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Madame_Q

Moralische Depot-Überlegungen/-änderungen aufgrund Ukraine-Krieg

Empfohlene Beiträge

eurofetischist
· bearbeitet von eurofetischist

Guten Tag,

nicht aufgrund der aktuellen Energiekrise,  sondern aus grundsätzlichen Überlegungen zur Energieautonomie habe ich bei allen meinen Immos Konsequent auf Biomasseheizungen gesetzt. 

Außerdem habe ich auf einem Gebäude eine PV Anlagen aufbauen lassen.  Die PV reicht allerdings nicht, um den Strombedarf zu decken. Die PV leistet halt einen Beitrag dazu. 

Das ist mein ganz konkreter Beitrag, um die Abhängigkeit von Massenmördern und Kriegsverbrechern möglichst gering zu halten. 

 

Weil bei uns eh grad eine kleine Arbeiterwohnung leer Stand, habe ich diese Wohnung für Ukraine Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. 

Der Persönliche Kontakt, zu den Opfern dieses Angriffskrieges öffnet einem schon die Augen.

Ich finde die verharmlosende Wortwahl,  Militärische Operation, Intervention, Krise, usw. oft als recht unpassend.  

Denn es geht um den Tausendfachen Mord an unschuldigen Männern, Frauen und Kindern. 

 

Mein Wertpapierdepot habe ich aufgestockt. 

 

 

 

 

 

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CorMaguire
vor 15 Minuten von Madame_Q:

.. Was ich vielleicht tun kann - mich noch mehr mit nachhaltigen ETFs beschäftigen. Das bringt auch keine "komplette Lösung", aber auch nicht Nichts....

Nachhaltige ETFs naja --> https://aswathdamodaran.blogspot.com/2021/09/the-esg-movement-goodness-gravy-train.html

 

Ich denke durch Spenden oder ehrenamtliches Engagegment (wer das kann) ist mehr getan als irgendwelchen Marketing-Ideen hinterherzulaufen.

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hund555
vor 4 Minuten von Madame_Q:

Was ich vielleicht tun kann - mich noch mehr mit nachhaltigen ETFs beschäftigen.

Da bist du vielleicht in Zukunft auch beim Krieg dabei.

 

vor 5 Minuten von Madame_Q:

Es scheint dieses "entweder oder zu sein". Entweder man macht gar nichts (das oben genannte "Vergraben im Garten" bzw. alles spenden und nur das behalten, was man selbst benötigt zu Leben) oder man akzeptiert, dass man (egal, wie man es macht) zumindest etwas in den sauren Apfel beißen muss.

Richtig. Wenn man gegen illegale Angrife ist, dann sollte man die ganze Welt im Auge haben und nicht nur das was uns in Medien gerade gezeigt wird oder komplett sein lassen, weiße Weste hat leider niemand.

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Schwachzocker
vor 2 Stunden von Madame_Q:

...Bei mir ist es so, dass ich neben Russland ein ziemliches Problem mit China im Depot habe. Begeistert war ich nie vom hohen Anteil Chinas im Arero, aber die Haltung von China im aktuellen Konflikt finde ich persönlich nicht tragbar. 

Ich weiß aber (noch) nicht, wie ich mein Problem löse.

Das hängt damit zusammen, dass Du gar kein Problem hast.

 

vor 24 Minuten von Madame_Q:

...

Nur noch kurz als Anmerkung (weil hier einige den aktuellen Krieg nicht zum ersten Mal mit den "üblichen" Kriegen der letzten Jahre gleichsetzen):

Diese Meinungen kenne ich auch aus dem Bekanntenkreis (ist halt eine Meinung, die man akzeptieren muss), aber ich persönlich sehe ich es etwas anders. Der aktuelle Krieg und Russland´s gesamte Art und Weise halte ich für ein etwas größeres Kaliber....

Sehe ich ähnlich: Ein bißchen Krieg und ein wenig herumbomben ist ja noch ok. Aber das geht zu weit!:rolleyes:

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ChrisS3
vor 7 Minuten von Madame_Q:

Richtig. BIP war übrigens nie ein Grund, warum ich den Arero gut finde oder wollte. Ich hatte sogar immer wieder betont, dass ich auch oder sogar mit MCAP kein Problem hätte. Nur kann man halt bei Mischfonds nicht alles so haben, wie man will. Man muss Kompromisse eingehen und das ist auch für mich ok. Das nur so als Erklärung.

