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Madame_Q

Moralische Depot-Überlegungen/-änderungen aufgrund Ukraine-Krieg

Empfohlene Beiträge

Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Mich würde interessieren, wer hier aufgrund des aktuellen Krieges seine Anlage/sein Portfolio überdenkt oder sogar ändert aufgrund moralischer Überlegungen. 

Mich interessiert nicht, wer sein Depot ändert oder umstrukturiert, um aus dem aktuellen Geschehen Profit herauszuschlagen!

 

Bei mir ist es so, dass ich neben Russland ein ziemliches Problem mit China im Depot habe. Begeistert war ich nie vom hohen Anteil Chinas im Arero, aber die Haltung von China im aktuellen Konflikt finde ich persönlich nicht tragbar. 

Ich weiß aber (noch) nicht, wie ich mein Problem löse. Ich müsste dann wirklich den Arero komplett verkaufen und einen Selbstbau umsetzen.

 

Wer den VTB-Bank-Thread verfolgt, wird gesehen haben, dass es auch dort Leute gibt, die allein schon aus moralischen Gründen ihr Geld abgezogen haben. Auch das kann ich persönlich verstehen, auch wenn nicht klar bewiesen werden kann, dass mit dem Geld dort der Krieg mitfinanziert wird. Einigen reicht offenbar der Verdacht aus.

 

Gibt es noch andere Bereiche/Assets/Anlagen, die ihr aufgrund des Krieges nun meidet/aus dem Depot entfernt?

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher

Tipp: Beschäftige dich mal näher mit dem Begriff "Effektiver Altruismus" und ziehe daraus für Dich die richtigen Schlüsse.

 

Was bei "Spenden" gilt, gilt genauso für die übrigen Lebensbereiche, besonders bei der Geldanlage

-> gut gemeint und gut getan sind zwei paar Schuhe.

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Madame_Q
vor 3 Minuten von pillendreher:

Tipp: Beschäftige dich mal näher mit dem Begriff "Effektiver Altruismus" und ziehe daraus für Dich die richtigen Schlüsse.

Du darfst mir glauben, dass ich das mit meiner Familie längst getan habe.

Ich will hier nicht zu weit gehen, aber ich hatte kurz überlegt, ob ich mein Musterdepot wieder öffne und den aktuellen Stand mitteile. Ich werde es aber lassen, weil sonst zu viele Fragen oder Diskussionen aufkommen. Einige würden nicht verstehen, warum das Depot den Stand hat, den es mittlerweile hat.

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hattifnatt
vor 2 Minuten von Madame_Q:

Einige würden nicht verstehen, warum das Depot den Stand hat, den es mittlerweile hat.

Komm, trau dich, es ist 1. April :narr:

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 8 Minuten von Madame_Q:

Du darfst mir glauben, dass ich das mit meiner Familie längst getan habe.

Ich will hier nicht zu weit gehen, aber ich hatte kurz überlegt, ob ich mein Musterdepot wieder öffne und den aktuellen Stand mitteile. Ich werde es aber lassen, weil sonst zu viele Fragen oder Diskussionen aufkommen. Einige würden nicht verstehen, warum das Depot den Stand hat, den es mittlerweile hat.

Braucht es auch nicht - wenn es für euch in Ordnung ist, dann passt es doch.

Was sollte die Diskussion in diesem Forum Euch bringen?

 

Meine Lebens-Philosophie dazu: ;)

Zitat

Glück und Unglück

 

Eines Tages lief einem Bauern das einzige Pferd fort und kam nicht mehr zurück. Da hatten die Nachbarn Mitleid mit dem Bauern und sagten: „Du Ärmster! Dein Pferd ist weggelaufen - welch ein Unglück!“ Der Landmann antwortete: „Wer sagt denn, dass dies ein Unglück ist?“ -Und tatsächlich kehrte nach einigen Tagen das Pferd zurück und brachte ein Wildpferd mit. Jetzt sagten die Nachbarn: „Erst läuft dir das Pferd weg - dann bringt es noch ein zweites mit! Was hast du bloß für ein Glück!“ Der Bauer schüttelte den Kopf: „Wer weiß, ob das Glück bedeutet?“ Das Wildpferd wurde vom ältesten Sohn des Bauern eingeritten; dabei stürzte er und brach sich ein Bein. Die Nachbarn eilten herbei und sagten: „Welch ein Unglück!“ Aber der Landmann gab zur Antwort: „Wer will wissen, ob das ein Unglück ist?“ Kurz darauf kamen die Soldaten des Königs und zogen alle jungen Männer des Dorfes für den Kriegsdienst ein. Den ältesten Sohn des Bauern ließen sie zurück - mit seinem gebrochenen Bein. Da riefen die Nachbarn: „Was für ein Glück! Dein Sohn wurde nicht eingezogen!“ Glück und Unglück wohnen eng beisammen, wer weiß schon immer sofort, ob ein Unglück nicht doch ein Glück ist?

