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Glory_Days

Wann wird Performance-Chasing zu Performance-Chasing und wann wird daraus ein Vorausschaufehler?

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 39 Minuten von The Statistician:

Die Renditeerwartung ist nicht mit der künftigen Rendite gleichzusetzen. Genauso wenig  ist die Risikoprämie, auf Basis der Renditeerwartung, keine Konstante. Wer behauptet denn ernsthaft Gegenteiliges?

Niemand - wollen wir noch weitere Binsenweisheiten gemeinsam durchgehen?

Zitat

Wenn man das so auslegen würde, wäre letztlich alles Performance Chasing, wodurch der Begriff redundant wäre. 

Das war doch gerade die Threadfrage - wann wird Performance Chasing zu Performance Chasing... eine genaue Definition nach objektiven Maßstäben habe ich noch nicht gesehen.

Zitat

Hmm, ok. Das wäre dann halt nicht einmal mehr eine Sytematik, die zur Diskussion stünde. 

Was ist es deiner Meinung nach bitte schön sonst? :lol:

Zitat

Das ist in dem Kontext doch kein kausaler Mechanismus. Du ziehst die Performance der Vergangenheit heran und gehst nun auf “The winner takes it all” ein, was jedoch eine fundamentale Betrachtung wäre (u.a. Burggraben). Da wäre die historische Performance, wie schon geschrieben, nur eine Art Proxy, nicht jedoch eine kausale Ursache für künftige Renditen.

Die historische Rendite sorgt überhaupt erst für die Gewinner nach Marktkapitalisierung und ist somit eine kausale Notwendigkeit für einen möglichen "The winner takes it all" Effekt. Einen anderen Zusammenhang habe ich nicht hergestellt.

Zitat

Richtig. Dazu passt doch das Thema Nifty Fifty ganz gut, meinst du nicht?

Das Thema Nifty Fifty deutet nur darauf hin, dass das Top 4-Portfolio von der Allokation her alles andere als statisch war. Das wäre auch meine Erwartungshaltung hinsichtlich der Zukunft, wobei ich von einer zukünftig geringeren Turnover-Rate als in der Vergangenheit ausgehe (meine rein persönliche Einschätzung).

Zitat

Dann gibt es hier aber keine systematischen Strategie, wenn sich der “Ansatz” nur auf spezifisch ausgewählte Aktien bezieht und nicht generalisiert werden kann.

Eine Systematik muss doch keiner allgemeinen Generalisierung unterliegen, um eine Systematik darzustellen. Der Ansatz ist selbstverständlich absolut systematisch im Wortsinne:

Zitat

nach einem System vorgehend, einem System folgend; planmäßig und konsequent

Zitat

Das ist keine Behauptung, sondern eine Trivialität. Wenn du marktbreit investierst, ist dir im Vorfeld klar, dass du die Marktrendite erhälst. Weicht man davon signifikant ab, weiß man neben der unbekannten Marktrendite ebenso nicht, ob man die künftige Marktrendite erhält oder under- bzw. overperformen wird. Wo ist das nach deinem Verständnis keine zusätzliche Ubsicherheit?

Dadurch dass die zukünftige Marktrendite ex-ante ebenso völlig unbekannt ist, beziehst du die "zusätzliche" Unsicherheit hier auf eine unbekannte Größe. Das ist aus ex-ante Sicht ein absurder Vorgang, da die Referenzgröße noch nicht einmal feststeht. Natürlich wird es eine andere Rendite und Volatilität der Renditen geben als die Marktrendite und Marktvolatilität. Womit wir wieder bei Binsenweisheiten wären.

Zitat

War auch nicht meine Behauptung. Mir ging es lediglich darum, dass auf der einen Seite Instis existieren, die den Job haben funktionierende Strategien zu identifizieren. Ganz egal, was für eine Komplexität damit einhergeht. Und auf der anderen Seite Privatanleger meinen in ihrer Freizeit Strategien zu identifizieren, mit denen man den Markt outperformen möchte. Aber dafür bräuchte man ja erst einmal eine systematische Strategie, die hier irgendwie doch nicht ganz vorliegt? 

Vielleicht solltest du zuallererst noch einmal über die Bedeutung von "systematisch" klar werden. Wenn eine rein regelbasierte Anlagestrategie nicht systematisch sein soll, dann wüsste ich nicht, welche Strategie überhaupt eine systematische Strategie sein soll...

