich einfach einen Momentum-ETF, eine Übergewichtung von Emerging Markets, Small Caps oder Nasdaq ins Depot zu legen, dann mischt man noch etwas Minimum Volatility dazu, um die Vola zu bändigen, ohne damit Rendite einzubüßen und fertig ist das Outperformance-Portfolio.

Hier der Backtest (gleichgewichtet, jährliches Rebalancing):

 

Outperformance.thumb.png.6e0d9844b29ba40d0afb9439604f301e.png

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Synthomesc_alt
vor einer Stunde von alsuna:

Welche Überlegenheit? Lass den zeitlichen Vergleich mal zu einem anderen Zeitpunkt beginnen, dann sieht das schon ganz anders aus.

Das hat mich auch gleich gestört, sich den Zeitraum raus suchen wo es gerade passt....
Das ist wide wide witt, ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt!

 

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Synthomesc_alt

@ETFan ansich ist es löblich das du dich so sehr mit der Materie beschäftigst, ich sehe aber auch die Gefahr bei dir, welche @Madame_Q trefflich formuliert hat:

 

vor 36 Minuten von Madame_Q:

Das Problem, welches ich hier aber in erster Linie vermute (und das liest man irgendwie in der Art leider immer öfter und ich meine das wirklich nicht böse):

Leute fangen an, sich mit dem Thema ETFs usw. zu befassen aufgrund der ganzen Blogs, YT-Kanälen, Bücher usw (ist halt mittlerweile überall präsent), lesen sich gut ein in die ganze Thematik (was ja an sich lobenswert ist) und erfahren dann auch von Faktoren usw. Daten und Backtests bekommt man mittlerweile auch überall her ohne viel Aufwand.

Und jetzt kommt das Problem: Einerseits will man passiv anlegen, macht es aber dann doch so gar nicht, weil man denkt, man würde dann doch irgendwie alles verstehen und ein Depot erstellen können, welches den Markt schlägt.

Dass dieses angeeignete Halbwissen samt ein paar Backtests nicht reicht, leuchtet erstmal nicht ein. Aber kein Wunder.

 

Daher ein gut gemeinter Rat. Bleibe erstmal bei deinen 2 ETF , übrigens interessante Gewichtung , und laß das mal laufen. Du sagst es selbst, du hast bisher nur von einem Bullenmarkt profitiert.
Zudem ist dein Investment recht klein, da würde ich keine Experimente starten....

Ein bisschen vermute ich bei dir auch FOMO.....und zu schnell zu viel erreichen zu wollen....beides nicht gerade gute Voraussetzungen an der Börse!

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 51 Minuten von DST:

Hier der Backtest (gleichgewichtet, jährliches Rebalancing):

Der 5er-Kombi scheint nun aber langsam der Dampf auszugehen. Schaut man nur 1 Jahr zurück (was nicht weniger sinnlos ist), underperformed die Kombi den ACWI IMI um knapp fünf Prozent.

Von 2021 allein brauchen wir gar nicht reden. Da hat das "5er-Outperformance-Equal-Weight-Super-Depot" bisher gerade mal gut die Hälfte der Performance des ACWI IMI geschafft. Vom Mehr an Risiko will ich gar nichts sagen.

 

vor 34 Minuten von Synthomesc:

Daher ein gut gemeinter Rat. Bleibe erstmal bei deinen 2 ETF

Finde ich auch. Das passt doch erstmal so und ist nicht zu unübersichtlich.

Die 50% EM sind ja auch schon sehr "saftig" und viel Political Risk-Factor.

@ETFan,warte ab, wie du reagierst, wenn der Markt mal 10-15% nachgibt und dann kannst du nochmal neu justieren falls du unbedingt willst.

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Nostradamus

Kleine Anmerkung zur Core-Satellite-Strategie: Ich kenne es so, dass der Core erstmal grundlegend stabil sein soll, also vergleichsweise zu den Satelliten risikoarm. Hebel und Core passen für mich da schon mal gar nicht zusammen. Aber ich weiß ja nicht, was du dann in Bezug auf die Satelliten vor hast...Bei ETFs wird als Core eigentlich der MSCI World oder All-World genommen oder halt das klassische 70/30 World/EM. Dein Core hat ja die EM schon übergewichtet.

