Zum Inhalt springen
st31

Strategie zum Kündigen von Riester/Rürup/BU von Aachen Münchener/Generali

Empfohlene Beiträge

st31

Hallo allerseits,

 

vor gut drei Jahren habe ich mir von einem alten "Freund" (bald vermutlich ehemalig) von der DVAG ein paar Verträge zur Altersvorsorge und Arbeitskraftabsicherung andrehen lassen. Damals (gerade frisch Berufseinsteiger) habe ich dem Thema Finanzen nicht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet. Die diesjährige Steuererklärung nahm ich dann vor ein paar Monaten zum Anlass, in die Riester genauer reinzuschauen und Versprechen von damals mit der Realität heute abzugleichen und war doch sehr negativ überrascht, dass weit mehr als die staatliche Zulage von den Kosten gefressen wird. Bei meinen anschließenden Recherchen habe ich zahlreiche Threads in diesem Forum sowie auch Blog-Artikel anderswo gefunden, die mich in meinen Zweifeln bestärkt haben, ob dieser Riestervertrag im Speziellen und die DVAG im Allgemeinen eine gute Idee für mich sind.

 

Persönliches

  • 27 Jahre, ledig
  • Heirat, Kinder definitiv aktuell kein Thema
  • Seit April 2018 arbeite ich als Softwareentwickler mit gut 65 k€ Jahresbrutto (Festanstellung mit Tarifvertrag).
    • Da ich sehr sparsam lebe (WG mit drei Kollegen) bleibt am Ende des Monats selbst mit Bedienung meiner DVAG-Produkte noch ca. 1000 € übrig.
  • Ich bin generell eher risikoaffin, was Geldanlagen betrifft, wie ich in den vergangenen Jahren festgestellt habe. Nachdem ich von dem Thema zu meinem Berufseinstieg noch relativ wenig wusste, habe ich in der Zwischenzeit etwas Erfahrung mit Wertpapieren (vor allem Fonds) gesammelt. Da meine Ziele (siehe unten) eher langfristig sind, ist es für mich kein Problem, wenn Kurse zwischenzeitlich absacken oder ich Verluste kappen muss.
  • grundlegende Personen- und Vermögensabsicherungen sind alle vorhanden: gesetzliche Krankenversicherung, gesetzliche Rentenversicherung, Privathaftpflicht, Unfall, Rechtsschutz -> die habe ich vor meinem Kontakt der DVAG anderswo abgeschlossen. Lediglich die BU läuft über die DVAG (Details siehe unten).

 

Vermögenssituation

  • ausreichend großer Notfalltopf vorhanden
  • Fondsanteile, die ich bisher mit einem Sparplan gefüttert habe (ca. 350 €/Monat) sowie weitere Fonds als Einmalinvestments
    • Der Sparplan war auch Teil der "Strategie" von der DVAG, aber da die Kosten dieser Fonds die Gewinne einfach mal komplett auffressen, habe ich die inzwischen auf Eis gelegt und suche mir jetzt selbst deutlich kostengünstigere Alternativen.
  • keine Schulden und keine größeren Investitionen geplan
  • Auch mittelfristig sehe ich aktuell für mich Wohnimmobilien (zumindest zur Eigennutzung) nicht als sinnvoll an (kann sich natürlich irgendwann ändern).

 

Altersvorsorgeprodukte

Jetzt zu meinen eigentlichen Problemen: der drei Verträge von der DVAG.

 

RiesterRente STRATEGIE PLUS der Generali (ehemals AachenMünchener)

  • Versicherungsbeginn: 01.06.2018
  • Rentenbeginn: 01.01.2061
  • Fonds: DWS Funds Invest ZukunftsStrategie (LU0313399957)
  • monatlicher Tarifbeitrag: 160,42 €
  • Gemäß der neusten Wertmitteilung betrug mein Altersvorsorgevermögen zum 31.12.2020 4378,82 €

 

Vermögensaufbau- und Sicherheitsplan der Generali (ehemals AachenMünchener) "VASP"

  • Versicherungsbeginn: 01.05.2018
  • bestehend aus Komponenten: Vermögensaufbau, Arbeitskraftabsicherung (Grundfähigkeitsversicherung), Pflegefallabsicherung, Hinterbliebenenabsicherung
  • Der Vermögensaufbauteil fließt in den DWS Vermögensmandat-Dynamk (LU0309483781)
  • Dynamik: 10 %
  • Monatsbeitrag: seit März 2021 169,42 €

Das ist um ehrlich zu sein das Produkt, bei dem ich am wenigsten durchsehe. Gegen eine Verknüpfung von Vermögensaufbau und Versicherung wurde hier im Forum ja auch schon mehrfach argumentiert.