 

Christian Morgenstern  (1871-1914)

(Quelle: www.medienwerkstatt-online.de)

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CorMaguire
· bearbeitet von CorMaguire
vor 33 Minuten von Madame_Q:

...Gibt es noch andere Bereiche/Assets/Anlagen, die ihr aufgrund des Krieges nun meidet/aus dem Depot entfernt?

Degiro bzw. die niederländische Regierung sorgt dafür, dass ich im Depot Northrop Grumman meiden muss.

Für die Landesverteidigung sieht das natürlich anders aus --> https://english.defensie.nl/topics/f-35-to-the-netherlands

 

Ist halt so 'ne Sache mit der Moral :w00t:

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vanity

Die F-35 kommt nicht von Northrop Grumman, alles im grünen Bereich.  :vintage:

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HalloAktie

Als ich den Titel des Fadens gesehen habe, dachte ich, es geht um Rüstungsaktien ja/nein :-) Da bin ich tatsächlich ins Grübeln gekommen. China hat doch eher gewonnen durch den Krieg, wer fragt gerade nach Taiwan oder nach den Uiguren?

Also ich möchte die nächsten Wochen "The Kill Chain" lesen und möglichst einiges über die Nutzung von AI in der Kriegsführung. Ich vermute, dann bin ich von dem Gedanken geheilt, Rüstungsaktien kaufen zu wollen. Aber wer weiß...

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Madame_Q
vor 12 Minuten von pillendreher:

Was sollte die Diskussion in diesem Forum Euch bringen?

Ich verstehe die Frage nicht.

Mich interessiert es, wie das Forum/bestimmte User denken.

Vielleicht bringen mir einige Posts neue Erkenntnisse/Ideen/Sichtweisen.

Bei Rohstoffen hatte ich die Frage ja auch gestellt im Rohstoff-ETF-Thread und die Antworten haben mir bei dem Thema schon etwas gebracht.

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CorMaguire
vor 1 Minute von vanity:

Die F-35 kommt nicht von Northrop Grumman, alles im grünen Bereich.  :vintage:

Ach? --> https://www.northropgrumman.com/what-we-do/air/f35-lightning/

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hattifnatt
vor 3 Minuten von CorMaguire:

Waaas, haben die den Kontrakt verloren?

https://www.lockheedmartin.com/en-us/products/f-35.hmm

Achso ;) 

https://en.wikipedia.org/wiki/Lockheed_Martin_F-35_Lightning_II

Zitat

Lockheed Martin is the prime F-35 contractor, with principal partners Northrop Grumman and BAE Systems.

 

vor 12 Minuten von Madame_Q:

Mich interessiert es, wie das Forum/bestimmte User denken.

Kleine Korrektur ;) Vielleicht dann am besten per PM?

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 27 Minuten von pillendreher:

Was sollte die Diskussion in diesem Forum Euch bringen?

 

vor 13 Minuten von Madame_Q:

Ich verstehe die Frage nicht.

Nachdem die "Diskussions-Party" gestartet ist, @Madame_Q  Verstehst Du es jetzt? :lol:

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ZefX
· bearbeitet von ZefX

Ich oute mich hier mal. Bisher war ich im risikobehafteten Teil klassisch 70/30 W/EM mit zwei ETFs unterwegs. Hab mich mit dem hohen EM-Anteil aber nie wirklich wohl gefühlt. Kurz vor dem Angriffskrieg hab ich meinen EM-ETF abgestoßen (hauptsächlich wegen China und den Taiwan-Überlegungen) und das Geld in den Vanguard All World Dist. gesteckt. Langfristig trenne ich mich auch vom World-ETF und schichte möglichst steuerschonend in den All World um, mit den darin enthaltenen 10% EM kann ich sehr gut leben.