Eine weitere Möglichkeit wäre jedenfalls, am Core gar nicht mehr so viel "rumzupfuschen", sondern sich die Würze eben durch entsprechende Wahl der Satelliten zu holen bzw. natürlich auch das  Verhältnis Core/Satellites zu steuern.

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ETFan
· bearbeitet von ETFan

Okay, schon einmal vielen Dank für die Rückmeldung. Wir müssen allerdings differenzieren. Auf der einen Seite gibt es Einwende in Bezug auf meine Standhaftigkeit und mentalte Stärke:

vor 1 Stunde von Madame_Q:

Das Problem, welches ich hier aber in erster Linie vermute (und das liest man irgendwie in der Art leider immer öfter und ich meine das wirklich nicht böse):

Leute fangen an, sich mit dem Thema ETFs usw. zu befassen aufgrund der ganzen Blogs, YT-Kanälen, Bücher usw (ist halt mittlerweile überall präsent), lesen sich gut ein in die ganze Thematik (was ja an sich lobenswert ist) und erfahren dann auch von Faktoren usw. Daten und Backtests bekommt man mittlerweile auch überall her ohne viel Aufwand.

Und jetzt kommt das Problem: Einerseits will man passiv anlegen, macht es aber dann doch so gar nicht, weil man denkt, man würde dann doch irgendwie alles verstehen und ein Depot erstellen können, welches den Markt schlägt.

Dass dieses angeeignete Halbwissen samt ein paar Backtests nicht reicht, leuchtet erstmal nicht ein. Aber kein Wunder.

vor einer Stunde von Synthomesc:

Daher ein gut gemeinter Rat. Bleibe erstmal bei deinen 2 ETF , übrigens interessante Gewichtung , und laß das mal laufen. Du sagst es selbst, du hast bisher nur von einem Bullenmarkt profitiert.
Zudem ist dein Investment recht klein, da würde ich keine Experimente starten....

Ein bisschen vermute ich bei dir auch FOMO.....und zu schnell zu viel erreichen zu wollen....beides nicht gerade gute Voraussetzungen an der Börse!

 

Ich kann die Vermutungen hierbei nachvollziehen und bin mir sicher, dass vieles was ihr beschreibt bei Gleichaltrigen auch zutrifft. Bei mir allerdings zu 100% nicht. Deshalb soll es, wie eingangs bereits beschrieben, hier auch nur um das Investment als solches gehen. Da habt ihr aber ja ebenfalls sinnvolle Kritikpunkte gefunden:

vor 3 Stunden von DST:

Sektor- und Branchen-ETFs sind m. E. Spekulationen, die nicht zur Core-Strategie gehören sollten

Genau, habe ich deshalb für mich ja auch ausgeschlossen.

 

vor 3 Stunden von DST:

Mit Pazifik sind entwickelte Länder gemeint: https://www.msci.com/documents/10199/e67c1059-5dcf-4afc-b666-1a7f35d28c0f

 

Eine Strategie könnte daher z. B. wie folgt aussehen:

  • 40% EM
  • 30% USA
  • 20% Europa
  • 10% Pazifik

Ah super, sehr hilfreich! Ja, die Aufteilung ist damit tatsächlich sinnvoller.

 

vor 3 Stunden von DST:

MSCI und Vanguard verfügen über solche Publikationen.

Ah ja habe es gefunden, perfekt.

 

vor 3 Stunden von DST:

Im Faktor-ETF-Thread haben wir vor kurzem erst die Korrelationen durchgekaut. Es gibt einen Free-Launch. Value und Momentum sind z. B. relativ schwach korreliert, weswegen die Kombi besonders sinnvoll erscheint.

 

Multifactor-ETFs haben hier keinen so guten Ruf. Infos dazu findest du im Faktor-ETF-Thread.

Alles klar. Dann werde ich mir den nochmal durchlesen, mir die am wahrscheinlichst rentabelsten Faktoren zusammensuchen und sie dann möglichst gut kombinieren. Werde mein Ergebnis(sprich die konkreten Faktor - ETFs), insofern ich von nichts anderem überzeugt werde, dann hier mal morgen posten.

 

vor 3 Stunden von DST:

Das kann dir wohl niemand verraten; musst du selbst entscheiden. LEAPs sind langläufige Optionen, die du nicht an herkömlichen deutschen Brokern (kostengünstig) handeln kannst. In den USA scheint man damit gut arbeiten zu können, aber in Deutschland ist das Kaufen und Rollen der LEAPs vermutlich mit zu viel Steuern/Aufwand verbunden, um effizient zu sein. Das Thema wurde im Leverage-Thread bisher aber auch nur angerissen und noch nicht tiefergehend behandelt.