 

Warum nur eine Grundfähigkeitsversicherung? Laut Erklärung von dem DVAG-Berater damals ging nur das wegen der Meldepflicht von Vorerkrankungen. Da das Problem von damals (Anfang 2018) aber nicht mehr länger besteht und ich mich ansonsten bester Gesundheit erfreue, würde ich perspektivisch eine richtige BU anstreben.

 

Rürup Basisrente Vermögensaufbau der Generali

  • Versicherungsbeginn: 01.01.2021
  • Rentenbeginn: 01.01.2061
  • Tariflicher Monatsbeitrag: 58,90 €
  • Fonds: Champions Select Dynamic VC (DE000DWS2W14)
  • Hier gab es noch keine Wertmitteilung.

 

Alle ISINs habe ich nur anhand des Namens recherchiert und nicht in meinen Unterlagen gefunden.

 

Alle drei Produkte habe ich mit Wirkung zum Oktober 2021 beitragsfrei gestellt (der Grundfähigkeitsschutz bleibt dabei bestehen). Anscheinend geht das ohne Begründung nur jeweils maximal neun Monate (?), sagt mir mein Noch-Berater.

 

Zu allen Produkten habe ich den Versicherungsschein und die neuste Wertmitteilung (außer bei der Rürup) sowie die Versicherungsbedingungen anonymisiert beigefügt.

 

Frage/Problemstellung

Der Wertmitteilung der Riester konnte ich entnehmen, dass ich 2020 zwar 175 € Zulagen erhalten, aber gleichzeitig 272 € Verwaltungskosten bezahlt habe (und da sind ja die Kosten des Fonds noch nicht mal mit drin). Obendrauf kommen dann noch die Abschlusskosten. Meine ursprüngliche Begründung, überhaupt eine Riester abzuschließen, war eigentlich, staatliche Zulagen mitzunehmen und Steuern zu sparen, aber wenn ich sogar am Ende noch deutlich mehr als die staatlichen Zulagen allein in Verwaltungskosten stecken muss, erscheint mir das Ganze etwas sinnlos.

Jetzt ist natürlich die Frage, wie werde ich diesen Vertrag am besten los?

Für die Riester hätte ich Ende 2020 4278,82 € ausgezahlt bekommen, wobei dann natürlich die Zulagen (~450 €) wieder zurückzuzahlen sind und ich wahrscheinlich Steuern nachzahlen muss (Wie genau läuft das dann bei der Einkommenssteuer?). In den 40 Monaten bis einschließlich September 2021, die dieser Vertrag nun läuft, habe ich insgesamt 6416,80 € eingezahlt (ohne staatliche Zulagen) und würde dann jetzt wohl geschätzt wohl maximal 5200 € herausbekommen.

Ist hier evtl. ein Anbieterwechsel möglich und sinnvoll? Ich habe von einigen sehr kostengünstigen Riesterangeboten gelesen, die von Fintecs angeboten werden und einem im Wesentlichen die Fondsauswahl selbst überlassen.


 

Gleiches Problem bei der Rürup. Die war natürlich im Nachhinein besehen besonders bescheuert, da kein Anbieterwechsel und keine Auszahlung möglich ist. Da sie aber erst neun Monate läuft, wäre der Verlust mit 530 € noch im verschmerzbaren Bereich. Wenn ich aber nur meine Kohle komplett verlieren kann hier, kann ich das natürlich auch stehen lassen und mich im besten Fall in 40 Jahren über einen Espresso im Monat freuen. Ist eine dauerhafte Beitragsfreistellung im Allgemeinen möglichen? Oder sieht hier jemand noch andere Möglichkeiten? Im Worst Case verliere ich die vollen 530 €.


 

Bleibt zuletzt der VASP. Ich habe hier im Forum und auch anderswo öfters gelesen, dass das Thema BU zu komplex sei, um es allein anzugehen. Auch aufgrund meiner Erfahrung mit der DVAG will ich das natürlich möglichst nicht noch einmal in den Sand setzen und denke daher darüber nach, einen Honorarberater zu engagieren, der folglich noch nicht mal ein (finanzielles) Interesse hat, dass ich meinen bestehenden Vertrag überhaupt kündige. Was meint ihr dazu?