Ja das ist okay (ich bin auch kein glühender Verfechter von BIP o.ä.). Aber die eigentliche "Erklärung" war ja nun gerade nicht dabei - also eine Erklärung, was denn dann die Gründe waren warum du dich für den Arero entschieden hast (und ihm die ganze Zeit die Stange gehalten hast), wenn es eben nicht die BIP-Gewichtung war. Welche anderen Gründe waren für dich dann ausschlaggebend? 

DAS wäre mal eine "Erklärung", und damit kann man auch praktisch was anfangen zur Lösungsfindung - nämlich anhand der aufgezählten Kriterien schauen können, welche Alternativprodukte möglichst viel vom gleichen Nutzen bringen, aber ohne die Probleme (zB. eben China-Gewichtung). Ich zähle nur mal so einige der sonstigen Argumente (abseits BIP) die ich für den Arero gehört habe auf, du kannst selber sagen welche für dich entscheidend sind oder andere hinzufügen, wenn nicht erwähnt.

- für den Endanleger ein einfach zu "handhabendes all-inclusive Komfortprodukt", weil es mehrere Anlageklassen "unter der Haube" vereint und man so ein komplett fertiges Portfolio mit nur einem Produkt bekommt

- die Anlagegewichtungen innerhalb des Produkts sind relativ starr (buy&hold + rebalance) bzw. folgen klar nachvollziehbaren einfachen Methoden. Der "Nutzen" liegt hier darin, dass man damit weniger dem (oft erwiesenermaßen renditeschädlicheren) Herumgepfusche eines menschlichen fehlbaren Fondsmanager, der nach eigenem Gutdünken handelt, ausgesetzt ist (siehe aktiv-vs-passiv Debatte, etc.)

- das Produkt ist, gegenüber klassischen Mischfondsverhältnissen, relativ günstig

- je nachdem wie du zu Rohstoffen stehst, kann es auch noch ein Vorteil sein, wenn er die etwas mit im Portfolio hat

 

Nun ist es mittlerweile ja auch so, dass alle diese Punkte nicht mehr nur vom Arero allein erfüllt und geliefert werden können (wie vielleicht noch vor 10 Jahren oder so, wo Arero und vielleicht noch der xtrackers Portfolio ETF so ziemlich die ersten und einzigen Produkte dieser Art (halbwegs günstige, halbwegs passive, Misch-Asset Fonds /ETFs) und es heutzutage auch ein paar mehr Alternativen gibt.

Also wenn du einigermaßen in dieser Produktklasse bleiben willst - einfache 1-Produkt all-inclusive Komfortlösungen, also günstische Mischfonds/ETFs, die vielleicht auch noch relativ passiv gemanagt sind - kannst du ja schauen was der Markt sonst noch so hergibt.

Da du selber ja viel im Mischfonds-Threads schreibst, müsstest du doch da einigermaßen einen Überblick haben? Vanguard Lifestrategy muss man dir ja nicht mehr erzählen, genauso wie es von iShares/Blackrock hat ja inzwischen die ESG Multi Asset Portfolio Produkte gibt, oder Lyxor Portfolio Strategy, etc. Und abseits dieser ETF-Anbieter gibt es natürlich auch noch das ganze Feld der "klassischen" Mischfonds mit ihren tausenden Varianten.

 

Allerdings, klar - je nachdem wie "fundamentalistisch" du mit deiner neuen Haltung bist ("kein China mehr dabeihaben!" und das scheint mir ja ziemlich ernst zu sein wenn du deshalb schon bereit bist den Arero gleich komplett zu verkaufen) könnte es mitunter etwas schwieriger werden, da man dann immer im Einzelfall nachschauen muss, ob es in den jeweiligen Produkten einen China-Anteil gibt und wie groß der ist (oder zB. auch bei aktiven Produkten die jetzt vielleicht noch keinen China-Anteil haben, dass sie eben auch zukünftig dabei bleiben werden, etc.)