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The Statistician
vor 8 Stunden von Glory_Days:

Niemand - wollen wir noch weitere Binsenweisheiten gemeinsam durchgehen?

Wenn du das nicht anders siehst, verstehe ich nicht wieso du eine marktbreite Anlage als Performance-Chasing bezeichnen würdest. Das ist es eben nicht, da die Investitionsentscheidung nicht auf der jüngst vergänglichen Performance beruht. Performance Chasing ist es dann, wenn man in einen bestimmten Markt o.Ä. investierst, weil dieser in den vergangen Jahren oder der vergangenen Dekade sehr gute Renditen brachte. 

vor 8 Stunden von Glory_Days:

Das war doch gerade die Threadfrage - wann wird Performance Chasing zu Performance Chasing... eine genaue Definition nach objektiven Maßstäben habe ich noch nicht gesehen.

Welche objektiven Maßstäbe wären dir denn wichtig? Solange man eine Investition hauptsächlich mit der ansprechenden Performance der letzten Jahre o.Ä. begründet, ist es Performance-Chasing. Welche Feinheiten fehlen dir dabei? Der Betrachtungszeitraum? Wäre in dem konkreten Fall nicht sonderlich wichtig. Ich find die Frage einfach etwas komisch in dem Kontext, da die Antwort aus meiner Sicht eindeutig ist. Schließlich besteht das Hauptargument u.a. in der Performance der jüngsten Vergangenheit. 

Zitat

Die historische Rendite sorgt überhaupt erst für die Gewinner nach Marktkapitalisierung und ist somit eine kausale Notwendigkeit für einen möglichen "The winner takes it all" Effekt. Einen anderen Zusammenhang habe ich nicht hergestellt.

Die historische Rendite kommt aber nicht vom Himmel gefallen, sondern hat ihre Gründe im Geschäftsmodell, den wirtschaftlichen Erfolgen des Unternehmens und dem entsprechenden Zusammenspiel mit den Markterwartungen. Diese Gründe sind ebenso für die künftige Rendite von Bedeutung und stellen den eigentlichen kausalen Mechanismus dar. Die Rendite ist nur das Resultat, nicht aber die Ursache selbiger. 

 

Ich nahm an, dass du dich mit “the winner takes it all” auf Burggraben und Co. beziehen würdest, aber dir geht es dann eher um die Top X eines Index mit längerer Outperformance, die dann nach deiner Ansicht auch in Zukunft eine Outperformance aufweisen dürften.

Zitat

Das Thema Nifty Fifty deutet nur darauf hin, dass das Top 4-Portfolio von der Allokation her alles andere als statisch war. Das wäre auch meine Erwartungshaltung hinsichtlich der Zukunft, wobei ich von einer zukünftig geringeren Turnover-Rate als in der Vergangenheit ausgehe (meine rein persönliche Einschätzung).

Es zeigt auch, dass scheinbar “sichere” Aktien für die Zukunft sich nicht als solche herausstellen und entsprechend keine sonderlich ansprechende Rendite abwerfen wie initial angenommen.

Zitat

Dadurch dass die zukünftige Marktrendite ex-ante ebenso völlig unbekannt ist, beziehst du die "zusätzliche" Unsicherheit hier auf eine unbekannte Größe. Das ist aus ex-ante Sicht ein absurder Vorgang, da die Referenzgröße noch nicht einmal feststeht.

Wieso ist es absurd, nur weil die Marktrendite unbekannt ist? Es bleibt ein Risiko, welches bei marktbreiter Anlage nicht exisitiert. Um das Risiko zu erkennen muss man die künftige Marktrendite nicht wissen.

Zitat

Vielleicht solltest du zuallererst noch einmal über die Bedeutung von "systematisch" klar werden. Wenn eine rein regelbasierte Anlagestrategie nicht systematisch sein soll, dann wüsste ich nicht, welche Strategie überhaupt eine systematische Strategie sein soll...

Ok, neuer Versuch:

Wenn eine Aktie in den Top 4 eines (marktbreiten) Index ist und in den vergangenen 18 (o.Ä.) eine Outperformance erzielte, wird das auch künftig zu einer Outperformance führen.

 

Passt das besser? Abseits dessen, wie geht man mit nachhaltigen Abstiegen um? Wenn eine oder mehrere von den initial 4 gewählten (merklich) absteigen, wann genau steigt man aus oder spielt das dann grundlegend keine Rolle und man hält für den Rest des inital angedachten Zeitraums dran fest? Auch wenn die Aktie bereits 1, 2 oder mehr Jahre nicht mehr in den Top 4 ist?