Wenn ich den kündige kann ich wohl mit geschätzt knapp 2000 € Auszahlung rechnen.


 

--------------------------------


 

Generell möchte ich unbedingt vermeiden, dem schlechten Geld gutes hinterherzuwerfen und bevorzuge daher ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Mir ist klar, dass das nicht ohne Verluste gehen wird (=Lehrgeld) und gestalte meine nächsten Urlaube entsprechend sparsamer…

 

Sorry, dass ich hier so viel Text produziert habe — ich hoffe, ich konnte meine Situation möglichst vollständig darlegen. Vielen Dank für Eure Zeit und Anregungen!

Riester-Bedingungen.pdf Riester-Versicherungsschein-black.pdf Riester-Wertmitteilung 2020-black.pdf Rürup-PIB-black.pdf Rürup-Versicherungsschein-black.pdf VASP-Bedingungen.pdf VASP-Versicherungsschein-black.pdf VASP-Wertmitteilung 2020-black.pdf

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bmi

Zum Riester: Die Abschlussgebühren werden auf die ersten Jahre verteilt, somit dürften die ab ca. 2023 deutlich sinken. Wenn du kündigst, übermittelt die ZFA die Höhe von Steuerersparnissen und Förderungen an den Riesteranbieter und du bekommst das Kapital abzüglich dieser Ersparnisse+Förderungen ausbezahlt. Du kannst alternativ noch den Vertrag beitragsfrei stellen bzw. für Erwerb von Eigenheim nutzen, was ich bei der langen Laufzeit jedoch gut überlegen würde. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
poipoi
· bearbeitet von poipoi

Ich würde damit rechnen alles abzuschreiben. Oder welchen Sinn soll es haben? 40 Jahre die Papiere zu sammeln um im Alter einen Espresso zu bekommen? Ich habe andere Hobbys.

 

Mach dich mit den folgenden Threads vertraut und lege dein Geld entsprechend für den Vermögensaufbau an. Hat mir geholfen. Wenn du Versicherungen benötigst, dann mache dich damit getrennt vertraut.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Undercover

Ich habe diesen ganzen Schwindel nie gemocht.

Wenn der Staat Zulagen zahlt nur damit die Versicherer diese abgreifen können dann ist das uninteressant.

Bei einer garantierten Rendite wie es früher bei Kapital-Lebensversicherungen war konnte man so eine langfristige Anlage durchaus machen.

Aber wenn heute nicht mal die Einlagen garantiert sind dann ist das für mich sinnlos.

Alte Regel aus einem anderen Bereich: Eine Aktie die ich heute nicht kaufen würde hat im Depot nichts zu suchen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
st31
vor 3 Stunden von poipoi:

Ich würde damit rechnen alles abzuschreiben. Oder welchen Sinn soll es haben? 40 Jahre die Papiere zu sammeln um im Alter einen Espresso zu bekommen? Ich habe andere Hobbys.

 

Mach dich mit den folgenden Threads vertraut und lege dein Geld entsprechend für den Vermögensaufbau an. Hat mir geholfen. Wenn du Versicherungen benötigst, dann mache dich damit getrennt vertraut.

Danke für die Threads, die arbeite ich mal durch.

Ja, das ist ein Punkt — eigentlich will ich mich einfach gar nicht mehr mit denen beschäftigen müssen.

 

vor 2 Stunden von Undercover:

Ich habe diesen ganzen Schwindel nie gemocht.

Wenn der Staat Zulagen zahlt nur damit die Versicherer diese abgreifen können dann ist das uninteressant.

Ja, eben, das war mir vorher definitiv nicht klar, dass die Zulagen eigentlich komplett nur Subventionen für die Versicherungswirtschaft sind.

 

vor 23 Stunden von bmi:

Wenn du kündigst, übermittelt die ZFA die Höhe von Steuerersparnissen und Förderungen an den Riesteranbieter und du bekommst das Kapital abzüglich dieser Ersparnisse+Förderungen ausbezahlt. Du kannst alternativ noch den Vertrag beitragsfrei stellen bzw. für Erwerb von Eigenheim nutzen, was ich bei der langen Laufzeit jedoch gut überlegen würde. 