Am Ende möchte ich auch nur noch einen ETF haben und mit meinem Tagesgeld gemäß meiner Risikotragfähigkeit rebalancen. So einfach wie möglich, was eben auch ein Grund war mich vom EM-ETF zu trennen...

Achja, etwas physisches Gold halte ich auch und das bleibt auch so.

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monstermania

@Madame_Q

Ich weiß ja nicht, wie lange Du schon investierst. Aber hast Du Dir die gleiche Frage im Zusammenhang mit anderen Ländern auch bei anderen Konflikten gestellt? Z.B. als die USA auch 'völkerrechtswidrig' einen Krieg begonnen haben?

Und nein, ich möchte hier nichts relativieren. Das was Putin und seine Leute da tun ist absolut der absolute Horror und ich finde die getroffenen Maßnahmen absolut richtig.

Ich glaube, dass ich mit meinen paar Kröten eh keinen Einfluss auf das Weltgeschehen/Wirtschaft nehmen kann. Ich kann aber hier mit meinem Konsumverhalten dafür sorge tragen, möglichst lokale Betriebe zu unterstützen.

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Hans-Hubert

Mit den Unternehmen selbst habe ich kein Problem, jedoch meide ich USA Staatsanleihen wg. den von monstermania genannten Gründen.

Ebenso würde ich keine Russland und China Anleihen haben wollen, aber EM-Anleihen spielen für mich eh keine Rolle.  

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Johannes34567
vor 16 Minuten von monstermania:

Ich glaube, dass ich mit meinen paar Kröten eh keinen Einfluss auf das Weltgeschehen/Wirtschaft nehmen kann.

Scheinargument

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monstermania
Gerade eben von Johannes34567:

Scheinargument

Mag sein. Jeder mach sich die Welt, wie Sie ihm gefällt. ;)

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alsuna

Ich frage mich, warum ich irgendwas am Depot ändern sollte. Das ist für langfristig aufgesetzt und daran ändert sich jetzt nichts.

Es hat sich ja auch nicht viel geändert im Großen und Ganzen. Das einzige was anderes ist, ist dass es plötzlich die Menschen im Westen interessiert, was irgendwelche Armeen machen. Russland im Kaukasus, USA und Großbritannien im Irak, Saudi-Arabien im Yemen sind jetzt mal die ersten drei dir mir einfallen, wo Armeen in den letzten Jahren ohne Einladung rumgebombt haben und es hat hier keinen interessiert.

Jetzt die Moral herauszuholen, nur weil es in Europa stattfindet? 

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Chris75
· bearbeitet von Chris75

Mhh, moralisch ist das eine. Das muss jeder für sich entscheiden.

 

Aber dass 50% der EM (China und Taiwan) von der politischen Entscheidung einer Person abhängig sind, ist da eher das Thema.

Wie sowas ausgehen kann haben wir ja gesehen. Aber dieses Risiko scheint wohl schon eingepreist.

Aus diesem Grund jetzt aus EM auszusteigen ist irgendwie so, als würde man nach einem Crash aus dem Aktienmarkt aussteigen, oder?

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hund555
vor 30 Minuten von Madame_Q:

Mich interessiert es, wie das Forum/bestimmte User denken.

Vielleicht bringen mir einige Posts neue Erkenntnisse/Ideen/Sichtweisen.

Ok, dann sage ich was ich dazu denke.

Wenn man moralisch investieren möchte, dann muss man sein Geld im Garten vergraben. Auch nicht Banken überlassen.

 

Denn du kannst dann in keine amerikanische Produkte investieren, guck dir die Liste der Einsätze der USA ein - heißt auf Wiki übrigens "komischerweise" auch nur Militäroperation.

Z.b. Irakkriege: einmal Krieg durch Brutkastenlüge, einmal durch Lüge der Massenvernichtungswaffen. Früher: Vietnam 3 Mio. Tote, etc. - alles illegale Angriffe.

Bombadierung von Libyen durch Frankreich ist genau so falsch wie Bombadierung jetzt in Ukraine.