Okay, dann hören sich momentan die Kredite der Bank am besten an. Werde mich damit nach meiner festgelegten Allokation noch intensiver beschäftigen.

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vor 2 Stunden von Madame_Q:

@ETFan

Vorsicht bei Entscheidungen, die auf Rückspiegel-Ansichten aufbauen und das gilt auch und besonders für Faktoren.

Allgemein (vielleicht täusche ich mich) kommt es etwas so rüber, als würdest du mit der Brechstange versuchen, überall mehr herausholen zu wollen.

vor 2 Stunden von tyr:

Warum so langweilig? Bitcoin (grün) vs. Amazon (grau), to the moon!

vor 2 Stunden von etherial:

... und Rohstoffe ;). Ich bin aber absolut bei dir: Faktoren sind bei weitem nicht so wissenschaftlich bewiesen wie es manche hier gerne hätten.

 

Ein großer Kritikpunkt ist mein Fokus auf vergangene Renditen. Hier kann ich allerdings versichern, dass ich mir durchaus darüber bewusst bin, dass vergangene Renditen niemals eine Garantie für die Zukunft darstellen. Und dennoch stellen sie offensichtlich ein Indiz dar. Gleiches gilt auch für die Faktoren. Eine hundertprozentige Sicherheit habe ich natürlich nicht. Aber es hat schon seine Gründe, weshalb für Faktoren am Markt ein Wirtschaftsnobelpreis ausgegeben wurde, Kommer selbst das Factor - Investing anerkennt und das pure marktneutrale Investieren über die letzten 20 Jahre so ziemlich die schlechteste Rendite im Vergleich zu den Faktoren gebracht hat.

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vor 1 Stunde von Synthomesc:

Das hat mich auch gleich gestört, sich den Zeitraum raus suchen wo es gerade passt....
Das ist wide wide witt, ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt!

Der zweite und letzte Kritikpunkt bezieht sich noch auf die Gewichtung der EM. Im Gegensatz zu den Faktoren muss ich hier anerkennen, dass die vergangenen Renditen nicht so wahnsinnig gut sind und der Zeitraum tatsächlich dumm gewählt war. Dennoch muss festgestellt werden: "Seit 1950 liefen Schwellenländeraktien mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von 11,7 Prozent aber besser als Aktien der Industrienationen (10,5 Prozent)." +  "2010 war die Party aber wieder vorbei. Seitdem hinken die Emerging Markets hinter den Developed Markets hinterher. Die bessere Entwicklung von Industrieländeraktien ist allerdings fast allein auf die hohen Renditen von US-Aktien zurückzuführen." Es hat am Ende ja auch seine Gründe, warum Kommer selbst vom EM-Factor spricht. Ich gebe allerdings zu, dass meine Gewichtung der Regionen etwas aktiver und spekulativer ist als alles bezüglich der Faktoren. Bin hier sehr durch das Buch "Factfulness" geleitet, was nebenbei sehr empfehlenswert und aufmuntert ist. Gibt es auch auf Spotify for free als Hörbuch. Außerdem sehe ich das vorraussichtlich deutlich höhrere Wirtschaftswachstum der EM - Länder als Argument für höhere Renditen, wobei ich mir hier nicht sicher bin, inwiefern dort eine Korrelation vorhanden ist.

 

Achso und um es nochmal klar zu stellen, weil der Vorwurf jetzt auch in anderen Threads kam: Ich bin mir durchaus bewusst über alle Risiken und werde ganz sicher nicht panisch verkaufen oder vollkommen durch Emotionen geleitete Entscheidungen treffen.

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vor 23 Minuten von Nostradamus:

Kleine Anmerkung zur Core-Satellite-Strategie: Ich kenne es so, dass der Core erstmal grundlegend stabil sein soll, also vergleichsweise zu den Satelliten risikoarm. Hebel und Core passen für mich da schon mal gar nicht zusammen. Aber ich weiß ja nicht, was du dann in Bezug auf die Satelliten vor hast...Bei ETFs wird als Core eigentlich der MSCI World oder All-World genommen oder halt das klassische 70/30 World/EM. Dein Core hat ja die EM schon übergewichtet.

