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Bergfried

Wie läuft die Leistungsfallprüfung in der BU Versicherung und in der Privaten KV?

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stagflation
vor 10 Minuten von satgar:

Es kann mir niemand erzählen, dass das jemand als Laie (der nicht Versicherungsaktuar im Bereich Hausrat ist), dass ausrechnen kann. Und von daher find ich solch eine Betrachtung schon irgendwie "komisch".

 

Das ist sogar relativ einfach. Chirlu hat es oben geschrieben.

 

vor 26 Minuten von chirlu:

Das wird irgendwo bei 80% bis 90% liegen. Im normalen Rahmen eben.

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satgar
· bearbeitet von satgar

Und seine Werte kommen woher? Also diese besagten 80% bis 90%? Was sollen diese auch genau beschreiben? Soll das die Combined Ratio der Sparte Hausrat aus der Branche sein?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 17 Minuten von Thomas_384:

Die Personenversicherung wie BU schlagen da mit ganz anderen Beträgen rein. Ich zahl z.B. knapp 300 Euro vom Netto / Monat für 2 BUs.

 

Das sind dann im Jahr 3.500 € - oder bei 30 Versicherungsjahren 100.000 €. Bei einem Steuersatz von 33% musst Du also brutto 150.000 € verdienen, um Dir diese Absicherung zu leisten. Angenommen, Du verdienst brutto 75.000 € (reine Annahme, ich weiß nicht, was Du wirklich verdienst), dann wirst Du 2 Jahre arbeiten gehen, nur um diese Versicherungen bezahlen zu können.

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Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384
vor 25 Minuten von stagflation:

 

Das sind dann im Jahr 3.500 € - oder bei 30 Versicherungsjahren 100.000 €. Bei einem Steuersatz von 33% musst Du also brutto 150.000 € verdienen, um Dir diese Absicherung zu leisten. Angenommen, Du verdienst brutto 75.000 € (reine Annahme, ich weiß nicht, was Du wirklich verdienst), dann wirst Du 2 Jahre arbeiten gehen, nur um diese Versicherungen bezahlen zu können.

 

Ich verdiene zwischen 140.000 und 150.000 im Angestelltenverhältnis im Jahr.

Abgesichert sind mit den BUs ca. 5.500 / Monat bis 65/67. GKV versichert. BUs kosten 270 im Monat vom Netto.

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cjdenver
· bearbeitet von cjdenver
vor 10 Stunden von slowandsteady:

Möglicher Streitfall wäre wohl eine schwere Depression gewesen, aber wer 1 Woche am Stück so antriebslos ist, dass er nicht mal mehr Kleidung wechselt, der dürfte wohl auch eindeutig berufsunfähig sein. 

 

Na das ist ja gut zu wissen dass das die Definition ist, dann war ich als Student ja regelmaessig berufsunfaehig. Haette ich damals mal schon ne BU gehabt!! 

 

vor 3 Stunden von Thomas_384:

Ich verdiene zwischen 140.000 und 150.000 im Angestelltenverhältnis im Jahr.

Abgesichert sind mit den BUs ca. 5.500 / Monat bis 65/67. GKV versichert. BUs kosten 270 im Monat vom Netto.

 

Bei mir ist das aehnlich - und zeigt genau dass es hier um Absicherung des (individuell sehr unterschiedlichen) Mindesteinkommens geht - und nicht um komplette Absicherung des gesamten Einkommensausfalls. Genau wie in der Diskussion zur Hausrat. 

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Badurad
· bearbeitet von Badurad
vor 4 Stunden von chirlu:

Die Hausratversicherung ist allerdings keine reine Feuerversicherung, sondern insbesondere auch Einbruchdiebstahl (und Vandalismus nach einem Einbruch) sowie Leitungswasserschäden und Sturm sind versichert. Gegebenenfalls noch weitere Elementargefahren.