Ok, verstehe, das passiert also dann "automatisch". Ja, ich habe eigentlich definitiv keine Lust, an den Verträgen irgendwie kleben zu bleiben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Aldy_BB
· bearbeitet von Aldy_BB
Am 22.9.2021 um 16:35 von st31:

Bei meinen anschließenden Recherchen habe ich zahlreiche Threads in diesem Forum sowie auch Blog-Artikel anderswo gefunden, die mich in meinen Zweifeln bestärkt haben, ob dieser Riestervertrag im Speziellen und die DVAG im Allgemeinen eine gute Idee für mich sind.

Um es auf den Punkt zu bringen: --> Weg mit dem Schayss !

Du bist jung, hast die Zukunft noch vor dir, hast dir blöderweise diesen Versicherungs-Mist andrehen lassen, so what?

Es ist Lehrgeld, aber doch recht überschaubar.

Weg damit, so schnell es geht, schenk die Kohle her - besser als weiter Geld in tote Pferde zu stecken. Es ist Ballast, der muss weg.

 

Und ab jetzt informieren und dann investieren. :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
kurzules
Am 22.9.2021 um 22:13 von bmi:

Zum Riester: Die Abschlussgebühren werden auf die ersten Jahre verteilt, somit dürften die ab ca. 2023 deutlich sinken.

Ich hatte den selben Vertrag und bei mir waren es die ersten fünf Jahre. Achtung nur bei Beitragsanpassungen ... dann beginnt die Zeit wieder bei 0 :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
st31
vor 7 Stunden von Aldy_BB:

Weg damit, so schnell es geht, schenk die Kohle her - besser als weiter Geld in tote Pferde zu stecken. Es ist Ballast, der muss weg.

 

Und ab jetzt informieren und dann investieren. :)

Danke! Genau das hab ich vor. :)

vor 7 Stunden von kurzules:

Achtung nur bei Beitragsanpassungen ... dann beginnt die Zeit wieder bei 0 :)

Oh, wtf?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger

Ich würde zumindest noch abwarten, wie die Weichen nach der Bundestagswahl für die Altersvorsorge gestellt werden. Nicht, dass es dann ein attraktives Produkt gibt und man Riesterverträge ohne Rückzahlung der Förderung übertragen kann. Alle, die kurz vorher ihre Riesterverträge gekündigt haben, würden sich wahrscheinlich sehr ärgern

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schlumich
vor 6 Minuten von Bolanger:

Ich würde zumindest noch abwarten, wie die Weichen nach der Bundestagswahl für die Altersvorsorge gestellt werden. Nicht, dass es dann ein attraktives Produkt gibt und man Riesterverträge ohne Rückzahlung der Förderung übertragen kann. Alle, die kurz vorher ihre Riesterverträge gekündigt haben, würden sich wahrscheinlich sehr ärgern

Das ist ein sehr optimistischer Wunsch und es wäre wirklich klasse, wenn so etwas geschehen würde - einzig die Eintrittswahrscheinlichkeit erachte ich als sehr gering und auch nicht zeitnah....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
st31
vor 22 Minuten von Bolanger:

Ich würde zumindest noch abwarten, wie die Weichen nach der Bundestagswahl für die Altersvorsorge gestellt werden. Nicht, dass es dann ein attraktives Produkt gibt und man Riesterverträge ohne Rückzahlung der Förderung übertragen kann. Alle, die kurz vorher ihre Riesterverträge gekündigt haben, würden sich wahrscheinlich sehr ärgern

Ich sag mal so: Da ich die Verträge jetzt aktuell alle beitragsfrei gestellt habe, kann ich da auch noch zwei Monate warten.

Aktuell gibt es wohl keinerlei (gesetzlich geregelte) Möglichkeit, zu einem anderen Riesteranbieter förderunschädlich zu wechseln?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cauchykriterium

Wenn Du einen aufnehmenden Riesteranbieter findest, kannst Du natürlich förderunschädlich wechseln.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
st31
vor 4 Minuten von Cauchykriterium:

Wenn Du einen aufnehmenden Riesteranbieter findest, kannst Du natürlich förderunschädlich wechseln.