Eine weitere Möglichkeit wäre jedenfalls, am Core gar nicht mehr so viel "rumzupfuschen", sondern sich die Würze eben durch entsprechende Wahl der Satelliten zu holen bzw. natürlich auch das  Verhältnis Core/Satellites zu steuern.

Ja ist richtig. Aber wieso bei meinem jungen Alter nicht auch etwas mehr Risiko eingehen? Der Core ist ja weiterhin passiv und wild hin - und herkaufen werde ich dort auch nicht.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 16 Minuten von ETFan:

Ein großer Kritikpunkt ist mein Fokus auf vergangene Renditen.

 

Meine Kritik geht in Richtung "vergangene Renditen", aber anders als Du denkst. Das Problem ist nicht "vergangen", sondern "Renditen"!

 

Dir scheint bisher entgangen zu sein, dass es beim Anlegen nicht nur auf Renditen, sondern auch auf das Risiko ankommt -  genau genommen auf das Rendite/Risiko Verhältnis.

 

Nimm Deine erste Grafik: es mag ja sein, dass "EM" in einem bestimmten Zeitraum besser performt hat als "World". Aber man sieht in der Grafik auch sofort, dass der Kurs von "EM" viel mehr schwankt, als der Kurs von "World" - und dass "EM" deshalb ein viel höheres Risiko hat. Der Schluss aus so einer Grafik wäre also nicht: "EM" hat besser performt als "World" - sondern: das Rendite/Risiko-Verhältnis von "EM" ist vermutlich schlechter als "World" (und sollte genauer analysiert werden).

 

Also, wenn Du Dir etwas Gutes tun willst: kümmere Dich nicht um Regionen, Branchen oder Faktoren - sondern arbeite Dich in die Portfolio Theorie ein.

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slekcin
· bearbeitet von slekcin

Dann müssen wir ja nur noch definieren, was Risiko ist. Das ist hier im Forum aber schon öfter gescheitert bzw. gab es dazu keinen Konsens. Der eine sagt Volatilität ist Risiko, der andere sagt max Drawdown und ein dritter wieder etwas anderes. 

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edan

Letztes Jahr März/April hätte ich es verstanden wenn jemand hebeln möchte, aber jetzt?

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 54 Minuten von ETFan:

Ein großer Kritikpunkt ist mein Fokus auf vergangene Renditen. Hier kann ich allerdings versichern, dass ich mir durchaus darüber bewusst bin, dass vergangene Renditen niemals eine Garantie für die Zukunft darstellen. Und dennoch stellen sie offensichtlich ein Indiz dar. Gleiches gilt auch für die Faktoren. Eine hundertprozentige Sicherheit habe ich natürlich nicht. Aber es hat schon seine Gründe, weshalb für Faktoren am Markt ein Wirtschaftsnobelpreis ausgegeben wurde, Kommer selbst das Factor - Investing anerkennt und das pure marktneutrale Investieren über die letzten 20 Jahre so ziemlich die schlechteste Rendite im Vergleich zu den Faktoren gebracht hat.

 

vor 54 Minuten von ETFan:

Der zweite und letzte Kritikpunkt bezieht sich noch auf die Gewichtung der EM. Im Gegensatz zu den Faktoren muss ich hier anerkennen, dass die vergangenen Renditen nicht so wahnsinnig gut sind und der Zeitraum tatsächlich dumm gewählt war. Dennoch muss festgestellt werden: "Seit 1950 liefen Schwellenländeraktien mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von 11,7 Prozent aber besser als Aktien der Industrienationen (10,5 Prozent)." +  "2010 war die Party aber wieder vorbei. Seitdem hinken die Emerging Markets hinter den Developed Markets hinterher. Die bessere Entwicklung von Industrieländeraktien ist allerdings fast allein auf die hohen Renditen von US-Aktien zurückzuführen." Es hat am Ende ja auch seine Gründe, warum Kommer selbst vom EM-Factor spricht. Ich gebe allerdings zu, dass meine Gewichtung der Regionen etwas aktiver und spekulativer ist als alles bezüglich der Faktoren. Bin hier sehr durch das Buch "Factfulness" geleitet, was nebenbei sehr empfehlenswert und aufmuntert ist. Gibt es auch auf Spotify for free als Hörbuch. Außerdem sehe ich das vorraussichtlich deutlich höhrere Wirtschaftswachstum der EM - Länder als Argument für höhere Renditen, wobei ich mir hier nicht sicher bin, inwiefern dort eine Korrelation vorhanden ist.

Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten und meine es nicht böse (muss man ja hier immer betonen), aber diese Zeilen von dir zeigen eindeutig, dass du der Paradefall für Interesse an der Materie bist, aber leider mit völliger Überschätzung aufgrund von recht deutlichem Halbwissen und teils völlig einseitiger Betrachtungsweise einzelner Quellen (Kommer z.B.). Das Problem ist, dass dies oft gefährlicher ist als weniger zu wissen und einfach einen MSCI World zu besparen und nur 1x im Jahr hinzusehen. @stagflationhat den ebenso wichtigen Punkt Risiko ja auch gut angesprochen (der scheint bei dir praktisch nicht zu existieren könnte man meinen).

Du würdest dich wundern, wie viel von dem, was du glaubst, "erforscht" zu haben, absolut keinerlei Prognose für die nächsten 50 Jahre zulässt. Genau die sind es aber, die für dich zählen und nicht die vergangenen 50 oder gar 100 Jahre.

 

Ich bin trotzdem gespannt, was du machst und würde mich freuen, deinen Weg in einem eigenen Thread (bei den Musterdepots) zu verfolgen :)

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dev
vor 3 Stunden von stagflation:

Warum hast Du nicht einfach in Amazon investiert?

Weil sie sehr lange keinen Gewinn hatten und ich nicht in der Lage war, den Zukunftswert zu sehen.

Aber nicht nur mir, sondern das ist ziemlich vielen Investoren passiert.

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ETFohneFisch

Ich glaube, du hast dir schon viele Gedanken gemacht, daher will ich dir deinen Ansatz gar nicht ausreden. Allerdings zum Thema EM ein paar Anmerkungen bzw. "Fragen":

vor einer Stunde von ETFan:

Außerdem sehe ich das vorraussichtlich deutlich höhrere Wirtschaftswachstum der EM - Länder als Argument für höhere Renditen, wobei ich mir hier nicht sicher bin, inwiefern dort eine Korrelation vorhanden ist.

Der Zweifel ist ja offenbar schon da, daher werfe ich mal folgende Suchwörter ein "Link between GDP Growth and Equity Returns?" (ggf. kombiniert mit "Rational Reminder").

Außerdem folgende "Fragen":

  • Nach welchem Kriterium wird bestimmt, ob eine Aktie in den MSCI EM oder den MSCI World Index aufgenommen wird?
  • Wie groß ist der Umsatzanteil der S&P 500-Unternehmen in den als "EM" klassifizierten Ländern?

 

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Johannes34567
vor 9 Stunden von ETFan:

Frage 3: Inwiefern gibt es einen free lunch bei der Diversifikation von Faktoren?

https://www.aqr.com/Insights/Research/Journal-Article/The-Death-of-Diversification-Has-Been-Greatly-Exaggerated

vor 1 Stunde von ETFan:

Außerdem sehe ich das vorraussichtlich deutlich höhrere Wirtschaftswachstum der EM - Länder als Argument für höhere Renditen, wobei ich mir hier nicht sicher bin, inwiefern dort eine Korrelation vorhanden ist.

Eher nicht - von 1900-2011 war die Korrelation sogar negativ.

vor 1 Stunde von stagflation:

Dir scheint bisher entgangen zu sein, dass es beim Anlegen nicht nur auf Renditen, sondern auch auf das Risiko ankommt -  genau genommen auf das Rendite/Risiko Verhältnis.

 

Nimm Deine erste Grafik: es mag ja sein, dass "EM" in einem bestimmten Zeitraum besser performt hat als "World". Aber man sieht in der Grafik auch sofort, dass der Kurs von "EM" viel mehr schwankt, als der Kurs von "World" - und dass "EM" deshalb ein viel höheres Risiko hat. Der Schluss aus so einer Grafik wäre also nicht: "EM" hat besser performt als "World" - sondern: das Rendite/Risiko-Verhältnis von "EM" ist vermutlich schlechter als "World" (und sollte genauer analysiert werden).

Wenn man jung ist, kann einem Risiko (etwas mehr Volatilität z.B.) doch relativ egal sein.