Auch in deutsche Produkte dürfte man nicht investieren, wegen Kosovokrieg

 

Man wird von Medien nicht neutral berichtet, so entsteht verzehrte Sichtweise, wenn man seine Nachrichten nur über eine Quelle konsumiert.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Ich habe für mich keine Veränderungen aus moralischen Erwägungen vollzogen. Ich hatte vor einiger Zeit mal erwogen, Lockheed Martin zu kaufen. Im Nachhinein wäre das ein prima Geschäft gewesen, aber irgendwie bin ich fast etwas erleichtert, nicht davon profitiert zu haben. Ich glaube ich hätte mich damit nicht gut gefühlt.

 

Ich frage mich auch, wie es mit Russland nach einem Ende des Kriegs weitergehen soll? An einer Destabilisierung oder weiteren Radikalisierung Russlands kann ja langfristig auch niemand Interesse haben .... allein schon wegen der Atomwaffen. Man wird hier in in den Beziehungen zu Russland einen neuen "Modus-Vivendi" finden müssen .... inklusive wirtschaftlicher Zusammenarbeit .... aber keine Ahnung wie das aussehen soll. 

 

Meinen EM-Anteil in Aktien (inkl. China) habe ich vorher schon auf 10% reduziert .... aber das waren keine moralischen Überlegungen.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 14 Minuten von hund555:

Wenn man moralisch investieren möchte, dann muss man sein Geld im Garten vergraben. Auch nicht Banken überlassen

Ich weiß, was du meinst und im Kern hast du recht. Vielleicht würde es noch gehen, sich einzelne Firmen herauszupicken, die wirklich Nachhaltigkeit berücksichtigen, aber Stock-Picking schließe ich aus, weil ich es einfach nicht kann und auch nicht will.

Natürlich ist mir so gesehen auch klar, dass ich dann eigentlich gar nicht investieren dürfte in Aktien-ETFs, wohl nicht mal in SRI-Produkte (da bin ich aber noch nicht so drin). 

 

Es scheint dieses "entweder oder zu sein". Entweder man macht gar nichts (das oben genannte "Vergraben im Garten" bzw. alles spenden und nur das behalten, was man selbst benötigt zum Leben) oder man akzeptiert, dass man (egal, wie man es macht) zumindest etwas in den sauren Apfel beißen muss. Was ich vielleicht tun kann - mich noch mehr mit nachhaltigen ETFs beschäftigen. Das bringt auch keine "komplette Lösung", aber auch nicht Nichts.

 

Nur noch kurz als Anmerkung (weil hier einige den aktuellen Krieg nicht zum ersten Mal mit den "üblichen" Kriegen der letzten Jahre gleichsetzen):

Diese Meinungen kenne ich auch aus dem Bekanntenkreis (ist halt eine Meinung, die man akzeptieren muss), aber ich persönlich sehe ich es etwas anders. Der aktuelle Krieg und Russland´s gesamte Art und Weise halte ich für ein etwas größeres Kaliber. Das hat nichts damit zu tun, dass der Krieg in Europa ist.

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ChrisS3
vor einer Stunde von Madame_Q:

Bei mir ist es so, dass ich neben Russland ein ziemliches Problem mit China im Depot habe. Begeistert war ich nie vom hohen Anteil Chinas im Arero, aber die Haltung von China im aktuellen Konflikt finde ich persönlich nicht tragbar. 

Der "hohe China-Anteil" im Arero kommt doch primär als Konsequenz aus dem Gewichtungsansatz nach (Regionen-) BIP, was die Emerging Markets (gegenüber ihrer Marktkapitalisierung von ugf 10%) auf 30-35% hochhebt. Und da China im EM-Index selbst ugf 30% ausmacht, sorgt das anteilig dann für ein China-Gewicht im (Aktienbereich des Gesamt-) Portfolio von 9-10% (ggü ca. 3% wenn man die Weltaktien "nur" standardmäßig marktkapitalisiert gewichtet hätte wie zum Beispiel im einfachen ACWI oder All-World).

 

Nun gab es ja Gründe, warum sich der Arero für die BIP-Gewichtung entschieden hatte. Zum Beispiel Backtests o.ä. anhand derer sie demonstrierten warum das langfristig vorteilhaft gewesen sei, und dazu auch abgeleitet als theoretische Unterfütterung irgendwelche Begründungen, warum dass denn so toll funktionierte (und damit, auch weiterhin zukünftig langfristig vorteilhaft funktionieren wird), z.B. so ala "mit BIP-Gewichtung wird tendenziell die ~Blasenbildung~ gegenüber der MK etwas eingedämmt", o.ä.