Die Hausratversicherungen in DE leisten pro Jahr jeweils €300-350 Mio. für Einbruchdiebstahl-, Feuer- und Leitungswasserschäden. Ausnahme war 2021 mit €860 Mio. für Elementarschäden (Ahr-Hochwasser). Quelle: GDV / https://www.gdv.de/gdv/medien/zahlen-und-daten/wohngebaeude-und-hausratversicherung#Schaeden 

Zitat

Ich habe schon einen Kellerbrand erlebt. (Das ganze Haus ist jedoch nicht abgebrannt.) Leitungswasser ist noch nicht bei mir, aber verschiedentlich bei Nachbarn in größerer Menge ausgetreten. Einbrüche hatte ich glücklicherweise noch nicht im unmittelbaren Umfeld.

Pro Jahr kommt es in DE zu ca. 200.000 Haus- und Wohnungsbränden. Quelle: Statista

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cjdenver
vor 12 Stunden von Badurad:

Pro Jahr kommt es in DE zu ca. 200.000 Haus- und Wohnungsbränden. Quelle: Statista

Bei 30 Mio Haushalten ist das ~1%. Ehrlich? Klingt irgendwie ziemlich hoch. 

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Badurad
vor einer Stunde von cjdenver:

Bei 30 Mio Haushalten ist das ~1%. Ehrlich? Klingt irgendwie ziemlich hoch. 

Scheint aber tatsächlich so zu sein, daß das Risiko irgenwo bei 0,5 bis 1% liegt. Wie groß der Brand(schaden) ist, steht dann ja noch auf einem anderen Blatt.
Die Feuerwehr Düsseldorf spricht von 2.000 Wohnungsbränden pro Jahr in Düsseldorf bei 350.000 Haushalten. https://www.stadtfeuerwehrverband-duesseldorf.de/pro/assets/downloads/broschueren/risiko-wohnungsbrand.pdf

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cjdenver

Wahnsinn, haette ich jetzt um mindestens eine Zehnerpotenz niedriger geschaetzt. Wieder was gelernt! :thumbsup: Vielen Dank! 

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Unter https://www.gdv.de/gdv/medien/zahlen-und-daten gibt es Zahlen zur Hausratsversicherung:

Anzahl der Hausratsversicherungen:                      27,1 Mio
Beitragseinnahmen:                                    3,2 Mrd. €
---> Durchschnittler Beitrag:                              118 €

Leistungen in 2021:                                  1,43 Mrd. €                  
Leistungen in 2020:                                   1,9 Mrd. €

---> Leistungsquote in 20/21 (Leistungen / Beiträge):       52 %                 

Anzahl der Schäden in 2020:                              786.000
Anzahl der Schäden in 2021:                              886.000

---> Durchschnittlicher Betrag pro Schaden:              1.990 €
---> Im Durchschnitt wird alle X Jahre für Schäden gezahlt:   33

 

Es gibt auch Diagramme, die zeigen, wie sich die Leistungen in der Hausratsversicherung auf einzelne Bereiche verteilen:

 

image.png.c64ab4f40f2c2074ac49ce6296e79a38.png

Quelle: https://www.gdv.de/gdv/medien/zahlen-und-daten/wohngebaeude-und-hausratversicherung#hausratversicherung-sch-den-je-versicherte-gefahr

 

Mit diesen Zahlen können wir weiter rechnen. Im Bereich "Feuer" sind die Ausgaben relativ konstant bei 350 Millionen Euro und Jahr. Pro Versicherten sind das im Schnitt 12,91 € pro Jahr (350 Millionen Leistung / Jahr geteilt durch 27,1 Millionen Versicherte).

 

Nehmen wir an, dass 40% der 12,91 € pro Jahr für Schadensereignisse > 10.000 € verwendet werden und 20% für Schadensereignisse im Bereich 10.000 € bis 50.000 €. Das ist rein geraten - aber vermutlich nicht allzu weit weg von der Realität. Dann liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Schadensereignis im Bereich 10.000 € bis 50.000 € bei 0,009% pro Jahr und Versichertem. D.h. im Laufe eines Lebens (80 Jahre) ist die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schaden 0,7%.