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DST
· bearbeitet von DST

@Madame_Q Sein Halbwissen erscheint mir nicht unbedingt unfundierter als dein "wir wissen es nicht", zumal du soweit ich weiß nicht viel von Faktor-Investing oder das Thema "Rendite erhöhen" verstehst und nachweislich eine Weber Fan Woman bist, die allen anderen Wissenschaftlern prinzipiell misstraut. Der TE mag noch etwas Grün hinter den Ohren sein, aber was er so von sich gibt erscheint mir gar nicht so doof. Ich sehe mehr Rendite-Potenzial in seiner zukünftigen Strategie als in deinem Arero, von dem ich ihm aufgrund seines vermutlich jungen Alters und seiner Risikobereitschaft abraten würde.

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 5 Stunden von Madame_Q:

Vorsicht bei Entscheidungen, die auf Rückspiegel-Ansichten aufbauen und das gilt auch und besonders für Faktoren.

Wenn ich in ein MSCI World investiere, beruht die Entscheidung auch auf "Rückspiegel-Ansichten". Wo ist der Unterschied zwischen Markt- und bspw. dem Valuefaktor?

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Rendito

Meinen Respekt hast Du, dass Du Dich schon in jungen Jahren für diese anspruchsvollen Themen interessierst und Deine Überlegungen dazu logisch und verständlich darlegst. Dir wird bewusst sein, dass Du nicht der Erste ist, der auf solche Ideen gekommen ist. Und Dir wird im Laufe der Zeit bewusst werden, dass es zu Deinen Überlegungen eine unüberschaubare Fachliteratur und noch viel mehr Privatmeinungen und -diskussionen gibt, darunter auch in diesem Forum.

 

Nachstehend noch etwas konkretes Feedback, bitte als Anregungen zum weiteren Nachdenken verstehen und nicht als Kritik.

vor 4 Stunden von ETFan:

Ein großer Kritikpunkt ist mein Fokus auf vergangene Renditen. Hier kann ich allerdings versichern, dass ich mir durchaus darüber bewusst bin, dass vergangene Renditen niemals eine Garantie für die Zukunft darstellen. Und dennoch stellen sie offensichtlich ein Indiz dar.

Tun sie das wirklich? Wenn vergangene Renditen wirklich ein "Indiz" für (risikoadjustierte!) Outperformance gegenüber dem Markt sind, warum investieren dann nicht die allermeisten Anleger danach? Schließlich sind vergangene Renditen problemlos und ohne Zeitverzögerung beobachtbar, auch für den Privatanleger, oder?

Aber nehmen wir mal an, vergangene Renditen wären tatsächlich ein Indiz für Outperformance und alle aufgeklärten Anleger würden ihre Entscheidungen danach ausrichten. Was würde das für die künftig zu erwartenden Renditen dieser Assets bewirken, kurz- und mittel- bis langfristig? Kennst Du dafür Beispiele aus der Praxis?

 

vor 4 Stunden von ETFan:

Gleiches gilt auch für die Faktoren. Eine hundertprozentige Sicherheit habe ich natürlich nicht. Aber es hat schon seine Gründe, weshalb für Faktoren am Markt ein Wirtschaftsnobelpreis ausgegeben wurde,

Falls Du damit auf Eugene Fama anspielst, der hat seinen Nobelpreis nicht für die Faktormodelle bekommen. Ist Dir bewusst, dass und warum die von ihm mit Kenneth French entwickelten Faktormodelle wissenschaftlich und bei professionellen Anlegern umstritten sind?

 

vor 4 Stunden von ETFan:

Kommer selbst das Factor - Investing anerkennt und das pure marktneutrale Investieren über die letzten 20 Jahre so ziemlich die schlechteste Rendite im Vergleich zu den Faktoren gebracht hat.

Wird da nicht eher andersherum ein Schuh draus? Kennst Du die Problematik von Anlagestrategien, die rein empirisch mit Hilfe von Backtesting entwickelt wurden?

 

vor 4 Stunden von ETFan:

Aber wieso bei meinem jungen Alter nicht auch etwas mehr Risiko eingehen? Der Core ist ja weiterhin passiv und wild hin - und herkaufen werde ich dort auch nicht.

Dagegen ist nichts einzuwenden - viel Erfolg!