Muss dafür der aktuelle Anbieter "mitspielen" oder geht das in jedem Fall (vorausgesetzt ich finde einen aufnehmenden)?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cauchykriterium

Geht in jedem Fall, kostet möglicherweise etwas. Und steht übrigens auch in den Vereinbarungen, die Du mit Deinem aktuellen Anbieter getroffen hast - lesen bildet ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger
vor 2 Stunden von Schlumich:
vor 2 Stunden von Bolanger:

Ich würde zumindest noch abwarten, wie die Weichen nach der Bundestagswahl für die Altersvorsorge gestellt werden. Nicht, dass es dann ein attraktives Produkt gibt und man Riesterverträge ohne Rückzahlung der Förderung übertragen kann. Alle, die kurz vorher ihre Riesterverträge gekündigt haben, würden sich wahrscheinlich sehr ärgern

Das ist ein sehr optimistischer Wunsch und es wäre wirklich klasse, wenn so etwas geschehen würde - einzig die Eintrittswahrscheinlichkeit erachte ich als sehr gering und auch nicht zeitnah....

da stimme ich Dir auch durchaus zu. Warum aber sollte man sich dieser Möglichkeit berauben, wenn man die Versicherung einfach noch 1 Jahr weiterlaufen lässt? Das tut nicht wirklich weh, vor allem, wenn sie beitragsfrei ist. 

 

Der TE hat ja schon erkannt, dass der Wechsel zu einer besseren Riesterversicherung auch möglich ist. Das würde ich noch dieses Jahr angehen. und abwarten. Wenn sich später dann herausstellt, dass man Riestervermögen zu attraktiven Konditionen in ein neues Anlageprodukt umschichten kann, hält man sich diese Option offen. Wenn sich herausstellt, dass an Riester so herumgedocktert wird, dass sie attraktiver wird, hält man sich auch diese Option offen. Förderschädlich kündigen kann man immernoch.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
vor 3 Stunden von st31:

Aktuell gibt es wohl keinerlei (gesetzlich geregelte) Möglichkeit, zu einem anderen Riesteranbieter förderunschädlich zu wechseln?

 

Bevor Du wechselst, solltest Du darüber nachdenken, ob die Verträge überhaupt sinnvoll sind. Meines Erachtens sind sie es nicht - und deshalb werden sie auch nicht besser, wenn Du wechselst.

 

Wenn Du angestellt bist und in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlst, machst Du als 27-jähriger erst einmal genug "für die Rente". Um das Thema Rente kümmert man sich ab 40 oder 45. Dann weiß man, wo die Reise im leben hingeht und kann evtl. vorhandene Lücken in der Altersvorsorge ganz gezielt angehen.

 

Als 27-jähriger solltest Du Dich eher um das Thema Vermögensaufbau kümmern. Eine gute Möglichkeit wäre ein ETF-Portfolio. @poipoi hat Dir schon zwei Links genannt. Ich kann Dir zusätzlich noch zwei Bücher empfehlen:

  1. "Anlegen mit ETF: Geld bequem investieren mit ETF und Indexfonds" von der Stiftung Warentest
  2. "Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs" von Gerd Kommer

Das erste Buch ist gut für Einsteiger geeignet. Es ist hübsch gemacht und man kann es an ein oder zwei Tagen lesen. Das zweite Buch geht mehr in die Tiefe und eignet sich für Fortgeschrittene. Es enthält viele Hintergründe und praktisch die gesamte Theorie, aber relativ wenig zur konkreten Umsetzung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
st31
vor 6 Minuten von stagflation:

Bevor Du wechselst, solltest Du darüber nachdenken, ob die Verträge überhaupt sinnvoll sind. Meines Erachtens sind sie es nicht - und deshalb werden sie auch nicht besser, wenn Du wechselst.

Ja, das ist auch genau mein Problem: Letztlich bin ich mit all diesen Verträgen wahnsinnig unflexibel, weil ich das Geld nicht ohne signifikante Verluste wieder heraus bekomme. (Ich denke auch an so Aktionen wie der fairr-Riesteranbieter, der ja jetzt nach Corona sein Riesterprodukt eingestellt hat.)

vor 8 Minuten von stagflation:

 

Als 27-jähriger solltest Du Dich eher um das Thema Vermögensaufbau kümmern. Eine gute Möglichkeit wäre ein ETF-Portfolio.

Vielen Dank für die Buchtipps, die sehe ich mir auf jeden Fall an. Ich denke auch, dass ich mit einem ETF-Portfolio hier besser fahre, einfach weil ich dann auch jederzeit sehr einfach Titel wieder verkaufen kann.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 19 Minuten von st31:

Ich denke auch, dass ich mit einem ETF-Portfolio hier besser fahre, einfach weil ich dann auch jederzeit sehr einfach Titel wieder verkaufen kann.