Wer in den Arero investiert hatte, dem kann man ja unterstellen, dass er dem zustimmt und das für gut und richtig empfindet und sich gerade deswegen für den Arero als Anlagekauf entschieden hat, weil er das so macht (oder zumindest die BIP-Gewichtung, wenn man nicht schon selbst überzeugter Anhänger davon ist, dann wenigstens genug toleriert, dass man trotzdem noch bereit war darin anzulegen, aus anderen Vorteilsgründen).

Jetzt ist halt die Frage - stimmen die Gründe nicht mehr, von denen man vorher noch so von der Überlegenheit der BIP-Gewichtung überzeugt war, oder stimmen sie doch noch. Das sollte eigentlich nicht primär von tagesaktuellen geopolitischen Geschehnissen abhängig gemacht werden (da ist die BIP-Gewichtung, genauso wie MK etc. relativ "amoralisch", es wird nur auf die Zahlen geschaut und danach gehandelt, ohne politisch/moralische Bewertung), und wenn man eben nich mehr davon überzeugt ist, tja, dann muss man sich halt nach Alternativen umsehen, und seine Aktiengewichte im Eigenbau so neu ordnen, wie sie eben mehr der eigenen geopolitischen Erwartungshaltung, moralischen Ansprüchen, oder einfach nur dem "noch gut schlafen können"-Faktor entspricht. Das wäre zwar wieder eine eigene Diskussion (meist wird ja eher vom "aktiven Investieren" abgeraten und man könne es als kleiner doofer fehlbehafteter Privatanleger, der kein ausgebildeter Finanzanalyst (und selbst die schaffens ja auch nicht) doch eh nicht besser als die allgemeine Marktvorgabe machen, weswegen man sich einfach gleich besser passiv dem Markt anschließen solle - und genausowenig sollte man sich jetzt auch ehrlich selbstüberschätzend zutrauen, auf einmal ein Fachmann für Geostrategie o.ä. zu sein), aber die muss halt jeder für sich selbst führen.

Ob China's Haltung erst im aktuellen Konflikt "nicht mehr tragbar" ist, oder nicht eigentlich - wenn man es denn mit den moralischen Ansprüchen wirklich ernst meint - auch für jeden der es wirklich wissen wollte schon längst erkennbar war, dass die schon früher genug Dreck am Stecken hatten (aber da war's noch okay, bzw. hat nicht die persönliche Grenze überschritten?), naja wir werden wohl in Zukunft eh noch weiter viel "Freude" mit China haben, je mächtiger und einflussreicher sie werden. 

 

vor 1 Stunde von Madame_Q:

Ich weiß aber (noch) nicht, wie ich mein Problem löse. Ich müsste dann wirklich den Arero komplett verkaufen und einen Selbstbau umsetzen.

Vielleicht hilft es bei der Lösungsfindung, wenn du dein Problem versuchst, etwas zu konkretisieren. Soweit ich das interpretieren kann, stört dich der China-Anteil und du willst ihn reduzieren? Ja, das geht mit dem Arero und seinen internen Gewichten, auf die man von außen keinen Einfluss hat, nicht. Das ist ja auch der Sinn von Mischfonds etc, dass die einem "unter der Haube" den ganzen komplexen Kleinscheiß abnehmen und man sich selbst um möglichst wenig kümmern muss. Wird nur zum Problem, wenn man mit den internen Gewichtungen nun nicht mehr einverstanden ist.

Tja, ok. Arero komplett verkaufen und das Depot komplett im Selbstbau umsetzen. Hat den Vorteil, dass man wirklich nach eigenem Gutdünken alles fein austarieren kann, so kleinteilig wie man will (zum Beispiel eben auch bestimmen kann, welche Länder man weniger oder garnicht dazu haben will). kommt aber natürlich auch darauf an welche Sonderwünsche der Markt auch wirklich bedienen kann. Wenn man z.B. weiterhin schon irgendwie in EM's anlegen will, nur aber China nicht mehr dabei haben, okay da gibt der Markt zumindest "Emerging Markets ex China"-ETFs her (Google spuckt grad einen von Lyxor und einen von iShares aus, ohne jetzt genauer hingeschaut zu haben ob die auch "praxistauglich" sind was zB. AUM, Handelbarkeit, Sparplan etc angeht). 