 

 

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etherial
vor 8 Stunden von ETFan:

Ein großer Kritikpunkt ist mein Fokus auf vergangene Renditen. Hier kann ich allerdings versichern, dass ich mir durchaus darüber bewusst bin, dass vergangene Renditen niemals eine Garantie für die Zukunft darstellen. Und dennoch stellen sie offensichtlich ein Indiz dar. Gleiches gilt auch für die Faktoren. Eine hundertprozentige Sicherheit habe ich natürlich nicht.

Der obige Satz ist derjenige, den Banken und KAGs bzw. deren "Berater" benutzen. Er ist extrem missverständlich. Wissenschaftlich gesehen gilt im effizienten Markt dass die Korrelation zwischen Vergangenheitsoutperformance und Zukunftsoutperformance 0 ist. Und das bedeutet dass es (im Allgemeinen) gerade KEIN Indiz gibt. Dass die Bankberater, Fondsmanager und Einzelaktienmissionare das stets ignorieren liegt daran, dass die Indiz-Hypothese das einzige harte Argument ist mit dem sie den Kunden überzeugen könnten.

 

Soweit zum allgemeinen Fall - im konkreten Fall, d.h. für Faktoren oder konkrete Aktienstrategien, KÖNNTE es natürlich trotzdem passen. Dass Kommer auf den Zug aufgesprungen ist liegt möglicherweise nicht daran, dass die Theorie stimmt, sondern, dass die Aussagen der Faktor-Theorie für seine Beratungspraxis günstig sind.

vor 8 Stunden von slekcin:

Dann müssen wir ja nur noch definieren, was Risiko ist. Das ist hier im Forum aber schon öfter gescheitert bzw. gab es dazu keinen Konsens. Der eine sagt Volatilität ist Risiko, der andere sagt max Drawdown und ein dritter wieder etwas anderes. 

Man sollte es meiner Meinung ganz abstrakt fassen, Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in Zukunft genauso läuft, wie man es sich nicht wünscht.

 

Die meisten die "Definieren" machen den Fehler, dass sie Risiko mit Risikomaß verwechseln, folgende Betrachtungen kann man mit x-beliebigen Risikomaßen tun (ersetze einfach Volatilität durch Max-Drawdown oder Value@Risk oder ...):

 

Betrachtung Volatilität=Risiko ist nicht korrekt:

Volatilität (Schwankungen) kann man aushalten - solange man weiß, dass es schon wieder bergauf geht. Oft wird einfach ein 10-Jahreszeitraum genommen und sinngemäß in die Zukunft projiziert. Dieser Verlauf hat nach wie vor die gleiche Volatilität, aber KEIN Risiko. Wenn die Märkte so funktionieren würden, dann könnte man die Volatilität komplett ignorieren und müsste einfach nur 10 Jahre investieren.

 

Betrachtung Volatilität=Risikomaß schon:

Risikomaß bedeutet hingegen, dass der betrachtete Wert (Volatilität, Max-Drawdown) ein Maß für die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich der Wert in Zukunft nicht so entwickelt, wei man es sich wünscht (siehe Definition oben). Assetklassen mit hoher Volatilität haben ein höheres Risiko in Zukunft unerwartet ungünstige Bewegungen zu machen als solche mit geringerer Volatilität (gleiches gilt für andere Risikomaße wie Max-Drawdown).

 

Wer annimmt, dass sich vergangene Volatilität in Zukunft einfach wiederholt, kommt zu folgenden Schlüssen (die in der allgemeinen Betrachtung falsch sind, obwohl sie im Kern etwas Wahrheit enthalten):

 

- Backtesting ist ein guter Indikator für die Zukunft (falsch)

- Aktien sind langfristig risikoloser als Tagesgeld (falsch)

- Rebalancing liefert garantiert Überrenditen (falsch)

 

Diese Aussagen sind falsch, weil die Grundannahme falsch ist. Volatilität wird in der Vergangenheit gemessen, es ist ein vollkommen abstrakter Wert. Und je höher der gemessene Wert ist, desto höher ist die Ungewissheit über die zukünftige Entwicklung. Je höher die Ungewissheit über die Zukünftige Entwicklung ist, desto höher auch das Risiko mit einer Anlage Schiffbruch zu erleiden.

 

Die obige Betrachtung bedeutet natürlich nicht, dass Backtesting wertlos wäre, dass Langfristigkeit keine Rolle spielt oder dass Rebalancing sinnlos ist.

 

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