 

Ganz so einfach ist das leider nicht. ETF-Portfolios sind sinnvoll bei Anlagedauern von mindestens 5 Jahren, besser 10 Jahre+. Es kann durchaus sein, dass die Kurse kurzzeitig oder für ein paar Jahre fallen. Wenn Du dann verkaufst, würdest Du Verluste machen. Deshalb der lange Anlagehorizont - man muss die Zeit haben, Kursrückgänge auszusitzen... Wenn Du "jederzeit" und "sehr einfach" an das Geld kommen willst bleibt nur Tagesgeld.

 

Aber klar, mit einem ETF-Portfolio ist man auf jeden Fall flexibler, als mit einem lang laufenden Versicherungsvertrag. Und eine bessere Rendite wird man vermutlich auch erzielen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bolanger

es gibt auch durchaus viele Leute, die erstmal gar nichts von Versicherungen halten und während des Erwerbslebens ohne Versicherungsmantel Vermögen ansparen. Zum Rentenbeginn kann man dieses dann immernoch in eine Sofortrente umschichten.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
st31
vor 50 Minuten von stagflation:

Ganz so einfach ist das leider nicht. ETF-Portfolios sind sinnvoll bei Anlagedauern von mindestens 5 Jahren, besser 10 Jahre+.

Ja, das ist klar. In meiner aktuellen Situation sehe ich für mich auch nicht einen höheren Geldbedarf in den nächsten 10 Jahren, d. h. es geht wirklich um etwas langfristiges für mich. Für kurzfristige Probleme habe ich dann auch noch genug Reserven auf Tagesgeldkonten.

vor 51 Minuten von stagflation:

Und eine bessere Rendite wird man vermutlich auch erzielen.

Ja, die Erkenntnis hat sich bei mir erst in den letzten Jahren durchgesetzt. Als ich diese Verträge abgeschlossen habe, dachte ich mir, dass "professionelle" Anleger, da deutlich mehr herausholen und damit die Kosten ausgleichen (und obendrauf gibt es Förderung und Steuerersparnis), bis ich dann eben bemerkt habe, dass bei mir sämtliche Gewinne durch Kosten aufgefressen werden.

vor 22 Minuten von Bolanger:

es gibt auch durchaus viele Leute, die erstmal gar nichts von Versicherungen halten und während des Erwerbslebens ohne Versicherungsmantel Vermögen ansparen. Zum Rentenbeginn kann man dieses dann immernoch in eine Sofortrente umschichten.

Ah, das ist natürlich auch eine interessante Option dann in ganz ferner Zukunft :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
miniRABE
· bearbeitet von miniRABE
vor 9 Stunden von stagflation:

ETF-Portfolios sind sinnvoll bei Anlagedauern von mindestens 5 Jahren, besser 10 Jahre+.

Als Ergänzung zum Anlagehorizont noch ein interessantes Video mit dem Vergleich ETF-Sparplan vs. Einmalzahlung in ETF. Wenn ich mich richtig entsinne, liegt beim ETF-Sparplan im schlechtesten Fall eine positive Rendite ab 20 J+ vor, respektive gilt die Empfehlung von Finanztip für jede einzelne Sparplanausführung gedanklich 15 J+ anzustreben. 

 

 

vor 8 Stunden von st31:

Als ich diese Verträge abgeschlossen habe, dachte ich mir, dass "professionelle" Anleger, da deutlich mehr herausholen und damit die Kosten ausgleichen (und obendrauf gibt es Förderung und Steuerersparnis), bis ich dann eben bemerkt habe, dass bei mir sämtliche Gewinne durch Kosten aufgefressen werden.

Meiner Meinung nach muss man zwischen Versicherungsvertrag, welcher ein Risiko abdecken soll und Vermögensaufbau unterscheiden. Demnach kann man ein eigenständiges ETF-Portfolio nicht mit einem Versicherungsvertrag bzw. einem Produkt im Versicherungsmantel vergleichen. 

 

Zu deinen bestehenden Verträgen sollte bereits alles Relevante gesagt sein. Ich selbst bin vor Jahren über die DVAG bei der AachenMünchener/Generali gelandet, aufgrund der Kostenstruktur habe ich alles gekündigt bzw. den Versicherer gewechselt. Wir machen alle mal Fehler. ;) 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
st31
vor 21 Stunden von miniRABE:

Wir machen alle mal Fehler. ;) 

Ja, das spendet mir etwas Trost, gerade auch wenn ich mir die vielen Threads zu dem Thema hier im Forum ansehen…

vor 21 Stunden von miniRABE:

Meiner Meinung nach muss man zwischen Versicherungsvertrag, welcher ein Risiko abdecken soll und Vermögensaufbau unterscheiden.