 

Anders ausgedrückt: Nach meiner Schätzung wird ungefähr (nagelt mich nicht auf einen Faktor 2 fest) 1 Mensch von 150 im Laufe seines Lebens einen Schaden durch Feuer - den eine Hausratsversicherung bezahlen würde - im Bereich zwischen 10.000 € und 50.000 € erleiden.

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chirlu

Ich hatte mir die GDV-Seite neulich auch schon einmal angeschaut. Es gibt direkt darunter noch ein Diagramm „Wohnungseinbrüche in Deutschland – Anzahl, Leistungen und Schadendurchschnitt in der Hausratversicherung für versicherte Einbrüche“. Leider passen die Zahlen dort überhaupt nicht zu dem Diagramm, das du ausgewertet hast.

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stagflation

@chirlu: meinst Du dieses Diagramm?

 

image.png.cd471938ce22f53fe44aae68544eb2a0.png

 

Ich halte das NICHT für inkompatibel mit dem obigen Diagramm.

 

Man kann ja Schadenssumme durch Anzahl teilen - und erhält:

  • 2021: 5,33
  • 2020: 4,37
  • 2019: 4,6

Normale statische Fluktuationen, nein?

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chirlu
vor 1 Minute von stagflation:

meinst Du dieses Diagramm?

 

Ja, und zwar speziell „Versicherungsleistungen“ und „Kosten je Wohnungseinbruch“ im Vergleich zu „Leistungen“ bzw. „Schadensdurchschnitt“ (für Einbruchdiebstahl) aus dem Diagramm darüber.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 8 Stunden von stagflation:

---> Leistungsquote in 20/21 (Leistungen / Beiträge): 52 %

 

Ist diese Leistungsquote dann nicht quasi der Erwartungswert der Versicherung, der auf der vorherigen Seite angesprochen wurde? Da ging @chirlu ja von 80% bis 90% aus.

 

In den 52% könnten natürlich noch Rückstellungen enthalten sein, aber in größerem Ausmaß sollten die ja eigentlich auch nicht vorliegen, da dass doch dann eher über eine Rückversicherung gedeckt sein würde ...

 

Ich habe ehrlicherweise absolut keine Ahnung, wie hoch die Verwaltungskosten einer derartigen Versicherung sind, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass das schon ziemlich üppig ausfällt. Allein die Kosten der Leistungsfallprüfung, die eine solche Versicherung zwangsweise zum Schutz der anderen Versicherten anstellen muss, um nicht von einzelnen Betrügern über den Tisch gezogen zu werden, dürften ja schon relativ hoch sein und ein paar Prozent der Beiträge auffressen ...

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satgar

Maßgeblich ist die Combined Ratio einer Versicherungssparte, die die Beiträge ins Verhältnis zum Schadenaufwand setzt. Da gehört die Hausratversicherung eher zu den Gewinnbringern für die Versicherer. Genauso wie die Unfallversicherung. Negative Ergebnisse gibts zumeist in KFZ und Wohngebäude.

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Okabe

Darum lohnt sich bei Hausrat auch eine hohe Selbstbeteiligung, damit man nicht die Kosten für diejenigen mitträgt, die wegen 100 Euro einen Schaden melden...

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s1lv3r
vor 32 Minuten von satgar:

Maßgeblich ist die Combined Ratio einer Versicherungssparte, die die Beiträge ins Verhältnis zum Schadenaufwand setzt.

 

... Ja ... das klingt jetzt erstmal genauso wie "Leistungsquote (Leistungen / Beiträge)"?!

 

Die 52% für eine Hausratversicherung sind also wirklich realistisch? Das würde ich überraschend finden, denn dann wäre der negative Erwartungswert für eine solche Versicherung ja schon ziemlich hoch ...

 

Die wenigsten würden wohl eine solche Versicherung abschließen, wenn der Verkäufer anstatt über die Angst vor einem großen Schaden im Verhältnis zu einer kleinen monatlichen Rate, mit dem Argument "Für 2€, die du an Beitrag bezahlst, kriegst du statistisch gesehen 1€ an Leistung ausgezahlt." werben würde.