 

Wenn du wirklich kein akzeptables Kompromissprodukt findest, was deinen Anforderungen entspricht (wie auch immer die sind, daher die Frage, dass mal konkret klar zu beschreiben, damit man hier zielgenauer weiterhelfen kann), tja dann bleibt eben nur der Selbstbau. Ja davor hat man erstmal etwas "Respekt", wenn man es noch nie gemacht hat, aber von jemandem der hier im Wertpapierforum schon fast viertausend Beiträge geschrieben hat (und demnach wahrscheinlich auch genausoviel oder eher noch mehr schon mitgelesen hat) kann man doch annehmen, dass er/sie das Basiswissen dazu doch schon hat und es hinkriegen wird ;) Ansonsten kannst du dich ja gern im Anfänger-Thread dazu beraten lassen :thumbsup:

 

Machen wir mal einfach die "tabula rasa" weißes-Blatt-Papier Betrachtung: Wie ist denn deine Vorstellung von deinem "idealen" Portfolio? Welche Assets beinhaltet es, in welcher Gewichtung? Und warum? 

Und dann kann dir die Forum-Schwarmintelligenz weiterhelfen, den besten Weg zur praktischen Umsetzung des ganzen zu finden

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underwood
vor 23 Minuten von Schwachzocker:

Sehe ich ähnlich: Ein bißchen Krieg und ein wenig herumbomben ist ja noch ok. Aber das geht zu weit!:rolleyes:

https://www.t-online.de/sport/fussball/id_91792320/bayern-stuermer-lewandowski-trennt-sich-von-huawei.html --> Er trennt sich angeblich von Huawei, weil sie auch Russland unterstützen. Aber China war bisher kein Problem? Das ist doch alles nur scheinheilig. 

Wie schon angesprochen, wenn man das ganze Thema ernst nimmt, sind die USA auch tabu. Aber darf man Unternehmen für ihren Unternehmensitz damit auch ausschließen? 

Jetzt werden alle Unternehmen kritisiert, die nicht sofort Russland boykottieren. Aber in China und nahem Osten machen alle Geschäfte. 

Rüstungsindustrie war bisher das Böse in Person, aber jetzt beim 100 Mrd.-Paket für die Bundeswehr klatscht der Bundestag Beifall. 

 

Darauf gibt es natürlich keine einfachen bzw. richtigen Antworten.

--> Schlussfolgerung für mich: Einfach all World mit allen Ländern/Branchen etc. In den nächsten 30 Jahren wird sich die Sichtweise auf Themen/Länder noch mehrfach ändern. Da gehe ich einfach prognosefrei ran und lasse das FDP-mäßig den Markt regeln. 

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Johannes34567
vor 48 Minuten von hund555:

Da bist du vielleicht in Zukunft auch beim Krieg dabei.

Sicherlich nicht:narr:

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alsuna
vor 21 Minuten von underwood:

-> Schlussfolgerung für mich: Einfach all World mit allen Ländern/Branchen etc. In den nächsten 30 Jahren wird sich die Sichtweise auf Themen/Länder noch mehrfach ändern. Da gehe ich einfach prognosefrei ran und lasse das FDP-mäßig den Markt regeln. 

:thumbsup:

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hund555
· bearbeitet von hund555
vor einer Stunde von Schwachzocker:

Sehe ich ähnlich: Ein bißchen Krieg und ein wenig herumbomben ist ja noch ok. Aber das geht zu weit!:rolleyes:

Irakkrieg min. 500.000 Tote  "Wir schätzen, dass der Krieg etwa eine halbe Million Menschen das Leben gekostet hat. Und das ist eine niedrige Schätzung", sagte die Gesundheitsexpertin Amy Hagopian von der Washington University in Seattle,

"Die Zahlenangaben der Opfer des Irakkrieges und der anschließenden Zeit der Besetzung schwanken je nach Quelle zwischen weniger als 100.000 und mehr als 1.000.000 Menschen." (Wiki)

 

Vietnamkrieg 3 Mio Tote

 

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Merol Rolod
· bearbeitet von Merol Rolod
vor 3 Stunden von Madame_Q:

Mich würde interessieren, wer hier aufgrund des aktuellen Krieges seine Anlage/sein Portfolio überdenkt oder sogar ändert aufgrund moralischer Überlegungen.

Ich habe bisher nichts geändert und habe auch nicht vor etwas zu ändern. Moralische Überlegungen im Kontext von Investitionen am Aktienmarkt führen in eine Endlosschleife. Deshalb steige ich gar nicht erst in diese Überlegungen ein, sondern investiere marktbreit und prognosefrei.

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hund555
vor 31 Minuten von Johannes34567:

Sicherlich nicht:narr:

Als Investor versteht sich.

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smarttrader

Ich habe das Depot zu Beginn des Konfliktes einmal durchlüftet und erforderliche Umschichtungen vorgenommen.

 

Im Rückblick hatte ich damit Glück gehabt und einige Euros mehr entnommen als zum aktuellen Zeitpunkt.