Ja, auf diesen Aspekt haben mich jetzt schon mehrere gestoßen, gerade auch im Zusammenhang mit dem VASP, wo quasi beides kombiniert wird. Die beiden Punkte klar voneinander zu trennen, macht sicherlich einen Kosten/Nutzenvergleich deutlich einfacher.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Studi24
· bearbeitet von Studi24
Am 22.9.2021 um 16:35 von st31:

 

RiesterRente STRATEGIE PLUS der Generali (ehemals AachenMünchener)

  • Versicherungsbeginn: 01.06.2018
  • Rentenbeginn: 01.01.2061
  • Fonds: DWS Funds Invest ZukunftsStrategie (LU0313399957)
  • monatlicher Tarifbeitrag: 160,42 €
  • Gemäß der neusten Wertmitteilung betrug mein Altersvorsorgevermögen zum 31.12.2020 4378,82 €

Deine aktuelle Fördersituation spricht tatsächlich eher pro Riester (kannst du hier im Forum auch nachlesen) und Riester wird langfristig nur ein kleiner (sicherer) Teil

deiner Vermögens- / Altersvorsorgestruktur sein. Allerdings ist dein Riester-Tarif, der nur über die DVAG vertrieben wird, eine der teuersten ETF- / fondsgebundenen

Riester-Rentenversicherungen im Markt. Ich würde mir über einen sinnvollen Anbieterwechsel (günstiger Bruttotarif oder Nettotarif über einen Versicherungsmakler)

Gedanken machen und das Kapital aus dem Vertrag portieren. Es gab in den vergangenen Jahren eigentlich nur ein nennenswertes Riester-Fintech im Markt mit dem

Namen "fairriester". Das Ganze ist allerdings gründlich in die Hose gegangen, wie du am großen Thread hier im Forum nachlesen kannst. Kostentechnisch hat "fair-

riester" sich auf dem Niveau von günstigen ETF- / fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen bewegt, was grundsätzlich um Welten günstiger als dein aktueller

Tarif ist.

 

Am 22.9.2021 um 16:35 von st31:

Rürup Basisrente Vermögensaufbau der Generali

  • Versicherungsbeginn: 01.01.2021
  • Rentenbeginn: 01.01.2061
  • Tariflicher Monatsbeitrag: 58,90 €
  • Fonds: Champions Select Dynamic VC (DE000DWS2W14)
  • Hier gab es noch keine Wertmitteilung.

Was soll man dazu sagen, ebenfalls ein im Marktumfeld für ETF- / fondsgebundene Rürup-Rentenversicherungen viel zu teurer Tarif (DVAG typisch). Bei Rürup sehe

ich aktuell auch keinen Bedarf für dich.

 

Am 22.9.2021 um 16:35 von st31:

Vermögensaufbau- und Sicherheitsplan der Generali (ehemals AachenMünchener) "VASP"

  • Versicherungsbeginn: 01.05.2018
  • bestehend aus Komponenten: Vermögensaufbau, Arbeitskraftabsicherung (Grundfähigkeitsversicherung), Pflegefallabsicherung, Hinterbliebenenabsicherung
  • Der Vermögensaufbauteil fließt in den DWS Vermögensmandat-Dynamk (LU0309483781)
  • Dynamik: 10 %
  • Monatsbeitrag: seit März 2021 169,42 €

Der Tarif wurde schon so häufig hier im Forum besprochen. Möchte ich eine ETF- / fondsgebundene Rentenversicherung (Schicht drei, ohne Garantie), so schließe ich

einen guten und günstigen Tarif im Markt ab (ebenfalls einen günstigen Bruttotarif oder Nettotarif über einen Versicherungsmakler, Beitragsbefreiung bei BU kann

natürlich eine sinnvolle Ergänzung sein), sicherlich aber nicht dieses intransparente und viel zu teure Konstrukt. Die anderen Zusatzversicherungen bekommt man alle

in besserer Qualität auch extern und vor allem das BU-Thema solltest du zügig und mit einem Experten angehen.