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s1lv3r
vor 13 Stunden von Glory_Days:

Diese schönen YouTube-Ranking Videos?

 

Ich poste das Video sehr gerne (und so oft es irgendwie thematisch passend ist), weil es meiner Meinung nach sehr schön visuell darstellt, wie unabsehbar die zukünftige Entwicklung von einzelnen Unternehmen ist. Daher hier gerne noch einmal: o:)

 

 

 

1980 hätte ein entsprechender Portfoliovorschlag also wahrscheinlich aus IBM, AT&T, Exxon und Standard Oil bestanden und da sehen wir denke ich auch die intellektuelle Falle, in die du uns locken willst: In der Vergangenheitsbetrachtung wird es auf einmal offensichtlich, dass vergangene Performance als einziger Auswahlfaktor für ein Aktienportfolio ungenügend ist. Die extreme Konzentrierung auf vier Werte macht das ganze dann noch gefährlicher.

 

Du könntest deine Theorie ganz einfach mittels Backtesting testen, anstatt einfach in den Raum zu stellen, dass dein heute ausgewähltes Portfolio in Zukunft den Markt outperformen wird. Datenreihen die lang genug sind, liegen dafür ja vor.

 

Wo ich Merol Rolod zustimmen muss, ist allerdings, dass dein Thread schon etwas von Aktionskunst hat. In den ersten Beiträgen schreibst du kein bisschen etwas von "dynamisch" und "rebalancing", sondern berechnest die Performance mit statischen 4-Positionen - das hat schon ein bisschen was von "Moving the goalposts". ;)

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Ich muss gestehen, dass ich mich ziemlich der Meinung von @The Statisticiananschließe. 

 

Experiment:

Nehmen wir an, keiner von uns hier könnte aus irgendeinem Grund Einblick in die Börsendaten und auch sonstigen wirtschaftlichen Entwicklungen etc der nächsten zehn Jahre haben.

Im Jahr 2032 müssten wir dann alle ein neues Depot errichten, ohne jegliche Daten/Infos der zehn Jahre davor (man könnte das Beispiel auch mit 20 Jahren etc machen).

Wie würden wir uns entscheiden? Wie würde man den Aktienteil gewichten? Man könnte jetzt noch erweitern und fragen, ob man noch andere Assetklassen einbezieht oder nicht, aber lassen wir das mal weg, weil es hier nur um Aktien geht.

Also...uns fehlen in diesem Experiment Daten der Vergangenheit.

Was hat dies für Folgen?

Ist dann Performance-Chasing noch möglich?

Wie würde ein rein rationaler Anleger in so einer Situation handeln/anlegen?

Für mich ist die Antwort recht eindeutig.

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

50% Bitcoin und 50% Tesla. Und immer schön regelbasiert rebalancen und/oder nachlaufen.

 

Nein, das im Eingang präsentierte Portfolio ist nicht provokativ.

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

Und wenn ich dir jetzt sage, dass institutionelle Anleger Bitcoin noch nicht direkt halten können, und Tesla kein Investment Grade Rating hat, also Junk Status, dann ist das kein Beweis, dass Privatanleger mit Kommer gesprochen "das Spiel gegen die institutionellen Anleger gewinnen können" besonders wenn sie bereits sind mehr Volatilät zu tolerieren.

 

Nennen wir diesen konzentrierten Ansatz "Anti VaR Alpha" (gemeint ist, dass Markettiming Modelle aus Aktien rausgehen, wenn der VIX steigt, anstatt nachzukaufen wie etwa Beck/Portfolio One)

 

Auch bei der Möglichkeit, Cash zu halten sind Privatanleger in Vorteil.

 

All diese Vorteile sind obwohl bekannt, doch erstaunlich.

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frostycountry
· bearbeitet von frostycountry

Ich denke nicht, dass aus Sorge vor Performance-Chasing ein Vorausschaufehler entsteht. Überhaupt denke ich, dass mit Ausnahme von krassen Über- oder Unterbewertungen in Hype- oder Krisenphasen die Ausgangsbewertungen einzelner Aktien eine untergeordnete Rolle spielen für die zukünftige Performance der Aktien. Viel wichtiger ist, wie sich die Gewinne eines Unternehmens entwickeln werden. Und das weiß keiner so genau (Pandemien, Kriege, Gesetzgebung, Zeitgeist, Terror, Naturkatastrophen, Innovationen....). 

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