 

Ich sehe das als sinnvoll, Depots zu prüfen. Einzelwerte können sich sehr schnell ändern.

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beijing84
vor 2 Stunden von hund555:

Ok, dann sage ich was ich dazu denke.

Wenn man moralisch investieren möchte, dann muss man sein Geld im Garten vergraben. Auch nicht Banken überlassen.

Das sehe ich im Großen und Ganzen so ähnlich - letztlich kann man bei vielen Firmen (und ich meine nicht nur klassische Rüstungsunternehmen) moralische Fragezeichen stellen. Der Ukraine-Krieg ist noch eine andere Dimension, aber "ethisch-moralisch" korrekt investieren empfinde ich als gordischen Knoten.

Ich habe daher in meinem Depot nichts geändert. Meinen China-ETF habe ich bereits letztes Jahr verkauft, also aus anderen Überlegungen als Chinas Haltung zu dem Krieg. Die ich übrigens in keinster Weise gut heiße, die aber auch überhaupt nicht überraschend ist.

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Schwachzocker
vor 2 Stunden von ChrisS3:

Ja das ist okay (ich bin auch kein glühender Verfechter von BIP o.ä.). Aber die eigentliche "Erklärung" war ja nun gerade nicht dabei - also eine Erklärung, was denn dann die Gründe waren warum du dich für den Arero entschieden hast (und ihm die ganze Zeit die Stange gehalten hast), wenn es eben nicht die BIP-Gewichtung war. Welche anderen Gründe waren für dich dann ausschlaggebend? 

...

Gefühle! Mehr ist es nicht.

 

vor 2 Stunden von ChrisS3:

...Wie ist denn deine Vorstellung von deinem "idealen" Portfolio?...

- Es bereitet schöne Gefühle.

- Es wirkt narkotisierend und führt zu einer angenehmen und gesunden Nachtruhe.

- Es entfernt die Ringe unter den Augen und lässt einen jünger aussehen.

- Es muss Erotik ausstrahlen.

- Der Ehemann muss das alles auch so sehen.

 

vor 2 Stunden von ChrisS3:

Und dann kann dir die Forum-Schwarmintelligenz weiterhelfen, den besten Weg zur praktischen Umsetzung des ganzen zu finden

Sicherlich nicht!

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Eines der besten Bücher, die ich gelesen habe, ist "Replay - Das zweite Spiel" von Ken Grimwood. Es ist leider nicht sehr bekannt. Aber es wurde häufig kopiert. Am bekanntesten ist vermutlich der Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" mit Bill Murray.

 

Es ist der 18. Oktober 1988. Jeff ist 43 Jahre - und er stirbt bereits auf der ersten Seite. Als er das Bewusstsein wiedererlangt, ist es Mai 1963 - und er befindet sich wieder in seinem Körper als 18-jähriger. Er kann sein Leben ein zweites Mal leben. Mit 43 stirbt er wieder - und ein weiteres Leben beginnt...

  1. In seinen ersten "zweiten Leben" versucht er, es sich gut gehen zu lassen. Er weiß ja, welche Aktien sich in den Jahren 1963 - 1988 gut entwickeln werden und welche er kaufen muss. Er wird reich. Sein Leben verläuft anders - aber erstaunlicherweise nicht besser.
     
  2. Dann versucht er, Dinge zu verbessern. Er weiß, was er in seinen früheren Leben verkehrt gemacht hat und woran beispielsweise seine Beziehungen gescheitert sind. Er versucht, diese Fehler zu vermeiden. Dafür macht er andere Fehler.
     
  3. In einigen seiner Leben versucht er, die Welt zu verbessern. Beispielweise versucht er, das Attentat auf John F. Kennedy zu verhindern. Er schafft es sogar, den Attentäter festzusetzen. Kennedy wird trotzdem ermordet - von jemand anderem.
     
  4. In einem weiteren Leben versucht er, aktiv die Regierung zu beraten. Er kann tatsächlich den Lauf der Welt verändern - aber das Ergebnis ist nicht besser, sondern schlechter. Eine absolute Katastrophe!
     
  5. So nach und nach findet Jeff heraus, was wirklich wichtig ist im Leben...

Das Buch ist sehr vielseitig und es bietet reichlich Stoff zum Nachdenken. In seinem privaten Umfeld kann man sicherlich einiges verändern. Ob es besser wird, wenn man Dinge anders macht, ist allerdings die Frage. Im globalen Umfeld ist es fast unmöglich, etwas zu verändern. Manche Strömungen sind einfach viel zu stark, um sie aufzuhalten - selbst dann, wenn man überlegenes Wissen hat.