 

Einen "Honorarberater" gibt es in der Versicherungsberatung nicht, es gibt vier verschiedene Beraterzulassungen:

 

1. Versicherungsvertreter (klassische Agentur vor Ort) - rechtlich gesehen auf Seiten eines Versicherers tätig
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/versicherungsvertreter-48845


2. Mehrfachvertreter oder auch Mehrfachagent genannt (bspw. Tecis, Swiss Life Select, Horbach, etc.) - rechtlich gesehen auf Seiten
von mehreren Versicherern tätig
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/mehrfirmenvertreter-52469

3. Versicherungsmakler - rechtlich gesehen als Sachverwalter des Kunden tätig und damit auf der Seite des Kunden agierend, erheblich
größere Beratungshaftung, da dem Kundeninteresse verpflichtet. Außerdem heutzutage oftmals Courtage- und Honorarvermittlung
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/versicherungsmakler-48993

4. Versicherungsberater - vorwiegend Juristen, die in der Leistungsfallabwicklung beratend tätig sind
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/versicherungsberater-52142

 

Die mir bekannten BU-Experten im Markt, die BU-Verträge vermitteln, sind eig. alle mit einer Zulassung als Versicherungsmakler tätig.

 

Gruß

Studi24

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
st31
vor 15 Stunden von Studi24:

Das Ganze ist allerdings gründlich in die Hose gegangen, wie du am großen Thread hier im Forum nachlesen kannst. Kostentechnisch hat "fair-

riester" sich auf dem Niveau von günstigen ETF- / fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen bewegt, was grundsätzlich um Welten günstiger als dein aktueller

Tarif ist.

Ja, auf fairriester und deren Abgang während Corona bin ich in den letzten Tagen auch schon gestoßen. Das hat mich dann auch skeptisch gemacht bzgl. ihrer ETF-Rürup, die sie ja noch immer anbieten (unter anderen Namen). Bleibt bei einer Riester aber nicht immer das Problem, dass durch die Beitragsgarantie ein Großteil der möglichen Rendite komplett aufgefressen wird? Und wenn ich jetzt rein das rausbekomme, was ich reingesteckt habe, ist das zwar ganz nett, aber mit einem Anlagehorizont von 40 Jahren durch die Inflation wohl nicht mehr allzu viel wert…

vor 15 Stunden von Studi24:

Bei Rürup sehe

ich aktuell auch keinen Bedarf für dich.

Hätte eine Rürup nicht den Charme einer grundsätzlich deutlich höheren Renditeerwartung (ergo besseren Inflationsausgleich)? Letztlich könnte ich da ja theoretisch mit einer ETF-/fondsgebundenen Rürup-Rentenversicherung quasi im Kapitalmarkt anlegen, ohne das Einkommen dafür versteuern zu müssen.

Generell stehe ich allerdings aktuell auch der Rürup skeptisch gegenüber, allein schon weil ich daran ja dann auf ewig gebunden bin.

vor 15 Stunden von Studi24:

Die mir bekannten BU-Experten im Markt, die BU-Verträge vermitteln, sind eig. alle mit einer Zulassung als Versicherungsmakler tätig.

Verstehe, danke für die ausführliche Erklärung! Aber kann es da nicht einen Bias des Maklers zugunsten teurerer Versicherungen geben (höherer Beitrag -> höhere Prämie für den Makler)? Oder sind die Prämien der Versicherungen dafür zu ähnlich? Bei meinen Recherchen war ich auf das Konzept der auf Honorarbasis arbeitenden Vertreter gekommen, die ich quasi aus eigener Tasche bezahle, der dafür aber eben keinerlei Interesse hat, ein Produkt einer bestimmten Versicherung zu verkaufen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
intInvest
vor 2 Stunden von st31:

Verstehe, danke für die ausführliche Erklärung! Aber kann es da nicht einen Bias des Maklers zugunsten teurerer Versicherungen geben (höherer Beitrag -> höhere Prämie für den Makler)? Oder sind die Prämien der Versicherungen dafür zu ähnlich? Bei meinen Recherchen war ich auf das Konzept der auf Honorarbasis arbeitenden Vertreter gekommen, die ich quasi aus eigener Tasche bezahle, der dafür aber eben keinerlei Interesse hat, ein Produkt einer bestimmten Versicherung zu verkaufen.

Makler auf Honorarbasis ist das was du suchst. Den bezahlst du selber.

 

Das was du beschreibst mit der Provision etc. sind keine Makler, siehe die Auflistung von @Studi24

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...