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cjdenver
vor 10 Stunden von stagflation:

Unter https://www.gdv.de/gdv/medien/zahlen-und-daten gibt es Zahlen zur Hausratsversicherung:


Anzahl der Hausratsversicherungen:                      27,1 Mio
Beitragseinnahmen:                                    3,2 Mrd. €
---> Durchschnittler Beitrag:                              118 €

Leistungen in 2021:                                  1,43 Mrd. €                  
Leistungen in 2020:                                   1,9 Mrd. €

---> Leistungsquote in 20/21 (Leistungen / Beiträge):       52 %                 

Anzahl der Schäden in 2020:                              786.000
Anzahl der Schäden in 2021:                              886.000

---> Durchschnittlicher Betrag pro Schaden:              1.990 €
---> Im Durchschnitt wird alle X Jahre für Schäden gezahlt:   33

 

Auch wenn wir hier gerade extrem OT rutschen (bemerkenswerterweise in einem Thread der sowieso schon wegen OT aus einem anderen abgezweigt wurde!):

Es gibt in Deutschland 40 mio Haushalte, d.h. 75% davon hat eine Hausratsversicherung. Wahnsinn! 

 

Und Versicherungen plus Vetrieb verdienen damit €1 Mrd im Jahr. Muss sich ja lohnen mit der Angst der Deutschen :D

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chirlu
vor 7 Minuten von s1lv3r:

Die wenigsten würden wohl eine solche Versicherung abschließen, wenn der Verkäufer anstatt über die Angst vor einem großen Schaden im Verhältnis zu einer kleinen monatlichen Rate, mit dem Argument "Für 2€, die du an Beitrag bezahlst, kriegst du statistisch gesehen 1€ an Leistung ausgezahlt." werben würde.

 

Das ist allerdings genau das Versprechen von Lotto, und die können sich über Mangel an Kundschaft nicht beklagen. :P

 

Die Schaden-Kosten-Quote lag 2020 knapp unter 70%, das war aber ein coronabedingter Ausreißer nach unten. Die Schadenquote (also ohne die Kosten) war im gleichen Jahr 32,5%. Mehr als die Hälfte der Ausgaben waren also Kosten; tatsächlich

vor 1 Stunde von s1lv3r:

ziemlich üppig.

Im Jahr 2021 gab es – obwohl Corona wahrscheinlich immer noch dämpfend gewirkt hat – naturkatastrophenbedingt einen Ausreißer nach oben, da war die Schaden-Kosten-Quote 91% (Schadenquote 54%). (Quelle)

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 1 Stunde von s1lv3r:

 

... Ja ... das klingt jetzt erstmal genauso wie "Leistungsquote (Leistungen / Beiträge)"?!

 

Die 52% für eine Hausratversicherung sind also wirklich realistisch? Das würde ich überraschend finden, denn dann wäre der negative Erwartungswert für eine solche Versicherung ja schon ziemlich hoch ...

 

Die wenigsten würden wohl eine solche Versicherung abschließen, wenn der Verkäufer anstatt über die Angst vor einem großen Schaden im Verhältnis zu einer kleinen monatlichen Rate, mit dem Argument "Für 2€, die du an Beitrag bezahlst, kriegst du statistisch gesehen 1€ an Leistung ausgezahlt." werben würde.

Die combined Ratio schwankt erheblich. Du findest dazu Bilder und Grafiken, wenn du nach "combined Ratio + Versicherungssparte XY" googlest und dort die google-Bildersuche benutzt. Leider findet man nicht immer die aktuellsten Grafiken. von 2002 bis 2017 lag diese aber in Hausrat nie bei 52%. Und wenn das vielleicht in 2018-2021 der Fall war, wäre das eher ein Ausreißer nach unten. Auch die Betriebskostenquoten der Versicherer sind höchst unterschiedlich.

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