 

Was mein Verhalten als Investor angeht: ich ändere nichts und bleibe bei meinem breit diversifizierten All-World-Ansatz. Ich glaube nicht, auf globaler Ebene irgendetwas verändern zu können.

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Schwachzocker
vor 8 Minuten von stagflation:

... Ich glaube nicht, auf globaler Ebene irgendetwas verändern zu können.

Doch doch doch!

Wir kaufen alle keine chinesischen Aktien mehr. Niemand will mehr deren doofes Geld. Aber deren Produkte wollen wir weiterhin.

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Nachdenklich
vor 3 Stunden von Madame_Q:

Begeistert war ich von China nie, aber es war für mich bisher im Rahmen. Der ist jetzt für mich überschritten. So einfach ist das.

Das wird hier nicht jeder verstehen,  ....

Also, ich verstehe schon, wie Du denkst:

China stellt sich nicht deutlich genug gegen Rußlands Angriff auf die Ukraine, profitiert vielleicht sogar davon und unterstützt Rußland eventuell (nichts genaues weiß man nicht) --> Also ist China auch böse.  -->  Also investierst Du nicht in China.

Das ist nicht schwer zu verstehen.

 

Was ist mit Indien? Indien profitiert massiv vom Krieg Rußlands gegen die Ukraine, denn Rußland verkauft Indien nun das Öl zum Sonderpreis, das sonst andere Abnehmer gekauft hätten. Dann dürfte man in Indien ja auch nicht investieren?  Siehst Du das auch so?

 

Und dann gibt es eine ganze Reihe von weiteren Ländern, die sich den westlichen Sanktionen nicht angeschlossen haben, die sich in der UN geweigert haben, den Verurteilungen Rußlands zuzustimmen  und die jetzt gerne von ihrer Haltung profitieren möchten. Viele davon sind arme Länder, die bisher Entwicklungshilfe von Deutschland erhalten. Sollten wir denen nicht die Entwicklungshilfe streichen? Ohnehin profitieren von unseren Hilfsgeldern in vielen dieser Ländern ja eher die korrupten Eliten als die wirklich Armen.

Dann gibt es auch arabische Länder, die zwar nicht arm sind, sich aber dennoch geweigert haben, Rußland in der UN zu verurteilen. Manche davon könnten uns die Energie liefern, die wir nun vielleicht nicht mehr von Rußland beziehen werden (wer auch immer den Boykott verkünden mag). Sollten wir uns dann nicht weigern, von diesen Ländern Öl und/oder Gas zu kaufen? 

 

Und schließlich die USA? Seit Jahren wollen uns die Amerikaner ihr "dreckiges" Frackinggas verkaufen. Wir wollten es nicht. Jetzt würden wir es gerne nehmen (wenn es denn her transportiert und hier ausgeladen werden könnte). Also profitieren die Amerikaner von diesem Krieg. Sollten wir deshalb darauf verzichten, in den USA zu investieren? Ach, Du investierst nicht in die amerikanische Ölindustrie, Du investierst nur in die FAANG-Werte? Und die sind sauber?

Mag sein?

Aber bei Deiner Weigerung, zukünftig in China investiert zu sein, unterscheidest Du doch auch nicht danach, welche Firma vom Rußlandkrieg profitiert.

 

Ich verstehe Deine Haltung, sie ist auch weit verbreitet. Ich glaube aber nicht, daß sie der Komplexität dieser Welt in vollem Umfang gerecht wird.   

Deswegen verstehe ich Deine Gedanken, teile sie aber nicht.

 

(Exkurs und damit Off-Topic: Ich habe mich auch immer gewundert, wenn man in der Vergangenheit "Putin-Versteher" verurteilt hat. Wenn ihn mehr Leute verstanden hätten, dann würden sie nicht heute aus ihren Träumen aufwachen und denken, sie seien plötzlich in einer anderen Welt. Sie sind genau in der Welt, in der sie schon immer waren. Sie haben nur bisher nicht verstanden, wie die Welt um sie herum tickt. Wenn mehr Leute Putin verstanden hätten, dann wäre die Situation heute vielleicht anders. Verstehen bedeutet nicht, daß man zustimmt!))