Ansonsten gibt es halt auch noch die Möglichkeit, selbst für eine geringere China-Gewichtung im Depot zu sorgen, ohne dass man den Arero gleich komplett verkauft, nämlich indem man ihn zwar behält aber parallel daneben andere ETFs (oder wenn man weiter in der Anlageklasse bleiben will, Mischfonds etc.) mit dazuholt und aufbaut, in denen eben China kein so großes Gewicht mehr spielt. Könnte gegebenenfalls operativ einfacher sein, hat auch nicht so Steuerkonsequenzen wie ein Arero-Komplettverkauf.

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Madame_Q
vor 4 Minuten von ChrisS3:

Ob China's Haltung erst im aktuellen Konflikt "nicht mehr tragbar" ist, oder nicht eigentlich - wenn man es denn mit den moralischen Ansprüchen wirklich ernst meint - auch für jeden der es wirklich wissen wollte schon längst erkennbar war, dass die schon früher genug Dreck am Stecken hatten (aber da war's noch okay, bzw. hat nicht die persönliche Grenze überschritten?), naja wir werden wohl in Zukunft eh noch weiter viel "Freude" mit China haben, je mächtiger und einflussreicher sie werden. 

Gebe ich klar zu. Begeistert war ich von China nie, aber es war für mich bisher im Rahmen. Der ist jetzt für mich überschritten. So einfach ist das. Das wird hier nicht jeder verstehen, aber man ändert durch Ereignisse auf der Welt eben manchmal seine Meinung (so, wie es bei Beziehungen ja auch ist :D).

 

vor 6 Minuten von ChrisS3:

Vielleicht hilft es bei der Lösungsfindung, wenn du dein Problem versuchst, etwas zu konkretisieren. Soweit ich das interpretieren kann, stört dich der China-Anteil und du willst ihn reduzieren? Ja, das geht mit dem Arero und seinen internen Gewichten, auf die man von außen keinen Einfluss hat, nicht.

Richtig. BIP war übrigens nie ein Grund, warum ich den Arero gut finde oder wollte. Ich hatte sogar immer wieder betont, dass ich auch oder sogar mit MCAP kein Problem hätte. Nur kann man halt bei Mischfonds nicht alles so haben, wie man will. Man muss Kompromisse eingehen und das ist auch für mich ok. Das nur so als Erklärung.

 

vor 8 Minuten von ChrisS3:

Ansonsten gibt es halt auch noch die Möglichkeit, selbst für eine geringere China-Gewichtung im Depot zu sorgen, ohne dass man den Arero gleich komplett verkauft,

Diese Variante kommt nicht in Frage. Entweder gar keine China oder ich schlucke es so, wie es ist mit dem Arero.

 

Ich hatte mir schon "Eigenbau-Gedanken" gemacht (deine angesprochener Ex-China-EM-ETF etc).

Auch ein Vanguard Dev. World, der zumindest Südkorea dabei hat, wäre eine Möglichkeit als Grundstock für den Aktienteil.

Ich habe halt ziemlich Respekt vor Eigenbau (gerade das disziplinierte Rebalancing finde ich sehr gut beim Arero).

Aber wir brauchen da nicht viel drum herum reden: Ohne Eigenbau wird es nicht gehen, wenn ich es ändern will.

 

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Gast240408

Machen wir den thread doch vollstaendig zum Gemetzel. Ich investiere z.B. nicht in alle Pharmafirmen, die an der Impferei Geld verdienen. Waere ich ein trader wuerde ich jede Gelegenheit nutzen, sie aktiv zu shorten.

Jeder hier weiss, dass es zu dieser Ukrainefrage sehr verschiedene Auffassungen gibt, was aber nur unterschwellig angebracht wird. Das ist fuer sich bezeichnend fuer die eigentlich wesentlichen Dinge den Zustand dieser Zeit betreffend. Stattdessen wird moralische Suelze darueber gegossen, die naeherer Inspektion i.a.R. ueberhaupt nicht standhaelt und auch eine voellig unangemessene Ebene ist. Ach ja, sagte ich schon, dass ich aus denselben Gruenden in keinerlei ESG-Papiere investiere?

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