 

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Hansolol
vor 4 Stunden von alsuna:

wo Armeen in den letzten Jahren ohne Einladung rumgebombt haben und es hat hier keinen interessiert.

Demos gegen den IIrakkrieggab es aber schon und das waren nicht gerade wenige.

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Hans-Hubert
vor 39 Minuten von stagflation:

Was mein Verhalten als Investor angeht: ich ändere nichts und bleibe bei meinem breit diversifizierten All-World-Ansatz. Ich glaube nicht, auf globaler Ebene irgendetwas verändern zu können.

Die Frage ist, ob ein nachhaltiger Investor unbedingt etwas ändern möchte, oder einfach mit gewissen Dingen, die er als moralisch verwerflich ansieht, kein Geld verdienen möchte.

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hund555

Andreas Beck: Darum ist Moral grade ein schlechter Ratgeber

 

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 4 Stunden von hund555:

Da bist du vielleicht in Zukunft auch beim Krieg dabei.

Ich halte die ganzen Versuche, solche ESG-Kriterien zu definieren, für sehr fragwürdig.

Es gibt gute Gründe dafür, daß man unterschiedliche Meinung darüber hat, was moralisch richtig oder falsch ist.

Der Versuch, zentral festzulegen welche Investmententscheidung nachhaltig (sozial verantwortlich oder was auch immer) ist, erscheint mir geradezu unsinnig, außer man möchte auf diese Art seine eigene Auffassung zur allgemein verbindlichen Auffassung machen.

Die Streiterei darüber, ob Atomkraft nun grün ist oder nicht, die sich nun abzeichnende Diskussion, ob Rüstungsgüter tatsächlich aus ESG-Fonds gebannt werden sollen oder vielleicht doch nicht, ist für mich ein Beleg dafür, daß das ganze Instrument unsinnig ist. 

 

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Hans-Hubert
vor 6 Minuten von Hansolol:

Demos gegen den IIrakkrieggab es aber schon und das waren nicht gerade wenige.

Aber es gab keine Sanktionen gegen die USA oder einen Boykott gegen deren Unternehmen. Weiterhin kritisieren wir Putins Presse, wohingegen 

die westliche Welt über die Gründe einen Krieg zu beginnen immerzu belogen wurde (Tonkin-Zwischenfall, Brutkastenlüge, Massenvernichtungswaffen).

 

(P.S. Natürlich will ich Putins Krieg nicht verteidigen, dieser Post dient nur zum Aufzeigen von Doppelmoral)

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etherial
· bearbeitet von etherial

Unsere Regierung (welche  zumindest offiziell die Mehrheit der Deutschen) repräsentiert kann sich nicht durchringen auf Gas aus Russland zu verzichten. Unsere Euros klingeln also weiterhin in den Kassen russischer Staatskonzerne. Die stehen weiterhin gut da WEIL wir sie bezahlen.

 

Jetzt verzichten wir aus moralischen Gründen auf die Aktien. D.h. wir bezahlen zwar die Produkte, wollen aber mit dem Gewinn nichts mehr zu tun haben.

 

Zusammengefasst:

 

- Autokraten finanzieren: ja.

- Geld von Autokraten bekommen: nein danke.

 

Ich finde es auch schade, dass unsere Regierung sich nicht klarer gegen Russland auftritt und ich fände es ebenfalls sinnvoll, wenn die EU ihre Abhängigkeit von China reduziert. Damit kann man Russlands/Chinas Kurs beeinflussen. Wenn meine China-Aktien bald bei skrupellosen Russischen/Chinesischen Oligarchen liegen (statt in meinem Depot) ist doch definitiv nichts zum besseren gewendet.

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Nachdenklich
vor 8 Minuten von etherial:

Wenn meine China-Aktien bald bei skrupellosen Russischen/Chinesischen Oligarchen liegen (statt in meinem Depot) ist doch definitiv nichts zum besseren gewendet.

Doch, manche Menschen reden sich dann ein gutes Gewissen ein. Und das ist für sie besser.

Wir glauben ja auch überwiegend, daß es moralisch besser sei, keine Produkte zu kaufen, die mit Hilfe von Kinderarbeit produziert wurden.

Kaum jemand fragt dabei danach, ob die Kinder dann statt dessen in die Schule gehen oder ob sie eventuell statt dessen auf die Straße zum Beltteln geschickt werden.

 

Wir lieben in dieser komplexen Welt halt die einfachen Antworten, mit denen wir uns dann als moralisch überlegen fühlen können.

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